DE102004002560A1 - Formkörper - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Formkörper mit Körnern aus einem porösen, mineralischen Material, insbesondere einen entsprechenden Formkörper in Form einer Bauplatte.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Formkörper mit Körnern aus einem porösen, mineralischen Material, insbesondere einen entsprechenden Formkörper in Form einer Bauplatte.
  • Entsprechende Bauplatten mit Körnern aus einem porösen, mineralischen Material sind insbesondere in Form sogenannter Zement-Leichtbau-Platten bekannt. Bei diesen Platten sind poröse, mineralische Körner, häufig Körner aus geblähter Perlite, in eine Zement-Matrix eingebettet.
  • Solche Platten haben sich im Bausektor grundsätzlich bewährt. Sie zeichnen sich durch eine hohe Festigkeit und Formstabilität sowie gute Isolationseigenschaften aus.
  • Nachteilig bei diesen Zement-Leichtbau-Platten ist jedoch deren hohe Sprödigkeit (deren geringe Elastizität). Dies führt dazu, dass diese Platten bei bestimmten Anwendungen, zum Beispiel bei der Verwendung in sogenannten Sandwich-Elementen, oder beim Transport beschädigt oder sogar zerstört werden können.
  • Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, eine Bauplatte aus porösen, mineralischen Körnern zu entwickeln, die eine gegenüber Zement-Leichtbau-Platten erhöhte Elastizität aufweist. Beispielsweise wurden dazu poröse, mineralischen Körner in eine kompakte Matrix aus einem Klebstoff eingebettet. Auch diese Platten wiesen keine ausreichende Elastizitätseigenschaften auf.
  • Auch wurde versucht, Bauelemente aus metallischen Hohlkugeln herzustellen. Diese Bauelemente wiesen aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit der metallischen Hohlkugeln jedoch schlechte Dämmeigenschaften auf.
  • „Elastische" Bauplatten auf Basis von Mineral- oder Glaswolle-Fasern kommen als Ersatz für Zement-Leichtbau-Platten nicht in Frage, da sie eine zu geringe Festigkeit aufweisen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Formkörper auf Basis von Körnern aus einem porösen, mineralischen Material zur Verfügung zu stellen, der die vorgenannten Nachteile bekannter Leichtbau-Platten nicht aufweist, der sich also insbesondere durch eine gegenüber Zement-Leichtbau-Platten erhöhte Elastizität und eine gegenüber Bauplatten aus metallischen Hohlkugeln verbesserte Dämmeigenschaft auszeichnet.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung einen Formkörper mit Körnern aus einem porösen, mineralischen Material und verfestigtem, organischen Klebstoff vor, bei dem die Körner an Kontaktstellen durch den Klebstoff miteinander verbunden sind.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich aus Körnern aus einem porösen, mineralischen Material ein „elastischer" Formkörper herstellen lässt, wenn die Körner (nur) an einzelnen Kontaktstellen (also an Stellen, an denen benachbarte Körner in Kontakt miteinander stehen) durch einen verfestigten, organischen Klebstoff miteinander verbunden sind. Ferner beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, dass sich durch die Kombination von porösen, mineralischen Hohlkugeln mit einem organischen Klebstoff ein Formkörper mit hervorragenden Dämmeigenschaften konfektionieren lässt.
  • Die Bereiche zwischen benachbarten Körnern, die nicht durch den Klebstoff miteinander verbunden sind (beziehungsweise miteinander in Kontakt stehen), sind frei von Klebstoff. Diese Bereiche bilden also Freiräume (Poren, Zwickel) zwischen den Körnern.
  • Insgesamt erhält man dadurch ein (im Vergleich zu Zement-Leichtbau-Platten) elastisches, räumliches Gerüst aus porösen, mineralischen Körnern, die (nur) an (voneinander beabstandeten) Kontaktstellen miteinander verbunden sind. Mit anderen Worten: Beim anmeldungsgemäßen Formkörper sind benachbarte Körner über Klebstoff-Brücken miteinander verbunden.
  • Die übrigen Oberflächenabschnitte der Körner, die nicht in Kontakt mit benachbarten Körnern stehen (also die Oberflächenabschnitte der Körner, an denen die Körner nicht durch den Klebstoff mit benachbarten Körnern verbunden sind), können vollständig oder zumindest abschnittsweise von dem Klebstoff umhüllt (bedeckt) sein. Dadurch kann der Klebstoff als Hydrophobiermittel wirken, der ein Eindringen von Feuchtigkeit in die Körner behindert.
  • Ein anmeldungsgemäßer Formkörper kann auf unterschiedlichste Art und Weise verwendet werden, insbesondere jedoch im Bausektor, wo er beispielsweise als Bauplatte konfektioniert sein kann. Es kommen für den anmeldungsgemäßen Formkörper auch Anwendungen in anderen Bereichen in Frage, in denen dämmende, formstabile, leichte und elastische Formkörper benötigt werden, beispielsweise im Automobil-, Flugzeug- oder Schiffsbau.
  • Der anmeldungsgemäße Formkörper weist gute Wärme- und Schalldämmeigenschaften auf, so dass er als Dämmmaterial eingesetzt werden kann. Aufgrund seiner hohen Formstabilität kann der Formkörper auch als tragendes Bauteil verwendet werden. Dazu kann der Formkörper zu einem sogenannten Sandwichelement konfektioniert sein; bei einem solchen Sandwichelement kann der Formkörper zwischen Profilplatten (insbesondere Stahl-Profil-Blechen) angeordnet sein.
  • Die Körner aus einem porösen, mineralischen Material können beispielsweise wenigstens eines der folgenden, mineralischen Produkte sein: geblähte Perlite, geblähte Vermiculite.
  • Andere poröse Körner, die zwar anorganischer aber nicht mineralischer Natur sind, wie beispielsweise keramische Körner, könnten zwar theoretisch auch als Körner zur Erstellung eines anmeldungsgemäßen Formkörpers verwendet werden; insbesondere die Dichte entsprechender Körner ist jedoch höher, so dass die Dämmeigenschaften dieser Körner schlechter sind als bei mineralischen Körnern. Auch sind keramische Körner aufwendiger herzustellen als mineralische Körner.
  • Insbesondere können beispielsweise geblähte Perlite als poröse, mineralische Körner verwendet werden. Körner aus geblähter Perlite weisen ein geringes Gewicht (etwa 50 bis 80 kg/m3 Schüttgewicht) bei einer gleichzeitig verhältnismäßig hohen Festigkeit und Porosität auf.
  • Aufgrund des geringen Gewichtes von geblähter Perlite ist der anmeldungsgemäße Formkörper mit einer nur geringen Dichte herstellbar. Die mit der hohen Porosität einhergehende, geringe Wärmeleitfähigkeit der geblähten Perlite führt zu einer insgesamt guten Dämmeigenschaft des Formkörpers.
  • Schließlich ist geblähte Perlite mit nur verhältnismäßig geringem technischen Aufwand aus natürlicher Perlite herstellbar.
  • Körner aus geblähter Perlite eignen sich daher hervorragend als Körner zur Konfektionierung eines anmeldungsgemäßen Formkörpers.
  • Der Anteil des Klebstoffes kann, bezogen auf das Gesamtgewicht aus Körnern und Klebstoff im Formkörper, zum Beispiel 4 bis 50 Gew.-%, also beispielsweise auch 4 bis 20 Gew.-% oder auch 7 bis 13 Gew.-%, betragen.
  • Der Anteil der porösen, mineralischen Körner kann, wiederum bezogen auf das Gesamtgewicht aus Körnern und Klebstoff im Formkörper, zum Beispiel 96 bis 50 Gew.-%, also beispielsweise auch 96 bis 80 Gew.-% oder auch 93 bis 87 Gew.-% betragen.
  • Insgesamt ist der Klebstoff damit nur in verhältnismäßig geringen Gewichtsanteilen im Formkörper vorhanden. Dadurch können die Eigenschaften des Formkörpers wesentlich durch die Eigenschaften der porösen, mineralischen Körner bestimmt sein. In Hinblick auf Körner aus geblähter Perlite bedeutet dies beispielsweise, dass sich die vorteilhaften Eigenschaften der geblähten Perlite-Körner, wie zum Beispiel deren hohe Festigkeit und deren gute Dämmeigenschaften bei ihrer gleichzeitig geringen Dichte, auf den Formkörper übertragen.
  • Bei dem verfestigten, organischen Klebstoff kann es sich um einen angebundenen Klebstoff handeln, der vollständig aus thermoplastischem Kunststoff besteht oder zumindest zu wesentlichen Anteilen. Entsprechende thermoplastische Kunststoffe können beispielsweise aus einem oder mehreren der folgenden Stoffe bestehen: Polyamid, Polyethylen, Polyester, Polypropylen, Polyimid.
  • Thermoplastische Kunststoffe haben neben dem Vorteil, dass sie verhältnismäßig billig sind, insbesondere auch den Vorteil, dass sie elastisch abbinden können und die durch einen thermoplastischen Kunststoff als Klebstoff miteinander verbundenen porösen, mineralischen Körner damit über eine elastische Verbindungsstelle miteinander verbunden sind. Dies führt zu einer Elastizität des Gesamtsystems aus den über verfestigte, thermoplastische Kunststoffe miteinander verbundenen, porösen, mineralischen Körnern.
  • Ferner haben thermoplastische Kunststoffe den Vorteil, dass sie eine sehr umfangreiche Stoffgruppe mit jeweils verschiedenen Eigenschaften darstellen. Durch geeignete Auswahl eines thermoplastischen Kunststoffes als Klebstoff können damit die Eigenschaften des Formkörpers individuell eingestellt werden. Beispielsweise kann ein thermoplastischer Kunststoff so ausgewählt (oder eine Mischung aus verschiedenen thermoplastischen Kunststoffen so gemischt) werden, dass der thermoplastische Kunststoff beziehungsweise die Mischung aus thermoplastischen Kunststoffen eine definierte Schmelztemperatur und/oder eine definierte Elastizität aufweisen. Entsprechend kann die Temperatur, bis zu der der Formkörper formstabil ist beziehungsweise die Elastizität des Formkörpers in Abhängigkeit des Klebstoffes eingestellt werden.
  • Soweit der anmeldungsgemäße Formkörper auch für Hochtemperaturanwendungen eingesetzt werden soll, kann beispielsweise ein thermoplastischer Kunststoff als Klebstoff gewählt werden, der erst bei hohen Temperaturen schmilzt, beispielsweise ein Polyimid.
  • Nach einer Ausführungsform können die Körner des anmeldungsgemäßen Formkörpers über einen verfestigten Klebstoff miteinander verbunden sein, der aus einer Mischung zum einen von thermoplastischem Kunststoff und zum anderen aus Vernetzer besteht.
  • Vernetzer bestehen aus Makromolekülen, die durch Vernetzungsreaktionen zu polymeren Netzwerken verknüpft werden. Die Vernetzungsreaktion kann beispielsweise durch ein für den entsprechenden Vernetzer geeignetes Vernetzungsmittel oder durch eine geeignete Temperaturbehandlung eingeleitet werden. Eine Vernetzungsreaktion mittels Temperaturbehandlung wird eingeleitet, sobald eine für den Vernetzer spezifische Aktivierungstemperatur überschritten wird.
  • Die nach der Vernetzung der Vernetzer erhaltenen Kunststoffe werden untergliedert in Duroplaste (engmaschig vernetzte Polymere) und Elasomere (weitmaschig vernetzte Polymere). Sowohl Duroplaste als auch Elastomere weisen eine hohe Formstabilität, insbesondere auch eine hohe Wärme-Formstabilität auf. Auch bei hohen Temperaturen verändern sie ihre Form damit nicht oder nur unwesentlich.
  • Indem anmeldungsgemäß thermoplastische Kunststoffe und Vernetzer miteinander zu einem Klebstoff gemischt, gemeinsam über die Schmelztemperatur des thermoplastischen Kunststoffes sowie die Aktivierungstemperatur des Vernetzers erhitzt und gemeinsam (auf den Körnern) verfestigt werden, überträgt sich die Wärme-Formstabilität und Elastizität der aus den Vernetzern erhaltenen Kunststoffe (teilweise) auf die thermoplastischen Kunststoffen und damit auf die verfestigte Klebstoff-Mischung insgesamt. In der verfestigten Klebstoffmischung sind thermoplastische Kunststoffe in die vernetzten Vernetzer eingebunden, so dass die verfestigte Klebstoffmischung insgesamt ein vernetztes Polymer darstellt. Mit anderen Worten: Durch die Verwendung eines Klebstoffes aus einer Mischung aus einem Vernetzer und einem thermoplastischen Kunststoff erhält man (nach Verfestigung) einen Klebstoff, der die Eigenschaften eines Duroplasten beziehungsweise eines Elastomers aufweist, wie insbesondere deren hohe Formstabilität. Dadurch kann die Formstabilität (beziehungsweise der Erweichungspunkt) des verfestigten Klebstoffs auf einen definierten Wert eingestellt werden kann.
  • Bevorzugt wird dem thermoplastischen Kunststoff ein Vernetzer beigemischt, der zu einem Duroplasten vernetzt. Besonders bevorzugt wird ein duroplastisch vernetzender Vernetzer verwendet, dessen Vernetzungsreaktion durch eine Temperaturbehandlung aktiviert wird, wobei die Aktivierungstemperatur bevorzugt zwischen 100°C und 200°C liegt.
  • Nach einer Ausführungsform ist ein duroplastisch vernetzender Vernetzer vorgesehen, dessen Aktivierungstemperatur über der Schmelztemperatur des thermoplastischen Kunststoffs liegt, der neben dem Vernetzer in der Klebstoffmischung vorhanden ist. Die Aktivierungstemperatur kann bevorzugt mehr als 10°C, beispielsweise zwischen 10°C und 50°C über der Schmelztemperatur des thermoplastischen Kunststoffs liegen. Eine entsprechende Klebstoffmischung hat einen äußerst vorteilhaften Effekt: Indem die Schmelztemperatur des thermoplastischen Kunststoffs unter der Aktivierungstemperatur des Vernetzers liegt, schmilzt der thermoplastische Kunststoff bei einer Temperaturbehandlung auf, bevor die Aktivierungstemperatur des Vernetzers erreicht ist. Dadurch können die Körner beispielsweise zunächst mit dem thermoplastischen Kunststoff vorbeschichtet werden, ohne den Vernetzer zu aktivieren (der Vernetzer wäre nach einer Vernetzungsreaktion irreversibel vernetzt). Die entsprechend (durch den geschmolzenen und wieder verfestigten thermoplastischen Kunststoff) vorbeschichteten Körner können gelagert und/oder transportiert werden. Erst wenn die vorbeschichteten Körner endgültig zum Formkörper konfektioniert werden sollen, werden die Körner bis zur Aktivierungstemperatur des Vernetzers erhitzt. Dabei schmilzt der (reversibel) verfestigte thermoplastische Kunststoff wieder auf und verbindet sich mit dem sich vernetzenden Vernetzer. Beider verfestigen anschließend und verbinden die Körner zum anmeldungsgemäßen Formkörper.
  • Soweit der Formkörper im Bausektor, beispielsweise als Bauplatte, eingesetzt wird, sollte der Schmelzpunkt des thermoplastischen Kunststoffs in Klebstoff über 60°C liegen, beispielsweise im Bereich zwischen 100°C bis 200°C, also beispielsweise auch im Bereich zwischen 120°C und 180°C.
  • Für andere Anwendungen kann auch ein darüber liegender Schmelzpunkt notwendig sein, beispielsweise im Bereich zwischen 200°C und 400°C, also beispielsweise auch im Bereich zwischen 250°C und 350°C.
  • Die Klebstoff-Mischung aus thermoplastischem Kunststoff und Vernetzer kann beispielsweise einen Anteil von 70 bis 98 Gew.-% thermoplastischen Kunststoff, also beispielsweise auch einen Anteil von 80 bis 98 Gew.-% oder 90 bis 98 Gew.-%, und einen Anteil von 30 bis 2 Gew.-% Vernetzer, also beispielsweise auch einen Anteil von 20 bis 2 Gew.-% oder 10 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Klebstoff-Mischung, betragen.
  • Der Vernetzer kann beispielsweise wenigstens einen der folgenden Stoffe enthalten: Epoxidharz, Isocyanat.
  • Im verfestigten Klebstoff kann das Isocyanat zur Polyurethan vernetzt sein.
  • Der anmeldungsgemäße Formkörper kann eine äußerst geringe Dichte aufweisen, beispielsweise eine Dichte zwischen 75 und 300 kg/m3, also beispielsweise auch eine Dichte zwischen 90 und 120 kg/m3.
  • Trotz dieser geringen Dichte und einem nur verhältnismäßig geringen Anteil an Klebstoff kann der anmeldungsgemäße Formkörper eine verhältnismäßig hohe Zugfestigkeit, beispielsweise im Bereich von 10 bis 100 kPa aufweisen.
  • Erfindungsgemäß wurde festgestellt, dass der Anteil des Klebstoffes im Formkörper unmittelbare Auswirkungen auf die Zugfestigkeit des Formkörpers hat. Mit steigendem Klebstoff-Anteil im Formkörper nimmt die Festigkeit des Formkörpers in der Regel zu. Gleichzeitig steigt mit steigendem Klebstoff-Anteil in der Regel jedoch auch die Brennbarkeit sowie die Dichte des Formkörpers. Bei einem Anteil von 4 bis 13 Gew.-% Klebstoff und einem Anteil von 96 bis 87 Gew.-% Körnern, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht aus Körnern und Klebstoff, wurden Zugfestigkeiten des Formkörpers im Bereich von 10 bis 25 kPa gemessen. Diese Festigkeit ist für die meisten Anwendungen des Formkörpers ausreichend. Gleichzeitig ist der Anteil an Klebstoff im Formkörper noch so gering, dass der Formkörper bei den vorgenannten Anteilen an Körnern und Klebstoff noch eine geringe Dichte (im Bereich 75 bis 100 kg/m3) und eine nur geringe Brennbarkeit (Brandschutzklasse A1) aufweist.
  • Neben Körnern aus einem porösen, mineralischen Material und verfestigtem, organischen Klebstoff kann der anmeldungsgemäße Formkörper noch weitere Bestandteile aufweisen, beispielsweise wenigstens einen der folgenden weiteren Bestandteile: Brandschutzmittel, Füllstoffe, Farbstoffe, Hydrophobierungsmittel.
  • Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Freiräume (Zwickel) zwischen den Körnern zumindest teilweise mit einem weiteren Material gefüllt sind. Dieses Material kann beispielsweise ein hochelastischer Kunststoff sein, der dem Formkörper zusätzliche Stabilität verleiht.
  • Ein anmeldungsgemäßer Formkörper kann beispielsweise wie folgt hergestellt werden.
  • Zunächst werden die Körner mit einem Klebstoff aus einem thermoplastischen Kunststoff beschichtet. Der Klebstoff kann nass, bevorzugt jedoch trocken (beispielsweise in Pulverform) auf die Körner aufgetragen werden.
  • Die entsprechend vorbeschichteten Körner werden in eine Form gegeben und dort durch einen Stempel gepresst. Nach diesem Pressvorgang weist das Produkt eine Festigkeit (Grünstandsfestigkeit) auf, die so hoch ist, dass das Produkt der Form entnommen und einem Ofen zugeführt werden kann.
  • Im Ofen schmilzt der Klebstoff auf.
  • Nachdem das Produkt dem Ofen wieder entnommen worden ist, verfestigt sich der Klebstoff wiederum, so dass benachbarte Körner an ihren Kontaktstellen durch den Klebstoff miteinander verbunden werden. Man erhält ein Ausführungsbeispiel eines anmeldungsgemäßen Formkörpers.
  • Nach einem alternativen Verfahren werden die Körner mit einer Klebstoff-Mischung aus einem thermoplastischen Kunststoff und einem Vernetzer beschichtet, der wiederum nass, bevorzugt jedoch trocken (beispielsweise in Pulverform) auf die Körner aufgetragen wird.
  • Die entsprechend beschichteten Körner werden wie beim oben beschriebenen Verfahren gepresst und einem Ofen zugeführt.
  • Im Ofen wird eine Temperatur eingestellt, bei der nur der thermoplastische Kunststoff in der Klebstoff-Mischung aufschmilzt, die Aktivierungstemperatur des Vernetzers jedoch nicht erreicht wird.
  • Nach Entnahme aus dem Ofen sind die Körner durch den thermoplastischen Kunststoffanteil in der Klebstoff-Mischung vorbeschichtet; der Vernetzer liegt in der Klebstoff-Mischung noch unreagiert (unvernetzt) vor. Die Körner können dabei beispielsweise derart vorbeschichtet sein, dass sie weiterhin rieselfähig sind.
  • Die vorbeschichteten Körner werden anschließend gelagert und/oder an einen Einsatzort transportiert und erst zur endgültigen Konfektionierung eines Formkörpers beziehungsweise am Einsatzort über die Aktivierungstemperatur des Vernetzers erhitzt. Durch den anschließend verfestigten Klebstoff sind die Körner untereinander zum Formkörper verbunden.
  • Selbstverständlich kann die Klebstoff-Mischung beim vorgenannten Verfahren auch gleich beim ersten Temperaturbehandlungsprozess über die Aktivierungstemperatur erhitzt werden, so dass Körner gleich dort zum Formkörper verbunden werden.
  • Bei den vorgenannten Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers ist ein Klebstoff zu verwenden, bei dem der Schmelzpunkt des thermoplastischen Kunststoffs und die Aktivierungstemperatur des Vernetzers unter dem Schmelzpunkt der porösen, mineralischen Körner liegen (bei geblähter Perlite also unter etwa 700°C). Beispielsweise kann ein Klebstoff verwendet werden, bei dem die Schmelztemperatur und die Aktivierungstemperatur im Bereich zwischen 100°C und 200°C liegt, also beispielsweise auch im Bereich zwischen 130°C und 170°C.
  • Die Beschichtung von porösen, mineralischen Körnern mit einem organischen Klebstoff, der unter der Temperatureinwirkung aufschmelzbar und anschließend wiederum verfestigbar ist, hat grundsätzlich den Vorteil, dass die beschichteten Körner nicht unmittelbar nach der Beschichtung mit dem Klebstoff zu einem Formkörper konfektioniert werden müssen. Vielmehr ist es möglich, die beschichteten Körner zunächst beispielsweise zu lagern (oder beispielsweise an einem bestimmten Einsatzort zu transportieren) und erst später beziehungsweise an ihrem Einsatzort zu einem Formkörper zu konfektionieren.
  • Die mit dem Klebstoff beschichteten Körner müssen nicht zwangsläufig gepresst werden, bevor der die Körner umhüllende Klebstoff aufgeschmolzen wird. Es kann beispielsweise auch vorgesehen sein, die beschichteten Körner auf eine Fläche oder einen sonstigen Einsatzort auszubringen und dort bis zur Schmelztemperatur des Klebstoffes zur erwärmen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, die beschichteten Körner auf einen Boden eines Gebäudes aufzubringen und sie dort, beispielsweise mittels eines Gasbrenners, bis zur Schmelztemperatur des Klebstoffes zu erhitzen. Dadurch erhält man einen anmeldungsgemäßen Formkörper, der wie ein „Estrich" auf einen Boden aufbringbar ist.
  • Weitere Merkmale des Formkörpers ergeben sich aus den sonstigen Anmeldungsunterlagen, insbesondere den Ansprüchen sowie der Figur.
  • Sämtliche der vorgenannten Merkmale des anmeldungsgemäßen Formkörpers können beliebig miteinander kombiniert werden.
  • In 1 ist (stark schematisiert) ein stark vergrößerter Ausschnitt eines Ausführungsbeispiels eines anmeldungsgemäßen Formkörpers wiedergegeben.
  • Dargestellt sind in 1 einzelne Körner 1 aus geblähter Perlite (schraffiert), die an ihren Kontaktstellen 3 durch einen Klebstoff 5 (schwarz) miteinander verbunden sind.
  • Die Körner 1 sind vollständig von dem Klebstoff 5 umhüllt.
  • Bei dem Klebstoff 5 handelt es sich um einen verfestigten, vernetzten Klebstoff, der aus einer Mischung aus thermoplastischem Kunststoff (90 Gew.-%) und Vernetzer (10 Gew.-%) erstellt worden ist.
  • Die Bereiche 7 (weiß) zwischen benachbarten Perlite-Körnern, die nicht durch Klebstoff 5 miteinander verbunden sind, sind frei von Klebstoff 5. Diese Bereiche 7 bilden Zwickel zwischen den Körnern 1 aus geblähter Perlite.

Claims (12)

  1. Formkörper mit Körnern aus einem porösen, mineralischen Material und verfestigtem, organischem Klebstoff, wobei die Körner an Kontaktstellen durch den Klebstoff miteinander verbunden sind.
  2. Formkörper nach Anspruch 1, bei dem die Körner aus wenigstens einem der folgenden Produkte bestehen: geblähtes Perlit, geblähtes Vermiculit.
  3. Formkörper nach Anspruch 1 mit einem Anteil von 4 bis 20 Gew.-% Klebstoff und einem Anteil von 96 bis 80 Gew.-% Körnern, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht aus Körnern und Klebstoff.
  4. Formkörper nach Anspruch 1 mit einem Klebstoff aus thermoplastischem Kunststoff.
  5. Formkörper nach Anspruch 1 mit einem Klebstoff aus einem vernetzten Polymer.
  6. Formkörper nach Anspruch 5, bei dem der Klebstoff aus einem vernetzten Polymer aus einer Mischung aus einem thermoplastischen Kunststoff mit einen Anteil von 70 bis 98 Gew.-% und einem Vernetzer mit einem Anteil von 30 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Klebstoffs, erstellt worden ist.
  7. Formkörper nach Anspruch 4 oder 6, bei dem der thermoplastische Kunststoff mindestens einen der folgenden Stoffe enthält: Polyamid, Polyethylen, Polyester, Polypropylen, Polyimid.
  8. Formkörper nach Anspruch 5, bei dem der Vernetzer mindestens einen der folgenden Stoffe enthält: Epoxidharz, Isocyanat.
  9. Formkörper nach Anspruch 1 mit weiteren Bestandteilen, beispielsweise wenigstens einem der folgenden weiteren Bestandteile: Brandschutzmittel, Füllstoff, Farbstoff, Hydrophobiermittel.
  10. Formkörper nach Anspruch 1, bei dem die Körner vollständig von dem Klebstoff umhüllt sind.
  11. Formkörper nach Anspruch 1 mit einem Gewicht zwischen 80 und 120 kg/m3.
  12. Formkörper nach Anspruch 1 in Form einer Bauplatte.
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