DE2619811B1 - Verfahren zur herstellung von natriumbisulfat - Google Patents

Verfahren zur herstellung von natriumbisulfat

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Natriumbisulfat, insbesondere in granulierter Form, aus Natriumchlorid oder Natriumsulfat, sowie Schwefelsäure. Es ist bekannt, Natriumbisulfat kontinuierlich durch Eintragen von Natriumchlorid oder Natriumsulfat und konzentrierter Schwefelsäure in eine Natriumbisulfatschmelze herzustellen, die sich in außen beheizten gußeisernen Retorten befindet ( U11 m a η η, Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Aufl., Bd. 15, S. 72). Ein Teil der Schmelze wird laufend abgezogen und durch Granulierung in eine handelsübliche Form übergeführt.
Die Verwendung gußeiserner Retorten mit indirekter Heizung für die Herstellung von Natriumbisulfat hat jedoch wesentliche Nachteile. Wegen der Korrosion durch die sehr aggressive Schmelze haben die Retorten nur eine begrenzte Lebensdauer von ca. 1000 bis 2000 Stunden. Der Austausch gegen neue Retorten verursacht erhebliche Kosten. Außerdem ist die Kapazität der Retorten sehr begrenzt, da der Wärmedurchgang durch den Retortenboden erfolgen muß. Schließlich ist indirekte Beheizung wärmewirtschaftlich nicht optimal.
Man kann jedoch die Wärmeenergie für den endothermen Prozeß der Natriumbisulfatherstellung aus den obengenannten Rohstoffen dem Reaktor in anderer an sich bekannter Weise zuführen. So hat sich zur Konzentrierung von Salzlösungen und dünnen Schwefelsäuren bereits die direkte Beheizung der Eindampfer mittels öl- oder gasbeheizter Tauchbrenner bewährt.
Auch bei der Herstellung von Natriumbisulfat fanden Tauchbrenner zur Erzeugung der Reaktionswärme bereits Eingang in die Industrie. Durch Verwendung ausgemauerter Retorten kann man dabei die obenerwähnte Anfälligkeit der gußeisernen Retorten mit indirekter Beheizung vermeiden. Gemauerte Retorten haben eine Lebensdauer von mehreren Jahren und einen wesentlich günstigeren wärmewirtschaftlichen Wirkungsgrad.
Damit bei dem in der Technik durchgeführten Verfahren nicht die Verbrennungsabgase des Tauchbrenners sich mit dem entstehenden Chlorwasserstoffgas vermischen und dieses verdünnen, wird die Wärmequelle (Tauchbrenner) räumlich vom eigentlichen Reaktionsraum getrennt. Beispielsweise kann man die Schmelze zunächst im Kreislauf durch eine mit einem Tauchbrenner ausgerüstete Brennkammer führen, in der sie aufgeheizt wird, sie anschließend in einem Abscheider von den Verbrennungsgasen befreien und endlich in den Reaktor zurückführen, wo unter Entbindung von neuem Chlorwasserstoff und durch Zufuhr von Natriumsalz und Schwefelsäure weiteres Natriumbisulfat gebildet wird.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei einem solchen Verfahren häufig erhebliche Anteile, bis zu 25%, des Natriumbisulfats mit den Verbrennungsabgasen aus dem Abscheider in Form feinster Tröpfchen ausgetragen werden. Es ist natürlich im Prinzip möglich, durch technische Maßnahmen, wie z. B. längere Kühltürme, Zentrifugalabscheider oder Elektrofilter, diesen Verlust zu verhindern. Diese Maßnahmen sind jedoch sehr umständlich, da das zurückgehaltene Bisulfat entweder erstarrt, oder durch beheizte Leitungen zurückgeführt werden muß. Es bestand daher die Aufgabe, den Austrag an feinverteiltem Natriumbisulfat in anderer Weise zu verhindern.
Es hat sich unerwartet gezeigt, daß der Austrag an Natriumbisulfat ein Minimum wird, wenn die Zusammensetzung der Schmelze geringfügig von der stöchiometrischen Zusammensetzung des Natriumbisulfats (Na+ : SO4— = 1 :1) abweicht.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Natriumbisulfat aus Natriumchlorid oder Natriumsulfat und Schwefelsäure in einem in einem Tauchbrenner direkt beheizten, mit geschmolzenem Natriumbisulfat gefülltem Umlaufreaktor, wobei entwickelter Chlorwasserstoff und verbrannte Heizgase an verschiedenen Stellen abgezogen werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in der Schmelze ein molares Verhältnis von Na+ : SO4- - von 1,07 bis 1,01 aufrechterhalten wird. Bevorzugt ist ein Verhältnis von Na+ : SO4— von 1,02 bis 1,06. An Stelle von Natriumchlorid oder Natriumsulfat kann man auch ein Gemisch beider Salze einsetzen. Das oben angegebene Mol-Verhältnis von Na+ : SO4-- von 1,07 bis 1,01 entspricht etwa einer Schmelze, die 93—97% NaHSO4 enthält, wobei der Rest Na2SO4 ist. Falls die Zusammensetzung der Schmelze diesen Bereich zu verlassen droht, so muß entweder verstärkt das eingesetzte Natriumsalz (NaCI oder Na2SO4) bzw. Schwefelsäure zugegeben werden. Die Umsetzung des Natriumsalzes mit der Schwefelsäure erfolgt sehr rasch. Man kann deshalb im Prinzip, um die Zusammensetzung
der Schmelze zu bestimmen, eine flüssige Probe entnehmen und diese analysieren. Noch einfacher gelingt die Ermittlung der Zusammensetzung der Schmelze durch eine Leitfähigkeitsbestimmung:
Dem Abscheider muß nämlich, um dem verbrannten Heizgas auch noch einen geringen Gehalt an Chlorwasserstoff zu entziehen, ein Wäscher nachgeschaltet werden. Dieser Wäscher wird am besten mit umgepumptem Wasser betrieben. Bei konstant gehaltenen Wäscherbedingungen (konstanter Wasserstrom) be- ίο steht nun ein eindeutig zuordbarer (wenn auch nicht linearer) Zusammenhang zwischen Zusammensetzung der Schmelze und Austrag einerseits und Austrag und elektrischer Leitfähigkeit des Wassers, das den Wäscher verläßt, andererseits. Mit größer werdendem Austrag steigt dabei die Leitfähigkeit des Waschwassers. Da auch die ausgetragene Menge mit der Zusammensetzung der Schmelze verbunden ist, ergibt sich so ein Zusammenhang, der gut durch eine einmal aufgestellte Eichkurve erfaßt werden kann.
Die Leitfähigkeit des Wassers (und damit die Austragfähigkeit an NaHSCto) ist am größten bei einem Mol-Verhältnis von Na+rSO-»-- von 1,07 und am geringsten bei einem Verhältnis von 1,01. Bei Mol-Verhältnissen, die kleiner sind, als 1,01, bleiben Leitfähigkeit und Austrag unverändert klein; in diesen Fällen läßt sich jedoch das erhaltene Produkt schlecht granulieren, da es eine gewisse Klebneigung besitzt.
Dieser Zusammenhang ermöglicht es, die Zusammensetzung der Schmelze durch die Messung der Leitfähigkeit des Abwassers zu steuern, ohne daß eine analytische Gehaltsbestimmung der Schmelze erforderlich ist. Dieses überraschende und für eine wirtschaftliche Fahrweise des Reaktors entscheidende Verhalten beruht wahrscheinlich auf einer großen Veränderung der Viskosität oder der Oberflächenspannung der Schmelze im angegebenen Bereich.
Für die meisten Zwecke ist ein geringer Gehalt an Natriumsulfat im technischen Natriumbisulfat ohne Bedeutung.
Das erfindungsgemäße Verfahren benutzt geschmolzenes Natriumbisulfat als Lösungsmittel. Reaktionstemperaturen von 190 bis 4000C, insbesondere 200 bis 300° C, vorzugsweise 240 bis 280° C, haben sich bewährt
Das erfindungsgemäße Verfahren ist schematisch in der Figur dargestellt. In den Reaktor 1 wird Natriumchlorid bzw. Natriumsulfat und Schwefelsäure durch die Öffnung 2 eindosiert. Das Reaktionsgas verläßt den Reaktor bei 3 und besteht bei Einsatz von Natriumchlorid aus Chlorwasserstoff, der beispielsweise zur Herstellung von Salzsäure verwendet werden kann. Der Rührer 10 ist in der Lage, das eingebrachte Natriumsalz rasch in die flüssige Phase 6 einzurühren. Wenn wäßrige Lösungen der Natriumsalze oder verdünnte Schwefelsäuren bzw. Abfallschwefelsäuren zum Einsatz kommen, ist die (nicht gezeichnete) Zudosierung in den Tauchbrennern 4 oder den Abscheideraum 18 besonders zweckmäßig. Aus dem Reaktor 1 wird kontinuierlich ein Teil der aus geschmolzenem Natriumbisulfat bestehenden flüssigen Phase 6 durch öffnung 7 abgezogen. Dieser Teil kann, wenn gewünscht, z. B. in einem Sprühturm granuliert werden. Ein weiterer Teilstrom verläßt den Kessel bei 8, wird im Kreislauf dem Tauchbrennerraum 4 zugeführt, dort durch den Tauchbrenner 9 aufgeheizt und wieder in den Reaktor 1 zurückgeführt. Dabei verhindert das Abscheidewehr 5 den gleichzeitigen Übertritt der Verbrennungsgase des Tauchbrenners in den Reaktor.
Die Verbrennungsgase verlassen den Abscheideraum 18 durch die Leitung 11 und gelangen in einen Wäscher 12, in dem sie mit dem durch Leitung 13 eintretenden Frischwasser mittels Düse 14 beregnet werden. Die Leitfähigkeit des durch Leitung 15 auftretenden Wassers wird in einer Meßzelle 16 kontinuierlich gemessen. Die gereinigten Verbrennungsgase gelangen durch Leitung 17 ins Freie.
Das erfindungsgemäß erhaltene Produkt kann in bekannter Weise granuliert werden, z. B. auf einer Kühlwalze zu Schuppen verarbeitet oder in einem Kühlturm versprüht werden. Dabei hat es sich jedoch gezeigt, daß das Material zum überwiegenden Teil in einem glasigen, meta-stabiiem Zustand vorliegt. Es ist deshalb nur sehr schwer weiter verarbeitbar. Lagert man dies granulierte Produkt in Silos, Fässern oder Säcken, so vollzieht sich im Verlauf von etwa 24 Stunden die Umwandlung der meta-stabilen in die stabile Phase unter Freiwerden einer erheblichen Wärmemenge. Dabei kann die Selbsterhitzung des Produktes dazu führen, daß die Temperatur um bis zu 1000C ansteigt. Gleichzeitig verhärtet sich das Produkt derart, daß es nur mit erheblichem Aufwand für Brechen und Sieben in eine gebrauchsfähige Form überführt werden kann. Es ist auch nur schwer möglich, frisch granuliertes Produkt im meta-stabilen Zustand zu zerkleinern, da es sich hierbei wie eine zähe Masse verhält. Vor einer Lagerung oder Weiterverarbeitung ist es daher unbedingt erforderlich, das Granulat ganz oder zum überwiegenden Teil in die stabile Form zu überführen.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Natriumbisulfat betrifft deshalb die Beschleunigung der Umwandlung der meta-stabilen Form des granulierten Natriumbisulfats in die stabile Form.
Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daher dadurch gekennzeichnet, daß man das granulierte Endprodukt mindestens 1 Minute lang bei einer Temperatur zwischen 60 und 1400C hält. Die Granulierung der Schmelze kann dabei in an sich bekannter Weise erfolgen, beispielsweise durch Versprühen in einem Sprühturm (wobei das flüssige Bisulfat während des freien Falls erstarrt), durch Erstarren auf einem Kühlband oder einer Schuppenwalze.
Die Umwandlung in die stabile Phase vollzieht sich im angegebenen Temperaturbereich um so schneller, je höher die Temperatur ist. Die Umwandlung benötigt beispielsweise bei 50 bis 6O0C ca. 24 Stunden, bei 700C ca. 40 Minuten, bei 1000C ca. 10 Minuten und bei 120 bis 1400C ca. 1 Minute. Man könnte also die Umwandlung auch noch bei Temperaturen von 50 bis 6O0C durchführen, jedoch sind lange Verweilzeiten aus wirtschaftlichen Gründen unzweckmäßig.
Während ein nicht stabilisiertes Produkt auch nach mehreren Tagen einen plötzlichen Temperaturanstieg, der mit Verbackung verbunden ist, zeigen kann, ist das stabilisierte Granulat ohne Schwierigkeit unbegrenzt lagerfähig.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß man der Schmelze vor dem Granulieren feinverteiltes Calciumsulfat, Magnesiumsulfat, Bariumsulfat, Natriumsulfat oder Natriumbisulfat in Mengen von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent zusetzt Durch diese Zusätze wird ebenfalls die Umwandlung des mestabilen granulierten Natriumbisulfats in die stabile Form beschleunigt.
Anstatt Magnesium- oder Calciumsulfat zuzusetzen, kann man auch ungereinigtes Steinsalz mit einem Gehalt an diesen Sulfaten als Rohstoff einsetzen. Dabei ist ein Anteil von mindestens 20 Gew.-% von ungereinigtem Steinsalz zweckmäßig. Der Zusatz von feingemahlenem Natriumbisulfat oder Natriumsulfat ist nur sinnvoll, wenn er kurz vor der Granulierung erfolgt. Silikate haben sich als unwirksam erwiesen.
Die Umwandlung des meta-stabilen Natriumbisulfats in die stabile Form läßt sich auch durch Erhöhung des Wassergehaltes der Schmelze vor dem Granulieren auf 0,01 bis 3 Gew.-% Wasser beschleunigen. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist beispielsweise möglich beim Granulieren auf der Schuppenwalze, insbesondere aber beim Versprühen in einem Kühlturm, wobei das geschmolzene Natriumbisulfat während des freien Falls erstarrt. Möglicherweise entstehen in Gegenwart von Wasser primär Salzhydrate, die die Umwandlung der meta-stabilen in die stabile Phase katalysieren.
Für die Aufgabe, die meta-stabile Form des Natriumbisulfats in die stabile Form zu überführen, hat es sich ferner als sinnvoll herausgestellt, die Temperatur der Schmelze vor der Granulierung auf 186 bis 236° C einzustellen. In diesem Fall ist die Abkühlungsgeschwindigkeit in °C pro Zeiteinheit geringer als wenn man eine Schmelze von 240 bis 280° C auf die gleiche Endtemperatur abkühlt, so daß das Natriumbisulfat größtenteils gleich in Form der stabilen Phase erstarrt. Dies gilt insbesondere für das Granulieren im Sprühturm.
Die erwähnten Maßnahmen zur Umwandlung von meta-stabilem Natriumbisulfat erlauben eine gute Ausnutzung der Kapazität eines gegebenen Reaktors. Sie sind hervorragend geeignet, um das aus einem Umlaufreaktor, der mit Tauchbrenner direkt beheizt wird, abfließende Produkt aufzuarbeiten, d. h. zu granulieren. Jedoch können diese Maßnahmen auch mit anderen bekannten Verfahren zur Herstellung von schmelzflüssigem Natriumbisulfat kombiniert werden.
40 Beispiel 1
In einen ausgemauerten Umlaufreaktor (Durchmesser des Reaktionskessels ca. 3 m, gesamtes Nutzvolumen ca. 20 m3) wurden stündlich 1820 kg 95°/oige technische Schwefelsäure und 1140 kg Siedesalz eingetragen. Die Temperatur der Natriumbisulfatschmelze wurde durch Verbrennung von 220 m3 pro Stunde Wasserstoff mit Luft im Tauchbrenner bei 255° C gehalten. Der Natriumbisulfatgehalt in der Schmelze betrug 92,6* Gew.-% (Rest: Natriumsulfat). Durch das Waschwasser des Wäschers für die Verbrennungsabgase wurden 498 kg/Stunde Natriumbisulfat ausgetragen. Wegen dieser Verluste betrug die Ausbeute an aus dem Umlaufreaktor abgezogenem Natriumbisulfat nur 78% d. Th.
Um den Austrag an Natriumbisulfat zu verringern, wurde die Zusammensetzung der Schmelze auf einen Gehalt von 96,4 Gew.-% Natriumbisulfat eingestellt. Diese wurde durch die Dosierung von Siedesalz (990 kg/Stunde) und Schwefelsäure (1675 kg/Stunde) erreicht. Die Verluste an Natriumbisulfat in Abwasser betrugen danach nur noch 36 kg/Stunde.
Beispiel 2
In den Umlaufreaktor wurden stündlich 19501 technische Schwefelsäure (tf=l,84) und 2129 kg Siedesalz eindosiert. Bei Verbrennung von 330 m3/Stunde Wasserstoff mit Luft betrug die Temperatur der Schmelze 260° C. Die Schmelze wurde in einen Kühlturm durch Düsen versprüht und die erstarrten Prills mittels Kühlluft auf 35° C gekühlt und in Containern gelagert. Nach einigen Stunden trat Selbsterwärmung des Produktes auf ca. 125° C ein. Dabei backte das Produkt zu steinharten Blöcken zusammen und war damit praktisch unbrauchbar.
Beispiel 3
Es wurde wie in Beispiel 2 gearbeitet, wobei jedoch durch Verminderung der Kühlluftmenge beim Versprühen und durch Vorheizung der Luft die Temperatur der erstarrten Prills auf etwa 65° C eingestellt wurde. Darüber hinaus wurde das Produkt bei dieser Temperatur etwa 40 Minuten zwischengelagert. Das erstarrte Granulat blieb auch nach mehreren Wochen noch rieselfähig und ließ sich leicht weiterverarbeiten.
Beispiel 4
Es wurde wie in Beispiel 2 gearbeitet, jedoch wurden die erstarrten Prills nur auf etwa 100° C während des Granuliervorganges abgekühlt. Die Temperatur von 100° C wurde noch 10 Minuten beibehalten. Diese Verweilzeit reichte für eine vollständige Umwandlung des meta-stabilen Natriumbisulfats aus. Das Produkt backte auch nach längerer Zeit nicht mehr zusammen.
Beispiel 5
Es wurde wie in Beispiel 2 gearbeitet, jedoch wurden der aus dem Reaktor abfließenden Schmelze stündlich 100 kg feinverteiltes Calciumsulfat zugesetzt. Nach dem Versprühen im Kühlturm und Abkühlen auf 35° C war das granulierte Produkt weitgehend stabil und ließ sich ohne Selbsterhitzung und Verbacken lagern.
Beispiel 6
Beispiel 5 wurde wiederholt, wobei jedoch anstelle von Calciumsulfat die gleiche Menge Magnesiumsulfat eingesetzt wurde. Das erhaltene granulierte Natriumbisulfat war ebenfalls vollkommen stabil.
Beispiel 7
Beispiel 5 wurde wiederholt. Anstelle des Zusatzes von Calciumsulfat wurden 22 Gew.-% der eingesetzten Siedesalzmenge durch nicht gereinigtes industrielles Steinsalz ersetzt. Es wurde das gleiche Resultat wie in Beispiel 5 erhalten.
Beispiel 8
Im Umlaufreaktor von Beispiel 1 wurden stündlich 4000 kg Natriumbisulfatschmelze (Gehalt an Natriumbisulfat: 96,5%) erzeugt. Die Schmelze wurde mittels Zweistoffdüsen, die mit Wasserdampf betrieben wurden, im Kühlturm versprüht (Wasserdampfmenge: 20 kg pro Stunde). Das gewonnene Produkt war weitgehend stabil und einwandfrei weiterzuverarbeiten (Wassergehalt: 0,15%).
Beispiel 9
Im Umlaufreaktor von Beispiel 1 wurden stündlich 11001 technische Schwefelsäure (J= 1,84) und 1200 kg Siedesalz eindosiert. Bei Verbrennung von 210 m3/Stunde Wasserstoff mit Luft betrug die Temperatur der Schmelze im Reaktor 260° C. Auf dem Weg zum
Sprühturm wurde die Schmelze durch ein gekühltes, unmittelbar vor den Spritzdüsen eingebautes Rohrstück auf 220° C abgekühlt. Im Sprühturm wurden die Prills mittels Kühlluft auf 40° C gekühlt. Das Produkt zeigte nur noch eine mäßige Backneigung und ließ sich ohne wesentliche Schwierigkeiten weiterverarbeiten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Natriumbisulfat aus Natriumchlorid oder Natriumsulfat, sowie Schwefelsäure in geschmolzenem Natriumbisulfat in einem Umlaufreaktor, der durch einen Tauchbrenner direkt beheizt wird, wobei entwickelter Chlorwasserstoff und verbrannte Heizgase an verschiedenen Stellen abgezogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Schmelze ein molares Verhältnis von Na-1VSO,*-- von 1,07 bis 1,01 aufrechterhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das molare Verhältnis Na+/SO4--1,06 bis 1,02 beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schmelze abzieht und granuliert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das granulierte Endprodukt mindestens 1 Minute lang bei einer Temperatur zwischen 60 und 14O0C hält.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man der Schmelze vor dem Granulieren feinverteiltes Calciumsulfat, Magnesiumsulfat, Bariumsulfat, Natriumsulfat oder Natriumbisulfat in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% zusetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schmelze in einem Kühlturm versprüht und während des freien Falls erstarren läßt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Wassergehalt der Schmelze vor dem Granulieren auf 0,01 bis 3 Gew.-% Wasser einstellt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur der Schmelze vor der Granulierung auf 186 bis 236° C einstellt.
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