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Titel: Vorrichtung zum Sektorenstrahlen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sektorenstrahlen von körnigem,
trockenem oder feuchtem Strahlgut mit liilfe einer Schleuderscheibe, der das Strahlgut
iiber ein oberhalb der Schleuderscheibe mündende Leitung zuführbar ist, wobei die
Austrittsöffnung der Leitung sektorweise durch eine Abdeckung verschließbar ist,
die in Umfangsrichtung verteilte, gegen die Schleuderscheibe gerichtete, verschließbare
Öffnungen aufweist.
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Es sind verschiedene Maschinen bekannt, die dazu dienen, körniges
Gut in trockenem oder feuchten Zustand aus einem Vorratsbehälter heraus über einen
Verteilerkranz auf eine fläche zu verteilen oder aber auch auf schräge oder senkrechte
Wände zu sprühen. In der Landwirtschaft sind solche Geräte als Düngerstreuer und
im Straßenbau als \ teiXsalzstreuer im Einsatz. ln der Industrie werden beispielsweise
feuerieste
Massen auf diese Weise in Behältern für flüssige Metalle zum Zwecke des Aufbaues
und der reparatur von Wandausmauerungen eingesetzt.
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Dabei läult das Material aus einem Silo entweder im freien lall oder
übe einen Verteiler, beispielsweise einen L;cllnecItenvertei ler, auf eine kreisförmige
Verteilerplatte, auf der sicllliitnellmerrippell an der Oberseite befinden, Durch
die flotation der Verteilerplatte und die strahlenfÖlMlig zum Zentrum angebrachten
Verteilerrippen wird das Material nach außen geschleudert.
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Es tritt häufig die Aufgabe auf, nur bestimmte Sektoren der normalerweise
kreisförmigen Verteilung mit Material zu bestreuen. So kann beispielsweise bei solchen
Geräten, die hinter Fahrzeugen angebracht sind, die Aufgabe auftreten, die Richtung
zum Fahrzeug hin auszusparen. Beim Besprühen von Straßen- bzw. Wegerändern tritt
die Aufgabe auf, die Straßen- bzw. Wegeseite auszusparen und zu verhindern, daß
diese mit Salz besprüht werden.
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Bei Vorrichtungen dagegen, die zur feuerfesten Auskleidung von industriellen
Öfen durch gezieltes Aufschleudern von feuerfestem Material auf die Auskleidung
dienen, ist es bekannt, lediglich bestimmte Stellen mit der Auskleidungsmasse zu
versehen, welche durch auswaschen von Schlacken ode auf andere Weise schadhaft geworden
sind. Auf diese Weise wird Material gespart und das Gesamtvolumen des Gefäßes so
wenig wie möglich verringert.
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Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekannt, die zur Materialverteilung
notwendige Schleuderscheibe teilweise abzuschirmen, um den Materialfluß an eine
Stelle zu lenken.
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So ist beispielsweise ein feststehender Abschirmdeckel bekannt, der
oberhalb der Schleuderscheibe angeordnet wird iind der iii ilichtung des abzuschirmenden
1eils nach unten eine " schürze " hat, die möglichst eng all der Schleuderscheibe
anliegt, und das Material iiifolgedessen an dieser Stelle am Austritt hindert.
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Es sind weiterhin Schieher bekannt, die in de;» abdeckenden Deckel
jeweils dort eingeschoben werden, wo das Material aus dem Vorratsbehälter kommend
daran gehindert werden soll, auf die Schlenderscheibe zu fallen.
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Die beiden genannten Verfahren haben erhebliche Nachteile.
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Bei dem zuerst angeführten Verfahren wird die Schleuderscheibe laufend
mit Material beschickt und kann lediglich mll äußeren Ende des Tellers durch die
Schilrze gebremst werden.
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Bei körnigen Gütern können je nach Beschaffenheit des Materials entweder
erhebliche Verschleißerscheinungen eintreten oder es ist eine Verstopfung Zu befürchten.
imine vollständige Dichtung gegen ein Materialdurchtritt ist nicht möglich, weil
zwischen der Schleuderscheibe und der Schürze immer ein bestimmter Arbeitsspielraum
zur Verhinderung von Verklemmungen bleiben muß. Bei dem zweiten Verfahren werden
Absperschieber über den Stellen des Deckels eingeschoben, an denen ein Materialfluß
von dem Zuteiler aus dem Vorratsbehälter verhindert werden soll. Diese Schieber
werden über shclitzförmige Halterungen im Deckel nach innen verschoben. Dabei ist
es notwendig, mit Testen Schliebern zu arbeiten, die an der Stelle, an der der Materialfluß
nicht behindert werden soll, aussparungen aufweisen, während die anderen Schieber
ohne solche Aussparungen augebracht werden und fest am Deckel verschraubt werden
müssen.
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Eine Verstellbarkeit nach außen und innen ist nicht möglich, weil
es sich um Sektorenschieber handelt, die eingeschoben
einen Vollkreis
beschreiben müssen, um den Abdichtungszweck zu erfüllen. s)emzufolge ist das Verfahren
zur Verstellung derartiger Schieber unhandlich, aufwendig und kompliziert.
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Der erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei den bekannten Vorrichtungen
zum Sektorenstrahlen eine Verschlußeinrichtung zu schaffen, die leicht von Hand
oder durch Druckluft bzw.
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hydraulisch geöffnet und geschlossen werden kann.
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Diese Aufgabe wid bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch gelöst,
daß die Abdeckung über den einzelnen Sektoren aus drehbaren Segmentverschlüssen
besteht.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung bestehen die Segmentverschlüsse
aus Scheiben mit kreisförmigem Umfang, die etwa kantenförmige Abschnitte aufweisen.
Diese kantenförmige Absctlnitte können dabei kurvenförmig begrenzt sein.
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Um einen Materialzufluß zur Schleuderscheibe vollständig zu unterbinden,
werden nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Segmentverschlüsse so
angeordnet, daß sie sich überlappen. lim sie leicht betätigen zu können, sind die
Verschlüsse federnd gelagert.
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Eine weitere Möglichkeit, den freien Raum oberhalb der Scheibenradien
abzudichten besteht darin, daß jede Scheibe an der zum Zuteiler hin gerichteten
Kreishälfte ein nasenartiger Vorsprung angeordnet wird, der den Zwischenraum zu
der Nachbarscheibe je nach Bedarf verschließt.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung entsteht der Vorteil, daß jeder
einzelne Sektor über einen drehbaren, fest angeordneten Segmentverschluß geöffnet
und geschlossen werden kann. Darüber hinaus gestattet es der Segmentverschluß, je
nach
seiner Öffnungsstellung bzw0 der Drehung des Segmentes eine genaue Einstellung für
die Menge des zuzuführenden Strahlgutes vornehmen zu können. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß die Segmentscheiben bei einer bestimmten Einstellung des Segmentverschlusses
die Materialzuführung vollständig abschließen und jeder Segmentverschluß über den
federnd abgebrachten Handhebel drehbar und regulierbar so eingestellt werden kann,
daß die Schleuderscheibe mit den einzelnen Sektoren mit dem offenen Teil nach innen
gedreht wird und die Materialzuführung freigibt. im allgemeinen genügen für die
Absperrung des Strahlgutes vom Vorratsbehälter zu der Schleuderscheibe Segmentscheibenverschlüsse,
die am Umfang gegeneinanderstoßen. Die in Itichtung des Streugutes verbleibenden
geringen Öffnungen können praktisch vernachlässigt werden. Wird jedoch eine vollständige
Abdichtung auf eine größere Breite erwünscht, können die Segmentverschlüsse überdeckend
angebracht werden. Die bei der Überlagerung entstehenden und von der Materialstärke
der Scheiben bestimmten Öffnungen können durch kleinere Teil Segmente überBrückt
werden Hierbei stößt jeweils der Radius der großen Abdichtungsscheibe gegen den
der kleineren Abdichtungsscheibe. Auch hier können anstelle von Vollkreisen Teilsegmente
angebracht werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Seitenansicht
der Vorrichtung, teilweise in Schnitt, Fig. 2 ' ein schematischer Schnitt entlang
der Linie A - A der lig. i i mit Segtnentvexsellliissen mit seitlich angebrachten
Nasen,
Fig. 7 eine alternative Ausführungsform der Verschlußvorrichtun6'
nach Fig. 2 mit Segmentverschlüssen mit kleinen und großen Scheiben.
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Gemäß der Darstellung in Fig. 1 schließt sich an einen zylinderförmigen
Vorratsbehälter 1 nach unten ein Kegel stück 2 an, in dem eine Förderschnecke 3
mit nach unten wachsender Steigung in einem anschließenden zylindrischen Stück 4
angebracht ist. Das zylindrische Stück 4 wird durch eine verstellbare Öffnung 5
für das Streugut abgeschlossen.
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Die Verstellung der Öffnung erfolgt durch drehbare Segmentverschlüsse
6, die in Richtung der Pfeile 7 von hand oder automatisch verstellt werden können.
Die Förderschnecke 3 dreht sich in Wichtung des Pfeiles 8 und fördert dadurch das
Strahlgut 9 in Richtung der Förderschnecke 3, die durch eine Antriebswelle 10 in
Richtung des Pfeiles 8 durch einen nicht dargestellten pneumatischen Motor angetrieben
wird lalls es erainsc}lt wird, kann eine zentrale Ringbedienung II der Segmentverschlüsse
6 - beispielsweise ebenfalls durch Luftmotoren - vorgenommen werden. Das Streugut
tritt über die Schleuderscheibe 15 aus.
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ln Fig. 2 ist eine schematische Ansicht von oben entlang der Linie
A - A der Fig. i dargestellt, die Segmentverschlüsse ait nasenartigen Vorsprüngen
zeigt. Daraus wird ersichtlich, in welcher Weise die Segmentverschlüsse 6 betätigt
werden.
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In der Stellung 6A ist der Segmentverschluß in geschlossener Stellung,
in der Stellung 6B in halbgeöffneter und in der Stellung 6C in ganz geöffneter Stellung
dargestellt. Wenn eine vollständige Abdeckung des Schleuderscheibenöffnungskreisringes
12 in geschlossenem Zustand gewünscht wird, kann erfindungsgemäß an den Segmentverschlüssen
an den zum Zuteiler hinzeigenden Kreishälften ein nasenartiger Vorsprung 13; vorCecehCll
werden, der den Zwischenraum zu der Nachbarscheibe in der Schließstellung vollständig
verschließt.
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Eine alternative Ausführungsform dazu zeigt Fig. 3o In dieser Darstellung
der Segmentverschlüsse 6 überlappen sich wechselweise große Scheiben 6' abwechselnd
mit kleinen Scheiben 6" r° so daß in geschlossener Stellung 6C der Kreisring 12
durch die sich über die großen Scheibe 6 legebde kleine Scheibe 6", die ebenso wie
die große Scheibe einen segmentartigen Ausschnitt 14 besitzt, versperrt wird.