DE2628366B2 - Verfahren zur herstellung duenner einkristallschichten - Google Patents
Verfahren zur herstellung duenner einkristallschichtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer dünnen Einkristallschicht gemäß Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
Aus der Veröffentlichung J. of Appl. Phys. 37, No. 12 (1966), Seite 4586, 4587 ist ein Verfahren zur
Herstellung einer dünnen Einkristallschicht bekannt, wobei man das Schichlrnaterial in Vakuum verdampft,
auf der (lüO)-Ebene eines Steinsalzkristalls niederschlägt und anschließend den Steinsalzkristall in Wasser
löst. Bei diesem bekannten Verfahren bereitet es Schwierigkeiten, Kristalldünnschichten aus verschiedenen
Substanzen auf dem Substrat zu ziehen, weil der Dampfdruck der einzelnen Substanzen oder
Schichtmaterialien stark unterschiedlich ist. Die Abstimmung der Temperatur der Schichtmaterialien
beim Verdampfen und der Temperatur des Substrates bereitet aus demselben Grund Schwierigkeiten. Daher
können dünne Einkristallschichtcn durch die herkömmlichen Verfahren der Abscheidung aus der
Dampfphase oder der Aufdampfung im Vakuum oder des Sputterns kaum befriedigend erzeugt werden. Wie
sich auch aus der obengenannten Veröffentlichung ergibt, sind diese Schwierigkeiten bei den halbleitenden
Verbindungen vorhanden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Schwierigkeiten der herkömmlichen Verfahren
zur Herstellung von dünnen Einkristallschichten zu überwinden und ein neues Verfahren anzugeben, um
dünne Einkristallschichten mit einer hohen Qualität, insbesondere mit fehlerfreier K.istallstruktur und
ohne Fehlstellen auf Grund von Verunreinigungen, herstellen zu können. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist in dem Patentanspruch gekennzeichnet. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden in dem
Vakuumbereich Agglomerate aus den Atomen des Schichtmaterials gebildet, das heißt, die Atome gruppieren
sich zu größeren Ansammlungen. Diese Agglomerate werden durch die Elektronen ionisiert und
durch das elektrische Feld in Richtung auf das Substrat beschleunigt, so daß sie auf der Spaltebene des Substrats
aufschlagen und dort die gewünschte Einkristallschicht bilden. Die erfindungsgemäß erzeugten
kristallinen Schichten haben ausgezeichnete Eigenschaften. Man nimmt an, daß dieses Ergebnis dadurch
erzielt wird, daß der Selbstaufheizungseffekt der abgeschiedenen Schicht selbst und der Wanderungseffekt
der Atome in der Dünnschicht ausgenutzt wird. Es ist allgemein sehr schwierig, Kristalle der verschiedensten
Substanzen auf Substraten zu ziehen, die auf einer verhältnismäßig tiefen Temperatur gehalten
werden. Daher bereitet es Schwierigkeit, dünne Einkristallschichten durch die herkömmlichen Verfahren
der Abscheidung aus der Dampfphase oder der Aufdampfung im Vakuum oder des Sputterns zu erzeugen.
Besonders schwierig ist es im Fall von halbleitenden Elementen, beispielsweise Silicium (Si).
Die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch eine Aufdampfeinrichtung,
um das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von dünnen Einkristallschichten
durchzuführen, und
Fig. 2 bis 5 Beispiele von Elektronenmikroskopaufnahmen und Elektronenbeugungsmustern von
-" dünnen Einkristallschichten, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sind.
Die Beschreibung erfolgt an Hand eines Beispiels, bei dem eine epitaxiale Schicht aus Silicium auf einer
Spaltebene von wasserlöslichem, spaltbarem Steinsalz
-' gezogen oder wachsen gelassen wird.
In Fig. 1 ist ein geschlossener Tiegel I dargestellt,
der wenigstens eine Injektionsdüse 2 aufweist. Der Tiegel 1 enthält das Schichtmateria! 3, aus dem die
Einkristaüschicht gebildet werden soll. Der Tiegel
i" wird durch ein geeignetes Heizverfahren, beispielsweise
durch Widerstandsheizung oder Elektronenbeschußheizung (wie in Fig. 1 gezeigt ist) auf eine erhöhte
Temperatur aufgeheizt, so daß das Schichtmaterial 3 verdampft wird und einen Dampf 4 bildet. Auf
i"> diese Weise kann ein Dampf mit einem Dampfdruck
von etwa K)"2 Torr bis zu einigen Torr erhalten werden.
Der auf diese Weise erzeugte Dampf 4 wird durch die Düse 2 in ein Vakuum 5 abgesprüht, das
auf '/,„„ des Dampfdruckes in dem Tiegel 1 oder auf
einem geringeren Druck, höchstens jedoch bei 10 2
Torr oder weniger, gehalten wird, wobei die Atome indem Dampf 4 unter dem Einfluß der Unterkühlung,
die durch die adiabatische Expansion bewirkt wird, zu Aggiomeraten 6 kondensieren. Jedes der Agglo-
Γι merate 6 besteht im allgemeinen aus 100 bis 2000
Atomen. Wenn eines der Atome in dem Agglomerat 6 ionisiert wird, wird ein sogenanntes ionisiertes Agglomerat
erzeugt. Folglich ist ein Draht 8 als anionische Quelle vorgesehen, um Elektronen 9 auszusenden,
><> die mit den neutralen Aggiomeraten 6 zusammenstoßen,
um ionisierte Agglomerate 7 zu bilden, die zusammen mit den neutralen Aggiomeraten 6 in Richtung
auf ein Substrat 10 bewegt werden, während sie durch die Wirkung eines elektrischen Feldes be-
>■■> schleunigt werden. Das elektrische Feld wird durch
Beschleunigungselektroden erzeugt, die an und/oder nahe bei dem Substrat 10 angeordnet und mit einer
Beschleunigungsspannungsquelle 11 verbunden sind.
Auf diese Weise treffen die Agglomerate auf dasSub-
wi strat 10 auf und werden in Form einer Schicht darauf
abgeschieden.
Das Substrat 10 besteht vorzugsweise aus einer Substanz, deren Spaltebene leicht gespalten werden
kann und das leicht in Wasser oder einem anderen
hi Lösungsmittel gelöst werden kann. Im allgemeinen ist
Steinsalz für diesen Zweck geeignet. Steinsalz ist besonders geeignet, um darauf Siliciumeinkristalle zu
ziehen, da der Gitterfehlbetrag zwischen Steinsalz und
Silicium, d. h. die Differenz zwischen der Gitterkonstanten
von Steinsalz und Silicium, nur 3 Prozent beträgt.
Wenn die ionisierten Agglomerate 7 mit dem Substrat 10 kollidieren, wird der größte Teil ihrer kinetischen
Energie in thermische Energie umgesetzt, die auf das Substrat 10 und die darauf abgeschiedene
Oberflächenschicht übertragen wird. Gleichzeitig zerfällt jede der ionisierten Agglomerate 7 selbst in einzelne
Atome, die sich auf der abgeschiedenen Schicht bewegen, so daß das Wachstum des Einkristalls auf
Grund des sogenannten Wanderungseffektes erleichtert wird. Dieser Wanderungseffekt ist auch im Falle
von neutralen oder nicht-ionisierten Agglomeraten 6 zu erwarten. Der Wanderungseffekt, der bei der erhöhten
Temperatur stattfindet, die durch die thermische Energie erzeugt wird, die aus der kinetischen
Energie der Agglomerate stammt und die auf die abgeschiedene Schicht auf dem Substrat 10 übertragen
wird, bewirkt ein Wachstum der Einkristallschicht, bei dem die Kristallachse der Schicht durc'i die Kristallachse
des Substrates 10 orientiert wird (epilaxiales Wachstum). Beispielsweise wird eine Siliciumeinkristallschicht
in der Richtung der (lOO)-Ebene auf der (100)-Ebene des Steinsalzes gebildet. Auf diese Weise
wird eine Einkristallschicht 12 durch epitaxiales Wachstum auf der Spaltebene des Substrates 10 durch
die ionisierten Agglomerate 7 und die neutralen Agglomerate 6 gebildet, die auf das Substrat 10 aufgetroffen
sind.
Nachdem die Einkristallschicht die gewünschte Dicke erreicht hat, wird das Substrat 10 mit der Einkristallschicht
12 in Wasser eingetaucht. Dabei wird das Substrat 10 in Wasser gelöst, so daß die Einkristallschicht
12 davon getrennt werden kann.
Die Fig. 2 bis 5 zeigen Elektronenmikroskopaufnahmen und Elektronenbeugungsmuster von dünnen
Silicium-Einkristallschichten, die auf der Spaltebene von Steinsalz nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden sind. Bei diesen Beispielen wurde die Beschleunigungsspannung für die ionisierten
Agglomerate auf 3 kV und die Temperatur des Substrates aus Steinsalz auf 300° C bei dem Beispiel,
das in den Fig. 2 und 4 gezeigt ist, und auf 500° C bei dem Beispiel, das in den Fig. 3 und 5 gezeigt ist,
eingestellt. Die Fig. 2 und 3 zeigen die Elektronenmikroskopaufnahmen und die Fig. 4 und 5 die Elektronenbeugungsmuster
der beiden Beispiele.
Aus den Fig. 2 bis 5 ist ersichtlich, d?ß durch das erfindungsgemäße Verfahren ohne Schwierigkeiten
ausgezeichnete Einkristallschichten hergestellt werden können. Besonders das in den Fig. 3 und 5 gezeigte
Beispiel zeigt eine Einkristallschicht mit ausgezeichneter Qualität. Ferner können die Aufdampfbedingungen,
beispielsweise die Substrattemperatur und die Beschleunigungsspannung für die ionisierten Agglomerate
je nach der Art des Materials, das ais Einkristallschicht abgeschieden werden soll, geeignet
ausgewählt werden, um leicht Einkristallschichten mit ausgezeichneter Qualität herzustellen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können geeignete Materialien, beispielsweise Natriumbromid,
außer dem Steinsalz für das Substrat verwendet werden.
Daher kann das erfindursgsgemäße Verfahren angewendet werden, Substanzen, beispielsweise aus
anderen halbleitenden Elementen als Silicium und aus Verbindungen von halbleitenden Elementen, herzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat die folgenden Vorteile:
1. Die Oberfläche eines Substrats, auf dem eine Einkristallschicht abgeschieden und ausgebaut
werden soll, kann jederzeit sauber gehalten werden, weil die ionisierten Agglomerate selbst
während der Abscheidung eine Sputter-Reinigungswirkung haben. Daher werden Einkristallschichten
mit hoher Qualität erzeugt, die nahezu keine Fehler auf Grund von Verunreinigungen
haben.
2. Da die ionisierten Agglomerate mit einer genügend hohen Energie beschleunigt werden, die
von einem an sie angelegten elektrischen Hochspannungsfeld erzeugt wird, wird die Energie
zum TeiJ in Wärmeenergie umgesetzt, wenn die ionisierten Agglomerate auf das Substrat auftreffen.
Diese Wärmeenergie bewirkt eine lokale Temperaturanhebung, so daß das Kristallwachstum
des abgeschiedenen Materials glatt vonsiatten geht. Auf diese Weise ist es nicht notwendigerweise
erforderlich, daß das Substrat selbst aufgeheizt wird. Das glatte Wachstum einer Einkristallschicht
mit hoherQualität kann durch den Selbstaufheizungseffekt der abgeschiedenen
Schicht selbst vonstatten gehen. Durch die kombinierte Anwendung einer geeigneten Anhebung
der kinetischen Energie der ionisierten Agglomerate und einer geeigneten, externen Heizung
des Substrates wird eine Vergrößerung in den Einkristallbereichen erzielt, so daß das Wachstum
einer Einkristallschicht erleichtert wird.
3. Da die ionisierten Agglomerate ein kleines Verhältnis
von Ladung zu Masse (e/m) haben, kann die Einknstallschicht leicht auf einem isolierenden
Substrat wachsen. Daher kann das Substrat, welches die Kristallachse der darauf abgeschiedenen, dünnen Schicht orientiert, aus einer großen
Vielzahl von Materialien, einschließlich Steinsalz, bestehen.
4. Durch geeignete Auswahl eines Substratmaterials, das eine sehr ähnliche Gitterkonstante wie
das Schichtmaterial, das abgeschieden werden soll, hat, kann die Erfindung nicht nur bei halbleitenden Elementen, sondern auch bei Verbindungen
aus halbleitenden Elementen angewendet werden.
5. Die auf dem Substrat abgeschiedene Einkristallschicht kann leicht von dem Substrat dadurch getrennt
werden, daß man Wasser oder ein anderes Lösungsmittel verwendet, wobei die Kristallstruktur
der Schicht nicht geändert wird.
6. Durch Wiederholung des oben beschriebenen Abscheidungsverfahrens können Einkristallschichten
mit einem pn-Übergang oder andere mehrlagige Einkristallschichten erzeugt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung einer dünnen Einkristallschicht, wobei man das Schichtmaterial im Vakuum verdampft, auf die Spaltebene eines kristallinen Substrates niederschlägt und anschließend das Substrat in einem Lösungsmittel löst, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch eine Düse (2) aus dem Tiegel (1) in ein Vakuum (5) gelangenden, abzuschneidenden Atome mit Elektronen beschießt und einem elektrischen Feld zwischen dem Tiegel (1) und dem Substrat (10) aussetzt, und daß man in dem Vakuum (5) einen Druck von V11x, oder weniger des Dampfdruckes in dem Tiegel (1), höchstens von 10 ' Torr, aufrechterhält.
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