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Geruchslose oder geruchsarme Harzzusammensetzung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine geruchlose oder nur einen außerordentlich
geringen Geruch verursachende Harzzus ammensetzung.
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Aufgrund ihrer vergleichsweise ausgeglichen guten Eigenschaften wie
etwa der mechanischen Eigenschaften, der elektrischen Eigenschaften, der Hitzebeständigkeit,
der Verarbeitbarkeit sowie etwa der Kosten wurden bisher ungesättigte Polyesterlacke
zur Imprägnierung von Spulen o.dgl. in weitem Maße herangezogen. Da jedoch die ungesättigten
Polyesterlacke, insbesondere solche, bei denen monomeres Styrol als vernetzbares
Monomer verwendet wird,
aufgrund ihres Geruchs und der Luftverschmutzung
insbesondere beim Härten eine allgemeine Umweltgefährdung darstellen, wurde bereits
seit langem eine Vermeidung derartiger Risiken und einer derartigen Luftverschmutzung
sowie der zugleich damit verbundenen Verschwendung von Rohstoffen angestrebt, Im
einzelnen enthalten ungesättigte Polyesterlacke in der Hauptsache das Harz sowie
ein vernetzbares Monomer, das in einer Menge von 40 - 60 Gew.-,< vorliegt. Unter
dem Gesichtspunkt der verschiedenen physikalisehen Eigenschaften sowie der Ifirtschaftlichkeit
werden als vernetzbare Monomere solche verwendet, die ein vergleichsweise niedriges
Molekulargewicht aufweisen und vergleichsweise flüchtig sind. Aufgrund der Flüchtigkeit
des vernetzbaren Monomeren verflüchtigen sich etwa 10 -30 Gew.-< des Lacks im
Lackzustand sowie während der Härtung, was zu einem für die mit der Verarbeitung
befaßten Personen sowie die Umgebung ungünstigen und schädlichen Geruch führt; zugleich
ist damit das Problem der Verschwendung wertvoller Rohstoffe verbunden.
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Zur Lösung dieser Probleme wurden bisher zahlreiche Vorschläge gemacht,
beispielsweise wurde ein Verfahren zur Verbrennung des vernetzbaren Monomeren angegeben,
ferner ein Verfahren zur Adsorption der flüchtigen Bestandteile an einem Adsorbens
o.dgl., was jedoch keine echte Lösung der genannten Probleme ermöglichte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Harzzusammensetzung
anzugeben, die im Lackzustand sowie bei der Härtung nahezu geruchlos ist und bei
der Härtung eine nur sehr geringe Menge des vernetzbaren Monomeren in flüchtiger
Form freisetzt, wobei die daraus hergestellten
Formkörperzugleich
ausgezeichnete elektrische und mechanische Eigenschaften aufweisen.
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Die Erfindung gibt eine Harzzusammensetzung an, die (a) ein vernetzbares
Monomer von geringem Geruch, das durch Umsetzung eines Glycidylesters einer synthetischen
oder pflanzlichen OlfeCtsäure mit Acrylsäure oder Methacrylsäure unter Erhitzen
erhalten ist, und (b) ein mit Acrylsäure oder Methacrylsäure oder einem ungesättigten
Polyesterharz modifiziertes Polybutadien enthält.
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Das vernetzbare Monomer von geringem Geruch wird durch Umsetzung
eines Glycidylesters einer synthetischen oder Pflanzenöl-Fettsäure mit Acrylsäure
oder Methacrylsäure unter Erhitzen auf eine Temperatur von vorzugsweise 90 - 130
OC und noch bevorzugter 100 - 120 OC für vorzugsweise 2 - 10 h und noch günstiger
3 - 5 h erhalten. Als synthetische Fettsäuren können beispielsweise Versatsäuren
verwendet werden. Als Pflanzenöl-Fettsäuren können Fettsäuren aus Leinöl, Sojaöl,
entwässertem Castoröl, Reiskleieöl, Cocosöl o.dgl. verwendet werden. Beispiele für
Glycidylester von synthetischen oder Pflanzenölfettsäuren sind etwa Cardura E (Hersteller
Shell Chemical Corp.) o.dgl. Die Reaktion des Glycidylesters der synthetischen oder
Pflanzenöl-Fettsäure mit Acrylsäure oder Methacrylsäure kann erforderlichenfalls
in Gegenwart eines Veresterungskatalysators wie etwa eines sekundären, tertiären
oder quaternären Amins, eines Ammonlumsalzes, von Imidazol oder einem Derivat davon
o.dgl. vorgenommen werden, beispielsweise unter Verwendung von Dimethylamin, Diäthylamin,
Methyläthylamin, Triäthylamin, Triäthanolamin,
Dimethylbenzyltetradecylammoniumehlorid,
2-Athyl-4-methyl-imidazolsowie ferner unter Verwendung eines Polymerisationsinhibitors
wie Hydrochinon, p-t-Butylcatechin oder Pyrogallol, vorzugsweise ar Luft. Die Herstellung
des nur geringen Geruch aufweisenden rernetzbaren Monomeren kann durch folgende
Gleichung veranschaulicht werden:
in der R1, R2 und R3 unabhängig Wasserstoffatome oder eine Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 - 20 C-Atomen bedeuten und X Wasserstoff oder Methyl darstellt.
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Das vernetzbare Monomer von geringem Geruch kann im einzelnen beispielsweise
dadurch hergestellt werden, daß 86 g Methacrylsäure, 228 g Cardura E und 0,06 g
Hydrochinon (0,02 Gew.- bezogen auf die eingesetzten Mengen) in einem Vierhalskolben
an Luft bei 110 OC 5 h zur Reaktion gebracht werden. Das resultierende vernetzbare
Monomer besitzt eine Säurezahl von 23,2 und eine Viskosität von 0,5 P bei 25 °C.
Weitere Beispiele zur Herstellung vernetzbarer Monomerer von geringem Geruch sind
in den nachstehenden Ausführungsbeispielen angegeben.
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Das durch Acrylsäure oder Methacrylsäure modifizierte Polybutadien
ist ein Polybutadienharz mit reaktiven Doppelbindungen an den Endgruppen, das durch
Einführung aktiver Gruppen an den Kettenenden des Polybutadiens und Umsetzung der
aktiven Gruppe mit den Carboxylgruppen von Acrylsäure oder Methacrylsäure erhalten
ist. Beispiele für derartige modifizierte Polybutadiene sind etwa mit Methacrylsäure
modifizierte Polybutadienharze wie etwa TE-2000 'Hersteller Nippon Soda Co., Ltd.,
Japan! o.dgl.
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Ebenso können ferner Polybutadienharze eingesetzt werden, die durch
Einführung von Urethangruppen in Polybutadienharze mit Hydroxylendgruppen wie beispielsweise
G-1000, G-2000 und G-3000 (Hersteller Nippon Soda Co., Ltd., Japan) mit einem Diisocyanat
wie Tolylendiisocyanat erhalten wurden und deren Isocyanatgruppen an einer Endgruppe
mit 2-Hydroxyäthylmethacrylat oder 2-Hydroxypropylmethacrylat zur Reaktion gebracht
werden.
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Als ungesättigte Polyesterharze können als alternative Komponente
(b) der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung Produkte eingesetzt werden, die aus
den folgenden Komponenten, d.h. eine Alkoholkomponente, einer Säurekomponente sowie
erforderlichenfalls einer Modifizierungskomponente, erhalten wurden: (i) Alkoholkomponente:
Propylenglycol, Xthylenglycol, Dipropylenglycol, Diäthylenglycol, 1,3-Butandiol,
Neopentylglycol, 1, 6-Hexandiol, Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit o.dgl.
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(ii) Säurekomponente: Ungesättigte Säuren oder deren Anhydride wie
Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure o.dgl.;
oaer deren
Anhydride gesättigte Säure0;zie Phthalsäure, Pht4ialsäureanhydrid, Isophthalsäure,
Terephthalsäure, Tetrahydrophthalsäure, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäure,
Hexahydrophthalsäureanhydrid, Endomethylen~ tetrahydrophthalsäureanhydrid, Adipinsäure,
Sebacinsäure o.dgl.
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(iii) Modifizierungskomponente: Fettsäuren aus Leinöl, Sojaöl, Tallöl,
dehydratisiertem Castoröl, Cocosöl und ähnliche Fettsäuren sowie Dicyclopentadien
o.dgl. Allgemein können handelsübliche ungesättigte Polyesterharze,die vorzugsweise
98 % oder mehr nicht-flUchtige Anteile aufweisen, eingesetzt werden, beispielsweise
mit Sojasäuren modifizierte ungesättigte Polyesterharze wie PS-203 (Hersteller Hitachi
Chemical Co., Ltd., Japan).
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Die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung enthält vorzugsweise 100
Gew.-Teile der Komponente (a) und 10 - 1000 Gew.-Teile, noch günstiger 20 - 400
Gew.-Teile an Komponente (b).
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Die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung kann ferner «tfnHärter und
einm Härtungsbeschleuniger sowie erforderlichenfalis vernetzbare Monomere, Modifizierungsharze,
Polymerisationsinhibitoren und andere herkömmliche Additive wie Pigmente, mineralische
Füllstoffe o.dgl.
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enthalten.
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Erfindungsgemäß verwendbare Härter sind Acylperoxide wie Benzoylperoxid,
Acetylperoxid o.dgl., Hydroperoxide wie t-Butylhydroperoxid, Cumolhydroperoxid o,dgl.,
Ketonperoxide wie Methyläthylketonperoxid, Cyclohexanonperoxld o.dgl., Dialkylperoxide
wie Di-t-butylperoxid,
Dicumylperoxid o.dgl. sowie Oxyperoxide
wie t-Butylperbenzoat, t-Butylperoxyacetat o. dgl.
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Der Härter kann allgemein in einer Menge von 0,5 - 5 Gew.-, vorzugsweise
1 - 3 Gew.-, bezogen auf das Gewicht der Harzzusammensetzung eingesetzt werden.
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ErfinllungsgemäB verwendbare Härtungsbes chleuniger sind etwa herkömmliche
Metallnaphthenate oder -octoate wie etwa die Salze von Co, Mn, Fe, Pb o.dgl. in
einer Menge bis zu 2,0 Gew.- bezogen auf das Gewicht der Harzzusammensetzung.
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Als vernetzbare Monomere können erforderlichenfalls andere Monomere
als die oben genannten vernetzbaren Monomeren von geringem Geruch verwendet werden,
die hohe Siedepunkte aufweisen. Beispiele für derartige Monomere sind etwa Ester
von Acrylsäure oder Methacrylsäure wie Laurylmethacrylat, Tridecylmethacrylat, 2-Athylhexylmethacrylat,
Triäthylendimethacrylat o. dgl., Trimethylolpropanallyläther, Glycerinallyläther,
Diallylphthalat, Diallylisophthalat, Triallylisocanurat u. dgl.
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Als Modifizierungsharze können gesättigte Polyesterharze wie Polybutadienharze
u.dgl. in Mengen von 10 - 50 Gew.-Teilen, vorzugsweise 20 - 40 Gew.-Teilen pro 100
Gew.-Teile der Komponente (a) eingesetzt werden.
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Als Polymerisationsinhibitoren eignen sich herkömmliche Inhibitoren
wie Chinone wie beispielsweise Hydrochinon, p-t-Butylcatechin, Pyrogallol o.dgl.,
die in einer Menge von 0 - 0,1 Gew.-5 bezogen auf das Gewicht der Harzzusammensetzung
verwendet werden.
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Beispiele für bevorzugte erfindungsgemäße Harzzusammensetzungen sind
(1) 100 Gew.-Teile des vernetzbaren Monomeren mit geringem Geruch, 20 r 400 Gew.-Teile
des ungesättigten Polyesterharzes, O - 500 Gew. -Teile Diallylphthalat; (2) 100
Gew.-Teile des vernetzbaren Monomeren mit geringem Geruch, O - 100 Gew.-Teile Laurylmethacrylat
und 20 - 100 Gew.-Teile eines mit Methacrylsäure modifizierten Polybutadiens u.dgl.
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Die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung erzeugt nahezu keinen oder
einen nur sehr geringen Geruch im Zustand eines Lacks sowie beim Härten, so daß
eine Gefährdung von Personen oder eine Luftverunreinigung aufgrund des Geruchs oder
flüchtiger Materialien, wie sie bei herkömmlichen Lacken vorliegen, bei der Verwendung
der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung nicht auftreten.
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Da die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung ferner Formkörper mit
ausgezeichneten elektrischen und mechanischen Eigenschaften liefert, kann sie zum
Guß bzw. Formen von Vorrichtungen bzw. Teilen für elektrische Zwecke, zur Imprägnierung
oder Tropfenimprägnierung (Tri ckle-Verfahren) von elektrischen Vorrichtungen u.dgl.
verwendet werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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BezursbeisPiel (1) Herstellung des vernetzbaren Monomeren (A) mit
geringem Geruch:
In einen mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler
ausgerüsteten 2-l-Vierhalskolben wurden 1000 g Cardura E (Epoxyäquivalent 245, Hersteller
Shell Chemical Corp.), 344 g Methacrylsäure und 0,27 g Hydrochinon eingebracht und
die Reaktion 5 h bei 120 °C durchgerführt, wodurch ein blaßgelbes vernetzbares Monomer
(A) mit geringem Geruch und einer Säurezahl von 20 erhalten wurde. Nach der Destillation
unter vermindertem Druck wies das Produkt einen Siedepunkt von 185 OC/4 Torr sowie
nahezu keinen Geruch auf. Die Viskosität bei 25 OC betrug 0,5 P.
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(2) Herstellung des vernetzbaren Monomeren (B) mit geringem Geruch:
Unter Verwendung der gleichen Apparatur wie oben wurden 1000 g Cardura E, 310 g
Methacrylsäure, 0,27 g Hydrochinon und 1,3 g eines quaternären Ammoniumsalzes (Cation
M2-1000 (Hersteller Nippon Yushi Co., Ltd., Japan) 3 h bei 120 0C zur Reaktion gebracht,
worauf ein blaßgelbes vernetzbares Monomer (B) mit geringem Geruch, einer Säurezahl
von 25 und einer Viskosität von 0,4 P auf 25 OC erhalten wurde.
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Beispiel 1 Ein Lack A wurde durch Mischen von 100 g des vernetzbaren
Monomeren (A) mit geringem Geruch, 50 g eines mit Methacrylsäure modifizierten Polybutadiens
(TE-2000, Hersteller Nippon Soda Co. Ltd.), 1,5 g t-Butylperbenzoat, 0,3 g 6 % Kobaltnaphthenat
und 0,008 g Hydrochinon unter Rühren hergestellt.
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Beispiel 2 Ein Lack B wurde durch Mischen von 100 g des vernetzbaren
Monomeren (B) mit geringem Geruch, 50 g eines mit Sojaöl modifizierten ungesättigten
Polyesterharzes (PS-203, Harzgehalt 98,7 Gew.-, Hersteller Hitachi Chemical Co.,
Ltd.), 1,5 g t-Butylperbenzoat, 0,3 g 6 ffi Kobaltnaphthenat und 0,008 g Hydrochinon
unter Rühren hergestellt.
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Beispiel 3 Ein Lack C wurde durch Mischen von 462 g des vernetzbaren
Monomeren (A) mit geringem Geruch, 115 g eines mit Methacrylsäure modifizierten
Polybutadiens (TE-2000, Hersteller Nippon Soda Co., Ltd.), 115 g eines Polybutadienharzes
(Polybutadien B-1000, Hersteller Nippon Soda Co., Ltd. Mn 1000), 308 g Laurylmethacrylat,
10 g t-Butylperbenzoat und 2 g 6 % Kobaltnaphthenat unter Rühren hergestellt.
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Beispiel 4 In einen Vierhalskolben wurden 72 g Acrylsäure, 228 g Cardura
E und 0,06 g Hydrochinon eingebracht und die Reaktion 5 h bei 110 0C an Luft durchgeführt,
worauf ein vernetzbares Monomer (c) mit geringem Geruch, einer Säurezahl von 2),2
und einer Viskosität von 0,5 P bei 25 OC erhalten wurde.
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Ein Lack D wurde durch Mischen von 100 g des vernetzbaren Monomeren
(C) mit geringem Geruch, 50 g eines
mit Methacrylsäure modifizierten
Polybutadiens (TE-2000, Hersteller Nippon Soda Ltd.), 1,5 t-Butylperbenzoat, 0,3
g 6 % Kobaltnaphthenat und 0,008 g Hydrochinon unter Rühren hergestellt.
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Beispiel 5 In einen Vierhalskolben wurden 280 g Sojaöl-Fettsäuren,
463 g Epichlorhydrin und 1 g Trimethylbenzylammoniumchlorid eingebracht und die
Veresterung unter Stickstoff 3 h bei 100 0C durchgeführt. Nach der Umsetzung wurde
eine 50 ziege wäßrige NatriumWydroxidlösung (48 g NaOH und 48 g Wasser) innerhalb
2 h bei 100 °C in das Reaktionsgemisch eingetropft und das Wasser durch azeotrope
Destillation entfernt. Das Reaktionsprodukt wurde auf Raumtemperatur abgekühlt,
worauf ihm eine 5 %ige wäßrige Natriumhydroxidlösung zugesetzt wurde; das Produkt
wurde anschließend mit Wasser und anschließend einmal mit einer wäßrigen Natriumbisulfatlösung
gewaschen. Die wäßrige Schicht wurde abgetrennt und die Schicht des Reaktionsprodukts
zweimal mit Wasser gewaschen. Darauf wurde das Reaktionsprodukt über Natriumsulfat
getrocknet, wonach eine flüssige Epoxyverbindung mit einem Epoxyäquivalent von 545
erhalten wurde. Die Epoxyverbindung (336 g),86 g Methacrylsäure und 0,08 g Hydrochinon
(0,02 Gew.- bezogen auf die eingesetzte Menge) wurden in einen Vierhalskolben eingebracht
und an Luft 5 h bei 110 °C zu einem flüssigen oder viskos-flüssigen vernetzbaren
Monomeren (D) mit geringem Geruch und einer Säurezahl von 18,5 umgesetzt.
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Ein Lack E wurde durch Mischen von 100 g des vernetzbaren
Monomeren
(D) mit geringem Geruch, 50 g eines mit Methacrylsäure modifizierten Polybutadiens
(TE-2000, Hersteller Nippon Soda Co., Ltd.), 1,5 t-Butylperbenzoat, 0,3 g 6 ß Kobaltnaphthenat
und 0,008 g Hydrochinon unter Rühren hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 1 Zu Vergleichszwecken wurde ein mit Sojaöl modifizierter
typischer ungesättigter Polyesterlack (PS-202, Hersteller Hitachi Chemical Co.,
Ltd.) verwendet.
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Geruch und physikalische Eigenschaften der Lacke A -E sowie des Produkts
PS-202 wurden bestimmt; die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
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Tabelle 1 Beispiel Nr. 1 2 3 4 5 Vergleichsbeispiel 1 *8 Lack Lack
A Lack B Lack C Lack D Lack E PS-202 Im Lackzustand fast kein fast kein fast kein
fast kein fast kein Reizgeruch Geruch Geruch Geruch Geruch Geruch von Styrol Geruch
*1 leichter leichter leichter leicher leichter stark reizenbeim Trocknen Geruch
Geruch Geruch Geruch Geruch der Geruch Viskosität (bei 25°C) (P) *2 10,5 12,6 0,7
9,5 10,8 1,8 Gelzeit (100 °C, min) *3 7,2 5,1 8,5 6,8 7,5 8,5 Zugfestigkeit (23
°C, kg/mm²) *4 0,3 0,2 0,03 0,3 0,2 0,3 Dehnung (23°C),%*4 35 30 40 34 38 32 Haftvermögen
unter Druck bzw.Scher- 40 53 12 38 35 24 beanspr. (23 °C, kg) *5 Volumbez.Widerstand
3,4x 1,2x 2,4x 1,2x 2,4x 2,0x (23 °C#.cm) *6 1014 1013 1014 1014 1014 1012 Flüchtiger
Anteil (%)*7 2,8 3,0 2,7 2,7 3,2 12,5
Anmerkung: *1: Ein Standardtrgckner
vom SA-Typ (450 x 350 x 350 mm) wurde auf 120 C gehalten; ein Zinnbehälter von 100
x 100 x 20 mm, der jeweils 30 g jedes Lacks enthielt, wurde 30 min in den Trockner
gestellt.
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Nach dieser Zeit wurde der Geruch im Trockner durch Riechen beurteilt.
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2: Die Viskosität wurde mit einem Rotationsviskosimeter (Typ BL)
gemessen.
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»3: Der Lack wurde zu einer Höhe von 70 mm in ein Proberöhrchen von
18 mm Durchmesser eingefüllt und die zur Gelbildung erforderliche Zeit bestimmt.
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*4: Gemessen gemäß JIS K6301.
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* Unter Verwendung eines polyesterbeschichteten 5: Unter eines Kupferdrahts
von 2,0 mm Durchmesser wurde ein Teststück wie in der Zeichnung erläutert hergestellt.
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Das Reststück wurde mit dem entsprechenden Lack beschichet und 3
h zur Messung der Zugfestigkeit bei 120 C gehärtet.
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Fig. 1 stellt eine Vorderansicht des Stücks und Fig. 2 eine Querschnittsansicht
des Teststücks an einem gebundenen Teil dar. In den Figuren ist mit 1 der polyesterbeschichtete
Kupferdraht von 2,0 mm Durchmesser bezeichnet, 2 stellt die Bindungslinie mit einem
Durchmesser von 0,14 mm zur Bindung der polyesterbeschichteten Kupferdrähte dar,
3 bezeichnet einen gebundenen Teil.
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*6: Der volumbezogene Widerstand wurde bei einer angelegten Spannung
von 500 V unter Verwendung einer Harzplatte von 20 mm Dicke mit einem Isolationswiderstands-Meßgerät
(für hohe Widerstände) gemessen.
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*7: In einer Laborschale aus Metall mit einem Durchmesser von 60
mm wurden 10 g des Lacks 1 h zur Messung des Gewichtsverlusts bei 120 C gehärtet.
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Als Als Härter wurden 1 Gew.- Benzoylperoxid und als Härtungsbeschleuniger
1 Gew.-% PT-23 (Hersteller Hitachi Chemical CO., Ltd.) verwendet.
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1:!ie aus der Tabelle 1 hervorgeht, weisen die erfindlngsgemäßen
Harzzusammensetzungen (Lacke A - E) im Lackzustand nahezu keinen Geruch und beim
Trocknen nur einen geringen Geruch auf. Die Menge der flüchtigen Bestandteile der
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen beträgt nur lediglich 1/4 der Menge der flüchtigen
Bestandteile in herkömmlichen ungesättigten Polyesterlacken. Dies bedeutet, daß
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zu einer bemerkenswerten Verringerung der
Luftverschmutzung führen und zugleich keine wertvollen Rohstoffe mehr verschwendet
werden. Hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften zeigen die Lacke A, B, D und
E größeres Adhäsionsvermögen unter Druck bzw. Scherbeanspruchung als herkömmliche
ungesättigte Polyesterlacke und weisen ebenso ausgezeichnete elektrische Eigenschaften
auf. Der Lack C stellt ein Beispiel für eine sehr geringe Viskosität dar; er weist
zwar gegenüber herkömmlichen ungesättigten Polyesterlacken schlechtere mechanische
Eigenschaften, jedoch demgegenüber bessere elektrische Eigenschaften auf.
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Aus den obigen Ergebnissen ist klar ersichtlich, daß die erfindungsgemäße
Harzzusammensetzung zu einer bemerkenswerten Zurückdrängung des Geruchs im Lackzustand
sowie beim Trocknen und der flüchtigen Bestandteile im Vergleich mit herkömmlichen
ungesättigten Polyesterlacken führt und außerdem ausgezeichnete mechanische und
elektrische Eigenschaften ergibt.
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Beispiel 6 Ein Lack F wurde durch Mischen von 100 g des vernetzbaren
Monomeren (A) mit geringem Geruch, 130 g eines mit Sojaöl modifizierten ungesättigten
Polyesterharzes (PS-203, Harzgehalt 98,7 Gew.-, Hersteller Hitachi Chem.
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Co., Ltd.), 280 g Diallylphthalat, 1,5 g t-Butylperbenzoat, 0,3 g
6 % Kobaltnaphthenat und 0,003 g Hydrochinon unter Rühren hergestellt.
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Beispiel 7 Ein Lack G wurde durch Mischen von 100 g des vernetzbaren
Monomeren (A) mit geringem Geruch, 280 g eines durch Umsetzung von 202 g Dicyclopentadien3
259 g Sojaöl-Fettsäure, 170 g Maleinsäureanhydrid, 156 g Diäthylenglycol und 112
g Propylenglycol für 11 h bei 200 OC erhaltenen ungesättigten Polyesterharzes, 428
g Diallylphthalat, 1,5 g t-Butylperbenzoat, 0,3 g 6 % Kobaltnaphthenat und 0,008
g Hydrochinon unter Rühren hergestellt.
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Geruch und physikalische Eigenschaften der Lacke F und G wurden wie
oben bestimmt; die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 2 aufgeführt.
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Tabelle 2 Beispiel Nr. 6 7 Lack Lack F Lack G Im Lackzustand fast
kein Geruch fast kein Geruch Geruch beim Trocknen leichter Geruch leichter Geruch
Viskosität bei 25 °C (P) 1,4 1,0 Gelzeit (100 °C, min.) Zugfestigkeit (23 °C, kg/mm²)
1,8 0,4 Dehnung (23 °C, %) 2,0 -Haftevermögen unter Druck-bzw. Scherbeanspruchung
38 34 23 °C, kg) VJ Wierstand 15 14 (23 °C, #.cm) 8,3 x 10 5 x 10 flüchtiger Anteil
%) 1,9 3,0