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Kantenbearbeitungsmaschinen für Platten,
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insbesondere für Glasplatten Die Erfindung bezieht sich auf eine
Kantenbearbeitungsmaschine für Platten, insbesondere für Glasplatten mit zueinander
parallelen Kanten, die zu schleifen und/oder zu polieren sowie im Bereich der Maschine
zu fördern sind.
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Von einer Kantenbearbeitungsmaschine dieser Art wird im betrieblichen
Einsatz eine beträchtliche Leistung verlangt, zumal die Platten In der Regel an
mehreren Kanten zu bearbeiten sind. Vor allem bedürfen rechteckige Platten häufig
der Bearbeitung an allen vier Kanten. Der Durchlauf durch eine Bearbeitungsmaschine
gestaltet sich daher üblicherweise verhältnismäßig aufwendig. Sofern Platten während
der Bearbeitung gewendet werden müssen, tritt noch als weitere Schwierigkeit die
Anderung Ihrer Bewegungsrichtung auf, die gerade bei Maschinen mit hohen Durchlaufgeschwindlgkeiten
nur mit großem Aufwand zu beherrschen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kantenbearbeltungsmaschine
der einleitend beschriebenen Art zu schafffen, mit# der sich unter Ausschaltung
der vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten eine besonders hohe Leistung erzielen
läßt. Dabei soll gleichzeitig eine besonders hohe Genauigkeit in allen Bereiches
der Kanten, und zwar auch Im Bereich der Ecken, gewährleistet sein.
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Erflndungsgemäß wird dies bei einer Kantepbearbeitungsmaschine dadurch
erreicht, daß sie eine angetriebene Förderbahn für eine im wesentlichen horizontale
Förderrichtung von in einer vertikalen Ebene befindlichen Platten aufweist sowie
mit oberen und unteren Schlelfscheiben versehen ist, deren Arbeitsbereiche in der
Bewegungsbahn der oberen und unteren Plattenkanten liegen.
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Auf diese Weise läßt sich bei einem einzigen Plattendurchlauf eine
Bearbeitung an zwei Kanten und mithin eine Verdoppelung der vergleichbaren Leistung
erreichen. Dabei gestattet es die Lage der Platten, daß auf beiden Seiten jeweils
mit der gleichen Genauigkeit gearbeitet werden kann, weil sich die Schwerkraft der
in einer vertikalen Ebene befindlichen Platten auf beiden Seiten gleichmäßig auswirkt.
Hinzu kommt noch, daß diese Bearbeitungs- und Förderrichtung eine besonders vorteilhafte
Art der Plattenumlenkung ermöglicht, ohne daß die Bewegungsrichtung dabei grundsätzlich
geändert werden muß.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung besteht die Förderbahn
aus seitlich zu beiden Plattenflächen umlaufenden und gegen die P~lhttenflächenanpressbaren
Bändern, von denen wenigstens eines mit dem Antrieb versehen ist.
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Mit diesem sind die übrigen Bänder synchron gekoppelt.
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Derartige, aus umlaufenden Bändern bestehende Förderbahnen haben den
Vorteil, daß der Eingang der Förderbahn
immer für die Aufnahme der
zu fördernden und zu bearbeitenden Platten genutzt werden kann, so daß die Platten
in nur sehr kurzen Abständen voneinander in die Maschine eingeführt werden können.
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Aus praktischen Gründen ist es jedoch von Vorteil, wenn die Bänder
mit anpressbaren Platten ausgebildet sind, die einzeln an den Gliedern von Ketten
befestigt sind. Die umlaufenden Organe sind hierbei also die Ketten, die insbesondere
mit Gummiplatten bestückt sind und somit eine Förderbahn bilden, die außerhalb der
Umlenkstellen genauso eben wie diejenige eines kontinuierlichen Bandes ist. Die
Verwendung von Ketten hat jedoch nicht nur den Vorteil des schlupffreien Antriebes,
sondern es ist auch leichter möglich, Mittel zum Anpressen zur Anwendung zu bringen.
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Zweckmäßig ist jedoch eines der Bänder in unveränderlicher Lage umlaufend
angeordnet, während die Lage des anderen Bandes mit den zum Anpressen vorgesehenen
Mitteln relativ zur Lage des einen Bandes veränderbar ist. Man kann auf diese Weise
die zu fördernden und zu bearbeitenden Platten nicht nur spielfrei festhalten, sondern
zugleich mit großer Präzision sicherstellen, daß sie sich in genau ihrer vorgesehen
Förder- und Bearbeitungsebene befinden.
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Die zu fördernden und zu bearbeitenden Platten können unterschiedliche
Abmessungen aufweisen. Deshalb ist es zweckmäßig, wenn das Band in einen oberen
und einen unteren Bandabschnitt aufgeteilt ist, von denen der obere Bandabschnitt
um an einem oberen Tisch angeordnete Umlenkrollen geführt Ist, während der untere
Bandabschnitt um an einem unteren Tisch angeordnete Umlenkrollen geführt ist und
beide Tische mit den Schleifscheiben versehen sowie in
ihrer vertikalen
Lage relativ zueinander verstellbar sind.
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Eine solche Ausführungsform läßt eine weitgehend Anpassung an unterschiedliche
Plattenformate zu, wobei die Präzision deshalb besonders groß ist, weil die Platten
stets im Bereich ihrer oberen und gleichzeitig im Bereich ihrer unteren Kanten von
den Bändern gehalten sind.
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Um die Tische relativ zueinander einstellen zu können, sind sie zweckmäßig
auf einer vertikalen Führungsbahn eines Maschinenständers mittels eigener Antriebe
höhenverstellbar und höheneinstellbar. Eine zusätzliche Stützführung an an dem Maschinengestell
befindlichen Säulen ermöglicht dabei eine verkantungsfreie Veränderung der Tischstel
lungen.
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Di-e Gleichmäßigkeit der Bearbeitung an den jeweils oberen und unteren
Plattenkanten wird dadurch gewährleistet, daß sich im Maschinenständer ein Antriebsmotor
sowie mehrere obere und untere, den Antrieb der Schleifscheiben übernehmende Keilriemenscheiben
befinden, von denen die j#eweils unteren vom Motor in gleicher Drehrichtung angetrieben
sind, während die jeweils oberen durch über Kreuz geführte Rundriemen mit den unteren
in Antriebsverbindung stehen. Eine derartige Ausführungsform ermöglicht nicht nur
bei den oberen und unteren Schleifscheiben eine genau gleiche Arbeitsgeschwindigkeit,
sondern darüberhinaus auch eine symmetrisch zur Plattenmittellinie gleiche Bearbeitungsrichtung.
Wenn z.B., was gerade bei Glasplatten oft der Fall ist, die Kanten unter einem Winkel
von etwa 45° geschliffen werden müssen, wird eine genaue ÜbereInstimmung bei symmetrisch
zueinander umlaufenden Schleifscheiben besser erreicht als bei in gleicher Richtung
umlaufenden Schleifscheiben.
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Die Verbindung von den Keilriemenscheiben zu den Schleifscheiben kann
in unterschiedlicher Weise erfolgen, sofern
nur sichergestellt ist,
daß die Höhenverstellbarkeit der Tische erhalten bleibt. Besonders zweckmäßig ist
es daher, wenn von den unteren bzw. oberen Keilriemenscheiben biegsame Wellen zu
den unteren bzw. oberen, in den Tischen gelagerten Schleifscheiben führen. Dadurch
ist eine Anpassung an jede beliebige Höhenlage gewährleistet.
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Um die Platten nicht ausschließlich mittels der umlaufenden Bänder
zu halten, ist es zweckmäßig, wenn zu beiden Seiten jeweils einer unteren Schleifscheibe
lose umlaufende Stützrollen angeordnet sind. Diese fangen in jedem Falle das Plattengewicht
ab und tragen weiterhin dazu bei, daß Verkantungen während der Förderung und Bearbeitung
nicht auftreten können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es angebracht, daß sowohl
die untere Einlaufkante als auch die untere Auslaufkante der Maschine von je einer
lose umlaufenden Rolle gebildet sind, und daß die Umlenkung des Bandes gegenüber
diesen Rollen zur Mitte der Förderbahn hin zurückgesetzt ist. Sowohl am Einlauf
als auch am Auslauf wird die Platte also zunächst nur von der lose umlaufenden Rolle
unterstützt. Um diese Rolle kann noch ein weiteres Förderorgan umgelenkt sein, welches
den Einlauf bzw. den Ausgang der Maschine vervollständigt. In diesem Bereich sind
zusätzliche seitliche Abstützungen für die Platten angebracht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die einlauf- bzw. auslaufseitigen
Rollen über die Eintritts- bzw. Ausgangsöffnungen der Maschine vorstehen. Auf diese
Weise können die Platten aufgesetzt und vor allen Dingen von einer Maschine auf
eine In Förderrichtung hinter ihr angeordnete Maschine gleicher Art,Jedoch mit tiefer
liegender
Förderbahn, übertragen werden, wobei zugleich eine Wendung
um 900 eintritt. Die auslaufende Platte kippt in dem Augenblick, Indem Ihr Schwerpunkt
über die am austrittsseitigen Ende umlaufende Rolle auswandert, bei seitlicher Abstützung
nach vorne ab, bis sie von der vorstehenden Rolle der sich anschließenden Maschine
unterstützt wird und dann mit ihrer noch nicht bearbeiteten Kante in die horizontale
Stellung fällt. Sowohl die Rollen als auch ggfls. zusätzliche, umlaufende Bänder
sind dabei aus hinreichend weichem Material, insbesondere aus Kunststoff, ausgeführt,
so daß Beschädigungen vermieden werden. Bei der nachgeschalteten Maschine liegen
dann also die noch nicht bearbeiteten Kanten in horizontaler Richtung. Die Platte
wird zunächst über das zusätzliche, vorne umgelenkte Band in die nachgeschaltete
Maschine eingeführt, um sodann von den zu beiden Seiten der Platte umlaufenden Bändern
ergriffen und durch die nachgeschaltete Maschine geführt zu werden. Am Auslauf auch
dieser Maschine ist sodann die Bearbeitung abgeschlossen. Die Platten werden also
durch beide Maschinen in der gleichen Bewegungsrichtung ohne vorübergehendes Anhalten
gefördert, so daß sich eine entsprechend hohe Durchsatzleistung erzielen läßt.
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Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung sei auf die sich auf
ein Ausführungsbelsplel beziehenden Zeichnungen Bezug genommen. Darin zeigen: Figur
1 eine einlaufseitige Ansicht der neuen Kantenbearbeitungsmaschine, Figur 2 eine
seitliche Ansicht entsprechend Figur 1, Figur 3 eine mit der Kantenbearbeltungsmaschine
gemäß Figur 2 in Verbund arbeitende Maschine gleicher Ausführungsart mit Darstellung~dexr
Übertragung einer in Bearbeitung befindlichen Platte, und
Figur
4 das Antriebsschema für die Schleifscheiben.
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Gemäß Figur 1 erkennt man an der linken, senkrechten Kante des Maschinenständers
1 die vertikale Führungsbahn 2 für den oberen Tisch 3 sowie für den unteren Tisch
4.
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Im Maschinenständer 1 sind weiterhin gestrichelt die von den Säulen
5 und 6 gebildeten Stützführungen für die Tische 3 bzw. 4 erkennbar, die sich mit
entsprechend weit in das Innere des Maschinenständers 1 hineinragenden Lagern 7
bzw. 8 an den genannten Säulen abstützen. Schliesslich sind die der Einfachheit
halber mittels Handräder 9 und 10 dargestellten Antriebe für die Höhenverstelilbarkeit
der Tische 3 und 4 erkennbar. Anstelle dieser Handräder können selbstverständlich
motorische Antriebe treten, so dass sich eine Höheneinstellung in kurzer Zeit vornehmen
lässt.
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Im Maschinenständer 1 Ist weiterhin ein Antriebsmotor 11 gestrichelt
erkennbar, der über ein entsprechendes Getriebe die gestrichelt dargestellte untere
Keilriemenscheibe 12 antreibt. Von letzterer führt ein über Kreuz geführter Rundriemen
13 zur oberen Keilriemenscheibe 14 . Diese Anordnung ist In Figur 1 aus Gründen
der Übersichtlichkeit nur einfach dargestellt. Figur 4 zeigt jedoch das Schema der
genannten Anordnung, wonach der Motor 11 über ein entsprechendes Getriebe insgesamt
drei untere Keilriemenscheiben 12', 12" und f2..s antreibt, die dann über Kreuz
mittels Rundriemen mit den oberen. Keilriemenscheiben 141, 14' und 14kl' in Verbindung
stehen. Dadurch ergibt sich die bereits beschriebene symmetrische Umlaufrichtung
der Keilrlemenscheiben 12 bzw. 14 entsprechend der Pfeile 15 bzw. 16. Die Förderrichtung
der Platten Ist hierzu entgegengesetzt in Pfeilrichtung 3Q.
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Von den Kellriemenscheiben führen schematisch dargestellte biegsamen
Wellen 17 und 18 zum oberen bzw. unteren Tisch
3 bzw. 4. Diese
biegsamen Wellen vermitteln den Antrieb der in den Tischen 3 und 4 gelagerten Schleifscheiben,
von denen lediglich schematisch eine obere Schleifscheibe 19 sowie eine untere Schleifscheibe
20 dargestellt sind.
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Es kann sich hierbei nicht nur um Schleifscheiben mit zylindrischer
Mantelfläche, wie sie in der Zeichnung dargestellt sind, handeln, sondern auch um
doppelkegelstumpfförmige Schleifscheiben, wie sie für einen schrägen Anschliff der
Kanten beispielsweise im Winkel von 450 benötigt werden. Anstatt der Schleifscheiben
kann es sich auch um Polierscheiben handeln. Massgeblich ist, dass diese Scheiben
irgendeine Art der Bearbeitung übernehmen.
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Zwischen den Schleifscheiben ist eine Glasplatte 21 erkenndi#tels
der seitlichen, umlaufenden Bänder 22 und 23 sowie 24 und 25 geführt und gefördert
wird. Dabei stützt sie sich auf in Figur 1 nicht erkennbaren unteren Stützrollen
etwa in Höhe der Schleifscheiben 20 ab.
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In der Darstellung gemäß Figur 2 erkennt man insgesamt drei untere
biegsame Wellen 18 , 18' und 18'' sowie drei obere biegsame Wellen 17', 17 und 17'".
Die Wellen 17'' und 17''' sowie 18'' und 18''' sind an einer gemeinsamen Stelle
durch die Vorderplatte des Maschine rahmens 1 herausgeführt, doch besitzen sie einzelne
An-Antriebe, wie aus Figur 4 hervorgeht. Jede der biegsamen Wellen treibt, wie im
Bereich des oberen Tisches 3 und des unteren Tisches 4 gestrichelt dargesteltl ist,
eine Schleifscheibe an. Zu beiden Selten Jeder Schleifscheibe erkennt man lose umlaufende
Stützrollen, von denen lediglich zwei mit dem Bezugszeichen 24'und 25' versehen
sind.
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Benachbarte Stützrollen können auch durch umlaufende Bänder miteinander
in Verbindung stehen.
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Zwischen dem unteren Tisch 4 und dem oberen Tisch 3 erkennt man die
oberen umlaufenden Bänder 22, 24 sowie die unteren umlaufenden Bänder 23, 25, die
die Förderbahn bilden. Von diesen umlaufenden Bändern sind lediglich die auf einer
Seite liegenden, in Figur 1 mit 22 und 23 bezeichneten Bänder mit Hilfe eines schematisch
dargestellten Motors 26 angetrieben Sowohl die untere Einlaufkante als auch die
untere Auslaufkante der Maschine sind, wie Figur 2 zeigt, von einer lose umlaufenden
Rolle 27 bzw. 28 gebildet. Gegenüber diesen Rollen Ist die Umlenkung der die Förderbahn
bildenden Bänder zurückgesetzt. Hierdurch ist es möglich, wie Im Bereich des Überganges
von Figur 2 zu Figur 3 erkennbar Ist, dass die zu fördernde Platte 21 mit ihrem
Schwerpunkt über die Abstützgrenze der Rolle 28 gelangen kann, wobei sie indes noch
seitlich in zeichnerisch nicht näher dargestellter Weise gehalten Ist. Aus dieser
Stellung kippt sie zunächst in die Stellung 21' zunehmend stärker, bis sie in der
Stellung 21S von der einlaufseitigen Rolle 29 einer in Doppelanordnung nachgeschalteten,
mit ihrer Förderbahn etwas tiefer liegenden Kantenbearbeltungsmaschine der gleichen
Art aufgenommen wird. Aus der Stellung 21" kippt die Platte sodann in die Stellung
211", in der sie auf einem kurzen Förderband aufliegt, welches zwischen der Rolle
29 und der Rolle 27' verläuft und angetrieben Ist. Der Antrieb währt aber nur so
lange, bis die Platte aus ihrer Stellung 21"' von der Förderbahn der nachgeschalteten
Kantenbearbeitungsmaschine übernommen wird, um sodann dort an den parallelen Kanten
bearbeitet zu werden, an denen eine Bearbeitung In der vorgeschalteten Kantenbearbeitungsmaschine
noch nicht erfolgt ist. Am Ausgang der In Figur 3 gestrichelt wiedergegebenen weiteren
Kantenbearbeitungsmaschine Ist die Platte allseitig mit der gewt>nschten Kantenbearbeltung
versehen
L e e r s e i t e