DE2617822B2 - Verfahren zur Herstellung eines für die intravenöse Injektion geeigneten Hämoglobinpräparates mit erhöhter Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines für die intravenöse Injektion geeigneten Hämoglobinpräparates mit erhöhter Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten

Info

Publication number
DE2617822B2
DE2617822B2 DE19762617822 DE2617822A DE2617822B2 DE 2617822 B2 DE2617822 B2 DE 2617822B2 DE 19762617822 DE19762617822 DE 19762617822 DE 2617822 A DE2617822 A DE 2617822A DE 2617822 B2 DE2617822 B2 DE 2617822B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hemoglobin
erythrocytes
solution
value
oxygen
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19762617822
Other languages
English (en)
Other versions
DE2617822A1 (de
DE2617822C3 (de
Inventor
Klaus Dipl.-Chem. Dr. 6450 Hanau Bonhard
Uwe Boysen
Hans Dipl.-Chem. Dr. Schleussner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Biotest AG
Original Assignee
Biotest Serum Institut GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Biotest Serum Institut GmbH filed Critical Biotest Serum Institut GmbH
Priority to DE19762617822 priority Critical patent/DE2617822C3/de
Priority to FR7711719A priority patent/FR2348703A1/fr
Priority to JP4459377A priority patent/JPS52154515A/ja
Priority to US05/789,759 priority patent/US4136093A/en
Priority to CH504577A priority patent/CH638401A5/de
Priority to GB1681677A priority patent/GB1576752A/en
Publication of DE2617822A1 publication Critical patent/DE2617822A1/de
Publication of DE2617822B2 publication Critical patent/DE2617822B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2617822C3 publication Critical patent/DE2617822C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/795Porphyrin- or corrin-ring-containing peptides
    • C07K14/805Haemoglobins; Myoglobins
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
  • Medicinal Preparation (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines für die intravenöse Injektion geeigneten Hämoglobinpräparates mit erhöhter Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten.
Der Sauerstoff-Halbsättigungsdruck des Hämoglobins (Hb), Pso-Wert genannt, beträgt in intakten Erythrozyten bekanntlich 27 Torr. Neben dem intraerythrozytären pH-Wert von 7,25 ist für jenes Maß der v, Sauerstoff-Abgabebereitschaft vor allem der Gehalt an 2,3-Diphosphoglycerat (DPG) verantwortlich. Für alle Infusionspräparate auf der Basis von freigelöstem Hämoglobin bzw. Derivaten davon, ist der pH-Wert des Blutplasmas von etwa 7,4 maßgebend, da sie zwangsläu- ω fig unter diesen Bedingungen den Sauerstoff transportieren müssen. Bereits diese Tatsache führt zu einer Linksverschiebung der Sauerstoff-Bindungskurve entsprechend einer Erniedrigung des Pso-Wertes auf günstigenfalls etwa 24 Torr. Ist eine solche Hämoglobin- br> lösung aber erst infundiert, dann wird sofort im Dissoziations-Gleichgewicht ungebundenes 2,3-Diphos durch die Nieren ausgeschieden. Das DPG ist an Hb salzartig gebunden und dissoziiert entsprechend rasch nach, so daß in kurzer Zeit alles in der Blutbahn freigelöste Hb von DPG entbüößt ist Infolgedessen sinkt der P50-WeIt auf 15-17 Torr ab. Ein höherer Pso-Wert weist auf eine erhöhte Sauerstoff-Abgabebereitschaft eines Präparates hin.
Man war deshalb bestrebt, ein Hämoglobinpräparat zu finden, das leicht Sauerstoff für eine Sauerstoffversorgung des Gewebes abgibt Aus R-E. Benesch, R. Benesch, A. Bank, R. Renthal und B. A. Bray in Proc. I. Interamer. Symp. Hemoglobins, Caracas (1969), »Genetical, functional and physical studies of hemoglobins, pgs. 134-142 (Karger, Basel 1971) ist bekannt daß Pyridexal-5-phosphat (Fig. I) bevorzugt auch an der gleichen Stelle der Hb-Molekel gebunden wird wie DPG, überraschenderweise jedoch erheblich fester als Diphosphoglycerat an das Hämoglobin gebunden ist Das in dieser Druckschrift beschriebene Modellpräparat aus Hämoglobin und Pyridoxalphosphat wird durch Umsetzung von 1 Mol Hämoglobin mit 1 Mol Pyridoxalphosphat und anschließende Deoxygenierung und Reduktion mit einem lOfachen Überschuß an Natriumborhydrid in Tris-Puffer bei einem pH-Wert von 7,3 hergestellt.
In der Druckschrift R. Benesch, R. E. Benesch und C. I.-Yu, »Reciprocal binding of oxygen and diphosphoglycerate by human hemoglobin«, Proc. nat Sei., Wash 59, 526-532 (1968) des gleichen Autors, auf die im Literaturanhang der erstgenannten Druckschrift hingewiesen wird, wird dasjenige Verfahren beschrieben, nach dem der Autor sein Hämoglobin gewinnt. Danach erfolgt die Hämolyse mittels Toluol.
Ein so hergestelltes Produkt aus Hämoglobin und Pyridoxalphosphat besitzt zwar eine erhöhte Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten, läßt sich jedoch nicht als Infusionslösung verwenden, da es pyrogene Reaktionen auslöst.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß es möglich ist ein für die intravenöse Injektion geeignetes Hämoglobinpräparat herzustellen, das aus einem Kondensaiionsprodukt von Hämoglobin und Pyridoxalphosphat besteht und keine pyrogene Reaktion bewirkt. Ein solches Präparat kann wegen seiner günstigen Sauerstoff-Affinität therapeutisch intravenös angewendet werden. In diesem Kondensationsprodukt liegt ein Hämogiobintetrameres mit einer statistischen Verteilung von Pyridoxalphosphat am Hämoglobin vor. Das ' Präparat hat selbst bei einem pH-Wert von 7,4 einen P50-Wertvon32Torr.
Derartige pyrogenfreie und im Blutkreislauf als hervorragende Sauerstoff-Donatoren wirksame Infusionslösungen (Hb/PP) gewinnt man dadurch, daß man menschliche Erythrozyten mit schwach alkalischen Waschlösungen wenigstens 4mal behandelt, dann mit aqua pro injectione hämolysiert, das Hämolyseprodukt mit einem Kationenaustauscher in H+ -Form behandelt, bis der pH-Wert auf 5,0 bis 5,5 abgesunken ist, dann vom Harz und ausgefällter Stromamasse durch Kühlzentrifugation befreit, auf eine gewünschte Hämoglobinkonzentration von 5 bis 8% mit Wasser verdünnt, einen pH-Wert von 7 bis 9 mit 1 N-Natronlauge einstellt, die Elektrolyte durch Salzzusätze auf Blutplasma analoge Konzentrationen ergänzt. 22 g Glucosemonohydrat/I zugibt, dann unter einem Vakuum von 20 Torr 10 Minuten rührt, bis der Sauerstoff im Gefäß durch Zusetzen von reinem Stickstoff verdrängt ist,
lösung zugibt und unter Stickstoff 1 Stunde bei Raumtemperatur weiterrührt und schließlich mit 1 N-Natronlauge auf einen pH-Wert von 7,6 bei 20° C einstellt und sterilfiltriert.
Zur Erfindungshöhe/technischen Fortschritt wird geltend gemacht, daß das erfindungsg^mäße Verfahren eine Kombination aus einer Vielzahl einzelner Verfahrensmerkmale darstellt, die durch keine der Entgegenhaltungen, weder einzeln noch in Kombination, nahegelegt wurde und daß es mit Hilfe dieses Verfahrens erstmals gelungen ist, ein Hämoglobinpräparat mit einer erhöhten Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten aus einem Kondensationsprodukt aus Hämoglobin und Pyridoxalphosphat zu erzielen, das im Gegensatz zu einem gemäß den Entgegenhaltungen is hergestellten Produkt keine pyrogene Reaktion bewirkt und somit für die intravenöse Injektion geeignet ist
Us kann eine Vorbehandlung erfolgen, bei der menschliche Erythrozyten bei 10—15°C 5 bis 15 Minuten mit verdünnten Lösungen von /J-Propioiacton behandelt werden, wobei der Anteil von /?-PropioIacton (JJ-Pl) 4-12 g je Liter Erythrozytensediment beträgt, anschließend mit einer schwach alkalischen Lösung von überschüssigem ß-P\ und dessen Reaktionsprodukten freigewaschen und durch Einrühren in 1 bis 2 Liter aqua pro injektione pro Liter Erythrozytensediment hämoly- siert werden. Diese Vorbehandlung ist jedc:h zur Herstellung des gewünschten Präparates nicht zwingend notwendig, es genügt auch eine einfache mehrfache Waschbehandlung. Das erhaltene Hämolysat wird dann mit einem Kationenaustauscher in der H+-Form behandelt, bis der pH-Wert auf 5,0-5,5 abgesunken ist und bei pH 5,5-5,7, gegebenenfalls nach Einstellen mit 1-normaler Natronlauge, vom Harz und der ausgefällten Stroma-Masse durch Kühlzentrifuga- tion befreit. Durch Verdünnen mit aqua pro injektione wird auf eine Hämoglobinkonzentration von 5-8% und mit 1-normaler Natronlauge auf einen pH-Wert zwischen 7 und 9 eingestellt Die Elektrolyte werden durch entsprechende Salzzusätze auf Blutplasma analoge Konzentrationen ergänzt, 22 g Glucosemonohydrat pro Liter zugefügt, gegebenenfalls die Lösung nochmals durch Kühlzentrifugation geklärt und anschließend in einem geschlossenen Gefäß unter einem Vakuum von 20 Torr 10 Minuten gerührt, die Reaktionsmasse dann unter Reinstickstoff-Gasatmosphäre gesetzt, 30 — 60 Sekunden damit überspült, mit 1,1 g Pyridoxal-5-phosphat-monohydrat pro Liter 6 8%ige Hämoglobinlö sung versetzt und unter der Stickstoffatmosphäre 1 Stunde bei Raumtemperatur weitergerührt Dann wird 1 N-Natronlauge zugetropft, bis einen pH-Wert von 7,6 bei 200C erreicht ist Die Lösung wird schließlich in Infusionseinheiten zu 300 ml oder 500 ml sterilfiltriert.
Das Säulen-Chromatogramm solcher Präparate (Sephadex G-150, 90y 1,5 cm, 03 ml Auftragsvolumen) 5-, zeigt F i g. 2 der Zeichnungen.
Die P50-Werte des erfindungsgemäßen Präparates bei einem pH-Wert von 7,45 liegen zwischen 30 und 40 Torr und übertreffen damit den Pso-Wert des Hämoglobins in den Erythrozyten beträchtlich. t>o
Als Ausgangsmaterial können auch bereits abgelaufene Blutbank-Erythrozyten verwendet werden.
Außer einem einwandfreien Pyrogentest wurde das erfindungsgemäße Infusionspräparat aus Hb/PP an Ratten und Mäusen auf akute Toxizität geprüft. Dabei »,i wurden noch 50 ml einer 8%igen Lösung pro kg Körpergewicht ohne abnormales Verhalten und ohne auffällige Symptome von den Ratten intravenös vertragen. Nachdem Mäuse eine intravenöse Dosis von 100 ml pro kg Körpergewicht noch überlebten, wurde gemäß THAER: »Grundlagen der experimentellen Arzneimittelforschung« (1965) benimmt, daß die LD» größer als 5OmI kg Körpergewicht beträgt und die Substanz mit dem Prädikat »relativ harmlos« einzustufen ist
Im Gegensatz zu dem Produkt von R. E. und R. BENESCH konnte bei dem erfindungsgemäßen Präparat aufgrund eines konstanten P50-Wertes nachgewiesen werden, daß die Schiffsche-Basen-Bindung des Pyridoxalphosphates an die Aminogruppe des N-terminalen Valins der ]3-Kette des Hämoglobins gegen Dialysebehandlung in vitro resistent ist. Es wurde eine erschöpfende Dialyse gegen 0,9% Kochsalzlösung bei 100C durchgeführt.
Ergebnis
Präparat
P50 (Torr)
vor Dialyse
nach Dialyse
Hb/PP 731017
Hb/PP 731013
32
39
33
37
Vergleiche dazu Literatur-Zitat R.E. BENESCH et.al. 1971.
Die überlegene Wirksamkeit unter den physiologischen Bedingungen des Blutkreislaufes zeigt das Präparat Hb/PP auch im Tierversuch. Das Präparat gibt auch unter einem normalen venösen Sauerstoff-Partialdruck von 40 Torr bereits Sauerstoffmengen an das Gewebe ab, die freigelöstes normales Hämoglobin erst unter pathologischen Verhältnissen, d. h. wenn der venöse PO2 auf etwa 20 Torr abgesunken ist (K. MESSMER et. al. in Vorbereitung), erreicht.
Das erfindungsgemäße Präparat und seine Herstellung wird durch die nachstehenden Beispiele weiter erläutert.
Beispiel 1
Das Erythrozytensediment einer 4 Wochen gelagerten Blutkonserve (etwa 270 ml) wird 10 Minuten mit '/3 seines Volumens einer l,6%igen Kochsalzlösung mit 1,2% jS-Propiolacton-Gehalt verrührt. Die Erythrozyten werden bei 0°C abzentrifugiert und nach Absaugen des Überstandes und der gebildeten Thrombozyten-Haut noch 4mal mit dem 1- bis 2fachen Volumen folgender Lösungen auf der Kühlzentrifuge gewaschen:
1. 3,8% Natriumbicarbonat/Wasser
2. 3,8% Natriumbicarbonat/Wasser
3. 1 :1-Mischung l,6%ige Kochsalz-/3,8%ige Bicarbonat-Lösung
4. l,6%ige Kochsalzlösung
Zur Hämolyse werden die gewaschenden Erythrozyten in die Menge aqua pro injectione eingerührt, die dem Erythrozyten-Ausgangsvolumen entspricht, und mit Kationenaustauscher-Suspension in der H+ -Form - zum Beispiel DOWEX 50 WX 8 — versetzt, bis der pH-Wert auf 5 absinkt. Es folgt Abstumpfung auf einen pH-Wert von 5.5-5,7 mit 1 η-Natronlauge und Abtrennung von Stroma und Harz durch Kühlzentrifugierung und Abgießen. Mit aqua pro injectione wird der Überstand auf 8,6% Hämoglobin verdünnt, mit 1 n-Natronlauge auf pH 7,5 eingestellt und pro Liter Lösung mit Λ.6 1? Natriumchlorid. 22 e Glukose-monohvdrat.
0,29 g Kaliumchlorid, 0,23 g Calciumchlorid-dihydrat und 0,25 g Magnesiumsulfat-heptahv drat versetzt.
Nach erneuter Kühlzentrifugation wird dekantiert und in geschlossenem Gefäß IC Minuten unter einem Vakuum von 20 Torr gerührt.
Durchleiten von Reinstickstoffgas vertreibt den letzten Sauerstoff, so daß anschließend das Hämoglobin überwiegend in der Desoxyform vorliegt. Diese wird mit 1,1 g Pyridoxal-5-phosphat-monohydrat je Liter Lösung (entspricht etwa 3,5 Mol Pyridoxalphosphat pro 1 Mol ι ο Hb-Tetramer) umgesetzt, indem 1 Stunde bei 20°C unter Stickstoff gerührt wird nach vorheriger Zugabe von 2,12 g Natriumbicarbonat pro Liter.
Es folgt eine ilndcinstcüung mit 1 n-Natronlauge auf einen pH-Wert von 7,6 (bei 20°C) und Sterilfiltration.
Ausbeute:
Etwa 400 ml Lösung, 8%ig an Hb.
P50-Wert bei pH 7,45:32 Torr.
Beispiel 2
Die vereinigten Erythrozytensedimente sechs frischer Blutkonserven (etwa 1,51) werden gemäß Beispiel 1, jedoch 5 Minuten mit 2,0% /?-Propiolacton/l,6% Natriumchlorid-Lösung behandelt. Die Hämolyse erfolgt mit dem doppelten Erythrozyten-Volumen von etwa 3 Litern aqua pro injectione. Die pH-Einstellung mit 1 η-Natronlauge vor dem Zusatz von — der Verdünnung angepaßt — 0,82 g Pyridoxal-phosphatmonohydrat pro Liter Lösung erfolgt in Abweichung von Beispiel 1 auf 9,0 und die Rührdauer unter Stickstoff beträgt 2 Stunden.
Nach wiederum analoger Aufarbeitung resultieren
4 Liter einer Hb/PP-Lösung, 6%ig an Hb
P5o-Wert:32Torr.
Beispiel 3
Das Erythrozytensediment einer 10 Tage alten Blutkonserve wird ohne 0-Propiolacton-Vorbehandlung den 4 Waschvorgängen analog Beispiel 1 unterworfen. Die gewaschenen Erythrozyten werden aber in 450 ml aqua pro injektione hämolysiert (stärkere Verdünnung). Zur Reaktion mit 1,1 g Pyridoxal-5-phosphatmonohydrat pro Liter Lösung (entsprechend 5 Mol Pyridoxalphosphai pro 1 Mo! Hb-Tetramer) wird aber auf einen pH-Wert von 73 eingestellt und anschließend 2 Stunden unter Stickstoff bei Raumtemperatur gerührt.
Nach der üblichen Elektrolyt-Endeinstellung erhält man etwa 700 ml Hb/PP-Lösung mit einem Gehalt von 5,5O/o Hb. P5o-Wert:39Torr.
20
25
30
Beispiel 4
Vereinigte Erythrozytensedimente von 25 abgelaufenen Blutkonserven (etwa 61) werden gemäß Beispiel 1, aber nur 5 Minuten mit der angegebenen /3-Propiolacton-/Kochsalz-Lösung gerührt Abweichend von Beispiel 1 erfolgt außerdem die pH-Einstellung auf einen Wert von 7,0 vor Zusatz des Pyridoxalphosphates.
Am Ende der analog Beispiel 1 durchgeführten Weiterverarbeitung werden 10,5 Liter eines Hb/PP-Präparates mit einem Hb-Gehait von 8% gewonnen, das einen P50-Wert von 34 Torr hat.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Paten {anspräche:
1. Verfahren zur Herstellung eines für die intravenöse Injektion geeigneten Hömoglobinpräparates mit einer erhöhten Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten, das keine pyrogene Reaktion bewirkt, aus einem Kondensationsprodukt aus Hämoglobin und Pyridoxalphosphat bei dem man Hämoglobin mit Pyridoxalphosphat umsetzt und das ι ο Produkt anschließend deoxygeniert, dadurch gekennzeichnet, daß man menschliche Erythrozyten mit schwach alkalischen Waschlösungen wenigstens 4mal behandelt, dann mit aqua pro injectione hämolysieit, das Hämolyseprodukt mit einem Kationenaustauscher in H+-Form behandelt, bis der pH-Wert auf 5,0 bis 5,5 abgesunken ist dann vom Harz und ausgefällter Stromamasse durch Kühlzentrifugation befreit, auf eine gewünschte Hämoglobinkonzentration von 5 bis 8% mit Wasser verdünnt, einen pH-Wert von 7 bis 9 mit 1 N-Natronlauge einstellt, die Elektrolyte durch Salzzusätze auf Blutplasma analoge Konzentrationen ergänzt, 22 g Glucosemonohydrat/1 zugibt, dann unter einem Vakuum von 20 Torr 10 Minuten rührt, bis der Sauerstoff im Gefäß durch Zusetzen von reinem Stickstoff verdrängt ist, 1,1 g PyridoxaI-5-phosphat je Liter 6 bis 8%ige Hämoglobinlösung zugibt und unter Stickstoff 1 Stunde bei Raumtemperatur weiterrührt und schließlich mit 1 N-Natronlauge auf einen pH-Wert von 7,6 bei 200C einstellt und sterilfiltriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Zusatz des Glucosemonohydrats die Lösung nochmals klärt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man vor dem Waschen der menschlichen Erythrozyten mit schwach alkalischen Waschlösungen zusätzlich ide Erythrozyten zunächst bei 10 bis 15° C 5 bis 15 Minuten mit verdünnten Lösungen von jS-Propiolacton in einem Verhältnis von 4 bis 12 g /9-Propiolacton je Liter Erythrozytensediment behandelt.
DE19762617822 1976-04-23 1976-04-23 Verfahren zur Herstellung eines für die intravenöse Injektion geeigneten Hämoglobinpräparates mit erhöhter Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten Expired DE2617822C3 (de)

Priority Applications (6)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19762617822 DE2617822C3 (de) 1976-04-23 1976-04-23 Verfahren zur Herstellung eines für die intravenöse Injektion geeigneten Hämoglobinpräparates mit erhöhter Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten
FR7711719A FR2348703A1 (fr) 1976-04-23 1977-04-19 Preparation d'hemoglobine appropriee pour l'injection intraveineuse et son procede d'obtention
JP4459377A JPS52154515A (en) 1976-04-23 1977-04-20 Hemoglobin preparation strengthening oxygen release property
US05/789,759 US4136093A (en) 1976-04-23 1977-04-21 Hemoglobin preparation with increased oxygen release
CH504577A CH638401A5 (en) 1976-04-23 1977-04-22 Process for the preparation of haemoglobin preparations having an increased oxygen delivery
GB1681677A GB1576752A (en) 1976-04-23 1977-04-22 Haemoglobin preparation

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19762617822 DE2617822C3 (de) 1976-04-23 1976-04-23 Verfahren zur Herstellung eines für die intravenöse Injektion geeigneten Hämoglobinpräparates mit erhöhter Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2617822A1 DE2617822A1 (de) 1977-10-27
DE2617822B2 true DE2617822B2 (de) 1980-04-30
DE2617822C3 DE2617822C3 (de) 1981-01-08

Family

ID=5976043

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19762617822 Expired DE2617822C3 (de) 1976-04-23 1976-04-23 Verfahren zur Herstellung eines für die intravenöse Injektion geeigneten Hämoglobinpräparates mit erhöhter Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE2617822C3 (de)
FR (1) FR2348703A1 (de)

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3144705C2 (de) * 1981-11-11 1983-12-08 Biotest-Serum-Institut Gmbh, 6000 Frankfurt Verfahren zur Herstellung eines lagerstabilen, vernetzten Hämoglobinpräparates mit hoher Sauerstoff-Transportkapazität, sowie das nach diesem Verfahren hergestellte Hämoglobinpräparat
DE3501349A1 (de) * 1985-01-17 1986-07-17 Battelle-Institut E.V., 6000 Frankfurt Blutersatz
US4826811A (en) * 1986-06-20 1989-05-02 Northfield Laboratories, Inc. Acellular red blood cell substitute

Also Published As

Publication number Publication date
FR2348703B1 (de) 1981-06-19
FR2348703A1 (fr) 1977-11-18
DE2617822A1 (de) 1977-10-27
DE2617822C3 (de) 1981-01-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0912197B1 (de) Hämoglobin-hydroxyethylstärke-konjugate als sauerstoff-transport-mittel
US4136093A (en) Hemoglobin preparation with increased oxygen release
Jenkins et al. The no-effect dose of aniline in human subjects and a comparison of aniline toxicity in man and the rat
DE69821740T2 (de) Behandlung von hämoglobin enthaltenden erythrozyten mit stickstoffoxyd
DE2616086C2 (de) Substanz zur Verwendung in einem kolloidalen Blutvolumenersatzmittel aus Hydroxyethylstärke und Hämoglobin
Borghgraef et al. The distribution of Chlormerodrin (Neohydrin®) in tissues of the rat and dog
DE10031740A1 (de) Künstliche Sauerstoffträger aus vernetztem modifizierten Human- oder Schweinehämoglobin mit verbesserten Eigenschaften, Verfahren zu ihrer technisch einfachen Herstellung aus gereinigtem Material in hohen Ausbeuten, sowie deren Verwendung
DE3021006A1 (de) Neues oberflaechenaktives material, verfahren zur herstellung desselben und dieses material enthaltendes pharmazeutisches mittel gegen hyalin-membran-erkrankung
DE1927209A1 (de) Acyl-substituierte Insuline und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3433329A1 (de) Pharmazeutische zusammensetzung zur behandlung der stadien akuter niereninsuffizienz
Yokel et al. Studies of aluminum neurobehavioral toxicity in the intact mammal
DE3429551C2 (de)
DE69934312T2 (de) Verfahren zur reinigung von hämoglobin
DE2635065C2 (de) Verfahren zur halbkontinuierlichen Behandlung von Gesamtblut zur Herstellung von biologisch aktiven hämatopoetischen Chalonextrakten
DE2554453A1 (de) Medikament zur glykaemieregulierung
DE2617822C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines für die intravenöse Injektion geeigneten Hämoglobinpräparates mit erhöhter Sauerstoffabgabe gegenüber Erythrozyten
CH638401A5 (en) Process for the preparation of haemoglobin preparations having an increased oxygen delivery
EP0001104B1 (de) Modifizierte intakte Erythrozyten, sie enthaltendes Blut bzw. Blutkonserven, und Verfahren zu deren Herstellung
DE1902865A1 (de) Substituierte Insulin-Derivate,Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung in pharmazeutischen Zubereitungen
Ibrahim et al. Editorial Review: Palytoxin: Mechanism of Action of a Potent Marine Toxin
Eastridge et al. A circulating shock protein depolarizes cells in hemorrhage and sepsis
DE69532557T2 (de) Zubereitung enthaltend Glykane übereinstimmend mit Transferrin Glykaner als aktives Prinzip für die Induktion der Immuntoleranz gegen Antigene
EP2747756B1 (de) Metabolisierbare salze und deren verwendung in diagnostik und therapie
DE60024969T2 (de) 2-methyl-3-butenyl-1-pyrophosphorsäuresalze und mittel zur behandlung von lymphozyten
EP1350520A1 (de) Human-Transferrin zur Behandlung der Anaemia of Chronic Disease (ACD) und des funktionellen Eisenmangels

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
AG Has addition no.

Ref country code: DE

Ref document number: 2714252

Format of ref document f/p: P

8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: BIOTEST AG, 6000 FRANKFURT, DE