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Vorrichtung für den stirnseitigen Abzug eines Textilfadens von einer
Kreuzspule Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den stirnseitigen Abzug eines
Textilfadens von einer großvolumigen Kreuzspule.
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Der stirnseitige Absug eine rauhen Fadens von einer großvolumigen
kreuzspule ist bei höherer Ablaufgeschwindigkeit schwierig. Es bildet sich ein Fadenballon,
für den Platz geschaffen werden muß und der insbesondere bei 6pulengattern störend
in den Bereich des Fadenballons der Nachbarspule eingreift. Da die Mittenabstände
der Aufsteckdorne eines Spulengatters festliegen, sind dem Fadenabzug hinsichtlich
der Größe der Ablauf spule und der Abzugsgeschwindigkeit Grenzen gesetzt.
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Man hat schon vorgeschlagen, den Fadenballon durch übergestülpt Hülsen
und dergleichen einzuengen. Dabei wird jedoch der Spulenwechsel, die Inspektion
der Spulen und das EinfXdeln des Fadens sehr behindert und erschwert. Mittel, die
dem abgezogenen Faden eine polarisierte Schwingung in zwei bis drei Schwingungsebenen
aufzwingen, engen den Fadenballon
zwar ein, verhindern ihn aber
nicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den stirnseitigen Abzug
eines Textilfadens von einer großvolumigen und völlig freiliegenden Kreuzspule,
insbesondere im Spule verband eines Spulengatters, mit höherer Ablaufgeschwindigkeit
und bei größerem Spulendurohmesser al bisher zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelost. Bevorzugte
Ausgestaltungen der neuen Vorrichtung sind durch die Merkmale der Patentansprüche
2 bis 15 gekennzeichnet.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesonderte darin,
daß sich überhaupt kein Fadenballon üblicher Art, sondern an der Spule nur ein ganz
gering Uber den Spulenaußendurchmesser hinausragender, in kleine Wellen aufgelöster,
modifizierter Fadenballon bildet. Dabei bleibt die Kreuz spule selbst während des
Fadenablaufs sichtbar und zugänglich. Der Spulenwechsel ist nicht zusätzlich behindert,
ebensowenig das Einfädeln eines neuen Fadens nach dem Spulenwechsel. Als ein überraschender
Effekt hat sich ergeben, daß trotz der erfindungsgemäßen Verwendung von Stör- und
Bremsmitteln die Fadenspannung wenig oder gar nicht größer ist, als bei einem Fadenabzug
ohne Anwendung der Erfindung. Bei Ablauf spulen größeren Durchmessers liegt die
mittlere Fadenspannung bei Anwendung der Erfindung sogar
deutlich
unter den Werten, die sich bei einem Fadenabzug ohne irgendwelche Maßnahmen einstellen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt.
Anhand dieser Zeichnungen soll die Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
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Es zeigen Fig. 1 und 2 je eine Ablauf spule eines Spulengatters mit
in Ablaufrichtung des Fadens angeordneten ringförmigen Fadenführern, die Fig. 3a,
3b, 4a, b; 5a, 5b unterschiedliche Anordnungen der Fadenführer, ihrer Träger und
Einstellmittel in Verbindung mit Spulengattern.
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In den Zeichnungen Fig. 1 und 2 erkennt man von einem Spulengatter
ausschnittsweise einen Rahmen 11 mit einem Aufsteckdorn 12 für die Spulenhülse 13
einer Kreuzspule 14.
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An einer Traverse 15 des Rahmens 11 ist ein Halter 16 mittels einer
Stellschraube 17 verstellbar gehalten. Der Halter 16 besteht aus einer rechtwinklig
abgebogenen Stange, an deren einem Ende in Fig. 1 ein ringförmiger Fadenftihrer
18 und in Fig. 2 ein ringförmiger Fadenführer 19 befestigt ist. Der lange Schenkel
16a des Halters 16 ist so angeordnet, daß er von allen benachbarten Kreuzspulen
einen größtmöglichen Abstand hat. Die Fadenführer befinden sich in geringem Abstand
in Ablaufrichtung des Textilfadens 20
vor den Kreuzipulen. Über
eine in größerem Abstand von der Kreuzspule 14 angeordnete Fadenöse 21 wird der
Textilfaden 20 der weiteren Verwendung zugeführt.
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Gemäß Fig. 1 besitzt der ringförmige Fadenführer 18 eine erste Berührunszone
22 und eine zweite Berührungszone 23.
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Die erste Berührungszone 22 hat eine Vielzahl gleichartiger, auf den
Fadenballonbereich des Textilfadens 20 von außen nach innen einwirkende Stör- und
Bremsmittel 24.
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Diese Stör- und Bremsmittel bestehen aus insgesamt 24 Stuck nach innen
ragenden Vorsprüngen 25 aus formbeständigen Werkstoff. Die Vorsprünge haben, in
der Achsrichtung des Fadenabzugs betrachtet, eine zickzackähnliche Begrenzung. Die
Kanten 26, 27, 28 der Vorsprünge sind gerundet. Die zweite Berührungszone 23 bildet
eine kreisförmige, gerundete Kante.
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Durch das fortlaufende Anschlagen des Fadens gegen die Stör- und Bremsmittel
pflanzen sich wellenförmige Störungen gegen die Abzugsrichtung bis zur Spulenoberfläche
fort, so daß sich nicht der sonst übliche weit ausschwängende, eine einzige Welle
bildende Fadenballon, sondern ein modifiziertor Fadenballon ausbildet, der je nachdem,
ob der Faden gerade vom vorderen oder hinteren Ende der Kreuz spule abgezogen wird,
einen Wellenzug von mehr oder weniger vielen kleinen Wellen blldet, die nur ganz
wenig über die Spulenoberfläche hinaus ausschwingen, wie es auch die Zeichnung
Fig.
1 zeigt. Während bekannte Abzugsvorrichtungen den Fadenballon lediglich begrenzen
sollen und daher auch Ballonbegrenzer genannt werden, entsteht bei der Anwendung
der Erfindung ein Fadenballon, wie man ihn bisher kannte, überhaupt nicht. Die Erfindung
stellt daher eher eine Einrichtung zur Beseitigung des Fadenballons dar. Eine solche
Beseitigung des Fadenballons war bisher nur durch Einkapseln der Spule durch eine
äußere Spulenhülse möglich, wodurch nicht unproblematische Reibungseffekte zwischen
Faden und Hülse auftraten.
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Gemäß Fig. 2 besitzt der ringförmige Fadenführer 19 eine erste Berührungszone
29 und eine zweite Berührngszone 30.
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Sowohl die erste als auch die zweite Berührungszone besitzt eine Vielzahl
gleichartiger Stör- und Bremsmittel 31 mit gerungdeten Kanten. Diese Stör- und Bremimittel
haben ebenfalls, in der Achsrichtung des Fadenabzugs betrachtet, eine zickzackähnliche
Begrenzung. Sie sind dadurch hergestellt worden, daß man einen länglichen Blechstreifen
parallel zu seinen Schmal seiten faltenbalgartig mit insgesamt zweimal 24 Falten
versehen und ihn dann ringförmig zusammengefügt hat.
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Im Gegensatz zun Fadenführer gemäß Fig. 1, bei dem die beiden Berührungszonen
durch ein ringförmiges Gebilde 32 von kegeliger Gestalt miteinander verbunden sind,
ergibt sich
eine Kegelform hier von selber, wenn die Falten zur
zweiten Herünrungszone 30 hin enger werden.
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Zur Verhinderung der Ballonbildung ist es unerheblich, ob der Faden
den Faden führer außer in den beiden genannten Berührungszonen auch noch in einer
dazwischen liegenden Zone berührt oder nicht. Beim Fadenführer 18 nach Fig. 1 ist
das ohnehin nicht der Fall, beim Fadenführer 19 nach Fig. 2 berührt der Faden auch
die Faltenwand zwischen den Berührungszonen 29 und 30, was sich durch eine nur leicht
angestiegene Fadenspannung in Abzugsrichtung hinter dem Fadenftihrer bemerkbar macht,
die aber von Fall zu Fall von Vorteil sein kann. Die unterschiedliche Dimensionierung
der beiden Berührungszonen des FadenfUhrers ergibt sich einmal aus den unterschiedlichen
Durchmessern und zuin anderen aus der unterschiedlichen Gestaltung, wobei bei der
zweiten Berührungszone nicht unbedingt Störmittel vorhanden zu sein brauchen Fehlt
die zweite Berührungszone oder ist ihre lichte Weite gleich der der ersten Berührungszone,
bildet sich in unerwünschter Weise in Ablaufrichtung ein über den Außendurchmesser
der Kreuz spule erheblich hinausgehender Fadenballon und die Fadenspannung steigt
an.
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In Fig. 3a erkennt man ausschnittsweise in Seitenansicht ein Spulengatter
33 und vier gleichartige Kreuzspulen 34 dieses Gatters. Fig. 3b stellt eine Ansicht
von oben auf dieses
Gatter dar. Je zwei senkrechten Spulenreihen
des Gatters ist ein besonderer Träger 35zugeordnet, an dem fUr jede Kreuzspule ein
erfindungsgemäßer ringförmiger Fadenführer 36 gelenkig befestigt ist. Der Träger
35 besitzt ein Fahrwerk 37 und hat an jeder Seite drei Drehgelenke 38, in denen
senkrecht stehende Wellen 39 gelagert sind, an denen jeder Fadenführer mit je einem
Halter 40 befestigt ist. Oben trägt jede Welle eine Kurbel 41, die durch eine Schaltstange
42 betätigt werden kann. Nachdem der Träger 35 in die richtige Stellung gebracht
und tein Fahrwerk 37 durch einen Riegel 43 verriegelt ist, können jeweils drei übereinanderliegende
Fadenführer gemeinsam durch Betätigen der Schaltstange beziehungsweise Drehen der
Welle von der in Fig. 3b mit voll ausgezogenen Linien dargestellten Lage in eine
zu dieser Lage um 90 Grad gedrehte Position gebracht werden, wie durch gestrichelte
Linien angedeutet ist. In dieser Position erfolgt dann zum Beispiel das Aufstecken
neuer Kreuzspulen auf das Gatter.
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In Fig. a erkennt man in Seitenansicht das gleiche Spule gatter 33,
bestückt mit den gleichartigen Xreuzspulen 34.
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Fig. (b stellt eine Ansicht von oben auf das Gatter dar.
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Die Träger 44 und 45, die je zwei senkrechten Spulenreihen des Gatters
zugeordnet sind, wurden hiar rahmenartig mitainander verbunden. Sie besitzen ein
gemeinsames Fahrwerk 46,
das durch Riegel 47, 48 am Boden verriegelt
werden kann.
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Die Befestigung der erfingungsgernäßen Fadenführer 36 an den Trägern
ist beim Träger 44 gelenkig und beim Träger 45 alternativ starr gestaltet. Die gelenkige
Befestigung kann so eingerichtet sein, daß jeder einzelne Fadenführer für sich,
ähnlich wie in Fig. 3b dargestellt, zur Seite geklappt werden kann. Bei entriegeltem
Fahrwerk 46 kann der ganze Rahmen 49 mit allen Fadenführern aus dem Bereich des
Spulengatters 33 herausgefahren werden.
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In Fig. 5a ist wieder das gleiche Spulengatter ausschnittsweise in
Seitenansicht und in Fig. 5b in der Ansicht von oben dargestellt. Hier besitzen
Je zwei senkrechte Spulenr.ihen zum Halten der Fadenführer einen Träger 50, an dem
die einzelnen Fadenführer starr befestigt sind. Dieser Träger besitzt ebenfalls
ein Fahrwerk 51, das durch einen Riegel 52 in einer gewünschten Stellung verriegelt
werden kann. Zum Neubestücken des Spulengatters wird das Fahrwerk 51 zunächst in
Richtung des Pfeils 53 verschoben und dann um 90 Grad gedreht. Nachdem das geschehen
ist, kann das Fahrwerk wieder ein kleines Stück zurückgeschoben werden, so daß die
Fadenführer 36 die gestrichelt gezeichnete Lage einnehmen.
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Die Pfeile 54, 55, 56, 57 deuten an, wie die Ablaufdrehrichtung
des
Fadens der Kreuzspulen zweckmäßig und vorteilhaft einzustellen ist, wenn die Spulen
im Gatter sehr eng benachbart angeordnet sind. Die ablaufenden Fäden benachbarter
Spulen können bei dieser Anordnung nicht gegeneinanderschlagen, sie werden vielmehr
gezwungen, mit zahnradartigem Eingriff abzulaufen. Dadurch ist das Risiko eines
Faden bruches auch dann sehr eingeschränkt, wenn die Fäden beim nachbarter Spulen
sich beim Ablauf berühren.
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L e e r s e i t e