DE2623223B2 - Ringspaltdichtung fuer den tunnelvortrieb - Google Patents
Ringspaltdichtung fuer den tunnelvortriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ringspaltdichtung für den Tunnelvortrieb, insbesondere mittels Schildvortriebsoder
Rohrdurchpreßvorrichtungen, die eine im wesentlichen ringförmig ausgebildete Bürste aus gebündelten
Drähten relativ hoher Elastizität und Verschleißfestigkeit aufweist.
Es ist bekannt, daß beim Auffahren von Tunneln oder Kanälen der sich beim Vorrücken des Vortriebsschildes
zwischen dem Erdreich und der Tunnel- bzw. Kanalauskleidung ausbildende Ringspalt mit Zementmörtel oder
sonstigen Verfesiigungsmaterialien hinterfüllt werden muß, um so ein Absacken des Erdreichs zu verhindern.
Wie dazu aus Fig.! hervorgeht, erstreckt sich dann ein
solcher zu hinterfüllender Ringspalt 6 beispielsweise zwischen dem Schwanz des Vortriebsschildes 2 und der
Wand 4 des Schachtes t, von dem aus der Tunnel bzw. der Kanal aufgefahren wird und der als Arbeitsort für
eine mittels i lubzylindern 3' bewegte Druckplatte 3 zum Vordrücken der einzelnen Auskleidungsrohre 2' in die
bereits aufgefahrene Teillänge des Tunnels bzw. Kanals dienl. Um zu verhindern, daü bei der Hinterfüllung des
s Ringspaltes 6 das über Löcher in den Auskk-idungsrohren
2' zugeführte Verfestigungsmaterial zurück in den Schacht 1 fließt, ist an der Schachtwand 4 eine Dichtung
5 angebracht. Diese Dichtung dient daneben der ständigen Abdichtung des Schachtes 1 gegen Grund-
so wasser, das bei dem Vorrücken des Schildes anfällt und häufig auch mit dadurch gelöstem Erdreich vermischt
ist. Solche Ringspaltdichtungen können daneben auch noch unmittelbar an der Innenfläche des Schildschwanzes
befestigt sein, wobei sich besonders dort verstärkte Diehlungsprobleme für die Abdichtung eines entsprechenden
Ringspaltes ergeben, wo in dem Vortriebsschild ein drehbarer Bohrkopf gelagert ist, in dem
dadurch dann auch noch eine dynamische Beaufschlagung der Dichtung auftritt.
ίο Aus der DT-AS 17 84 928 ist eine Ringspaltdichtung
bekannt, bei der zu einzelnen mit den Enden aneinanderstoßenden Segmenten zusammengefaßte
metallene Federelemente an der Innenfläche des Schwanzes eines Vortriebsschildes in Umfangsrichtung
nebeneinander befestigt und durch ein unterlegtes elastisch nachgiebiges Polster über ihren freien Rand
gegen die eine der beiden, den Ringspalt begrenzenden Wandflächen vorgespannt sind.
Nach der DT-PS 17 59 943 ist als ein solchen metallenen Federelementen unterlegtes Polster ein mit
einem Druckmittel gefüllter elastischer Schlauch vorgesehen, und aus der DT-AS 1197 914 ist noch die
Kombination zwischen einem aus Gummi bestehenden Dichtungsring und einem einer Dichtungszunge desselben
unterlegten Schaumgummipolster bekannt, auch in einer Zweifachanordnung bei gleicher Ausbildung an
zwei axial voneinander getrennten Stellen des Schildschwanzes. Schließlich ist noch nach der DT-OS
15 34 624 für eine solche Ringspaltdichtung die Kombination zwischen metallenen Federelementen und einem
diese umhüllenden elastischen Kunststoff bekannt. Die Ringspaltdichtungen dieser Ausbildung haben sich mit
unterschiedlichen Erfolgen hinsichtlich der damit en eichbaren Abdichtwirkung und der Sicherheit gegenüber
einer Störanfälligkeit in der Praxis bewährt.
Die Ringspaltdichtungen der eingangs genannten Art sind bis jetzt beispielsweise in der in Fig.2 gezeigten
Anordnung an dem Schwanz 12 eines Vortriebsschildes 11 verwirklicht worden. Dabei ist die Ringbürste 13
mittels einer Halteplatte 14 und Schrauben 15 an dem Schildschwanz 12 festgelegt, wodurch die einzelnen
Drahtbündel, über deren Enden noch ein U-förmiges Halteglied 16 geschoben ist, ein ausreichendes Widerstandsmoment
gegenüber den Kräften erhalten, die zur Erzielung der maßgeblichen Abdichtwirkung an der
Ringbürste 13 bei deren Anlage beispielsweise an der Außenwand 17 eines verlegten Tunnel- bzw. Kanalrohres
auftreten. Indem bei dieser Anlage die Ringbürste 13 die gestrichelt angedeutete Auslenkung erfährt, müssen
die einzelnen Drähte, aus denen die Bürste aufgebaut ist, ziemlich dick sein, weil sonst nicht die für die Erzielung
der Abdichtwirkung dabei maßgeblichen Kapillarkräfte entwickelt weiden. Dabei ist noch nachteilig, daß diese
Kapillarkräfte auch bei einer fülligeren Ausbildung der Ringbürste ieielu durch eingefangene Steine oder
sonstigere härtere Objekte geschwächt werden, so daß dann an diesen Schwächungsstellen eine andere
Abdichtwirkung als dort auftritt, wo diese Kapillarkräf-
le nicht gestört sind.
Praktisch die gleichen Nachteile liegen auch bei der in
Fig. 3 noch gezeigten Ausbildung einer Ringspaltdichtung
dieser Art vor, die dabei ebenfalls in einer Anordnung an dem Schwanz 22 d.ies Vortriebsschildes >
21 gezeigt ist. Die Ringbürste 24 ist hierbei aus gekräuselten Metalldrähten aufgebaut, die alle etwa in
der Mitte um einen Kerndraht 25 herumgebogen und mittels eines jeweiligen Zugdrahtes 26 zu einzelnen
Bündeln gebündelt sind. Die einzelnen Bündel sind in einem zwischen zwei mittels Schrauben 29 miteinander
verschraubten Halteplatten 23 und 28 ausgebildeten Klemmspalt 27 festgeklemmt, wobei die eine I lalteplatte
23 an die Innenfläche des .Schildschwanzes 22 angeschweißt oder sonstwie mit diesem fest verbunden is
ist. Durch die wellige Ausbildung der Drahte wird zwar im Vergleich zu einer glatten Oberfläche ein verbesserter
Wirkungsgrad hinsichtlich der für die Abdichtwirkung maßgeblichen Kapillarkräfte erreicht, indessen
unterliegen diese Kapillarkräfte auch bei einer größeren :<>
Fülligkeit dor Ringbürste ebenfalls Schwächungen
durch eingefangene Steine u. dgl. mit der Folge einer entsprechenden Schwächung der mit einer solchen
Ringbürste erreichbaren Abdichtwirkung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Ringspaltdichtungen der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß ihre Abdichtwirkung erhöht und ihre Störanfälligkeit verringert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ringbürste mit einem die gebündelten Drähte
untereinander verbindenden, wasserfesten bzw. wasserundurchlässigen und verformbaren Dichtungsmaterial
versehen ist. Es wird damit eine Ringspaltdichtung erhalten, bei der dieses Dichtungsmaterial alle zwischen
den Drähten der Ringbürste bestehenden Zwischenräu- .Vi
me ausfüllt. Dadurch werden die Drähte mit dem Dichtungsmaterial zu einem entsprechend geschlossenen
Dichtungskörper integriert, bei dem die erzielbare Abdichtwirkung nicht mehr von der Höhe der zwischen
den Drähten vorhandenen Kapillarkräfte abhängt und für die auch eine Schwächung durch zwischen die
Drähte eindringende und dort gefangene Steine und ähnliche härtere Materialien ausgeschlossen ist. Unter
vergleichbaren Voraussetzungen wird daher mit einer solchen Ringspaltdichtung eine höhere Abdichtwirkung
mit einer geringeren Störanfälligkeit erzielt bzw. es ist möglich, zur Erzielung eines gleichen Wirkungsgrades
die Ringbürste weniger füllig auszubilden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den einzelnen Unteransprüchen enaßt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 bis 3 die bereits erläuterten Darstellungen zum Stand der Technik und
F i g. 4 bis 6 entsprechende Darstellungen verschiedener Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ringspaltdichtung.
In Fig.4 ist eine Ringspaltdichtung in einer der
F i g. 3 entsprechenden Anordnung an dem Schwanz 32 eines Vortriebsschildes 31 gezeigt. Dabei ist die aus
gebündelten Drähten aufgebaute Ringbürste 34 ebenfalls in dem zwischen zwei Halteplatten 33 und 38
ausgebildeten Klemmspalt 37 festgelegt, wobei die beiden Halteplatten durch Schrauben 39 zusammengehalten
und die eine Halteplatte 33 an die Innenfläche des Schildschwanzes 32 entweder angeschweißt oder
sonstwie damit fest verbunden ist. Die einzelnen Drähte der Ringbürste 34 sind auch hier im wesentlichen mitt'g
um einen Kerndraht 35 herumgebogen und mittels eines jeweiligen Zugdrahtes 3G zu einzelnen Bündeln
gebündelt. Die beiden Halteplatten 33 und 38 sind entweder konzentrisch angeordnete Büchsen, wobei
dann der Klemmspalt 37 durchgehend ist und dann zweckmäßig auch die Ringbürste keine Aufteilung in
einzelne Abschnitte aufweist. Oder es kann sich dabei um sektorartige Ausschnitte solcher Hülsen handeln, die
jeweils einen oder mehrere Abschnitte der Ringbürste in ihrem jeweiligen Klemmspalt 37 halten, was den
Vorteil einer leichteren Austauschbarkeit bei einem nur teilweise festgestellten stärkeren Verschleiß ergibt. Bei
der hier dargestellten Ausführungsform ist die Ringbürste 34 mit einem gegenüber Wasser undurchlässigen
Imprägnierungsmittel, wie Gelatine, Zellulose oder einem synthetischen Harz, im wesentlichen vollständig
in dessen verflüssigtem Zustand getränkt worden, und dieses Imprägnierungsmittel wurde dann zum Aushärten
in einen noch elastischverformbaren Zustand gebracht, der mithin keine Beeinträchtigung der durch
die Drähte bewirkten Andrückkraf; der Dichtung an die strichpunktiert angedeutete Außenwand eines verlegten
Kanalrohres ergibt.
In F i g. 5 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der das Dichtungsmaterial 40 nur an die eine Außenseite der
Ringbürste 34 angeschichtet ist. Als geeignete Außenseite für diese Anschichtung erweist sich die dem
abzudichtenden Ringspalt zugewandte Seite, so daß der beispielsweise in diesen Ringspalt eingefüllte Zementmörtel
keine Möglichkeit hat, in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Drähten vorzudringen. Bei
Verwirklichung einer solchen Anschichtung des Dichtungsmaterials 40 kann es noch zweckmäßig erscheinen,
das Dichtungsmaterial beispielsweise mit Stahlwolle oder einem anderen Fasermaterial oder Aufschäummittel
zu vermischen, um so die Abdichtwirkung noch weiter zu verstärken. Im übrigen bringt das Dichtungsmaterial
noch den zusätzlichen Vorteil der Verhinderung einer Korrosion der Drähte, wodurch die
Verschleißfestigkeit entsprechend dauerhafter wird.
In der Fig. 6 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei
der insgesamt zwei Ringbürsten 43 und 44 verwirklicht sind, die über einen Zwischenraum 45 voneinander
getrennt sind. Jede Ringbürste ist mittels eines eigenen Halteringes 46 bzw. 46' und Schrauben 47 bzw. 47' an
den Schwanz 42 eines Vortriebsschildes 41 angeschraubt. Der Zwischenraum 45 zwischen den Ringbürsten
ist ausgefüllt beispielsweise mit einem Fett, das über eine Zuleitung 48 zugeführt wird. Solches Fett
wirkt wasserabstoßend, so daß eine gleichartige Verstärkung der Abdichtwirkung erhalten wird, wenn
die Ringbürsten 43 und 44 außen an den Kanalrohren 49 anliegen.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß sich die Ringspaltdichtung überall dort zum Einsatz eignet,
wo bis jetzt solche Dichtungen zum Abdichten gegenüber dem Erdreich von Ringspalten im Kanalbau
oder im Tunnelbau eingesetzt wurden. Was die für die Ringbürsten benutzten Drähte anbetrifft, so eignen sich
dafür sowohl glatte Stahldrähte, Klavierdrähte oder auch aus synthetischen Harzen bestehende Drähte
sowie ebenfalls gekräuselte Drähte, wobei letztere zweckmäßig miteinander verzwirbelt -verden, bevor sie
das Dichtungsmaterial erhalten.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Ringspalldichlung für den Tunnel vortrieb, insbesundere mittels Schildvortriebs- oder Rohrdurchpreßvortriebsvorriehtungen,
die eine im wesentlichen ringförmig ausgebildete Bürste aus
gebündelten Drähten relativ hoher Elastizität und Verschleißfestigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringbürste (34, 43, 44) mit einem die gebündelten Drähte untereinander
verbindenden, wasserfesten bzw. wasserundurchlässigen und verformbaren Dichtungsmaterial (40)
versehen ist.
2. Ringspalldichlung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringbürste (34, 43, 44)
ungeteilt oder in eine Mehrzahl einzelner Abschnitte aufgeteilt ist und entweder mittels eines einheitlichen
oder ebenfalls geteilt ausgeführten Befestigungselemenis (38, 46, 46') für die Abdichtung eines
Ringspalts (6) angeordnet ist.
3. Ringspaltdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtungsmaterial
(40) ein Imprägnierungsmitlei verwendet wird, das sich verflüssigen läßt und bei Umgebungstemperaturen
in einen elastisch-verformbaren Zustand aushärtet.
4. Ringspaltdichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Imprägnierungsmittel (40)
aus der Gruppe der Gelatine, Zellulose oder synthetischen Harze ausgewählt ist.
5. Ringspaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsmaterial
(40) an wenigstens einer Außenseite der Ringbürste (34) angeschichtet ist.
6. Ringspaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsmaterial
(40) mit verschleißfesten Fasern, insbesondere mit Stahlwolle, versetzt ist.
7. Ringspaltdichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwei über einen im wesentlichen
ringförmigen Zwischenraum (45) voneinander getrennte Ringbürsten (43, 44), deren Dichtungsmaterial
den Zwischenraum (45) ausfüllt.
8. Ringspalldichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsmaterial ein
viskoses Material, insbesondere ein Fett, ist.
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