DE2627065A1 - Verfahren zur herstellung eines herbicid-granulats - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines herbicid-granulats

Info

Publication number
DE2627065A1
DE2627065A1 DE19762627065 DE2627065A DE2627065A1 DE 2627065 A1 DE2627065 A1 DE 2627065A1 DE 19762627065 DE19762627065 DE 19762627065 DE 2627065 A DE2627065 A DE 2627065A DE 2627065 A1 DE2627065 A1 DE 2627065A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bipyridylium
fluidized bed
salt
solid diluent
diquaternary
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19762627065
Other languages
English (en)
Other versions
DE2627065C2 (de
Inventor
Nigel Wyndham Drewe
Peter Robin Hodson
Clive Gilroy Robson
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Imperial Chemical Industries Ltd filed Critical Imperial Chemical Industries Ltd
Publication of DE2627065A1 publication Critical patent/DE2627065A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2627065C2 publication Critical patent/DE2627065C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N25/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests
    • A01N25/12Powders or granules

Description

ICI Case Nr. PP 27971
Imperial Chemical Industries Limited, London, England
Verfahren zur Herstellung eines Herbicid-Granulats Priorität England Wr. 25537/75 vom 16.6.1975
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von festen Forxulierungen von Herbiciden, und zwar insbesondere von Bipyridyliumh erb leiden.
In den GB-PSen 785 732, 813 531 und 813 532 sind verschiedene herbicide quaternäre Bipyridyliuir.salzebeschrieben. Diese Verbindungen werden im allgemeinen zur Verwendung in der Landwirtschaft in Form von konzentrierten wäßrigen Lösungen hergestellt. Wenn es zur Anwendung erforderlich ist, dann werden diese konzentrierten Lösungen mit Wasser zu einer Lösung verdünnt, die sodann auf unerwünschte Pflanzen aufgesprüht wird. Aus verschiedenen Gründen, z.B. der einfacheren Abpackbarkeit wegen, wäre
609832/1155
-2-
es zweckmäßig, Bipyridyliumherfclcice in fester Form anstelle in Form von wäßrigen Lösungen zu haben. Zur Herstellung von festen Zubereitungen von herbiciden quaternären Bipyridyliurr.salzen slr.a zwar schon verschiedene Methoden vorgeschlagen worden, doch haben sich bislang keine solcher Zubereitungsformen als für eine breite gewerbliche Am/endbarkeit in der Landwirtschaft geeignet erwiesen. In der GB-PS 813 532 v/erden z.B. staubförmige Zubereitungen beschrieben, die ein Geniisch aus einem herbiciden quaternären Bipyridyiiumsalz zusammen mit einem inerten pulverförmigen Verdünnungsmittel, z.B. Talk, Kaolin, Gips oder basischer Schlakke, darstellen. Solche Zubereitungen sind aber für die Anwendung von Bipyridyliumherbiciden in der Landv/irtschaft nicht gut geeignet und sie haben daher keine gewerbliche Anwendung gefunden.
In der GB-P3 1 OS6 937 wird ein Verfahren zur Herstellung von festen herbiciden Mitteln beschrieben, bei dem eine wäßrige Lösung eines herbiciden quaternären Bipyridyliumsalzes mit einem hydratbildenden Salz in solchen Verhältnismengen vermischt wird, daß das hydratbildende Salz sich mit einer genügenden Menge des vorhandenen Viassers kombiniert, daß eine feste Zusammensetzung erhalten wire. Die auf diese Weise hergestellten Zubereitungen haben zwar im Einzelhandel zur Verwendung für Gärten Aufnahme gefunden, sind aber für die großflächige landwirtschaftliche Verwendung nicht geeignet. Der Anteil des Wirkstoffs ist nämlich relativ gering und das Produkt löst sich nicht genügend rasch auf. In der JA-AS 3381/73 wird ein weiteres Verfahren zur Herstellung von festen herbiciden Zubereitungen beschrieben. Bei diesem Verfahren geht man so vor, daß man eine wäßrige Lösung eines Bipyridyliumherbicids in vorgebildeten Körnern eines wasserlöslichen Salzes absorbieren läßt. Wie im Falle des Verfahrens gemäß der GB-PS 1 086 937 können jedoch auf diese Weise zur Zubereitungen mit relativ niedrigen Wirkstoffkonzentrationen hergestellt werden.
-3-609882/1155
• 2G270C5
Es wurde nun ein Verfahren entwickelt, mit dem eine feste kornförmige Zubereitung hergestellt werden kann, welche einen relativ hohen Anteil des als Wirkstoff verwendeten quaternären Bipyridyliumsalzes enthält.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung eines festen Herbicid-Granulats, welches ein herbicides diquaternäres Bipyridyliumsalz zusammen mit einem festen Verdünnungsmittel enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine wäßrige Lösung eines herbiciden diquaternären Bipyridyliumsalzes in ein bei erhöhter Temperatur gehaltenes Fließbett bzw. Wirbelschichtbett von Teilchen eines festen Verdünnungsmittels einführt, wodurch die Lösung des Bipyridyliumsalzes rasch unter Abscheidung des Bipyridyliumsalzes auf den Teilchen des festen Verdünnungsmittels verdampft, und daß man das so hergestellte Granulat sammelt.
Die Bezeichnung "Fließbett" bzw. "Wirbelschichtbett" ist in der chemischen Verfahrenstechnik gut bekannt. Es handelt sich um Verfahren, bei denen ein Gas durch eine Schicht eines festen teilchenförmigen Materials mit einer solchen Geschwindigkeit geleitet wird, daß die Teilchen in dem Gasstrom dynamisch suspendiert werden. Die Schicht (d.h. das Bett) des Materials nimmt einen hochturbulenten Zustand ein, der demjenigen einer siedenden Flüssigkeit ähnelt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es bevorzugt, Luft als Gas zum Aufwirbeln des festen teilchenförmigen Materials zu verwenden. Jedoch können gewUnschtenfalls auch andere Gase (z.B., Stickstoff) verwendet werden.
Das Fließbett wird bei erhöhter Temperatur gehalten, indem der Gasstrom erhitzt wird, der das Bett aufwirbelt.
Die Temperatur des erhitzten Gasstromes liegt vorzugsweise im
-4-
609882/1155
Bereich von 100 bis 250°C, z.B. von 120 bis 1500C. Die Temperatur des Fließbetts kann sich beispielsweise von 50 bis 100°C erstrecken. Die wäßrige Lösung des quaternären Bipyridyliumsalzes kann in das Fließbett durch Einsprühen durch eine oder mehrere Sprühdüsen eingeführt werden. Die wäßrige Lösung kann zwar gewünschtenfalls auch selbst erhitzt werden, doch wird hierdurch kein besonderer Vorteil erhalten. Die Konzentration der Lösung des quaternären Bipyridyliumsalzes ist vorzugsweise ziemlich hoch und beträgt z.B. mindestens 200 g/l quaternäres Bipyridyliumkation, so daß die zu verdampfende Wassermenge vermindert wird.
überraschenderweise ist es nicht notwendig, daß das feste teilchenförmige Verdünnungsmittel in Wasser unlöslich ist. Die Verdampfung des Wassers aus der wäßrigen Lösung schreitet nämlich so rasch voran, daß selbst bei Verwendung eines wasserlöslichen Verdünnungsmittels, wie z.B. von Natriumchlorid, keine Schwierigkeiten derart auftreten, daß sich die Körner in der wäßrigen Lösung des quaternären Bipyridyliumsalzes auflösen. Somit können sowohl wasserlösliche als auch wasserunlösliche Verdünnungsmittel verwendet werden. Es wird jedoch bevorzugt, Verdünnungsmittel zu verwenden, die frei wasserlöslich sind, so daß bei der Verwendung des festen erfindungsgemäßen Granulats zum Abtöten von unerwünschten Pflanzen das Produkt vollständig und rasch in Wasser zur Herstellung einer Sprühlösung aufgelöst werden kann. Wenn ein anorganisches Salz als Verdünnungsmittel verwendet wird, dann wird es bevorzugt, daß das Salz im wesentlichen kristallwasserfrei ist, da hydratisierte Salze unter Knistern zerfallen können, wenn sie in einen Heißluftstrom gebracht werden. Salze, die in wäßriger Lösung alkalisch reagieren, z.B. Salze, die nach dem Auflösen in Wasser einen pH-Wert von mehr als etwa 8 haben (z.B. Natriumcarbonat), werden vorzugsweise nicht als feste Verdünnungsmittel beim Verfahren der Erfindung
-5-
6088 8 2/1155
verwendet, da sie nachteilige Effekte auf die Wirkstoffe der Zusammensetzung haben können und weil quaternäre Bipyridyliumsalze in Lösungen mit hohen pH-Werten weniger stabil sind.
Die erforderliche Geschwindigkeit des Luftstroms, um das feste teilchenförmige Verdünnungsmittel aufzuwirbeln, hängt von einer Anzahl von Faktoren ab, z.B. von der Teilchengröße des Verdünnungsmittels und von seiner Dichte. Eine geeignete Geschwindigkeit wird durch den Betrieb des Verfahrens leicht erzielt. Im einzelnen ist die Technologie von Fließbettverfahren dem Fachmann bekannt. So wurde z.B. gefunden, daß eine lineare Luftgeschwindigkeit von 0,9 bis 1,1 m/sec dazu geeignet ist, um ein Bett aus Natriumchloridteilchen im aufgewirbelten Zustand zu halten.
Herbicide quaternäre Bipyridyliumsalze, die als Wirkstoffe für die erfindungsgemäßen Granulate verwendet werden können, schließen solche der folgenden allgemeinen Formeln:
N-R'
1Hn-
^X 2
I Dun"
η L -i
ein, worin R und R , die gleich oder verschieden sein können, jeweils für eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die durch eine Hydroxy-, Carboxy-, Alkoxy- Alkylcarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Carbymoyl- oder N-alkylsubstituierte Carbamoylgruppe substituiert sein können, oder ein Halogenatom stehen, X n~ für ein Anion steht und η den Wert 1, 2, 3 oder 4 hat. Bevorzugte Alkoxygruppen sind solche mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Bevorzugte Alkylcarbonyl- und Alkoxycarbonyl-
-6-
609882/1 155
gruppen sind solche mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen. Bevorzugte N-alkylsubstituierte Carbamoylgruppen sind solche, bei denen der N-Alkylsubstituent oder die N-Alkylsubstituenten 1 bis 4 Kohlenstoff atome enthalten.
Beispiele für geeignete herbicide diquaternäre Bipyridyliumsalze sind die folgenden Substanzen:
1,1'-Äthylen-2,2'-bipyridyliumdibromid (Diquat-dibromid) 1,1'-Dimethy1-4,4'-bipyridyliumdichlorid (Paraquat-dichlorid) 1,1·-Di-2-hydroxyäthyl-4,4·-bipyridyliumdichlorid 1,1'-Bis-3,5-dimethylmorpholinocarbonylmethyl-4,4'-bipyridyliumdichlorid (Morfamquat-dichlorid)
1-(2-Hydroxyäthyl)-1'-methyl-4,4'-bipyridyliumdichlorid 1,1'-Dicarbamoylmethyl-4,4'-bipyridyliumdichlorid . 1,1' -Bis-N,N-dimethylcarbamoylmethyl-4,4'-bipyridyliumdichlorid 1,1' -Bis-N,N-diäthylcarbamoylmethyl-4,4'-bipyridyliumdichlorid 1,1 i-Di- (piperidinocarbonylmethyl) -4,4 '-bipyridyliumdichlorid 1,1 '-Diacetonyl-4,4'-bipyridyliumdichlorid 1,1'-Diäthoxycarbonylmethyl-4,4'-bipyridyliumdibromid 1,1 '-Diallyl-4'-bipyridyliumdibromid.
Die bei einigen Verbindungen in Klammern angegebenen Namen sind die akzeptierten allgemeinen Namen für den kationischen Teil der Verbindungen. Somit ist "Paraquat" der allgemeine Name für das 1,1'-Dimethy1-4,4'-bipyridyliumkation. Paraquat ist eine besonders bevorzugte Bipyridyliumverbindung zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Granulaten.
Da der herbicide Effekt eines quaternären Bipyridyliumkations unabhängig von der Natur des begleitenden Anions ist, kann die Auswahl des Kations in beliebiger Weise und beispielsweise in Abhängigkeit von den Kosten geschehen. Vorzugsweise wird ein
-7-
609882/1155
solches Anion verwendet, das dem Salz eine geeignete Wasserlöslichkeit verleiht. Beispiele für geeignete Anionen, die ein- oder mehrwertig sein können, sind Acetat, Benzolsulfonat, Benzoat, Bromid, Butyrat, Chlorid, Citrat, Fluorosilicat, Fumarat, Fluorborat, Jodid, Lactat, Malat, Maleat, Methylsulfat, Nitrat, Propionat, Phosphat, Salicylat, Succinat, Sulfat, Thiocyanat, Tartrat und p-Toluolsulfonat. Das Salz des herbiciden Bipyridyliumkations kann auch von einer Anzahl von ähnlichen Anionen oder aus einem Gemisch verschiedener Anionen gebildet werden. Ein Salz mit jedem beliebigen gewünschten Anion kann entweder durch direkte Synthese aus Ausgangsstoffen, die das gewünschte Anion einschließen, hergestellt werden oder in der Weise, daß man das Anion eines zuvor hergestellten Salzes durch das bevorzugte Anion nach bekannten Methoden austauscht, indem man z.B. eine Lösung des zuvor hergestellten Salzes durch ein Ionenaustauscherharz leitet. Aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen ist das Chloridanion ein besonders bevorzugtes Anion.
Da die charakteristische herbicide Aktivität eines Salzes eines herbiciden quaternären Bipyridyliumkations ausschließlich in dem Kation liegt, ist es üblich, die Konzentrationen des Wirkstoffs und die Anwendungsraten, ausgedrückt als die Menge des verwendeten quaternären Bipyridyliumkations, anzugeben, wodurch die Umständlichkeit, verschiedene Anwendungsraten für verschiedene Salze des gleichen quaternären Bipyridyliumkations anzugeben, vermieden wird. Beim Fehlen gegenteiliger Angaben sind daher hierin die Anwendungsraten und die Konzentrationen auf die Menge des quaternären Bipyridyliumkations bezogen.
Wie bereits zum Ausdruck gebracht wurde, wird es bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt, eine wäßrige Lösung zu verwenden, die eine hohe Konzentration des !.-quaternären Bipyridyliumkations, z.B. mindestens 200 g/l, enthält. Kon-
-8-
6098 8 2/1155
zentrationen sogar von 36O g/l können geeigneterweise verwendet werden. Das erfindungsgemäß hergestellte Produkt kann auch einen relativ hohen Anteil des als Wirkstoff verwendeten Bipyridyliumkations enthalten. So werden z.B. Konzentrationen des Bipyridyliumkations von 20 Ge\r.-% ohne weiteres erzielt und es können sogar höhere Konzentrationen, z.B. bis zu 28 Gew.-# oder mehr, in geeigneter Weise hergestellt werden. Vorzugsweise enthält das Produkt mindestens 10 Gew.-96 Bipyridyliumkation.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann entweder absatzweise oder kontinuierlich geführt werden.
Der Zeitraum, der zur Herstellung des Produkts erforderlich ist, hängt beispielsweise von der Temperatur und der Geschwindigkeit des erhitzten Luftstroms ab. So werden z.B. bei einer typischen absatzweisen Verfahrensführung 5 kg Natriumchlorid in einem Luftstrom aufgewirbelt, der eine Geschwindigkeit von 60 m/min und eine Temperatur von 1300C an der Einlaßseite des Wirbelschichtbetts hat. Eine Lösung von Paraquat-diChlorid (6 1; 36O g Paraquat pro 1) wurde in das Wirbelschichtbett durch eine Sprühdüse im Verlauf von 1 h eingespritzt. Das am Ende dieses Zeitraums gesammelte Produkt stellte ein staubfreies, freifließendes festes Granulat dar, das 27 Gew.-% Paraquat enthielt. Es war feuchtigkeitsfrei. Die mittlere Teilchengröße der Körnchen lag im Bereich von 1 bis 2 mm und die Schüttdichte des Produkts betrug 0,88 g/ml.
Gewünschtenfalls können in das erfindungsgemäß hergestellte Granulat weitere Bestandteile, z.B. oberflächenaktive Mittel, eingearbeitet werden. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen. So kann z.B. ein oberflächenaktives Mittel in die wäßrige Lösung des Bipyridyliumsalzes eingearbeitet werden, welche in das Wirbelschichtbett eingeführt wird. Alternativ kann man auch so vor-
-9-
6098 8 2/1155
gehen, daß man die Bipyridyliumlösung und die Lösung des oberflächenaktiven Mittels getrennt voneinander in das Fließbett einführt. Die verwendete Menge des oberflächenaktiven Mittels kann beispielsweise 10 bis 20 Gew.-% der Menge des Bipyridyliumkations in der Mischung entsprechen. Es können jedoch auch größere oder kleinere Mengen je nach dem vorgesehenen Anwendungszweck des Produkts verwendet werden.
Vorzugsweise wird als oberflächenaktives Mittel ein kationisches oder nicht-ionogenes oberflächenaktives Mittel verwendet. Die Auswahl des jeweiligen oberflächenaktiven Mittels erfolgt nach dem allgemeinen Fachwissen des Fachmanns auf dem Gebiet der Pesticidformulierung. Nicht-ionogene oberflächenaktive Mittel, die für die erfindungsgemäß hergestellten Granulate geeignet sind, sind z.B. Kondensationsprodukte von Äthylenoxid mit Fettalkoholen, wie Oleylalkohol und Cetylalkohol, oder mit Alkylphenolen, wie Octylphenol, Nonylphenyl und Octylcresol. Andere geeignete nicht-ionogene Mittel sind die Halbester aus langkettigen Fettsäuren und Hexitanhydriden, z.B. Sorbitmonolaurat; die Kondensationsprodukte dieser Halbester mit Äthylenoxid; und die Lecithine. Beispiele für geeignete kationische oberflächenaktive Mittel sind quaternäre Salze und Kondensate von Äthylenoxid mit Aminen, z.B. Produkte, wie sie unter den Warenzeichen "Ethomeen", "Duoquad" und "Arquad" vertrieben werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer herkömmlichen Fließbettreaktorvorrichtung durchgeführt werden. Die Fließbetttechnologie ist eine bekannte Verfahrensweise in der chemischen Verfahrenstechnik. Der Reaktor selbst enthält ein im allgemeinen röhrenförmiges oder zylindrisches Gefäß, das mit seiner langen Achse vertikal angeordnet ist. Es besitzt eine perforierte Platte, die das untere Ende abschließt. Das aufzuwirbelnde feste teilchenförmige Material wird in den Reaktor hineinge-
-10-
609382/1155
füllt und liegt auf der perforierten Platte auf. Das .zum Aufwirbeln des Materials verwendete Gas wird durch die perforierte Platte unter Druck eingepreßt und strömt nach oben durch das Material hindurch. Es wird bevorzugt, den Druck auf der Stromabwärts-Seite der perforierten Platte geringfügig unterhalb Atmosphärendruck außerhalb der Vorrichtung zu halten, was beispielsweise mittels eines Ventilators geschehen ist, der so angeordnet ist, daß er die Abstromluft aus dem Reaktor saugt. Auf diese Weise wird das Entweichen von feinen Teilchen aus der Vorrichtung verhindert, wenn sich in den Wänden ein Fleck entwickeln sollte. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es bevorzugt, die Abstromluft des Reaktors durch eine geeignete Vorrichtung (z.B. einen Zyklon) zu leiten, um die feinen staubartigen Teilchen zu sammeln, die zu klein sind, als daß sie in dem Wirbelschichtbett zurückgehalten werden, und die durch den Reaktor durch den Luftstrom hindurchgespült werden. Wie bereits zum Ausdruck gebracht wurde, kann die wäßrige Lösung des Bipyridyliumsalzes in das Fließbett durch Einsprühen durch eine oder mehrere Sprühdüsen eingeführt werden. Diese können z.B. in der Wand des Fließbettreaktors oder in der Mitte der perforierten Platte angeordnet sein. Geeigneterweise kann die Lösung durch eine Dosierungspumpe zugepumpt werden, um eine Messung und Regelung der eingeführten Menge zu ermöglichen.
Die Vorrichtung ist in einem Blockdiagramm der beigefügten Zeichnung schematisch dargestellt.
Die Erfindung wird in dem Beispiel erläutert. Beispiel
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde unter Verwendung von kornförmigem Calciumchlorid und Natriumchlorid als feste teilchen-
-11-
608882/ 1 1 55
förmige Verdünnungsmittel durchgeführt. Als Bipyridyliumsalz wurde Paraquat-dichlorid mit einer Konzentration von 360 g Paraquat pro 1 verwendet. Bei dem Versuch mit Natriumchlorid wurde ein oberflächenaktives Mittel, bestehend aus einem Kondensat aus 7 bis 8 molaren Verhältnismengen Äthylenoxid mit p-Nonylphenol, vertrieben unter dem Warenzeichen "Lissapol" NX, mit der Paraquat-dichlorid-Lösung im Verhältnis von 4 Teilen Paraquat pro 1 Teil "Lissapol" NX zugemischt. Das Ganze wurde als homogenes Gemisch versprüht. Die Produkte der zwei Versuche waren gleichförmige, freifließende und staubfreie Granulate mit einer mittleren Teilchengröße im Bereich von 1 bis 2 mm. Die Betriebsbedingungen sind in Tabelle I zusammengestellt.
-IE-
S 2 / 1 1 5 5
Tabelle I
Versuch festes Verdünnungs- Zeit Betteinlaßtem- mittlere Bett- Luftgeschwindigkeit Nr. mittel (min) peratur ( C) temperatur nP/sec
1 Calciumchlorid 85 130 93 1,1
2 Natriumchlorid 70 130 86 1,0
cn ο
c::
er er;
ro
cn
K)
CD CD
cn -13-
In Tabelle II sind die Analysen und die Ausbeuten der Produkte angegeben.
-14-
6 0 8 8 8 2/1155
Tabelle II
Ver- zugegebenes Paraquat Lissapol Paraquat- Lissapol- Schüttdichte Feuchtig- Ausbeute
such Verdünnungs- (kg) NX (kg) gehalt des gehalt des keitsge- (kg)
Nr. mittel (kg) Produkts Produkts halt des
(Gew.-%) {berechnet) Produkts
(Gew.-%) (Analyse)
1 4, 54 2 ,06
co
CD
CD
2 3, 60 1 ,90
er.·
r-o
V
_■-,
cn
0,475
7,0
0,80
0,80
Spuren
Spuren
7,30
6,70
-15-

Claims (9)

  1. Patentansprüche
    1^. Verfahren zur Herstellung eines festen Herbicid-Granulats, welches ein herbicides diquaternäres Bipyridyliumsalz zusammen mit einem festen Verdünnungsmittel enthält, dadurch
    gekennzeichnet , daß man eine wäßrige Lösung
    eines herbiciden diquaternären Bipyridyliumsalzes in ein bei
    erhöhter Temperatur gehaltenes Fließbett bzw. Wirbelschichtbett von Teilchen eines festen Verdünnungsmittels einführt, wodurch die Lösung des Bipyridyliumsalzes rasch unter Abscheidung des
    Bipyridyliumsalzes auf den Teilchen des festen Verdünnungsmittels verdampft, und daß man das so hergestellte Granulat sammelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß man das Fließbett bei einer Temperatur von 50 bis 1000C hält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Gas zur Aufwirbelung der Teilchen des festen Verdünnungsmittels Luft verwendet.
    A. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß man als herbicides diquaternäres Bipyridyliumsalz eine Verbindung der allgemeinen Formel:
    -R2 1
    η- oder
    CH2CH2
    1 2
    in der R und R , die gleich oder verschieden sein können, jeweils für eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit bis zu
  4. 4 Kohlen-
    609882/115S
    -16-
    stoffatomen, die gegebenenfalls durch eine Hydroxy-, Carboxy-, Alkoxy-, Alkylcarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Carbamoyl- oder N-substituierte Carbamoylgruppe substituiert ist, oder ein Halogenatom stehen, X für ein Anion steht und η den Wert 1, 2, 3 oder 4 hat.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als herbicides diquaternäres Bipyridyliumsalz Paraquat-dichlorid oder Paraquat-di(methylsulfat) verwendet.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des herbiciden diquaternären Bipyridyliumsalzes in der wäßrigen Lösung, welche in das Fließbett eingeführt wird, mindestens 200 g/l beträgt.
  7. 7· Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung eines oberflächenaktiven Mittels in das Fließbett einführt, wodurch die Lösung rasch unter Abscheidung des oberflächenaktiven Mittels auf den Teilchen des festen Verdünnungsmittels verdampft .
  8. 8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als festes Verdünnungsmittel ein anorganisches Salz verwendet.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als festes Verdünnungsmittel Natriumchlorid oder Calciumchlorid verwendet.
    PATENTANWÄLTE
    OR.-1NG. H. FINCKE, DIPL. · IN Q. H. !I OH« « PU-SNG- S. STAFGER, DR. rer, net. Ri SNtSSJt
    60S8S2/1 ISS
DE19762627065 1975-06-16 1976-06-16 Verfahren zur herstellung eines herbicid-granulats Granted DE2627065A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB25537/75A GB1555489A (en) 1975-06-16 1975-06-16 Process for preparing a granular herbicidal composition

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2627065A1 true DE2627065A1 (de) 1977-01-13
DE2627065C2 DE2627065C2 (de) 1992-10-22

Family

ID=10229282

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19762627065 Granted DE2627065A1 (de) 1975-06-16 1976-06-16 Verfahren zur herstellung eines herbicid-granulats

Country Status (22)

Country Link
JP (1) JPS5838404B2 (de)
AU (1) AU499380B2 (de)
BE (1) BE842770A (de)
BR (1) BR7603837A (de)
CA (1) CA1066531A (de)
DE (1) DE2627065A1 (de)
DK (1) DK155301C (de)
FR (1) FR2314665A1 (de)
GB (1) GB1555489A (de)
HK (1) HK15483A (de)
HU (1) HU184131B (de)
IE (1) IE43160B1 (de)
IL (1) IL49705A (de)
IT (1) IT1074165B (de)
LU (1) LU75164A1 (de)
MY (1) MY8400027A (de)
NL (1) NL7606445A (de)
NZ (1) NZ181015A (de)
RO (1) RO72265A (de)
SG (1) SG59082G (de)
SU (1) SU1523038A3 (de)
ZA (1) ZA763186B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0799569A2 (de) * 1996-04-03 1997-10-08 Basf Aktiengesellschaft Granulate hygroskopischer, wasserlöslicher Produkte
WO2011051205A1 (de) 2009-10-27 2011-05-05 Basf Se Herstellung von pestizid-granulaten im strahlschichtapparat

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS5925822B2 (ja) * 1976-07-05 1984-06-21 旭化成株式会社 難燃性ポリフエニレンエ−テル樹脂組成物
GB8630262D0 (en) * 1986-12-18 1987-01-28 Ici Plc Formulation process
KR100329374B1 (ko) * 1999-09-22 2002-03-22 우종일 파라콰트 입상수화제 조성물 및 그의 제조방법

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1086937A (en) * 1963-10-15 1967-10-11 Ici Ltd Herbicidal compositions

Family Cites Families (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2586818A (en) * 1947-08-21 1952-02-26 Harms Viggo Progressive classifying or treating solids in a fluidized bed thereof
DE1029802B (de) * 1952-03-10 1958-05-14 Krebs & Co Verfahren zum gleichmaessigen Umhuellen der schwebefaehigen Masseteilchen eines staubfoermigen Traegerstoffes mit einem oder mehreren Stoffen
FR1528019A (fr) * 1966-04-25 1968-06-07 Ayerst Mckenna & Harrison Produits destinés notamment au traitement biologique des eaux
JPS531230B2 (de) * 1971-12-30 1978-01-17
CA1022848A (en) * 1973-01-29 1977-12-20 Imperial Chemical Industries Limited Pesticidal compositions
JPS50140640A (de) * 1974-04-29 1975-11-11

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1086937A (en) * 1963-10-15 1967-10-11 Ici Ltd Herbicidal compositions

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Chemie-Ing.-Techn. 30 (1958) S. 144 und 329, 335 *
Voigt, R.: Lehrbuch der pharmazeutischen Tech- nologie (1973), Verlag Volk und Gesundheit, Ber- lin, S. 159, 166, 218-222 *

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0799569A2 (de) * 1996-04-03 1997-10-08 Basf Aktiengesellschaft Granulate hygroskopischer, wasserlöslicher Produkte
EP0799569A3 (de) * 1996-04-03 1998-02-11 Basf Aktiengesellschaft Granulate hygroskopischer, wasserlöslicher Produkte
US5883047A (en) * 1996-04-03 1999-03-16 Basf Aktiengesellschaft Granules of hygroscopic, water-soluble products
WO2011051205A1 (de) 2009-10-27 2011-05-05 Basf Se Herstellung von pestizid-granulaten im strahlschichtapparat

Also Published As

Publication number Publication date
GB1555489A (en) 1979-11-14
MY8400027A (en) 1984-12-31
CA1066531A (en) 1979-11-20
DK269676A (da) 1976-12-17
FR2314665A1 (fr) 1977-01-14
FR2314665B1 (de) 1980-07-25
LU75164A1 (de) 1977-07-01
ZA763186B (en) 1977-05-25
AU499380B2 (en) 1979-04-12
BE842770A (fr) 1976-12-09
JPS523824A (en) 1977-01-12
DE2627065C2 (de) 1992-10-22
SG59082G (en) 1983-09-02
IL49705A0 (en) 1976-09-30
NL7606445A (nl) 1976-12-20
IE43160L (en) 1976-12-16
IL49705A (en) 1979-01-31
IT1074165B (it) 1985-04-17
RO72265A (ro) 1982-02-01
NZ181015A (en) 1978-06-02
HU184131B (en) 1984-07-30
BR7603837A (pt) 1977-04-05
AU1452176A (en) 1977-12-08
SU1523038A3 (ru) 1989-11-15
HK15483A (en) 1983-05-20
IE43160B1 (en) 1980-12-31
DK155301C (da) 1989-10-02
DK155301B (da) 1989-03-28
JPS5838404B2 (ja) 1983-08-23

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2207575C3 (de) Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstum
DE3008186A1 (de) Synergistische kombinationen von phosphinothricin
DE60024807T2 (de) Solvate von Pymetrozin
EP0039310B1 (de) Phosphonomethylglycylhydroxamsäure und Salze derselben, deren Herstellung und Verwendung in herbiziden Mitteln
DE2425713B2 (de) Insektizides mittel auf basis von benzylphenolderivaten
DE823970C (de) Unkrautbekaempfungsmittel
DE2627065C2 (de)
DE2422954A1 (de) Mittel zur reduzierung der drift beim ausbringen waessriger spritzbruehen von pflanzenschutzmitteln
DE1274401B (de) Herbicides Mittel
DE1026124B (de) Pflanzenwachstumsregler und Unkrautbekaempfungsmittel
DE1135238B (de) Mittel zur Hemmung des Pflanzenwachstums, insbesondere Unkrautvertilgungsmittel
US4118218A (en) Formulation process
DE60215285T2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Borsalzes und seine Verwendung auf dem agronomischen Gebiet
CH632997A5 (en) Plant growth regulator
AU605200B2 (en) Formulation process
WO2003020027A1 (de) Verwendung von calciumformiat in pflanzenbehandlungsmitteln
DE1445937C3 (de) N,K Diallyl 4,4' bipyridyliura salze und Verwendung derselben als herbizide Wirkstoffe
DE1542959C2 (de)
EP0585199A1 (de) Selektiv-herbizides Mittel
DD230523A3 (de) Mittel zur hemmung bzw. regelung der nitrifikation von ammoniumstickstoff in kulturboeden
DE1745902B1 (de) Substituierte 2,4-Diamino-6-azido-s-triazine
DE951181C (de) Unkrautvertilgungsmittel
DD236868A5 (de) Mittel zum protahieren der wirkungsdauer und zur erhoehung der selektivitaet von herbiziden zusammensetzungen
EP0046925B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines schnellöslichen Polyphosphatglases
CH430324A (de) Verfahren und Mittel zur Unkrautbekämpfung

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8126 Change of the secondary classification

Ipc: A01N 25/12

8181 Inventor (new situation)

Free format text: DREWE, NIGEL WYNDHAM, MAIDSTONE, KENT, GB HODSON, PETER ROBIN ROBSON, CLIVE GILROY, TONBRIDGE, KENT, GB

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee