DE2727143C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines porösen Ma
terials, insbesondere, aber nicht ausschließlich, ein Verfahren zur Her
stellung poröser Partikel, die sich für die selektive Retention von
Molekülen aus Flüssigkeiten, die diese Moleküle enthalten, eignen.
In der GB-PS 14 21 531 wird unter anderem ein Verfahren zur Herstel
lung diskreter poröser Partikel beschrieben, die innere untereinander
verbundene Poren für die selektive Retention vorherbestimmter Makro
moleküle aus einer diese Makromoleküle enthaltenden Flüssigkeit be
sitzen.
Demnach werden poröse Partikel hergestellt, indem man ein sorptives an
organisches Material mit einem flüchtigen Zusatzstoff und einem Lösungs
mittel verrührt, diese Mischung zur Bildung eines grünen Körpers trock
net, siebt und in einem weiteren Schritt zur Sinterung erhitzt.
Nach diesem Verfahren ist es erforderlich vor der Sinterung einen Sphä
roidisierungsschritt durchzuführen, um die gewünschten porösen Partikel
zu erhalten.
Die Anmelderin hat nun gefunden, daß das bekannte Verfahren dadurch ver
bessert werden kann, indem man eine Aufschlämmung, die ein sorptives, praktisch unlösliches, fein
verteiltes, anorganisches Material, einen Zusatzstoff und ein Lösungs
mittel enthält, mit einem, den Zusatzstoff ausfüllenden Reagens, in Kon
takt bringt um dadurch, ohne Zwischentrocknung, sphäroidale Partikel her
zustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das ohne Zwischentrocknung zur Sphäroidi
sierung der Partikel auskommt, ist produktionstechnisch im Vergleich zum
bekannten Verfahren vorteilhaft und eine großtechnische Produktion des
porösen Materials damit einfacher durchführbar.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung eines porösen
Materials aus einer Aufschlämmung, enthaltend ein sorptives, praktisch unlösliches, feinver
teiles, anorganisches Material, einen Zusatzstoff und ein Lösungsmittel
für den Zusatzstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) die Aufschlämmung mit einem Reagenz in Kontakt bringt und dadurch den Zusatzstoff unter Bildung eines Zwischenmaterials in die unlös liche Form überführt, und
- b) anschließend den in die unlösliche Form überführten Zusatzstoff aus dem in Stufe a) erhaltenen Zwischenmaterial zumindest teilweise entfernt, wobei man durch geeignete Wahl des Zusatzstoffes die Porengröße des porösen Materials variieren kann.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung eines porösen
Materials, das eine Stufe zur Behandlung einer Aufschlämmung vorsieht,
die aus Partikeln eines feinverteilten, praktisch unlöslichen, sorptiven,
anorganischen Materials, einem Zusatzstoff und einem Lösungsmittel für
den Zusatzstoff besteht, wobei dieser Zusatzstoff, der in eine unlösliche
Form umwandelbar ist, in seine unlösliche Form umgewandelt wird und da
durch ein Zwischenmaterial hergestellt wird, das aus Partikeln aus anor
ganischem Material, die durch den unlöslichen Zusatzstoff miteinander
verbunden sind, besteht; sowie eine Stufe zur Behandlung des Zwischenma
terials, um daraus den unlöslichen Zusatzstoff zumindest teilweise zu
entfernen und dadurch ein poröses Material herzustellen.
Der hier in bezug auf ein anorganisches Material, aus dem ein poröses
Material hergestellt werden kann, verwendete Ausdruck "sorptiv" bedeutet,
daß das anorganische Material entweder von Natur aus sorptiv ist und
Moleküle anlagern kann, oder daß es durch Behandlung diese Eigenschaften
erhalten kann. Ferner umfaßt der Betriff "sorptiv" sowohl Absorption als
auch Adsorption (wozu physikalische und auch chemische Sorption gehören)
und deren Kombinationen.
Der hier verwendete Begriff "praktisch unlöslich" bedeutet,
daß das anorganische Material praktisch unlöslich in den
Substanzen ist, mit denen es sowohl während der erfindungs
gemäßen Herstellung des porösen Materials, wie auch während
der für das poröse Material vorgesehenen Verwendung in Kon
takt kommt.
Die Aufschlämmung kann so behandelt werden, daß die unlösli
che Form des Zusatzstoffes ausgefällt wird und ein Zwischen
material entsteht, das aus Partikeln des anorganischen Ma
terials, die durch den ausgefällten unlöslichen Zusatzstoff
miteinander verbunden sind, besteht.
Zur Erleichterung von Transport und/oder Lagerung erwies es
sich im allgemeinen als vorteilhaft, das Material nach sei
ner Herstellung durch Überführung des Zusatzstoffes in sei
ne unlösliche Form wenigstens teilweise zu trocknen. Trock
nung kann z. B. durch Luft oder Methanol erfolgen.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Aufschlämmung
vorzugsweise zu Tröpfchen geformt und mit einem Reagenz in
Verbindung gebracht, das die unlösliche Form des Zusatz
stoffes ausfällen kann, wodurch praktisch kugelförmige dis
krete Partikel des Zwischenmaterials und somit auch praktisch
kugelförmige diskrete, poröse Partikel nach der Entfernung
des ausgefällten unlöslichen Zusatzstoffes entstehen.
Verständlicherweise wird das Zwischenmaterial am besten von
dem Ausfällungsreagenz abgetrennt, bevor die ausgefällte
Form des Zusatzstoffes entfernt wird.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der unlösliche Zu
satzstoff vorzugsweise durch Erhitzen des Zwischenmaterials
auf eine Temperatur entfernt, bei der der unlösliche Zusatz
stoff "ausgebrannt" wird und ein poröses Material zurück
bleibt (d. h. die unlösliche Form des Zusatzstoffes wirkt wie
ein flüchtiger Zusatzstoff).
Zusätzlich zu dem Zusatzstoff kann ein weiteres porenbilden
des, flüchtiges Material in das Zwischenmaterial aufgenommen
und zur Bildung von Poren in dem Material verwendet
werden. Dieses zusätzliche, porenbildende, flüchtige Material
kann zur Erhöhung oder Modifizierung der durch die Entfer
nung des unlöslichen Zusatzstoffes herbeigeführten Porosi
tät dienen.
Soll das poröse Material für die selektive Retention von
Molekülen (z. B. Makromolekülen) aus einer diese Moleküle
enthaltenden Flüssigkeit verwendet werden, dann sollte das
poröse Material selbstverständlich eine Porenstruktur haben,
die die Moleküle das Material durchdringen und sie von dem
sorptiven anorganischen Material aufnehmen läßt.
Eine Diskussion der Porengröße und ihrer Beziehung zur Größe
der Moleküle, die sorbiert oder von der Sorption ausge
schlossen werden können, ist in der GB-PS 14 21 531 enthalten.
Die Porengröße des porösen Materials und damit die Größe der
Moleküle, die ausgeschlossen werden oder eindringen können,
kann durch Änderung der Menge des Zusatz- oder flüchtigen
Stoffes oder durch Aufnahme eines geeigneten Zusatz- oder
flüchtigen Stoffes in der Herstellungsphase variiert werden.
Die bereits erwähnte GB-PS 14 21 531 beschreibt die Verbesse
rung der Molekültrennung durch "molekulares Sieben" und die
Herstellung von Material, das sowohl sorptive wie auch mole
kularsiebende Eigenschaften hat. Durch geeignete Auswahl von
Zusatz- und flüchtigen Stoffen können diese Molekularsiebei
genschaften durch Kontrolle der Porengröße auch in den er
findungsgemäß hergestellten porösen Materialien erzeugt
werden.
In einigen Fällen können anorganische Ionen in das Zwischen
material aufgenommen werden (z. B. durch Wechselwirkung mit
dem Zusatzstoff zur Bildung eines Komplexes) und Ursprung
von Verunreinigungen in den Produkten aus porösem Material
nach der Erhitzung sein.
Sind diese Verunreinigungen löslich, können sie durch Behand
lung des porösen Materials mit einem geeigneten Lösungsmit
tel ausgewaschen werden.
Beispiele für in eine unlösliche Form umwandelbare Zusatz
stoffe, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind
Stoffe mit hohem Molekulargewicht, wie z. B. Alginsäure, Al
ginate, Pektin, Polygalakturonsäure und Proteine.
Diese Zusatzstoffe werden aus wirtschaftlichen Gründen bevor
zugt, es können jedoch auch andere, teurere, zu unlöslichen
Formen umwandelbare Zusatzstoffe verwendet werden, z. B.
Carboxymethylderivate der Cellulose, Kautschuke (die mit
Säuren oder kationischen Lösungen unlösliche Produkte erge
ben), Derivate der Polyacrylsäure, Styrol/Maleinsäureanhy
dridpolymere und Nukleinsäuren.
Als "unlösliche Form" des Zusatzmittels wird eine Form ver
standen, die praktisch unlöslich in den Substanzen ist, die
während der erfindungsgemäßen Herstellung des Zwischenmate
rials (z. B. Reagenzien, die die Ausfällung verursachen) und
bei der nachfolgenden Verarbeitung des Zwischenmaterials
(z. B. Trocknungsmittel) verwendet werden.
Beispiele für zusätzliche porenbildende, flüchtige Stoffe,
die außer den in eine unlösliche Form umwandelbaren Zusatz
stoffen in das Zwischenmaterial aufgenommen werden können,
sind Hämoglobin und lösliche Stärke. Auch pulverförmige, un
lösliche Polymere können als zusätzliche porenbildende, flüch
tige Stoffe verwendet werden.
Auch bestimmte andere Substanzen können als zusätzliche poren
bildende, flüchtige Stoffe verwendet werden (z. B. Kasein, Ge
latine und Pflanzenproteine), ebenso die in der GB-PS
14 21 531 beschriebenen "flüchtigen Zusatzstoffe", z. B.
Ammoniumcarbonat, Polyvinylalkohol, Dextran, Rinderserum
albumin und Ovalbumin.
Bei der Auswahl eines zusätzlichen porenbildenden, flüchtigen
Stoffes wird im allgemeinen natürlich am besten eine Sub
stanz gewählt, die während der Umwandlung des Zusatzstoffes
in seine unlösliche Form nicht leicht aus der Aufschlämmung
entweicht oder auslaugt.
Ebenso sollten bei der Partikelbildung selbstverständlich
vor allem solche zusätzlichen porenbildenden, flüchtigen Stof
fe vermieden werden, die vorzeitige Ausfällung bewirken kön
nen (d. h. vor der Tröpfchenbildung). Ist der Zusatzstoff
beispielsweise ein Alginat, dann werden besser bestimmte
Kaseinzubereitungen, die als Verunreinigungen Calciumionen
enthalten, vermieden, da diese Ionen vorzeitige Ausfällung
von Calciumalginat verursachen können.
Man nimmt an, daß der in eine unlösliche Form unwandelbare
Zusatzstoff und das zusätzliche, porenbildende, flüchtige Ma
terial (wenn verwendet) zur Bildung der untereinander in
Verbindung stehenden Poren (poröses Netz) in dem porösen
Material beitragen.
Beispiele für anorganische Stoffe, die erfindungsgemäß
zu porösen Stoffen verarbeitet werden können, sind Titandio
xid, Calciumphosphat, natürliche Erden wie Bentonit und
Celit, sowie andere in der GB-PS 14 21 531 beschriebene an
organischen Stoffe (d. h. Aluminiumoxid, Bariumsulfat, Zink
oxid und Calciumsulfat).
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
diskrete poröse Partikel mit einem Verfahren hergestellt,
bei dem man eine Aufschlämmung durch Mischen eines feinver
teilten, praktisch unlöslichen, sorptiven, anorganischen Ma
terials und einer wäßrigen Lösung eines löslichen Alginats
(z. B. Natiumalginat) herstellt, die Aufschlämmung zu Tröpf
chen formt, und diese Tröpfchen mit einem Reagenz (z. B.
wäßriger Calciumchloridlösung) in Kontakt bringt, das die
Ausfällung des löslichen Alginats als unlösliches Alginat
und somit die Herstellung von Zwischenpartikeln, die anorga
nisches Material enthalten, das durch ausgefälltes Alginat
verbunden ist, bewirken kann. Dann erhitzt man die Zwischen
partikel, um das Alginat zumindest teilweise zu entfernen
und dadurch diskrete poröse Partikel herzustellen.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden diskrete poröse Partikel mit einem Verfahren herge
stellt, bei dem man eine Aufschlämmung durch Mischen eines
feinverteilten, praktisch unlöslichen, sorptiven, anorgani
schen Materials und einer wäßrigen Lösung eines löslichen
Alginats (z. B. Ammoniumalginat) herstellt, die Aufschlämmung
zu Tröpfchen formt, diese mit einem sauren Reagenz in Ver
bindung bringt, um Alginsäure auszufällen und dadurch Zwi
schenpartikel herzustellen, die Partikel des anorganischen
Materials enthalten, die durch die ausgefällte Alginsäure
miteinander verbunden sind; man erhitzt die Zwischenpartikel,
um die Alginsäure zumindest teilweise zu entfernen und da
durch diskrete poröse Partikel herzustellen.
In beiden Ausführungsformen kann die Aufschlämmung ein weite
res porenbildendes, flüchtiges Material enthalten, um den
oben beschriebenen diskreten porösen Teilchen eine erhöhte
oder modifizierte Porosität zu verleihen.
Diskrete poröse Partikel, die selektiv Makromoleküle aus
einer diese Makromoleküle enthaltenden Flüssigkeit zurück
halten können, sind aus Titandioxid, Celit, Bentonit und Cal
ciumphosphat in einem Größenbereich von 200 bis 500 µm Durch
messer hergestellt worden; ihre Porengrößen waren geeignet,
Makromoleküle die Partikel durchdringen und sie von diesen
aufnehmen zu lassen. Partikel können in Größen hergestellt
werden, die für bestimmte Zwecke geeignet sind, wenn gewünscht,
auch in Größen außerhalb des oben angegebenen Bereiches. So
können, je nach dem vorgesehenen Verwendungszweck, Partikel
mit Durchmessern von 50 µm bis 5 mm hergestellt werden.
Beispiel eines spezifischen Makromoleküls, das selektiv von
erfindungsgemäß hergestellten porösen Partikeln zurückge
halten wurde, ist Hämoglobin; dieses wurde selektiv aus
einer Hämoglobin und Rinderserumalbumin enthaltenden wäß
rigen Lösung zurückgehalten. Auch andere Makromoleküle, wie
die in der GB-PS 14 21 531 aufgeführten, können von den er
findungsgemäßen porösen Partikeln selektiv zurückgehalten
werden.
Es wurde gefunden, daß eine Reihe von Faktoren die Größe der
erfindungsgemäß hergestellten diskreten porösen Partikel be
einflussen. So ist die Größe abhängig von dem Gehalt der
Aufschlämmung an anorganischem Material, der Tröpfchengrö
ße der Aufschlämmung vor dem Umwandlungsschritt (z. B. der
Ausfällung), sowie dem Porositätsgrad der Partikel. Die
Tröpfchengröße ist abhängig von der Viskosität der Aufschläm
mung und, soweit zur Tröpfchenherstellung eine Düse verwen
det wird, vom Durchmesser der Düsenöffnung, der Düsenform
(z. B. Nadel-, Wirbel- oder Atomisatordüsen) und der Geschwin
digkeit, mit der die Aufschlämmung aus der Öffnung ausgesto
ßen wird.
Diese Faktoren können für die Herstellung von Partikeln
einer bestimmten gewünschten Größe variiert werden.
In der GB-PS 14 21 531 werden Anwendungsmöglichkeiten für die dort be
schriebene Erfindung ausgeführt; diese Anwendungsmöglichkeiten sollen
auch für das poröse Material, das nach dem hier beschriebenen Verfahren
hergestellt wurde, gelten.
So können z. B. die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten dis
kreten porösen Partikel für chromatographische Trennungen verwendet wer
den, ferner als Trägermaterial, auf dem biologisch aktive Substanzen, wie
Enzyme, immobilisiert werden können (z. B. in Übereinstimmung mit der in
der gleichzeitigen GB-A 28 212/74 beschriebenen Erfindung, entsprechend
der DE-OS 25 27 884). So wurde Amyloglucosidase auf erfindungsgemäß her
gestellten diskreten porösen Partikeln aus TiO2 und Celit unter Ver
wendung der in der GB-A 28 212/74 beschriebenen Erfindung immobilisiert.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
200 g TiO2 wurden in 1 l einer 1%igen wäßrigen Natriumalgi
natlösung mit einer Kugel
mühle 5 Stunden lang aufgeschlämmt, bis eine Aufschlämmung
mit einer für die Tröpfchenbildung geeigneten Viskosität
entstanden war. Die Aufschlämmung wurde tropfenweise durch
eine Pipettendüse mit 1 mm Durchmesser in eine 0,1 M Calcium
chloridlösung gegeben, um diskrete Partikel aus Zwischenma
terial zu bilden, das durch ausgefälltes Calciumalginat mit
einander verbunden TiO2-Partikel enthielt.
Diese Partikel werden stabil genug, um verarbeitet werden zu
können; sie wurden in Methanol übertragen, wo man sie auf
25% ihres ursprünglichen Volumens dehydrieren ließ. Anschlie
ßend wurden die Partikel 1 bis 2 Stunden in einem Ofen auf
100°C erhitzt und schließlich mit 900°C gesintert. Es wur
den diskrete poröse Titandioxidpartikel mit 500 µm Durch
messer erhalten.
200 g Celit wurden in 1 l einer 2%igen wäßrigen Natriumal
ginatlösung 5 Stunden lang
mit einer Kugelmühle aufgeschlämmt. Ähnlich wie in Beispiel 1
wurde die Aufschlämmung tropfenweise in eine 0,1 M Calcium
chloridlösung gegeben, um diskrete Partikel aus Zwischenma
terial herzustellen, das durch ausgefälltes Calciumalginat
miteinander verbundene Celitpartikel enthielt. Diese Partikel
wurden an der Luft, dann in einem Ofen bei 100°C getrocknet
und schließlich bei 1150°C gesintert. Dies ergab diskrete
poröse Celitpartikel mit 500 µm Durchmesser.
200 g TiO2 wurden in 1 l einer 2%igen wäßrigen Ammonium
alginatlösung 20 Minuten lang mit einem Homogenisator aufgeschlämmt.
Die Aufschlämmung wurde tropfenweise durch eine Pipettendü
se (1 mm Durchmesser) in 0,1 M HCl gegeben, um diskrete Par
tikel aus Zwischenmaterial zu bilden, das durch Alginsäure
miteinander verbundene TiO2-Partikel enthielt.
Diese wurden an der Luft getrocknet, dann erhitzt, und erga
ben diskrete poröse Titandioxidpartikel.
Einer Probe der wie in Beispiel 1 hergestellten Aufschläm
mung wurden 10 Gew.-% Hämoglobin als zusätzliches porenbil
dendes, flüchtiges Material zugesetzt.
Die Aufschlämmung wurde zu Tröpfchen geformt und wie in
Beispiel 1 behandelt, um diskrete poröse Partikel zu ergeben.
Das Verfahren von Beispiel 4 wurde wiederholt, jedoch wurde
als zusätzliches porenbildendes Material 10% lösliche Stärke
verwendet, und es wurden diskrete poröse Partikel erhalten.
600 g Celit und 10 g lös
liche Stärke als zusätzliches, porenbildendes Material
wurden in 6 l einer 1%igen wäßrigen Natriumalgi
natlösung 20 Minuten lang
in einem Homogenisator aufgeschlämmt.
Die erhaltene Aufschlämmung wurde tropfenweise in eine 0,1 M
wäßrige CaCl2-Lösung gegeben, um diskrete Partikel aus Zwi
schenmaterial zu bilden, das durch Calciumalginat miteinander
verbundene Celitpartikel und Stärke enthielt.
Die diskreten Partikel wurden in Methanol und dann in Luft
bei 80°C getrocknet, anschließend auf 1150°C erhitzt. Dies
ergab diskrete poröse Celitpartikel mit 100 µm Durchmesser.
20 g TiO2 und 5 g des handelsüblichen Polymerharzes Amberlite®
CG 50 (Siebgröße 0,0135 bis 0,027 mm) als zusätzliches porenbildendes
Material wurden in 100 ml einer 1%igen wäßrigen Natriumalgi
natlösung aufgeschlämmt.
Die erhaltene Aufschlämmung wurde tropfenweise in eine 0,1 M
CaCl2-Lösung gegeben, um diskrete Partikel aus Zwischenmate
rial zu bilden, das durch Calciumalginat miteinander verbun
dene TiO2-Partikel und Polymerharzpartikel enthielt.
Die diskreten Partikel wurden in Methanol getrocknet und an
schließend erhitzt, um diskrete poröse Partikel zu ergeben.
20 g Calciumorthophosphat wurden in 100 ml einer 1%igen
wäßrigen Natriumalginatlösung (der in Beispiel 1 verwende
ten Art) eingerührt und die erhaltene Aufschlämmung wurde
unverzüglich tropfenweise in eine 0,1 M CaCl2-Lösung gege
ben, um diskrete Partikel eines Materials zu bilden, das
aus durch ausgefälltes Calciumalginat verbundenem Calcium
phosphat bestand.
Es wurde gefunden, daß die Partikel in Luft oder Methanol ge
trocknet werden konnten, um für eine Verarbeitung ausreichend
robuste Partikel zu erhalten.
Die Partikel wurden erhitzt und ergaben diskrete poröse Par
tikel aus Calciumphosphat.
Dieses Beispiel zeigt die selektive Retention bestimmter Ma
kromoleküle durch diskrete poröse Partikel, die wie in Bei
spiel 1 hergestellt waren.
Wie in Beispiel 1 hergestellte poröse Titandioxidpartikel
wurden als Bett mit 5 cm Länge und 0,5 cm Durchmesser in eine
Säule gefüllt.
Das Bett wurde mit 20 mM Tris-Puffer (pH 6,8) äquilibriert,
anschließend wurden 2 ml einer wäßrigen Lösung, die 2,5 mg
Rinderserumalbumin und 2,5 mg Hämoglobin enthielt, durch das
Bett geleitet.
Das Rinderserumalbumin wurde von den Partikeln nicht sor
biert und erschien in dem Eluat der Säule. Es wurde durch
Ausfällen mit Trichloressigsäure bestimmt.
Das Hämoglobin wurde sorbiert und von den Partikeln zurück
gehalten, aus denen es anschließend mit 0,1 M Kaliumpyrophos
phat (pH 9,6) ausgewaschen und spektralphotometrisch bestimmt
wurde.
Dieses Beispiel zeigt die selektive Retention einer Makro
molekülart durch diskrete poröse Partikel, die wie in Bei
spiel 2 hergestellt worden waren.
Es wurde das Verfahren von Beispiel 9 wiederholt. Anstelle
der Titandioxidpartikel wurden für das Bett poröse Celitpar
tikel gemäß Beispiel 2 verwendet.
Auch hier wurde das Rinderserumalbumin von den Partikeln
nicht aufgenommen, jedoch wurde das Hämoglobin sorbiert und
konnte anschließend wie in Beispiel 9 entfernt werden.
Es wurde eine biologisch aktive Substanz (in diesem Fall das
Enzym Papain) auf erfindungsgemäß hergestellten diskreten
porösen Partikeln immobilisiert.
5 ml diskrete poröse Celitpartikel (hergestellt wie in Bei
spiel 6) wurden gründlich mit 1,5 ml Papainlösung auf Eis gemischt.
Es wurde eine 4%ige Tanninlösung (synthetisches Polyphenol)
in Wasser : Aceton 2 : 1 hergestellt
und der pH mit NaOH auf 7 eingestellt. Zu 2,25 ml dieser
Lösung wurden 0,6 ml Formaldehyd gegeben. Die erhaltene Lös
sung wurde dem Celitpartikel-Papingemisch zugegeben und das
Ganze 1¼ Stunden auf Eis gestellt.
Die erhaltenen Celitpartikel, auf denen das Enzym Papain
immobilisert worden war, wurden in entmineralisiertem
Wasser gewaschen und auf Enzymaktivität untersucht. Dazu wur
de Benzoylargininäthylester als Substrat verwendet und die
Esteraseaktivität gemessen.
Die unlösliche Aktivität betrug 10% der löslichen Aktivität.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines porösen Materials aus einer Auf
schlämmung, enthaltend ein sorptives praktisch unlösliches, feinverteiltes, anorganisches
Material, einen Zusatzstoff und ein Lösungsmittel für den Zusatz
stoff, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) die Aufschlämmung mit einem Reagenz in Kontakt bringt und da durch den Zusatzstoff unter Bildung eines Zwischenmaterials in die unlösliche Form überführt, und
- b) anschließend den in die unlösliche Form überführten Zusatzstoff aus dem in Stufe a) erhaltenen Zwischenmaterial zumindest teilweise entfernt, wobei man durch geeignete Wahl des Zusatzstoffes die Porengröße des porösen Materials variieren kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Auf
schlämmung zu Tröpfchen formt, bevor man sie mit dem Reagenz in
Verbindung bringt, das den Zusatzstoff in seiner unlöslichen Form
ausfällt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der un
lösliche Zusatzstoff durch Erhitzen des Zwischenmaterials auf eine
Temperatur entfernt wird, bei der der unlösliche Zusatzstoff "aus
gebrannt" wird und ein poröses Material zurückläßt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das anorga
nische Material Celit oder Bentonit ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein zusätzliches porenbildendes, flüchtiges Material
in das Zwischenmaterial aufgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß diskrete poröse Partikel mit einem Verfahren hergestellt werden,
bei dem man eine Aufschlämmung durch Mischen eines feinverteilten,
praktisch unlöslichen, sorptiven anorganischen Materials und einer
wäßrigen Lösung eines löslichen Alginats als Zusatzstoff herstellt,
die Aufschlämmung zu Tröpfchen formt, diese Tröpfchen mit einem Re
agenz in Verbindung bringt, das die Ausfällung des löslichen Algi
nats als unlösliches Alginat bewirken und Zwischenpartikel er
zeugen kann, die die durch das ausgefällte Alginat miteinander ver
bundenen Partikel des anorganischen Materials enthalten, und die
Zwischenpartikel erhitzt, um das Alginat zumindest teilweise zu ent
fernen und dadurch diskrete poröse Partikel zu erzeugen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das lösliche
Alginat Natriumalginat ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Reagenz
wäßrige Calciumchloridlösung ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß diskrete poröse Partikel mit einem Verfahren hergestellt werden,
bei dem man eine Aufschlämmung durch Mischen eines feinverteilten,
praktisch unlöslichen, sorptiven anorganischen Materials und einer
wäßrigen Lösung eines löslichen Alginats herstellt, die Aufschläm
mung zu Tröpfchen formt, diese mit einem sauren Reagenz in Kontakt
bringt, um Alginsäure auszufällen und dadurch Zwischenpartikel her
zustellen, die Partikel des anorganischen Materials enthalten, die
durch die ausgefällte Alginsäure miteinander verbunden sind, und
man die Zwischenpartikel erhitzt, um die Alginsäure zumindest teil
weise zu entfernen und diskrete poröse Partikel zu erzeugen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das lösliche
Alginat Ammoniumalginat ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Material nach der Umwandlung des Zusatzstoffes in
seine unlösliche Form getrocknet wird.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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