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Immobilisierung von Protaminobacter rubrum und Ver-
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wendung des immobilisierten Präparates zur Umwandlung von Sucrose
zu Isomaltulose Die Erfindung betrifft Verfahren zur Immobilisierung von Protaminobacter
rubrum durch Einschluß in polymerisierte Verbindungen, das nach diesen Verfahren
erhältliche Präparat und dessen Verwendung zur Herstellung von Isomaltulose aus
Sucrose.
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Aus den EP-sen 49 742 und 49 801 ist bekannt, daß Isomaltulose aus
Sucrose mittels immobilisierter Zellen von Protaminobater rubrum oder mittels gereinigter
freier oder immobilisierter Sucrose-Mutase aus Protaminobacter-rubrum hergestellt
werden kann. Dabei werden a) die Protaminobacter Zellen über ein Flockungsverfahren
oder durch Einschluß in Ca-Alginat oder in bt-Carrageenan immobilisiert, b) Lösungen
des gereinigten Enzyms Sucrose-Mutase zur Immobilisierung in Hohlfasern eingeschlossen,
an feste oder lösliche Träger kovalent oder an feste Träger adsorptiv gebunden.
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Die Wirtschaftlichkeit eines Herstellungsverfahrens für Isomaltulose
wird unter anderem auch von den Kosten des hierzu verwendeten Biokatalysator und
dessen Langzeitstabilität bestimmt.
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Um Aktivitätseinbußen zu vermeiden, ist ein schonendes Immobilisierungsverfahren
für Protaminobacter rubrum nötig, welches hohe Aktivitätsausbeuten und hohe Reproduzierbarkeit
bietet. Weiterhin ist es von Vorteil, möglichst billige Trägermaterialien zur Immobilisierung
zu verwenden.
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Einschlußverfahren in ag-Carrageenan oder in Ca-Alginat zeichnen sich
zwar durch schonende Bedingungen aus, oftmals stehen jedoch die handelsüblichen
Preise für diese Stoffe einer Verwendung im technischen Maßstab entgegen.
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Hinzu kommt, daß die Matrizen aus B -Carrageenan oder Ca-Alginat sehr
anfällig gegenüber Änderungen verschiedener Parameter der wäßrigen Reaktionslösung
sind, sofern nicht durch zusätzliche Quervernetzung der Trägermatrix z.B. mittels
Glutaraldehyd Stabilisierung erfolgte.
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Quervernetzer wie Glutaraldeyhd sind jedoch häufig für Minderung biologischer
Aktivitäten verantwortlich.
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Die Herstellung von immobilisierten Zellen durch Flokkung verwendet
in der Regel preisgünstige Flockungshilfsmittel, jedoch ist die Aufarbeitung zum
lagerfähigen, gekörnten Katalysator vielfach sehr arbeits- und zeitintensiv und
verbunden mit hohem technischen Aufwand an
Separations-, Trocken-,
Mahl- und Klassiervorrichtungen.
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Diese Vielzahl von mechanischen Operationen führt auch zu Minderung
der Gesamtausbeute an Katalysatormaterial von bis zu 30 %.
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Es wurde nun ein Verfahren zur Immobilisierung von Protaminobacter
rubrum durch Einschluß in polymerisierte Verbindungen gefunden, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Protaminobacter rubrum in einer wäßrigen Lösung oder Dispersion mit
einer wäßrigen Lösung von gut wasserlöslichen höhermolekularen polymerisierbaren
Verbindungen mit zwei- oder mehrfunktionellen Gruppen pro Molekül und ein Molekulargewicht
von über 400 besitzen, gemischt wird und diese Mischung, gegebenenfalls nachdem
diese zuvor in einem inerten flüssigen Medium zu Perlen zerteilt worden ist, polymerisiert
wird.
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Die aufgrund dieses Verfahrens immobilisierten Zellen können zur Herstellung
von Isomaltulose aus Sucrose verwendet werden.
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Die Fermentationsbrühe von Protaminobacter rubrum wird dabei, gegebenenfalls
ohne Reinigungsschritte, durch Mikrofiltration oder durch kontinuierliche Zentrifugation
konzentriert, besonders vorteilhaft um den Faktor 10. In den so erhaltenen Zellschlamm
wird die mit einer geringen Menge Puffer vorgelöste gut wasserlösliche, höhermolekulare,
polymerisierbare Verbindung eingebracht und homogen verrührt.
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Durch das Vorlösen der höhermolekularen, polymerisierbaren Verbindungen
in einem geringen Volumen wäßrigen Puffers, der ähnlichen pH-Wert, Viskosität, Leitfähigkeit
usw. wie das Zellpräparat aufweist, können abrupte änderungen während des Einschlusses
vermieden und so die biologische Aktivitäten der Zellen weitgehend erhalten bleiben.
Der mit gut wasserlöslicher polymerisierbarer höhermolekularer Verbindungen versetzte
Zell schlamm von Protaminobacter rubrum wird entweder als Film, eventuell auch unter
Einarbeitung eines Stützgewebes, z.B. aus Polyamid (Monodur PA 250 N, Verseidag-Industrietextilien
GmbH), oder in einer sonstigen geometrischen Form polymerisiert. Um die für Katalysatoren
besonders günstige Perlform zu erzielen, ist es nötig, den mit polymerisierbaren
Verbindungen versetzten Zell schlamm in einer Inertphase mechanisch zu Perlen zu
zerteilen z.B. durch Rühren, wobei der Perldurchmesser durch die Rührerdrehzahl
gesteuert werden kann.
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Die Polymerisation kann chemisch oder photochemisch durch Bestrahlung
mit Hilfe von Radikalstartern oder Photosensibilisatoren erfolgen.
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Die so erhaltenen immobilisierten Zellen von Protaminobacter rubrum
zeichnen sich durch hohe spezifische Sucrose-Mutase Aktivitäten sowie gute Langzeitstabilität
aus und können direkt ohne weitere Verarbeitung oder Formgebung als Biokatalysatoren
zur Umsetzung von Sucrose zu Isomaltulose eingesetzt werden.
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Die Aufbewahrung der Katalysatorpräparate kann in wäßrigen aber auch
nichtwäßrigen, z.B. organischen Medien, erfolgen. Zusätzlich können Zusätze wie
Glykol, Polyetherdiole, z.B. Polyethylenglykole, verwendet werden.
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Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von perlförmigem immobilisiertem
Biokatalysator. Die Perlform stellt besonders bei kleinem Perldurchmesser von z.B.
0,2 mm -2,0 mm, eine ideale Katalysatorform für die Verwendung in kontinuierlichen
Säulenreaktoren dar. Weitere Perldurchmesser liegen bei 0,5 mm bis 1,5 mm, allgemein
kann der Perldurchmesser jedoch auch 0,05 mm bis 5 mm betragen. Es ist auch möglich,
die immobilisierten Protaminobacter Zellen zu trocknen, trocken zu lagern, und nach
Quellen in der Sucrose-haltigen Reaktionslösung direkt wiederzuverwenden.
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Im folgenden werden die erfindungsgemäß verwendeten polymerisierbaren
wasserlöslichen höhermolekularen Verbindungen, die sich zum Einschluß von Protaminobacter
rubrum eignen, näher beschrieben.
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Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen verwendeten höhermolekularen,
bevorzugt zwei oder mehr ungesättigte Gruppen enthaltenden, härtbaren, wasserlöslichen
Verbindungen läßt sich eine bessere Steuerung und Reproduzierbarkeit der Permeabilitäten
erreichen, da sich diese Eigenschaften im wesentlichen durch die höhermolekularen,
wasserlöslichen Verbindungen ergeben. Außerdem besteht durch die Verwendung der
erfindungsgemäßen Verbindungen kein Toxizitätsproblem. Niedermolekulare
toxische
Verunreinigungen können außerdem vor dem Mischen mit dem biologischen Material entfernt
werden.
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Desweiteren wurde gefunden, daß die gut wasserlöslichen Verbindungen
zunächst in einer gewissen Menge Wasser, Pufferlösung, Salzlösung und ähnlichem
aufgelöst werden können, womit diese Polymerlösung der wäßrigen Lösung oder Dispersion
des biologischen Materials hinsichtlich bestimmter Eigenschaften wie pH-Wert, Salzkonzentration,
Viskosität u.a. angepaßt werden kann. Anschließend werden beide Lösungen bzw. die
wäßrige Polymerlösung und die Zelldispersion gemischt und polymerisiert. Dieses
Verfahren besitzt besonders Vorteile für empfindliche Biokatalysatoren, die dadurch
keinen abrupten Änderungen des umgebenden Mediums ausgesetzt werden, wodurch eine
Aktivitätseinbuße bei der Herstellung der polymerisierbaren Mischung weitgehend
vermieden wird.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die mit der guten
Wasserlöslichkeit einhergehende große Aufnahmekapazität des Polymeren für wäßrige
Lösungen und Suspensionen. Es sind Gewichtsverhältnisse von wäßrigem biologischem
Material zu festem Polymer zwischen 1:1 und 30:1 möglich, besonders geeignet sind
Gewichtsverhältnisse zwischen 4:1 und 20:1.
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Durch den möglichen großen Wassergehalt des immobilisierten biologischen
Materials vor und nach der Polymerisation befinden sich die Biomaterialien in einer
beson-
ders geeigneten, schonenden Umgebung, wodurch die Aktivität
stabil gehalten werden kann und wodurch zusätzlich der Substrat- und Produktfluß
begünstigt sind. Durch Variation der Struktur und des Molekulargewichts der polymerisierbaren,
gut wasserlöslichen, höhermolekularen Verbindungen sind die Eigenschaften des polymeren
Netzwerkkes in weitem Maße variationsfähig. Dadurch lassen sich die Vernetzungsdichte,
die Permeabilität, das Quellverhalten und weitere Eigenschaften optimieren, um den
Anforderungen des biologischen Materials zu entsprechen.
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Zur Immobilisierung wurden wasserlösliche, höhermolekulare, polymerisierbare
Verbindungen, die zwei oder mehr polymerisierbare funktionelle Gruppen pro Molekül
und ein Molekulargewicht von über 400 besitzen, mit insbesondere Molekulargewichten
von 1000 bis 20000, insbesondere Verbindungen mit ethylenisch ungesättigten Gruppen,
verwendet.
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Bevorzugt seien genannt - mit ungesättigten Carbonsäuren modifizierten
Umsetzungsprodukte von Polyetherpolyolen, besonders bevorzugt Polyethylenglykole,
mit di- oder mehrfunktionellen Isocyanaten, ganz besonders bevorzugt Isophorondiisocyanat,
Toluylendiisocyanat, Desmodur N oder Desmodur L.
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- Umsetzungsprodukte von Polyetherpolyolen, bevorzugt Polyethylenglykole,
mit ungesättigten Car-
bonsäuren, bevorzugt Acrylsäure, Methacrylsäure,
Itaconsäure, und/oder mit isocyanatgruppen-haltigen Derivaten, bevorzugt Isocyanatoethylmethacrylat,
Isocyanatoethylacrylat, - sowie Umsetzungsprodukte von Urethan-modifizierten ungesättigten
Carbonsäuren mit Polyetherdiolen.
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Die Polymerisation kann unter Inertgas durchgeführt und in Gegenwart
üblicher Radikalstarter wie Azo-bis(isobutyronitril), t-Butylperoctoat, Benzoylperoxid,
Dicyclohexylperoxydicarbonat, Methylethylketonperoxid, Cumolhydroperoxid, Acetyl-cyclohexansulfonyl-peroxid
oder Dicumylperoxid sowie durch Redoxsysteme wie Kaliumperoxodisulfat-Riboflavin,
Kaliumperoxodisulfat-Natriumbisulfit, Wasserstoffperoxid-Verbindungen des zweiwertigen
Eisens erfolgen. Als Beschleuniger können ebenfalls zahlreiche Verbindungen dienen,
z .B. z.B. N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin.
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Eine weitere Möglichkeit der Polymerisation besteht in der Bestrahlung
der Mischung mit aktinischem Licht.
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Es eignen sich beispielsweise Hochdruckquecksilberlampen, Niederdruckquecksilberlampen,
Fluoreszenzlampen, Xenonlampen, Kohlelichtbögen sowie Sonnenbestrahlung. Eine Bestrahlung
mit Elektronenstrahlen oder Gammastrahlen ist ebenfalls möglich, jedoch muß mit
einer gewissen Schädigung des biologischen Materials gerechnet werden. Ferner kann
die Photopolymerisation durch Photosensibilisatoren beschleunigt werden.
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Es können bekannte Photosensibilisatoren wie£-Carbonylalkohole,
z.B.
Benzoin oder Acetoin, Acyloinether wie Benzoinmethylether, Benzoinethylether, Benzoinisopropylether,
i -substituierte Acryloine wie 06 -Methylbenzoin und &-Methoxybenzoin u.a. sowie
durch ionische Gruppen wie z.B. Carbonsäure-, Sulfonsäure- oder Aminogruppen modifizierte
und dadurch wasserlöslich gemachte Derivate verwendet werden.
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Desweiteren können polycyclische aromatische Verbindungen wie Naphthol
und Hydroxyanthracen, Azoamide wie beispielsweise 2-Cyano-2-butylazoformamid sowie
Metallsalze wie Uranylnitrat und Eisenchlorid, wie auch Mercaptane, Disulfide, Halogenide
oder Farbstoffe verwendet werden.
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Das immobilisierte Biomaterial kann während der Polymerisation durch
Formgebung nahezu beliebige Gestalt annehmen. Es sind Folien, Filme, Formteile usw.
darstellbar. Weiterhin können durch Einbau von Stützgeweben die mechanischen Eigenschaften
modifiziert werden.
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Ebenso sind Beschichtungen von Elektroden, Membranen, oder anderen
Materialien durchführbar.
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Desweiteren kann die Polymerisation in Form einer Dispersion des noch
nicht polymerisierten biologischen Materials in einem inerten flüssigen Medium wie
z.B. aliphatischen, cycloaliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, sowie
halogenierten Derivaten derselben, desweiteren in Ethern, Estern oder sonstigen,
nicht wassermischbaren Stoffen wie auch in Siliconölen und Paraffinölen, bzw. auch
Gemischen derselben untereinander, durch-
geführt werden, wobei
in Abhängigkeit von ver Verteilung, die durch Rühren, Einleiten von Inertgas, z.B.
Stickstoff, oder sonstiges Zudosieren der wäßrigen Phase, z.B. durch Einpumpen oder
Einsprühen in die inerte Phase erreicht werden kann, die Größe der Perlen sehr variabel
ist. Weiterhin kann durch Zusätze zur Wasser- oder Inertphase deren Viskosität,
Dichte, Oberflächenspannung, usw. verändert werden, was ebenfalls den Perldurchmesser
beeinflußt.
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Durch die hohe Aufnahmekapazität für Wasser - besonders gut eignen
sich Gewichtsverhältnisse von wäßriger Lösung oder Suspension des biologischen Materials
zu festem Polymer zwischen 4:1 und 20:1 - die das immobilisierte Material vor und
nach der Polymerisation besitzt, ergeben auch Vorteile hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens. Dadurch können einerseits große Mengen an wäßrigen Lösungen oder
Dispersionen des biologischen Materials in einer relativ kleinen Menge der polymerisierbaren
Verbindungen eingeschlossen werden, andererseits können dadurch Fermenterbrühen
direkt oder nach Konzentrierung z.B. durch Mikrofiltration oder Zentrifugieren immobilisiert
werden, ohne daß weitere Bestandteile des Fermentermediums entfernt werden müssen.
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Desweiteren ist es jedoch vor und nach der Immobilisierung auch möglich,
geringere Mengen der wäßrigen Lösungen zu verwenden, sowie einen Teil des Anteils
an Wasser gegen andere Flüssigkeiten wie z.B. Alkohole zu ersetzen.
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Es ist auch möglich, die immobilisierten Protaminobacter rubrum Zellen
in anderen als wäßrigen Lösungen, z.B. in
aliphatischen oder aromatischen
Kohlenwasserstoffen, einzusetzen.
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Die nach vorstehendem Verfahren immobilisierten Protaminobacter rubrum
Zellen lassen sich als Biokatalysatoren zu Biotransformationen einsetzen.
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Beispiele Fermentation von Protaminobacter rubrum Zur Produktion von
Sucrose Mutase wurde der Stamm Protaminobacter rubrum (CBS 574.77) verwendet.
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Die Nährlösung besteht aus 5 % Dicksaft, 2 % Maisquellwasser und 0,05
% (NH4)2 HPO4, der pH-Wert beträgt 7.1. Mit 1 ml einer Protaminobacter rubrum Abschwemmung
wurden in einem 1 1 Eilenmeyerkolben 200 ml Nährlösung beimpft. Die Fermentation
läuft 15 h bei 310C auf der Rundschüttelmaschine.
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Mit dieser Vorkultur wurde ein 300 1 Fermenter mit 200 1 obiger Nährlösung
angeimpft und 16 h fermentiert.
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Die Aktivität der Fermenterlösung an Sucrose Mutase betrug 9.1 U/ml.
1 U = 1 ßMol Sucrose/min umgesetzt.
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Die 200 1 Fermenterlösung wurden durch kontinuierliche Zentrifugation
etwa um den Faktor 10 konzentriert, und diese konzentrierte Protaminobacter Zellsuspension
direkt zu nachfolgenden Immobilisierungsexperimenten im Pilot-Maßstab eingesetzt.
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Beispiel A (s. Fig. 1) 2189 g Polyethylenglykol mit einem mittleren
Molekulargewicht von 1550 (Chemische Werke Hüls) wurden mit 98,4 g Acrylsäure unter
Zusatz von 22,8 g p-Toluolsulfonsäure, 2,3 g Di-tert.-butylhydrochinon sowie 2,3
g p-Methoxyphenol in Toluol verestert.
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1100 g des Esters wurden mit 74,2 g Isophorondiisocyanat unter Zusatz
von 0,15 g Desmorapid SO umgesetzt.
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100 g dieses so erhaltenen polymerisierbaren Acrylatharzes wurden
mit 1 g Irgacure (Ciba-Geigy) gemischt und mit 40 g (0,01 M) Phosphatpuffer pH 7
versetzt, sodaß eine Lösung entstand.
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Diese Lösung wurde mit 348 g der durch Mikrofiltration konzentierten
Fermenterbrühe von Protaminobacter rubrum gemischt und als 500 ijm dicke Filme (Format
40 cm x 60 cm) mittels vier Quecksilberhochdrucklampen polymerisiert.
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Anschließend wurden die Filme in kleine Stücke zerschnitten (ungefähr
0,5 cm2) und in eine thermostatisierbare 1 1 Säule eingebracht. Der Bioreaktor wurde
bei 300C mit einer 50 % Sucroselösung nach Sterilfilter (Millistak, Fa. Millipore)
durchströmt. Nach Einstellen eines Durchflusses von etwa 130 ml/h wurde ein Sucroseumsatz
von etwa 70-80 % erzielt. Die Produktlösung wurde per HPLC analysiert. Nach 40 Tagen
war noch keine Aktivitätsminderung festzustellen.
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In Fig. 1 wird die kontinuierliche Umwandlung von Saccharose in Palatinose
mit eingeschlossenen Zellen von Protaminobacter rubrum dargestellt: 1 L Reaktorvolumen,
50 % Saccharose, 300C.
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Durchfluß tml/h/ % umgesetzte Saccharose; Palatinose /kg/d7 Beispiel
B (s. Fig. 2) Die Protaminobacter rubrum Zellen enthaltende Mischung aus Beispiel
A (175 g) wurde in Polyamidgewebestücke (Monodur 250 N, Verseidag-Industrietextilien
GmbH) des Formats 40 cm x 60 cm verstrichen und durch Belichtung polymerisiert.
Die so hergestellten verstärkten Filme wurden gemeinsam mit unbeschichtetem Polyamidgewebe
so aufgewickelt, daß sich jeweils zwischen 2 Lagen des Films eine Lage des unbeschichteten
Gewebes befand. Das zylindrisch aufgewickelten Material wurde in eine 1 1 Säule
hineingeschoben, wobei der Säuleninnendurchmesser so gewählt wurde, daß das Material
den ganzen Säulendurchmesser ausfüllte, und bei 300C mit einer 50 % Sucroselösung,
pH 6,5, durchströmt. Die Sucrose-Vorratslösung wurde über ein Sterilfilter Milli-Stak
(Fa. Millipore) per Schlauchpumpe durch die Reaktorsäule gepumpt. Nach Einstellen
eines Durchflusses von etwa 60 ml/h wurde ein konstanter Sucroseumsatz von etwa
75 % erzielt. Die Produktlösung wurde per HPLC analysiert und wies 68,5 % Isomaltulose
4,5 % 1,1'-Disaccharid, 1,2 % Frucktose 0,8 % Glucose auf.
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Die Sucrose Mutase-Aktivität der immobilisierten Protaminobacter-Zellen
war über 50 Tage hinweg stabil.
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In Fig. 2 wird die kontinuierliche Umwandlung von Saccharose in Palatinose
mit eingeschlossenen Protaminobacter rubrum Zellen dargestellt.
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1 L Reaktorvolumen, 50 % Saccharose, 300C.
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Durchfluß tml/h7 % umgesetzte Saccharose; Palatinose /kg/d7 Beispiel
C 1000 g Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000 (Chemische
Werke Hüls) wurde mit 72 g Acrylsäure unter Zusatz von 9,2 g p-Toluolsulfonsäure
und 1,0 g Di-tert.-butylhydrochinon sowie 1,0 g p-Methoxyphenol in Toluol verestert.
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750 g des so erhaltenen Esters wurde mit 83,3 g Isophorondiisocyanat
unter Zusatz von 0,09 g Desmorapid SO umgesetzt.
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Aus 500 g des so erhaltenen polymerisierbaren Acrylatharzes, 5 g Irgacure
(Ciba-Geigy), 100 g Phosphatpuffer, 0,01 M, pH 7, sowie 2750 g konzentrierter Fermenterbrühe
wurden analog Beispiel A kleine Filmstücke hergestellt, mit denen eine 5 1 Säule
gefüllt wurde.
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Dieser Biorektor wurde bei 300C nach Vorschalten eines Millistak-Sterilfilters
(Fa. Millipore) mit 50 % Sucroselösung, pH 7,0, durchströmt. Nach Einstellung eines
Durchflusses von etwa 500 ml/h wurde ein Sucroseumsatz zwischen 78,7 und 80,0 %
gemessen.
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Per HPLC ergab sich eine Produktverteilung von beispielsweise 21,25
% Sucrose, 69,91 Isomaltulose, 5,81 % 1,1'-Disaccharid, 1,84 % Fructose, 1,19 %
Glucose. Über 40 Tage hinweg wurde keine Aktivitätsminderung des Biokatalysators
festgestellt.
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Beispiel D 1658 g des in Beispiel A hergestellten Esters wurden mit
182 g Isocyanatoethylmethacrylat (DOW Chemicals) unter Zusatz von 0,36 g Desmorapid
SO umgesetzt.
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700 g dieses so erhaltenen polymerisierbaren Acrylatharzes wurden
mit 210 g Phosphatpuffer, 0,01 M, pH 7,0 und 35 g 1 ,2-Diphenyl-2-hydroxy-3-/N (N-Methyl)
-pyrrolidinium7-propan-1 -on-methylsulfat gemischt. Zu dieser Lösung wurde 4,9 kg
der durch Mikrofiltration konzentierten Fermenterbrühe, die Protaminobacter robrum
Zellen enthält, gegeben und diese Mischung in 32,2 kg eines Paraffinöl-Siliconöl-Gemisches
mit einer spez.
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3 Dichte von 0,9 g /cm3 getropft. Nach Zusatz von 5 g Emulgator (Span
80) wurde durch intensives Rühren und durch Stickstoffeinleitung für eine Zerteilung
der obigen zellenthaltenden Mischung in Perlen erreicht, die mittels 4 Quecksilberhochdrucklampen
und 1 1/2 stündiger Bestrahlung polymerisiert wurden.
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Die erhaltenen Perlen (mittlerer Durchmesser 1 mm) wurden in eine
10 1 Säule gefüllt und bei 300C mit einer 50 % Sucroselösung nach Sterilfiltration
durch Millistak-Filter (Fa. Millipore) durchströmt. Der pH-Wert wurde zwischen 6,4
und 6,6 eingestellt. Schon nach kurzer Zeit wurde ein relativ konstanter Durchfluß
von etwa 2,8 l/h erreicht und die Produktlösung per HPLC analysiert.
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Ein typisches Produktspektrum sah wie folgt aus: 2,53 % Fructose,
1,86 % Glucose, 15.11 % Sucrose, 74,42 % Isomaltulose, 6,08 % 1,1'-Disaccharid.
Es waren keine Tri-, Tetra- oder sonstige Oligosaccharide nachweisbar.
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Beispiel E 1200 g des Esters aus Beispiel A wurden mit 63,3 g Desmodur
N und 38,3 g Isophorondiisocyanat unter Zusatz von 0,2 g Desmorapid S0 umgesetzt.
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Aus 800 g dieses so erhaltenen polymerisierbaren Acrylatharzes, 40
g Irgacure (Ciba-Geigy), 320 g Phosphatpuffer, 0,01 M, pH 7,0, sowie 4,0 kg Protaminobacter
Zellsuspension, konzentriert um den Faktor 10, und 30 kg Siliconöl mit einer Dichte
von 0,95 g/cm3 wurden analog Beispiel D Perlen (mittlerer Durchmesser 1,5 mm) hergestellt
und in eine 10 1 Säule gefüllt.
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Der mit immobilisierten Protaminobacter rubrum gefüllte 10 1 Bioreaktor
wurde bei 30°C von einer sterilfiltrierten 50 % Sucroselösung durchströmt und nach
Einstellen eines Durchflusses von etwa 3,05 lih kontinuierlich betrieben. Der pH-Wert
wurde dabei auf 6,4-6,6 geregelt.
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Der Reaktor wurde über 2 Monate hinweg ohne nennenswerte Aktivitätsverluste
betrieben. Für typisches Analysenbeispiel, welches per HPLC ermittelt wurde: 31,1
% Sucrose, 60,7 % Isomaltulose, 1,7 % Fructose, 1,4 % Glucose, 5,1 % 1,1'-Disaccharid,
keine Oligosaccharide.
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Die Durchflußrate des Bioreaktors wurde nun auf etwa 1,75 l/h erniedrigt
und folgendes Produktspektrum ermittelt: 4,3 % Fructose, 3,9 % Glucose, 0,9 % Sucrose,
81,7 % Isomaltulose, 9,2 % 1,1'-Disaccharid, keine Oligosaccharide.