DE2627406C3 - Metallgießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt - Google Patents

Metallgießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt

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DE2627406C3
DE2627406C3 DE2627406A DE2627406A DE2627406C3 DE 2627406 C3 DE2627406 C3 DE 2627406C3 DE 2627406 A DE2627406 A DE 2627406A DE 2627406 A DE2627406 A DE 2627406A DE 2627406 C3 DE2627406 C3 DE 2627406C3
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D7/00Casting ingots, e.g. from ferrous metals
    • B22D7/06Ingot moulds or their manufacture
    • B22D7/10Hot tops therefor

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Description

Die Erfindung betrifft eine Metallgießform nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Im allgemeinen bilden sich beim Gießen eines Gußblockes in einer Form Lunkerhohlräume in dem mittleren Bereich des Kopfes und in der Nachbarschaft der Lunkerhohlräume Seigerungen von Verunreinigungen, wodurch die mechanische Festigkeit des Gußblokkes abnimmt. Insbesondere eine aus einem Stahlgußblock durch Walzen hergestellte Rohbramme wird fehlerhaft, wenn sie — wenn auch nicht von außen sichtbar — Lunkerhohlräume und/oder Seigerungen um die Lunker herum enthält oder wenn dies bei den daraus hergestellten Erzeugnissen der Fall ist, was beispielsweise durch Ultraschall-Meßverfahren festgestellt werden kann.
Aus einer solchen Bramme, welche im Inneren sekundäre Lunkerhohlräume oder Seigerungen enthält, hergestellte Stahlbleche oder -platten sind fehlerhaft Dies ist von besonderem Nachteil, wenn nur wenige besonders starke Platten aus einer Bramme hergestellt werden, da dann der Anteil fehlerhafter Stahlplatten bzw. -bleche 50 bis 100% ausmachen kann.
Nach dem Stand der Technik kann man den oberen Teil der inneren Wandung der sich nach unten erweiternden Form mit wärmeisolierenden Tafeln oder Ziegelsteinen auskleiden, um die Erstarrungsgeschwindigkeit des Metallgußstückes in der Form gegen dessen oberes Teil hin zu verringern. Nachteilig ist jedoch, daß dabei die Verringerung der Erstarrungsgeschwindigkeit in dem oberen Abschnitt des Metallgußstückes nicht genügend gesteuert werden kann, so daß es sich insbesondere nicht für den Guß von hochfestem Stahl eignet.
In der US-PS 17 75 473 ist eine Metallgießform mit kreisförmigem Querschnitt beschrieben, die in der Wandung des Kopfteils eine Isolierkammer aufweist. Die Isolierkammer ist ringförmig um den gesamten oberen Rand der Gießform herum angeordnet. Diese Kammer in dem oberen Gießformrand ist vorzugsweise keilförmig ausgestaltet, um das Aufsetzen einer ringförmigen Wärmehaube zu erleichtern. Die ringförmige Kammer in den Gießformen der Druckschrift bewirkt lediglich eine Herabsetzung der Wärmeabstrahlung der Metallschmelze im oberen Teil der Gießform. Eine gerichtete, abgestufte Wärmeabgabe innerhalb des Kopfes der Gießform findet bei den Gießformen der Entgegenhaltung nicht statt.
In der FR-PS 8 55 034 sind geschlossene Metallgießformen beschrieben, wobei alle die Schmelze umgebenden Wände Kammern aufweisen, die über Ventile von außen zugänglich sind. Über diese Ventile können die Kammern z. B. be- und entlüftet oder mit Flüssigkeiten gefüllt werden. Der Abkühlungsprozeß der Schmelze verläuft in den Metallgießformen der französischen Patentschrift aufgrund der geschlossenen Rundumisolierung nach einem Prinzip, das sich vom Abkühlungsvorgang der Schmelzen in den erfindungsgemäßen Gießformen stark unterscheidet. Die Gießformen der französischen Entgegenhaltung haben überdies den Nachteil, daß der Abkühlungsvorgang durch die Isolierung aller Gießformwände sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, wodurch das Verfahren relativ unwirtschaftlich wird.
Aus der FR-PS 8 52 721, Figur 7 ist eine Gießform bekannt, die im Kopfteil mit einer wärmeisolierenden Kammer in Form eines umlaufenden Ringkanals
ausgerüstet ist Mit diesem Ringkanal, der etwa dem aus der US-PS 17 75 473 bekannten Ringkanal entspricht, ist eine gesteuerte, abgestufte Abkühlung der Schmelze im Kopfteil der Gießform nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gießform nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, mit der die Erstarrungsgeschwindigkeit der Schmelze im Kopfteil der Form geregelt werden kann und zwar so, daß sie nach oben hin allmählich verringert wird. Die Bildung von Seigerungen soll nur im Kopf des herzuste"enden Gußblockes erfolgen. Die Produktausbeute an Gußblöcken bzw. Gußblockmasse hoher Qualität soll möglichst groß sein. Der Gußblock soll leicht aus der Gießform abstreifbar sein.
Die Aufgabe wird durch eine Gießform mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruchs 1 gelöst
Die erfindungsgemäße Gießform ermöglicht eine allmähliche Verringerung des Wärmeübergangs vom Metallgußblock in der Form zur Atmosphäre durch die Seitenwand der Form im oberen Bereich des MetallgußbJocks. Dadurch wird auch die Erstarrungsgeschwindigkeit des Metallgußblockes allmählich gegen seinen oberen Bereich hin verringert. Auf diese Weise wird die Bildung von sekundären Lunkerhohlräumen oder Seigerungen um die Lunker im Inneren des Gußblockes verhindert Es wird eine gute Gußblockqualität erreicht.
Nach einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gießform ergibt sich die maximale Tiefe der Kammern aus der allgemeinen Formel
x<h-d
in der h für die Höhe der Gießform, insbesondere für die Höhe des Gießblocks und d für den Innenabstand der Seitenwände am unteren Ende der rechteckigen oder quadratischen Gießform steht, wobei d bei der rechteckigen Gießform der Innenabstand zwischen den sich näherstehenden Seitenwänden ist.
Beträgt das Verhältnis der Breite der breiteren Wände zu der Breite der schmaleren Wände weniger als 1,7 : 1, dann ist eine wärmeisolierende Kammer vorzugsweise in allen vier Seitenwänden vorgesehen. Beträgt dagegen das genannte Verhältnis 1,7 :1 oder mehr, dann sind die wärmeisolierenden Kammern vorzugsweise nur in den breiteren Wänden vorgesehen. Durch diese Maßnahmen kann eine geeignete Wärmemenge durch die verschiedenen Bereiche der Seitenwände der Gießform von dem Metallgußstück in die Atmosphäre verteilt werden.
Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Gießform sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die erfindungsgemäße Gießform hat den Vorteil, daß in der Mitte des Gußstückes kaum sekundäre Lunker oder um diese herum angeordnete Seigerungen gebildet werden. Lediglich in einem kleinen Bereich an der Oberseite des Gußstückes entstehen Lunker. Mit der erfindungsgemäßen Gießform können genauso gute Gußstücke hergestellt werden wie mit einer Gießform mit sich nach oben vergrößerndem Querschnitt. Die schädliche Seigerungszone innerhalb des unteren Teils des Gußstückes und der Anteil an nicht-metallischen Substanzen in diesem Bereich ist verringert. Die erfindungsgemäße Gießf. ri; ermöglicht ein schnelles Abstreifen der Gießform vom fertigen Gußstück. Dadurch wird das Herstellungsverfahren beschleunigt und die Herstellungskosten der Gußstücke verringert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird durch die Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigt in F i g. 1 eine Vertikalschnittansicht eines Beispiels einer Gießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt gemäß dem Stand der Technik;
Fig.2 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Gießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt;
F i g. 3 eine Querschnittansicht in der Ebene 3-3 der Fig.2;
F i g. 4 eine Querschnittansicht in der Ebene 4-4 der Fig.2;
ίο Fig.5 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt;
F i g. 6 eine Querschnittansicht in der Ebene 6-6 der Fig. 5;
Fig.7 eine Querschnittansicht in der Ebene 7-7 der Fig. 5;
Fig.8 eine Vertikalschnittansicht der isothermen Erstarrungslinien eines Metallgußstückes in einer erfindungsgemäßen Gießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt; und
F i g. 9 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Gießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt mit einer abgeänderten Ausbildung der wärmeisolierenden Kammer. Eine erfindungsgemäße Gießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt eignet sich nicht nur zum Gießen eines Gußblockes aus Eisen oder Stahl, sondern aus jedem Gießmetall, auch Nichteisenmetalle, wie Aluminium, Kupfer. In allen Figuren sind gleiche Teile und Abschnitte mit dem gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
F i g. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch ein Beispiel für eine bekannte Gießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt Die Gießform 11 mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt ist auf einem Gespann 12 montiert und weist an ihre befestigte Isolierplatten 13 auf, die an den oberen Endabschnitten ihrer inneren Wandflächen vorgesehen sind. Die Isolierplatten 13 bestehen jeweils aus Wärmeisoliermaterial, wie Pulpe, Asbest oder Kieselerde und sind so ausgebildet, daß nach dem Eingießen des Gießmetalls in die Gießform die Oberfläche des Metallgußblockes mit einem Isoliermaterial 15 aus dem gleichen Material wie die Isolierplatten 13 bedeckt ist.
Wenngleich die oben erwähnte Gießform 11 mit den Isolierplatten 13 und dem Isoliermaterial 15 ausgestattet ist, ändert sich die Erstarrungsgeschwindigkeit eines Gußblockes, welcher mit Hilfe der Gießform 11 mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt gegossen wurde, doch nicht so stark zwischen dem oberen Teil und dem unteren Teil des Gußblockes. Zusätzlich wird daher die horizontale Querschnittsfläche der Gießform 11 (mit anderen Worten, die horizontale Querschnittsfläche des Gußblockes) gegen deren unteres Ende hin größen Dies bewirkt, daß die isothermen Erstarrungslinien 10Oi und 10O2 des Gußblockes eine Topfform oder Ω-Form annehmen, dessen oberer Abschnitt verengt ist, und es hat weuer zur Folge, daß die isothermen Erstarrungsfronten eine geschlossene Fläche 10O2 bilden, in welcher sich im Endstadium der Verfestigung geschmolzenes Metall befindet. Demzufolge kann das geschmolzene Metall in dem heißen Kopf nicht in das Innere der eingeschlossenen isothermen Erstarrungsflächen 10O2 gelangen, mit dem Ergebnis, daß sich in deren Innerem sekundäre Lunkerhohlräume 16 bilden und daß andere chemische Verbindungen als Eisen in der Nachbarschaft der Lunker 16 ausseigern. Ferner bildet sich an der Oberseite des Gußblockes eine Seigerungszone 17.
Die F i g. 2 bis 4 zeigen eine Gießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Gießform 21 ist auf einem Gespann 20 montiert und weist vier Seitenwände 22,23, 24 und 25 auf und hat einen rechteckigen horizontalen Querschnitt. Das Verhältnis des Abstandes D der Innenseiten am Boden 26 zwischen den breiteren Wänden 22, 23 zu dem Abstand d zwischen den Innenseiten der schmäleren Wände 24,25 am Boden ist zu 1,7 :1 oder größer gewählt. An der Innenfläche der Seitenwände 22 bis 25 sind Isolierplatten 28 ähnlich den Isolierplatten 13 der F i g. 1 angepaßt. Von den mittleren Abschnitten der oberen Endabschnitte der Außenflächen der breiteren Wände 22, 23 stehen Haken 29 für das Abstreifen vor, welches ähnlich wie bei einer herkömmlichen Gießform erfolgt. Die breiteren Wände
22, 23 sind jede mit schlitzähnlichen Hohlräumen 31 versehen (welche im folgenden als »wärmeisolierende Kammer« bezeichnet werden), die sich von ihrer oberen Endfläche zu einem Mittelbereich zwischen dieser Endfläche und dem Boden erstrecken und an der oberen Endfläche zur Atmosphäre offen sind, mit Ausnahme der Abschnitte 30 in dem Bereich jeder Seitenwand 22,
23, welcher der Wurzel der Haken 29 entspricht bzw. diese bildet Die Abschnitte 30 sind fest ausgebildet, so daß beim Hochheben der Gießform 21 an den Haien 29 diese Abschnitte der Wände 22, 23, von welchen die Haken 29 vorstehen, nicht infolge des Gewichts des Gußblockes und der Gießform 21 abbrechen. Die obere Endfläche der wärmeisolierenden Kammer 31 kann auch nicht in die Atmosphäre offen sein, und in diesem Fall kann das Innere der Kammer 31 evakuiert sein. In jedem Fall sind die Kammern 31 so ausgebildet, daß sie Wärmestrahlung erlauben.
Die in den F i g. 5 bis 7 dargestellte Gießform 21 mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt ist auf einem Gespann 20 montiert und der Gießform 21 der in den F i g. 2 bis 4 gezeigten Ausführungsform ähnlich, bis auf den Unterschied, daß das Verhältnis des Abstandes D zwischen den Innenseiten der breiteren Wände 22, 23 am Boden zu dem Abstand d zwischen den Innenseiten der schmäleren Wände 24, 25 am Boden so gewählt ist, daß es sich in dem Bereich von 1 :1 bis 1,7 :1 befindet. Ferner ist eine wärmeisolierende Kammer 31 in jeder der Seitenwände vorgesehen.
Da sich in der wärmeisolierenden Kammer 31 gewöhnlich Luft befindet, wird durch die Kammer 31 weniger Wärme übertragen als durch die vollen Abschnitte der Seitenwände. Demzufolge ist die Erstarrungsgeschwindigkeit in dem oberen Teil des so Gußstückes kleiner als in dessen unterem Teil, und demzufolge erstarrt der Gußblock allmählich von unten nach oben. Zur Wärmeisolierung eines oberen Teils des Gußblockes kann die wärmeisolierende Kammer 31 evakuiert sein, oder nach Füllung mit einem Inertgas gasdicht verschlossen sein, oder mit einem wärmeisolierenden Material, wie Pulpe, Asbest oder Kieselerde gefüllt sein.
Im übrigen ist die in der in den F i g. 2 bis 4 gezeigten Ausführungsform die wärmeisolierende Kammer 31 nur in den breiteren Wänden 22,23 vorgesehen, nicht in den schmäleren Wänden 24,25, Der Grund dafür liegt darin, daß, wenn das Verhältnis von D zu d 1,7 :1 oder mehr beträgt der größte Anteil der Wärmeübertragung von dem oberen Abschnitt der Wände 22, 23 und der Erstarrungsgeschwindigkeit in dem Mittelbereich des Gußstückes hauptsächlich von der Wärmeübertragung durch die breiteren Wände 22 bestimmt wird. Es genügt daher, die wärmeisolierenden Kammern 31 nur in den breiteren Wänden 22, 23 vorzusehen. Demgegenüber kann dort, wo die bei der Ausführungsform der F i g. 5 bis 7 das Verhältnis von Dzu {/zwischen 1 :1 und 1,7 :1 liegt, der Wärmeübergang durch die schmaleren Wände 24, 25 nicht vernachlässigt werden, und daher muß die wärmeisolierende Kammer 31 in jeder Seitenwand vorgesehen sein. Ferner muß im Fall einer kegelstumpfförmigen Gießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt aus dem gleichen Grund wie bei der Ausführungsform der F i g. 5 bis 7 die wärmeisolierende Kammer in dem gesamten oberen Abschnitt der Seitenwand vorgesehen sein. Es sei darauf hingewiesen, daß der kritische Wert 1,7 :1 des Verhältnisses von D zu d von den Erfindern des Anmeldungsgegenstandes experimenteü ermittelt wurde.
Wie in den F i g. 3,4,6 und 7 dargestellt, ist der Boden 32 der wärmeisolierenden Kammer 31 wellenförmig ausgebildet. Wenn die Kammer 31 eine solche Wellenform hat, dann nimmt der Wärmeübergang gegen das oberste Ende der Kammer 31 allmählich ab, da die horizontale Querschnittsfläche der Kammer gegen deren oberes Ende hin allmählich zunimmt Dies bedeutet, daß die Erstarrungszeit gegen den obersten Abschnitt des Gußstückes hin allmählich verlängert wird. Die Erstarrungsgeschwindigkeit wird vom Umfang des Gußstückes gegen dessen Mitte hin niedriger.
Da die Wärme im unteren Abschnitt des in der Gießform 21 befindlichen Gußstückes nicht nur durch die Seitenwände 22 bis 25 abgegeben wird, sondern auch durch das Gespann 20, findet der Erstarrungsvorgang kontinuierlich fortschreitend von unten nach oben und von außen nach innen statt. Versuche der Erfinder haben ergeben, daß es nicht erforderlich ist, eine wärmeisolierende Kammer in der Seitenwand über einen Bereich vorzusehen, der sich von dem Gespann 20 bis nahezu zur Mitte des Gußstückes erstreckt
Ferner ist die Differenz ζ zwischen dem untersten und dem obersten Scheitelpunkt des wellenförmigen Bodens 32 der Kammer 31, wenngleich sie abhängig ist von den Wärmeisolierungsbedingungen an der Oberseite des Gußstückes und der Gestali der Gießform am größten, wenn die Ebene der höchsten Scheitelpunkte des Bodens 32 am unteren Ende der Isolierplatte 28 angeordnet ist Der Grund dafür liegt darin, daß wenn der höchste Punkt des Bodens 32 höher liegt als das untere Ende oder die untere Kante der Isolierplatte 28, ein Wärmeisoliereffekt mittels der Kombination der wärmeisolierenden Kammer 31 mit der Isolierplatte 28 nur aufgrund der Isolierplatte 28 erzielt werden kann.
Die Dicke y der wärmeisolierenden Kammer 31 wird so groß wie möglich gemacht soweit die mechanische Festigkeit der Seitenwände dies erlaubt Wo die Dicke y groß ist nimmt die durch die Kammer 31 übertragene Wärmemenge ab, so daß die Wärmeisolierung im oberen Abschnitt des Gußstückes stärker wird.
Sieht man, wie oben beschrieben, die wärmeisolierende Kammer 31 in der Seitenwand der Gießform 21 vor, indem man die maximale Tiefe x, den Niveauunterschied ζ des wellenförmigen Bodens, die Dicke y, und die Anzahl der Wellen (gewöhnlich 1 bis 5 Wellen) entsprechend der Formgebung und Größe der Gießform 21, der Art des Gußstückes, selektiv bestimmt dann nimmt der Vertikalschnitt der isothermen Erstarrungsflächen 10 Ii und IOI2 des Gußstückes 33 eine nach oben offene U-Form an. In der Mitte des Gußstückes entstehen daher — wie in F i g. 8 dargestellt — weder sekundäre Lunker noch Seigerungen. Nur in
einem Bereich genau unterhalb eines wärmeisolierenden Materials 34, d.h. nur in einem Bereich der Oberseite des Gußstückes bilden sich Lunker und/oder Seigerungen 35. Die Abschrägung der Seitenwandung der Gießform ist so gewählt, daß sie den für ein Abstreifen der Gießform erforderlichen kleinsten Wert, beispielsweise 1 bis 4%, hat.
Fig.9 zeigt eine Gießform 21 mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt, in deren Seitenwänden eine schlitzähnliche, wärmeisolierende Kammer 31 mit einem flachen Boden vorgesehen ist anstelle der wärmeisolierenden Kammer mit wellenförmigem Boden, wie sie in den Ausführungsformen der F i g. 2 bis 7 dargestellt ist. In der Kammer 31 sind Elemente 36 zur Einstellung der horizontalen Querschnittsfläche der Kammer vorgesehen, wie beispielsweise zylindrische Eisenstäbe oder Eisenstangen, welche so angeordnet sind, daß sie von unten nach oben verstreuter angeordnet bzw. dünner sind. Diese Elemente 36 sind in der Kammer 31 derart angeordnet, daß sie durch Bohrungen in den Außenflächen der Seitenwände der Gießform 21 gestreckt sind und danach mit den Seitenwänden verschweißt. Da die horizontale Querschnittsfläche der Kammer 31 auf diese Weise allmählich nach oben größer ist, erfüllt diese Kammer 31 die gleiche Funktion wie im Falle der Kammer 31 der Ausführungsformen der Fig.2 bis 7. Da ferner die Seitenwand der Gießform durch die Elemente 36 verstärkt wird, hat die Kammer 31 auch die Wirkung, daß sie eine Verformung der Innenwand der Gießform verhindert, wenn diese hohen Temperaturen ausgesetzt wird.
Vergleichsversuch
Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Gießformen, die die in der folgenden Tabelle I aufgeführten Abmessungen aufwiesen, wurden Stahlgußstücke mit
ίο einem Gehalt von 0,13 Gew.-% Kohlenstoff, 0,25 Gew.-% Silizium, 1,2 Gew.-% Mangan, 0,013 Gew.-% Phosphor, 0,015 Gew.-% Schwefel und 0,022 Gew.-% gelöstem Aluminium gegossen. Diese Gußstücke wurden dann mit einem Gußstück verglichen, das die gleichen Anteile der chemischen Elemente aufwies, jedoch mittels einer bekannten Gießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt gegossen worden war.
Bei der bekannten Gießform entstanden sekundäre
Lunker an einem Ort, welcher 60% Abstand von der Bodenfläche des Gußstückes hatte. Bei den aus diesem Gußstück gewalzten Blechen bzw. Platten mit einer Dicke von 25 inm bis 200 mm betrug der Anteil an fehlerhaften Stahlplatten bzw. -blechen, ermittelt durch Ultraschall-Meßmethoden, 10 bis 40%. Demgegenüber betrug bei Verwendung der erfindungsgemäßen Gießform der Anteil an fehlerhaften Stahlblechen bzw. -platten nur 0,5%.
Tabelle 1
Höhe
h
Länge der
Oberkante
der Seiten
wand
Länge der
Bodenkante
der Seiten
wand
Dicke der
Seitenwand
X y Z
(mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm) (mm)
1900 700-491 865·528 130
(Mittelwert)
1000 50 370
2750 2060 · 780 2110-865 235
(Mittelwert)
1650 50 850
2300 625 680 145 1600 50 900
I Gießform für
5-Tonnengußstück
II Gießform Tür
30-Tonnengußstück
III quadratische Gießform 2300 625
für 6-Tonnengußstück quadratisch quadratisch (Mittelwert)
Bemerkung:
Im Falle I und II befand sich die wärmeisolierende Kammer in der breiteren Wand und im Falle III in sämtlichen Seitenwänden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
130218/210

Claims (10)

Patentansprüche: 15
1. Metallgießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt, die in ihren Seitenwandungen wärmeisolierende Kammern mit sich zum Kopf der Metallgießform hin vergrößerndem Querschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche der Kammern (31) in der Horizontalen zum Kopf der Gießform (21) hin allmählich zunimmt
2. Gießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Tiefe χ der Kammern (31) sich aus der Formel
x<h-d
ergibt, in der h für die Höhe der Gießform (21) und d für den Innenabstand der Seitenwände am unteren Ende der rechteckigen oder quadratischen Gießform steht, wobei d bei der rechteckigen Gießform der Innenabstand zwischen den sich näherstehenden Seitenwänden ist.
3. Gießform nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Verhältnis des Abstandes der Längsseitenwände der Gießform (21) zum Abstand der Querseitenwände der Gießform von 1,7 :1 oder mehr die Kammern (31) in den Längsseitenwänden der Gießform vorgesehen sind.
4. Gießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Verhältnis des Abstandes der Längsseitenwände der Gießform (21) zu dem Abstand der Querseitenwände der Gießform von i: 1 bis 1,7 :1 die Kammern (31) in jeder Seitenwand der Gießform vorgesehen sind.
5. Gießform nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (31) einen wellenförmigen Boden (32) aufweisen.
6. Gießform nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf der Gießform (21) mit Isolierplatten (28) ausgekleidet ist und der obere Scheitelpunkt des wellenförmigen Bodens (32) der Kammern (31) maximal bis zum unteren Ende der Isolierplatten (28) reicht
7. Gießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (31) einen flachen Boden und Elemente (36) zur Einstellung ihres Querschnitts aufweisen.
8. Gießform nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (36) zur Einstellung des Querschnitts der Kammern (31) aus einem oder mehreren zylindrischen Metallstäben bestehen.
9. Gießform nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (36) zur Einstellung des Querschnitts der Kammern (31) von einem oder mehreren Bolzen oder Schrauben aus Eisen gebildet werden.
10. Anwendung der Gießform nach einem der Ansprüche 1 bis 9, für das Gießen von Eisengußstükken oder Stahlgußstücken.
DE2627406A 1975-06-18 1976-06-18 Metallgießform mit sich nach unten erweiterndem Querschnitt Expired DE2627406C3 (de)

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