DE2621872A1 - Verfahren zur herstellung von zementklinker - Google Patents

Verfahren zur herstellung von zementklinker

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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/36Manufacture of hydraulic cements in general
    • C04B7/43Heat treatment, e.g. precalcining, burning, melting; Cooling
    • C04B7/44Burning; Melting

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zementklinker
  • Die Zementklinkerherstellung erfolgt großtechnisch vorwiegend in Drehöfen mit vorgeschaltetem Wärmetauscher. Hier sind in erster Linie Drehöfen mit Zyklonwärmetauscher oder mit Rostvorwärmer zu nennen, wobei sich in letzterem Fall der Lepolofen mit Wanderrost allgemein durchgesetzt hat. Daneben werden für das Naßverfahren auch Drehöfen mit Schlammvorwärmer (Calcinator, Konzentrator) eingesetzt (vergl. hierzu Ullmanns Encyklopädie der techn. Chemie, Band 19 (1969) Seite 17).
  • In jüngster Zeit ist eine Weiterentwicklung des Zyklonwärmetauschers bekannt geworden. Der Kern dieser Weiterentwicklung besteht darin, daß zur Verringerung der Feuerraumbelastung des Drehofens die dem Drehofen zugeführte Wärmemenge merklich herabgesetzt und der restliche Wärmebedarf einem sogenannten SF-Wärmetauscher (Suspension Preheater Flash Calciner) zugeführt wird (US-PS 3 452 968).
  • Weitere Entwicklungen auf diesem Gebiet sind der MF&Wärmetauscher (Mitsubishi Fluidized Calciner) der RSP-Wärmetauscher (Reinforced Suspension Preheater) und der Polysius-Wärmetauscher.
  • Die beschriebene Entwicklung ist in Deutschland unter dem Stichwort wVorkalzinierungw bekanntgeworden. Die genannten Systeme beruhen sämtlich auf dem gemeinsamen Prinzip, einen Teil des Brennstoffs außerhalb des Drehofens, nämlich im Zyklonwärmetauscher (SF- und RSP-Verfahren), in einem gesonderten, zwischen Zyklonwärmetauscher und Drehofen geschalteten Fließbettreaktor (MFC-Verfahren) oder in einer Verbindungsleitung zwischen Drehofen und Vorwärmer (Polysius-Rohrbach-Verfahren) unter Anwendung üblicher Brenner zu verbrennen. Zur Anwendung kommen Heizöl- und Kohlestaubfeuerung (vergleiche hierzu Duda, Cement Data Book, Bauverlag GmbH Wiesbaden und Berlin (1976) S. 345 - 356).
  • Auf der VDZ-Tagung im Februar 1976 in Düsseldorf wurde über Versuche bezüglich einer Direktbefeuerung des Wanderrostes eines Lepolofens berichtet. Zur Befeuerung wird, ähnlich wie beim Zyklonwärmetauscher, Erdgas oder feinverdüstes Heizöl eingesetzt.
  • Es ist weiterhin bekannt, bei der Herstellung der Rohstoffmischung brennbare Bestandteile zu verwenden. So erfolgt die Herstellung von Zementklinker in Dotternhausen mittels eines fünfstufigen Zyklonwärmetauschers unter Verwendung von ölschiefer als Tonkomponente unter Ausnutzung des Heizwertes des Olschiefers in Höhe von 930 kcal (Rechmeier in ZKG 23 (1970) 249 - 253).
  • Den vorgenannten Verfahren gemeinsam ist, daß, insbesondere bei festen Brennstoffen wie Kohle oder ölschiefer, eine besondere Aufbereitung des Brennstoffs erfolgen muß. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß diese Aufbereitung weitgehend oder vollständig entfallen kann, wenn man den Brennstoff, getrennt von der Rohstoffbeschickung und ohne Anwendung einer besonderen Brennereinrichtung, im Wärmetauscher aufgibt.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Zementklinker in Drehöfen mit Wärmetauscher, wobei ein Teil der Prozesswärme mittels dem Wärmetauscher aufgegebenem Brennstoff zugeführt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Brennstoffaufgabe im Wärmetauscher getrennt von der Rohstoffbeschickung und ohne Anwendu eine bespuQeren Brennereinrichtung erfolgt.
  • Im Gegensatz zum Stand der Technik erfolgt erfindungsgemäß die Brennstoffaufgabe weder zusammen mit der Rohstoffbeschickung, noch werden Brennereinrichtungen verwendet. Im Gegensatz zur bekannten Vorkalzinierung bezweckt die Erfindung auch weniger eine bloße Umverteilung der Wärmezufuhr im Ofen system, sondern vielmehr die Verwendung von Abfallbrennstoff oder minderwertigem Brennstoff der mit den üblichen Brennereinrichtungen überhaupt nicht oder nur nach besonderer Aufbereitung verbrannt werden könnte.
  • Erfindungsgemäß werden als Brennstoff sämtliche Stoffe angesehen, die einen erheblichen Heizwert besitzen und deren Bestandteile bzw. die Verbrennungsprodukte hiervon keine schädlichen Auswirkungen auf den Klinker bzw. Zement haben. Eine Verschiebung der Zementzusammensetzung wird hier insoweit nicht als schädlich angesehen, als sie durch Veränderung der Zementrohstoffzusammensetzung korrigiert werden kann.
  • Beispiele für erfindungsgemäß geeignete Brennstoffe sind in erster Linie Abfallbrennstoffe, wie aus der Olraffination stammende ölhaltige Bleicherde, aus der Mineralölraffination stammende Säureharze bzw. Säureteere, Altöle, ölgebundener Ruß, aufbereiteter Haushaltsmüll (vgl. hierzu UWD Umweltschutzdienst Nr.
  • 11 (1976) Seite 5), aber auch Feinkohle oder Koksgruss. Klebrige Brennstoffe werden gegebenenfalls in Form von Suspensionen, z.B.
  • in Heizöl oder Altöl, verwendet. Diese Brennstoffe werden entweder stückig (bei festen Brennstoffen) oder tropfenförmig (bei flüssigen Brennstoffen) in den Wärmetauscher eingetragen, wobei keine Brennereinrichtungen verwendet werden und insbesondere auch keine Verdüsung der Brennstoffe stattfindet, wie bei der üblichen Heizöl- oder Kohlestaubfeuerung. Die Verwendung stückiger bzw. teilchenförmiger Brennstoffe ist bevorzugt.
  • Besonders bevorzugt ist die Verwendung ölhaltiger Bleicherde (Fullererde). Diese fällt in großen Mengen bei der Raffination von Pflanzen- und Mineralölen an und mußte bisher (sofern nicht bei besonders wertvollen OleZnveine eine Wiedergewinnung des von der Bleicherde aufgesaugten Öls durchgeführt wurde) in MUllverbrennungsanlagen vernichtet oder auf Mülldeponien verbracht werden.
  • Durch das Verfahren der Erfindung wird zum einen die durch das Verbringen der ölhaltigen Bleicherde auf Mülldeponien verursachte Umweltverschmutzung beseitigt; zum andern wird die verbrauchte Bleicherde einer volkswirtschaftlich wertvollen Nutzung zugeführt. Darüber hinaus handelt es sich bei Bleicherde um Aluminiumhydrosilicate, die überwiegend Minerale der Montmorillonitgruppe enthalten, Stoffe also, die ohnehin in der Zementrohstoffmischung enthalten sind. Somit kann die durch die Bleicherde zusätzliche eingebrachte Tonmenge durch entsprechende Verringerung der Tonkomponente in der Zementrohstoffmischung kompensiert werden. Der Olgehalt gängiger verbrauchter Bleicherden beträgt etwa 20 - 50 Gewichtsprozent.
  • Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Brennstoffe sind Säureharze bzw. Säureteere (nachfolgend als Säureharze bezeichnet), die als unerwünschte Nebenprodukte bei der Mineralölraffination, d.h.
  • bei der Behandlung von Mineralölen mit konzentrierter Schwefel säure oder rauchender Schwefelsäure (Oleum) entstehen. Es handelt sich hierbei um eine zähe, schwarze Masse, die hauptsächlich aus teerartigen, polymeren Stoffen besteht, aber auch unverbrauchte Schwefelsäure und Sulfonierungsprodukte enthält. Diese Säureharze werden entweder flüssig eingesetzt (gelöst bzw. suspendiert, z.B.
  • in Heizöl), kommen jedoch vorzugsweise nach Neutralisation mit Kalk stückig bzw. krümmelig zur Anwendung.
  • Besonders vorteilhaft wirkt stich die Verwendung von Säureharzen dort aus, wo, z.B. wegen der Befeuerung mit Erdgas, dem Gesamtsystem zu wenig Schwefel zugeführt wird. In diesem Fall kann es zu einem Einbau von Alkali in die C,A-Phase des Klinkers kommen, was sich wiederum nachteilig auf das Abbindeverhalten des Zements auswirkt. Bisher begegnet man diesem Problem dadurch, daß man dem Rohmehl eine entsprechende Menge Gips oder Anhydrit ?mahlt, um die Sulfatisierung des Alkalis zu bewirken. Im Fall der erfindungsgemäßen Verwendung von Säureharzen kann dies entfallen, da hierdurch eine ausreichende Schwefelmenge eingebracht wird.
  • Selbstverständlich dürfen die Säureharze nicht in so großen Mengen verwendet werden, daß der Sulfatgehalt des Klinkers zu hoch wird. Die durch das als Brennstoff verwendete Säureharz eingebrachte Schwefelmenge kann jedoch nicht von vornherein festgelegt werden, da sie nach Maßgabe des bereits durch die Zementrohstoffe und des restlichen Brennstoffs eingebrachten Schwefels sowie der Zementqualität schwankt.
  • Auch bei ölgebundenem Ruß handelt es sich um ein technisch anfallendes Abfallprodukt, das etwa 20 Prozent Ruß und 10 Prozent Wasser, Rest Heizöl, enthält.
  • Die stückigen bzw. teilchenfOrmigen Brennstoffe besitzen im allgemeinen eine Teilchengröße von 0,5 - 30 mm, vorzugsweise 2 - 20 mm, und insbesondere 5 - 15 mm. Daneben können auch geringe Mengen, z.B. unter 10 %, feinere oder gröbere Teilchen zugegen sein. Bei Bleicherde gelten die angegebenen Werte für Teilchenaggregate, deren aggregierte Einzelteilchen erheblich kleiner sind; ähnliches gilt auch für Schlammkohle.
  • Flüssige Brennstoffe, z.B. Altöl, werden vorzugsweise in Tropfenform eingetragen, jedoch kann die Eintragung auch in Form eines dünnen Brennstoffstrahls erfolgen. Die Tropfen werden dadurch erzeugt, daß man den flüssigen Brennstoff durch entsprechend perforierte Röhren bzw. Behälter austreten läßt. Der Druck darf hierbei nicht so groß sein, daß eine Verdüsung stattfindet, vielmehr müssen die Tropfen eine Größe von deutlich über 1 mm Durchmesser besitzen. An sich könnte man Altöl in gleicher Weise wie Heizöl, d.h. durch Verdüsung, einer Verwertung zuführen. In der Praxis hat sich hierbei jedoch gezeigt, daß die in Altöl vorhandenen Verunreinigungen, z.B. Eisenteilchen, eine Verstopfung und/oder einen starken Verschleiß der Brennerdüse bewirken.
  • Erfindungsgemäß erfolgt die Brennstoffaufgabe im Wärmetauscher des Ofensystems, und zwar kommen als Wärmetauscher Rostvorwärmer, Zyklonwärmetauscher od. Schlammvorwllmer in Frage. Hierbei werden auch eventuell vorhandene Übergangsstücke zwischen Wärmetauscher und Drehofen als zum Wärmetauscher gehörig verstanden.
  • Bei der Verwendung von Drehöfen mit Rostvorwärmer, z.B. eines Lepolofens mit Wanderrost, läßt man im einfachsten Fall den Brennstoff von oben auf den Rost fallen bzw. tropfen. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich, daß der Brennstoff auf den Rost fällt; er kann vielmehr auch in den Raum zwischen dem Ende des Rostes und dem Ofeneinlauf eingebracht werden. Nach Maßgabe der Menge und der Verdampfungspunkte der in dem Brennstoff enthaltenen flüchtigen Bestandteile sind hierbei verschiedene Gesichtspunkte zu beachten.
  • Beim Lepolofen erfolgt die Brennstoffaufgabe vorzugsweise vom Dach des Vorwärmergehäuses her in der Trockenkammer oder Heißkammer; letzteres ist bevorzugt. Hierbei ist darauf zu achten, daß alle flüchtigen Bestandteile sicher gezündet werden. Andernfalls kann es zu Abgasverlusten, verbunden mit Explosionsgefahr in nachgeschalteten Anlagen, z.B. Elektrofiltern, kommen. Es kommt jedoch nicht darauf an, daß der aufgegebene Brennstoff bereits im Wärmetauscher vollständig verbrennt. Ganz allgemein gilt, daß die Aufgabe des Brennstoffes umso weiter zum Ofeneinlauf hin erfolgt, je leichter flüchtig die Bestandteile sind.
  • Grundsätzlich könnte man alle Brennstoffe am Ende der Heißkammer, also am Ofeneinlauf, aufgeben. In der Praxis kann dies jedoch zu Schwierigkeiten führen.
  • So hat sich z.B. gezeigt, daß bei Verwendung von Bleicherde nach Maßgabe des Ursprungs der Bleicherde (Art des Öls, z.B. Pflanzenöl oder Paraffinöl; Olgehalt der Bleicherde) mehr oder weniger starke Ankrustungen auftreten, die eine Querschnittsverengung am Ofeneinlauf bewirken, die bis zur vollständigen Verstopfung führen kann, wenn man den Brennstoff sehr nahe beim Ofeneinlauf aufgibt. In diesem Fall geht man mit der Brennstoffaufgabe, vom Ofeneinlauf weg, so weit zurück, daß einerseits keine Ankrustungen mehr auftreten, andererseits aber noch eine sichere Zündung stattfindet.
  • Bei schwerflüchtigen Brennstoffen, z.B. Koksgruss, wo die Gasentwicklung nur sehr schwach ist, erfolgt die Aufgabe vorzugsweise weiter vom Ofeneinlauf weg zur Trockenkammer hin, um einen guten Ausbrand des Brennstoffs zu erleichtern.
  • In der Praxis wurde bereits ein länger dauernder Großversuch mit einem 3300 tato Lepolofen durchgeführt, bei dem ölhaltige Bleicherde mit einem Ölgehalt von 40 - 50 z in einer Menge von etwa 15 %, bezogen auf die Gesamtwärmebilanz, etwa in der Mitte der Heißkammer, von oben durch einen in die Heißkammer mündenden, wassergekühlten Schacht in den Wärmetauscher eingetragen wurde.
  • Hierzu wurde in die Heißkammer von oben ein Schacht eingeführt, auf den ein Silo mit Austrageinrichtung aufgesetzt wurde. Die ausgetragene Bleicherde passierte eine Stachelwalze, um sehr grobe Brocken zu zerkleinern, und fiel dann frei nach unten auf den Rost. Überraschenderweise ist eine Verteilung der durch den Schacht fallenden Bleicherde hier nicht erforderlich; gegebenenfalls könnten geeignete Verteilereinrichtungen, z.B. ein Gebläse, verwendet werden. Bei einer Gesamtbreite des Rostes von 5,6 m betrug der Schachtdurchmesser nur 0,5 m.
  • Bei Drehöfen mit Zyklonwärmetauscher (Schwebegas-Wärmetauscheröfen) erfolgt die Brennstoffaufgabe in den Gasleitungen, vorzugsweise dem Einlaufgehäuse, des Zyklonwärmetauschers. Hierbei sind für den Abstand des Ortes der Brennstoffaufgabe vom Ofeneinlauf die gleichen Gesichtspunkte bezüglich Zündung, Verkrustungen, usw. zu beachten, wie beim Rostvorwärmerofen Infolge der starken Strömung in den Gasleitungen kommt es hier jedoch nach Maßgabe der Brennstoffteilchengrößenverteilung zu einer zumindest teilweisen Klassierung des Brennstoffs, indem feinere Brennstoffteilchen nach oben gerissen werden und gröbere Teilchen nach unten fallen.
  • Bei Verwendung von Drehöfen mit Schlammvorwärmer erfolgt die Aufgabe des Brennstoffes vorzugsweise in dem Übergangs stück zwischen Schlammvorwärmer und Drehofen, wobei die gleichen Gesichtspunkte bezüglich Zündung des Brennstoffs, Verkrustungen usw. zu beachten sind, wie vorstehend für den Zyklonwärmetauscher- bzw. Wanderrostofen beschrieben.
  • Bei der Verwendung von ölhaltiger Bleicherde in Lepol-Rostvorwärmerofenhat sich gezeigt, daß die Bleicherde in einer Menge von bis zu etwa 20 %, bezogen auf die Gesamtwärmebilanz, verwendet werden kann. Bei größeren Mengen kommt es zu einer Abgastemperaturerhöhung und somit auch zu einer Erhöhung der Abgasverluste. Andererseits handelt es sich bei dem angegebenen Wert um eine durch die praktischen Gegebenheiten bedingte Grenze, die somit nicht allgemein Gültigkeit hat. Die vorstehenden Ausführungen gelten sinngemäß auch für andere Brennstoffe Angesichts der großen Probleme, die mit den Schlagwörtern Ölverknappung und Umweltverschmutzung beschrieben werden können, kommt dem Verfahren der Erfindung besondere Bedeutung zu.
  • Bedingt durch die Ölverknappung ist der Anteil der Kohle am Brennstoffverbrauch der deutschen Zementindustrie von 2 % im Jahre 1973 wieder auf 6 % im Jahre 1974 gestiegen, und dies, obwohl die Kosten der Kohleaufbereitungsanlage einer Zementfabrik etwa 15 - 20 % der Kosten der gesamten Maschineneinrichtung betragen (Duda, Cement Data Book, Bauverlag GmbH Wiesbaden und Berlin (1976) S. 228). Die Aufbereitung von 1 t Kohle und Mahlung auf 8 - 10 % Rückstand auf dem 0,09-Sieb erfordert 36 kWh (Duda, a.a.O.,229), wobei die Personalkosten noch nicht berücksichtigt sind. Erfindungsgemäß ist keine Kohleaufbereitung erforderlich; vielmehr kann die im Handel erhältliche Feinkohle direkt eingesetzt werden.
  • Die vorstehend dargelegten Gesichtspunkte gelten in noch stärkerem Maß für Abfallbrennstoffe, wie Bleicherde oder Altöl, da ja auch Kohleenergie nicht unbegrenzt zur Verfügung steht.
  • Die Bedeutung des erfindungsgemäßen Verfahrens für den Umweltschutz ergibt sich aus der volkswirtschaftlich nützlichen Verwendung von Abfallprodukten, wie ölhaltige Bleicherde, die bisher auf Mülldeponien Verbracht wurden.
  • Patentansprüche

Claims (7)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Zementklinker in Drehöfen mit Wärmetauscher, wobei ein Teil der Prozeßwärme mittels dem Wärmetauscher aufgegebenem Brennstoff zugeführt wird, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Brennstoffaufgabe im Wärmetauscher getrennt von der Rohstoffbeschickung und ohne Anwendung einer besonderen Brennereinrichtung erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Brennstoff dem Wärmetauscher oder Wanderrost eines Lepolofens aufgibt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Brennstoff in der Heißkammer aufgibt.
  4. 4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Brennstoff aus der ölraffination stammende ölhaltige Bleicherde verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Bleicherde mit einem Ölgehalt von etwa 30 bis 50 Gewichtsprozentund einer Hauptteilchengröße von 2 bis 20 mm verwendet.
  6. 6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den Brennstoff in einer Menge von etwa 15 Prozent, bezogen auf die Gesamtwärmebilanz, verwendet.
  7. 7. Verwendung von aus der Ölraffination stammender, ölhaltiger Bleicherde als Brennstoff bei der Herstellung von Zementklinker.
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DE3406070A1 (de) * 1984-02-20 1985-08-22 Krupp Polysius Ag, 4720 Beckum Verfahren zur waermebehandlung von feinkoernigem gut

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