DE3508686C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kolben in spiegelsymmetrischer
Bauart mit radialer Teilungsebene, insbesondere zur Anwendung
in doppeltwirkenden Zylindern aus je zwei Kolbenhalbkörpern
aus Kunststoff mit metallischen Einlagen und zwei Kolben
dichtungen in Umfangsnuten der Kolbenhalbkörper mit äußeren
Dichtlippen und mit inneren Dichtlippen.
Kolben der hier in Frage stehenden Art, die für Arbeits
zylinder, insbesondere pneumatische, evtl. auch hydraulische
Arbeitszylinder bestimmt sind, sind in vielfältiger Form
bekannt. Sie sind entweder kompliziert im Aufbau oder
aber hat ihr Benutzer mit Problemen hinsichtlich der
Führung und der Abdichtung zu schaffen. Auch das Patent
34 04 095 hat einen Kolben mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 zum Gegenstand, der jedoch bei verhältnis
mäßig aufwendigem Aufbau nicht immer eine einwandfreie
Führung gewährleistet. Der mehrteilige Kolben nach der
DE-GM 77 03 341 ist relativ aufwendig in der Herstellung
und Montage und bietet ebenfalls keine Gewähr für eine
sichere Führung. Bei der bekannten Anordnung nach der
DE-PS 29 14 624, deren Kolben aus Kunststoffmaterial besteht
und eine aufgeknüpfte Umfangsdichtung ebenfalls aus Kunst
stoffmaterial trägt und bei der es in erster Linie um
die Herstellung einer zuverlässigen Verbindung zwischen
Kolben und Kolbenstange geht, ist die Kolbenanordnung
oft nicht stabil genug.
Demgegenüber hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe
gestellt, einen Kolben der hier in Frage stehenden Art
zu schaffen, der bei guter Abdichtung einfach und kosten
günstig herzustellen und zu montieren ist, vor allem aber
auch eine einwandfreie Führung gewährleistet.
Zu dem oben genannten Zweck ist gemäß der Erfindung bei
der neuen Anordnung vorgesehen, daß die beiden Kolbendich
tungen an den Grenzflächen der Kolbenhalbkörper aneinander
stoßen und in diesem Bereich außen eine Führungsfläche
aus ihren Führungslippen für den Kolben bilden und an
schließend etwa rechtwinklig nach innen abgebogen zwischen
den beiden Kolbenhalbkörpern mit ihren Enden gehalten
sind.
Die erfindungsgemäße Anordnung hat wegen des robusten
und unkomplizierten Aufbaus den Vorteil einer einfachen
Herstellung und Montage, auch die Lagerhaltung ist einfacher.
Insgesamt ergibt sich eine stabile und einwandfrei dichte,
praktisch wartungsfreie Konstruktion mit vielfachen An
wendungsmöglichkeiten, die zuverlässig und reibungsarm
arbeitet und sich zudem durch eine gute, einwandfreie
Führung auszeichnet. Es ist aus den obigen Ausführungen
zu ersehen, daß sich infolge der spiegelsymmetrischen
Konstruktion des Erfindungsgegenstandes aus zwei identi
schen Halbteilen Vereinfachungen bei der Herstellung und
bei der Lagerhaltung ergeben. Man kann zwei Halbteile
zu einem Kolben für einen doppeltwirkenden Arbeitszylinder
kombinieren, man kann aber unter bestimmten Umständen auch
die Halbteile für sich allein als Kolben eines einfach
wirkenden Arbeitszylinders verwenden, schließlich ist
es möglich, Mehrfachkolben-Anordnungen zu schaffen, indem
man jeweils einen Kolbenhalbteil als Baumodul verwendet
und den Erfordernissen entsprechend viele Module zusammen
baut. Der Aufbau des Kolbenhalbteils als Verbundkörper
mit einem metallischen Kern und einer Ummantelung aus
Kunststoff genügt in optimaler Weise den im Betrieb auf
tretenden Belastungen, da der Kern dem Kolbenhalbkörper
ein hohes Maß an Stabilität verleiht und die am Kolben
angreifenden Axialkräfte aufnimmt, während das Kunststoff
material der Ummantelung geeignet ist, die im Betrieb
auftretenden Querkräfte und -momente elastisch aufzunehmen.
Kunststoff zeichnet sich überdies durch geringe Material
kosten aus und läßt sich mit wenig Aufwand präzise formen.
Der durch Aufspritzen erzeugte Verbund ist dauerhaft und
hoch belastbar, und die verwendete Kunststoffspritztechnik
zeichnet sich durch niedrige Gestehungskosten aus. Die
Ausbildung und Anordnung der verschiedenen Dichtungen
bringt einerseits den Vorteil mit sich, daß eine besonders
gute Führung erreicht wird, die gleichzeitig auch als
Abdichtung wirkt, ganz abgesehen davon, daß die Halterung
der Dichtungslippen sehr gut und zweckmäßig ist und eine kompak
te Verbindung dieser Dichtungen mit dem tragenden Teil
des Kolbens ergibt, wie andererseits eine besonders solide
Verbindung mit dem metallischen Kern des Kolbens und der
Ummantelung aus Kunststoff garantiert ist.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den nach
geordneten Unteransprüchen gekennzeichnet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Erfindung in einer Seitenansicht in einem axialen
Schnitt und in Teildarstellung gezeigt.
In der Zeichnung ist der Kolben, um dessen Aufbau es in
der folgenden Beschreibung geht, in seiner Anwendung bei
einem doppeltwirkenden pneumatischen oder eventuell auch
hydraulischen Arbeitszylinder 1 gezeigt. Es handelt sich
hier nur um eine Teildarstellung des Arbeitszylinders,
bei dem der Kolben angewendet wird, im wesentlichen wird
nur der Kolben gezeigt und die an diesen angrenzenden
Partien der Kolbenstange und des Zylinders, soweit dies
für das Verständnis der Anmeldung erforderlich ist.
Der Kolben 3 ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt;
er besteht aus zwei Kolbenhalbkörpern 4, 5, die in spiegel
symmetrischer Anordnung auf die Kolbenstange 2 aufgezogen
sind. Die Kolbenhalbkörper enthalten jeweils eine metalli
sche Einlage 6, 7 mit einem radial abstehenden Verankerungs
vorsprung 8, 9, der evtl. flanschartig ausgebildet sein
kann, und einen auf die Einlage 6, 7 aufgespritzten Hüllkörper
10, 11 aus Kunststoffmaterial, z. B. Polyurethan. Die Kolben
halbkörper 4, 5 liegen hierbei mit einer sich im wesent
lichen quer zu der Kolben-Längsrichtung erstreckenden
stirnseitigen Grenzfläche 12, 13 an der dem anderen Kolben
halbteil zugewandten Seite aneinander an, diese aneinander
anliegenden Grenzflächen 12, 13 der beiden Kolbenhalbkörper
4, 5 bilden hierbei eine Berührfläche. Auch an den die
Berührfläche bildenden beiden Grenzflächen können komple
mentäre Rastmittel ausgebildet sein, z. B. können sie
an dem Hüllkörper ausgeformt sein, z. B. in Form eines
axial verlaufenden Stiftes und eines diesem diametral
gegenüberliegenden komplementären Paßlochs, so daß die
Kolbenhalbkörper unverdrehbar aneinander festgelegt werden
können. Diese Maßnahme sind in der Zeichnung nicht darge
stellt.
Die beiden Kolbenhalbkörper 4, 5 tragen je eine Kolbendich
tung 14, 15, die in einer Umfangsnut 16, 17 auf dem Außen
mantel des Hüllkörpers angeordnet ist. Die beiden Kolben
dichtungen 14, 15 sind im mittleren Bereich der axialen
Länge des Kolbens angeordnet und stoßen in diesem Bereich
aneinander an, wobei sie dann im Bereich 18 die Führungs
fläche für den Kolben 3 bilden. Jede Kolbendichtung 14,
15 weist auf der dem anderen Kolbenhalbkörper 4, 5 abge
wandten Seite eine an der Zylinderinnenwand 19 anliegende
äußere Dichtlippe 20, 21 und eine in einer Nut 16, 17
an der Außenseite des zugehörigen Kolbenhalbkörpers ein
liegende innere Dichtlippe 22, 23 auf, während sie an
der entgegengesetzten Seite eine Führungslippe 24, 25
besitzt, die mit der Führungslippe des anderen Kolbenhalb
körpers die Führungsfläche 18 bildet, wobei die äußere
Dichtlippe 20, 21 und die Führungslippe 24, 25 jedes Kolben
halbkörpers jeweils einen Winkel von 180° miteinander
bilden. Es ergibt sich dann, daß die Kolbendichtungen
14, 15 jeweils die Gestalt eines Gebildes mit drei par
allelen Schenkeln 20, 22, 24 bzw. 21, 23, 25 haben, von
denen zwei - die Schenkel 20 und 22 bzw. 21 und 23 - zur
freien Stirnfläche des Kolbenhalbkörpers gerichtet sind,
während der dritte Schenkel 24 bzw. 25 zum anderen Kolben
halbkörper gerichtet ist.
Die freien Enden der Führungslippen 24 bzw. 25 der beiden
Kolbenhalbkörper sind jeweils etwa rechtwinklig nach innen
abgebogen, wie bei 26, 27 dargestellt ist, wobei sie zwischen
Teilen 28, 29 der beiden Kolbenhalbkörper gehalten sind.
Diese abgebogenen freien Enden 26, 27 der Führungslippen
24, 25 der beiden Kolbenhalbkörper 4, 5 liegen mit ihren
einander zugewandten Flächen aneinander so an, daß die
Grenzfläche 12, 13 zwischen den beiden Kolbenhalbkörpern
4, 5 und die Anlagefläche zwische den abgebogenen freien
Enden 26, 27 der beiden Führungslippen 24, 25 etwa in
einer Ebene liegen.
Es ergibt sich also bei Betrachtung der Zeichnung das
Bild, daß die beiden Kolbendichtungen 14, 15 jeweils in
einer Umfangsnut 16, 17 im axialen Mittelbereich des zuge
hörigen Kolbenhalbteils 4, 5 sitzen, wobei die jeweils
dritten Schenkel 24, 25 der Kolbendichtungen nach Art
einer Schnappverbindung um die Umfangsnut an der der
Grenzfläche 12, 13 zugewandten Stirnseite begrenzenden
Stirnwandpartie des zugehörigen Kolbenhalbkörpers 4, 5
herumgreifen und hierbei jeweils einen Teil der Führungs
fläche 18 und einen Teil der Grenzfläche 12, 13 bilden.
Diese Grenzfläche 12, 13, die durch das stirnseitige Anein
anderstoßen der beiden identisch ausgebildeten Kolbenhalb
körper 4, 5 gebildet wird, erstreckt sich quer zu der
Kolben-Längsrichtung, d. h. radial, die Kolbenhalbkörper
4, 5 sind bezüglich dieser Grenzflächen spiegelsymmetrisch
ausgebildet und angeordnet und stellen modulare Bauelemente
dar.
An die Kolbenhalbkörper 4, 5 kann an dem der Grenzfläche
12, 13 abgewandten Ende eine axial über die metallische
Einlage 6, 7 hinausstehende Pufferhülse 30 angeformt sein,
die zum Dämpfen der Kolbenbewegung dient.
Die Kolbenhalbteile sind schließlich an ihrer Grenzfläche
12, 13 gegeneinander z. B. durch einen Dichtring 41 z. B.
aus Gummi, der als O-Ring ausgebildet ist, abgedichtet.
Auch die Dichtlippen, die bei der Erfindung besonders
stabil gehalten sind und eine gute Führung unter gleich
zeitiger Abdichtung gewährleisten, können aus Gummi oder
Kunststoff, z. B. Polyurethan bestehen.
Claims (4)
1. Kolben (3) in spiegelsymmetrischer Bauart mit radialer
Teilungsebene, insbesondere zur Anwendung in doppeltwirken
den Zylindern aus je zwei Kolbenhalbkörpern (4, 5) aus
Kunststoff mit metallischen Einlagen (6, 7) und zwei Kolben
dichtungen (14, 15) in Umfangsnuten (16, 17) der Kolben
halbkörper (4, 5) mit äußeren Dichtlippen (20, 21) und
mit inneren Dichtlippen (22, 23), dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Kolbendichtungen (14, 15) an den Grenzflächen
(12, 13) der Kolbenhalbkörper (4, 5) aneinanderstoßen und
in diesem Bereich (18) außen eine Führungsfläche aus ihren
Führungslippen (24, 25) für den Kolben (3) bilden und an
schließend rechtwinklig nach innen abgebogen zwischen
den beiden Kolbenhalbkörpern (4, 5) mit ihren Enden gehalten
sind.
2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grenzfläche (12, 13) und die Anlageflächen zwischen
den abgebogenen Enden (26, 27) der beiden Führungslippen
(24, 25) etwa in einer Ebene liegen.
3. Kolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Dichtlippen (20, 21) und die Führungslippen (24, 25)
jeweils einen Winkel von 180° miteinander
bilden.
4. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungslippen (24, 25) nach Art
einer Schnappverbindung um die die Umfangsnut (16, 17)
an der den Grenzflächen (12, 13) zugewandten Stirnseite
begrenzende Stirnwandpartie des zugehörigen Kolbenhalb
körpers (4, 5) herumgreifen und hierbei jeweils einen
Teil der Führungsfläche (18) und einen Teil der Grenzfläche
(12, 13) bilden.
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