DE2621088A1 - Verfahren zur herstellung koerniger wasch- und reinigungsmittel - Google Patents

Verfahren zur herstellung koerniger wasch- und reinigungsmittel

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung körniger Wasch- und Reinigungsmittel, die ein Olefinsulfonat hervorragender biologischer Abbaubarkeit und Hautfreundlichkeit sowie eine geeignete Bruchfestigkeit des Korns, ein zweckmäßiges Schüttgewicht und ausreichende Freifließeigenschaften besitzen.
Zum Waschen von Kleidern wurden bisher durch Zerstäuben aufgeschmolzener Seifen in kalter Atmosphäre hergestellte Seifenpulver verwendet. Diese Seifenpulver verschwinden jedoch mit dem Aufkommen körniger synthetischer Wasch- und Reinigungsmittel zusehends. Derzeit werden die meisten körnigen Wasch- und Reinigungsmittel durch Zerstäuben und Trocknen einer Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung in einem heißen Luftstrom hergestellt. Dieses Verfahren eignet sich zugegebenermaßen im Falle einer Alkylbenzolsulfonate und relativ große Mengen Natriumtripolyphosphat enthaltenden Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung, es eignet sich jedoch nicht für Wasch- und Reinigungsmittelaufschlämmungen, in denen weniger Natriumtripolyphosphat und ein Olefinsulfonat derselben guten Wasch- und Reinigungskraft, wie sie Alkylbenzolsulfonate aufweisen, und ausgezeichneter biologischer Abbaubarkeit sowie Hautfreundlichkeit als Hauptbestandteil enthalten sind. Im Vergleich zu einer üblichen Alkylbenzolsulfonat/Tripolyphosphat-Wasch- oder -Reinigungsmittelaufschlämmung besitzt eine ein Olefinsulfonat enthaltende Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung schlechtere physikalische Eigenschaften, wie Viskosität, "Spinnbarkeit", Fließfähigkeit und dergleichen. Ferner sind die Schüttdichte und die Freifließeigenschaften sowie die Bruchfestigkeit der aus solchen Wasch- und Reinigungsmittelaufschlämmungen hergestellten Körnchen unzureichend. Folglich kommt es bei einem nach diesem Verfahren hergestellten körnigen Wasch- oder Reinigungsmittel relativ leicht zu einer Pulverisierung und Koagulation.
Darüber hinaus ist das bekannte Verfahren wegen der Olefinsulfonaten innewohnenden Eigenschaften deshalb von Nachteil, weil sich dabei nur unter größten Schwierigkeiten körnige Wasch- oder Reinigungsmittel hervorragend steuerbarer Schaumbildung beim Waschvorgang herstellen lassen und darüber hinaus die einzelnen Eigenschaften auch dann nicht verbessert werden können, wenn man das Natriumtripolyphosphat in großen Mengen verwendet und die Menge an Olefinsulfonat verringert.
Ganz allgemein kommt noch dazu, dass bei Sprühtrocknungsverfahren eine große Wärmeenergieverschwendung in Kauf zu nehmen ist.
Aus der JA-PS 3125/1964 ist ein Verfahren zur Herstellung körniger Wasch- oder Reinigungsmittel durch Kühlsprühen entsprechend dem Verfahren zur Herstellung von Seifenpulver bekannt. Dieses Verfahren hat jedoch in die Praxis kaum Eingang gefunden, weil man dabei nicht immer akzeptable körnige Wasch- oder Reinigungsmittel guter Bruchfestigkeit des Korns, guter Freifließeigenschaften, guter Lagerfähigkeit, guten Lösungsvermögens und dergleichen herstellen kann, wenn man von einer Olefinsulfonate enthaltenden Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung ausgeht.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, ein praktisch durchführbares Verfahren zur Herstellung körniger Wasch- oder Reinigungsmittel hervorragender Eigenschaften, wie Schüttdichte, Bruchfestigkeit des Korns, Freifließeigenschaften, Lagerungsfähigkeit, Lösungsgeschwindigkeit und dergleichen anzugeben, bei welchem eine Olefinsulfonate enthaltende Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung durch Kühlsprühen verarbeitet wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung körniger Wasch- oder Reinigungsmittel durch Erwärmen einer Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung und anschließendes Zerstäuben derselben bei Umgebungstemperatur oder in kalter Atmosphäre, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man als Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung ein Gemisch aus 10 bis 30 Gew.-% Olefinsulfonat mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen, 60 bis 90 Gew.-% Natriumcarbonat, Natriumsilikat und Wasser und 0 bis 30 Gew.-% anderer bekannter Zusätze verwendet, wobei das Verhältnis von Natriumcarbonat, Natriumsilikat und Wasser in dem durch
A, B, C und D der (beigefügten) Zeichnung definierten Bereich liegt.
Die erfindungsgemäß herstellbaren körnigen Wasch- oder Reinigungsmittel besitzen dieselbe gute Wasch- oder Reinigungskraft wie Alkylbenzolsulfonate sowie eine hervorragende biologische Abbaubarkeit sowie Hautfreundlichkeit. Ferner ermöglicht die Verwendung der erfindungsgemäß herstellbaren körnigen Wasch- oder Reinigungsmittel eine Schaumsteuerung in Waschlaugen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich der angestrebte Erfolg bei einem Olefinsulfonat/Natriumcarbonat/Wasser-System alleine nicht einstellt. Erst durch Zugabe einer speziellen Menge Natriumsilikat zu dem genannten System wird infolge eines synergistischen Effekts der angestrebte Erfolg sichergestellt.
Im Hinblick auf die Phasenänderung, die Viskosität und die Fließfähigkeit der Aufschlämmung sowie die Lagerfähigkeit der fertigen körnigen Wasch- oder Reinigungsmittel sollte eine als Ausgangsmaterial verwendete Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung zweckmäßigerweise auf eine Temperatur von 70° bis 180°C, vorzugsweise von 95° bis 160°C, erhitzt werden. Die derart erhitzte Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung wird dann bei Raumtemperatur oder in kalter Atmosphäre unter Granulierung zerstäubt. Eine zum Zerstäuben der Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung geeignete Sprühdüse besteht beispielsweise aus einer Doppelstrahlsprühdüse, aus der die Aufschlämmung zusammen mit einem Heißluftstrom oder mit heißer Luft versprüht werden kann. Selbstverständlich kann man jedoch auch eine Einstrahlsprühdüse, aus der die Aufschlämmung mit Hilfe einer Hochdruckpumpe zerstäubt wird, verwenden.
Erfindungsgemäß verwendbare Olefinsulfonate sind beispielsweise die Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze von Olefinsulfonaten, die durch Äthylenpolymerisation von Alpha-Olefinen, Olefinen mit innenliegender Doppelbindung oder Vinylidenolefinen mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen sowie einer Mischung dieser Olefine mit Hilfe eines Ziegler-Katalysators oder ein verbessertes Sulfonierungsverfahren mit einer üblichen kontinuierlich arbeitenden Dünnschichtsulfoniervorrichtung, anschließender Neutralisation mit einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhydroxid und nachgeschalteter Hydrolyse erhalten wurden.
Als Natriumcarbonat können erfindungsgemäß wasserfreie oder wasserhaltige Natriumcarbonate handelsüblicher Qualität verwendet werden. Als Natriumsilikat eignen sich solche mit einem Molverhältnis SiO[tief]2 zu Na[tief]2O im Bereich von 2,0 bis 3,0.
Aus Gründen der Wasch- oder Reinigungskraft muß eine erfindungsgemäß als Ausgangsmaterial verwendete Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung 10 bis 30 Gew.-% Olefinsulfonate enthalten. Die Menge an Natriumcarbonat, Natriumsilikat und Wasser muß im Bereich von 60 bis 90 Gew.-% liegen, wobei das Verhältnis zwischen den drei Bestandteilen in dem durch die Punkte A, B, C und D in der beigefügten Zeichnung festgelegten Bereich liegen muß.
Die Erfindung wird im folgenden durch die Zeichnung erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung der erfindungsgemäß brauchbaren Verhältnisse Natriumcarbonat, Natriumsilikat und Wasser und
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Verhältnisse Natriumcarbonat, Natriumsilikat und Wasser der Beispiele 1 bis 5 bzw. von Vergleichsbeispielen.
Die zwischen den Punkten B und C gezogene Linie veranschaulicht, dass die Wassermenge bei den drei Bestandteilen über 11 Gewichtsteile betragen muß. Wenn die Wassermenge unter dieser Grenze liegt, erhöht sich die Viskosität der Aufschlämmung stark, wobei die Fließfähigkeit derselben sehr gering wird. In einem solchen Fall bereitet es erhebliche Schwierigkeiten, die Phase der Aufschlämmung aufrechtzuerhalten, was dazu führt, dass die Aufschlämmung nicht mehr genügend gleichmäßig gemischt ist. Die zwischen den Punkten A und B gezogene Linie gibt die Untergrenze für die Menge an Natriumsilikat an. Die zwischen den Punkten A und D gezogene Linie zeigt die Obergrenze der zulässigen Wassermenge. Die zwischen den Punkten D und C gezogene Linie zeigt schließlich diejenige Menge an, die sich aus dem Wirkungsausgleich der verschiedenen Bestandteile ergibt. Wenn das Mischungsverhältnis der drei Bestandteile außerhalb der die Punkte B, A, D und C verbindenden Linien liegt, erhalten die aus einer solchen Aufschlämmung hergestellten fertigen körnigen Wasch- oder Reinigungsmittel nur eine schlechte Bruchfestigkeit des Korns. Die Freifließeigenschaften und Lagerungsstabilität solcher körniger Wasch- oder Reinigungsmittel sind nicht nur nicht verbes- sert, sondern sogar sehr schlecht.
Die in der Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung enthaltene Wassermenge sollte zweckmäßigerweise über 8, vorzugsweise über 10 Gew.-% liegen.
Erfindungsgemäß sollte, wie bereits erwähnt, ein Natriumsilikat des angegebenen Molverhältnisses SiO[tief]2 zu Na[tief]2O verwendet werden. Der Grund dafür, warum ein derartiges Natriumsilikat bei Verwendung in ganz speziellem Mischungsverhältnis in dem Olefinsulfonat/Natriumcarbonat/Natriumsilikat-System trotz der allgemein gültigen Vorstellung, dass ein solches Natriumsilikat kein Kristallwasser enthält, eine derart wirksame Herstellung eines qualitativ hochwertigen körnigen Wasch- oder Reinigungsmittels gestattet, liegt vermutlich in einer speziellen chemischen Wirkung des Natriumsilikats.
Als weitere bekannte Zusätze können der erfindungsgemäß als Ausgangsmaterial verwendeten Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung beispielsweise anionische, nicht-ionische und amphotere oberflächenaktive Mittel bzw. Netzmittel, anorganische oder organische Builder, die Wiederablagerung verhindernde Mittel, Schaumstabilisatoren, Hilfsschäummittel, das Verbacken bzw. Zusammenbacken verhindernde Mittel, optische Aufheller, Parfums und dergleichen, sowie die Bildung von wasserhaltigen Kristallen fördernde Verbindungen zugesetzt werden. Diese Verbindungen können in der Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung in einer Menge von 0 bis 30 Gew.-% enthalten sein. Verwendbare Verbindungen sind beispielsweise Netzmittel, wie Alkylbenzolsulfonate mit 11 bis 14 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, Alkylsulfate mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Salze von Alpha-Sulfofettsäureestern mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Polyoxyäthylenäther von Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Alkylphenolpolyoxyäthylenäther mit 7 bis 14 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, Polyoxyalkylenglykole, quaternäre Ammoniumbetaine mit langkettigen Alkylteilen, quaternäre Ammoniumsulfobetaine mit langkettigen Alkylteilen, anorganische Salze, wie Natriumsesquicarbonat, Kaliumcarbonat, Natriummetallsilikat, Natriumorthosilikat, Natriumsulfat, Magnesiumsulfat, Ammoniumsulfat, Kalziumsulfat, Natriumsulfit, Natriumthiosulfat, Natriumtetraborat (Borax), Natriumtripolyphosphat, Natriumpyrophosphat, Kaliumpyrophosphat, Natriumphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat, Kalziumchlorid, Natriumpercarbonat, Natriumperborat, Natriumpersulfat, Natriumperpyrophosphat und dergleichen, sowie anorganische Salze, wie Natriumacetat, Natriumcitrat, Natriumtartrat, Kaliumtartrat, Natriumsuccinat, Kaliumsuccinat, Natriumoxalat, Kaliumoxalat, Natriummalonat, Kaliummalonat, p-Hydroxybenzoesäure oder deren Natriumsalz, Kalziumstearat und dergleichen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Beispiel 1
Eine Aufschlämmung von Alpha-Olefinsulfonat mit 15 bis 18 Kohlenstoffatomen wurde in einen Mischtank eingetragen und auf eine Temperatur von 60°C erwärmt. Nach Zugabe einer bestimmten Menge Natriumcarbonat und Natriumsilikat (Molverhältnis SiO[tief]2 zu Na[tief]2O: 2,2) und 10-minütigem gründlichen Durchrühren bei gegebener Temperatur wurde die erhaltene Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung durch Zerstäuben bei Raumtemperatur mittels einer Doppelstrahlsprühdüse (unter Verwendung von Heißluft) granuliert.
Eine Ermittlung der Schüttdichte, Bruchfestigkeit des Korns und der Freifließeigenschaften der derart hergestellten körnigen Wasch- oder Reinigungsmittel ergab die in der folgenden Tabelle I angegebenen Ergebnisse.
Die Bruchfestigkeit des Korns wurde wie folgt ermittelt: Das jeweilige körnige Wasch- oder Reinigungsmittel wurde einem mit einer Luftgeschwindigkeit von 10 m/sec arbeitenden Druckluftheber zugeführt, worauf die Schüttdichte des körnigen Wasch- oder Reinigungsmittels sowohl am Einlaß als auch am Auslaß des Drucklufthebers gemessen wurde. Die Bruchfestigkeit des Korns stellt den Unterschied der beiden gemessenen Schüttdichtewerte dar.
Die Freifließeigenschaften wurden wie folgt ermittelt: In der geschilderten Weise hergestellte körnige Wasch- oder Reinigungsmittel wurden in Kartons abgepackt. Nach dem Öffnen der Oberseite der Kartons wurden die Wasch- oder Reinigungsmittel nach dem Neigen des jeweiligen Kartons durch die Auslaßöffnung entweder durch die Schwerkraft oder unter geringer Schlagwirkung herausfließen gelassen. Hierbei wurde das Verhalten des fließenden Wasch- oder Reinigungsmittels bewertet.
Bewertung Verhalten
5 kontinuierliches Herausfließen
4 gutes herausfließen, jedoch zwei- oder dreimaliger Stopp
3 intermittierendes Herausfließen
2 kein Herausfließen, nach einmaligem Schlagen (auf den Karton) kam es zu einem Herausfließen des Wasch- oder Reinigungsmittels infolge Schwerkraft
1 kein Herausfließen, nach zwei- oder dreimaligem Schlagen (auf den Karton) kam es zu einem Herausfließen des Wasch- oder Reinigungsmittels infolge der Schwerkraft
0 kein Herausfließen auch nach fünf Schlägen (auf den Karton).
Die Lagerungsstabilität der körnigen Wasch- oder Reinigungsmittel wurde in entsprechender Weise nach 24-stündiger Lagerung bei einer Temperatur von 35°C (nach dem Verpacken in die Kartons) ermittelt.
Bei einer Bewertung der physikalischen Eigenschaften der Aufschlämmung bedeuten:
o gut
* einigermaßen
x unzureichend
Tabelle I
Fortsetzung Tabelle I
Aus Tabelle I geht hervor, dass man einen synergistischen Effekt hinsichtlich Bruchfestigkeit des Korns, der Freifließeigenschaften, der Lagerungsstabilität und der Eigenschaften der Aufschlämmung nur bei Einhaltung eines ganz speziellen Na[tief]2CO[tief]3-/Natriumsilikat/Wasser-Verhältnisses erreicht.
Beispiel 2
Unter Verwendung eines Vinylidenolefinsulfonats als oberflächenaktives Mittel anstelle des im Beispiel 1 verwendeten Alpha-Olefinsulfonats wurden entsprechend Beispiel 1 die betreffenden Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmungen granuliert. Eine Ermittlung der Eigenschaften der erhaltenen körnigen Wasch- oder Reinigungsmittel und der physikalischen Eigenschaften der jeweiligen Aufschlämmung erbrachte die in der folgenden Tabelle II angegebenen Ergebnisse:
Tabelle II
Fortsetzung Tabelle II
Aus Tabelle II geht hervor, dass auch bei Verwendung von Vinylidensulfonaten entsprechend gute Ergebnisse wie bei Beispiel 1 erhalten werden.
Beispiel 3
Die Aufschlämmungen Nr. 1, 3, 5, 7 und 9 von Beispiel 1 wurden entsprechend Beispiel 1, jedoch bei geänderten Temperaturen der Aufschlämmung, granuliert. Eine Ermittlung der Eigenschaften des Korns und der physikalischen Eigenschaften der Aufschlämmung erbrachte die in der folgenden Tabelle III zusammengestellten Ergebnisse:
Tabelle III
Fortsetzung Tabelle III
Aus Tabelle III geht hervor, dass die Temperatur der Aufschlämmung zweckmäßigerweise im Bereich von 70° bis 180°C liegen soll.
Beispiel 4
Wurde Beispiel 1 mit einem Olefinsulfonat, das durch Sulfonieren einer Olefinmischung aus 65% Alpha-Olefin, 23% Vinylidenolefin und 12% Olefin mit innenliegender Doppelbindung, anschließender Neutralisation mit Natriumhydroxid und nachgeschalteter Hydrolyse hergestellt wurde, wiederholt, ließ sich auch nur dann ein ausreichender synergistischer Effekt sicherstellen, wenn das Olefinsulfonat/Natriumcarbonat/Natriumsilikat/Wasser-System (Vierkomponentensystem) ein bestimmtes Verhältnis zeigte. Die Ergebnisse entsprachen dem Beispiel 1.
Beispiele 5 bis 13
Verschiedene körnige Wasch- oder Reinigungsmittel der in der folgenden Tabelle IV angegebenen Zusammensetzung wurden in der im Beispiel 1 geschilderten Weise untersucht, wobei jedoch bei einer Aufschlämmungstemperatur von 120°C gearbeitet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt:
Tabelle IV
Fußnoten: 1) geradkettiges Alkylbenzolsulfonat mit 11 bis 14 Kohlenstoffatomen
2) Sulfat eines aliphatischen Alkohols mit 12 bis 15 Kohlenstoffatomen
3) Äthylenoxidkondensat
eines aliphatischen Alkohols mit 12 bis 15 Kohlenstoffatomen
4) Natriumsulfat
5) Natriumtripolyphosphat
6) Natriumcitrat
Aus Tabelle IV geht hervor, dass der Zusatz sonstiger aktiver Bestandteile und/oder sonstiger Zusätze zu einer Mischung aus Alpha-Olefinsulfonat, Natriumcarbonat, Natriumsilikat und Wasser eines speziellen Verhältnisses die Eigenschaften des Korns des erhaltenen körnigen Wasch- oder Reinigungsmittels nicht beeinträchtigt.
Beispiel 14
Die Wasch- oder Reinigungskraft, die Schaumsteuerung und die Lösungsgeschwindigkeit des aus der Aufschlämmung Nr. 18 von Beispiel 1 erhaltenen körnigen Wasch- und Reinigungsmittels wurden mit den entsprechenden Eigenschaften von Vergleichsbeispielen der folgenden Zusammensetzung verglichen:
Die einzelnen Tests wurden wie folgt durchgeführt:
1. Bewertung der Reinigungskraft gegenüber künstlichen (Haut-)Talg enthaltendem Schmutz:
Die folgenden organischen Schmutzbestandteile wurden miteinander unter Erwärmen auf eine Temperatur von 60° bis 80°C gemischt, worauf die erhaltene Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt, mit Ton als anorganischem Schmutz und Ruß versetzt und schließlich das Ganze gründlich durchgemischt wurde.
Organische Schmutzbestandteile
Myristinsäure
Ölsäure
Tristearin
Triolefin
Cholesterin
Cholesterinstearat
Paraffinwachs
Squalen
anorganischer Schmutz
Ton: durch 3-stündiges Trocknen von Shimosueyoshi-Lehm bei 800°C, anschließendes Vermahlen und Sieben durch ein Sieb einer Maschenweite von 0,044 mm hergestellt
anorganischer Schmutz/organischer Schmutz/Ruß
49,75/49,75/0,5
Der erhaltene künstliche Schmutz wurde gleichmäßig auf ein Stück gereinigtes Gewebe aufgetragen und über 50-mal mit einem sauberen Schwamm eingerieben. Hierbei wurden Prüflinge erhalten, deren Oberfläche eine Reflexion, gemessen mit einem handelsüblichen Reflektometer, von 42 plus/minus 2% aufwies.
Waschbedingungen:
Prüfling: 5 cm x 5 cm (10 Stücke)
Terg-O-tometer: 120 Upm
Waschlauge: 900 ml, 25°C, 3°dh
Konzentration: 0,133%
Dauer: 10 min
Badverhältnis: 30
Spülen: 3 min
Die Wasch- oder Reinigungskraft wurde nach Bestimmung der Reflexion der verschmutzten Gewebe vor und nach dem Waschen aus folgender Gleichung ermittelt:
Wasch- oder Reinigungskraft (%) = worin bedeuten:
Ro die Reflexion in % des sauberen Gewebes;
Rs die Reflexion in % des verschmutzten Gewebes vor dem Waschen;
Rw die Reflexion des verschmutzten Gewebes nach dem Waschen.
Ermittlung der Schaumsteuerung:
Das Wasch- oder Reinigungsmittel wurde so weit mit Wasser verdünnt, dass eine Waschlauge einer Wasch- oder Reinigungsmittelkonzentration von 0,133% erhalten wurde. 50 ml bzw. 25 ml der erhaltenen verdünnten Waschlauge wurden jeweils zu 1 l Lauge verdünnt. Jede der erhaltenen verdünnten Lösungen wurden in einen Zylinder eines Innendurchmessers von 10 cm gefüllt und 1 min lang stehen gelassen. Dann wurde vom Zylinderboden aus 1 min lang Luft mit einer Fließge- schwindigkeit von 40 l/min durch den Zylinder geblasen, worauf sofort die Schaumhöhe gemessen wurde.
Lösungsgeschwindigkeit:
Die Lösungsgeschwindigkeit entspricht der zum Auflösen von 1,33 g Wasch- oder Reinigungsmittel in 1 l unter Rühren mit konstanter Geschwindigkeit erforderlichen Zeit.
Die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle V zusammengestellt:
Tabelle V

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung körniger Wasch- oder Reinigungsmittel durch Erwärmen einer Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung und Zerstäuben derselben in eine Atmosphäre von Raumtemperatur oder eine kalte Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, dass man als Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung eine Mischung aus 10 bis 30 Gew.-% Olefinsulfonat mit 10 bis 22 Kohlenstoffatomen, 60 bis 90 Gew.-% Natriumcarbonat, Natriumsilikat und Wasser und 0 bis 30 Gew.-% an sonstigen bekannten Zusätzen, in welcher das Verhältnis von Natriumcarbonat, Natriumsilikat und Wasser in dem durch die Punkte A, B, C und D der (beigefügten) Figur 1 umschriebenen Bereich liegt, verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung auf eine Temperatur von 70° bis 180°C erhitzt wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasch- oder Reinigungsmittelaufschlämmung auf eine Temperatur von 95° bis 160°C erhitzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Zusatz ein Alkylbenzolsulfonat mit 11 bis 14 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, Alkoholsulfat mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Salz eines Alpha-Sulfofettsäureesters mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, Polyoxyäthylenäther eines Alkohols mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Alkylphenolpolyoxyäthylenäther mit 7 bis 14 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, Polyoxyalkylenglykol, quaternäres
Ammoniumbetain mit langkettigen Alkylteilen, quaternäres Ammoniumsulfobetain mit langkettigen Alkylteilen, Natriumsesquicarbonat, Kaliumcarbonat, Natriummetasilikat, Natriumorthosilikat, Natriumsulfat, Magnesiumsulfat, Ammoniumsulfat, Kalziumsulfat, Natriumsulfit, Natriumthiosulfat, Natriumtetraborat, Natriumtripolyphosphat, Natriumpyrophosphat, Kaliumpyrophosphat, Natriumphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat, Kalziumchlorid, Natriumpercarbonat, Natriumperborat, Natriumpersulfat, Natriumperpyrophosphat, Natriumacetat, Natriumcitrat, Natriumtartrat, Kaliumtartrat, Natriumsuccinat, Kaliumsuccinat, Natriumoxalat, Kaliumoxalat, Natriummalonat, Kaliummalonat, p-Hydroxybenzoesäure oder ein Salz derselben und/oder Kalziumstearat verwendet.
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