DE2633961A1 - Verfahren zum zuechten eines duennen kristallbands - Google Patents
Verfahren zum zuechten eines duennen kristallbandsInfo
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Description
TELEX: 05 29 802 HNKL D PnTTARn «5PH MID-STR A SSF 7
WECHSELBANK MÜNCHEN Nr. 318-85111
Mitsubishi Kinzoku Kabushiki Kaisha
und Toyo Silicon Co., Ltd.
Tokio, Japan
und Toyo Silicon Co., Ltd.
Tokio, Japan
UNSER ZEICHEN: BETRIFFT:
MÜNCHEN, DEN 28. JUÜ 1 97'6
Verfahren zum Züchten eines dünnen Kristallbands
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Züchten eines dünnen Kristallbands, bei dem das Seitenzugwachstum (lateral pulling
growth) eines Kristallbands bzw. -Streifens unter präziser Temperaturregelung eingeleitet wird, indem das Kristallband
seitlich aus der Schmelze einer kristallinen Substanz mit demselben Kristallgefüge wie dem des Kristallbands herausgezogen
wird ο
In jüngster Zeit zeigte sich ein großer Bedarf für eine Möglichkeit
zur Herstellung breiter, dünner Bänder aus Einkristall mit hoher Güte und bei hoher Fertigungsgeschwindigkeit. Derartige
Kristallbänder werden als Halbleitermaterialien (z„Be
Siliziumkristall oder Kristalle aus Elementen der Gruppe IV des Periodischen Systems oder Verbundkristalle aus Elementen
der Gruppen III-V oder II-IV) oder aber als Isoliermaterial
(zeB. Saphir) verwendet. Der Bedarf für derartige Materialien
steigt ständig an, und zwar nicht nur aufgrund der zunehmenden Verwendung von Halbleitervorrichtungen, wie Dioden, Transisto-
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Ke/Bl/ro -
ren, integrierte Schaltkreise usw., sondern auch deshalb, weil diese Werkstoffe für soge Sonnenzellen benutzt werden, die derzeit
zur Ausnutzung der Sonnenenergie im großen Maßstab entwickelt werden.
Für die genannten Zwecke werden dünne Einkristallbänder angestrebt,
weil hierbei der Arbeitsgang des Spaltens stabförmiger Kristalle in Fortfall kommt und eine kontinuierliche Fertigungsstraße
von der Herstellung eines kristallinen Materials zur Verarbeitung zu einer aus diesem Werkstoff herzustellenden
Vorrichtung angewandt werden kanno
Bei den bisher angewandten Verfahren wird das genannte kristalline
Material in Form eines zylindrischen Stabs kristallisiert und dann zu Scheiben oder Plättchen gespalten.
Bisher wurden bereits zahlreiche Verfahren für die Herstellung von Kristallbändern vorgeschlagen. Obgleich bei einem solchen,
bisher angewandten Verfahren, z.B. beim sog. Dendrite-Verfahren,
hohe Fertigungsgeschwindigkeiten der Kristallbänder (bis zu 300 mm/min) möglich sind, zeigen sich dabei zahlreiche Mängel
oder Nachteile. Beispielsweise besitzt das erhaltene Kristallband eine nur geringe Breite, und es weist unvermeidlich
erhebliche Kristallfehler auf, z.B. Doppellamellen (twin lamellae) und lokal konzentrierte Verunreinigungen. Bei einem
anderen, bisher angewandten Verfahren, nämlich dem sog. Non-Dendrite- oder EFG-Verfahren, werden zwar die Kristallbänder
mit größerer Breite und weniger Fehlern erhalten, doch ist dabei die Kristallwachstumsgeschwindigkeit niedriger als beim
zuerst genannten Verfahren. Vorgeschlagen wurde bereits auch das sog. Web-Verfahren, das jedoch kompliziert und zu störungsanfällig
ist, um ein stabiles Kristallwachstum zu gewährleisten. Infolgedessen eignet sich keines der bisher bekannten Verfahren
in der Praxis für die Herstellung von dünnen Kristallbändern, insbesondere Einkristallbändern, auf wirtschaftlicher Basis.
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In letzter Zeit wurde in den US-PSen 3 681 033 und 3 031 275 das horizontale bzw. waagerechte Züchten von Kristallbändern
vorgeschlagen. Die erstgenannte US-PS offenbart ein Verfahren zum waagerechten Züchten eines Kristallbands aus einem Kristallkeim,
wobei eine Schmelze einer kristallinen Substanz in einem Tiegel gehalten und dabei die Höhe der Schmelze auf über
die Oberkante des Tiegels bzw. Schmelzgefäßes eingestellt wird, der Kristallkeim mit der Oberfläche der Schmelze in Berührung
gehalten wird, um die Keimoberfläche leicht anzuschmelzen, und sodann der Keim waagerecht abgezogen wird, während die
Oberseite des gezüchteten Kristallbands mit einer massiven oder festen Wärmesenke in Berührung gebracht wird, so daß ein
flaches Kristallband einer vorbestimmten Dicke gebildet wird. Bei diesem Verfahren wird die an der Kristallwachstums-Grenzfläche
zwischen dem Kristallkörper und der Schmelze während des Wachstums des Kristalls erzeugte Verfestigungs- oder Srstarrungswärme
senkrecht von der Oberseite des Keims und des gezüchteten Kristallbands abgeführt, so daß sich auf der Oberfläche
der Schmelze leicht eine dünne, ausgedehnte Kühlungs-Oberflächenschicht
bildet. Im Fall von Eis und Ge lassen sich daher Kristallbänder ziemlich großer Breite ziemlich zufriedenstellend
herstellen,. Bei diesem Verfahren wird jedoch ein massiver Körper als Wärmesenke verwendet, was zu Schwankungen
der Kühlwirkung und der Größe oder Abmessungen des Kristallbands aufgrund der unvollkommenen Feststoff/Feststoff-Berührung
führt. Außerdem ist dieses Verfahren praktisch nicht günstig und nicht geeignet, eine schnelle Kristallisierung
von Bändern zu realisieren. Das Horizontal-Kristallwachsturnsverfahren
wurde daher in der Praxis nicht auf wirtschaftlicher oder industrieller Basis eingesetzt, was auf die geringere
Güte des erhaltenen Kristallbands im Vergleich zu den herkömmlichen Kristallbändern und die geringe Wachstumsgeschwindigkeit zurückzuführen ist.
Der Erfinder in der US-PS 3 681 033 (BIeIl) schlägt zudem in
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einem anderen Werk ein "sanftes" Abkühlen lediglich durch Abstrahlung
oder mittels eines gasförmigen oder flüssigen Mediums vor, um ein gleichmäßiges Kristallwachstum zu gewährleisten,
doch offenbart er nichts bezüglich einer Erhöhung der Kristallwachstumsgeschwindigkeit, Es wird angenommen, daß
diese Geschwindigkeit bei der genannten US-PS bestenfalls etwa 3 mm/min beträgt.
Darüber hinaus wurde beim bisher üblichen horizontalen Kristallwachstum
oder -züchten kein besonderer Wert auf den Abstand zwischen der Kristallwachsturns-Grenzfläche und der Heizfläche
einer Heizeinrichtung gelegt, welche diese Grenzfläche von der Schmelzenseite her erwärmt. Dieser Abstand war bisher
nicht kleiner als 6,35 mm (vgl. zoB. US-PS 3 681 033). Infolgedessen
wurde dieses bisher übliche Horizontal-Kristallwachstumsverfahren
unter Bedingungen durchgeführt, die eine große Verzugszeit für die Kompensation von Abweichungen oder Schwankungen
der Temperatur an der Kristallwachsturns-Grenzfläche
bedingten, wobei es schwierig war, die Temperatur innerhalb einer sehr engen Toleranz zu halten«, Dies ist jedoch nötig,
um eine vorbestimmte Form und vorbestimmte Abmessungen des Kristallbands einzustellen. Bei erfindungsgemäß mit diesem
Verfahren angestellten Versuchen ergaben sich Kristallbänder mit weiten Abweichungen der Breite, Dicke und Oberflächenebenheit.
Die Dichte der im Kristall festzustellenden Versetzungen ist sehr hoch, und manchmal waren im Kristall auch Rohfehler
(gross defects), wie Zwillings- oder Doppelebenen, festzustellen. Dies bedeutet, daß dabei die erreichte Kristallinität
nicht zufriedenstellend ist. Weiterhin ergeben sich auch zahlreiche andere Nachteile, Z0B. äußerst geringes Ausbringen,
komplizierte Verfahrensmaßnahmen für die Kristallzüchtung, häufige Unterbrechung des Verfahrens usw.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von breiten, dünnen Kristallbändern mit uner-
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wartet hoher Fertigungsgeschwindigkeit, insbesondere eines nacharbeitbaren Verfahrens zur Herstellung von breiten, dünnen
Kristallbändern mit hohem Ausbringen bzw. in hoher Ausbeute .
Bei diesem Verfahren sollen die breiten, dünnen Kristallbänder unter gleichzeitiger Ausschaltung der den bisher bekannten
Verfahren anhaftenden Nachteile und Mängel mit guter Kristallinität und präziser Geometrie mit hoher Geschwindigkeit
und hohem Ausbringen herstellbar sein.
Die Erfindung bezweckt dabei auch die Schaffung eines praktisch vorteilhaften Verfahrens zur Herstellung breiter, dünner Kristallbänder,
das sich ohne weiteres manuell durchführen und einfach für automatische Durchführung und Regelung abwandeln
läßt.
Die genannte Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Züchten eines dünnen Kristallbandes, bei dem das Kristallband von
einer Schmelze einer kristallinen Substanz mit demselben Kristallgefüge wie das Kristallband abgezogen wird, erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Kristallband quer bzv/. seitlich abgezogen wird und daß das Verhältnis zwischen der Strecke
von Vorderkante zur Hinterkante eines Kristallwachstumsbereichs und der Dicke des Kristallbands auf nicht weniger als 5f7 eingestellt
wird, indem die Temperatur im Schmelzen-Oberflächenbereich, in welchem der Kristall gezüchtet werden soll, auf
einen Wert unter dem Schmelzpunkt der Schmelze verringert und dadurch eine sich in Kristallwachsturnsrichtung erstreckende
überkühlte Schicht gebildet wird.
Erfindungsgemäß werden also breite, dünne Kristallbänder mit
hoher Fertigungsgeschwindigkeit nach einem Quer- oder Seitenzugverfahren erhalten, bei dem die Temperaturbedingungen an
der Kristallwachstums-Grenzfläche durch Erwärmung mittels eines
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Heizelements und Kühlung mittels einer Kühleinrichtung so eingestellt werden, daß sich ein Kristallwachstumsbereich
weit ausbreiten kann. Das Abkühlen erfolgt durch natürliche Abstrahlung und/oder mit Hilfe eines gasförmigen Kühlmittels,
wie Wasserstoff- oder Argongas, das aus einer Anzahl von oberseitig angeordneten Düsen auf die Oberfläche des Kristallwachstumsbereichs
aufgeblasen wird. Erfindungsgemäß kann daher ein Seitenzugswachstum mit hoher Geschwindigkeit realisiert werden.
Dieser Bereich stellt im Querschnitt einen keilförmigen Kristallabschnitt dar, der sich von der Vorderseite des kristallisierten
Körpers, wo das Kristallwachstum beginnt, zur Rückseite des kristallisierten Körpers erstreckt, wo die Dicke des gezüchteten
Kristalls den endgültigen Sollwert erreicht»
Gemäß einem Merkmal der Erfindung wird die Strecke L zwischen Vorder- und Hinterkante auf nicht weniger als das 5»7~fache
der Dicke t des Kristallbands eingestellt, doh. der Winkel
zwischen der Kristallwachstums-Grenzfläche und der Oberseite des Kristallbands wird auf höchstens 10° eingestellt. Gemäß
diesem Erfindungsmerkmal breitet sich also die Kühlfläche, doh. die genannte Grenzfläche, in ausreichendem Maß aus, so
daß die Erstarrungswärme schneller abgeführt wirdo Das Kristallband
kann dabei in waagerechter Richtung abgezogen werden, doch kann es auch unter einem beliebigen Winkel zur waagerechten
Oberfläche der Schmelze abgezogen werden, sofern das Verhältnis L/t auf nicht weniger als 5,7 eingestellt wird·
Die Dicke t liegt im allgemeinen im Bereich von 0,08 - 3 mm,
vorzugsweise bei 0,1 - 1,0 mm. Die Strecke L kann eine Länge von 5 mm bis zu mehreren Metern besitzen. Das Verhältnis L/t
beträgt daher 5,7 oder mehr, üblicherweise 50 oder mehr und vorzugsweise 2000 oder mehr. Ein Verhältnis von 20 000 oder
darüber kann angewandt werden.
Das Verhältnis L/t wird durch Verringerung der Temperatur im
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Oberflächenbereich der Schmelze, wo das Kristallwachstum erfolgt, auf eine Temperatur unter dem Schmelzpunkt der Schmelze
zwecks Bildung einer überkühlten, in Richtung des Kristallwachstums verlaufenden Schicht auf einen vorbestimmten Wert
eingestellt.
Diesbezüglich wird die erfindungsgemäße Arbeitsweise zur Herstellung
des Kristallbands dadurch weiter verbessert, daß der Kristall abgezogen wird, während sich die Position der Hinterkante
des Kristallwachstumsbereichs innerhalb der Linie befindet, an welcher das kristallisierte Band von der Schmelze
weggezogen wird. Infolge dieser Anordnung der Hinterkante wird der Kristall daran gehindert, von der Unterseite des abgezogenen
Kristallbands aus nach unten zu wachsen.
Darüber hinaus hat es sich erwiesen, daß das erfindungsgemäße
Verfahren für das Seitenzug-Kristallzüchten in hohem Maße reproduzierbar
bzwi nacharbeitbar ist. Dies bedeutet, daß sich
das Verfahren unter Lieferung eines bemerkenswert hohen Ausbringens ohne weiteres unter Regelung durchführen läßt, indem
das Kristallband unter einem Winkel von höchstens 10° von der
freien waagerechten Fläche der Schmelze nach oben abgezogen wird. Vorzugsweise wird das Kristallband von einer einwärts
vom Rand des Behälters liegenden Stelle der Schmelze aus und unter einem Winkel von höchstens 10° r
rechten Schmelzenoberfläche abgezogene
unter einem Winkel von höchstens 10° nach oben von der waage-
Gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung wird also das
Kristallband unter einem Winkel von höchstens 10° gegenüber der waagerechten Schmelzenoberfläche von der Schmelze nach
oben abgezogen. Ein Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß es einfach wirdj die Isotherme in der Schmelze praktisch parallel
zur Kristallwachstums-Grenzfläche zu halten. Außerdem kann das Kristallband von einer Fläche bzw. einem Bereich der
Schmelze abgezogen werden^ die bzw, der mit Abstand einwärts
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vom Rand des Schmelzenbehälters liegt. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens kann darin gesehen werden, daß die zeitweilig
zwischen dem Behälterrand und der Unterseite des Bands auftretende Brückenbildung leicht verhindert werden kann.
Wenn hierbei das Verhältnis L/t auf nicht unter 5,7 eingestellt ist, können die Kristallbänder mit höherer Geschwindigkeit
und mit höherem Ausbringen hergestellt werden»
Als noch wirksamer hat sich ein kombiniertes Verfahren erwiesen, bei dem zunächst das Kristallband unter einem Winkel von
höchstens 10° gegenüber der waagerechten Schmelzenoberfläche in Aufwärtsrichtung von der Schmelze abgezogen und die Abziehrichtung
allmählich in eine waagerechte Richtung umgeführt wird, nachdem die Abziehgeschwindigkeit einen vorbestimmten
Wert erreicht hat. Auch in diesem Fall wird das Verhältnis L/t vorzugsweise auf nicht unter 5,7 gehalten.
Erfindungsgemäß hat es sich weiterhin herausgestellt, daß die
Kontur der Vorderkante des Kristallwachstumsbereichs die Güte der erhaltenen Kristallbänder wesentlich beeinflußt. Beim Verfahren
des Seitenzugwachsturns von Kristallbändern hat es sich
gezeigt, daß in den Kristallbändern nur eine geringe oder gar keine Versetzung zu beobachten ist, wenn die Kontur der Vorderkante
so festgelegt ist, daß an der Vorderkante kein der Kristallwachsturnsrichtung zugewandter konkaver Abschnitt vorhanden
ist, d.h. wenn die Vorderkante so eingestellt wird, daß sie eine gerade Linie oder eine konvexe Kurve in bezug auf die
Kristallwachstumsrichtung bildete Genauer gesagt, ist die
Kontur so festgelegt, daß von einem Punkt zu beiden Seiten der durch diesen Punkt geteilten oder halbierten Vorderkante
keine in Kristallwachstumsrichtung vorgeschobenen Rand- oder
Kantenabschnitte vorhanden sind. Die bevorzugte Kontur der Vorderkante ist eine senkrecht zur Kristallwachstumsrichtung
liegende gerade Linie. Diese Kontur läßt sich durch Anheben
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der Temperatur im Oberflächenbereich der den Kristallwachstumsbereich
umgebenden Schmelze auf einen Wert über dem Schmelzpunkt des Kristalls regeln.
Bei diesem erwähnten Seitenzugwachstum von Kristallbändern werden somit Einkristallbänder mit flacher Oberfläche erzielt,
die nur eine geringfügige oder gar keine Versetzung aufweisen.
In diesem Fall kann das Verhältnis L/t ebenfalls auf nicht weniger als 5»7 eingestellt werden«
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine Heizeinrichtung
vorgesehen, die eine vorzugsweise in einem Abstand von höchstens 30 mm von der Kristallwachstums-Grenzfläche praktisch
parallel dazu liegende Heizfläche aufweist. Durch entsprechende Einstellung oder Regelung der Heizeinrichtung kann
eine günstige Kristallwachsturns-Grenzfläche ohne Zeitverzögerung
aufrechterhalten werden,. Da die Heizeinrichtung eine praktisch
parallel zur genannten Grenzfläche liegende Heizfläche aufweist, werden breite, dünne Kristallbänder hoher Güte mit
hoher Geschwindigkeit und hohem Ausbringen erhalten. Bei diesem Verfahren kann das Kristallband ebenfalls unter einem Winkel
von höchstens 10° nach oben von der waagerechten Schmelzenoberfläche abgezogen werden, während das Verhältnis L/t auf nicht
weniger als 5»7 eingestellt ist und die Kontur der Vorderkante
auf vorher beschriebene Weise festgelegt sein kann.
Mit der Erfindung wird auch ein Verfahren zum Züchten eines dünnen Kristallbands, bei dem das griställband von-
einer,Schmelze einer kristallinen Substanz mit demselben Kristallgefüge
wie das Kristallband abgezogen wird, geschaffen, dessen Besonderheit darin besteht, daß das Kristallband unter
einem Winkel von höchstens 10° gegenüber der waagerechten Schmelzenoberfläche in Aufwärtsrichtung von der Schmelze abgezogen wird.
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In weiterer Ausgestaltung bezieht sich die Erfindung auf ein derartiges Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das
Kristallband quer bzw0 seitlich abgezogen wird und daß die
Kontur der Vorderkante des Kristallwachstumsbereichs auf eine Form eingestellt wird, bei welcher keine Rand- oder Kantenabschnitte
vorhanden sind, die in Kristallwachsturnsrichtung
gegenüber einem Punkt zu beiden Seiten der durch diesen Punktgeteilten bzw. halbierten Vorderkante vorgeschoben sind, indem
die Temperatur in dem den Kristallwachstumsbereich umschließenden Schmelzen-Oberflächenbereich auf einen Wert über dem
Schmelzpunkt des Kristalls erhöht wird.
In noch weiterer Ausgestaltung betrifft die Erfindung ein Verfahren
dieser Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Kristallband quer bzw. seitlich abgezogen wird und daß eine
Heizeinrichtung mit einer praktisch parallel zur Kristallwachstums
-Grenzfläche liegenden Heizfläche in einem Abstand von höchstens 30 mm unter dem Kristallwachstumsbereich angeordnet
wird.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht des Aufbaus einer Vorrichtung
zur Herstellung von Kristallbändern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 2 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Teilansicht der Vorrichtung von Fig. 1, welche den Kristallwachstumsbereich
in Form eines Keils mit von einer Vorderkante F zu einer Hinterkante B zunehmender Dicke zeigt,
Fig. 3a eine schematische Darstellung zur Erläuterung des
Grundgedankens einer Ausführungsform der Erfindung,
bei welcher das Einkristallband mit hoher Geschwindig-709807/0775
keit und ohne abwärts gerichtetes Kristallwachstum gezüchtet wird,
Fig. 3b eine Fig„ 3a ähnelnde Darstellung der Bildung eines
Abwärtswachstums von Kristallmaterial,
Fig. 4a einen Teilschnitt zur Veranschaulichung einer Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 4b die Konfiguration der Isothermenebene gemäß Fig. 4a,
Fig. 5 eine Schnittansicht einer Einrichtung zur Einstellung
der Abziehrichtung des Kristallbands,
Fig. 6a und 6b schematische Darstellungen zur Erläuterung der Bildung und der Kontur der Vorderkante des Kristallwachstumsbereichs
und
Fig. 6c und 6d Querschnitt©durch die erhaltenen Kristallbänder.
Fig. 1 veranschaulicht den Aufbau einer Vorrichtung, bei welcher das kristallisierte Band nach dem erfindungsgemäßen
Seitenzug-Kristallwachstumsverfahren aus dem Schmelztiegel -gefäß abgezogen wird.
Das das Endprodukt bildende Kristallband 22 wird an einer auf gleicher Höhe mit der freien Schmelzenflüssigkeitsoberfläche
liegenden Abziehöffnung 23 in Querrichtung bzw. seitlich von der Schmelze 1 eines kristallinen Materials abgezogen.
Die Schmelze 1 wird durch eine Heizeinrichtung, etwa eine elektrische Widerstands- oder Hochfrequenzinduktions-Heizeinrichtung,
die von einer nicht dargestellten elektrischen Spannungsquelle her gespeist wird, auf einer Temperatur nahe
dem Schmelzpunkt des kristallinen Materials gehalten. Die Oberfläche der Schmelze 1 wird in dem im folgenden einfach als
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"Tiegel" bezeichneten Schmelzgefäß 3 stabil in waagerechter Lage gehalten. Die Höhe des Tiegels ist zumindest an der Abziehöffnung
niedriger als die Schmelze 1, so daß der Kristallkeim und der kristallisierte Körper ohne Berührung mit der
Tiegelkante abgezogen werden können. Das Material des Tiegels darf dabei nicht mit der Schmelze reagieren, die Schmelze nicht
verunreinigen und keine Benetzbarkeit für die Schmelze zeigen. Im Fall eines Kristallbands aus Halbleiter-Silizium sollte
der Tiegel daher beispielsweise aus Quarz hoher Reinheit oder aus hochreinem Silizium bestehen. Bei jedem verwendeten Werkstoff
kann die Schmelzenoberfläche zumindest an der Abziehöffnung um etwa 10 mm über der Tiegelkante gehalten werden,, Bei
Verwendung von hochreinem Quarz, der sich bei erhöhter Temperatur erweicht, wird vorzugsweise der Tiegel 3 in einen Tiegel
bzw« ein Schmelzgefäß 8 aus Graphit hohen Reinheitsgrads eingesetzt.
Da die Schmelze 1 bei der Herstellung des Kristallbands verbraucht
wird, muß dem Tiegel ständig neues Material zugeführt werden. Zu diesem Zweck wird beispielsweise eine mittels Halterungen
16 an einem Schaft 15 aufgehängte polykristalline Siliziumstange 2 in die Schmelze eingeführt. Das untere Ende dieser
Stange wird dabei im Quarztiegel 4 (und im Graphittiegel 9) durch eine Heizeinrichtung 7» z„B. eine elektrische Widerstandsoder
Hochfrequenzinduktionsheizeinrichtung, welche von einer nicht dargestellten Stromversorgung her mit elektrischem Strom
gespeist wird, auf eine Temperatur über dem Schmelzpunkt des kristallinen Materials erwärmt. Auf diese Weise wird der Flüssigkeits-
bzw. Schmelzenspiegel 1 auf einem vorgegebenen Stand gehalten. Bei Einleitung des Verfahrens kann das kristalline
Material selbstverständlich auf gleiche Weise erhitzt und aufgeschmolzen werden«, Die Temperatur in der Schmelzzone, in welcher
eine Schmelzhitze erforderlich ist, ist dabei höher als in der Abziehzone„ Im Fall von Silizium schlägt sich das aus
der Schmelze verdampfte Silizium als SiO oder amorphes SiIi-
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zium auf der Fläche der Innenwand des Tiegels 4, der Oberfläche der Stange 2 uswo nieder. Diese festen Niederschläge
fallen auf die Oberfläche der Schmelze 1 herab und bilden dabei schwimmende Feststoffe 26, die zeitweilig die Abziehzone erreichen
und ein abnormales Kristallwachstum verursachen können. Infolgedessen ist eine Trennwand in Form eines Teils der Tiegelwand
4 vorgesehen, so daß die aufschwimmenden Feststoffe daran gehindert werden, zur Schmelzenoberfläche in der Abziehzone
zu gelangen. Die unter die Schmelzenoberfläche eintauchende Trennwand des Tiegels 4 verhindert außerdem, daß in der
Schmelzzone auftretende Schwingungen der Schmelzenoberfläche sich zur Abziehzone ausbreiten.
Bei Konstanthaltung des Schmelzenspiegels wird die Temperatur der gebildeten Schmelzenoberfläche mit Hilfe einer Heizeinrichtung
17 (oberseitiges Heizelement) im Bereich einer Temperaturregelzone
25 vorderhalb der Vorderkante des Kristallwachstumsbereichs, in welchem der Kristall gezüchtet wird, auf einen
vorbestimmten Wert eingestellt. Anschließend wird die Schmelze durch einen aus Quarz bestehenden Gaskühler 19 überkühlt, indem
auf den Wachstumsbereich ein Inertgas-Kühlmittel, wie Argon oder Helium, mit geregelter Durchsatzgeschwindigkeit
über Düsen aufgeblasen wird. Dabei bildet sich auf der Schmelzenoberfläche eine überkühlte Oberflächenschicht mit einer
Temperatur, die geringfügig unter dem Schmelzpunkt (142O0C
im Fall von Silizium) liegt«, Erfindungsgemäß wird ein zweckmäßiger
thermischer bzw. Wärmeausgleich durch entsprechende Einstellung oder Regelung der Kühlung mittels des Kühlers
und durch Erwärmung mittels der Heizeinrichtung 5 unterhalb der Schmelze eingestellt. Dies bedeutet, daß das Verhältnis
zwischen der Strecke von der Vorderkante F zur Hinterkante B des Kristallwachstumsbereichs und der Dicke des Kristallbands
durch Verringerung der Temperatur in dem Oberflächenbereich der Schmelze, in welchem der Kristall gezüchtet wird, auf
eine unterhalb des Schmelzpunkts der Schmelze liegende Tempe-
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ratur, um eine sich in Kristallwachstumsrichtung erstreckende überkühlte Schicht zu bilden, eingestellt werden kann.
Ein bandförmiger Kristallkeim mit demselben Kristallgefüge wie das zu kristallisierende Material, im Fall von Halbleiter-Silizium
z.B9 ein Einkristallkeim, der in der Form einer dünnen
Platte mit der Hauptebene {in} und der Längsachse (2*11>
ausgebildet ist, wird in diese Schicht eingetaucht und wieder aufgeschmolzen« An diesem Punkt erfolgt eine Kristallisation
an der Kristallwachstums-Grenzflache, die als Kristallkern
für das Kristallwachstum dient. Der Kristallkeim wird hierauf mittels einer Abzieheinrichtung mit Führungsrollen 20, 21 aus
Graphit und nicht dargestellten Antriebsrollen mit Überzügen aus Silikongummi kontinuierlich seitlich in Längsrichtung abgezogen.
Der im Kristallwachstumsbereich gebildete Kristall
wird dabei durch die FührungsroIlen abgezogen und gegenüber
der Schmelzenoberfläche unter einem Winkel oder in derselben Höhe gehalten. Hierauf kann das ausreichend abgekühlte Einkristallband
mittels der durch einen nicht dargestellten Motor angetriebenen Antriebsrollen aus der Vorrichtung herausgezogen
werdenβ
Figo 2 zeigt einen lotrechten Schnitt durch den sich während des Abziehens des Kristallbands bildenden Kristallwachstumsbereich,
in welchem die Dicke dieses Bereichs von der Vorderkante F zur Hinterkante B in Abziehrichtung fortlaufend zunimmt.
Dabei kann eine Abkühlschicht, d.h. der Kristallwachstumsbereich mit einer großflächigen Erstarrungsisotherme gebildet
werden, die im Schnitt senkrecht zur Abziehrichtung konstante Tiefe und an der Vorderkante eine Tiefe entsprechend
Null besitzt, jedoch in Richtung auf die Abziehöffnung (vgl. Figc 2) allmählich zunimmto
Erfindungsgemäß kann eine mit hoher Geschwindigkeit erfolgende
Herstellung des Kristallbands unter zweckmäßigem Wärmeausgleich
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gewährleistet werden, der durch Regelung der Abkühlung mittels des Kühlers 19 unter Erwärmung der Schmelze erreicht
wird. Zu diesem Zweck kann das Verhältnis zwischen der Strecke von der Vorderkante F zur Hinterkante B des Kristallwachsturnsbereichs
und der Dicke des Kristallbands durch Verringerung der Temperatur im Oberflächenbereich der Schmelze, in welchem der
Kristall gezüchtet werden soll, auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes der Schmelze eingestellt werden, um eine
sich in Kristallwachsturnsrichtung erstreckende, überkühlte
Schicht zu bilden.
Genauer gesagt,kann beim erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise
durch Verschieben der Kühleinrichtung 19 entgegengesetzt zur Abziehrichtung des Kristallbands die Strecke L zwischen
der Vorderkante F und der Hinterkante B auf das 5,7-fache oder mehr der Dicke t des aus der Vorrichtung abgezogenen Kristallbands
eingestellt werden«, Gemäß Fig. 1 wird daher der Winkel
der Kristallwachsturns-Grenzfläche zur Oberseite des Keims und
des gezüchteten Kristalls auf höchstens 10° eingestellt.
Die durch Vergrößerung der Oberflächen der Kristallwachsturns-Grenzfläche
und des Kristallwachstumsbereichs erzielten Wirkungen lassen sich wie folgt erläutern:
Sofern das Kristallband mit einer Dicke t und einer Breite w
mit einer Abzfehgeschwindigkeit von rp gezüchtet wird, kann die
Gesamterstarrungswärme Qf, die an der von der Vorderkante F
zur Hinterkante B reichenden Kristallwachstums-Grenzfläche erzeugt oder freigesetzt wird, durch folgende Gleichung ausgedrückt
werden:
Qf = rp · t · w * Sc · qs
worin S-'. das spezifische Gewicht des kristallinen Materials
und q die Srstarrungswärme pro Gewichtseinheit des kristallinen
Materials bedeuten.
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Wenn beispielsweise der Winkel θ der Kristallwachs turns-Grenzfläche
gegenüber der Horizontalen sehr klein ist, so wird die Oberfläche dieser Grenzfläche S praktisch gleich dem Produkt
aus der Länge L des Wachstumsbereichs und der Breite w des Bands. Infolgedessen läßt sich die Verfestigungs- bzw. Erstar
rungswärme pro Flächeneinheit (q~) durch folgende Gleichung ausdrücken:
qf = Qf/S
= rp»tan9»S »q (tan θ = t/L)
Wie aus obigen Ausführungen hervorgeht, muß die Wärme qf
gründlich von der Kristallwachstums-Grenzfläche abgeführt werderu Da die Fähigkeit eines vorgegebenen Kühlsystems für
die Abführung von Wärme pro Flächeneinheit eine Grenze besitzt, muß weiterhin der Winkel Q kleiner ausgebildet werden,
d.h. das Verhältnis von Länge L zu Dicke t muß größer gewählt werden, um die Wärme Q« mit einem vorgegebenen Kühlsystem
abführen zu können und den Kristall mit höherer Geschwindigkeit zu züchten bzw« wachsen zu lassen. Infolgedessen ist
es möglich, praktisch die gesamte Wärme Q~ durch entsprechende
Einstellung des Winkels θ oder des Verhältnisses L/t abzuführen«,
Bei einem A^sführungsbeispiel der Erfindung, bei dem Halbleiter-SIlisiumbänder
von 1 mm Dicke und 40 mm Breite gezüchtet wurden, wurde beispielsweise eine hohe Fertigungsgeschwindigkeit
von 300 mm/min mit Hp-Gas als Kühlmittel durch Einstellung des Winkels 9 auf 1°10f, d„he Einstellung der Strecke L
auf 50 mm, erzielt. Eine derart hohe Fertigungsgeschwindigkeit
konnte mit den bisher üblichen Verfahren noch nicht erreicht werdene Außerdem besitzt der dabei erhaltene Einkristall
eine hohe Guts. Hierdurch wird die Wirksamkeit des erfindungs-
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gemäßen Verfahrens belegt. In diesem Zusammenhang hat es sich als notwendig erwiesen, das Verhältnis zwischen der Strecke L
iind der Dicke t auf nicht weniger als 5,7 zu beschränken, wenn
ein Kristallband hoher Güte mit höherer Geschwindigkeit als bei den bisher üblichen Verfahren hergestellt werden soll,
Ersichtlicherweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch
in der Weise durchgeführt werden, daß die Abziehrichtung des Kristallbands gegenüber der Horizontalen aufwärts oder abwärts
geneigt ist«,
Durch das Seitenzugwachstum bzw. -züchten von Kristallbändern
mit einem gasförmigen Kühlmittel werden breite, dünne Kristallbänder mit hoher Fertigungsgeschwindigkeit erzielt. Noch
wesentlicher ist jedoch für den Fachmann, daß diese Kristallbänder unter gesteuerten bzw, geregelten Betriebsbedingungen
mit gleichbleibenden Eigenschaften herstellbar sind. Erfindungsgemäß wird ein ohne weiteres nacharbeitbares Verfahren
für das unter Seitenzug erfolgende Züchten von Kristallbändern geboten. Fig. 3a ist ein lotrechter Schnitt durch einen Teil
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Wie aus Fig. 3a deutlich hervorgeht, erstreckt sich die Kristallwachstums-Grenzfläche von der Vorderkante F zur
Hinterkante B«j, die in Einwärtsrichtung in einem Abstand
von der Kante des Tiegels liegt, wobei die Dicke dieser Grenzfläche in Richtung auf diese Hinterkante fortlaufend zunimmt.
Die Dicke des gezüchteten Kristalls erreicht an der Hinterkante ihren größten Wert. Im allgemeinen wird das Verhältnis L/t vorzugsweise
auf nicht weniger als 5»7 eingestellt. Zu diesem Zweck ist besondere Sorgfalt bei der Anordnung der Heizeinrichtung
5 und der Kühleinrichtung und bei der Auswahl ihrer Heiz- bzw. Kühlgrade anzuwenden, um die Ebenen der Isothermen
möglichst flach zu gestalten«, Bei der mit hoher Geschwindigkeit erfolgenden Fertigung von Kristallbändern wird jedoch die
Temperatur der Grenzfläche durch die Erstarrungswärme bestimmt,
weil mit zunehmender Fertigungsgeschwindigkeit die Erstarrungs-
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wärme größer wird als die konduktiv von der Heizeinrichtung zugeführte Wärme. Aus diesem Grund ist die in einem Bereich
niedrigerer Kristallisationsgeschwindigkeit entstehende Erstarrungswärme niedriger als die Wärme in einem Bereich höherer
Kristallisationsgeschwindigkeit, so daß die Kristallwachstumsgeschwindigkeit im Bereich langsamer Kristallisation höher
wird als im Bereich schneller Kristallisation, sofern die Wärmeabfuhr konstant bleibt, was eine Eigenregelung der Temperatur
an der Kristallwachstums-Grenzfläche zur Folge hat. Infolgedessen läßt sich eine gleichförmige Fläche des keilförmigen
Abschnitts des Kristalls ohne Schwierigkeiten erzielen.
Gemäß Fig. 3b kann jedoch ein anderes Temperaturschema in dem Bereich festgestellt werden, in welchem der Kristall die Schmelze
verläßt. In diesem Bereich wird aufgrund der leichteren Wärmeableitung vom Meniskus in waagerechter Richtung dieser
Meniskus so stark abgekühlt, daß sich die längs der Kristallwachstums-Grenzfläche
verlaufenden Isothermenebenen abwärts krümmen und dabei zu einer Verdickung dieses Teils des Kristalls
führen. Bei niedriger Abziehgeschwindigkeit zieht der Kristall daher unter diesen Bedingungen einen Teil der Schmelze vom Meniskus
nach außen mit, welcher sich dabei über die Kante des Tiegels hinaus wölbt oder ausbeult, bis die Mitziehkraft die
Größe der Oberflächenspannung der Schmelze erreicht. Wenn die Mitziehkraft die Oberflächenspannung übersteigt, bricht die
Oberfläche der mitgezogenen Schmelze aus, während der Men-iskus seine vorherige Form wieder annimmt und der mit dem mitgezogenen
Schmelzenanteil bedeckte Kristall seine vorgesehene Dicke wieder einstellt. Da im Bereich um den Meniskus herum die
gleichen Bedingungen (wie vorher) erhalten bleiben, wiederholt sich der vorstehend beschriebene Vorgange Die Unterseite des
Kristalls zeigt daher ein sich periodisch wiederholendes, wellenartiges Muster, durch welches die Kristallunterseite
weit über die zulässigen Toleranzen hinaus verformt wirde
Zudem wird dadurch auch das Ausbringen verringert. Darüber
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hinaus fällt die mit dem Kristall mitgeschleppte Schmelze außerhalb des Tiegels bzw. Schmelzgefäßes herab, was zu einem
schnellen Absinken des Schmelzenspiegels innerhalb des Tiegels führt, so daß der Betrieb aufgrund dieses Vorfalls unterbrochen
werden muß0
Um dieses abwärts gerichtete bzw. wellenförmige Kristallwachstum
zu vermeiden, ist die Heizeinrichtung nahe der Kante bzw. dem Rand des Tiegels angeordnet, und die von ihr erzeugte Heizwirkung
wird sorgfältig so geregelt, daß der Wärmeverlust in waagerechter Richtung ausgeglichen wird0
Wenn der Kristall mit höherer Geschwindigkeit abgezogen wird, wird das Kristallwachstum in lotrechter Richtung ohne Anwendung
der Heizeinrichtung verhindert, weil der Kristall infolge des schnellen Kristallwachstums nicht nur keine Möglichkeit
besitztj, in lotrechter Richtung (beispielsweise abwärts) zu wachsen, sondern auch durch die schnelle Kristallisierung
eine große Wärmemenge gebildet wird, welche die vom Meniskus in waagerechter Richtung abgestrahlte Wärme ersetzen kann.
In spezieller Ausführungsform der Erfindung ist daher die Heizeinrichtung 6 gemäß Fig. 3a vorgesehen, wobei ein gasförmiges
Kühlmittel über Düsen 31 auf die Oberfläche des seitlich abgezogenen Kristallbands 22 aufgeblasen wird. Die Position der
Heizeinrichtung und die durch sie gewährleistete Erwärmung werden ebenfalls so eingestellt, daß sich die Hinterkante Bq-j.
einwärts von einer Position BL befindet, an welcher das Kristallband die Schmelze 1 verläßt«, Die Grenzfläche zwischen
Kristall und Schmelze in diesem .Bereich zwischen Hinterkante Bq1 und hinterer bzw. Austrittslinie BL wird in praktisch
waagerechter Lage gehalten, während auch die Dicke des Kristalls in diesem Bereich konstant gehalten wird. Dies läßt
sich ohne weiteres durch entsprechende Regelung der durch die Heizeinrichtung 6 bewirkten Erwärmung gewährleisten,
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Bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann jedoch
auch unter den genannten Bedingungen bei Einstellung des Verhältnisses zwischen der Strecke zwischen Vorderkante F und
Hinterkante B^j des Kristallwachstumsbereichs und der Dicke t
des Bands auf 5,7 oder mehr die Wachstumsrate in unerwartetem Ausmaß erhöht werden. Beispielsweise wurde ind=r Praxis ein
Halbleiter-Silizium ohne abwärts gerichtetes Kristallwachstum von der Unterseite her mit einer Abziehgeschwindigkeit von
300 bis 400 mm/min kristallisiert.
Pig© = 4a veranschaulicht ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
bei dem die Oberfläche der Schmelze 1 durch Abstrahlung oder durch Aufblasen eines Kühlgases, z.B. Ar oder H2,
mittels der Kühleinrichtung 19 auf die Oberfläche der Schmelze und das von dieser abgezogene Kristallband abgekühlt wird, wobei
die Abziehrichtung charakteristisch nicht die gleiche Rich-
i st
tung wie vorher, sondern unter einem Winkel zur waagerechten freien Oberfläche der Schmelze aufwärts geneigt ist. Gemäß Fig. 4b verläuft die Isotherme in diesem Fall praktisch parallel zur Oberfläche der Schmelze 1 und typischerweise über die Schmelzenoberfläche in den Bereich, der vom Rand des Tiegels 3 zur Position der Hinterkante B verläuft, welche ihrerseits ein ausreichendes Stück in Einwärtsrichtung von der Tiegelkante auf Abstand angeordnet ist. Die überkühlte Schicht wird auf der Schmelzenoberfläche in einer anderen Position als beim bekannten, waagerecht erfolgenden Abziehen gebildet. Diese Konfiguration läßt sich ohne weiteres durch Regeln der Beheizung mittels der Heizeinrichtungen 5 und 6 sowie der Positon der Kühleinrichtung 19 gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung erreichen. Mit dieser Ausführungsform ds r Erfindung wird somit das Verfahren zur Herstellung breiter, dünner Kristallbänder auf nicht vorhersehbare Weise stabilisiert. In diesem Zusammenhang hat es sich herausgestellt, daß der Winkel S zwischen der Abziehrichtung und der Schmelzenoberfläche nicht größer sein sollte als 10°,
tung wie vorher, sondern unter einem Winkel zur waagerechten freien Oberfläche der Schmelze aufwärts geneigt ist. Gemäß Fig. 4b verläuft die Isotherme in diesem Fall praktisch parallel zur Oberfläche der Schmelze 1 und typischerweise über die Schmelzenoberfläche in den Bereich, der vom Rand des Tiegels 3 zur Position der Hinterkante B verläuft, welche ihrerseits ein ausreichendes Stück in Einwärtsrichtung von der Tiegelkante auf Abstand angeordnet ist. Die überkühlte Schicht wird auf der Schmelzenoberfläche in einer anderen Position als beim bekannten, waagerecht erfolgenden Abziehen gebildet. Diese Konfiguration läßt sich ohne weiteres durch Regeln der Beheizung mittels der Heizeinrichtungen 5 und 6 sowie der Positon der Kühleinrichtung 19 gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung erreichen. Mit dieser Ausführungsform ds r Erfindung wird somit das Verfahren zur Herstellung breiter, dünner Kristallbänder auf nicht vorhersehbare Weise stabilisiert. In diesem Zusammenhang hat es sich herausgestellt, daß der Winkel S zwischen der Abziehrichtung und der Schmelzenoberfläche nicht größer sein sollte als 10°,
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Bei diesem Verfahren kann die Kristallwachstums-Grenzfläche
mit der waagerechten Oberfläche der Schmelze 1 in Übereinstimmung gehalten werden,, Hierdurch wird außerdem im Vergleich
zum vorher beschriebenen Seitenzugverfahren die Wärmeregelung im Kristallwachstumsbereich verbessert, obgleich der
Winkel zwischen der Abziehrichtung und der Grenzfläche zwischen Schmelze und Kristall auf nicht mehr als 10° eingestellt
ist.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die Schmelzenoberfläche auf Höhe des Tiegelrands oder unter
diesem Rand liegen kann, sofern das abgezogene Kristallband den Tiegelrand nicht berührt. Dies bedeutet, daß der Tiegel
selbst aus einem beliebigen Werkstoff hergestellt sein kann»
Weiterhin kann mit dem Verfahren gemäß Fig. 4a der dem Stand der Technik anhaftende Nachteil ausgeräumt werden, daß ein
Teil der Schmelze mit dem abgezogenen Kristall mitgezogen bzw. von ihm mitgenommen wird und schließlich herabtropft, wie dies
zeitweilig beim herkömmlichen horizontalen Kristallzüchten vorkommt. Die Durchführung des erfindungsgemüßen Verfahrens
wird hierdurch erheblich verbessert und stabilisiert, ohne daß ein Bruch der Tiegel und eine Störung der Schmelze 1 vorkommen
könnte, was zu einer Beeinträchtigung der Struktur bzw. des Gefüges und der Größe des Kristalls führen würde.
Noch ein anderer Vorteil dieses Verfahrens gemäß Fig. 4a besteht darin, daß die Hinterkante B aufgrund der Aufwärtsneigung
der Abziehrichtung des Kristallbands in einer von der Tiegelkante einwärts versetzten Position liegen kann. Wenn
nämlich das Kristallband in waagerechter Richtung, d.h. parallel zur Schmelzenoberfläche, abgezogen wird, muß es von
dem am Tiegelrand hochquellenden Meniskusteil abgezogen werden, wobei die Lage der Hinterkante B von der Höhe des Meniskus
und von der Größe der Oberflächenspannung abhängt. Bisher
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war diese Lage auf einen Abstand von höchstens 5 mm vom Tiegelrand
begrenzte Wenn sich die Hinterkante B sehr nahe am Tiegelrand befindet, ist es ziemlich schwierig, günstige thermische
Bedingungen zwischen der Hinterkante B und dem Tiegelrand aufrechtzuerhalten, und es bildet sich zeitweilig eine Kristallbrücke
von dieser Hinterkante zum Tiegelrand. Wird das Kristallband dagegen unter einem Winkel zur Oberfläche der Schmelze abgezogen,
so kann die Hinterkante B um mehr als 5 mm einwärts vom Tiegelrand liegen. In diesem Fall lassen sich die thermischen
Bedingungen zwischen Tiegelrand und Hinterkante B zur Gewährleistung eines vorteilhaften Wärmeprofils ohne weiteres
einstellen, indem die Abziehrichtung entsprechend gewählt und die Leistung der Kühleinrichtung 19 entsprechend geregelt wird.
Bei dieser Anordnung kann daher eine Brückenbildung einfach vermieden werden.
In spezieller Ausführungsform der Erfindung wird der Kristallkeim
nach leichtem Eintauchen in die Schmelze unter einem Winkel gegenüber der waagerechten Schmelzenoberfläche abgezogen,
wobei das sich durch Kristallisation bildende Band mit zunehmend höherer Geschwindigkeit abgezogen und anschließend die
Abziehrichtung nach Erreichen einer vorbestimmten Abziehgeschwindigkeit zur Horizontalen hin tiefer gelegt wirde Mit
dieser Kombination von Verfahrensschritten können bemerkenswerte Wirkungen erzielt werden«
Wenn nämlich der Kristall nicht oder mit niedrigerer Geschwindigkeit
abgezogen wird, ist es sehr schwierig, ein günstiges Wärmeprofil innerhalb der kurzen Strecke zwischen Band und
Tiegelrand herzustellen, so daß häufig eine Brückenbildung auftritt.
Bei dieser speziellen Ausführungsform werden diese
Nachteile jedoch dadurch erfolgreich vermieden, daß der betreffende Bereich mittels der Heizeinrichtung 6 erwärmt wird.
Wenn dagegen der Kristall mit höherer Geschwindigkeit (z.B. einigen hundert Millimetern pro Minute) abgezogen wird, werden
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die thermischen Bedingungen nahe der Abziehöffnung aufgrund
der an der Kristallwachstums-Grenzfläche erzeugten großen Wärmemenge so stabilisiert, daß eine solche Brückenbildung
normalerweise nicht auftritt. Beim Arbeiten mit hoher Geschwindigkeit läßt sich also in der Praxis ohne weiteres das
waagerechte Abziehen durchführen, das für die Realisierung der hohen Kristallwachstumsgeschwindigkeit gemäß der Erfindung
und für die genaue Steuerung der Geometrie des gezüchteten Kristallbands sehr vorteilhaft ist.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß diese Ausführungsform
der Erfindung ein praktisch sehr vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung breiter, dünner Kristallbänder mit höherer Geschwindigkeit
und höherem Ausbringen darstellt, ohne dabei zu den Nachteilen zuführen, die zeitweilig zu Beginn des mit
hoher Geschwindigkeit erfolgenden Seitenzug-Kristallzüchtungsvorgangs zu beobachten sinde
Fig. 5 veranschaulicht eine Vorrichtung zum Abziehen eines Kristallbands unter einem kleinen Aufwärtsneigungswinkel gegenüber
der Waagerechten, d.h„ der waagerechten Oberfläche der Schmelze. Das Kristallband 22 wird hierbei von der im Tiegel
3 befindlichen Schmelze 1 eines kristallinen Materials abgezogen. Der Abziehwinkel gegenüber der Schmelzenoberfläche ist
mittels einer Führungs- bzw. Leiteinrichtung 51 durch voneinander unabhängige Einstellung von Tragstangen 59a und 59b
einstellbar, die ihrerseits über Gewinde in einer Querplatte 50 festgelegt und dabei aufwärts und abwärts verlagerbar sind.
Das Kristallband wird mit Hilfe von Leitrollen 57a und 57b sowie Antriebsrollen 57c, die ihrerseits durch einen nicht
dargestellten Motor angetrieben werden, in die Leiteinrichtung 51 hineingezogen,, Mit Hilfe der beschriebenen Abziehvorrichtung
kann somit der Abziehwinkel des Kristalls ohne weiteres auf einen beliebigen Wert von 0 bis 10° relativ zur waagerechten
Oberfläche festgelegt werden»
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Wie für den Fachmann ohne weiteres ersichtlich sein dürfte, eignet sich die Abziehvorrichtung gemäß Fige 5 ganz besonders
vorteilhaft für die Durchführung des vorher beschriebenen kombinierten Verfahrens.
Bekanntlich wurde bisher stets die Herstellung eines Kristallbands
hoher Güte mit hoher Geschwindigkeit undhohem Ausbringen
angestrebte Soweit derzeit bekannt, hat die Umfangsform des an der Kristallwachsturns-Grenzfläche gezüchteten Kristalls
einen wesentlichen Einfluß auf die Qualität bzw. Güte der erhaltenen Kristallbänder einschließlich ihrer Abmessungen und
ihrer Kristallinitatβ Genauer gesagt ist die Kontur der einen
Teil der Kristallwachsturns-Grenzfläche bildenden Vorderkante
von erheblicher Bedeutung für die Bestimmung der Güte des hergestellten Kristallbands. Erfindungsgemäß hat es sich nun gezeigt,
daß beim Seitenzug-Kristallzüchten Kristallbänder hoher Güte erzielt werden können, wenn die Kontur der Vorderkante
der genannten Grenzfläche so festgelegt wird, daß sie keinen in Richtung des Kristallwachstums weisenden konkaven Abschnitt
aufweist, d.ho daß die Vorderkante nur durch eine senkrecht
zur Abziehrichtung des Kristallbands verlaufende gerade Linie oder eine Linie oder Kurve umrissen wird, die keinen sich in
Richtung des Kristallwachstums öffnenden konkaven Teil besitzt. Genauer gesagt läßt sich die Kontur der Vorderkante so definieren,
daß sie keine Randabschnitte besitzt, die gegenüber irgendeinem Punkt zu beiden Seiten der durch diesen Punkt geteilten
Vorderkante in Kristallwachsturnsrichtung vorgeschoben
sindo Dies schließt die Fälle ein, in denen die Vorderkante eine gerade Linie ist oder in denen die Punkte auf nur einer
Seite der Linie, welche die Vorderkante an einem beliebigen Vorschubpunkt teilt bzwe halbiert, über diesen Vorschubpunkt
hinaus erstrecken können«,
Fig. 6a veranschaulicht eine Ausführungsform dieses Verfahrens, in welcher die ausgezogene Linie die typische Kontur
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einer nicht-konkaven Vorderkante angibt. Die gestrichelte
Linie veranschaulicht dagegen einen Fall, in welchem die Vorderkante einen konkaven Abschnitt aufweist« Die spezielle
Breite, Länge und Umfangsform in Aufsicht auf den Kristallwachstumsbereich
hängen von den thermischen Bedingungen im Abschnitt um diesen Bereich herum ab. Die Temperatur in diesem
Abschnitt wird mittels einer Reihe von aus hochreinem Graphit bestehenden Heizelementen auf einem höheren "Wert gehalten,
wobei diese Heizelemente so angeordnet sind, daß sie den Kristallwachstumsbereich umschließen und sich unmittelbar
über der Schmelzenoberfläche befinden und dabei einzeln bzw. unabhängig voneinander regelbar sind. Die unmittelbar unter
diesen Heizelementen liegende Schmelzenoberfläche wird auf eine Temperatur über dem Verfestigungs- bzw. Erstarrungspunkt
der Schmelze erwärmt. Die Breite des Kristallwachstumsbereichs kann dabei durch eine Reihe von nicht dargestellten Heizelementen
eingestellt bzw. gesteuert werden, die längs beider Seiten dieses Bereichs in Abziehrichtung angeordnet sinde Die
Positionen von Vorderkante und Hinterkante lassen sich durch nicht dargestellte, nahe Vorderkante und Hinterkante angeordnete
Heizelemente ebenfalls genau steuern.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem die Kontur der Vorderkante
des Kristallwachstumsbereichs so definiert bzw. festgelegt ist, daß sie keinen in Richtung des Kristallwachstums
weisenden konkaven Teil aufweist, kann der Kristall an der Vorderkante des Wachstumsbereichs auf beiden Seiten in jeder
Richtung wachsen, ohne beim Abziehen Einschränkungen unterworfen zu sein. Der wachsende bzw. gezüchtete Kristall ist
daher keinen Eigenspannungen unterworfen, so daß eine Versetzung weder auftritt, noch sich vervielfachte Der erhaltene
Kristall zeigt eine vergleichsweise geringe Dichte der Versetzungen im Bereich von 1Cr bis 10 /cm o
Darüber hinaus hat es sich gezeigt, daß der bei Anwendung des
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Hochgeschwindigkeit-Abziehverfahrens erhaltene Kristall infolge des Fehlens von inneren bzwo Eigenspannungen im Kristallgefüge
keinerlei Versetzung besitzt,, Etwaige Versetzungen, die
in den Kristall aufgrund des vorübergehenden Auftretens von Eigenspannung, die beim Ankeimen uswo ungewollt eingeführt werden
kann, vorhanden sein können, verschwinden rasch im Laufe des Kristallwachstumsβ
Wenn sich dagegen ein konkaver Abschnitt in der Vorderkante des Kristallwachstumsbereichs bildet, z.B. infolge unzweckmässiger
Anordnung der nahe der Vorderkante vorgesehenen Heizelemente, führt das Vorhandensein zweier konvexer Abschnitte zur
Bildung von Zonen A und B(vgl. Fig. 6b), die aus den genannten Gründen keinerlei Versetzung aufweisen, während die (in Fig. 6b
schraffierte) Mittelzone konzentrierte Versetzungen zeigt. Die an den Vorderkanten beider Zonen A und B gezüchteten Einkristalle
wachsen in Richtung auf die Mitte des Kristallbands und treffen einander in dieser Mittelzone, in welcher die Fehlanpassung
zwischen den Kristallen aufgrund eines kleinen Temperaturunterschieds ausgeglichen werden muß, so daß sich in dieser
Zone Versetzungen in hoher Dichte bilden.
Dieses Verfahren gemäß der Erfindung kann auch dann durchgeführt werden, wenn die Vorderkante des Kristallwachstumsbereichs
durch eine gerade Linie begrenzt ist, die praktisch senkrecht zur Kristallwachstumsrichtung verläuft. In diesem
Fall besitzt das erhaltene Kristallband die Form gemäß Fige 6a,
d.h. es besitzt flache bzw. ebene Oberflächen. Im Fall einer gekrümmten Vorderkante ohne konkave Abschnitte besitzt das resultierende
Kristallband eine gekrümmte Oberseite gemäß Fige 6c. In diesem Fall ist die Höhe tu gleich dem Wert sin ο , multipliziert
mit der Strecke von Oberseite der Vorderkante F zum Ende der Vorderkante F0 (t = FT0 χ sin S).
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Kontur der Hinterkante Bq1
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denselben Einfluß hat wie die Kontur der Vorderkante Fe Wenn
nämlich die Hinterkante eine gerade, senkrecht zur Abziehrichtung verlaufende Linie ohne Konkavteile ist (was durch Einstellung
der Temperaturverteilung im Oberflächenbereich der Schmelze um den Kristallwachstumsbereich herum auf einen Wert über dem
Schmelzpunkt des Kristalls mit Hilfe nicht dargestellter, oberhalb der Schmelze angeordneter Heizelemente erreicht wird),
dann besitzt die Unterseite des hergestellten Kristalls eine ebene bzw. plane Fläche. Infolgedessen läßt sich die Querschnittsform
des hergestellten Kristallbands ohne weiteres durch Einstellung der Kontur in der waagerechten Ebene des Kristallwachstumsbereichs
steuern. Das erfindungsgemäße Verfahren
führt mithin zu einem Kristallband ohne Versetzungen und mit ebenen bzw. planen Flächen auf beiden Seiten«,
Fig. 3 veranschaulicht außerdem die Anordnung der Heizeinrichtung 5, deren Heizfläche praktisch parallel zur Kristallwachstums
-Grenzfläche und in einem Abstand h von nicht mehr als
30 mm unterhalb dieser Grenzfläche angeordnet ist. In dem in Fig. 3 veranschaulichten Fall liegt die Hinterkante Bq1 mit
Abstand in Einwärtsrichtung vom Rand des Tiegels 3. Da der Abstand
zwischen der Kristallwachstums-Grenzflache und der Heizfläche
der Heizeinrichtung 5 sehr klein ist, lassen sich die thermischen Bedingungen an und nahe dieser Grenzfläche genau
steuern bzwo regeln.
Bei der Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 3 kann die
Form des Kristallwachstumsbereichs infolge der Anordnung der Heizeinrichtung in einem kleinen Abstand unter der Grenzfläche
genauestens und gleichmäßig ausgebildet werden, wodurch eine erfolgreiche, mit hoher Geschwindigkeit erfolgende Herstellung
breiter, dünner Kristallbänder hoher Güte möglich wird»
Durch die Anordnung der Heizeinrichtung 5 unterhalb der Kristallwachstums
-Grenzfläche in einem Abstand von nicht mehr als
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30 mm werden nämlich folgende Vorteile gewährleistet: einfache
Bildung einer vergleichsweise flachen Kristallwachstums-Grenzfläche
in einer vorbestimmten Position; schnelles Ansprechen auf Änderungen der thermischen Bedingungen an dieser Grenzfläche
und präzise Steuerung der Beheizung mittels der Heizeinrichtung»
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Claims (1)
- 2 8. Juli 1976Patentansprüche1· Verfahren zum Züchten eines dünnen Kristallbands, bei dem das Kristallband von einer Schmelze einer kristallinen Substanz mit demselben Kristallgefüge wie das Kristallband abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband quer bzw. seitlich abgezogen wird und daß das Verhältnis zwischen der Strecke von Vorderkante (F) zur Hinterkante (B) eines Kristallwachstumsbereichs und der Dicke des Kristallbands auf nicht weniger als 5>7 eingestellt wird, indem die Temperatur im Schmelzen-Oberflächenbereich, in welchem der Kristall gezüchtet werden soll, auf einen Wert unter dem Schmelzpunkt der Schmelze verringert und dadurch eine sich in Kristallwachstumsrichtung erstreckende überkühlte Schicht gebildet wirde2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Strecke von Vorderkante zu Hinterkante des Kristallwachstumsbereichs und der Dicke des Kristallbands au^hicht weniger als 50 eingestellt wird.3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Verhältnis auf nicht weniger als 2000 eingestellt wird.4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband in waagerechter Richtung von der Schmelze abgezogen wird«,5c Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband unter einem Winkel zur waagerechten Schmelzenoberfläche von der Schmelze abgezogen wird*6β Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband in der Weise von der Schmelze abgezogen wird,709807/0775daß die Position der Hinterkante (B) des Kristallwachstumsbereichs innerhalb der Linie liegt, an welcher das kristallisierte Band von der Schmelze abgezogen wird,7. Verfahren zum Züchten eines dünnen Kristallbands, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das Kristallband von einer Schmelze einer kristallinen Substanz mit demselben Kristaligefüge wie das Kristallband abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband unter einem Winkel von höchstens 10° gegenüber der waagerechten Schmelzenoberfläche in Aufwärtsrichtung von der Schmelze abgezogen wird.8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband von einem Schmelzenbereich abgezogen wird, der mit Abstand einwärts vom Rand des Schmelzenbehälters liegt.9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Strecke von Vorderkante (F) zur Hinterkante (B) eines Kristallwachstumsbereichs und der Dicke des Kristallbands auf nicht weniger als 5,7 eingestellt wird, indem die Temperatur im Schmelzen-Oberflächenbereich, in welchem der Kristall gezüchtet werden soll, auf einen Wert unter dem Schmelzpunkt der Schmelze verringert und dadurch eine sich in Kristallwachsturnsrichtung erstreckende überkühlte Schicht gebildet wird.10.Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband anfänglich unter einem Winkel von höchstens 10 gegenüber der waagerechten Schmelzenoberfliehe in Aufwärtsrichtung abgezogen wird und daß die Abziehrichtung allmählich auf die Waagerechte abgesenkt wird, nachdem die Abziehgeschwindigkeit einen vorbestimmten Wert erreicht hato11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß709807/0775das Verhältnis zwischen der Strecke von Vorderkante (F) zur Hinterkante (B) eines Kristallwachstumsbereichs und der Dicke des Kristallbands auf nicht weniger als 5,7 eingestellt wird, indem die Temperatur im Schmelzen-Oberflächenbereich, in welchem der Kristall gezüchtet werden soll, auf einen Wert unter dem Schmelzpunkt der Schmelze verringert und dadurch eine sich in Kristallwachsturnsrichtung erstreckende überkühlte Schicht gebildet wird.12, Verfahren zum Züchten eines dünnen Kristallbands, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das Kristallband von einer Schmelze einer kristallinen Substanz mit demselben Kristallgefüge wie das Kristallband abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband quer bzw. seitlich abgezogen wird und daß die Kontur der Vorderkante des Kristallwachstumsbereichs auf eine Form eingestellt wird, bei welcher keine Rand- oder Kantenabschnitte vorhanden sind, die in Kristallwachstumsrichtung gegenüber einem Punkt zu beiden Seiten der durch diesen Punkt geteilten bzw· halbierten Vorderkante vorgeschoben sind, indem die Temperatur in dem den Kristallwachstumsbereich umschließenden Schmelzen-Oberflächenbereich auf einen Wert über dem Schmelzpunkt des Kristalls erhöht wird.13o Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderkante auf eine Kontur in Form einer senkrecht zur Abziehrichtung des Kristallbands verlaufenden geraden Linie eingestellt wird.14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur der Vorderkante auf eine Linie eingestellt wird, die keinen konkaven Teil in bezug auf die Kristallwachstumsrichtung besitzt.15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß709807/0775das Verhältnis zwischen der Strecke von Vorderkante (P) zur Hinterkante (B) eines Kristallwachstumsbereichs und der Dicke des Kristallbands auf nicht weniger als 5,7 eingestellt wird, indem die Temperatur im Schmelzen-Oberflächenbereich, in welchem der Kristall gezüchtet werden soll, auf einen Wert unter dem Schmelzpunkt der Schmelze verringert und dadurch eine sich in Kristallwachsturnsrichtung erstreckende überkühlte Schicht gebildet wird.16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband in waagerechter Richtung von der Schmelze abgezogen wird.17. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband unter einem Winkel von höchstens 10° ge< über der waagerechten Schmelzenoberfläche abgezogen wird18. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband von einem Schmelzenbereich abgezogen wird, der in Einwärtsrichtung auf Abstand vom Rand des Schmelzenbehälters liegt.19. Verfahren zum Züchten eines dünnen Kristallbands, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das Kristallband von einer Schmelze einer kristallinen Substanz mit demselben Kristallgefüge wie das Kristallband abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallband quer bzw0 seitlich abgezogen wird und daß eine Heiz« einrichtung mit einer praktisch parallel zur Kristallwachsturns-Grenzfläche liegenden Heizfläche in einem Abstand von höchstens 30 mm unter dem Kristallwachstumsbereich angeordnet wirdo20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der Strecke von Vorderkante (F) zur Hinterkante (B) eines Kristallwachstumsbereichs und der Dicke des Kristallbands auf nicht weniger als 5,7 ein-709807/0775gestellt wird, indem die Temperatur im Schmelzen-Oberflächenbereich, in welchem der Kristall gezüchtet werden soll, auf einen Wert unter dem Schmelzpunkt der Schmelze verringert und dadurch eine sich in Kristallwachstumsrichtung erstreckende überkühlte Schicht gebildet wird.21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur der Vorderkante des Kristallwachstumsbereichs auf eine Form eingestellt wird, bei welcher keine Rand- oder Kantenabschnitte vorhanden sind, die in Kristallwachstumsrichtung gegenüber einem Punkt zu beiden Seiten der durch diesen Punkt geteilten bzw„ halbierten Vorderkante vorgeschoben sind, indem die Temperatur in dem den Kristallwachstumsbereich umschließenden Schmelzen-Oberflächenbereich auf einen Wert über dem Schmelzpunkt des Kristalls erhöht wird.709807/0775
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