DE2620835B2 - Elektronisches Zeitintervall-Meßverfahren - Google Patents
Elektronisches Zeitintervall-MeßverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektronisches Zeitintervall-Meßverfahren,
bei dem ein oder mehrere Meßtore gebildet und die Meßtorlängen durch vorbestimmte
Impulse ausgezählt werden, wobei ein oder mehrere Zählimpulsgeneratoren benutzt werden und die Zählimpulsfolgen
der einzelnen /r-Zähler über derart dimensionierte
Verzögerungsleitungen zugeführt werden, daß die Impulse jeweils am /η-ten Zähler mit der
Verzögerung m/n des Impulsabstandes eintreffen und
durch diese vorbestimmt phasenverschobenen Zählimpulsfolgen das oder die Meßtore ausgezählt werden.
Es ist bereits bekannt, zur Wanddickenmessung in das Prüfstück stark gedämpfte Ultraschallimpulse über ein
Ankoppelmedium, z. B, eine Wasserstrecke, einzuleiten, wobei die Impulse sowohl an der Grenzfläche
Wasser/Prüfstück (Eintrittsecho) als auch an der parallel zur Eintrittsfläche verlaufenden Rückwand des Prüfstückes
(Rückwandecho) reflektiert werden. Durch Hin- und Herreflektionen zwischen Eintrittsfläche und
Rückwand des Prüfstücks entstehen neben dem Eintritts-Echo und dem ersten Rückwandecho weitere
Echos, sogenannte Mehrfachechos (zweites (2.) bis n-tes Rückwandecho). Der zeitliche Abstand der Mehrfachechos
voneinander ist der Schallaufzeit zwischen den Begrenzungsflächen des Prüfstücks proportional und
wird zur Messung der Wanddicke ausgenutzt Die Wanddicke kann aus dem zeitlichen Abstand des ersten
Rückwandechos vom Eintrittsecho oder zweier aufeinanderfolgender Mehrfachechos bestimmt werden. Dazu
wird mit Hilfe bekannter elektronischer Schaltkreise ein Meßtor gebildet Dies geschieht, indem der jeweils erste
ίο Impuls das Meßtor öffnet und der Folgeimpuls das
Meßtor schließt Die zeitliche Länge des Meßtores ist ein Maß für den Impulsabstand und damit für die
Wanddicke. Die Flankensteilheit des Meßtores muß innerhalb der Meßgenauigkeit gegenüber der Meßtorlänge
klein sein.
Ferner ist es bekannt, die zeitliche Länge des Meßtores entweder in einer analogen oder digitalen
Weise auszumessen. Bei der Analogtechnik erhält man allgemein eine der Meßtorlänge proportionale elektrisehe
Spannung. Bei der digitalen Technik wird die Anzahl der Zählimpulse eines Impulsgenerators mit
bekannter und hochkonstanter Zählfrequenz, die in das Meßtor fallen, ausgezählt Wird der so erhaltene
Zeitwert mit dem halben Wert der Schallgeschwindigkeit im Prüfstück multipliziert, dann erhält man die
Wanddicke. In die Rechnung geht nur der halbe Wert der Schallgeschwindigkeit deshalb ein, weil der
Schallimpals im Prüfstück die Wanddicke zweimal zurücklegen muß (Hin- und Rückweg). Die Schallgeschwindigkeit
für das Material des Prüfstückes muß bekannt sein.
Die erreichbare Meßgenauigkeit hängt beim analogen Meßverfahren in der Hauptsache davon ab, wie
exakt die Spannungsversorgung konstant gehalten
« werden kann. Bei der digitalen Meßmethode kann um einen Impulsschritt (reziproke Zählfrequenz) des
Impulsgenerators falsch gezählt werden, wodurch der Meßwert in der letzten Stelle um eine Einheit ungenau
angegeben wird (bit-Fehler).
Zwar kann die Meßgenauigkeit durch Mittelwertbildung erhöht werden. Bei stationärer Messung (z. B.
Messung von Hand) kann die Mittelwertbildung dadurch erreicht werden, daß der Meßkopf so lange an
der gleichen Stelle belassen wird, bis z. B. in der Digitaltechnik das einmal gebildete, also gleichlangbleibende
Meßtor von einer großen Anzahl aufeinanderfolgender »Meßschüsse« ausgemessen und der Mittelwert
aus η-Messungen gebildet worden ist. Der Meßfehler wird dadurch um den Faktor Utfn verringert; ist z. B.
so n=100, werden also 100 Meßschüsse ausgemessen, dann wird der Meßfehler auf ein Zehntel verkleinert.
Dieses Verfahren kann bei Ultraschall-Wanddickenmessung für punktförmige Messungen von Hand
benutzt werden. Dieses Verfahren versagt jedoch bei kontinuierlichen Messungen, bei denen ein Prüfstück
über einen größeren Bereich abgetastet werden muß.
Da bei einer solchen Meßanordnung sich die Wanddicke während der Abtastbewegung von Schuß zu
Schuß ändern kann, erhält man durch Mittelwertbildung
so keine Erhöhung der Meßgenauigkeit für einen bestimmten
Meßpunkt, sondern allenfalls eine Aussage über die mittlere Wanddicke des geprüften Bereiches. Jeder
einzelne Meßpunkt bleibt mit der Meßungenauigkeit eines einzelnen »Meßschusses« behaftet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Meßgenauigkeit eines jeden einzelnen Meßschusses; und
somit die Meßgenauigkeit der kontinuierlichen digitalen Messung als solcher zu erhöhen.
Dies wird durch das Verfahren nach dem Patentanspruch
1 erreicht
Bei einer abgewandelten Ausführungsform der Erfindung wird das Meßtor ebenfalls von π Zählern
ausgemessen, wobei jedoch nur ein Zähllrequenzgenerator
benutzt wird, und dem m-ten Zähler dabei jedoch der Impulszug jeweils um m/n-Impulsabstände verzögert
zugeführt wird; m ist eine Zahl zwischen 1 und n.
Aus den jeweils n-Meßresultaten wird dann der
Mittelwert gebildet
Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine elektrische Schaltung in Blockdarstellung
eines digital arbeitenden Ultraschall-Wanddickenmessers mit einer Endstufe für Mittelwertbildung,
F i g. 2 eine der F i g. 1 ähnliche Schaltungsanordnung, jedoch mit n-Impulsgeneratoren und Λ-Zählern,
F i g. 3 eine grafische Darstellung eines Meßtcres, das
erfindungsgemäß von z. B. fünf Zählimpulsgeneratoren, die nicht untereinander synchronisiert sind, ausgezählt
wird,
F i g. 4 eine elektrische Schaltung in Blockdarstellung des Dickenmessers, wenn ein Impulsgenerator und
n-Zähler eingesetzt sind.
In F i g. 1 wird ein Sender 1 im Takt der Impulse eines Impulsfolge-Frequenzgenerators 2 erregt, wodurch ein
stark gedämpfter Prüfkopf 3 (Krautkrämer, W erkstoffprüfung mit Ultraschall, 3. Auflage, Springer-Verlag,
1975, z. B. S. 141, Abs. 2) im gleichen Taktrhythmus Ultraschallimpulse über eine Wasservorlaufstrecke 4 in
das Prüfstück 5 einstrahlt Die zurückkommenden Impulse werden vom Prüfkopf 3, der in der Zeit
zwischen den erregenden Impulsen aus dem Sender 1 als Empfangsprüfkopf arbeitet aufgenommen, zum
Verstärker 6 geleitet und dort verstärkt In einer Stufe 7 wird das Meßtor gebildet. Durch den Echoselektor 8
wird die Auswahl bestimmt, aus weichen beiden Echos das Meßtor gebildet wird; also entweder Eingangsecho
mit 1. Rückwandecho oder 2 aufeinanderfolgende Mehrfachechos. Die in Stufe 8 eingebauten Sicherheitsschaltunger.
sorgen dafür, daß sich das Meßtor nicht aufgrund von Störechos bilden kann. Zum Beispiel kann
ein falscher Meßtorbeginn durch Echos aus der Wasservorlaufstrecke und ein falsches Meßtorende
durch Echoaufspaltungen im Prüfstück verursacht werden. Ein Zählfrequenzgenerator 10 liefert die
Zählimpulse mft vorbestimmten äquidistanten Zeitabständen. Während der Dauer des in Stufe 7 gebildeten
Meßtores werden die Impulse der Zählfrequenz aus Stufe 10 im Zähler 11 gezählt, und zwar kumulierend in
η aufeinanderfolgenden Meßschüssen. Der Untersetzer 9 teil die Impulsfolgefrequenz aus der Stufe 2 durch η
und liefert einen entsprechenden Stop-lmpuls. Der Zählerinhalt wird in einem Speicher 12 festgehalten und
über eine Anzeigeeinheit digital dargestellt. Um eine Division des kumulierten Meßwertes durch η zu
ersparen, wählt man zweckmäßigerweise /J= 10« (q ist
eine natürliche Zahl) und erhält damit den richtigen Wanddickenwert durch eine entsprechende Kommaverschiebung
bei der digitalen Anzeige.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung nach F i g. 2 ist die Funktion der Schallimpulserzeugung, Verstärkung,
der Echopaarselektion, der Sicherheitsschaltung und der Meßtorbildung durch die Bausteine bzw. Stufen
1,6,2,7,8 und 3 die gleiche wie in F i g. 1. Das gebildete
Meßtor wird über den η verschiedenen, völlig unabhängig voneinander arbeitenden Kombinationen,
bestehend aus Zählimpulsgeneratoren 1Oa bis 10t/ usw. und den Zähler 11a bis lld usw., zugeleitet Der in den
einzelnen nicht kumulierenden Zähler pro Schuß erreichte Wert wird in n-zugehörige Speicher 13a bis
13d usw. übernommen. Ein Verzögerungsglied 14 verzögert die Impulse des Impulsfolgefrequenzgenerators;
in jedem Schuß leitet dieser verzögerte Impuls den Abruf der Werte aus den Speichern 13a bis 13t/usw. und
die Errechnung der Summe aller Endspeicherwerte sowie die Division durch η ein. Am Ausgang des
Bausteines für »Mittelwertbildung« 15 steht dann pro Meßschuß ein gemittelter Wanddickenwert mit einem
kleineren Fehler als dem ursprünglichen bit-Fehler zur Anzeige und weiteren Verarbeitung an.
In Fig.3 ist schematisch die Ausmessung eines Meätores durch fünf unabhängig arbeitende Zählimpulsraster
gezeigt Es ergibt sich z. B. a mal der Wert k - Zählimpulsbreiten und b mal der nächst höhere Wert
jt+1; dann ist der eine Dezimalstelle mehr enthaltende
Wanddickenwert
a+b " " a + b'
"D wobei die Ungenauigkeit um den Faktor
kleiner geworden ist.
Bei der in Fig.4 dargestellten Ausführungsform erfolgt die Meßtorbildung, wie für Fig.3 angegeben.
Jedoch wird hier nur ein Zählimpulsgenerator 10 benutzt. Die Zählimpulsfolgen werden über entsprechend
dimensionierte Verzögerungsglieder 12, 13, 14 usw. den Zählern zugeführt Die Verzögerungszeiten
betragen m/n Impulsabstandes, wobei m die Werte 2 bis
π annimmt. Durch diese systematische Verschiebung des Impulsrasters in bezug auf die Lage des auszumessenden
Meßtores sinkt der mittlere Fehler des daraus resultierenden Mittelwertes auf den (n—2)-ten Teils des
ursprünglichen bit-Fehlers jeder Messung, da der bit-Fehler bei jeder Messung nur dann auftreten kann,
wenn Meßtoranfang oder Meßtorende gerade mit dem Unsicherheitsbereich eines Zählimpulses koinzidiert.
Die Meßgenauigkeit wird hierbei um den Faktor (n—2) besser.
Ist bei einer kontinuierlichen Messung die Abtastgeschwindigkeit gering, und kann sich aufgrund des
vorliegenden Meßproblems die Wanddicke während 10 odei sogar 100 Meßschüssen nicht über den Rahmen der
Meßgenauigkeit hinaus ändern, dann kann die erfindungsgemäße Mittelwertbildung mit der an sich
bekannten zeitlich aufeinanderfolgenden Mittelwertbildung kombiniert werden, wodurch eine noch größere
Meßgenauigkeit erreicht wird.
In der Praxis treten oft unsymmetrische Impulsformen auf (F i g. 5), die zudem nocli bei aufeinanderfolgenden
Sendeimpulsen variieren können. Meßfehler durch solche Unsymmetrien werden folgendermaßen kompensiert:
Lj werden Meßtore verschieden hoher Schwellwerte
gesetzt, z. B. P Schwellen unterschiedlicher Höhe in
b5 Fig.5:/>=3 Schwellen: Si, 52 und 53, deren zeitliche
Länge (Öffnungszeit), bedingt durch Unsymmetrien der Echoimpulse des gleichen Impulses, verschieden groß
sind. Man zählt in den η Zählern (7a bis n) mit
5 6
entsprechend ρ unterschiedlichen Meßtoren gemäß der Zusätzlich ist es möglich, durch diese mehrfach
angegebenen Schaltung die Gesamtlaufzeit aus und gebildeten Meßtoreden Unsymmetriefaktor dadurch zu
dividiert diese durch n. verringern, daß eine wie beim heutigen Stand der
Hierdurch verringert man den Gesamtfehler, der Technik beschriebene zeitliche Mittelwertbildung nach-
sonst auf die Unsymmetrie zurückginge. r>
geschaltet wird.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Elektronisches Zeitintervall-Meßverfahren, bei dem ein oder mehrere Meßtore gebildet und die
Meßtorlängen durch vorbestimmte Impulse ausgezählt werden, wobei ein oder mehrere Zählimpulsgeneratoren
benutzt werden und die Zählimpulsfolgen der einzelnen u-Zähler über derart dimensionierte
Verzögerungsleitungen zugeführt werden, daß die Impulse jeweils am m-ten Zähler mit der
Verzögerung m/n des Impulsabstandes eintreffen
und durch diese vorbestimmt phasenverschobenen Zählimpulsfolgen das oder die Meßtore ausgezählt
weiden, dadurchgekennzeichnet,
daß es für ein Ultraschall-Wanddickenmeßverfahren verwendet wird, bei dem ein Prüfstück ütwr einen
relativ größeren Bereich abgetastet wird,
bei dem gedämpfte Ultraschall-Prüfköpfe sowie die Impuls-Laufzeitmethode verwendet werden
und zwei, die Wanddicke repräsentierende Echos, gleicher oder unterschiedlicher Impulsform einer
Echofolge ausgewählt
und diese Impulsechos zur Bildung eines oder mehrerer Meßtore eingesetzt
und dann die Meßtorlänge bzw. -längen durch die vorbestimmt phasenverschobenen Zählimpulsfolgen
von äquidistantem Zeitabstand ausgezählt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenbeziehungen der einzelnen
Zählimpulsfolgen aus jeweiligen Impulsgeneratoren untereinander statistisch verteilt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, zur Erreichung einer höheren Genauigkeit, bei unsymmetrischen
Impulsformen, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Meßtore mit verschieden hohen Bezugsschwellen
gebildet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwerte einer späteren,
zeitlich aufeinanderfolgenden Mittelwertbildung unterworfen werden.
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