DE2631727A1 - Verfahren zur herstellung von daemmaterialien - Google Patents
Verfahren zur herstellung von daemmaterialienInfo
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Description
BASF Aktiengesellschaft
Unser Zeichen: O.Z. 31 542
6700 Ludwigshafen, 8. Juli 1976
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dämmaterialien
für Bau- und Isolierzwecke, insbesondere von Wärmedämmplatten, aus anorganischen Leichtpartikeln, die durch polymere organische
Bindemittel miteinander verbunden sind; sowie von Sandwichelementen, bei denen Dämmplatten mit Deckschichten versehen sind. Die Partikel
werden mit einer vorzugsweise wäßrigen Dispersion oder Lösung eines Bindemittel-Vorkondensates vermischt; die Mischung wird getrocknet
und in trockenem Zustand oberhalb der Härtungstemperatur des Bindemittel-Vorkondensats,
gegebenenfalls zusammen mit den Deckschichten, verpreßt, wobei das Bindemittel aushärtet.
Baustoffe aus anorganischen Leichtpartikeln, wie Perlit und Vermiculit
oder Alkalisilikaten sind bekannt. Zum Verkleben der Partikel werden im allgemeinen anorganische Bindemittel eingesetzt, wie
Zement, Ton oder Kalk. Derartige Baustoffe zeichnen sich zwar durch günstige brandtechnische Eigenschaften aus; ihre Dichte ist jedoch
im allgemeinen so hoch, daß sie infolge ihrer hohen Wärmeleitzahl als Wärmedämmstoffe keinen großen Effekt haben. Bei Verringerung
der Bindemittelmenge erhält man zwar niedrigere Dichten, doch nimmt dann die mechanische Festigkeit sehr stark ab. Es ist auch schon
vorgeschlagen worden (z.B. in der DT-AS 1 159 840), organische Bindemittel, wie Asphalt, Bitumen, Stärke oder auch Polyvinylalkohol
und Acry!polymerisate zu verwenden. Solche Baustoffe haben zwar
ein gutes Wärmeisolationsvermögen und im allgemeinen auch befriedigende mechanische Festigkeit, sie genügen jedoch nicht den hohen Anforderungen
nach Nichtbrennbarkeit, die gemäß DIN 4102 an Baustoffe gestellt werden, welche z.B. bei Hochhäusern, Krankenhäusern oder
öffentlichen Gebäuden als Wärmedämmstoffe verwendet werden sollen:
Bei der Prüfung im Brandschacht nach DIN 4102, Blatt 1 (3. Fassung vom Februar 1970), Absatz 3.2 und 4.1 verbleibt bei derartigen
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Dämmstoffen eine unzerstörte Restlänge von wesentlich weniger als
35 cm. Beim Beflammen verkokein die Bindemittel und entwickeln brennbare und toxische Gase.
Die Herstellung der bekannten, durch wäßrige organische Bindemittel
verklebten Dämmplatten erfolgt durch Tränken der anorganischen Leichtpartikel mit der Bindemittel-Dispersion oder Lösung, Verpressen
der feuchten Mischung und anschließendes Trocknen. Sollen zur Verstärkung und zur Erhöhung der Biegefestigkeit Deckschichten angebracht
werden, so werden diese in einem gesonderten Arbeitsgang angeklebt.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Trocknung des verpreßten Dämmstoffes
Schwierigkeiten macht: Wegen des schlechten Wärmedurchgangs durch die Platte sind sehr lange Verweilzeiten im Trockenofen erforderlich.
Dies zeigt sich besonders kraß, wenn man versucht, auf die feuchten Mischungen Deckschichten aufzupressen, um so in einem
Arbeitsgang Sandwichplatten herzustellen. Bei Deckschichten, welche die für die mechanische Festigkeit notwendige niedrige Wasserdampfdurchlässigkeit
haben, erhält man bei einer solchen Arbeitsweise keinen Verbund zwischen Dämmstoffkern und Deckschicht.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein einfach durchzuführendes
Verfahren zur Herstellung von Dämmaterialien mit guter mechanischer
Festigkeit zu entwickeln. Bei der Anwendung für Wärmedämmplatten soll das Material möglichst nicht brennbar sein und im Brandfall,
keine brennbaren und toxischen Gase entwickeln. Vorzugsweise sollen Wärmedämmplatten den Anforderungen nach DIN 4102 für Baustoffe der
Klassen A und W 90 genügen. Ein weiteres Ziel der Erfindung war es,
in einem Verfahrensschritt Deckschichten auf Wärmedämmplatten aufzubringen
und diese fest miteinander zu verkleben, um auf diese Weise biegefeste Leichtbaustoffe herzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Dämmaterialien mit einer Dicke von 1 bis 25 cm aus
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- 3 - O.Z. 31 542
A) 99 bis 50 Gew.% anorganischer Leiehtpartikel mit einer Schüttdichte
zwischen 30 und 300 g/l und einem mittleren Partikeldurchmesser von 0,01 bis 10 mm,
B) 0 bis 40 Ge\i.% faseriger oder körniger Zusatzstoffe, und
C) 1 bis 50 Gew.% eines ausgehärteten, hochpolymeren organischen
Bindemittels.
Das Verfahren ist durch folgende Verfahrensstufen gekennzeichnet:
a) anorganische Leichtpartikel A und gegebenenfalls Zusatzstoffe B
werden mit einer 1 bis 50 gew.$-igen Dispersion oder Lösung eines
zum hochpolymeren Bindemittel aushärtbaren Vorkondensats C ver-
. mischt
b) die feuchte Mischung wird bei Temperaturen unterhalb der Härtungstemperatur
des Bindemittel-Vorkondensats getrocknet,
c) die erhaltene trockene Mischung wird bei Temperaturen oberhalb der Härtungstemperatur des Bindemittel-Vorkondensats zu einem
Material der Dichte 80 bis 700 g/l verpreßt und dabei ausgehärtet.
Zu den einzelnen Bestandteilen der Dämmaterialien ist folgendes auszuführen:
Die organischen Leichtpartikel A haben einen mittleren Teilchendurchmesser
zwischen 0,01 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 0,05 und 3 mm und insbesondere zwischen 0,2 und 2 mm. Ihre Schüttdichte liegt
zwischen 30 und 300, vorzugsweise zwischen 40 und 100 g/l. Bevorzugt
werden silikatische Materialien verwendet, wie wasserunlösliche Alkalisilikate mit einem SiOp : Me-O-Verhältnis von größer als
4,5 : 1 oder Silikate der 2. und 3. Hauptgruppe des Periodensystems.
Besonders bevorzugt sind geblähter Perlit oder Vermiculit: geeignet sind aber auch geblähtes Schaumglas, Flugasche oder geblähter
Gips.
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O.Z. 31
Perlit ist ein hydratisiertes Aluminiumsilikat, das sich von
Rhyolith-Lava ableitet. Es enthält im wesentliehen 70 bis 85 % p
12 bis Ik % Al2O, und 2 bis 3 % Masser. Vermikulit ist ein hydratisiertes
Magnesiumaluminiumsilikät mit unbestimmter Struktur mit
einem Gehalt von 8 bis 12 % MgO3 60 bis 65 % SiO33 6 bis 12 % Al3O3
und 1 bis k % Wasser.
Die Dämmaterialien können gegebenenfalls bis zu ^O Gew.% faseriger
oder körniger anorganischer Zusatzstoffe B enthalten. Faserige Zusätze verbessern den Elastizitätsmodul der Baustoffe. Die Fasern
sollen eine Länge von 2 mm bis 3 cm aufweisen. Bevorzugt sind Glasfasern,
die in Mengen von 2 bis 10 Gew.%a und Stein- oder Mineralwolle,
die in Mengen von 5 bis 30 Gew.%3 jeweils bezogen auf die
Gesamtmischung, eingesetzt werden. Körnige Zusätze verbessern die Festigkeit der Baustoffe. Die Körner sollen einen Durchmesser von
^100 ,um aufweisen. Bevorzugt sind Talkum oder Gips, die in Mengen
von 15 bis 30 Gew.^, bezogen auf die Gesamtmischung, eingesetzt
werden.
In den erfindungsgemäßen Dämmaterialien sind die Partikel A und B
durch 1 bis 50, vorzugsweise 1 bis 20 und insbesondere 8 bis 20 Gevi.%
eines organischen, hochpolymeren Bindemittels miteinander verbunden. Bei nicht brennbaren Dämmplatten ist die obere Grenze der Bindemittelkonzentration
festgelegt durch die Zusatzforderung der DIN 4102, nach welcher der Heizwert unter 1000 kcal/kg liegen muß. Sie richtet
sich nach der Art des Bindemittels und kann leicht anhand des in der DIN-Norm angegebenen Tests experimentell gemessen werden. Die
untere Grenze der Bindemittelkonzentration ist durch das gextfünsehte
mechanische Eigenschaftsniveau gegeben. Die Bindemittel sind vorzugsweise Polykondensate mit einer Grenztemperatur .nach DIN 53 ^6 von
mehr als 100°. Als Grenztemperatur ist die Temperatur definiert,
bei welcher der betreffende Stoff 25 000 Stunden an der Luft gelagert werden kann, ohne daß sich seine Eigenschaften erkennbar
ändern.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Dämmaterialien werden
1 bis 50, Vorzugspreise 2 bis 10 gew.£-ige, vorzugsweise wäßrige
Dispersionen oder Lösungen von zum hochpolymeren Bindemittel aushärtbaren
Vorkondensaten C eingesetzt, die gegebenenfalls übliche Dispergierstabilisatoren, Vernetzungsmittel, Katalysatoren, Verlaufsmittel oder andere Zusatzstoffe in geringen Mengen enthalten können.
Prinzipiell können die Bindemittel auch als Dispersion oder Lösung in organischen Lösungsmitteln eingesetzt werden; dann ist jedoch
eine gesonderte Lösungsmittelaufarbeitung notwendig, die zu Energie- und Umweltproblemen führt.
Die Vorkondensate C härten bei erhöhten Temperaturen, gegebenenfalls
in Gegenwart, von Vernetzungsmitteln oder Vernetzungskatalysatoren
unter Weiterkondensation bzw. Vernetzung zum hochpolymeren Bindemittel C aus.
Gut geeignet als Bindemittel C sind beispielsweise: Polyesterimide,
Polyamidimide, Polyimide, Polyester, Polyamide, Polybenzimidazole, Polyoxazole, Melamin/Pormaldehyd-Harze, Harnstoff/Formaldehyd-Harze
und Phenol/Formaldehyd-Harze, sowie entsprechende Mischkondensate.
Besonders bevorzugt sind anellierte Imidringe enthaltende Polykondensate,
d.h. Polyesterimide, Polyamidimide und Polyimide.
Wäßrige Dispersionen von Polyesterimiden sind z.B. beschrieben in den DT-OS 2 210 484 und 2 351 077. Es sind Polykondensationsprodukte
aus aromatischen Polycarbonsäuren, mehrwertigen Alkoholen und mehr- ■ wertigen Aminen. Sie enthalten im allgemeinen 0,5 bis 7, Vorzugs- ·
weise 1 bis 5 Gew.% Imidstickstoff in Form von fünfgliedrigen Imidringen,
die mit aromatischen Kernen anelliert sind. Zu ihrer Herstellung können folgende Ausgangsstoffe eingesetzt werden:
10 Äquivalente aromatischer Tri- oder Tetracarbonsäuren, deren
Anhydride oder Ester, z.B. Trimellithsäure, Pyromellithsäure oder
·« Q M*
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deren Anhydride, gegebenenfalls zusammen mit aromatischen Dicarbonsäuren
oder deren Estern, z.B. Terephthalsäure, Isophthalsäure oder Naphthalxndxcarbonsäure, sowie deren niedrige Alkylester;
5 bis 20 Äquivalente niederer aliphatischer Diole, gegebenenfalls
zusammen mit 3- oder 4-wertigen Alkoholen, beispielsweise Äthylenglykol,
Propylenglykol, Butandiol, zusammen mit Glycerin, Tr imethylolpropan
oder Trishydroxyathylisocyanurat;
1 bis 5 Äquivalente di- oder triprimärer Amine, beispielsweise
Äthylendiamin, Hexamethylendiamin, Benzidin, Diamxnodiphenylmethan,
Diaminodipheny!keton, Diaminodiphenylather oder Diaminodiphenylsulfon,
Phenylendiamin, Toluylendiamine, Xylylendiarnine oder
Melamin.
Die Ausgangsstoffe können - vorzugsweise in Gegenwart von Lösungsmitteln
- entweder zusammen kondensiert werden, oder man kann Vorkondensate einsetzen, z.B. Diimiddicarbonsäuren aus 2 Mol Tri~
nellithsäureanhydrid und 1 Mol eines diprimären aromatischen Amins.
Die Herstellung von Polyesterimiden ist z.B. beschrieben in den
deutschen Auslegeschriften 1 4*15 263, 1 495 100, 1 495 152 und
1 645 435, sowie in der DT-OS 2 412 471.
In den wäßrigen Dispersionen liegen die Polyesterimide in Teilchenform
mit durchschnittlichen Teilchendurchmessern unter 50, vorzugsweise unter 5 /Um vor. Sie enthalten im allgemeinen 0,01 bis 5>
vorzugsweise 0,1 bis 3 Ge\i.% Dispergierhilfsmittel, wobei vor allem
polare Gruppen enthaltende hochpolymere organische Substanzen in Frage kommen, wie z.B. Polyvinylalkohol, Celluloseäther, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylsäure, teilverseifte Copolymerisate aus Acrylestern
und Acrylnitril; bevorzugt sind Copolymerisate aus Vinylpyrrolidon und Vinylpropionat. Außerdem enthalten sie Vernetzungskatalysatoren
in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.^, z.B. Oxotitenate, Tr iäthanolamintitanat,
Titanlaktat oder Titanoxalat. Darüber hinaus können sie Verlaufsmittel, Verdickungsmittel, Antithi'vxotropiermittel
und Neutralisationsmittel enthalten. Beim Aushärten bei Temperaturen oberhalb 200 bis 22O°C tritt eine Weiterkondensation und
Vernetzung der Polyesterimide ein.
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Polyamidimide sind Kondensationsprodukte aus einem Tricarbonsäureanhydrid
und einem aromatischen Diamin (DT-OS 1 520 968, 1 595 797
bzw. 1 720 909). Wäßrige Dispersionen von Polyamidimid-Vorkondensaten
sind z.B. beschrieben in der DT-OS 2 528 251. Sie werden hergestellt durch Umsetzung von 2 Mol Tricarbonsäureanhydrid, vorzugsweise Trimellithsäureanhydrid,
mit 1 Mol eines aromatischen Diamins in einem aliphatischen Diol als Lösungsmittel, Veresterung der gebildeten
Diimiddicarbonsäuren mit dem Diol und anschließendem Verdrängen des
Diols durch ein aromatisches Diamin unter Amidbildung. Das erhaltene Vorkondensat hat einen Kondensationsgrad zwischen 1 und 1Ö, vorzugsweise
zwischen 2 und 5· Es kann gemahlen und in Masser dispergiert werden. Auch diese wäßrige Dispersion kann die üblichen Zusatzstoffe,
wie Dispergxerstabxlisatoren und Veresterungskatalysatoren enthalten.
Beim Aushärten bei Temperaturen oberhalb von 200 bis 220°C tritt Weiterkondensation unter Kettenverlängerung ein.
Polyimide sind Kondensationsprodukte von aromatischen Tetracarbonsäuren
oder deren Derivaten und aromatischen Dxaminen (DT-AS 1 202 98I, 1 420 706). Wäßrige Lösungen von Polyimid-Vorläufern,
den Polyamidsäure, können durch Umsetzung von Tetracarbonsäuren (vorzugsweise Pyromellithsäure) mit aromatischen Dxaminen in
wäßriger Lösung in Gegenwart von Ammoniak und Aminen hergestellt werden (DT-OS 1 720 836, GB-PS 1 176 853). Beim Aushärten bei Temperaturen
oberhalb von 140 bis l60°C tritt Weiterkondensation zum Polyimid ein.
Geeignet sind ferner vernetzte Polyester, vorzugsweise solche auf Basis von aromatischen Dicarbonsäuren. Hier kann man wäßrige Dispersionen
oder Lösungen herstellen, die den unvernetzten oder nur gering vernetzten Polyester zusammen mit Polyolen als Vernetzungsmittel
enthalten. Beim Aushärten bei Temperaturen oberhalb von etwa 130 bis 1500C tritt Weiterkondensation unter Vernetzung ein.
Weiterhin sind Melamin/Formaldehyd- und Phenol/Forrnaldehyd-Harze
geeignet. Hier werden Vorkondensate aus Melamin, Phenol oder Kresol mit Formaldehyd mit Molgewichten zwischen etwa 400 und 800
eingesetzt. Zur weiteren Vernetzung kann Formaldehyd als Formalin
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oder Hexamethylentetramin, zusammen mit einer Spur Säure oder Alkali
zugesetzt werden. Beim Aushärten bei Temperaturen oberhalb von 120 bis 1^0 C tritt Weiterkondensation unter Vernetzung ein.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird die vorzugsweise wäßrige
Dispersion bzw. Lösung des Bindemittel-Vorkondensats aus C
auf die anorganischen Leichtpartikel A3 gegebenenfalls im Gemisch
mit den Zusatzstoffen B, aufgesprüht, und dann bei Temperaturen unterhalb der Ilärtungs temperatur des Bindemittels getrocknet. Vorzugsweise
geschieht dies bei 100 bis 180 C, insbesondere bei 110
bis 160 C in einer Wirbelschicht oder in anderen üblichen Mischaggregaten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Dispersion bzw.
Lösung auf vorgeheizte, bewegte Leichtpartikel aufgesprüht. Dabei kann Perlit oder Vermiculit direkt aus dem Blähofen kommend verwendet
werden. Die Temperatur der Leichtpartikel soll dabei vorzugsweise zwischen 120 und 3000C liegen. Beim Besprühen der heißen
Leichtpartikel mit der wäßrigen Lösung bzw. Dispersion in der Wirbelschicht verdampft infolge der großen spezifischen Oberfläche
der Leichtpartikel spontan das Wasser und die Partikel kühlen sich etwas ab. Hier werden also die Verfahrensstufen a und b in einem
Verfahrens s chrit t zus ammengefaßt.
Im nächsten Verfahrenssehritt erfolgt dann das Verpressen der trockenen
Mischung bei Temperaturen oberhalb der Hartungstemperatur des
Bindemittel-Vorkondensats, vorzugsweise bei Temperaturen oberhalb von 150 C, insbesondere zwischen 2*10 und 300 C bei einem Druck von
2 2
1 bis 30 kp/cm , vorzugsweise von 1 bis 8 kp/cm . Die Härtungstemperatur
ist von Bindemittel zu Bindemittel verschieden. Es handelt sich auch nicht um eine exakt festgelegte Temperatur, sondern um
einen Temperaturbereich. An dessen unterer Grenze dauert das Aushärten sehr lange, an der oberen Grenze erfolgt die Härtung momentan.
Die in diesem Verfahrenssehritt gewählte Temperatur richtet
sich demzufolge nach der von den Pressaparaturen vorgegebenen Verweilzeit.
Der Verpreßvorgang wird in beheizten Preßaggregaten, z.B.
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in Bandpressen vorgenommen. Er dauert im allgemeinen weniger als 10 Minuten lang.
Bei der Herstellung von Sandwichplatten werden die erfindungsgemäßen Dämmplatten beidseitig mit Deckschichten einer Dicke von
0,1 bis 10, vorzugsweise von 0,5 bis 3 mm versehen. Dies kann dadurch geschehen, daß die Platten mit üblichen Elementbeplankungen,
wie Asbestzement, Metallblechen, Gipskarton, Asbestpapier oder dekorativen Platten verklebt werden. Vorzugsweise wird das Verkleben
in einem Arbeitsgang gleichzeitig mit dem Verpressen der trockenen Mischung aus A, B und C durchgeführt. Besonders bevorzugt sind
Deckschichten, die aus anorganischen Füllstoffen, anorganischen Pasern und organischen Bindemitteln bestehen.
Die erfindungsgemäßen Dämmaterialien bzw. Sandwichelemente eignen
sich zur Herstellung von nichttragenden Wänden, Decken, Böden oder
Rohrhalbschalen; sie können aber auch zur Beschichtung von tragenden Wänden, Decken und Böden oder in Lager- oder Kühlhäusern als
wärmeisolierende und den Feuerdurchgang hemmende Schicht eingesetzt werden.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich auf
das Gewicht.
Eine 40#ige wäßrige Polymerdispersion aus 5 Teilen eines Polyesterimids
(aus Terephthalsäure, Glykol, Trishydroxyathylisocyanurat, Trimellithsäureanhydrid und Diaminodiphenylmethan), mit 3 % eines
Copolymeren aus Vinylpropionat und Vinylpyrolidon und 1 % Triäthanolamintitonat
(jeweils bezogen auf Feststoff), wurde mit der 5~fachen Menge Wasser verdünnt. 95 Teile geblähter Perlit mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von 0,7 mm und einer Schüttdichte von 50 g/1, welcher auf 1500C vorgeheizt war, wurde in einer Wirbelschicht mit
dieser Dispersion besprüht und bei 130 C kurz nachgetrocknet. Das
2 trockene Gemisch wurde bei einem Druck von 2,5 kp/cm und einer Tem-
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peratur von 250 C in einer Form zu 5 cm dicken Platten verpreßt. Folgende Eigenschaften wurden an den Dämmplatten der Dichte 150 g/l
gemessen:
Wärmeleitzahl nach DIN 52 612: 0,0*15 kcal/mh°C
Druckfestigkeit nach DIN 53 42I+: 3,0 kp/cm2
Biegefestigkeit nach DIN 53 423: 10 kp/cm2.
Die Platte ist nicht kapillar und nicht wasserempfindlich. Sie bestand
den Test nach DIN 4102 für Baustoffe der Klassen A2 und F90 (Beplankung: beidseitig 3 mm Asbestzement).
Die Prüfkörper der DIN 53 423 wurden linear um den Faktor 2,5
vergrößert.
Beispiel 2
Beispiel 2
Eine Dämmplatte wurde hergestellt aus 90 Teilen Perlit der Schüttdichte
50 g/l und 10 Teilen eines Polyamidimid-Vorkondensats auf Basis Trimellxthsäureanhydrid und 4,4-Diaminodiphenylmethan. Der
vorgeheizte Perlit wurde wie in Beispiel 1 mit der 8£igen wäßrigen
Dispersion des Vorkondensats besprüht.
Folgende Eigenschaften wurden an einer Platte der Dichte I50 g/l
gemessen:
Wärmeleitzahl: 0,045 kcal/mh°C
ρ
Druckfestigkeit: 4,0 kp/cm
Druckfestigkeit: 4,0 kp/cm
ρ
Biegefestigkeit: 2,9 kp/cm .
Biegefestigkeit: 2,9 kp/cm .
Die Platte ist nicht kapillar und nicht wasserlöslich. Beispiel 5
Eine Dämmplatte aus 90 % Perlit der Schüttdichte 50 g/l und 10 %
eines Phenolharz-Vorkondensats wurde analog Beispiel 1 hergestellt.
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- 11 - O.Z.
Die erhaltene Dämmplatte hat folgende Eigenschaften:
Wärmeleitzahl: 0,046 kcal/mh°C
2 Druckfestigkeit: 4,0 kp/cm
2 Biegefestigkeit: 2,2 kp/cm .
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Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Dämmaterialien mit einer Dicke von 1 bis 25 cm aus
A) 99 bis 50 Gew.# anorganischer Leichtpartikel mit einer
Schüttdichte zwischen 30 und 300 g/l und einem mittleren Partikeldurchmesser von 0,01 bis 10 mm,
B) 0 bis 40 Ge\i.% faseriger oder körniger Zusatzstoffe, und
C) 1 bis 50 Gew.% eines ausgehärteten, hochpolymeren organischen
Bindemittels,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensstufen :
a) anorganische Leichtpartikel und gegebenenfalls Zusatzstoffe B
werden mit einer 1 bis 50-gew.#igen Dispersion oder Lösung
eines zum hochpolymeren Bindemittel C aushärtbaren Vorkondensats C vermischt,
b) die feuchte Mischung wird bei Temperaturen unterhalb der Hartwigstemperatur des Bindemittel-Vorkondensats getrocknet,
c) die erhaltene, trockene Mischung wird bei Temperaturen oberhalb
der Hartungstemperatur des Bindemittel-Vorkondensats
zu einem Material der Dichte 80 bis 700 g/l verpreßt und dabei ausgehärtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
anorganische Leichtpartikel A silikatische Materialien mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,05 bis 3 mm verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
anorganische Leichtpartikel A geblähter Perlit oder Vermiculit verwendet wird.
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- 13 - O.Z. 31
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Zusatzstoffe B 2 bis 10 Gew.% Glasfasern einer Länge zwischen
2 mm und 3 cm eingesetzt werden.
5. "Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Zusatzstoffe B 5 bis 30 Gew.% Stein- oder Mineralwolle einer
Länge zwischen 2 mm und 3 cm eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindemittel C Polykondensate mit einer Dauergebrauchstemperatur
nach DIN 53 446 von mehr als 1000C sind.
7. Verfahren nach Anspruch I3 dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindemittel C anellierte Imldringe enthaltende Polykondensate
sind.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindemittel C Polyesterimide mit einer Härtungstemperatur von
etwa 200 bis 2200C sind.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindemittel C Polyamidimide mit einer Hartungs.temperatur von
etwa 200 bis 2200C sind.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindemittel C stark vernetzte aromatische Polyester mit einer Härtungstemperatur von etwa 140 bis l60°C sind.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindemittel C Melamin/Pormaldehyd-, Phenol/Formaldehyd- oder Harnstoff/Formaldehyd-Harze mit einer Härtungstemperatur von
etwa 120 bis 14O0C sind.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
wäßrige Dispersion oder Lösung des Bindemittel-Vorkondensats
C eingesetzt wird.
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13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
feuchte Mischung bei Temperaturen zwischen 100 und l80 C,
vorzugsweise zwischen 110 und 160 C getrocknet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
anorganischen Leichtpartikel A und gegebenenfalls Zusatzstoffe B vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 120 und 3000C vorgeheizt
werden und das Vermischen mit der wäßrigen Dispersion bzw. Lösung durch Besprühen der vorgeheizten, bevregten Partikel
erfolgt, wobei das Wasser unter Abkühlung der Partikel verdampft.
15· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
trockene Mischung bei Temperaturen oberhalb 150 C, vorzugsweise zwischen 240 und 3000C bei einem Druck von 1 bis 30, vorzugs-
weise 1 bis 8 kp/cra. verpreßt wird.
BASF Aktiengesellschaft
652/1-14
709811/105
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3423700A1 (de) * | 1984-06-27 | 1986-02-27 | Odenwald-Chemie GmbH, 6901 Schönau | Feuerhemmendes schichtenelement und verfahren zum steuern des aufschaeumens von aufschaeumbaren, feuerhemmenden schaumbildnerschichten |
US4762746A (en) * | 1984-06-27 | 1988-08-09 | Odenwald-Chemie Gmbh | Fire-retarding laminated element and a method of controlling expansion of expandable, fire-retarding foaming-agent layers |
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