DE2631382B2 - Kolben, insbesondere für einen Pneumatikzylinder - Google Patents
Kolben, insbesondere für einen PneumatikzylinderInfo
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Description
Das Hauptpatent bezieht sich auf einen rechtwinklig zur Bewegungsrichtung zweiteilig ausgebildeten Kolben,
insbesondere für einen Pneumatikzyünder, mit einer am Umfang entlanglaufenden, ringförmigen
Gleitfläche und einer radial wirkenden, umfangsseitigen Abdichtung aus zwei federnd nachgiebigen, ringförmigen
Dichtlippen, zwischen dessen beiden Kolbenhälften diese gegen Arretierungen drückende Federmittel
eingesetzt sind und ein Hohlraum zur Aufnahme von Schmiermittel vorgesehen ist, das über einen Kanal oder
über Kanäle auf die Gleitfläche gelangen kann.
Das Hauptpatent hat sich zum Ziel gesetzt, einen Kolben der eingangs genannten Art zu schaffen, der
eine Verbesserung hinsichtlich der Schmierung mit sich bringt und hierbei einen einfachen Aufbau und eine
einfache Montage hat. In Weiterführung der dem Hauptpatent zugrundeliegenden Gedanken hat sich die
vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, die Herstellung und die Montage noch kostengünstiger zu
gestalten, indem ein im Aufbau einfaches, zur Führung und zur Abdichtung dienendes Element in einfacher
Weise montiert werden kann.
Zu dem obengenannten Zweck ist gemäß der Erfindung beim neuen Kolben vorgesehen, daß die
Gleitfläche und die von dieser seitlich schräg abstehenden Dichtlippen an einem einstückigen Führungsring
angeformt sind, der in Umfangsnuten der beiden Kolbenhälften eingesenkt oder eingesetzt und hier
mittels einer formschlüssigen Verbindung gehalten ist.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung kann das Abdichtelement in einfacher Weise bei der Montage
zwischen die beiden Kolbenhälften eingespannt werden, was sehr einfache Montagearbeit bedeutet. Da das
erfindungsgemäße Abdichtelement nicht nur mit der oder den Dichtlippe(n) versehen ist, sondern gleichzeitig
auch die Gleitführung an der Zylinderinnenfläche übernimmt, üben die beiden Kolbenhälften nur noch
eine Trägerfunktion aus, sie können daher je nach den herrschenden Betriebsdrücken aus einem die geforderte
Druckfestigkeit aufweisenden Material hergestellt werden. Da das Abdichtelement zwei Dichtlippen besitzt
und das Abdichtelement nur noch einstückig ist, ergibt sich zweckmäßigerweise, daß das Abdichtelement bzw.
dessen Führungsiing zwischen den Kolbenhälften mittels einer formschlüssigen Verbindung, beispielsweise
einer Schwalbenschwanzverbindung gehalten werden kann, wodurch der Führungsring bei der Montage
ϊ ohne weiteres zentriert wird. Ein einstückiger Führungsring
mit angeformten Dichtlippen ist zwar aus der US-FS 35 27 507 bekannt geworden, jedoch wird dieser
Führungsring kraftschlüssig und nicht formschlüssig wie beim Erfindungsgegenstand gehalten, so daß die
ίο Montage komplizierter ist und auch die Gestehungskosten
höher sind als beim Erfindungsgegenstand.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen können bei allen Arten von Kolben angewendet werden, also
beispielsweise bei solchen für einfach oder doppelt beaufschlagten Pneumatikzylindern und auch bei
solchen, die ein- oder beidseitig mit einem Dämpfungskolben versehen sind.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben
und erläutert. Hierbei zeigt die einzige Figur der Zeichnung einen axialen Teilschnitt durch einen Kolben
für einen Pneumatikzyünder gemäß einem Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung.
Der in der Zeichnung nur teilweise dargestellte,
2"> rotationssyrnmetrische Kolben 11 bzw. iV, der mit
seiner zentrischen Bohrung 12 über eine Kolbenstange
13 geschoben ist, ist in einem entsprechenden Zylinder
14 hin und her bewegbar und Teil eiaer doppelt beaufschlagbaren Pneumatikeinheit. Bei beiden Ausfüh-
jo rungsbeispielen besitzt der Kolben 11 bzw. 11' einen
Hauptkolben 16, der umfangsseitig mit einem Abdichtelement 17 versehen ist, und zwei beidseitig des
Hauptkolbens 16 angeformte Dämpfungskolben 18 und 19. Der Kolben 11 bzw. 11' ist in seiner Quermittelebene
J5 geteilt, besteht also aus zwei identischen Hälften 21 und
22, von denen jede Kolbenhälfte eine Hälfte des Hauptkolbens 16 und einen einstückig angeformten
Dämpfungskolben 18 bzw. 19 umfaßt. Auch die Dämpfungskolben 18, 19 können anders als in der
w Zeichnung dargestellt im Bereich ihrer freien Enden
umfangsseitig mit Dichtelementen versehen sein, die in entsprechende nicht dargestellte Zylinderdämpfungsbohrungen
an jedem Ende einer Hubbewegung eindringen. Es versteht sich, daß der Kolben 11 bzw. 11'
auch nur aus dem Hauptkolben bestehen, also keine Dämpfungskolben aufweisen kann. Der Kolben 11 bzw.
11' besteht aus einem Werkstoff, der eine solche Festigkeit besitzt, daß die auftretenden Druckkräfte,
insbesondere vom Arbeitsmedium, ohne unzulässige Verformung und ohne daß ein besonderer aussteifender
Kern notwendig wäre, aufgenommen werden können. Als Werkstoff wird je nach Größe der auftretenden
Druckkräfte Aluminium oder glasfaserverstärktes Polyurethan verwendet.
Das Abdichtelement 17, das ringförmig ausgebildet ist, besitzt bei beiden Ausführungsbeispielen einen
Führungsring 26, an dem beidseitig, und zwar an seinen beiden Stirnflächen 27 und 28 nahe der Umfangsfläche
29, jeweils eine elastische Dichtlippe 31 bzw. 32 angeformt ist, die schräg nach außen abstehend zur
Innenwandung des Zylinders 14 gerichtet sind. Jede Dichtlippe 31, 32, deren ringförmige Stirn etwa
senkrecht zur Neigung verläuft, ist so breit, daß sie in nicht eingebautem Zustand zumindest mit ihrer freien
ί>5 Außenkante 33 die als Gleitfläche ausgebildete Umfangsfläche
29 des Führungsringes 26 überragt, so daß diese Dichtkante 33 in im Zylinder eingebautem
Zustand unter Vorspannung an der Zylinderinnenfläche
dicht anliegt Das einstückig geformte Abdichtelement 17 ist dabei aus einem Kunststoff, wie Polyurethan, und
daher einerseits genügend elastisch und schmiegsam, daß sich die Dichtlippen 31 und 32 dichtend, auch
druckluftdicht, an die Zylinderinnenfläche anlegen s können, und andererseits ausreichend gleitfzhig, um ein
reibungsarmes, ggf. schmiermittelFreies Gleiten des Führungsringes 26 innerhalb des Zvlinders 14 zu
ermöglichen. Durch die breite Umfangsfläche 29 des rührungsringes 26 besitzt der Kolben 11 bzw. 11' eine in
gute Führung im Zylinder 14.
Beim in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel
besitzen die beiden Kolbenhälften 21 und 22 jeweils eine zentrische Kreisausnehmung, welche beiden sich in
zusammengebautem Zustand zum die Kolbenstange 13 umgebenden Hohlraum 36 ergänzen, in welchen zwei
gegeneinander gerichtete, die Kolbenstange 13 umgebende Telierfedern 37 angeordnet sind. Der Hohlraum
36 kann ferner durch ein Schmiermittel 38 ausgefüllt sein. Umfangsseitig besitzt der Hauptkolben 16 eine auf
beide Kolbenhälften 21, 22 gleichmäßig aufgeteilte schwalbenschwanzförmige Nut 39, in der der schwalbenschwanzförmige
Innenbereich 41 des Führungsringes 26 mit Spiel gehalten ist. Die Montage und das
unverschiebbare Halten der beiden Kolbenhälften 21, 22 in axialer Richtung auf der Kolbenstange 13 erfolgt
durch einen in einer Nut der Kolbenstange gehaltenen Seegerring 42 am einen Kolbenende und durch ein
ebenfalls starr angeordnetes oder durch ein schrt ubbares Element 43 am anderen Kolbenende, das beispiels- jo
weise ein Seegerring oder eine auf die Kolbenstange aufschraubbare Mutter sein kann. Die Montage erfolgt
derart, daß zunächst die eine Kolbenhälfte 22 auf die Kolbenstange gescnoben wird, bis die Stirn des
Dämpfungskolbens 19 am Seegerring 42 anliegt, daß dann die Tellerfedern 37 auf die Kolbenstange gesetzt
und das Abdichtelement 17 über die eine Hälfte des Hauptkolbens 16 geschoben wird und daß dann die
andere Kolbenhälfte 22 über die Kolbenstange geschoben und mittels des Elementes 43 unverschiebbar
gesichert wird. Der Abstand des Seegerringes 42 und des Elementes 43 und die Ausbildung bzw. Anzahl der
Tellerfedern 37 ist derart gewählt, daß die beiden Kolbenhälften 21 und 22 unter Vorspannung der
Tellerfedern 37 unter Bildung eines kleinen Spaltes 44 auf Abstand gehalten werden. Dieser Spalt 44 steht mit
dem Schmiermittelraum 36 und mit über den Umfang verteilt angeordneten radialen Bohrungen 46 im
Führungsring 26 in Verbindung. Wird eine der beiden Kolbenhälften 21, 22 durch das Arbeitsmedium
beaufschlagt, so wird aufgrund der federnd nachgiebigen Verbindung zwischen den beiden Kolbenhälften der
Spalt 44 und damit auch der Hohlraum 36 zumindest jeweils zu Beginn eines Hubes verkleinert, was einer
Pumpwirkung gleichkommt, aufgrund der Schmiermittel 38 aus dem Hohlraum 36 durch den Spalt 44 und die
Bohrungen 46 zwischen die Gleitfläche 29 des Führungsringes 26 und die Innenfläche des Zylinders 14
gelangen kann. Da der Führungsring 26 über seinen Innenbereich 41 in der schwalbenschwanzförmigen Nut
39 des Hauptkolbens 16 mit Spiel gehalten ist, ist auch in diesem Bereich eine Relativbewegung der beiden
Kolbenhälften möglich.
Bei dem beschriebenen Kolben wird neben einer schnellen Montage und einer relativ geringen Kolbenstangenschwächung
und der Möglichkeit, den Anschlag gegen den Zylinder am Hubende nicht hartmetallisch,
sondern aufgrund des gewählten Kunststoffes gedämpft auszuführen, und der einfachen Herstellung dadurch,
daß gegebenenfalls sowohl das Abdichtelement als auch der Kolben einstückig gespritzt werden können, weiter
erreicht, daß die zur Bewegungsübertragung anstehende als bevorzugtes Arbeitsmedium verwendete Druckluft
die ihr jeweils zugewandte Dichtlippe des Abdichtelementes am Hauptkolben gegen die Zylinderinnenwandung
drängt, so daß sich eine ausgezeichnete Dichtigkeit und damit äußerst geringe Leckage ergibt.
Weiterhin ist der Kolben an der Kolbenstange relativ einfach und bequem gesichert bzw. befestigt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Rechtwinklig zur Bewegungsrichtung zweiteilig ausgebildeter Kolben, insbesondere für einen Pneumatikzylinder, mit einer am Umfang entlanglaufenden, ringförmigen Gleitfläche und einer radial wirkenden, umfangsseitigen Abdichtung aus zwei federnd nachgiebigen, ringförmigen Dichtlippen, zwischen dessen beiden Kolbenhälften diese gegen Arretierungen drückende Federmittel eingesetzt sind und ein Hohlraum zur Aufnahme von Schmiermittel vorgesehen ist, das über einen Kanal oder über Kanäle auf die Gleitfläche gelangen kann, nach Patent 26 09 817, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (29) und die von dieser seitlich schräg abstehenden Dichtlippen (31, 32) an einem einstückigen Führungsring (26) angeformt sind, der in Umfangsnuten (39) der beiden Kolbenhälften (21, 22) eingesenkt oder eingesetzt und hier mittels einer formschlüssigen Verbindung gehalten ist.
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