DE2633259A1 - Verfahren zur herstellung von unbeweglich gemachten enzymen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von unbeweglich gemachten enzymenInfo
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Description
SCHIFF ν. FÜNER STREHL SCHÜBEL-HOPF EBB1NGHAUS
MARIAHILFPLATZ 2 & 3, MÖNCHEN 9O POSTADRESSE: POSTFACH 95 O1 6O, D-8OOO MÖNCHEN 9S
JAPAN ATOMIC ENERGY RESEARCH INSTITUTE
DA-12 211
23. Juli 1976
Prioritäten: 23- Juli 1975, Japan, Nr. 89207/75
23. Juli 1975, Japan, Nr. 89209/75
Verfahren zur Herstellung von unbeweglich gemachten Enzymen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unbeweglichmachen oder Fixieren von Enzymen oder enzymhaltigen Mikroorganismenzellen,
bei dem Enzyme in einem wässrigen Medium unlöslich gemacht werden und auf einem Träger oder einer Unterlage fixiert werden.
Es ist gut bekannt, daß Enzyme als Katalysator, der in wirksamer Weise zahlreiche chemische Reaktionen katalysiert, die mit üblichen
chemischen Katalysatoren nicht durchgeführt werden können, verwendet werden. Sie sind daher unerläßliche Substanzen auf dem
Gebiet der Nahrungsmittelindustrie, der pharmazeutischen Industrie und anderen Gebieten der Technik. Bisher werden bei den meisten
enzymatischen Reaktionen Enzyme in der wässrigen Phase eingesetzt und sie werden zusammen mit Abfallflüssigkeiten nach der Reaktion
verworfen. In den meisten Fällen ist es sowohl in technischer, als auch in wirtschaftlicher Hinsicht äußerst schwierig, Enzyme aus
dem Reaktionsgemisch wiederzugewinnen, um sie erneut zu verwenden.
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Enzymatische Reaktionen werden daher stets ansatzweise durchgeführt.
Wenn daher ein Verfahren aufgefunden wird, welches ermöglicht, Enzyme unlöslich zu machen und in einer solchen Form
unbeweglich zu machen, in der die Substrate kontinuierlich mit ihnen in Berührung gebracht werden können, so ist es möglich, daß
die Enzyme wiederholt verwendet werden und daß Verfahren unter Anwendung enzymatischer Reaktionen kontinuierlich durchgeführt
werden können.
Man hat bereits versucht, Enzyme chemisch mit wasserunlöslichen Substanzen zu kombinieren, wie synthetischen Makromolekülen, um
sie zu fixieren. Die Aktivität der Enzyme ist Jedoch äußerst empfindlich gegenüber Veränderungen ihrer Molekülarstruktur und
in den meisten Fällen werden Enzyme durch eine solche chemische Fixierung merklich inaktiviert. Diese Verfahren lassen sich daher
nicht mit Erfolg für praktische Anwendungszwecke einsetzen. Es wurde auch bereits ein Verfahren beschrieben, bei dem Enzyme an
einem Adsorptionsmittel, wie Aktivkohle, aktive Terra alba (Weißerde) und dergleichen adsorbiert werden (US-PS 2 717 852).
Bei Anwendung dieses Verfahrens wird jedoch das adsorbierte Enzym leicht desorbiert, wenn es wiederholte Male für die Reaktion
verwendet wird. Das Verfahren ist ungeeignet wegen der kurzen Gebrauchsdauer des Enzymmaterials.
Außerdem ist die sogenannte Einschlußmethode bekannt. So wurden beispielsweise Verfahren beschrieben, bei denen ein wasserlösliches
Monomeres, wie Acrylamid, in einer ein Enzym enthaltenden Lösung polymerisiert wurde (K. Kawashima et al., Biotech. Bioeng.
16_, 609, 1974) und ein Verfahren, bei dem Polyvinylalkohol in
seiner ein Enzym enthaltenden wässrigen Lösung vernetzt wird (H. Maeda et al., Biotech, Bioeng. 1_5_, 827f 1973). Diese Polymeren
haben jedoch die Eigenschaft, daß sie in Gegenwart von Wasser stark quellen und daß sich daher die Einschlußmasse im Zustand eines
klumpigen Gels, welches frei von Poren oder Hohlräumen ist, befindet.
Es ist daher erforderlich, den Klumpen zu trocknen und zu pulverisieren, um ihn in eine Form überzuführen, in welcher
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das Enzym in Kontakt mit einer als Substrat dienenden Substanz
gebracht werden kann. Dies ist eine mühsame Behandlung und ruft darüber hinaus in hohem Maß die Möglichkeit der Desorption und/oder
Desaktivierung des Enzyms während der Behandlung hervor.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und
wirksames Verfahren zum Uhbeweglichmachen . oder Fixieren von
Enzymen zur Verfugung zu stellen, bei welchem lang anhaltende "
Enzymaktivität gewährleistet wird.
Es wurde nun gefunden, daß dieses Ziel erreicht werden kann, wenn ein Enzym oder enzymhaltige Mikroorganismenzellen an einem bestimmten
Adsorptionsmittel der nachstehend angegebenen Gruppe A in einer wässrigen Lösung oder Dispersion des Enzyms adsorbiert
werden und danach die so erhaltene Dispersion mit einem Monomeren der nachstehend angegebenen Gruppe B vermischt wird, und das Monomere
unter Bildung eines porösen Gels polymerisiert wird, welches das unbeweglich gemachte Enzym oder die unbeweglich gemachten Zellen
enthält.
Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem die Enzyme zunächst
in einem wässrigen Medium an einem pulverförmigen Adsorptionsmittel adsorbiert werden und zu dem adsorbierten Material
ein wassermischbares Monomeres zugesetzt wird, wird dieses Monomere
unter Bildung eines porösen Gels polymerisiert, durch welches eine Substratlösung frei passieren kann. Das so gebildete Enzymmaterial
hat lang anhaltende Aktivität und daher 'können die Enzyme in einfacher Weise aus dem Reaktionssystem abgetrennt werden und
wiederholte Male verwendet werden.
Nachstehend werden die erfindungsgemäß eingesetzten Materialen näher erläutert.
Gruppe A: Adsorbentien
Dazu gehören als Adsorptionsmittel wirksame anorganische natürliche
ρ π q ·-■· ^ !, ι 1 1 ft -3
Erden, synthetische anorganische Adsorptionsmittel, Polypeptide,
natürliche und synthetische amorphe Kohlenhydrat-Adsorptionsmittel.
Gruppe B: Hydrophile Monomere.
Dazu gehören Acrylat- oder Methacrylatester oder deren Gemische der allgemeinen Formel
CH0=CX-C-O-(CH0 L·-OH
d. n <£. τι
d. n <£. τι
0 oder
CH0=CX-C-O-(R10) -R2
in denen R eine Gruppe -CH0CH0- oder -CH(CH,)CHO- bedeutet,
R für ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder eine Gruppe
der Formel CH0=CX-C- steht; X ein Wasserstoffatom oder eine
^ Il
Methylgruppe und η eine ganze Zahl von 2, 3 oder 4 und m eine
ganze Zahl von 2 bis 20, vorzugsweise 4 bis 14, insbesondere 4 bis 12 bedeuten.
Die Korngröße des pulverförmigen Adsorptionsmittels sollte 0,1
mm bis 5 mm, vorzugsweise 0,5 mm bis 3 mm betragen.
Das Monomere der Gruppe B kann in einer Menge von nicht mehr als 30 % der Gesamtmenge der Monomeren durch eines oder mehrere andere
polymerisierbare Monomere (nachstehend als Monomere der Gruppe C bezeichnet) ersetzt werden.
Das Verhältnis von Wasser und polymerisierbaren Monomeren (B und C)
schwankt in Abhängigkeit von den für das gebildete Gel gewünschten Eigenschaften, wie Porosität, Dichte, Porenverteilung und dergleichen
und ist daher ein wichtiger Faktor, der die Wirksamkeit der Fixierung des Enzyms und dergleichen beeinflußt. Gewöhnlich
werden das Monomere oder die Monomeren, bezogen auf das Gewicht der gesamten Lösung, in einer Menge von 0,5 bis 80 %, vorzugsweise
1 bis 60 % und insbesondere 5 bis 50 % verwendet.
Die Menge des Adsorptionsmittels, d.h. der Materialien der Gruppe A, wird meist so gewählt, daß sie bis zu dem Gewicht der verwendeten
Lösung beträgt, obwohl auch eine größere Menge eingesetzt
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werden kann. Die bevorzugte Menge läßt sich leicht durch einen einfachen Versuch bestimmen.
Die Menge des in dem Gel zu fixierenden Enzyms unterliegt keiner
speziellen Beschränkung. Sie hängt von der Adsorptionskapazität des verwendeten Adsorptionsmittels ab.
Die Polymerisation kann mit Hilfe radikalischer Initiatoren oder mit Hilfe von Lichtstrahlung oder ionisierender Strahlung durchgeführt
werden. Die meisten Enzyme sind instabil gegenüber Wärme und es ist daher vorteilhaft, die Polymerisation bei tiefen Temperaturen
unter der Einwirkung von Licht oder ionisierender Strahlung durchzuführen. Andererseits sind einige Enzyme empfindlich gegen
Strahlung und v/erden dadurch inaktiviert. Bei solchen Enzymen wird die Polymerisation durch Erhitzen in Gegenwart eines radikalbildenden
Katalysators, vorzugsweise in Gegenwart eines Redoxkatalysatorsystems,
bei möglichst niederer Temperatur durchgeführt. Wenn Licht oder Strahlung angewendet wird, kann die Polymerisation bei
sehr tiefen Temperaturen, wie -200° C durchgeführt werden, die bevorzugten
Temperaturen liegen jedoch zwischen 0° C und -80° C,
insbesondere zwischen -20° C und -80° C.
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens beruht darauf, daß eingeschlossene Enzyme hohe Aktivität beibehalten, daß diese Enzyme
nicht leicht von dem Träger freigesetzt werden und die unbeweglich gemachten Enzyme daher lange Lebensdauer haben.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher erläutert.
Zu spezifischen Beispielen für Adsorptionsmittel der Gruppe A gehören aktive Terraalba (Weißerde), Bentonit, Kaolin und andere
Silicatraaterialien, Aluminiumoxid, Silicagel, Molekularsiebe, Aktivkohle, Ionenaustauscherharze, Stärke, Amylopectin, Amylose,
Cellulose, Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Cellulosebutyrat,
Cellulosephosphat, Hydroxäthylcellulose,Carboxymethylcellulose,
Cyanäthylcellulose, Stärkephosphat, Stärkenitrat, Carboxy-methyl-
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stärke, Hydroxyäthylstärke, Agar, Gelatine, Collagen und dergleichen.
Zu spezifischen Beispielen für Monomere der Gruppe B gehören Hydroxyäthylmethacrylat, Hydroxyäthylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat,
Hydroxypropylacrylat, Hydroxybutylmethacrylat, Hydroxybutylacrylat, Diäthylenglycolmonomethacrylat, Diäthylenglycolmonoacrylat,
Triäthylenglycolmonomethacrylat, Triäthylenglycolmonoacrylat, Tetraäthylenglycolmonomethacrylat, Tetraäthylenglycolmonoacrylat,
Polyäthylenglycolmonomethacrylat, Polyäthylenglycolmonoacrylat, Methoxydiäthylenglycolmethacrylat,
Methoxydiäthylenglycolacrylat, Methoxytriäthylenglycolmethacrylat,
Methoxytriäthylenglycolacrylat, Methoxytetraäthylenglycolmethacrylat,
Methoxytetraäthylenglycolacrylat, Diathylenglycoldimethacrylat,
Diäthylenglycoldiacrylat, Triäthylenglycoldimethacrylat,
Triäthylenglycoldiacrylat, Tetraäthylenglycoldimethacrylat, Tetraäthylenclycoldiacrylat, Polyäthylenglycoldimethacrylat,
Polymethylenglycoldiacrylat und dergleichen.
Zu spezifischen Beispielen für Monomere der Gruppe C gehören Styrol, Divinylbenzol, Vinyltoluol, oc-Methyl styrol, Vinylalkyläther,
Vinylpyridin, Vinylpyrrolidon, Vinylcarbazol, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Methylolacrylamid, Diacetonacrylamid, t-Butylacrylamid,
Methylen-bis-acrylamid, Methylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylacrylat,
Äthylmethacrylat, n-Propylacrylat, n-Propylmethacrylat,
Isopropylacrylat, Isopropylmethacrylat, Butylacrylat, Butylmethacrylat,
Isobutylacrylat, Isobutylmethacrylat, Octylacrylat,
Octylmethacrylat, Cyclohexylacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Laurylacrylat,
Laurylmethacrylat, Stearylacrylat, Stearylmethacrylat, Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat, Phenylacrylat, Phenylmethacrylat,
Benzylacrylat, Benzylmethacrylat,,Diäthylaminoäthylacrylat,
Diäthylaminoäthylmethacrylat, Vinylacetat, Vinylpropionat, Itaconsäure, Itaconsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid, Triallylcanurat,
Diallylitaconat, Diallylsuccinat, Diallylmaleat, Dipropargylmaleat,
Trimethyloläthantriacrylat, Trimethyloläthan-
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trimethacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat,
Trimethylolbutantriacrylat, Trimethylolbutantrimethacrylat,
Glycerinmonoacrylat, Glycerinmonomethacrylat, Äthylenglycoldiacrylat, Äthylenglycoldimethacrylat, Neo.pentylglycoldiacrylat,
Neopentylglycoldimethacrylat, Pentandiolmonoacrylat und -diacrylat, Pentandiolmonomethacrylat und -dimethacrylat,
Hexandiolmonoacrylat und -diacrylat, Hexandiolmonomethacrylat und -dimethacrylat, Heptandiolmonoacrylat und -diacrylat,
Heptandiolmonoacrylat und -diacrylat, Heptandiolmonomethacrylat
und -dimethacrylat und dergleichen.
Zu spezifischen Beispielen für Enzyme, auf welche sich das erfindungsgemäße
Verfahren erfolgreich anwenden läßt, gehören «-Amylase, ß-Amylase, Glucoamylase, Cellulase, Hemicellulase,
#-Glucosidase, Invertase, Urease, Alkoholdehydrierungs-Enzym
(Dehydrogenase), Milchsäure dehydrierendes Enzym (Milchsäuredehydrogenase), Glucoseoxidase, Hexokinase, Q-Aminosäure-Oxidase,
Arginase, Papain, Ficin, Rennin, Trj^psin, Glucoseisomerase, L-Glutarsäure-Decarboxylase,
alkalische Protease, saure Protease und dergleichen.
Erfindungsgemäß werden Materialien,die unbeweglich gemachte Enzyme
enthalten, hergestellt, welche den freien Durchtritt von Substratlösungen, an denen enzymatische Reaktionen eintreten, ermöglichen.
Die Materialien werden in wirksamer Weise durch die kombinierte Anwendung eines Adsorptionsmittels der Gruppe A und eines polymerisierbaren
Monomeren der Gruppe B erhalten. Wenn ein Adsorptionsmittel der Gruppe A in Kombination mit einem wasserlöslichen Monomeren
verwendet wird, welches nicht der Gruppe B angehört, wie Acrylamid, so absorbiert das gebildete Polymere Wasser und bildet
ein gequollenes Ifydrogel, welches das Adsorptionsmittel enthält,
an welchem das Enzym adsorbiert ist, wobei keine Poren oder Hohlräume verbleiben. Daher kann das eingeschlossene Enzym nicht mit
einer als Substrat dienenden Substanz in Berührung gebracht werden, solange es nicht getrocknet und pulverisiert worden ist.
Während dieser Behandlungen wird jedoch das Enzym inaktiviert oder
B 0 9 8 [U / 1 1 θ 3
von dem Träger freigesetzt.
Wenn dagegen ein Monomeres der Gruppe B verwendet wird, so ist
dieses mit Wasser mischbar und das ein Enzym enthaltende Adsorptionsmittel wird gut in der Mischung dispergiert. Wenn nun das
Gemisch der Polymerisationsbehandlung unterworfen wird, bildet das Monomere ein poröses Polymermaterial, welches aus der wässrigen
Phase abgeschieden wird und das Adsorptionsmittel enthält, an welchem das Enzym adsorbiert ist.
Wenn bei den bekannten Verfahren ein Enzym in ein Polymeres eingeschlossen
wurde, so trat eine beträchtliche Freisetzung und/oder Inaktivierung des Enzyms ein. Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
das Enzym beständig an einem Adsorptionsmittel adsorbiert ist und das Adsorptionsmittel von einem Polymeren eingeschlossen
wird, besteht daher keine Möglichkeit, daß das Enzym freigesetzt und inaktiviert wird. Wenn jedoch das Enzym einfach an einem
Adsorptionsmittel adsorbiert wird oder bloß in einem Polymeren eingeschlossen wird, wird das Enzym von dem Träger freigesetzt,
wenn es mehrere Male verwendet wird. Erfindungsgemäß wird ein
Enzym an einem Adsorptionsmittel adsorbiert und außerdem in die dreidimensional..versetzte Struktur eines Polymeren eingeschlossen,
so daß ein Enzymmaterial mit guter Beständigkeit gebildet wird.
Das mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene imobilisierte
Enzymmaterial hat poröse Struktur und das Enzym liegt dem- ' nach in einem Zustand vor, in welchem es leicht mit einer Substratsubstanz
in Kontakt gebracht ,werden kann, welche die dreidimensionale Struktur des Polymeren passiert, ohne daß irgend eine Nachbehandlung
erforderlich wird.
Die Erfindung beruht auf der spezifischen Auswahl einer Kombination
aus einem Adsorptionsmittel und einem speziellen poljTnerisierbaren
Monomeren, die aus dem bisherigen Stand der Technik nicht herleitbar war.
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Bei der praktischen Durchführung der Erfindung kann eine Dispersion,
die ein Adsorptionsmittel der Gruppe A, an welchem ein Enzym adsorbiert ist, ein Monomeres der Gruppe B und Wasser enthält,
in eine Kolonne gegeben werden, die mit einem am unteren Ende angeordneten Hahn versehen ist und das Monomere in dieser
Kolonne polymerisiert werden. Dabei wird ein Polymeres in einem porösen Gelzustand gebildet, welches sich aus dem Wasser abscheidet,
und eine enzymatisch^ Reaktion kann kontinuierlich durchgeführt v/erden, indem eine Substratlösung bei geöffnetem Bodenhahn
in das obere Ende der Kolonne gegossen wird. Wenn ein Teil des Monomeren der Gruppe B durch ein polyfunktionelles Monomeres (ausgewählt
aus der Gruppe C) ersetzt wird, so tritt Vernetzung ein oder wird verstärkt und in dem gebildeten Polymeren bildet sich
eine dreidimensionale vernetzte Struktur aus. Die Enzyme werden daher besser eingeschlossen, wobei aber der Durchtritt der Substratlösung
ermöglicht wird.
Das heißt, daß durch selektive Zugabe eines Monomeren der Gruppe C
die Porosität des gebildeten Polymeren weitgehend variiert werden kann, wenn auch die Porosität durch das Verhältnis von Wasser und des
Monomeren der Gruppe B allein geregelt werden kann. Da viele der Monomere der Gruppe C schlechte Wassermischbarkeit haben oder
wasserunlöslich sind, wird durch ihre Zugabe die Affinität des gebildeten Polymeren gegenüber Wasser modifiziert. Die Menge des
zu verwendenden Monomeren der Gruppe C ist daher in der vorher angegebenen
Weise beschränkt. Wenn eine zu hohe Menge dieses Monomeren verwendet wird, so wird das gebildete Monomere makroskopisch heterogen
und das Ziel der Erfindung kann nicht erreicht werden.
Wenn anstelle von Enzymen enzymbildende Mikroorganismen verwendet werden, so können einige dieser Mikroorganismen als solche unverändert
eingesetzt werden, einige davon werden jedoch angewendet, nachdem ihre Zellen zerstört worden sind, beispielsweise mit Hilfe
von Ultraschallwellen und dergleichen.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher anhand von praktischen
Beispielen erläutert.
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Ein Anteil von 250 jug ct-Amylase wurde in 0,8 ml einer Phosphorsäure-Pufferlösung
(pH 6,9) gelöst. Die so erhaltene Enzymlösung wurde in eine Glasampulle mit einem Außendurchmesser von 1 cm
gegeben und 0,4 g pulverisiertes Silicagel wurde zugesetzt. Nachdem das Enzym an dem Silicalgel adsorbiert war, wurde 0,2 ml
2-Hydroxyäthylmethacrylat zugegeben und dann wurde die Ampulle an
der Luft zugeschmolzen. Der Inhalt der Ampulle wurde mit der Gammastrahlung von Kobalt 60 bei -24° C in einer Dosisrate von
1 χ 10 R/h während einer Stunde bestrahlt. Dabei wurde eine aus einem porösen Polymeren bestehenden Masse in einer Polymerisationsausbeute
von 97,8 % erhalten.
Dieses Gel wurde in kleine Stücke zerteilt und ohne Reinigung, Trocknung oder Pulverisation für die nachstehend beschriebene
enzymatische Reaktion verwendet. Die Gelstücke wurde zu 5 ml einer 2 5^-igen Lösung von löslicher Stärke gegeben und die Reaktion
wurde 1 Stunde bei 40° C durchgeführt. Die verbliebene enzymatische
Aktivität wurde kolorimetrisch mit Hilfe der 3,5-Dinitrosalicylsäure-Methode bestimmt.
Die verbleibende Aktivität des Enzyms wird durch den prozentualen Anteil der Aktivität des unbeweglich gemachten und verwendeten
Enzyms gegenüber der Aktivität des Enzyms in freier Form dargestellt. Die Ergebnisse nach der Wiederholung der Reaktion sind
in Tabelle 1 gezeigt.
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-H-
Methode zum | Prozentualer Anteil der verbliebenen Aktivität, be zogen auf die Aktivität vor dem Unbeweglichmachen |
Nach 10 Vers. |
Nach 100 Vers.· |
Nach 200 Vers. |
Nach 400 Vers. |
Nach 600 Vers. |
UHD ewe g-Li eil— machen des Enzyms |
Nach 1 Versuch |
85,1 | 84,3 | 83,6 | 82,4 | 81,1 |
Gemäß Bei spiel 1 |
85,4 | 33,4 | 27,2 | 24,3 | 20,2 | 18,4 |
Bekannte Einschluß methode * |
59,6 | 3,2 | - | -■ | - | - |
Adsorp tions- methode ** |
96,3 |
Unbeweglichmachen des Enzyms durch Polymerisation der gleichen Menge an 2-Hydroxyäthylmethacrylat, welches der Enzymlösung
zugesetzt wird.
Unbeweglichmachen des Enzyms durch einfache Adsorption an der gleichen Menge pulverisiertem Silicagel, welches der
Enzymlösung zugesetzt wird.
Ficht feststellbar.
Anstelle der in Beispiel 1 eingesetzten 0,2 ml 2-Hydroxyäthylmethacrylat
wurden 0,14 ml 2-Hydroxyäthylmethacrylat und 0,06 g Methylolacrylamid verwendet und es wurde das gleiche Enzym in
der gleichen Weise wie in Beispiel 1 unbeweglich gemacht. Die verbliebene enzymatische Aktivität wurde in der gleichen Weise bestimmt.
Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:
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Anzahl der | Reaktionsversuche | 1 | ,5 | 10 | ,9 | 100 | 1 |
Verhiiebene | Aktivität (96) | 88 | 87 | 88, | |||
Im Vergleich mit dem Fall, in welchem nur 2-Hydroxyäthylmethacrylat
verwendet wurde, war die verbliebene Aktivität etwas erhöht. Es ist ersichtlich, daß durch Zugabe von Methylolacrylamid
die Löslichkeit der Monomeren modifiziert wird und daß das so gebildete Polymere aus dem ¥asser in feiner dispergiertem Zustand
abgeschieden wird und daher das Enzym leichter mit dem Substrat in Berührung gebracht wird.
Anstelle der in Beispiel 1 verwendeten 0,2 ml 2-Hydroxyäthylmethacrylat
wurden in diesem Beispiel 0,14 ml 2-Hydroxyäthylmethacrylat
und 0,06 ml Diallylitaconat verwendet und das gleiche Enzym wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unbeweglich gemacht. Die verbliebene
Aktivität wurde in gleicher Weise bestimmt. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 3 gezeigt.
Anzahl der | Reaktionsversuche | 1 | 1 | 10 | ,2 | 100 | 9 |
Verbliebene | Aktivität (90 | 89, | 89 | 88, | |||
Im Vergleich mit dem Versuch, in welchem nur 2-Hydroxyäthylmethacrylat
verwendet wurde, war hier die verbliebene Aktivität etwas erhöht. Dies ist dadurch zu erklären, daß durch Zugabe von
Diallylitaconat eine dichtere vernetzte Struktur gebildet wird und dadurch das Enzym besser eingeschlossen wird.
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Ein Anteil von 600,11g Glucoamylase wurde in 0,9 ml einer Essigsäure-Puff
erlö sung (pH 4,5) gelöst und die so erhaltene Enzymlösung wurde in eine Glasampulle mit einem Außendurchmesser von 1 cm
gegeben. Dann wurde 0,2 g Kaolin zugesetzt. Nachdem das Enzym an dem Kaolin adsorbiert war, wurde 0,1 ml Triäthylenglycolmonomethacrylat
zugegeben und danach wurde die Ampulle in einer Stickstoffatmosphäre zugeschmolzen. Der Inhalt der Ampulle wurde mit der
Gammastrahlung von Kobalt 60 bei -52° C in einer Dosisrate von 1 χ 10 R/h während 2 Stunden bestrahlt. Dabei wurde ein poröses
Polymergel in einer Polymerisationsausbeute von 87,1 % erhalten.
Dieses Gel wurde ohne Reinigung, Trocknung und Pulverisation in winzige Stücke zerteilt und zu 5 ml einer 2-%igen Maltoselösung
in einer Essigsäure-Pufferlösung (pH 4,5) gegeben. Die Lösung wurde zur Durchführung der Reaktion 30 Minuten bei 40° C stehen
gelassen. Die Aktivität des Enzyms wurde durch die Menge an Glucose mit Hilfe des Glucose-Bestimmungsreagenz (Nagase Sangyo K. K.)
bestimmt und die verbliebene Aktivität wurde daraus berechnet. Die Ergebnisse, die bei Wiederholung der Reaktion erhalten wurden,
sind in Tabelle 4 gezeigt.
Methode zum Qnbeweglich machen des Enzyms |
Prozentualer Anteil der verbliebenen Aktivität, be zogen auf die Aktivität vor dem Unbeweglichmachen |
Nach 10 Vers. |
Nach 100 Vers. |
Nach 300 Vers. |
Nach 500 Vers. |
Nach 700 Vers. |
Gemäß Bei spiel 4 |
Nach 1 Versuch |
78,8 | 78,0 | 77,1 | 76,4 | 75,0 |
Einfache Einschluß- methode * |
79,1 | 34,9 | 29,8 | 24,1 | 20,2 | 16,4 |
Adsorp tions- methode ** |
61,4 | 1,4 | - | - | - | - |
98,2 |
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* Unbeweglichmachen des Enzyms durch Polymerisation der gleichen
Menge Triäthylenglycolmonomethacrylat, die der Enzymlösung zugesetzt wird.
** Unbeweglichmachen des Enzyms durch einfache Adsorption an
der gleichen Menge an Kaolin.
nicht feststellbar.
Beispiel 5
Beispiel 5
Ein Anteil von 100 mg eines Glucoseisomerase bildenden Strahlenpilzes
(Streptomyces phaeochromogenensis) wurde aus einer Kolonie dieses Pilzes gewonnen und ohne Zerkleinerung in 4,5 ml der
Phosphorsäure-Pufferlösung (pH 6,9) dispergiert. Dazu wurde 1,0g
pulverisierte Aktivkohle zugefügt. Nachdem die Dispersion gut mit der Aktivkohle in Berührung gebracht worden war, wurde 0,5 ml
2-Hydroxyäthylmethacrylat mit einem Gehalt an 5 % Äthylenglycoldimethacrylat
zugesetzt. Das Gemisch wurde in eine Ampulle gegeben und die Ampulle wurde verschlossen. Es wurde dann mit Gammastrahlung
von Kobalt 60 bei einer Temperatur von -78° C in einer Dosisrate von 1 χ 10 R/h während einer Stunde bestrahlt. Dabei wurde eine
polymere Gelmasse, die das unbeweglich gemachte Enzym enthielt, in einer Polymerisationsausbeute von 92,9 % erhalten.
Die Gelmasse wurde in winzige Stücke zerteilt und während einer Stunde bei 40° C mit einer wässrigen Lösung zur Durchführung der
Reaktion in Berührung gehalten, die 2 % Glucose als Substrat enthielt. Die enzymatische Aktivität wurde als Menge Fructose nach
der Cystein-Carbazol-Methode bestimmt und der prozentuale Anteil der verbliebenen Aktivität wurde berechnet. Die bei Wiederholung
der Reaktion erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt.
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Methode zum Unbeweglich machen des Enzyms |
Prozentualer Anteil der verbliebenen Aktivität, be zogen auf die Aktivität vor dem Unbeweglichmachen |
Nach 10 Vers. |
Nach 100 Vers. |
Nach 300 Vers. |
Nach 500 Vers. |
Nach 700 Vers. |
Gemäß Bei spiel 5 |
Nach 1 Versuch |
76,3 | 75,7 | 75,1 | 74,2 | 73,6 |
Einfache Einschluß methode * |
76,4 | 58,4 | 46,9 | 37,1 | 27,0 | 18,4 |
Adsorp tions- methode ** |
71,4 | 2,1 | - | - | - | - |
98,2 |
* Unbeweglichmachen des Enzyms durch Polymerisation der gleichen
Menge des vorstehend angegebenen Monomerengemisehes, welches
der Enzymlösung zugesetzt wird.
** Unbeweglichmachen des Enzyms durch einfacheAdsorption an der
gleichen Menge pulverisierter Aktivkohle.
nicht feststellbar.
Beispiel 6
Beispiel 6
Ein Anteil von 2500^g O(-Amylase wurde in 8 ml einer Phosphorsäure-Pufferlösung
(pH 6,9) gelöst und zu der Lösung wurden 4 g Gelatinepulver und 2 ml 2-Hydroxyäthylmethacrylat zugegeben und
gut eingemischt. Das Gemisch wurde in eine lange zylindrische Glasampulle mit einem Innendurchmesser von 10 mm gegeben und beide
Enden der Ampulle wurden an der Luft verschlossen. Der Inhalt der Ampulle"wurde mit Gammastrahlung von Kobalt 60 bei -78° C
in einer Dosisrate von 1 χ 10 R/h während einer Stunde bestrahlt. Dabei wurde mit einer Polymerisationsausbeute von 95,8 % ein
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poröses Polymergel enthalten.
Beide Enden der Ampulle wurden abgeschnitten und eine 2 %-ige
wässrige Lösung von löslicher Stärke wurde kontinuierlich in einer Fließrate von 5 ml/h bei 40° C in das obere Ende der
Kolonne gegossen. Der Vorgang wurde bis zu 30 Tagen fortgesetzt.
Die verbliebene enzymatische Aktivität des unbeweglich gemachten Enzyms in der Kolonne wurde kolorimetrisch mit Hilfe der 3,5-Dinitrosalicylsäuremethode
bestimmt.
Die verbliebene Aktivität wird durch den prozentualen Anteil der Aktivität des unbeweglich gemachten Enzyms gegenüber der Aktivität
des Enzyms in freier Form dargestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt.
Methode zum Unbeweglich machen des Enzyms |
Prozentualer, Anteil der verbliebenen Aktivität, be zogen auf die Aktivität vor dem Unbeweglichmachen |
Nach 10 Tagen |
Nach 20 Tagen |
Nach 30 Tagen |
Gemäß Bei spiel 6 |
Nach 1 Tag |
87,4 | 87,3 | 87,1 |
Einfache Einschluß- methode * |
87,4 | 24,5 | 20,1 | 18,4 |
Adsorp- tions- methode ** |
32,3 | - | - | - |
2,0 |
Unbeweglichmachen des Enzyms durch Polymerisation der gleichen Menge.2-Hydroxyäthylmethacrylat, welches der Enzymlösung zugesetzt
wird
609884/1183
** Unbeweglichmachen des Enzyms durch Vermischen mit der gleichen
Menge an Gelatinepulver
nicht feststellbar.
Beispiel 7
Beispiel 7
Anstelle der in Beispiel 6 verwendeten 2 ml 2-Hydroxyäthylmethacrylat
wurden Gemische von 2-Hydroxyäthylmethacrylat und Hexandioldiacrylat
in unterschiedlichen Mengenverhältnissen verwendet und das gleiche Enzym wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel
6 unbeweglich gemacht. Die verbliebene Aktivität wurde in gleicher Weise bestimmt. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle 7 gezeigt.
Anteil an 2-Hydroxy- äthylmethac^lat (rnl) |
1, | 9 | 1,8 | 1 | ,7 | 1 | ,6 | 1 | ,4 | 1 | ,2 |
Anteil an Hexandiol- diacrylat (ml) |
0, | 1 | 0,2 | 0 | ,3 | 0 | ,4 | 0 | ,6 | 0 | ,8 |
Verbliebene Aktivität nach 30 Tagen konti nuierlicher Durch führung der Reaktion (%) |
89, | 9 | 89,8 | 90 | ,6 | 89 | ,9 | 88 | ,5 | 78 | ,2 |
Es ist ersichtlich, daß durch Zugabe von Hexandioldiacrylat die Wasseraffinität und Vernetzungsdichte des Polymeren modifiziert
wurden und eine Struktur gebildet wurde, in welcher die als Substrat dienende Substanz leichter diffuniert.
Anstelle der in Beispiel 6 verwendeten 2 ml 2-Hydroxyäthylmethacrylat
wurde ein Gemisch aus 1,5 ml 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 0,3 ml Vinylpyrrolidon und 0,2 ml Äthylendimethacrylat verwendet
'6 09884/118 3-
und das gleiche Enzym wurde in gleicherweise wie in Beispiel 6 unbeweglich gemacht. Die verbliebene Aktivität des Enzyms nach
30-tägiger kontinuierlicher Durchführung der Reaktion betrug 90,2 %.
Ein Anteil von 6000 /ig Glucoamylase wurde in 7 ml der Essigsäure-Pufferlösung
(pH 4,5) gelöst und zu der Lösung wurden 6,0 g Stärke und 3 ml Triäthylenglycolmonomethacrylat zugefügt und gut eingemischt.
Das Gemisch wurde in eine lange zylindrische Glasampulle mit einem Innendurchmesser von 20 mm gegeben und die Ampulle wurde
in einer Stickstoffatmosphäre zugeschmolzen. Der Inhalt der Ampulle
wurde mit Gammastrahlung von Kobalt 60 bei -24° C in einer Dosisrate
von 5 x 10 R/h während 2 Stunden bestrahlt und durch Abschneiden beider Enden der Ampulle wurde eine Kolonne, die mit
dem das unbeweglich gemachte Enzym enthaltenden Polymergel gefüllt v/ar, erhalten. Die Polymerisationsausbeute betrug 91,3 %
Die enzymatische Reaktion wurde durchgeführt, indem eine 2 %-ige
Maltoselösung in einer Fließrate von 4 ml/h bei 40° C durch die mit dem Polymergel gefüllte Kolonne geleitet wurde. Die verbliebene
Aktivität des Enzyms in der Kolonne wurde kolorimetrisch mit Hilfe des Glucose-Bestimmungsreagenz (Nagase Sangyo K. K.) bestimmt.
Die dabei erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 8 gezeigt.
Tabelle 8 | Nach 10 Tagen |
* | Nach 30 Tagen |
|
84,4 | verbliebenen Aktivität, be vor dem Unbeweglichmachen |
84,1 | ||
Methode zum Unbeweglich machen des Enzyms |
Prozentualer Anteil der zogen auf die Aktivität |
30,2 | Nach 20 Tagen |
18,0 |
Gemäß Bei spiel 9 |
Nach 1 Tag |
2,1 · | 84,3 | - |
Einfache Einschluß methode * |
84,4 | 24,4 | ||
Adsorp- tions- methode ** |
40,2 | - | ||
10,2 |
609884/1.183
* Unbeweglichmachen des Enzyms durch Polymerisation der gleichen
Menge Triäthylenglycolmonomethacrylat, die der Enzymlösung zugesetzt v/ird
** Unbeweglichmachen des Enzyms durch Vermischen mit der gleichen
Menge an Stärke
nicht feststellbar
Beispiel 10
Beispiel 10
1 g Cellulose wurde in 8 ml der Essigsäure-Pufferlösung (pH 4,5) gelöst und -5 g Carboxymethylcellulose-Pulver und 2 ml 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
die 5 % Trimethylolpropantrimethacrylat enthielten, wurden zugegeben und gut eingemischt. Das Gemisch wurde
in eine lange zylindrische Glasampulle gegeben, deren Innendurchmesser 10 mm betrug, und die Ampulle wurde an der Luft zugeschmolzen.
Der Inhalt der Ampulle wurde bei -48° C während 2 Stunden in einer
Dosisrate von 1 χ 10 R/h mit der Gammastrahlung von Co 60.bestrahlt.
Auf diese Weise wurde eine Kolonne erhalten, die mit dem das unbeweglich gemachte Enzym enthaltenden Polymergel gefüllt war,
nachdem beide Enden der Ampulle abgeschnitten wurden. Die Polymerisationsausbeute
betrug 96,4 %.
Die enzymatische Reaktion wurde kontinuierlich durchgeführt, indem
eine 2 %-ige Celluloselösung in einer Fließrate von 6 ml/h
bei 40° C durch die Kolonne geleitet wurde. Die verbliebene Aktivität des Enzyms in der Kolonne wurde kolorimetrisch mit Hilfe der Phenolmethode bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9
gezeigt.
bei 40° C durch die Kolonne geleitet wurde. Die verbliebene Aktivität des Enzyms in der Kolonne wurde kolorimetrisch mit Hilfe der Phenolmethode bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9
gezeigt.
609884/ 1183
Methode zum | Prozentualer Anteil der verbliebenen Aktivität, be zogen auf die Aktivität vor dem Unbev/eglichmachen |
Nach 10 Tagen |
Nach 20 Tagen |
Nach 30 Tagen |
unDewegiicxi— machen des Enzyms |
Nach 1 Tag |
72,1 | 71,3 | 70,9 |
Gemäß Bei spiel 10 |
72,4 | 26,4 | 20,2 | 17,1 |
Einfache Einschluß- Qjethode * |
31,4 | 1,1 | - | - |
Adsorp tions- methode ** |
3,4 |
Unbeweglichmachen des Enzyms durch Polymerisation der gleichen Menge Trimethylolpropanmethacrylat, die zu der Enzymlösung
zugesetzt wird.
Unbeweglichmachen des Enzyms durch Vermischen mit der gleichen Menge an Carboxymethylcellulose.
nicht feststellbar.
60988 4/1183
Claims (8)
1. Verfahren zum Unbeweglichmachen von Enzymen oder enzymhaltigen
Zellen, bei dem das Enzym an einem Adsorptionsmittel adsorbiert wird, dadurch gekennzeichnet , daß man die Enzyme
oder enzymhaltigen Zellen in einem wässrigen Medium an einem Adsorptionsmittel der Gruppe A adsorbiert, welches eine adsorptionsfähige
anorganische natürliche Erde, ein synthetisches anorganisches Adsorptionsmittel, Aktivkohle, ein natürliches oder synthetisches
amorphes adsorptionsfähiges Kohlenhydrat oder Polypeptid darstellt,
die so erhaltene Dispersion mit mindestens einem polymerisierbaren
Monomeren der Gruppe B vermischt, der Monomere der allgemeinen Formeln
CH2=CX-C-O-CCH2)n-0H oder CH2=CX-C-O-(R10)m~R2
8 S
angehören, worin R1 eine Gruppe -CH2CH2- oder -CH(CH3)CH2-,
R ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder eine Gruppe der
Formel CH0=CX-C- bedeuten, X ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe,
η eine ganze Zahl von 2, 3 oder 4 und m eine ganze Zahl von 2 bis 20 bedeuten,
und das Monomere in dem Gemisch unter Bildung eines wasserunlöslichen
Polymermaterials, welches die Enzyme oder enzymhaltigen Zellen eingeschlossen enthält, polymerisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
daß man als Adsorptionsmittel der Gruppe A aktive Terra alba, Bentonit, Kaolin, Aluminiumoxid, Silicagel, Molekularsiebe,
609884/ 1183
Aktivkohle, Ionenaustauscherharze, Stärke, Amylose, Amylopectin, Cellulose, Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Cellulosebutyrat,
Cellulosephosphat, Hydroxyäthylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Cyanäthylcellulose, Stärkephosphat, Stärkenitrat, Carboxymethylstärke,
Hydroxyäthylstärke, Agar, Gelatine oder Collagen verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man als Monomeres B eine Verbindung der
allgemeinen Formel
CH9=CX-C-O(CH0) -OH oder CH0=CX-C-O-(R1O)7n-R2
c. Ii et η d. Ii m
0 0
1 2
verwendet, worin R eine Gruppe -CHpCH0-, R ein Wasserstoffatom,
X ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe, η die Zahl 2, 3 oder
4 und m die Zahl 2, 3 oder 4 bedeuten.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet , daß man als Monomeres der Gruppe B
2-Hydroxyäthylmethacrylat oder Triäthylenglycolmonomethacrylat
verwendet.
5· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß man dem Monomeren der Gruppe B
ein zweites Monomeres C zusetzt, dessen Wassermischbarkeit von der des Monomeren der Gruppe B verschieden'ist, wobei der Anteil
des Monomeren C bis zu 30Gew.-% des Gesamtgewichts der Monomeren
beträgt.
609884/1183
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Adsorptionsmittel der Gruppe A aktive Terra
alba, Bentonit, Kaolin, Aluminiumoxid, Silicagel, Molekularsiebe,
Aktivkohle, Ionenaustauscherharze, Stärke, Amylose, Amylopectin, Cellulose, Cellulosenitrat, Celluloseacetet,~Cellulosebutyrat,
Cellulosephosphat, Hydroxycellulose, Carboxymethylcellulose,
Cyanäthylcellulose, Stärkephosphat, Stärkenitrat, Carboxymethylstärke, Hydroxyäthylstärke, Agar, Gelatine oder Collagen einsetzt,
als wassermischbares Monomeres der Gruppe B eine Verbindung der allgemeinen Formel
CH0=CX-C-O-[CiLp)-OH oder CH0=CX-C-O-(R1O)-R2
d. „ έ. η d. „ η
0 0
1 2
verwendet, worin R eine Gruppe -CH^CHg-, R ein Wasserstoffatom,
X ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe, η die Zahl 2, 3 oder
4 und m die Zahl 2, 3 oder 4 bedeuten, und als zweites Monomeres C ein polyfunktionelles teilweise wassermischbares Monomeres verwendet
.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß man die Polymerisation mit Hilfe
ionisierender Strahlung bei Temperaturen unter 0 C durchführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch g e - kennzeichnet
, daß man als Adsorptionsmittel Silicagel, Kaolin, Aktivkohle, Gelatine, Stärke oder Carboxymethylcellulose
verwendet.
6 0 9 B 8 A / 1 1 8 3
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Monomeres B 2-Hydroxyäthylmethacrylat oder
Triäthylenglycolmonomethacrylat und als zweites Monomeres
Methylolacrylamid, Diallylitaconat, Athylenglycoldimethacrylat, Hexandioldiacrylat, Vinylpyrrolidon oder Trimethylolpropantrimethacrylat verwendet.
Methylolacrylamid, Diallylitaconat, Athylenglycoldimethacrylat, Hexandioldiacrylat, Vinylpyrrolidon oder Trimethylolpropantrimethacrylat verwendet.
60988A/1183
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