DE2629693B2 - Verfahren zum biologischen Festlegen von Enzymen oder mikrobiellen Zellen mittels durch Bestrahlung und härtbarer Polymerer sowie danach hergestellte Erzeugnisse - Google Patents
Verfahren zum biologischen Festlegen von Enzymen oder mikrobiellen Zellen mittels durch Bestrahlung und härtbarer Polymerer sowie danach hergestellte ErzeugnisseInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum biologischen Festlegen von Enzymen oder mikrobiellen Zellen,
bei dem eine wäßrige Dispersion von Enzymen oder mikrobiellen Zellen einerseits und einem durch Bestrahlung
härtbaren Polymeren andererseits hergestellt und die Mischung anschließend zum Härten bestrahlt wird,
sowie danach hergestellte Erzeugnisse.
Um die Instabilität der Enzymaktivität auf ein Minimum zu bringen und kontinuierliche enzymatische
Prozesse zu erleichtern, wird seit Neuerem das Verfahren der Immobilisierung und biologischen Festsetzung
der Enzyme angewendet, wobei diese dann als fester Katalysator verwendet werden. Dies ist seit
Kürzerem in verschiedenen Industriezweigen versucht worden.
Als Verfahren zum Herstellen der immobilisierten Enzyme sind ein Absorptionsverfahren, ein kovalentes
Bindungsverfahren, ein Vernetzungsverfahren sowie ein Einschließungsverfahren bekannt. Bei dem letztgenannten
Einschließungsverfahren wird das Enzym selbst nicht an eine Matrix gebunden, sondern wird im
Feingitter eines Geles eingeschlossen oder in mikroskopischem Maßstab eingekapselt. Die Enzymaktivität des e>o
Produktes kann auf diese Weise wirksam gehalten werden, wobei verschiedene Arten von Enzymen und
mikrobiellen Zellen nach diesem Verfahren behandelt werden können. Um das Verfahren ausführen zu
können, ist es jedoch erforderlich, daß ein immobilisie- b5
rendes Material zur Verfügung steht, welches Enzyme oder mikrobielle Zellen einschließt, ohne daß bereits
eingeschlossene Enzyme freigelassen werden, wobei das Material weiterhin eine selektive Permeabilität für das
Substrat, wenn erforderlich, aufweisen muß.
Beim herkömmlichen Einschlußverfahren wird eine wäßrige Suspension von Enzymen oder mikrobiellen
Zellen mit niedermolekularen, hydrophilen Monomeren, wie beispielsweise Acrylamidhydroxyäthylmethacrylat,
Hydroxyäthylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat und Hydroxypropylacrylat, gemischt. Die Mischung wird,
wie sie ist, durch Polymerisation immobilisiert. Bei diesem Verfahren ist es jedoch schwierig, in zuverlässiger
Weise selektive Permeabilität der erhaltenen Polymermatrix zu steuern, wie es notwendig ist, damit
die eingeschlossenen Enzyme oder mikrobiellen Zeilen nicht freigegeben werden. Zusätzlich hierzu ist die
Toxizität des immobilisierten Produktes zu beachten, die von Bedeutung ist, wenn das Produkt in der
Nahrungsmittelindustrie und pharmazeutischen Industrie verwendet wird, da nicht umgesetzte molekulare
Monomere im Reaktionsprodukt verbleiben.
Durch die GB-PS 14 07 129 ist bereits ein Verfahren der eingangs genannten Art bekanntgeworden, bei dem
eine wäßrige Lösung, die ein Enzym und wenigstens ein wasserlösliches Monomeres oder Polymeres enthält,
eingefroren wird, woraufhin die eingefrorene Lösung mit ionisierender Strahlung behandelt wird, um so das
Monomere oder Polymere bzw. die Monomeren oder Polymeren zu härten. Dieses bekannte Verfahren, bei
dem also ionisierende Strahlung (Gamma- oder Elektronensitrahlung) eingesetzt wird, hat den Nachteil,
daß während des Härtens die Aktivität der Enzyme oder der mikrobiellen Zellen beeinträchtigt werden kann,
wobei das erforderliche Einfrieren der Lösung vor der Bestrahlung noch eine zusätzliche Komplikation des
Verfahrens bedeutet. Durch die US-PS 38 60 490 ist das Einschließen von Mikroorganismen in hydrophilen
Acrylaten oder Methacrylaten bekanntgeworden, um so ein kontrolliertes In-Kontakt-Kommen der Mikroorganismen
mit der Umgebung zu gewährleisten, jedoch treten bei derartigen Verfahren, wie bereits ausgeführt
wurde, Schwierigkeiten hinsichtlich der Einstellung der selektiven Permeabilität der erhaltenen Polymermatrix
sowie hinsichtlich der möglichen Toxizität des immobilisierten Produktes auf. Aus der US-PS 39 68 016 ist es
bekannt, daß mittels aktinischer Strahlung bestimmte Polymermischungen gehärtet werden können, jedoch
findet sich hier keine Beziehung .zum gattungsgemäßen Verfahren und den dabei auftretenden Problemen. In
den US-Patentschriften 37 88 950 und 38 59 169 wird die
Fotopolymerisation von Monomeren, zwecks Einschlusses von Mikroorganismen, beschrieben, wobei aber die
weiter oben bereits erläuterten, auf die Verwendung von Monomeren zurückzuführenden Probleme auftreten.
Dasselbe trifft für die US-PS 38 44 892 zu, bei dei Enzyme durch Reaktion mit einem epoxyhaltiger
Polymeren immobilisiert werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eir Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen
welches die Nachteile der bekannten Verfahrer vermeidet und zu Produkten führt, die eine stabile
Enzymaktivität aufweisen, wobei die eingeschlossener Enzyme oder mikrobiellen Zellen in der Polymermatrb
bei steuerbarer Permeabilität derselben zuverlässig festgehalten werden sollen. Dabei soll weiterhin erreich
werden, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfah ren hergestellten neuartigen immobilisierten Enzyme
oder mikrobiellen Zellen selbst gut verarbeitbar unc nicht toxisch sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eii
Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß als Polymeres ein fotohärtbares Harz (mittleres zahlenmäßiges Molekulargewicht
300 bis 30 000) verwendet wird, welches zwei oder mehr fotopolymerisierbare, äthylenisch ungesättigte
Gruppen pro Molekül sowie ionische hydrophile Gruppen aufweist; und daß die Mischung in situ mit
aktinischer Strahlung bestrahlt wird.
Im Unterschied zu dem Verfahren der gattungsgemäßen Art, bei dem wasserlösliche Monomere oder
Polymere verwendet werden und die Härtung durch ionisierende Strahlung erfolgt, wird beim erfindungsgemäßen
Verfahren ein hydrophiles Polymeres, welches nicht wasserlöslich ist, in Suspension verwendet, wobei
lediglich iaktinische Strahlung zum Härten angewandt wird, die die Enzymaktivität nicht beeinträchtigt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, dessen besonders bevorzugte Ausführungsformen sich aus den
Unteransprüchen ergeben, wird also eine wäßrige Suspension von Enzymen oder mikrowellen Zellen mit
einem ionischen hydrophilen Harz gut gemischt und in die gewünschte Form gebracht. Dann folgt eine
Polymerisation durch Bestrahlung mit aktinischen Strahlen von 2500 bis 6000 A Wellenlänge. Das ionisohe
hydrophile Harz hat ein mittleres zahlenmäßig ;s Molekulargewicht von 300 bis 30 000, vorzugsweise
zwischen 500 und 20 000, und weist zwei oder mehr fotopolymerisierbare, äthylenisch ungesättigte Gruppen
pro Molekül auf.
Erfindungsgemäß wird das Molekulargewicht des fotohärtbaren Harzes bzw. Kunstharzes vor der
Durchführung des Verfahrens so eingestellt, daß das Harz durch Substrate hindurchgeht, jedoch eingeschlossene
Enzyme oder mikrobielle Zellen nicht freiläßt Das Material wird durch fotohärtbare aktinische Strahlen in
einem einzigen Schritt gehärtet, wodurch sich ein mechanisch stabiles, immobilisiertes Produkt ergibt. Das
fotohärtbare Harz weist vorzugsweise hydrophile Gruppen in einem derartigen Ausmaß auf, daß das Harz
sich gleichmäßig mit der wäßrigen Lösung (Pufferlösung oder dergleichen) mischt, welche die Suspension
der Hydrophilen Enzyme oder mikrobiellen Zellen enthält. Die Aktivität der Enzyme oder der mikrobiellen
Zellen kann auf diese Weise in einem sehr stabilen Zustand gehalten werden. Weiterhin werden die
Enzyme oder mikrobiellen Zellen immobilisiert, ohne daß sie ihre Aktivität verlören. Im Unterschied von
demjenigen Verfahren, bei dem Gammastrahlen oder Elektronenstrahlen verwendet werden, erfolgt während
des Härtens kein Abbau der Aktivität der Enzyme oder der mikrobiellen Zellen, da erfindungsgemäß aktinische
Strahlen verwendet werden.
Um die Enzyme oder mikrobiellen Zellen zu immobilisieren, sind zwei oder mehr fotopolymerisierbare,
äthylenisch ungesättigte Gruppen für jedes Molekül des fotohärtbaren Harzes erforderlich. Wenn
das zahlenmäßige mittlere Molekulargewicht des fotohärtbaren Harzes unter 300 liegt, ist zu besorgen,
daß das gehärtete Produkt fpröde wird, und zwar deshalb, weil die Linearität der Vernetzung oder
Verzweigung niedrig ist. Wenn andererseits das mittlere zahlenmäßige Molekulargewicht des fotohärtbaren
Harzes höher als 30 000 ist, so wird die Viskosität der Mischung aus Harzmaterial und der Enzym- oder
mikrobiellen Zellsuspension hoch, wodurch die Verarbeitbarkeit des Harzes beeinträchtigt wird. Aus diesem
Grunde sollte das mittlere zahlenmäßige Molekulargewicht des fotohärtbaren Harzes innerhalb des Bereiches
von 300 bis 30 000, vorzugsweise zwischen 500 und 20 000, liegen. Weiterhin enthält das fotohärtbare Harz
nach der Erfindung ionische hydrophile Gruppen, wie beispielsweise Karbon-, Sulfon-, Phosphat- und Amino-
gruppen. Die selektive Wirkung der ionischen Substanzen findet also gleichzeitig mit der Enzymwirkung statt.
Es hat sich gezeigt, daß die nachfolgenden Vorteile iin Vergleich zu herkömmlichen Verfahren erzielt werden
können, wenn Enzyme oder mikrobielle Zellen nach
ίο dem erfindungsgemäßen Verfahren immobilisiert werden:
Das fotohärtbare Harz, welches ionische hydrophile Gruppen aufweist, wird von Monomeren mit
niedrigen Molekulargewichten erzeugt. Im nächsten Schritt wird die Mischung aus dem fotohärtbaren Harz
und der wäßrigen Dispersion aus Enzymen oder mikrobiellen Zellen (nachfolgend als »Enzym-Harz-Zusammensetzung«
bezeichnet) durch Bestrahlung mit aktinischen Strahlen gehärtet. Die Dimensionen der
freien Räume im so erzeugten Polymergitter können also frei gesteuert werden. Das Freisetzen oder
Abgeben von Enzymen oder mikrobiellen Zellen kann verhindert werden, wodurch sich wirtschaftliche Vorteile
ergeben. Wenn das fotohärtbare Harz durch Gammastrahlen oder Elektronenstrahlen gehärtet würde,
so würde die Aktivität des Enzyms, welches in der Harzzusammensetzung enthalten ist, reduziert, weil die
Energie von Gammastrahlen oder Elektronenstrahlen sehr groß ist. B«;im erfindungsgemäßen Verfahren tritt
ein derartiger Nachteil jedoch nicht auf, weil hier ultraviolette Strahlen oder sichtbare Lichtstrahlen
verwendet werden, um die Enzymharzzusammensetzung zu härten. Infolgedessen kann die Enzymaktivität
gut aufrechterhalten werden. Weiterhin hat die Tatsache, daß das Harzgerüst vorher gebildet wird und
die Enzymharzzusammensetzung durch Kurzzeitbestrahlung mit aktinischen Strahlen gehärtet wird, zur
Folge, daß eine Verringerung der Aktivität des Enzyms oder der mikrobiellen Zellen nicht auftritt. Dies stellt
einen Vorteil dar, der nicht erhalten werden könnte, wenn die Fotohärtung unmittelbar erfolgte, um
Polymere direkt aus niedermolekularen Monomeren zu erzeugen.
Weiterhin sind die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei also die Suspension des Enzyms oder
der mikrobiellen Zellen und das fotohärtbare Kunstharz gemischt und anschließend die Mischung mit aktinischen
Strahlen behandelt werden, sehr einfach. Zusätzlich hierzu werden keine niedermolekularen Monomeren,
die allgemein toxisch sind, verarbeitet. Die Arbeitsumgebung, in welcher der Härtungsschritt
erfolgt, kann auf diese Weise stark verbessert werden. Wenn Enzyme oder mikrobielle Zellen dadurch
immobilisiert werden, daß niedermolekulare Monomere Anwendung finden, wie es bei den herkömmlichen
Verfahren der Fall ist, so koexistieren die Enzyme oder mikrobiellen Zellen mit den restlichen Monomeren, so
daß die Monomeren durch starkes Erhitzen, durch Säure- oder Alkalibehandlung oder auch durch Behandlung
mit organischen Lösungsmitteln entfernt werden müssen. Auf diese Weise wird die Aktivität der Enzyme
oder mikrobiellen Zellen in nachteiliger Weise herabgesetzt. Beim Verfahren nach der Erfindung hingegen
kann das Restmonomere leicht in dem Schritt, in dem das fotohärtbare Harz erzeugt wird, entfernt werden,
d.h. ehe die Enzyme oder mikrobiellen Zellen eingeschlossen werden. Das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Produkt kann also in der Nahrungsmittelindustrie sowie in der pharmazeutischen
Industrie sicher gebraucht werden, bei denen ansonsten die Toxidität des verbleibenden Monomeres ein
Problem darstellen würde. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Formgebung oder der Gießvorgang ohne
Schwierigkeiten stattfinden können, weil sich das Härten mittels Bestrahlung in kurzer Zeit erfolgt und
das fotohärtbare Harz in gewissem Ausmaß viskos ist. Wenn die Enzyme oder mikrowellen Zellen in eine
Membran oder einen Film eingebracht werden, können andere Harze in das fotohärtbare Harz eingemischt
werden, um die mechanische Festigkeit des so erzeugten Film- oder Folienproduktes zu verbessern. Auch können
vorab starke Bindungen in die Moleküle des fotohärtbaren
Harzes eingeführt werden. Die mechanische Festigkeit der immobilisierten Enzyme oder mikrobiellen
Zellen kann also frei kontrolliert werden. Je nach Bedarf kann eine fotohärtbare Harzlösung, welche
Enzyme oder mikrobielle Zellen enthält, imprägnierungsartig in ein anderes synthetisches oder natürliches
Material eingebracht oder auf dieses aufgebracht werden, beispielsweise in bzw. auf Substrate, woraufhin
dann die Härtung mittels Bestrafung mit aktinischen Strahlen erfolgt.
Wie oben beschrieben wurde, weist das Harz, welches die Enzyme oder mikrobiellen Zellen einschließt,
ionische hydrophile Gruppen auf, so daß also, wenn das immobilisierte Produkt für die kontinuierliche enzymatische
Reaktion eines Substrats verwendet wird, welches Fremdsubstanzen enthält, wie beispielsweise ionische
Pigmente, eine Ionenaustauschreaktion gleichzeitig mit der enzymatischen Reaktion stattfinden. Der Schritt
zum Eliminieren der Pigmente kann also ausgelassen werden, und der Reaktionsprozeß kann verbessert
werden. Zusätzlich zu der oben beschriebenen Ionenaustauschreaktion läßt sich gleichzeitig der Effekt eines
Molekularsiebes erreichen, indem die Vernetzungsdichte des Harzes gesteuert wird. Auf diese Weise läßt sich
das immobilisierte Produkt nach der Erfindung in weitem Umfang verwenden. Weiterhin wird das
Produkt durch Verwendung aktinischer Strahlen gehärtet, so daß es mit geringen Kosten, verglichen mit den
herkömmlichen Verfahren hergestellt werden kann.
Jedwedes der oben definierten fotohärtbaren Harze kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
werden, wobei nachfolgend einige als Beispiele aufgeführt sind.
Salze ungesättigter Polyester hoher Säurezahl
Salze ungesättigter Polyester, welche Säurezahlen von 40 bis 200 aufweisen und durch Veresterung
mehrwertige Alkohole mit Polykarbonsäurekomponenten gewonnen werden, die aus wenigstens einer
ungesättigten Polykarbonsäure, beispielsweise Maleinanhydrid, Maleinsäure, Fumarsäure, Itakonsäure und
Itakonanhydrid und wenigstens einer gesättigten Polykarbonsäure, wie Trimellitsäure, Trimellitanhydrid,
Pyromellitsäure und Pyromellitanhydrid bestehen; und
ungesättigte Polyester mit Säurewert von 40 bis 200, die dadurch gewonnen werden, daß man Säureanhydrid den
Hydroxylgruppen von Veresterungsprodukten reagieren läßt, die aus wenigstens einer ungesättigten
Polykarbonsäure, wie beispielsweise Maleinanhydrid, Maleinsäure, Fumarsäure, Itakonsäure und Intakonanhydrid
sowie mehrwertigem Alkohol, der mehr als 5 Gew.-°/o 3- oder höherwertiger Alkohol enthält,
reagieren läßt.
Ungesättigte Epoxide mit hohen Säurezahlen
Ungesättigte Epoxide mit Säurezahlen von 40 bis 200, die dadurch hergestellt werden, daß man Säureanhydrid
zu den restlichen Hydroxylgruppen von Additionsprodukten hinzugibt, die aus n-Molen der Glycidylgruppe in
Polyglycidylverbindungen hergestellt sind, wie Epikote 828,1001 und 1004 (Warenzeichen: hergestellt durch die
Firma Shell Chemical Co., Ltd.). Diese Polyglycidylverbindungen
enthalten Glycidylgruppen. Weiterhin verwendet man π-2-Mole an !Carboxylgruppen in
Dikarbonsäuren, wie Maleinsäure und Adipinsäure, sowie 2 Mole ungesättigter Karbonsäuren, wie Acrylsäure
und Methacrylsäure; und ungesättigte Epoxide mit Säurezahlen von 40 bis 200, die durch die Reaktion
zwischen ungesättigten Glycidylverbindungen, wie Glycidylacrylat und Glycidylmethacrylat, und der
Verbindung erhalten werden, die durch Hinzugeben von Säureanhydrid zu den verbleibenden Hydroxygruppen
des Additionsproduktes gewonnen werden, welches aus /7-Molen an Glycidylgruppen in Polyglycidylverbindungen
und π + 2-Molen an Karboxylgruppen in Dikarbonsäure
erhalten werden.
Anionische ungesättigte Acrylharze
Die anionischen ungesättigten Acrylharze, auf die
oben Bezug genommen wurde, sind Copolymere von Acryl- oder Methacrylsäure und Acryl- oder Methacryle;tern,
welche der nachfolgenden Gleichung (1) und
3C anderen Bedingungen genügen:
C + 5P + 1OS = A. (1)
Dabei bedeutet C die Konzentration (Mol/kg) an Karboxylgruppen im Harz, P die Konzentration
(Mol/kg) von Phosphatgruppen im Harz und S Sulfongruppen (Mol/kg) im Harz. A bedeutet in der
Gleichung (1) 0,8 bis 5 (Mol/kg), während die Konzentration der fotopolymerisierbaren, äthylenisch
ungesättigten Gruppen im Harz 0,1 bis 5 (Mol/kg) beträgt. Die Herstellung des Copolymeren aus Acryl-
oder Methacrylsäure und Acryl- oder Methacrylestern erfolgt nach herkömmlichen Verfahren. Um Karboxylgruppen
in das Harz einzuführen, werden ungesättigte Karboxylverbindungen, wie Acryl- oder Methacrylsäure
als Copolymerkomponenten verwendet. Die Phosphatgruppen werden dadurch eingeführt, das ungesättigte
Phosphatester verwendet werden, wie Phosmer M und Phosmer Cl (Warenzeichen, hergestellt durch die Firma
Yushi Seihin Co., Ltd., Japan) und Sulfongruppen,
so ungesättigte Sulfonatester, wie 2-Sulfoäthylacrylat oder
-methacrylat, und 3-Sulfopropylacrylat oder -methacrylat.
Um fotopolymerisierbare, äthylenisch ungesättigte Gruppen in das Harz einzuführen, läßt man eine
ungesättigte Glycidylverbindung, wie Glycidylacrylat oder -methacrylat, mit Karboxylgruppen, Phosphatgruppen
oder Sulfongruppen reagieren, die in dem Harz enthalten sind.
Kationisch ungesättigte Acrylharze
Ungesättigte Acrylharze, die durch die Reaktion zwischen einer ungesättigten Glycidylverbindung, wie
Glycidylacrylat oder -methacrylat, und den Copolymere aus Methacrylestern erhalten werden, welche mehr
als 5 Gew.-°/o ungesättigter Aminoverbindungen enthalten, wie beispielsweise 2-Diäthylaminoäthylacrylat oder
-methacrylat, Tert-butylaminoäthylacrylat oder -methacrylat
und Vinylpyridin; ein ungesättigtes Acrylharz, welches durch Chlormethvlierune von Polvstvrol und
Quaternisierung des Produktes mit einer ungesättigten Aminoverbindung erhalten wird; und das Adduct,
welches aus Polyäthylenimin und einer ungesättigten Glycidylverbindung hergestellt wird.
Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich bei verschiedenen Arten von Enzymen und mikrobiellen
Zellen anwenden. Die Aktivität derselben wird in einem hohen Verhältnis erhalten, nachdem sie immobilisiert
worden sind. Im folgenden sind verschiedene Enzyme und mikrobielle Zellen als Beispiele aufgeführt, jedochsind
diese Beispiele nicht begrenzt hinsichtlich der Erfindung.
Enzyme:
Urease, Glukoseoxidase, Katalase, Glukoamylase, Glukoseisomerase, Invertase, Glukoseoxidase-Katalase,
Lactase, D-Aminosäureoxidase, a-Galaktosidase,
Aminoacrylase, Aspartase und Penizillinamidase.
Mikrobielle Zellen:
Zellen von Lactobacillus bulgaricus, Aerobacter
aerogenes, Bacillus subtilis, Azotobacter vinelandii und Proteus vulgaris.
Um die Fotopolymerisation bei erfindungsgemäßen Verfahren zu beschleunigen, können bekannte Fotosensibilisatoren
der Enzymharzzusammensetzung zugesetzt werden.
Beispiele derartiger Fotosensibilisatoren sind a-Karbonylalkohole,
wie Benzoin und Acetoin; Acyloinäther wie Benzoinmethyläther, Benzoinäther, Benzoinisopropyläther,
Anisoinäthyläther und Pivaloinäthyläther; α-substituierte Acryloine, wie a-Methylbenzoin und
a-Methaoxybenzoin; Polycyclische aromatische Verbindungen, wie Naphthol und Hydroxyanthracen; Azoamide
wie beispielsweise 2-Cyano-2-Butylazoformamid; und Metallsalze, wie Uranylnitrat und Eisenchlorid.
Weiterhin können auch Merkaptane, Disuflide, Halogenide und Farbstoffe verwendet werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Enzymharzzusammensetzung
zunächst in die gewünschte Form gebracht, woraufhin dann die Zusammensetzung
mit aktinibcher Strahlung behandelt wird. Solange die
aktinischen Strahlen auf die zu härtende Zusammensetzung auftreffen, kann die Zusammensetzung in jedwede
gewünschte Form und Dicke gebracht werden, und zwar mit oder ohne Behälter oder Umhüllung.
Beispielsweise kann die Zusammensetzung auf die Oberfläche eines Artikels aufgebracht werden. Auch
kann die Zusammensetzung auf ein anderes Material auflaminiert werden, auch in einen transparenten
Behälter eingebracht werden. Schließlich ist ein Einimprägnieren in ein poröses Material möglich.
Fernerhin kann die Zusammensetzung auch unter Bestrahlung frei strömen. Die Artikel, die mit der
Zusammensetzung versehen werden wollen, können beliebiger natürlicher und synthetischer Art sein,
einschließlich gestrickter oder gewebter Bekleidungsstücke oder Textilien. Metallerzeugnissen oder dergleichen.
Als Lichtquelle für die aktinische Strahlung ist jedwedes Gerät geeignet, welches Lichtstrahlen im
Bereich von 2500 bis 6000 Ä Wellenlänge abgibt. Als Beispiele für derartige Lichtquellen sind Hochdruckquecksilberlampen,
Niederdruckquecksilberlampen, Fluorescenzlampen, Xenonlampen, Kohlelichtbögcn
sowie Sonnebestrahlung zu nennen. Die Bestrahlungszeit liegt allgemein zwischen I Minute und zehn
Minuten. Fs ist vorteilhaft, Lichtstrahlen in einer Atmosphäre aus einem Inertgas einwirken zu lassen, um
die Bestrahlungszeit herabzusetzen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. In den Ausführungsbeispielen,
wenn nicht anders angegeben, Teile und Prozente immer bezogen auf das Gewicht angegeben.
ίο Zwei Mole von Epikote-lOOl-Harze (Warenzeichen,
hergestellt durch die Firma Shell Chemical Co.) ließ man mit einem Mol Adipinsäure reagieren. Das Reaktionsprodukt wurde mit 4,5 Molen Sukzinsäureanhydrid
umgesetzt. Dann wurde das Reaktionsprodukt mit 2,75 Molen Glycidylmethacrylat umgesetzt, woraus sich ein
fotohärtbares Harz mit einer Säurezahl von 75 und einem mittleren zahlenmäßigen Molekulargewicht von
4100 ergab. Eine einheitliche Mischung wurde aus 85 Teilen des beschriebenen fotohärtbaren Harzes, 5
Teilen O,2°/oiger NaOH-Lösung, 1 Teil Benzoinäthyläther und 10 Teile von O,5°/oiger Glukoseoxidase (mit
Katalasegehalt) hergestellt. Die Glukoseoxidase wird dabei in Form einer wäßrigen Lösung verwendet, die
durch Auflösen in einer 0,1 molaren Phosphatpufferlösung mit einem pH-Wert von 5,6 hergestellt wurde.
Diese Mischung wurde auf eine Platinelektrode aufgebracht, indem die Elektrode in die Mischung
eingetaucht wurde. Die mit der Mischung beschichtete Plattenelektrode wurde dann bestrahlt, indem eine
Niederdruckquecksilberlampe bei einer Temperatur von unterhalb 25° C für fünf Minuten einwirkte.
Hierdurch ergab sich eine Elektrode, die mit immobilisiertem Enzym beschichtet war. Die auf diese Weise
erhaltene Enzym-Elektrode und eine andere Bleielektrode als Gegenelektrode wurden in eine O,l°/oige
Glukoselösung eingetaucht. Es wurden e ektrische Messungen ausgeführt, als deren Resultat dl·; Ansprache
der Elektroden auf die Glukose beobachtet wurden. Ein fotohärtbares Harz mit einem zahlenmäßigen
Molekulargewicht von etwa 20 000 wurde aus 300 Teilen Äthylacrylat, 100 Teilen Methacrylsäure, 80
Teilen Styrol, 20 Teilen Phosmer M (Warenzeichen für Phosphormonoester von Methacrylat, hergestellt durch
Yushi Seihin Co., Ltd.) und 50 Teilen Glacidylmethacrylat hergestellt. Dann wurden 90 Teile dieses
fotohärtbaren Harzes, 5 Teile einer O,2°/oigen wäßrigen
Lösung von Ätznatron, 10 Teile einer 0,l%igen Urease-Pufferlösung und 1 Teil Benzoinäthyläther
gleichmäßig vermischt. Eine Glasplatte von 3 mm Dicke wurde horizontal angeordnet und dann wurde auf der
Glasplatte ein quadratischer Rahmen (5 cm χ 5 cm als Innenabmessung) mittels Abstandshaltern von 1 mm
Dicke gebildet. Die Mischung wurde in den Innenrahmen der Glasplatte eingegossen. Ein Polyesterfilm von
r)5 0,3 mm wurde dicht über der Mischung angeordnet.
Dann erfolgte die Bestrahlung bei einer Temperatur von weniger als 350C für zwei Minuten unter Verwendung
einer 2-kW-Hochdruckquecksilberlampe, die 5 cm oberhalb
angebracht war. Auf diese Weise wurde ein
M) transparenter, verfestigter Film erhalten. Dieser Film
wurde mit 200 ml destillierten Wasser abgespült und in eine O.OImolare Harnstofflösung von 100ml eingetaucht,
die dadurch hergestellt worden war, daß Harnstoff in 0,01-M-Phosphatpufferlösung aufgelöst
hr> wurde. Dann ließ man die Reaktionspartner 30 Minuten
lang bei 30°C umsetzen. Nach der Reaktion wurden 5 ml der Reaktionslösung herausgenommen. Nach dem
Zusatz von 5 ml 0,1-N-HCI-Lösung erfolgte eine
Rücktitrierung mit 0,05-N-NaOH-Lösung. Als Ergebnis
ergab sich, daß das Verhältnis der Aktivität zu demjenigen von nativer Urease 75% betrug.
Ein fotohärtbares Harz wurde hergestellt, indem man 100 Teile Polyäthylenimin (Molekulargewicht 1000) mit
15 Teilen Glycidylmethacrylat in 100 Teilen Dimethylformamid umsetzte. 85 Teile dieses fotohärtbaren
Harzes, 5 Teile 0,2%iger NaOH-Lösung, 10 Teile der durch Auflösen von 0,1% Invertase und 0,5% Glukoseoxidase
in Phosphatpufferlösung bei einem pH-Wert von 6,0 erhaltenen zusammengesetzten Enzymlösung
und drei Teile Benzophenon wurden innig miteinander vermischt. Faserförmige Diäthylaminoäthylcellulose
wurde lfach hingelegt und mit der oben angegebenen Mischung imprägniert, wodurch sie eine 1 mm dicke
Schicht der Mischung ergab. Eine Polyesterfolie mit einer Dicke von 0,3 mm wurde hier übergelegt. Die
Bestrahlung erfolgte bei einer Temperatur von weniger als 35°C drei Minuten lang unter Verwendung einer
Niederdruckquecksilberlampe aus der Richtung oberhalb des Polyesterfilms, wodurch sich ein immobilisierter
Enzymfilm, welcher das Trägermaterial enthielt, ergab. Dieser wurde in quadratische Stücke mit einer
Kantenlänge von 1 cm zerschnitten. Dann erfolgte ein sechsmaliges Waschen mit zwei Litern destillierten
Wassers. Die quadratischen Stücke des Enzymfilmes wurden in 100 ml einer 2%igen Sukroselösung eines
Substrates eingebaut und so bei 400C 60 Minuten lang
gehalten. Als Resultat ergab sich, daß der pH-Wert der Lösung um 1,2 erniedrigt wurde.
Zwei Mole von Epikote-1001 (Warenzeichen, Shell
Chemical Co.,) ließ man mit 1 Mol Adipinsäure reagieren. Das Reaktionsprodukt wurde dann mit 4,5
ίο Molen Sukzinsäureanhydrid verestert. Weiterhin ließ
man das Produkt mit 2,75 Molen Glycidylmethacrylat reagieren, wodurch man ein fotohärtbares Harz erhielt,
welches eine Säurezahl von 75 und ein zahlenmäßiges mittleres Molekulargewicht von 4100 hat. Weiterhin
is wurden 85 Teile des vorstehend definierten fotohärtbaren
Harzes 5 Teile 0,2%iger NaOH-Lösung, 10 Teile proteus vulgaris (mikrobielle Zellen), suspendiert in
0,1-M-Phosphatpufferlösung mit einem pH-Wert von 7,0, und 1 Teil Benzoinmethyläther einheitlich miteinander
vermischt. Die so erhaltenen Mischung wurde in den Innenrahmen, der auch in Beispiel 2 verwendet wurde,
eingegossen. Dann wurde eine 0,2 mm dicke Polyesterfolie dicht über der Mischung angeordnet. Die Mischung
wurde durch Bestrahlung mit Lichtstrahlen bei einer Temperatur unterhalb 35°C für eine Minute gehärtet,
indem eine Niederdruckquecksilberlampe von oberhalb des Filmes eingesetzt wurde. Hierdurch ergab sich ein
Film aus immobilisierten mikrobiellen Zellen.
Claims (5)
1. Verfahren zum biologischen Festlegen von Enzymen oder mikrobiel'sn Zellen, bei dem eine
wäßrige Dispersion von Enzymen oder mikrobiellen Zellen einerseits und einem durch Bestrahlung
härtbaren Polymeren andererseits hergestellt und die Mischung anschließend zum Härten bestrahlt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Polymeres ein fotohärtbares Harz (mittleres zahlenmäßiges
Molekulargewicht von 300 bis 30 000) verwendet wird, welches zwei oder mehr fotopolymerisierbare,
äthylenisch ungesättigte Gruppen pro Molekül sowie ionische hydrophile Gruppen aufweist; und daß die Mischung in situ mit
aktinischer Strahlung bestrahlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mittlere zahlenmäßige Molekulargewicht
des fotohärtbaren Harzes zwischen 500 und 20 000 liegt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlänge der aktinischen
Strahlung im Bereich von 2500 bis 6000 Ä liegt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung
des fotohärtbaren Harzes ein Reaktionszusatz aus einem Polymerisationsinitiator und/oder
einem Fotosensibilisator zugesetzt wird.
5. Biologisch immobilisierte Enzyme oder mikrobielle Zellen, hergestellt nach dem Verfahren nach
einem der vorangehenden Ansprüche.
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JP50140840A JPS5266682A (en) | 1975-11-26 | 1975-11-26 | Immobilization of enzyme or microbial fungus |
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Family Applications (1)
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