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Vorrichtung für eine Bestrahlungsliege
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anbringen oder Anordnen
an eine Bestrahlungsliege für Ganzkörperbestrahlung.
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Bei der kosmetischen (mittels Solarien) und therapeutischen Bestrahlung
fällt ein erheblicher Strahlungsanteil der Strahlungsquellen neben den bestrahlten
Körper und geht damit für die Strahlungswirkung verloren. Gleichzeitig tritt - auch
bei gut ausgeführten Bestrahlungsanlagen - durch den schrägen Strahlungseinfall
an den seitlichen Körperteilen eine Ungleichmäßigkeit in der Bestrahlung ein. Selbst
durch Strahler, die bis zu 300 gegen die Senkrechte geneigt sind, läßt sich dieser
Nachteil nur unvollkommen ausgleichen.
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Ziel der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, bei
der sich eine Verbesserung der Gleichmäßigkeit in der Bestrahlung über die gesamte
Körperoberfläche - besonders an den Seitenflächen - einer Person erreichen läßt.
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Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung zum Anbringen oder Anordnen an
eine Bestrahlungsliege für Ganzkörperbestrahlung dadurch gekennzeichnet, daß zum
Zwecke einer gleichmäßigen Rundumbestrahlung des Körpers ebene oder rinnenförmig
gekrümmte, längliche Reflektorteile vorgesehen sind, die sich jeweils seitlich von
der Bestrahlungsliege entlang des zu be-F F21 v 7/00
strahlenden
Körpers erstrecken, wobei die Reflektorflächen so ausgerichtet sind, daß sie die
von der Strahlungsquelle auftreffende Strahlung weitestgehend gegen die seitlichen,
sonst nur gering bestrahlten Flächen des Körpers reflektieren; die Bestrahlung quer
zur Körperachse wird somit gleichmäßiger. Die Strahlungsquelle kann aus einem oder
mehreren Strahlern (zum Beispiel in einer Reihe angeordnet) bestehen.
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11 einfachsten Falle können die Reflektorteile eben sein, wobei die
Reflektoren aus einem gut UV- und IR-reflektierenden Material bestehen. Die ebenen
Reflektorflächen sind vorteilhaft so ausgerichtet, daß die Normalen jeweils parallel
zur Winkelhalbierenden des Höhenwinkels o<' liegen, unter dem die Strahlungsquelle
von der Schnittlinie S (Schnittlinie zwischen Reflektorteil und- Liegeebene) aus
erscheint. Allerdings trifft die Strahlung bei dieser Anordnung im allgemeinen nur
schräg auf die seitlichen Körperteile, was nur eine bedingte Gleichmäßigkeit in
der Rundumbestrahlung zuläßt.
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Eine bessere Strahlungsausnutzung ergibt sich jedoch durch die Verwendung
von gekrümmten Reflektorteilen (rinnenförmig), die die Strahlung auf die seitlichen
Körperteile bündelnd reflektieren. Hierzu eignen sich wegen der einfachen Herstellung
Zylinderflächen (im Schnitt kreisförmige Krümmung), deren Krümmungsradius und Neigung
gegenüber der Liegeebene mit der Strahleranordnung abgestimmt sind.
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Als optimal hat sich ein Reflektor erwiesen, der im Schnitt eine
ellipsenförmige Krümmung aufweist, wobei die Rinnenkontur dem Bestrahlungsabstand
angepaßt ist.
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Die Erfindung soll anhand der folgenden Figuren näher erläutert werden:
Figur ia gibt eine für die Körperbestrahlung herkömmliche Bestrahlungsanordnung
wieder.
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Figur lb zeigt vergleichend hierzu eine erfindungsgemäße Bestrahlungsanordnung
mit an der Liege angebrachten Reflektoren.
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Figur 2 zeigt eine auf die Strahleranordnung abgestimmte Reflektoranordnung
mit an der Liege angebrachten, kreisförmig gekrümmten (im Schnitt) Reflektoren.
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Figur 3 gibt eine mobile Reflektoranordnung wieder.
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Figur 4 zeigt eine auf die Strahleranordnung abgestimmte Reflektoranordnung
mit ellipsenförmig gekrümmten (im Schnitt) Re-Reflektoren.
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Die Figuren 1 bis 4 sind jeweils Seitenansichten der Bestrahlungsanordnungen
in Richtung der Körperachse.
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Aus der Figur la ist ersichtlich, daß bei einer herkömmlichen Bestrahlungsanlage
ein nicht unwesentlicher Strahlungsanteil der Strahlungsquelle 1 neben den zu bestrahlenden
Körper 2 bzw. neben die Liege 3 fällt. Der Körper 2 wird lediglich auf seiner Oberseite
4 von der Strahlung wirksam erreicht. Die seitlichen Körperflächen 5 bleiben nahezu
unbestrahlt, so daß bei der üblicherweise vorgenommenen Bestrahlung von Körpervorderseite
4 und Körperrückseite 6 eine, was vor allem die Seitenflächen 5 anbelangt, ungleichmäßige
Rundumbestrahlung die Folge ist. Die Figur lb zeigt dagegen, wie durch die Erfindung
auch der sonst unwirksame Strahlungsanteil für die Körperbestrahlung nutzbar eingesetzt
wird. An der Liege 3 sind seitlich Reflektorteile 7 angebracht, die den sonst neben
den Körper 2 bzw. neben die Liege 3 fallenden Strahlungsanteil wirksam gegen die
seitlichen Körperflächen 5 reflektieren, wodurch eine gleichmäßigere Rundumkörperbestrahlung
gegeben ist. Die Reflektorteile 7, die vorteilhaft rinnenförmig gekrümmt sind, erstrecken
sich in etwa über die gesamte Länge der Liege 3.
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In Figur 2 ist dargestellt, wie die Reflektorflächen auf die Strahleranordnung
abgestimmt sind. Die Strahler 8 sind über der Liege 9 angeordnet, auf der sich der
zu bestrahlende Körper 10 befindet.
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Die seitlich an der Liege 9 angebrachten rinnenförmigen Reflektorteile
11 sind im Schnitt senkrecht zur Längsachse kreisförmig gekrümmt. Das Reflektormaterial
weist eine glatte Oberfläche auf, da
eine verhältnismäßig spitze
Reflexionsindikatrix erwünscht ist.
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Als Reflektoren eignen sich zum Beispiel Bleche aus Aluminium; oder
die Reflektoren bestehen aus einem Material mit aluminisierter oder verchromter
Oberfläche. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Krümmungsradius r der Reflektorflächen
ll etwa so groß wie den Bestrahlungsabstand d (+ 30% Abweichung) zu wählen; d ist
der Abstand der Bestrahlungsquelle 8 (Unterseite) von der Körperoberfläche 12. Der
Krümmungsmittelpunkt P der Reflektorflächen ll liegt jeweils auf der Winkelhalbierenden
13 (bzw. in einem Winkelbereich + 20% um die Winkelhalbierende) des Höhenwinkels
oC , unter dem die Strahlungsquelle 8 gegenüber der horizontalen Liegeebene 14 von
der Schnittlinie S aus erscheint. S ist die Schnittlinie von Reflektorfläche ll
und Liegeebene 14. Die Reflektorteile ll sind mit Scharnieren 15 an den Ansatzteilen
16 befestigt, die direkt an der Liege 9 angebracht sind. In der Länge verstellbare,
zum Beispiel teleskopartige Halter 17 bringen die Reflektorteile ll in die entsprechend
der Strahleranordnung vorgesehene Lage (im rechten Teil der Figur dargestellt).
Der im Lager 18 beweglich am Reflektorteil ll befestigte Halter 17 stützt sich auf
ein Gegenlager 19 ab, das vom Ansatzteil 16 der Liege 9 getragen wird und zum Beispiel
aus Hartgummi besteht. Die freie Kante der Reflektorteile ll kann mit einer Hartgummileiste
20 versehen sein, die vor Verletzungen schützt. Am Ende der Bestrahlung lassen sich
die Reflektorteile ll durch einfaches Anheben, wodurch die Halter 17 aus den Gegenlagern
19 ausklinken, herunterklappen (im linken Teil der Figur dargestellt); zu diesem
Zweck können an den Reflektorteilen bezüglich des Drehpunktes Gegengewichte (nicht
dargestellt) angebracht sein, die ein sanftes Herunterklappen der Reflektorschalen
erlauben.
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Es sind zum Beispiel über der Liegefläche 14 der Behandlungsliege
9 zwölf Strahler 8 mit je 400 W Leistungsaufnahme in einem Bestrahlungsabstand von
0,8 m in Reihe (parallel zur Körperachse der zu bestrahlenden Person) angeordnet.
Die an den Seiten der Liege 9 angebrachten Reflektorteile ll weisen dann vorteilhaft
einen Krümmungsradius von 80 cm auf; die Neigung der Normalen der Zylinderfläche
- auf der der Krümmungsmittelpunkt P liegt - an der Schnittlinie S beträgt 360 (Höhenwinkel
i æ 720). Mit dieser Anordnung
erhält man in der Mitte der Körperoberfläche
12 eine Bestrahlungs-2 stärke von 52 W/m2. Durch den schrägen Strahlungseinfall
bedingt, fällt die Bestrahlungsstärke zu den seitlichen Körperflächen hin rasch
ab. - Bei fehlenden Reflektorteilen an den Längsseiten der Liege erhalten die seitlichen
Körperpartien nahezu keine Strahlung. -Die an der Liege 9 angesetzten Reflektorteile
ll aber bewirken, daß auch die senkrecht liegenden Körperpartien einer Bestrahlungsstärke
2 von 12 bis 13 W/m ausgesetzt sind. Der seitliche Körperstreifen, der durch die
Reflektoren ll zusätzlich bestrahlt wird, hat eine Breite von etwa 15 cm, wobei
die nach oben weisenden Flächenteile eine etwas höhere Bestrahlungsstärke (13 bis
17 W/m2) als die nach unten weisenden Körperteile (unter 10 W/m2) erhalten. Da bei
den Bestrahlungen meist nacheinander die Vorderseite und die Rückseite des Körpers
der Bestrahlung ausgesetzt sind, addieren sich die auf die Seitenteile fallenden
Bestrahlungsdosen zu einem praktisch über die Seitenflächen ziemlich konstanten
Wert, der einer äquivalenten Bestrahlungsstärke von 25 W/m2 entspricht.
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In Figur 3 sind die Reflektorteile 21 für eine mobile Anordnung vorgesehen.
Die Reflektoren 21 werden auf leicht beweglichen Gestellen 22 an die Liege 23 herangefahren.
Die gewünschte Lage der Reflektorflächen kann durch Halter 24 eingestellt werden.
Auch das Gestell 22 kann höhenverstellbar sein.
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Die Figur 4 betrifft eine Bestrahlungsanordnung, bei der die Reflektoren
25 im Schnitt senkrecht zur Längsachse ellipsenförmig gekrümmt sind; die Reflektoren
25 sind Teile einer Ellipse 26 (dient lediglich als Hilfsmittel für die Konstruktion
und Ausrichtung der Reflektoren). Der eine Brennpunkt El der Ellipse wird durch
die Körperachse der zu bestrahlenden Person 27 bestimmt. Im zweiten Brennpunkt E2
ist dann die Strahlungsquelle 28 (mit ihrer Unterseite) angeordnet. Bei einem Bestrahlungsabstand
d von 0,8 bis 1,3 m gilt für die die Reflektorkontur bestimmende Ellipse 26 ein
günstiger Gleichungsbereich
Bei einen Bestrahlungsabstand d von 1,2 bis 1,6 m ist eine durch
den Gleichungsbereich
bestimmte Ellipse günstig. Die Richtung der großen Ellipsenachse x ist durch die
Verbindungslinie der Strahlungsquelle 28 mit der Körperachse festgelegt. Durch die
ellipsenförmigen Reflektorteile 25 wird die von der Strahlungsquelle 28 auftreffende
Strahlung in den Brennpunkt El der Ellipse 26 reflektiert, also in Richtung der
Körperachse. Hierdurch ist für alle Teile der seitlichen Körperflächen 29 die bestmöglichste
Strahlungsausnutzung erreicht.
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Bei in zwei Reihen nebeneinander angeordneten Strahlungsquellen wird
je ein Reflektor auf eine Strahlerreihe ausgerichtet.
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Es ist auch möglich, an nur einer Seite der Bestrahlungsliege einen
Reflektor anzubringen; dies ist vorteilhaft bei einer asymmetrischen Strahleranordnung.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich eine gleichmäßigere
Rundumbestrahlung erreichen; es werden auch die seitlichen Körperpartien von der
Strahlung wirksam erfaßt.
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- Patentansprüche -