DE2630834A1 - Nichtbrennbarer daemmstoff - Google Patents

Nichtbrennbarer daemmstoff

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DE2630834A1 DE19762630834 DE2630834A DE2630834A1 DE 2630834 A1 DE2630834 A1 DE 2630834A1 DE 19762630834 DE19762630834 DE 19762630834 DE 2630834 A DE2630834 A DE 2630834A DE 2630834 A1 DE2630834 A1 DE 2630834A1
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Jenoe Dipl Chem Dr Kovacs
Harald Dipl Chem Dr Mahnke
Volker Dipl Chem Dr Trautz
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    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B26/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing only organic binders, e.g. polymer or resin concrete
    • C04B26/02Macromolecular compounds
    • C04B26/10Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds

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Description

  • Nichtbrennbarer Dämmstoff
  • Die Erfindung betrifft nichtbrennbare Dämmstoffe mit hoher Feuerwiderstandsdauer für Bau- und Isolierzwecke aus anorganischen Leichtpartikeln, die durch hochtemperaturbeständige, polymere organische Bindemittel miteinander verbunden sind.
  • Baustoffe aus anorganischen Leichtpartikeln, wie Perlit und Vermiculit oder Alkalisilikaten sind bekannt. Zum Verkleben der Partikel werden im allgemeinen anorganische Bindemittel eingesetzt, wie Zement, Ton oder Kalk. Derartige Baustoffe zeichnen sich zwar durch günstige brandtechnische Eigenschaften aus; ihre Dichte ist jedoch im allgemeinen so hoch (zwischen 300 und 800 g/l), daß sie infolge ihrer hohen Wärmeleitzahl als Wärmedämmstoffe keinen großen Effekt haben. Bei Verringerung der Bindemittelmenge erhält man zwar niedrigere Dichten, doch nimmt dann die mechanische Festigkeit sehr stark ab. Durch Zusatz von pflanzlichen Fasern (DT-AS 1 239 609 oder DT-OS 2 123 509) wird zwar die Festigkeit verbessert, die Dämmstoffe sind jedoch brandtechnisch ungünstig. Es ist auch schon vorgeschlagen worden (z.B. in der DT-AS 1 159 840), organische Bindemittel, wie Asphalt, Bitumen, Stärke oder auch Polyvinylalkohol und Acrylpolymerisate zu verwenden. Solche Baustoffe haben zwar ein gutes Wärmeisolationsvermögen und im allgemeinen auch befriedigende mechanische Festigkeit, sie genügen jedoch nicht den hohen Anforderungen nach Nichtbrennbarkeit, die gemäß DIN 4102 an Baustoff gestellt werden, welche z.B. bei Hochhäusern, Krankenhäusern oder öffentlichen Gebäuden als Wärmedämmstoffe verwendet werden sollen: Bei der Prüfung im Brandschacht nach DIN 4102, Blatt 1 (3. Fassung vom Februar 1970), Absatz 3.2 und 4.1 verbleibt bei derartigen Dämmstoffen eine unzerstörte Restlänge von wesentlich weniger als 35 cm.
  • Beim Beflammen verkokeln die Bindemittel und entwickeln brennbare und toxische Gase.
  • In der DT-OS 2 210 484 sind temperaturbeständige Überzugs-, Imprägnierungs- und Verklebungsmittel auf Basis von wäßrigen Dispersionen temperaturbeständiger Bindemittel beschrieben. Es findet sich dort aber kein Hinweis darauf, daß derartige Bindemittel zum Verbinden von anorganischen Leichtpartikeln besonders gut geeignet sind.
  • Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, nichtbrennbare Wärmedämmstoffe mit hoher Feuerwiderstandsdauer und guter mechanischer Festigkeit zu entwickeln, die im Brandfall keine brennbaren und toxischen Gase entwickeln. Die Dämmstoffe sollen ferner den Anforderungen nach DIN 4102 für Baustoffe der Klassen A und W 90 genügen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein nichtbrennbarer Dämmstoff mit hoher Feuerwiderstandsdauer und einer Dichte von 80 bis 230 g/l aus A) 99 bis 80 Gew.% anorganischer Leichtpartikel mit einem mittleren Partikeldurchmesser zwischen 0,05 und 3 mm und einer Schüttdichte zwischen 30 und 150 g/l, B) 0 bis 110 Gew.% faseriger oder körniger anorganischer Zusatzstoffe, wobei die Partikel miteinander verbunden sind durch C) 1 bis 20 Gew.% eines hochtemperaturbeständigen organischen hochmolekularen Bindemittels mit einer Dauergebrauchstemperatur nach DIN 53 446 von mehr als 1000C.
  • Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Dämmstoffe besteht aus folgenden Schritten: a) Leichtpartikel und Zusatzstoffe, sowie eine 1 bis 50 Gew.%-ige wäßrige Dsipersion oder Lösung des Bindemittels oder eines härtbaren Bindemittel-Vorläufers werden vermischt; b) das Wasser wird größtenteils mechanisch entfernt; c) die feuchte Mischung wird zu Platten einer Dicke von 1 bis 25, vorzugsweise 2 bis 8 cm, gepreßt; d) die Platten werden vorzugsweise bei Temperaturen bis 150 0C vorgetrocknet; e) schließlich wird ggf. bei Temperaturen oberhalb von 1500C der Bindemittel-Vorläufer zum Bindemittel ausgehärtet.
  • Die erfindungsgemäßen Dämmstoffe sind nach DIN 4102 nicht brennbar und gehören damit der Baustoffklasse A an; sie weisen bei einer Dämmstoffdicke von 5 cm und beidseitiger Beplankung mit 3 mm Asbestzement eine hohe Feuerwiderstandsdauer auf und gehören damit zur Widerstandsklasse W 90. Sie haben eine verhältnismäßig niedrige Dichte, die zwischen 80 und 230, vorzugsweise zwischen 120 und 180 g/l liegt; dadurch haben sie ein sehr gutes Wärmedämmvermögen.
  • Die verwendeten anorganischen Leichtpartikel A haben einen mittleren Teilchendruchmesser zwischen 0,05 und 3 mm, vorzugsweise zwischen 0,2 und 2 mm. Ihre Schüttdichte liegt zwischen 30 und 150, vorzugsweise zwischen 40 und 80 g/l. Bevorzugt werden silikatische Materialien verwendet, wie wasserunlösliche Alkalisilikate mit einem SiO2 Me20-Verhältnis von größer als 4,5 : 1 oder Silikate der 2. und 3.
  • Hauptgruppe des Periodensystems. Besonders bevorzugt sind geblähter Perlit oder Vermiculit; geeignet sind aber auch geblähtes Schauglas Flugasche oder geblähter Gips.
  • Perlit ist ein hydraulisches Aluminiumsilikat, das sich von Rhyolith-Lava ableitet. Es enthält im wesentlichen 70 bis 85 % Si02, 12 bis 14 % Al203 und 2 bis 3 % Wasser. Vermiculit ist ein hydraulisches Magnesiumaluminiumsilikat mit unbestimmter Struktur mit einem Gehalt von 8 bis 12 % MgO, 60 bis 65 % SiO2, 6 bis 12 % Al203 und 1 bis 4 % Wasser.
  • Die Dämmstoffe können ggf. bis zu 40 Gew.% faseriger oder körniger anorganischer Zusatzstoffe B enthalten. Fasrige Zusätze verbessern den Elastizitätsmodul der Baustoffe. Die Fasern sollen eine Länge von 2 mm bis 3 cm aufweisen. Bevorzugt sind Glasfasern, die in -Mengen von 2 bis 10 Gew.%, und Stein- oder Mineralwolle, die in Mengen von 5 bis 90 Gew.%, jeweils bezogen auf die Gesamtmischung, eingesetzt werden. Körnige Zusätze verbessern die Festigkeit der Baustoffe. Die Körner sollen einen Durchmesser von < 100/um aufweisen. Bevorzugt sind Talkum oder Gips, die in Mengen von 15 bis 30 Gew.%, bzeogen auf die Gesamtmischung, eingesetzt werden.
  • In den erfindungsgemäßen Dämmstoffen sind die Partikel A und B durch 1 bis 20, vorzugsweise 8 bis 20 Gew.% eines hochtemperaturbeständigen, organischen, hochmolekularen Bindemittels miteinander verbunden. Die obere Grenze der Bindemittelkonzentration ist dabei festgelegt durch die Zusatzforderung der DIN 4102, nach welcher der Heizwert unter 1000 kcal/kg liegen muß. Sie richtet sich nach der Art des Bindemittels und kann leicht anhand des in der DIN-Norm angegebenen Tests experimentell gemessen werden. Die untere Grenze der Bindemittelkonzentration ist durch das gewünschte mechanische Eigenschaftsniveau gegeben. Die Bindemittel weisen eine Grenztemperatur nach DIN 53 446 von mehr als 1000C, vorzugsweise von mehr als 1500C auf. Als Grenztemperatur ist die Temperatur definiert, bei welcher der betreffende Stoff 25 000 Stunden an der Luft gelagert werden kann, ohne daß sich seine Eigenschaften erkennbar ändern.
  • Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Dämmstoffe werden die Bindemittel bzw. härtbare Bindemittel-Vorläufer vorzugsweise in Form von wäßrigen Dispersionen oder Lösungen eingesetzt, die ggf. übliche Dispergierstabilisatoren, Vernetzungsmittel, Katalysatoren, Verlaufsmittel oder andere Zusatzstoffe in geringen Mengen enthalten können. Prinzipiell können die Bindemittel auch als Pulver oder als Lösung in organischen Lösungsmitteln eingesetzt werden; im ersten Fall ist es jedoch schwierig, eine gleichmäßige Verteilung auf den Leichtpartikeln zu erreichen; im zweiten Fall ist eine gesonderte Lösungsmittelaufarbeitung notwendig, die zu Energie- und Umweltproblemen führt.
  • Als Bindemittel-Vorläufer werden bei der Herstellung der Dämmstoffe bevorzugt organische Polykondensate oder Polyaddukte verwendet, die bei erhöhten Temperaturen, ggf. in Gegenwart von Vernetzungsmitteln oder Vernetzungskatalysatoren unter Weiterkondensation bzw.
  • Vernetzung zum hochtemperaturbeständigen hochmolekularen Bindemittel aushärten. Es können jedoch auch solche Bindemittel eingesetzt werden, die bereits in derart hochmolekularer Form vorliegen.
  • Gut geeignet sind beispielsweise: Polyesterimide, Polyamidimide, Polyimide, Polyurethane, Polyester, Polyamide, Polybenzimidazole, Polyoxazole, Melamin/Formaldehyd-Harze und Phenol/Formaldeyd-Harze.
  • Besonders bevorzugt sind anellierte Imidringe enthaltende Polykondensate, d.h. Polyesterimide, Polyamidimide und Polyimide.
  • Wäßrige Dispersionen von Polyesterimiden sind z.B. beschrieben in den DT-OS 2 210 484 und 2 351 077. Es sind Polykondensationsprodukte aus aromatischen Polycarbonsäuren, mehrwertigen Alkoholen und mehrwertigen Aminen. Sie enthalten im allgemeinen 0,5 bis 7, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.% Imidstickstoff in Form von fünfgliedrigen Imidringen, die mit aromatischen Kernen anelliert sind. Zu ihrer Herstellung können folgende Ausgangsstoffe eingesetzt werden: 10 Äquivalente aromatischer Tri- oder Tetracarbonsäuren, deren Anhydride oder Ester, z.B. Trimellithsäure, Pyromellithsäure oder deren Anhydride, gegebenenfalls zusammen mit aromatischen Dicarbonsäuren oder deren Estern, z.B. Terephthalsäure, Isophthalsäure oder Naphthalindicarbonsäure, sowie deren niedrige Alkylester; 5 bis 20 Äquivalente niederer aliphatischer Diole, gegebenenfalls zusammen mit 3- oder 4-wertigen Alkoholen, beispielsweise Äthylenglykol, Propylenglykol, Butandiol, zusammen mit Glycerin, Trimethylolpropan oder Trishydroxyäthylisocyanurat; 1 bis 5 Äquivalente di- oder triprimärer Amine, beispielsweise Äthylendimain, Hexamethylendiamin, Benzidin, Diaminodiphenylmethan, Diaminodiphenylketon, Diaminodiphenyläther oder Diaminodiphenylsulfon, Phenylendiamin, Toluylendiamine, Xylylendiamine oder Melamin.
  • Die Ausgangsstoffe können - vorzugsweise in Gegenwart von Lösungsmitteln - entweder zusammen kondensiert werden, oder man kann Vorkondensate einsetzen, z.B. Diimiddicarbonsäuren aus 2 Mol Trimellithsäureanyhdrid und 1 Mol eines diprimären aromatischen Amins.
  • Die Herstellung von Polyesterimiden ist z.B. beschrieben in den deutschen Auslegeschriften 1 445 263, 1 495 100, 1 495 152 und 1 645 435-, sowie in der DT-OS 2 412 471.
  • In den wäßrigen Dispersionen liegen die Polyesterimide in Teilchenform mit durchschnittlichen Teilchendurchmessern unter 50, vorzugsweise unter 51um vor. Sie enthalten im allgmeinen 0,01 bis 5, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.% Dispergierhilfsmitte1, wobei vor allem polare Gruppen enthaltende hochpolymere organische Substanzen in Frage kommen, wie z.B. Polyvinylalkohol, Celluloseäther, Polyvinylpyrrolidon; Polyacrylsäure, teilverseifte Copolymerisate aus Acrylestern und Acrylnitril; bevorzugt sind Copolymerisate aus Vinylpyrrolidon und Vinylpropionat. Außerdem enthalten sie Vernetzungskatalysatoren in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.%, z.B. Oxotitenate, Triäthanolamintitanat, Titalaktat oder Titanoxalat. Darüber hinaus können sie Verlaufsmittel, Verdickungsmittel, Antithixotropiermittel und Neutralisationsmittel enthalten. Beim Aushärten bei Temperaturen oberhalb von 2200C tritt eine Weiterkondensation und Vernetzung der Polyesterimide ein.
  • Polyamidimide sind Kondensationsprodukte aus einem Tricarbonsäureanhydrid und einem aromatischen Diamin (DT-OS 1 520 968, 1 595 797 bzw. 1 720 909). Wäßrige Dispersionen von Polyamidimid-Vorkodensaten sind z.B. beschrieben in der DT-OS 2 528 251. Sie werden hergestellt durch Umsetzung von 2 Mol Tricarbonsäureanhydrid, vorzugsweise Trimellithsäureanhydrid, mit 1 Mol eines aromatischen Diamins in einem aliphatischen Diol als Lösungsmittel, Veresterung der gebildeten Diimiddicarbonsäuren mit dem Diol und anschließendem Verdrängen des Diols durch ein aromatisches Diamin unter Amidbildung. Das erhaltene Vorkondensat hat einen Kondensationsgrad zwischen 1 und 10, vorzugswiese zwischen 2 und 5. Es kann gemahlen und in Wasser dispergiert werden. Auch diese wäßrige Dispersion kann die üblichen Zusatzstoffe, wie Dispergierstabilisatoren und Veresterungskatalysatoren enthalten.
  • Beim Aus härten bei Temperaturen oberhalb von 2200C tritt Weiterkondensation unter Kettenverlängerung ein.
  • Polyimide sind Kondensationsprodukte von aromatischen Tetracarbonsäuren oder deren Derivaten und aromatischen Diaminen (DT-AS 1 202 981, 1 420 706). Wäßrige Lösungen von Polyimid-Vorläufern, den PolyamidsBuren, können durch Umsetzung von Tetracarbonsäuren (vorzugsweise Pyromellithsäure) mit aromatischen Diaminen in wäßriger Lösung in Gegenwart von Ammoniak und Aminen hergestellt werden (DT-OS 1 720 836, GB-PS 1 176 853). Beim Aushärten bei Temperaturen oberhalb von 15000 tritt Weiterkondensation zum Polyimid ein.
  • Weiterhin sind als Bindemittel Polyurethane geeigent. Polyurethane sind Polyaddukte aus Polyisocyanaten und hydroxylgruppenhaltigen Polyestern oder Polyäthern. Wäßrige Dispersionen von Polyurethane bildenden Ausgangsstoffen sind in der DT-OS 2 537 207 beschrieben. Die Ausgangsstoffe sind Mischungen aus 70 bis 10 Gew.% eines Polyesters oder Polyäthers mit einer Hydroxylzahl oberhalb von 20 und 30 bis 90 Gew.% eines verkappten Polyisocyanats. Aromatische Polyisocyanate, die mit einem Phenol oder einem Lactam verkappt sind, sind besonders geeignet. Die dispergierten Teilchen haben einen Durchmesser zwischen 0,05 und 21um; die Dispersion enthält wieder vorzugsweise Dispergierhilfsmittel. Beim Aushärten bei Temperaturen oberhalb von etwa 1500C spaltet das Verkappungsmittel ab und das freigesetzte Polyisocyanat kann mit den Hydroxylgruppen des Polyesters oder Polyäthers unter Polyurethanbindung vernetzen.
  • Geeignet sind ferner stark vernetzte Polyester, vorzugsweise solche auf Basis von aromatischen Dicarbonsäuren. Hier kann man wäßrige Dispersionen oder Lösungen herstellen, die den unvernetzten oder nur gering vernetzten Polyester zusammen mit Polyolen als Vernetzungsmittel enthalten. Beim Aushärten bei Temperaturen oberhalb von 2000C tritt Weiterkondensation unter Vernetzung ein.
  • Weiterhin sind stark vernetzte Melamin/Formaldeyhd- und Phenol/Formaldehyd-Harze geeignet. Hier werden Vorkondensate aus Melamin, Phenol oder Kresol mit Formaldehyd mit Molgewichten zwischen etwa 400 und 800 eingesetzt. Zur weiteren Vernetzung kann Formaldehyd als Formalin oder Hexamethylentetramin, zusammen mit einer Spur Säure oder Alkali zugesetzt werden.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäßen Dämmplatten ist etwas verschieden, je nachdem, ob sie faserige Zusatzstoffe enthalten oder nicht.
  • Bei Dämmstoffen, die keine Fasern enthalten, werden die Leichtpartikel mit einer etwa 1 bis 50, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.%-igen wäßrigen Dispersion oder Lösung des Bindemittels besprüht, wobei die Partikel in üblichen Mischmaschinen in Bewegung gehalten werden.
  • Es ist ein besonderer Vorteil der Verwendung von wäßrigen Bindemittelsystemen, daß eine besonders feine und gleichmäßige Verteilung von Leichtpartikel und Bindemittel erhalten wird. Das Produkt wird ggf. mechanisch von einem Teil des Wassers befreit und dann im feuchten Zustand in üblichen Pressen bei Drücken von etwa 1 bis 10 kp/cm2 zu Platten gepreßt. Diese werden erst bei etwa 110 bis 1500C vorgetrocknet und dann ggf. bei Temperaturen oberhalb von 15000> vorzugsweise zwischen 200 und 3000C weiter erhitzt, wobei Weiterkondensation und Vernetzung unter Ausbildung des temperaturbeständigen organischen hochmolekularen Bindemittels eintritt.
  • Bei Dämmstoffen, die Fasern enthalten, werden zunächst die Fasern in Wasser, welches oberflächenaktive Stoffe als übliche Aufschlußmittel gelöst enthält, unter Rühren aufgeschlämmt. Dazu werden dann die Bindemitteldispersionen oder -lösungen sowie die Leichtpartikel gegeben und kräftig vermischt. Auf einem in der Papierindustrie üblichen Blattbildner wird der Großteil des Wassers abgesaugt. Nach leichtem Anpressen wird die Platte getrocknet und ggf. die Vernetzung durchgeführt.
  • Die erfindungsgemäßen Dämmstoffe können mit üblichen Deckschichten, wie Asbestzement, Gipskarton oder Metallblechen, verklebt und zu Sandwichelementen verarbeitet werden. Sie eignen sich zur Herstellung von nichttragenden Wänden, Decken und Böden; sie können aber auch zur Beschichtung von tragenden Wänden, Decken und Böden oder in Lager- oder Kühlhäusern als wärmeisolierende und den Feuerdurchgang hemmende Schicht eingesetzt werden.
  • Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
  • Beispiel 1 Eine 40 %-ige wäßrige Polymerdispersion aus 5 Teilen eines Polyesterimids (aus Terephthalsäure, Glykol, Trishydroxyäthylisocyanurat, Trimellithsäureanhydrid und Diaminodiphenylmethan), mit 3 % eines Copolymeren aus Vinylpropionat und Vinylpyrolidon und 1 % Triäthanolamintitonat (jeweils bezogen auf Feststoff), wurde mit der 5-fachen Menge Wasser verdünnt. 95 Teile geblähter Perlit mit einem mittleren Teilchendruchmesser von 0,7 mm und einer Schüttdichte von 50 g/l wurde in einem Schwerkraftmischer mit dieser Dispersion besrüht.
  • Das erdfeuchte, rieselfähige Gemisch wurde in einer Form zu 5 cm dicken Platten verpreßt und im Ofen bei 130 0c bis zur Gewichtskonstanz vorgetrocknet. Anschließend wurden die Platten im Muffelofen bei etwa 2500C gehärtet. Folgende Eigenschaften wurden an den Dämmplatten der Dichte 150 g/l gemessen: Wärmeleitzahl nach DIN 52 612: 0,045 kcal/mhoC Druckfestigkeit nach DIN 53 421: 3,7 kp/cm2 Biegefestigkeit nach DIN 53 423: 2,5 kp/cm2 Die Platte ist nicht kapillar und nicht wasserempfindlich. Sie bestand den Test nach DIN 4102 für Baustoffe der Klassen A2 und F90 (Beplankung: biedseitig 3 mm Asbestzement).
  • Beispiel 2 Aus einem Aufschlußmittel auf Basis eines carboxylgruppenhaltigen Polyacrylats wurde eine 0,5 %-ige wäßrige Lösung hergestellt. Hierin wurden 20 Teile Steinwolle eingebracht und unter kräftigem Rühren zu einer homogenen Aufschlämmung aufgeschlossen. Nach Zugabe von 5 Teilen einer Polyurethandispersion (aus 375 Teilen eines Polyesters aus Adipinsäure, Butandiol-1,4 und Trimethylolpropan mit einer Hydroxylzahl von 165, und 480 Teilen eines mit Phenol verkappten Isocyanats aus 1 Mol Trimethylolpropan und 3 Mol Toluylendiisocyanat), sowie von 75 Teilen geblähtem Perlit wurde die Aufschlämmung auf einem Blattbildner scharf abgesaugt. Nach leichtem Anpressen auf 5 cm Höhe wurde der Formkörper bei 1300C bis zur Gewichtskonstanz vorgetrocknet und anschließend bei 180 bis 2000C vernetzt. Die folgenden Eigenschaften wurden an der Dämmplatte mit der Dichte 100 g/l gemessen: 0 Wärmeleitzahl: 0,04 kcal/mhoC Druckfestigkeit: 1,8 kp/cm2 2 Biegefestigkeit: 2,0 kp/cm2 Die Platte ist nicht kapillar und nicht wasserlöslich. Sie bestand den Test für Baustoffe der Klassen A2 und F90.
  • Beispiel 3 Eine 30 %-ige wäßrige Polymerlösung von 5 Teilen eines Polyesters aus Dimethylterephthalat und Glkyol, zusammen mit 20 % Glyzerin als Vernetzungskomponente und 1 % Triäthanolamintitanat wurde mit der 10-fachen Wassermenge verdünnt und zusammen mit 95 Teilen Perlit wie in Beispiel 1 verarbeitet. Die fertigen Platten wurden bei 2000C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und vernetzt. Die folgenden Eigenschaften wurden an der Dämmplatte der Dichte 200 g/l gemessen: Wärmeleitzahl: 0,05 kcal/mhoC Druckfestigkeit: 5,1 kp/cm2 Biegefestigkeit: 4,0 kp/cm2 Die Platte ist nicht kapillar und nicht wasserempfindlich. Sie bestand den Test für Baustoffe der Klassen A2 und F90.
  • Beispiel 4 Eine Dämmplatte aus 95 Teilen Perlit der Schüttdichte 50 g/l und 5 Teilen eines Polyamidimid-Vorkondensats auf Basis Trimellithsäureanhydrid und 4,4-Diaminodiphenylmethan (mit 3 % eines Copolymerisats aus Vinylpropionat und Vinylpyrolidon und 0,5 % Polyvinylpyrolidon, sowie 1 % Triäthanolamin, bezogen auf Feststoff) wurde analog Beispiel 1 hergestellt. Im ersten und letzten Fünftel der Plattendicken wurde je ein Glasgittergelege zur Erhöhung der Biegefestigkeit eingebracht. Es wurde eine Dämmplatte der Dichte 170 g/l erhalten, welche gute mechanische und brandtechnische Eigenschaften hat: Wärmeleitzahl: 0,047 kcal/mhoC Druckfestigkeit: 4,3 kp/cm2 Biegefestigkeit+): 30 kp/cm2 +) Die Prüfkörper der DIN 53 423 wurden linear um den Faktor 2,5 vergrößert.
  • Beispiel 5 Eine Dämmplatte aus 90 % Perlit der Schüttdichte 50 g/l und 10 % eines Phenolharz-Vorkondensats wurde analog Beispiel 1 hergestellt.
  • Es wurde eine Dämmplatte der Dichte 150 g/l erhalten mit den folgenden Eigenschaften: Wärmeleitzahl: 0,046 kcal/mhoC Druckfestigkeit: 4,0 kp/cm2 Biegefestigkeit: 2,8 kp/cm2

Claims (14)

  1. PatentansprUche 1. Nichbrennbarer Dämmstoff mit hoher Feuerwiderstandsdauer und einer Dichte von 80 bis 230 g/l aus A) 99 bis 80 Gew.% anorganischer Leichtpartikel mit einem mittleren Partikeldurchmesser zwischen 0,05 und 3 mm und einer Schüttdichte zwischen 30 und 150 g/l, B) 0 bis 40 Gew.% faseriger oder körniger anorganischer Zusatzstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel miteinander verbunden sind durch C) 1 bis 20 Gew.% eines temperaturbeständigen organischen hochmolekularen Bindemittels mit einer Dauergebrauchstemperatur nach DIN 53 446 von mehr als 100°C.
  2. 2. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leichtpartikel A aus silikatischen Materialien sind.
  3. 3. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leichtpartikel A aus geblähtem Perlit oder Vermiculit sind.
  4. 4. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzstoffe B 2 bis 10 Gew.% Glasfasern einer Länge zwischen 2 mm und 3 cm eingesetzt werden.
  5. 5. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzstoffe B 5 bis 30 Gew.% Stein- oder Mineralwolle einer Länge zwischen 2 mm und 3 cm eingesetzt werden.
  6. 6. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel C Polykondensate oder Polyaddukte sind.
  7. 7. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel C anellierte Imidringe enthaltende Polykondensate sind.
  8. 8. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel C Polyesterimide sind.
  9. 9. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel C Polyamidimide sind.
  10. 10. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel C Polyimide sind.
  11. 11. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel C Polyurethane sind.
  12. 12. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel C stark vernetzte, vorzugsweise aromatische Polyester sind.
  13. 13. Dämmstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel C stark vernetze Melamin/Formaldehyd- oder Phenol/ Formaldeyd-Harze sind.
  14. 14. Verfahren zur Herstellung des Dämmstoffes nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Leichtpartikel und Zusatzstoffe sowie eine 1 bis 50 Gew.S-ige wäßrige Dispersion oder Lösung des Bindemittels oder eines härtbaren Bindemittel-Vorläufers werden vermischt; b) das Wasser wird größtenteils mechanisch entfernt; c) die feuchte Mischung wird zu Platten einer Dicke von 1 bis 25 cm gepreßt; d) die Platten werden vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 110 und 1500C vorgetrocknet; e) schließlich wird ggf. bei Temperaturen oberhalb von 1500C der Bindemittel-Vorläufer unter Weiterkondensation bzw.
    Vernetzung zum Bindemittel ausgehärtet.
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