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Verfahren zum Herstellen won Kunststoff-Dispersionen
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Es ist bekannt, daß die schlechte Naßhaftung von Dispersionsfarben
auf glatten, nicht saugfähigen UntergrUnden lange Zeit den Einsatz bestimmter Dispersionsfarben
eingeschränkt hat. Niedrig pigmentierte Dispersionsfarben, und unter diesen wieder
besonders solche, die zu glänzenden aber seidenmatten Filmen auftrocknen, haften
auf glatten, nicht saugfähigen Untergründen ungenügend, wenn die Anstriche nach
dem Trocknen wieder befeuchtet werden.
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Besonders schlecht ist die Naßhaftung bei frischen Anstrichen, die
noch nicht gealtert sind.
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Niedrig pigmentierte Dispersionsfarben wählt man dann, wenn der Anstrich
abwaschbar sein soll. Durch den hohen Bindemittelgehalt dieser Farben entsteht ein
geschlossener, abwaschbarer Film.
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Ebenso weisen glänzende oder seidenmatte Dispersionsfarben eine Pigmentvcilumenkonzentration
von weniger als 40 % und in der Regel etwa 10 - 25 % auf. Daneben enthalten sie
zur Verbesserung von Glanz, Verlauf und offener Zeit und als Filn-ionsolidierungsmittel
organische Lösungsmittel in größerer Menge, etwa zwischen 3 und 15 %. Glanz, Verlauf
und offene Zeit werden z. B. durch mehrwertige,
mit Wasser mischbare
Alkohole mit bis zu 6 C-Atomen, insbesondere Äthylen- und Propylenglykol oder deren
Monomethylbis Monobutyläther beeinflußt. Zur Verbesserung der Filnikonsolidierung
verwendet man beschränkt wasserlösliche Lösungsmittel wie die Monoglykoläther von
Carbonsäuren und insbesondere Ester von Carbonsäuren mit Monoalkyläthern von Glykolen
oder Oligoglykclen, ButyldigJykolacetat ist einer der verbreitetsten Vertreter dieser
Gruppe.
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Die Kombination von niedriger Pigmentierung und höherem Lösungsmittelgehalt
wirkt sich auf die Naßhaftung der Dispersionsfarbanstriche ganz besonders negativ
aus. Mangelhafte Naßhaftung führt dazu, daß die an sich als abwaschbar konzipierten
Anstriche diese Eigenschaft nicht mehr besitzen, wenn sie auf glatte, nicht saugfähige
Untergründe, z.B. auf alte Alkylharz- oder ölfarbanstriche aufgetragen wurden. In
Feuchträumen wie Küchen oder Badezimmern und manchen gewerblichen Räumen, wo mit
Kondenswasserbildung gerechnet werden muß, kann sich der neue Anstrich vom Untergrund
ablösen, wenn nicht für ausreichende Naßhaftung gesorgt ist. Schließlich erschwert
mangelhafte Naßhaftung die Anstricharbeit. Werden beispielsweise Sockel und obere
Wandhälfte oder Wand und Decke verschiedenfarbig ausgeführt, so kann es geschehen,daß
der erste Anstrich durch ungenaue Pinselführung andersfarbig beschmutzt wird. Grundsätzlich
kann man diese Verschmutzungen mit einem feuchten Lappen beseitigen. Bei mangelhafter
Naßhaftung wird dabei jedoch leicht der erste Anstrich beschädigt oder ganz abgeschoben.
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Es hat aus diesen Gründen nicht an Versuchen gefehlt, Kunststoff-Dispersionen
so zu modifizieren, daß die mit ihnen hergestellten Dispersionsfarben die erwünschte
Naßhaftung zeigen. Es ist insbesondere aus der Deutschen Offenlegungsschrift 1.595.501
bekannt, bei der Herstellung von Kunststoff-Dispersionen durch Polymerisation geeigneter
Monomerer in wäßriger Emulsion als Comonomere 0,2 bis 15 Gew.-% bezogen auf die
Gesamtmenge der Monomeren an Verbindungen mit Oxirangruppen in das Polymerisat einzubauen,
und anschließend
bei Raumtemperatur Ammoniak oder Amine auf das
Copolymerisat einwirken zu lassen. Geeignete Oxiranverbindungen sind vor allem Glycidylester
der Acryl- oder Methacrylsäure, aber auch Allylglycidyläther oder Vinylglycidyläther.
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Dispersionsfarben, die mit derartigen Kunststoff-Dispersionen hergestellt
sind, haben bereits eine recht gute Naßhaftung. Für viele Zwecke der Praxis recht
die Naßhaftung dennoch bei weitem nicht aus.
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Weiterhin ist bekannt, daß die Aufnahmefähigkeit von Polymeren für
organische Lösungsmittel unterschiedlich und sowohl von der Natur der Polymeren
als auch von der Art der organischen Lösungsmittel abhängig ist.
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Es wurde nun gefunden, daß Farben mit besonders guter Naßhaftung der
Anstriche auf nichtsaugfähigen Substraten entstehen, wenn man als Bindemittel für
diese Farben wcBrige Kunststoff-Dispersionen verwendet, deren Monoruersystem, bezogen
auf die Gesamtmenge der Monomeren, aus A.) 20 - 80 Gew.-%, vorzugsweise 40 - 60
Gew.-% Monomerer, die im Polymeren hartmachend wirken und die aufgrund ihrer Copolymerisationsparameter
mit konjugierten Dienen mit 4- 8-C-Atomen, die gegebenenfalls durch Halogen substituiert
sein können, copolymerisierbar sind, B.) 20 - 80 r-w.-, vorzugsweise 40 - 60 Gew.-%
weichmachender Monomerer, die konjugierte Diene mit 4 - 8 C-Atomen sind und gegebenenfalls
durch Halogen substituiert sein können, C.) 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 - 3
Gew.-%, eines wasserlöslichen Monomeren, welches entweder Acrylsäure oder Methacrylsaure
ist oder sich von Arcylsäure oder Methacrylsäure ableitet und D.) 0,5 - 10 Gew.-%,
vorzugsweise 1 - 5 Gew.-%, einer Verbindung der allgemeinen Formel:
wobei X = -0-, -0-CH2 - oder
bedeutet und R = H oder CH3 und R' = H oder CH3 ist, besteht.
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Hartmachende Monomere der unter A.) genannten Art sind z. B.
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Methylmethacrylat, Styrol oder Vinyltoluol.
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Weichmachend wirkende Monomere der unter B.) genannten Art sind z.
B. Butadien, Isopren oder Chloropren.
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Wasserlösliche Monomere der unter C.) genannten Art sind z. B.
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Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid oder Methacrylamid.
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Monomere der unter D.) genannten Art sind z. B. Acetessigsäurevinylester,
Acetessigsäureallylester oder Acetessigsäureester von ß-Hydroxyäthyl-acrylat oder
-methacrylat oder Hydroxypropylacrylat oder -methacrylat. Vorzugsweise wird Acetessigsäureallylester
verwendet, da hiermit die besten Ergebnisse erzielt werden.
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Bei Dispersionen, die im sauren Bereich hergestellt werden, ist es
häufig vorteilhaft zur Erhöhung der Lagerstabilität und zur Erleichterung der Farbenherstellung
mit Ammoniak oder geeigneten Aminen z. B. wasserlöslichen tertiären Aminen einen
pH-Wert zwischen 7,5 und 10 einzustellen.
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Kunststoff-Dispersionen sind außerordentlich komplexe Systeme.
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Die Herstellung der hochwertigen Dispersionen gemäß der vorliegenden
Erfindung setzt die Anwendung der auf dem Gebiet der Emulsionspolymerisation bestehenden
Erfahrungen, auch soweit sie hier nicht besonders beschrieben sind, voraus. Die
Mißachtung der dem Fachmann
der Emulsionspolymerisation bekannten
Regeln kann daher wichtige Eigenschaften, z.B. die Wasserbeständigkeit, der Dispersionsfilme
bzw. der Anstrichfilme, beeinträchtigen. Die Dispersionen sollten deshalb, bezogen
auf den Gehalt an Polymerisat, die üblicherweise verwendeten Mengen von bis zu 3
%, vorz'gsweise bis zu 2 %, an ionischen Emulgatoren bzw. bis zu 6 %, vorzugsweise
bis zu 4 % an nichtionischen Emulgatoren nicht wesentlich überschreiten.
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Als nichtionische Emulgatoren verwendet man beispielsweise Alkylpolyglykoläther
wie die Äthoxylierungsprodukte von Lauryl-, Oleyl oder Stearylalkohol oder von Gemischen
wie Kokosfettalkohol;Alkylphenolpolyglykoläther wie die Äthoxylierungsprodukte von
Gctyl-oder Nonyl-phenol, Diisopropyl-phenol, Triisopropylphenol oder von Di- oder
Tri-tert. -butyl-phenol; oder Athoxylierungsprodukte von Polypropylenoxid.
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Als ionogene Emulgatoren kommen in erster Linie anionische Emulgatoren
in Frage. Es kann sich dabei um die Alkali- oder Ammonium-Salze von Alklrl-, Aryl-
oder Alkyl-aryl-sulfonaten, -Sulfaten, -Phosphaten, -Phosphonaten oder Verbindungen
mit anderen anionischen Endgruppen handeln, wobei sich auch Oligo-oder Polyäthylenoxyd-Einheiten
zwischen dem Kohlenwasserstoffrest und der anionischen Gruppe befinden können. Typische
Beispiele sind Natriumlaurylsulfat, Natriumoctylphenolglykoläthersulfat, Natriumdodecylbenzolsulfonat,
Natriumlauryl-diglykolsulfat, Ammonium-tri-tert.-butylphenolpenta- oder -oktaglykolsulfat.
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Als Schutzkolloide verwendet man gegebenenfalls Naturstoffe wie Gummiarabicum,
Stärke, Alginate oder modifizierte Naturstoffe wie Methyl-, Äthyl-, Hydroxyalkyl-
oder Carboxymethylcellulose oder synthetische Substanzen, wie Polyvinylalkohol,
Polyvinylpyrrolidon oder Gemische aus derartigen Stoffen. Bevorzugt können modifizierte
Cellulose-Derivate und synthetische Schutzkolloide verwendet werden.
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Der Einsatz dieser Schutzkolloide ist jedoch bei Verwendung der beschriebenen
Monomersysteme, wie dem Fachmann bekannt ist, nur beschränkt möglich. Die verwendbaren
Mengen sind häufig gering, (0,001 - 1 %) und die Verträglichkeit sowie die Art der
Zugabe muß von Fall zu Fall geprüft werden. Wenn die Verwendung von Scbutzkolloiden
erforderlich ist, können z.B. die in der DAS 1.570.312 beschriebenen Richtlinien
angewendet werden.
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Zum Starten und Weiterführen der Polymerisation bedient man sich öl-
und/oder vorzugsweise wasserlöslicher Radikalbildner oder Redoxsysteme. Es eignen
sich beispielsweise Wasserstoffperoxyd, Kalium- oder Ammoniumperoxydisulfat, Dibenzoylperoxyd,
Laurylperoxyd, TrFtert.-butylperoxyd, Bis-azodiisobutyronitril allein oder zusammen
mit reduzierenden Komponenten, beispielsweise Natriumbisulfit, Rongalit, Glucose,
Ascorbinsäure und anderen reduzierend wirkenden Verbindungen.
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Die erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen haben den besonderen
Vorteil, daß sie sich sowohl zur Herstellung von Dispersionsglanzfarben mit guter
Naßhatung auf nichtsaugfähigen Untergründen eignen, als auch daß sie hohe Verseifungsbeständigkeit
aufweisen.
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Beispiel 1: In einem 16 Liter-Druckkessel mit Impellerrührer wird
eine Flotte, bestehend aus: 3090 g E-Wasser 80,5 g Natrium-dodecylbenzolsulfonat
15 g Kaliumpersulfat und 3 g NaOH (fest) vorgelegt. Man spült die Flotte und die
gesamte Apparatur mit Stickstoff und führt auch die anderen Operationen unter der
Schutzgas-Atmosphäre aus.
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Aus einem Vorratsgefäß pumpt man eine Mischung aus
1200
g Butadien 1560 g Styrol 90 g Acetessigsaureallylester in den Druckkessel.
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Man setzt den Rührer in Gang (ca. 300 UpM) und beginnt zu heizen.
Bei 700C (der Innendruck beträgt dann ca. 10 bar) wird 2 1/2 Stunden polymerisiert
und dann eine Lösung von 40 g Natrium-dodecylbenzolsulfonat in 750 g E-Wasser zugepumpt.
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Nach weiteren 2 Stunden Polymerisation bei 700C fügt man eine Lösung
von 15 g Kaliumpersulfat in 250 g E-Wasser zu und dosiert dann im Verlauf von ca.
15 Minuten eine Mischung aus 180 g Styrol und 60 g Acrylsäure zu.
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Die Nachreaktionszeit beträgt 3 Stunden (ebenfalls bei70CC).
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Anschließend wird der Kessel abgekühlt, belüftet und das Produkt filtriert.
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Der Feststoffgehalt beträgt ca. 42 %. Die Koagulatmenge ist gering.
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Beispiel 2: In gleicher Weise,wie in Beispiel 1 beschrieben, windverfahren,
wobei jedoch die Gesamtmenge des Styrols (1740 g) durch Vinylto1uol ersetzt ist.
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Beispiel 3: In gleicher Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, wird
verfahren, wobei jedoch die Hälfte des Styrols (780 g in der Vorlage und 90 g bei
der Nachdosierung) durch Vinyltoluol ersetzt ist.
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Nichterfindunsgemäßes Vergleichsbeispiel 4: In gleicher Weise, wie
in Beispiel 1 beschrieben, wird verfahren, wobei jedoch kein Acetatessigsäureallylester
mitverwendet wird und die Wassermenge in der Dispersionsflotte um 90 o auf 3000
g reduziert wird.
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Zum Herstellen der Dispersionsfarben mit hoher Naßhaftung mischt man
die Dispersionen mit einer Pigmentaufschlämmung ab. Solche Pigmentaufschlämmungen,
auch als Pigmentanteigungen oder Pigmentpasten bezeichnet, die sich zum Einsatz
in niedrig pigmentierten Dispersionsfarben und insbesondere von Glanzfarben eignen,
bestehen zum Beispiel auf Titandioxid, welches in Wasser gleichmäßig dispergiert
ist. Sie enthalten in der Regel Schutzkolloide wie Cellulosederivate, beispielsweise
Hydroxyäthylcellulose, und Dispergiermittel, beispielsweise Salze der Poly(meth)acrylsäure
oder Natriumpolyphosphat. Übliche Bestandteile der Pigmentaufschlämmung sind ferner
antimikr-obielle Knservierungsmittel, Entschlämmer, pH-Stabilisatoren und Füllstoffe.
Besonders geeignete Titandioxydpigmente sind Rutil und Anatas. Für Glanzfarben ist
es wichtig, daß der mittlere Teilchendurchmesser des Pigments in der Nähe der unteren
Grenze der Licht-Wellenlänge liegt, also bei etwa 0,4 bis 0,2 >. Für die Herstellung
niedrig pigmentierter matter Farben kann man beispielsweise spezielle oberflächenreiche
Silikatpigmente mitverwenden.
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Bindemittelreiche matte Farben ergeben gut zu reinigende Anstriche.
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Die Pigmentpaste kann natürlich auch Buntpigmente enthalten, aber
der gewünschte Farbton kann ebenso durch Abtönen der mit Weißpigment konfektionierten
flispersionsfarbe eingestellt werden.
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Die Pigmentaufschlämmung kann nach den bekannten Methoden hergestellt
werden, z.B. durch Dispergieren des Pigmentes im Dissolver, oder auf Kugel- oder
Sandmühlen. Zur Verwendung in Glanzfarben darf die Pigmentaufschlämmung keine wesentlichen
Mengen an Pigmentaggregaten enthalten, weil diese den Glanz beeinträchtigen.
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Man kann entweder der Dispersion oder auch der fertigen Dispersionsfarbe
Hilfsstoffe zusetzen, z.B. Weichmacher, Vernetzer, Puffersubstanzen,
Verdicker,
Thixotropierungsmittel, Rostschutzmittel, Alkydharze oder trocknende Öle. Weichmacher
sind hierbei nicht die eingangs als Filmkonsolidierungsmittel genannten Lösungsmittel
mit nur temporärer Wirkung sondern Verbindungen wie Dibutylphthalat, die die Fiamhi1dlrngstem.rerntur
erniedrigen und längere Zeit im Polymerisat verbleiben.
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Zur Prüfung der Naßhaftung wurden Glanzfarben nach der folgenden R-cptur
hergestellt: 1. Wasser 41,0 GT 3 %ige wäßrige Lösung von RTylose H 20 15,6 GT RCalgon
N (fest) 0,4 GT Dispergiermittel PA 30 3,0 GT Ammoniak 25 Eig 1,0 GT Konservierungsmittel
2,0 GT Entschäumer 3,0 GT Titandioxid 175, GT Korngröße 0,2-0,4 p 1,2-Propylenglykol
10,0 GT werden dispergiert und dann die -2. Dispersion (bei 42 % Feststoffgehalt)
843,0 GT eingesetzt, die, wenn der pH-Wert nicht anker ca. 7 liegt, mit 2,0 GT Ammoniak
25 %ig versetzt wird.
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Anschließend wird unter Rühren langsam eine Mischung aus 3. Butyldiglykolacetat
und 10,0 GT 1,2-Propylenglykol 27,0 GT zugegeben.
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Die unter 1. angegebenen flüssigen bzw. löslichen Bestandteile mit
Ausnahme des 1.2-Propylenglykols werden in einem Rührgefäß in der benannten Reihenfolge
vorgelegt und darin das Pigment mit einem Dissolver dispergiert. Anschließend wird
1,2-Propylenglykol zugegeben. Von dieser Pigmentpaste wurde eine größere Menge hergestellt,
um für die Abmischung mit den verschiedenen
zu prüfenden Dispersionen
gleiche Bedingungen, z.B. hinsichtlich der Pigmentdispergierung, zu gewährleitsten.
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Für die Herstellung der einzelnen Farben wurde aus der Pigmentpaste
ein entsprechender Anteil entnommen und in dem in den obigen Rezepten genannten
Verfahren mit den etwa 1 Tag alten Dispersionen unter einem langsam laufenden Rührer
gemischt. Darauf wurden die unter 3. genannten Lösemittel zugegeben. Nach der vollständigen
Konfektionierung wurden die Farben gesiebt.
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Diese Glanzfarben werden nach 1 Tag Standzeit auf Glasplatten und
auf Stahlbleche, auf die vorher ein lufttrocknender pigmentierter glänzender Alkydharzlack
gesprüht und nach Trocknung 24 Stunden bei 100"C gealtert wurde, aufgezogen. Verwendet
wurde ein Filmzieher mit einer Spalthöhe von 200 pm.Nach 24 Stunden Trockenzeit
der Glanzfarben wurden diese nach den beiden nachfolgend beschriebenen Methoden
auf Naßhaftung geprüft.
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1) Abriebtest Auf einer mechanischen Abriebmaschine, wie sie z. B.
in der Deutschen Offenlegungsschrift 2.262.956 beschrieben ist, ähnlich der Gardner-Washability
und Abrasion Machine, jedoch mit einer etwa 1,20 m langen Laufstrecke werden die
vorbereiteten Glasplatten so eingelegt, daß die aufgezogenen Dispersionsfarbenfilme
senkrecht zur Laufrichtung der Bürste liegen. Wegen der Länge der Laufstrecke können
in einem Prüfgang etwa 15 Farben gleichzeitig untersucht werden. Verwendet wird
eine Schweinsborstenbürste, die zu Beginn der Prüfung mit destilliertem Wasser befeuchtet
wird. Die Laufstrecke der Bürste wird während der Prüfung ebenfalls mit destilliertem
Wasser betropft, so daß die Bürstenspur ständig mit einem Wasserfilm bedeckt ist.
Bei ungenügender Naßhaftung wird nach wenigen Bürstengängen die Dispersionsfarbe
durch die Bürste vom Untergrund abgeschoben und reißt an der Grenze zwischen befeuchtetem
und trockenem Film ab. Die Naßhaftung ist umso besser, je länger die Bürste bis
zum Abschieben des Films läuft. Optimale Naßhaftung liegt
vor,
wenn nach 3000 Bürstengängen (1 Bürstengang ist ein Hin-und Herlauf) der Film in
der befeuchteten Bürstenspur noch nicht abgeschoben ist.
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2. ndell Sd LioIlstest Hierbei wurde ein rechteckiger Thermostat verwendet,
der zur Hälfte mit Wasser von 500C gefüllt ist und in dessen Gasraum über der Wasseroberfläche
ein Ventilator montiert ist. Die obere Öffnung wird mit den vorbereiteten Stahlbechen
- mit der Prüffläche nach unten - belegt und dadurch geschlossen.
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Der Thermostat steht in einem auf 230C gehaltenen Raum. Durch die
Temperaturdifferenz kondensiert sich Wasserdampf an der Unterseite der Bleche und
wirkt auf die Glanzfarbenfilme ein.
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Nach jeweils 15 Minuten Einwirkungszeit werden die Platten abgenommen
und beurteilt.
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Ungenügende Naßhaftung zeigt sich in der Bildung von Blasen zwischen
der Dispersionsfarbe und dem Alkydharzlack sowie in der leichten Abschiebbarkeit
des Films, z. B. mit der Fingerkuppe. ei guter Naßhaftung ist der Film auch nach
4 Stunden noch blasenfrei und nicht abschiebbar.
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Die Prüfergebnisse zeigt Tabelle 1.
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Zusammenstellung der Prüfergebnisse: Beispiel Abriebtest Beständigkeit
Nr. Zahl der Doppel- im Kondensationstest bürstenstriche 1 >3000 >4 Stdn.
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2 >3000 >4 Stdn.
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3 >3000 > 4 Stdn.
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4+) 170 < 15 Min.
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nicht erfindungsgemäßes Vergeleichsbeispiel.