DE2626096C3 - Einrichtung zum Anlassen von ein- oder mehrphasigen Kurzschlußläufermotoren - Google Patents
Einrichtung zum Anlassen von ein- oder mehrphasigen KurzschlußläufermotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Anlassen mindestens eines ein- oder mehrphasigen Kurzschlußläufermotors
mittels einer in mindestens einer Phase angeordneten Eisendrossel mit zwei galvanisch voneinander
getrennten Wicklungen.
Aus dem Buch von Tschilikin »Elektromagnetische Antriebe«, Berlin 1957, Seiten 319 bis 323, ist eine
derartige Einrichtung bekannt, bei der jedoch die aus Spezialblech hergestellte Drossel durch Gleichstrom
vormagnetisiert wird und dementsprechend als Magnetverstärker arbeitet.
Für Wickelantriebe in der Textilindustrie ist ferner eine Regeleinrichtung bekannt, bei der ein Kurzschlußläufermotor
an einer aus den Sekundärwicklungen eines Haupt- und eines Steuertransformators gebildeten
Reihenschaltung liegt. Die Primärwicklung des Steuertransformators wird über eine antiparallel geschaltete,
Stromtore enthaltende Schalteinrichtung jeweils im Schließzeitpunkt eines Schalters, der mit einem die
Zugspannung des Wickelgutes erfassenden Fühlstift verbunden ist, derart gespeist, daß die Phasenlage der
Sekundärspannung des Steuertransformators der Phasenlage der den Haupttransformator speisenden Spannung
entspricht Wenn der Stromkreis der Primärwicklung des Steuertransformators unterbrochen ist, wirkt
die Sekundärwicklung im Motorstromkreis als Drossel (DE-AS 11 45 709). Diese bekannten Einrichtungen
eignen sich lediglich für die Steuerung von Motoren niedriger Leistung.
In begrenztem Umfang ist eine Anpassung des Anfahrmomentes an den gewünschten Drehmomentenverlauf
durch die Wahl von Läufern verschiedener Klassen, d. h. Baureihen von Läufern, die sich im Aufbau
und/oder der Anordnung der Läuferwicklung unterscheiden, möglich.
Wünschenswert wäre der Einsatz von Kurzschlußläufermotoren
mit einer einheitlichen Läuferklasse für die verschiedensten Anwendungsfälle und die Erzielung
des gewünschten Drehmomentverlaufes während der Anlaufphase durch die Steuerung der Speisespannung
mittels Thyristoren, beispielsweise mitteb Wechseloder
Drehstromsteller in Ausschnitts- oder Vollwdlensteuerung.
ίο Wegen der bei Stellern auftretenden Oberwellen
eignen sich diese nicht für eine kontinuierliche Drehzahlregelung. Außerdem wäre der Steller, wie die
Drossel bei den bekannten Einrichtungen für die volle Motorleistung zu bemessen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, die den im-gesamten Anlaufbereich
eines Kurzschlußläufennotors erforderlichen Spannungsabfall so steuert, daß jede gewünschte
Momentenkennlinie während des Anlaufs erreichbar ist, und gegebenenfalls mit dieser Einrichtung mehrere
Motoren anlaufen zu lassen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Motor bzw. jeder der Motoren während
des Anlaufs über einen Trennschalter und eine Wicklung der mit Luftspalt ausgeführten Drossel und im
Normalbetrieb unmittelbar über einen Leistungsschalter an das Netz angeschlossen ist und daß im Stromkreis
der anderen Wicklung ein Wechsel- bzw. Drehstromsteller liegt Zum Anlassen mehrerer Motoren mit
voneinander abweichenden Anlaufströmen ist vorteilhafterweise die Reaktanz der Drossel in Anpassung an
die Anlaufströme der einzelnen Motoren änderbar.
Bei Verwendung dieser Einrichtung braucht nicht die gesamte Anlaufleistung eines Kurzschlußläufermotors
über Thyristoren gezogen zu werden, sondern nur die dem gewünschten Spannungsabfall entsprechende Leistung.
Da nur der kleinere Teil der Anlaufleistung oberwellenbehaftet ist, ergibt sich ein relativ kleiner
Gesamtanteil an Oberwellen, so daß die Anlaufwärmekapazität des Motors besser ausgenutzt werden kann.
Wegen der quadratischen Abhängigkeit des Momentes des Motors von der Spannung genügen meist schon
niedrige Spannungsabsenkungen und damit kleine Thyristorleistungen zur Erzielung jeder gewünschten
Anlaufkennlinie. Gegebenenfalls erforderliche Momentenänderungen sind schnell und stufenlos erreichbar.
Für Synchronmotoren mit Anlaufwicklung, die sich in der Anlaufphase wie Kurzschlußläufermotoren verhalten,
läßt sich die Einrichtung ebenfalls verwenden.
In der Zeichnung ist zur näheren Erläuterung der Erfindung ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Einrichtung dargestellt
Im Ausführungsbeispiel sind an ein Drehstromnetz,
beispielsweise an ein Netz mit einer Spannung von 6 KV, drei Drehstromkurzschlußläufermotoren Mi,
M 2 und M 3 und eine Drossel 1 mittels je eines Leistungsschalters 2 bzw. 3 anschließbar. Außerdem
sind die Motoren mittels je eines Trennschalters 4 an Sammelschienen 5 anschließbar, deren Spannung die
Drossel 1 steuert Die Drossel 1 ist eine Eisendrossel mit Luftspalt und mindestens zwei galvanisch voneinander
getrennten Wicklungen 6,7, von denen die eine (6) über den Leistungsschalter 3 an eine Phase des speisenden
Netzes und an eine der Sammelschienen angeschlossen ist während die andere (7) über einen Wechselstromsteller
8 gespeist wird. Die Drossel kann natürlich auch dreiphasig aufgebaut sein. Die Größe des Luftspaltes
der Drossel wird so gewählt daß bei geöffnetem
Sekundärkreis, das heißt bei gesperrtem Thyristor und
angeschlossenem Motor der maximal erforderliche Spannungsabfall während der Hochlaufphase erreicht
wird. Wird der Sekundärkreis kurzgeschlossen, so fließt
in diesem ein Strom, der den magnetischen Hauptfluß im Eisen kompensiert, so daß der Spannungsabfall an
der Drossel praktisch Null ist Mit Hilfe des Stellers im Sekundärkreis läßt sich also der Spannungsabfall an der
Drossel zwischen einem maximalen Spannungsabfall und dem Wert Null stufenlos und schnell einstellen.
Sollen mehrere Motoren unterschiedlicher Leistung mit der gleichen Einrichtung angelassen werden, kann
die Drossel mit mehreren Abgriffen versehen sein, die jeweils über einen Trennschalter 9 anwählbar sind. An
Stelle der Abgriffe, die nur eine stufenweise Änderung der Reaktanz der Drossel ermöglichen, JaBt sich auch
eine Änderung der Reaktanz durch Änderung des Luftspaltes erzielen. Auf diese Weise ist eine stufenlose
Anpassung an die erforderliche Leistung bzw. an die erforderlichen Anlaufströme möglich.
Claims (4)
1. Einrichtung zum Anlassen mindestens eines ein- oder mehrphasigen Kurzschlußläufermotors mittels
einer in mindestens einer Phase angeordneten Eisendrossel mit zwei galvanisch voneinander
getrennten Wicklungen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor bzw. jeder der Motoren (Mt bis Λ/j) während des Anlaufs über einen
Trennschalter (4) und eine Wicklung (6) der mit Luftspalt ausgeführten Drossel (1) und im Normalbetrieb
unmittelbar aber einen Leistungsschalter (2) an das Netz angeschlossen ist und daß im Stromkreis
der anderen Wicklung (7) ein Wechsel- bzw. Drehstromsteiler (8) liegt
2. Einrichtung nach Anspruch 1 zum Anlassen mehrerer Motoren mit voneinander abweichenden
Anlaufströmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktanz der Drossel (1) in Anpassung an die
Anlaufströme der einzelnen Motoren (Mi, M2, M 3) änderbar ist
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel (1) mit der Anzahl der
Motoren (Mi, M2, M3) entsprechenden Anzapfungen
ausgestattet ist und daß je Anzapfung ein Trennschalter (9) vorgesehen ist
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den jeweiligen Motor (Mi,M2,
M3) abzustimmende Reaktanz der Drossel (1) durch Änderung des Luftspaltes einstellbar ist
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