DE2621941B2 - Verfahren zur Herstellung von Kohle und Kohlenwasserstoffdämpfen aus Gummi durch thermische Zersetzung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kohle und Kohlenwasserstoffdämpfen aus Gummi durch thermische ZersetzungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Da die Abfallbeseitigung zu einem erheblichen Problem geworden ist, und man andererseits im
Hinblick auf die Verknappung der Rohstoffvorräte der
Erde bestrebt ist, Abfälle wieder nutzbar zu machen, hat
es auch nicht an Versuchen gefehlt, Gummiabfälle wieder zu verwerten, wie sie insbesondere in Form von
Kraftfahrzeug-Altreifen in großer Menge anfallen.
So ist zum Beispiel aus der US-PS 35 82 279 ein Verfahren zum Verwerten von Synthetikgummi-Abfällen
(die auch Naturgummi enthalten) bekanntgeworden, bei denen die Gummiabfälle, wie Altreifen, gegebenenfalls
nach vorheriger Entfernung von Gewebebestandteilen, in einer Retorte oder einem Drehofen einer
oxydierenden Pyrolyse und Destillation zu unterwerfen. Man erhält dabei eine flüchtige Komponente, die im
wesentlichen aus Kohlenwasserstoffdämpfen besteht, und einen festen, holzkohlenartigen Rückstand. Der
Rückstand kann gemahlen und dann als Füllstoff in der Gummiherstellung verwendet werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren dieser Art dahingehend
weiterzuentwickeln, daß brauchbare Verfahrensprodukte auf einfachere und wirtschaftlichere Weise sowie
in besserer Qualität erzielt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches gelöst.
Das vorliegende Verfahren läßt sich wirtschaftlich durchführen und liefert insbesondere feinteilige Kohle,
die unmittelbar oder nach Pelletierung verwendet werden kann, z. B. als Ersatz für Gasruß. Da der feste
Rückstand in feinteiliger Form anfällt, bereitet es keine Schwierigkeiten, ihn von Glasfasern oder Metalldrähten
abzusondern, wie in zunehmendem Maße diese Stoffe anstelle von Textilfasern für die Karkasse von Reifen
benutzt werden.
Die vorliegende Erfindung basiert zum Teil auf der ziemlich überraschenden Entdeckung, daß aus der
Pyrolyse von Gummi enthaltendem Ruß herrührendes festes Material verwendet werden kann, um den bei der
Herstellung von Gummireifen und anderen Gummiprodukten eingesetzten Gasruß zu einem wesentlichen Teil
zu ersetzen. Die Voraussetzung hierfür ist, daß die Kohle im wesentlichen keine Gasfasem oder Metal;
enthält,, nicht mit Säure, Laugen oder organischen Lösungsmitteln behandelt wurde und die Pyrolyse und
das Mahlen gleichzeitig unter Verwendung von festen Wärmeträgern, wie beispielsweise Keramikkugeln,
durchgeführt worden ist
Wie der Fachmann weiß, bestehen Gummireifen aus Gummi (entweder aus natürlichem oder synthetischem
Gummi), Vulkanisationsmitteln, wie beispielsweise
ίο Schwefel, Antioxidantien, Beschleunigern und Aktivatoren,
wie beispielsweise Zinkoxid, Weichmachern, wie beispielsweise Stearinsäure, Füllstoffen und Pigmenten,
wie beispielsweise Gasruß und verschiedenen anderen Chemikalien. Außerdem enthalten Reifen heutzutage
ziemlich große Mengen an Metallen, wie beispielsweise Stahl, als auch Glasfasern. Einer der Hauptanteile der
Gummireifen (außer Gummi) ist Gasruß und es ist daher besonders wünschenswert, wenn man einen Ersatz für
Gasruß entwickeln könnte, der aus Abfallgummi erhalten werden kann.
Bei dem vorliegenden Verfahren kann ein beliebiger, für die Herstellung von Reifen und anderen Produkten
verwendeter Gummityp als Ausgangsmaterial eingesetzt werden. Bekanntlich ist Naturgummi lediglich ein
Polymerisationsprodukt von Isopren. Synthetische Gummis werden gewöhnlich durch Polymerisation von
verschiedenen Monomeren hergestellt und sie sollten daher vielleicht, genaugenommen nicht mit dem Namen
Gummi bezeichnet werden. Ungeachtet dessen ist dieser Ausdruck nun in der Literatur eingeführt und es
wird daher dieser Ausdruck in der vorliegenden Beschreibung verwendet. Synthetische Gummis, die
üblicherweise in der Reifenindustrie eingesetzt werden, umfassen Isopren, Isobutylen-Isopren, Nitril-Butadien,
Polybutadien, Butylkautschuk und Styrolbutadien-Copolymere (SBR). Sofern der Ausdruck »Gummi« in
dieser Beschreibung und den Ansprüchen verwendet wird, soll er sowohl natürliche als auch synthetische
Gummis, wie beispielsweise die vorstehend erwähnten, einschließen.
Es wird also Gasruß enthaltender Gummi irgendeiner Provenienz unter Verwendung von Wärmeträger-Körpern,
die zur Pyrolyse des Gummis auf eine ausreichende Temperatur erhitzt worden sind, gleichzeitig
pyrolysiert und gemahlen. Die Pyrolyse wird in Abwesenheit von Luft (Sauerstoff) durchgeführt und
zum Mahlen des Gummis werden wärmetragende Festkörper eingesetzt, beispielsweise indem man den
Gummi und die Wärmeträger-Festkörper in eine rotierende Retorte einträgt, die, wie bereits bemerkt,
verschlossen sein sollte, um den Zutritt von Luft zum Gummi während der Pyrolyse zu verhindern.
Als Ausgangsmaterial können insbesondere Altreifen verwendet werden, die im allgemeinen Gummi (synthetischen
oder natürlichen Gummi), Gasruß, ein Vulkanisiermittel, wie beispielsweise Schwefel, Metall, Glasfasern
und andere Verbindungen enthalten, wie beispielsweise Zinkoxid, Antioxidantien, Stearinsäure und
Weichmacher. Die Hauptbestandteile der Gummireifen sind Kohlenwasserstoff-Polymerisate (der Gummi) und
Gasruß.
Es wird, was immer auch für ein Abfallgummi verwendet wird, bevorzugt, den Gummi zuerst bis auf
eine geeignete Größe, beispielsweise bis zu einer Teilchengröße von weniger als etwa 7,62 cm zu
zerschnitzeln oder zu mahlen. Der zerschnitzelte Gummi, der bis zu 9 bis 10 Gewichtsprozent oberflächliche
Feuchtigkeit enthalten kann, wird dann vorzugswei-
se bei einer geeigneten Temperatur (beispielsweise bei einer etwas über dem Siedepunkt von Wasser liegenden
Temperatur, wie beispielsweise bei etwa 107,220C) in
einer geeigneten Trockenvorrichtung getrocknet Höhere Temperaturen, z.B. 107,22 bis 12I1Il0C können
dort erwünscht sein, wo der Gummi nicht nachteilig beeinflußt wird, weil die Feuchtigkeit dann rascher als
bei niedrigeren Temperaturen abgedampft wird. Es sei darauf hingewiesen, daß die beiden vorstehend erwähnten
Verfahrensstufen bei dem vorliegenden Verfahren nicht erforderlich sind, daß sie jedoch aus wirtschaftlichen
Gründen zuerst durchgeführt werden sollten.
Auf jeden Fall wird der Rohgummi, entweder wie er anfällt oder nach dem Zerschnitzeln und Trocknen, in
eine rotierende Retorte, zusammen mit Wärmeträger-Körpern eingetragen, wobei die Temperatur der
Körper ausreichend hoch ist, um den Gummi für einen Zeitraum von etwa 3 Minuten bis 10 Minuter, und
vorzugsweise zwischen 5 und 8 Minuten auf Pyrolysetemperatur zu erhitzen. Gewöhnlich kann die Temperatur
der Wärmeträger-Körper im Bereich von etwa 593 bis 816° C liegen. Die Rotationsgeschwindigkeit der
Retorte ist ausreichend, um die Wärmeträger-Körper mit dem Gummi zu vermischen, um so einen guten
Wärmeübergang zwischen dem Gummi und den Wärmeträger-Körpern zu erzielen. Im allgemeinen hat
das gebildete feste Material wegen der Rotation und der Pyrolysetemperatur eine niedrige Teilchengröße. Die
Pyrolysetemperatur, kann im Bereich von etwa 454° C bis zu etwa 649° C liegen und liegt vorzugsweise
zwischen etwa 454° C und etwa 538° C. Die Rotationsgeschwindigkeit
der Retorte hängt von derem Durchmesser ab. Beispielsweise würde eine Retorte mit einem
Durchmesser von 1,83 m in der bevorzugten beispielhaften Ausführungsform eine Umdrehungsgeschwindigkeit
im Bereich von etwa 1 Umdrehung pro Minute (UpM) bis zu etwa 3 UpM haben, wohingegen eine Retorte mit
einem Durchmesser von etwa 0,61 m mit etwa 4 UpM bis etwa 15 UpM rotieren würde. Es ist selbstverständlich,
daß das Mischen der Wärmeträger-Körper mit dem Gummi und das Mahlen desselben in irgendeiner
beliebigen geeigneten Weise durchgeführt werden kann. In der bevorzugten beispielhaften Ausführungsform hat die Retorte eine zylindrische Form und rotiert
etwa um ihre Achse, um sicherzustellen, daß die Wärmeträger-Körper mit dem Gummi in Kontakt
gelangen.
Die Wärmeträger-Körper können aus Metall oder aus Keramik sein, jedoch sind sie vorzugsweise nicht aus
Metall. Sie können irgendeine gewünschte Form besitzen, sind jedoch vorzugsweise von kugeliger Form
und haben einen Durchmesser von annähernd 6,35 bis 19,05 mm. Typischerweise sind die Wärmeträger-Körper
kleiner als die Gummiteilchen. Tonerdekügelchen mit einem Durchmesser von 1,27 cm sind für die
Pyrolyse- und die Mahlstufe gut geeignet.
Die Wärmeträger-Körper können in irgendeinem üblichen Erhitzer unter Verwendung von Rauchgasen
ausreichend hoher Temperatur auf die Gummi-Pyrolysetemperatur erhitzt werden. Nach dem Erhitzen
werden die Wärmeträger-Körper in die Pyrolyse- und Mahlzone transportiert.
Entweder während oder nach der Pyrolyse werden die währenc der Pyrolyse-Stufe gebildeten Kohlenwasserstoffdämpfe
und andere Gase aus dem während der Pyrolyse gebildeten festen Material abgetrennt In der
bevorzugten beispielhaften Ausführungsform werden die Kohlenwasserstoffdämpfe und andere Gase in Form
10
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20
25
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35
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50
55
60
65 der während der Pyrolyse gebildeten Dämpfe abgezogen. Die Dämpfe können feine Kohleteilchen enthalten,
die mit üblichen Gas-Feststoff-Trennvorrichtungen, wie beispielsweise einem Zyklon, abgetrennt werden können.
Anschließend können die Dämpfe kondensiert, die leichten Gase gesammelt und die verschiedenen
Fraktionen von Kohlenwasserstoffölen in verschiedene Fraktionen aufgetrennt werden. Außerdem kennen
irgendwelche Kohleteilchen, die durch die Gas-Feststoff-Trennvorrichtung nicht entfernt wurden, aus den
flüssigen Produkten durch Feststoff-Flüssig-Trenn-Verfahren,
wie beispielsweise durch Filtern oder Zentrifugieren, entfernt werden.
Gewöhnlich werden nach dem Abtrennen der Feststoffe aus dem Dampf und den Gasen die
Kohlenwasserstoffdämpfe von den anderen Gasen abgetrennt Die Gase und Dämpfe können zu einem
Fraktionator geführt werden, in welchem die Kohlenwasserstoffdämpfe kondensiert und das resultierende
flüssige Kohlenwasserstoffprodukt bevorzugt in zwei Fraktionen, nämlich Leichtöl und BodenöJ, getrennt
wird. Da die Temperatur am Kopf des Fraktionators oberhalb des Siedepunkts von Wasser liegt, werden alle
Gase (z.B. CO2 und H2S) und der Hauptanteil des
Wasserdampfes aus den Kohlenwasserstoffdämpfen abgetrennt, indem man den Wasserdampf und andere
Gase am Kopf des Fraktionators austreten läßt In den Kohlenwasserstoffdämpfen etwa noch zurückgebliebener
Wasserüampf kann daraus nach dem Kondensieren durch den Gewichtsunterschied (Dichte) zwischen
Wasser und flüssigem Kohlenwasserstoff abgetrennt werden.
Das feste Material aus der Pyrolyse wird aus der Retorte kontinuierlich abgezogen und die zur Erwärmung
des Abfallgummis verwendeten Wärmeträger-Körper von den festen Produkten der Pyrolyse in
irgendeiner geeigneten Weise abgetrennt Da die aus der Pyrolyse- und Mahlstufe erhaltene feste Kohle die
Form sehr feiner Teilchen aufweist, kann die Abtrennung infolge der unterschiedlichen Größe oder der
unterschiedlichen Dichte von Kohle und den Wärmeträger-Körpern, die in der bevorzugten beispielhaften
Ausführungsform Tonerdekügelchen von annähernd 12,7 mm Durchmesser sind, leicht durchgeführt werden.
Beispielsweise können die Tonerdekügelchen und die Kohle entweder mittels eines Vibrationssiebes oder
einer rotierenden Trommel mit Löchern verschiedener Größe abgetrennt werden, wobei die Kohle durch das
Sieb fällt und die Tonerdekügelchen oder die anderen Wärmeträger-Körper auf dem Sieb verbleiben oder es
fallen Kohle und Kügelchen durch verschiedene Löcher in die Trommel und werden hierdurch abgetrennt.
Es sei bemerkt, daß die Kohle auf eine Temperatur von unterhalb etwa 204,40C abgekühlt wird, um eine
Oxidation der Kohle bei der Berührung mit Luft zu verhindern.
Wenn der als Ausgangsmaterial verwendete Abfallgummi keinen Stahl oder Glasfasern enthält, kann die
aus der Retorte erhaltene Kohle dazu verwendet werden, Gasruß in verschiedenen technischen Verfahren
zu ersetzen. Die Kohle ist im wesentlichen frei von Koks und zersetztem Gummi und hat eine Benzolfarbzahl
von zumindest etwa 70% und vorzugsweise von zumindest etwa 90% und darüber. In der bevorzugten
beispielhaften Ausführungsform wurde eine Kohle mit einer Farbzahl von etwa 95% bis zu etwa 100%
hergestellt. Die Benzolfarbzahl wurde nach ASTM Nr. D-1618-72a bestimmt.
In der bevorzugten beispielhaften Ausführungsform wurde Abfallgummi so gemahlen, daß ein beträchtlicher
Anteil der Teilchen eine Größe von über 12,7 mm, beispielsweise 19,05 mm, aufwiesen. Diese Teilchen
wurden dann in einem Trockner von Oberflächenfeuchtigkeit befreit. Anschließend wurden die gemahlenen
und getrockneten Gummiteilchen mit Tonerdekügelchen mit einem Durchmesser von t»twa 12,7 mm in eine
Retorte eingeführt Die Gewichtsmenge an Tonerdekügelchen betrügt in der bevorzugten beispielhaften
Ausführungsform etwa das Sechs- bis Zehnfache des Gewichtes des Abfallgummis. Das Gewichtsverhältnis
zwischen dem Gummi und den Wärmeträger-Körpern, welche in diesem Fall Tonerdekügelchen sind, ist
variabel und hängt von den Anforderungen des is Wärmeübergangs der Pyrolysereaktion ab. Dieses
Verhältnis hängt von der gewünschten Retorten-Endtemperatur und der Temperatur der Wärmeträger-Körper
bei Eintritt in die Retorte ab. Die Retorte wird verschlossen, um eine Berührung des Gummis während
der Pyrolyse mit Sauerstoff zu verhindern. Dies erfolgt vorzugsweise mit Dampf. Die Retorte, die einen
Durchmesser von 0,61 m hatte, wird um ihre Längsachse mit etwa 6 UpM gedreht und die Tonerdekügelchen auf
eine Eintrittstemperatur von etwa 649° C bis etwa 7040C erhitzt, um die Pyrolyse des Gummis zu
bewirken, die bei dieser Ausführungsform bei einer Temperatur von etwa 510° C bis etwa 538° C erfolgt.
Nach beendeter Pyrolyse werden die Kohlenwasserstoffe als Dampf entfernt, kondensiert und in verschiedene
ölfraktionen getrennt. Das feste Kohlematerial besteht aus sehr feinen Teilchen mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von weniger als etwa 1 μπι und gewöhnlich etwa einem Durchmesser von 50 nm oder
darunter. Die Teilchen hatten eine Benzolfarbzahl von über 90% und waren frei, oder zumindest im
wesentlichen frei von Koks, nichtzersetztem Gummi, und es war keine Oxidation der Teilchen festzustellen.
In der bevorzugten beispielhaften Ausführungsform hatten die Kohleteilchen die folgende Größenverteilung:
Teilchengröße
Gewichtsprozent
+ 0,149 mm
-0,149 bis +0,074 mm
-0,074 bis +0,044 mm
-0,044 mm
-0,149 bis +0,074 mm
-0,074 bis +0,044 mm
-0,044 mm
1,2
7,6
3,7
87,5
45
Die durch die Pyrolyse des Abfallgummis erhaltene Kohle war ohne weitere Behandlung als Ersatz für
Gasruß für die Herstellung von Reifen geeignet. Jedoch wird es zur Verhinderung eines »Stäubens« bevorzugt,
die Teilchen mit Wasser in Berührung zu bringen und in Pellets von geeigneter Größe auszuformen. Wie bereits
bemerkt, können die Pellets für die verschiedenartigen Zwecke eingesetzt werden, jedoch sind derartige
Kohlepellets besonders als Ersatz für Gasruß in der Reifenproduktion brauchbar.
In einer anderen beispielhaften Ausführungsform wurden Abfallgummireifen, die Glasfasern und Metall
enthielten, gemahlen und durch Kontakt mit Wärmeträger-Tonerdekügelchen
in der gleichen Weise wie oben angegeben pyrolysiert. Die flüchtigen Stoffe wurden
entfernt und die festen Teilchen von den Tonerdekügelchen in der gleichen Weise wie oben angegeben
entfernt Da jedoch der als Ausgangsmaterial verwendete Abfallgummi anfänglich Glasfasern und Stahl
enthielt, enthielt das erhaltene feste Material aus der Pyrolyse-Stufe ebenfalls Glasfasern und Stahl. Die
Glasfasern und der Stahl sollten aus der Kohle entfernt werden, wenn die Kohle als Ersatzstoff für Gasruß
bestimmt ist
Die in der obigen Stufe erzeugten Kohleteilchen haben annähernd die gleiche Teilchengröße wie oben
angegeben. Die Stahldrähte bleiben unverändert in der Retorte zurück und weisen unterschiedliche Größen auf,
während die Glasfasern einen Durchmesser von etwa 9 μπι und eine Länge von bis zu 25,4 mm haben. Die
Glasfasern sind im allgemeinen etwa 6,35 mm lang.
In jedem Fall wird nach dem Abkühlen der Kohle der Stahl von der Kohle mittels eines magnetischen
Separators abgetrennt, der die Stahlteilchen anzieht und hält, und der die Stahlteilchen von den Kohleteilchen als
auch von den Glasfasern trennt. Da die Kohleteilchen sehr klein sind, kann eine Trennung der Kohle und der
Glasfasern durch ein in einer horizontalen Ebene rotierendes Sieb erfolgen, dessen Maschengröße kleiner
als die Länge der Glasfasern ist, so daß die Kohle durch das Sieb fällt, während die Glasfasern auf dem Sieb
zurückbleiben. Im allgemeinen kann die Maschengröße zwischen 0,42 und 0,37 mm liegen, jedoch ist dies nicht
entscheidend, vorausgesetzt, daß die Siebgröße ausreichend niedrig ist, um die Glasfasern zurückzuhalten.
Die auf diese Weise hergestellte Kohle, die nicht mit Säuren, Basen oder organischen Lösungsmitteln in
Berührung gekommen ist, kann als solche als Ersatzstoff für Gasruß eingesetzt werden, sie kann jedoch auch, wie
im vorstehenden Fall, zur Vermeidung eines »Stäubens« bevorzugt mit Wasser in Kontakt gebracht und
anschließend pelletisiert werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von fester Kohle und Kohlenwasserstoffdämpfen aus Gasruß und polymere Kohlenwasserstoffe enthaltendem Gummi durch thermische Zersetzung, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummi zum gleichzeitigen Pyrolysieren und Mahlen in Abwesenheit von Sauerstoff bei Temperaturen im Bereich von etwa 454° C bis etwa 649° C während eines zur Verflüchtigung und Depolymerisierung der Kohlenwasserstoffe und Bildung von fester Kohle und Kohlenw.asserstoffdämpfen ausreichenden Zeitraumes mit Wärmeträger-Körpern in Berührung gebracht wird und daß die Kohle nach der Pyrolyse auf eine Temperatur unter etwa 204,40C abgekühlt wird, bevor sie mit Luft in Berührung kommt
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