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Betätigungsgriff für Fenster und Türen mit Positions-
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sperre.
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Die Erfindung betrifft einen Betätigungsgriff, einsetzbar bei Fenster
und Türen, insbesondere für einen sogenannten Dreh-Kipp-Beschlag.
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Man unterscheidet speziell bei Fenstern zwischen Dreh-bzw. Schwingflügeln.
Entsprechend sind die Funktionsbeschläge und die Betätigungselemente ausgeführt.
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Mußte in der vergangenen Zeit ein Dreh-Kipp-Beschlag in der Regel
durch zwei Hebel oder Griffe betätigt werden, so sind die neueren Funktionsbeschläge
so konstruiert, daß die gewünschten Funktionen nur noch durch einen Betätigungsgriff
o.dgl. ausgelöst werden.
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Bei diesen Funktionen handelt es sich um öffnen und Schließen des
Fensterflügels um die vertikale Achse, und um Kippen des Fensterflügels um eine
horizontale Achse, wobei die Kippstellung zur sogenannten Dauerlüftung dient.
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Dieser Beschlag ist in der einschlägigen Branche als Einhandbeschlag
bekannt, wobei die einzelnen Funktionen mittels eines Betätigungsgriffes in der
Regel in einem
Funktionsbereich von 180 ° Drehung des Betätigungsgriffes
erfolgen, und drei Schaltstellungen des Betätigungsgriffes sich als allgemein verbindlich
herausgestellt haben.
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Zeigt das freie Ende des Betätigungsgriffes in vertikaler Stellung
nach unten, so bedeutet dies Fensterschluß.
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Bei einer Drehung des Betätigungsgriffes um 90 ° zur Horizontalstellung
zeigt dies die Öffnungsmöglichkeit des Fensterflügels an. Eine weitere Drehung um
90 0 bewirkt die Kippmöglichkeit des Fensterflügels.
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Gerade die Kippstellung des Fensterflügels birgt gewisse Probleme
in sich. Neben eventueller Bedienungsfehler bietet die Kippstellung nur bedingte
Sicherheitsmöglichkeiten hinsichtlich der Öffnungsmöglichkeiten des Fensterflügels
von außen her.
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Man hat versucht, dieses Problem am Funktionsbeschlag selbst zu lösen,
aber ein befriedigendes Ergebnis hat sich noch nicht abzeichnen können.
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Der Mangel liegt darin, daß der Betätigungsgriff in der Vertikalstellung
beim gekippten Fensterflügel von der Außenseite her von Unbefugten mittels einfachster
Hilfswerkzeuge in die Horizontalstellung gebracht werden kann, und so ein öffnen
des Fensterflügels in vertikaler Drehung ohne jegliche Beschädigung erfolgen kann,
ein Umstand, den Kriminelle für ihre Zwecke auszunutzen verstehen.
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In der Praxis hat man diese Fehlerquelle zu beseitigen versucht, indem
man den Betätigungsgriff zusätzlich mit einem Schließzylinder ausgestattet hat,
um die gefährdete Funktionsstellung durch Schließen des Zylinders sperren zu können.
Diese Lösung ist aber aufwendig und entsprechend teuer.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Konstruktion des Betätigungsgriffes
zu schaffen, die einmal die Nachteile der leichten Offnungsmöglichkeit ausschaltet,
und zum anderen preisgünstig herzustellen ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine mit dem
Hals des Betätigungsgriffes im Bereich der Lagerung verbundene Sperrscheibe an der
äußeren Umfangspartie eine oder mehrere Einkerbungen aufweist, in die bei radialer
Drehung des Betätigungsgriffes ein durch die Planfläche der Rosette o.dgl. im Abschnitt
zwischen Grifflagerung und Befestigungsschraubloch der Rosette greifender unter
Federwirkung stehender Sperrbolzen mit einem Teilabschnitt einrastet, und eine weitere
radiale Drehung des Betätigungsgriffes sperrt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Vorderansichtszeichnung des Betätigungsgriffes
mit Rosette, Fig. 2 eine Teilquerschnittszeichnung gemäß Schnitt a-ag Fig. 3 eine
rückseitige Ansichtszeichnung des mit der Rosette verbundenen Betätigungsgriffes
in eingerastertem Zustand, Fig. 4 eine weitere rückseitige Ansichtszeichnung des
Betätigungsgriffes in gelöster Stellung, Fig. 5 eine Teilguerschnittszeichnung gemäß
Schnitt b-b,
Fig. 6 eine Teilquerschnittszeichnung gemäß Schnitt
c-c, Fig. 7 eine Teilquerschnittszeichnung gemäß Schnitt d-d, Fig. 8 eine Querschnittszeichnung
gemäß Schnitt e-e, Fig. 9 eine vergrößerte Ansichtszeichnung der Sperrscheibe, Fig.
10 eine vergrößerte Ansichtszeichnung des Sperrbolzens, Fig. 11 eine vergrößerte
Ansichtszeichnung gemäß Fig. 10 um 90 ° gedreht, Fig. 12 eine weitere vergrößerte
Ansichtszeichnung gemäß Fig. 11 um 90 gedreht, Fig. 13 eine vergrößerte Teilquerschnittszeichnung
gemäß Schnitt f-f im Bereich(A) nach Fig. 2, Fig. 14 eine vergrößerte rückseitige
Teilansichtszeichnung im Bereich (B) nach Fig. 3.
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Der Betätigungsgriff (1) Fig. 1 ist mit der Rosette (2) Fig. 1 fest
drehbar verbunden.
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Die Rosette (2) Fig. 1 besteht vorteilhafterweise aus dem Rosettengrundkörper
(3) und der Abdeckkappe (4), wobei der Rosettengrundkörper (3) gleichzeitig eine
Lagerbuchse (5) bildet, in der sich der Halsabsatz (6') des Betätigungsgriffes radial
drehen läßt.
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Die Befestigung des Betätigungsgriffes mit der Rosette unter Berücksichtigung
einer Positionssperre erfolgt nun dergestalt, daß zunächst die Abdeckkappe (4) über
den Hals (6) des Betätigungsgriffes (1') geschoben wird.
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Dann wird der Rosettengrundkörper (3), der vorteilhafterweise als
Spritzteil entweder aus Metall oder aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt
ist, auf die Halsansatzpartie (10) aufgebracht. Nach Aufschieben der Sperrscheibe
(8) und der Scheibe (9) wird der Börtel (7) durch Umbörteln gebildet.
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Der Betätigungsgriff (1') ist nun mit dem Rosettengrundkörper (3)
fest drehbar verbunden, und die Abdeckkappe (4) wird nun über den Rosettengrundkörper
(3) gesteckt.
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Damit die Sperrscheibe (8) und die Scheibe (9) fest auf der Halsansatzpartie
(10) sitzen, ist dieselbe vorzugsweise quadratisch ausgebildet, und in Anpassung
sind dann auch die Innenbohrungen der Sperrscheibe (8) und der Scheibe (9) entsprechend
ausgeführt.
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Die Sperrscheibe (8) und auch die Scheibe (9) sind zweckmäßigerweise
als zylindrische Scheiben ausgebildet.
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Je nach Häufigkeit der Einrasterungen weist die Sperrscheibe eine
Einkerbung (11) oder auch mehrere auf.
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In der Regel reicht eine Einkerbung aus, da der Betätigungsgriff meistens
nur in einer Stellung gegen weitere radiale Drehung abgesichert werden soll. Selbstverständlich
kann die Einrasterung auch bei jeder gewünschten Schaltstellung des Betätigungsgriffes
erfolgen. Entsprechend viele Einkerbungen (11) sind am Außendurchmesser der Sperrscheibe
(8) und gemäß Fig. 8 und Fig. 9 anzubringen.
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Der Sperrbolzen (12) und nach Fig. 10 bis Fig. 12 wird aus Kostengründen
aus gezogenem Material durch jeweiliges Absägen des Profilstabs gefertigt. Als Material
ist ein härtbarer Stahl zu empfehlen.
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Fig. 10 bis Fig. 12 zeigen den Sperrbolzen in vergrößerter Darstellung.
Nach Abtrennen des Sperrbolzen vom gezogenen Stab wird die Bohrung (13) angebracht,
die zur späteren Aufnahme bzw. Halterung einer Druckfeder dient.
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Der Sperrbolzen selbst besitzt zwei Absätze (14) und (15), wobei der
Absatz (15) an den Seitenbegrenzungen leichte Kantenbrechungen (16) zeigt.
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Der Rosettengrundkörper (3) und die Abdeckkappe (4) weisen zwischen
der zentralen Lagerung des Betätigungsgriffes und der Anschraubbohrung (17) einen
Durchbruch auf, durch den der Sperrbolzen (12) hindurchragt.
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Der Sperrbolzen (12) wird nun durch den Rosettengrundkörper (3) und
durch die Abdeckkappe (4) gesteckt, wobei der Sperrbolzen (12) im Rosettengrundkörper
(3) geführt ist. Die Abdeckkappe (4) selbst hat gegenüber dem Sperrbolzen (12) zumindest
auf den flachen Seiten Luft, um das Auf-und Abstecken der Abdeckkappe (4) auf den
Grundkörper zu erleichtern.
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Wurde nun der Sperrbolzen (12) durch den Rosettengrundkörper (3) und
die Abdeckkappe (4) gebracht, so bringt man eine Druckfeder (19) in die Bohrung
(13) ein, und die Abdeckplatte (18) wird auf den Grundkörper (3) aufgepreßt. Diese
Abdeckplatte (18) hält die Druckfeder (19) unter Spannung. Gesichert wird die Abdeckplatte
(18) gegen Nachgeben durch den Federdruck nach der Montage des Betätigungsgriffes
am Fensterflügel noch zusätzlich, da die Fläche (22) der Abdeckplatte (18) dann
fest am Fensterflügel anliegt.
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Durch die Federkraft wird der Sperrbolzen (12) mit dem Absatz (15)
gegen die Fläche (15') des Rosettengrundkörpers gedrückt. Das freie Ende des Sperrbolzens
(12) ragt über die Fläche (23) derAbdeckkappe (4) hinaus.
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Das Einbringen des Sperrbolzens (12) erfolgt am besten in der Weise,
indem der Betätigungsgriff (1) die Funktionsstellung zur Rosette gemäß Fig. 1 einnimmt.
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In dieser Stellung rastet der Sperrbolzen (12) in die Einkerbung (11)
der Sperrscheibe (8) und nach Fig. 8 und Fig. 9 unmittelbar ein, und der Betätigungsgriff
selbst ist auf der Rosette (2) nicht mehr radial drehbar.
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Diese Positionierung würde bei Montage des Betätigungsgriffes (1)
auf dem Fensterflügel der Kippstellung des Fensterflügels entsprechen.
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Soll nun die Einrasterung ausgeschaltet werden, so wird der Sperrbolzen
unter Überwindung einer bestimmten entgegenwirkenden Federkraft der Feder (19) in
Richtung (C) gedrückt. Der Betätigungsgriff (1) kann nun radial in Richtung (D)
oder (E) bewegt werden, denn der sperrende Vorsprung (20) bzw. (15) des Sperrbolzens
(8) und nach Fig. 10 bis Fig. 12 gerät mit einer Absatzfläche (15) unter die Fläche
(21) der Sperrscheibe (8). Die Kantenbrechungen (16) sorgen für ein leichtes Übergleiten
auf die Fläche (21) der Sperrscheibe (8).
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Die nicht eingekerbte Restfläche der Sperrscheibe (8) und nach Fig.
9 bewegt sich bei radialer Drehung des Betätigungsgriffes über die Fläche (15) des
Absatzes (20) des Sperrbolzens (12) und hält den Sperrbolzen nieder, auch dann noch,
wenn der Betätigungsgriff (1") die Schaltstellung gemäß Fig. 5 erreicht hat.
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Bei radialer Bewegung des Betätigungsgriffes (1), (1'), (1'') bleibt
der Sperrbolzen (12) dann so lange durch das Niedergedrücktsein unwirksam, bis eine
Einkerbung (11) der Sperrscheibe (8) und Fig. 9 den Sperrbolzen (8) durch Federdruck
einrasten läßt.
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Bei einer Einkerbung wird nur eine Betätigungsstellung gesperrt. Bei
zwei oder mehr Einkerbunyen erfolgt dann die Einrasterung entsprechend.
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Es entspricht durchaus dem Sinne der Erfindung, zwei Einkerbungen
spiegelgleich auf der Sperrscheibe (8) vorzusehen, was dann einer Doppelsicherung
entspricht.
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In diesem Fall ist es notwendig, einen zweiten Sperrbolzen spiegelgleich
an der Rosette anzubringen.
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Neben dieser Doppelsicherung in Kippstellung des Fensterflügels
würde
die Konstruktion mit zwei spiegelgleich angebrachten Sperrbolzen auch noch den Fensterflügel
in geschlossenem Zustand sichern.
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Es ist ratsam, die Sperrscheibe (8) und den Sperrbolzen (12) in gehärtetem
Stahl auszuführen, um die auftretenden Widerstandskräfte besser aufnehmen zu können.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, besonders
hinsichtlich der Formgebung des Sperrbolzens und der Sperrscheibe.
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Es ist aber auch vorgesehen, die Sperrscheibe und den Sperrbolzen
anders zu gestalten. So kann die Einkerbung der Sperrscheibe vielgestaltig sein,
beispielsweise halbrund oder dreieckig, wobei dann der Sperrbolzen diesen Formgebungen
zumindest im Bereich der Einrasterung anzupassen ist.
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