DE2617473B2 - Verfahren zur Herstellung eines lithographischen Bildempfangsmaterials für das Silbers alzdiffusionsübertragungsverfahren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines lithographischen Bildempfangsmaterials für das Silbers alzdiffusionsübertragungsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines lithographischen Bildempfangsmaterials nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie es
beispielsweise aus der DE-OS 1947932 bekannt ist.
Bei dem Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren wird eine bildmäßig belichtete bzw. bildmäßig festgelegte
Silberhalogenid-Emulsionsschicht in innigen Kontakt mit einem Bildempfangsmaterial gebracht
und in Gegenwart eines Silberhalogenid-Lösungsmittels
entwickelt, so daß das nichtbelichtete Silberhalogenid in das Bildempfangsmaterial diffundiert, wo es
unter Erzeugung eines Bildes entwickelt wird. Entwicklungskeime, die auf dem Bildempfangsmaterial
enthalten sind, rufen eine Diffusion von zu metallischem Silber zu reduzierendem Silberhalogenid hervor,
wobei sich auf der Oberfläche ein Bild bildet. Eine Schwierigkeit bei den bekannten metallischen lithographischen
Bildempfangsmaterialien, die durch SilbersalzdiffusionsUbertragung bildmäßig gestaltet
werden, besteht jedoch gewöhnlich darin, daß die Haftung der Silberbildbereiche an der metallischen
Folienoberfläche nicht ausreicht, um der rigorosen Beanspruchung ausgedehnter Druckgänge standzuhalten.
Die Verwendung von Fluoridverbindungen der Metalle der Gruppe IV-B bei der Herstellung lithographischer
Bildempfangsmaterialien ist bekannt. Beispielsweise beschreibt die US-PS 3440050 die
Behandlung anodisierter Aluminiumfolien mit einem heißen wäßrigen Bad solcher Fluorid-Verbindungen
zur Vorbereitung auf das Aufbringen eines lichtempfindlichen Überzugs, z. B. eines Diazoüberzugs. Nach
der Bildausstattung und Entwicklung zwecks Entfernung von unbelichtetem Diazomaterial wird ein lithographisches
Bildempfangsmaterial hergestellt.
bination mit hexavalentem Chrom verwendet worden, um Aluminiumoberflächen äußerst korrosionsfest zu
machen, ohne deren Oberflächen zu beschädigen, wie in der US-PS 2825697 beschrieben wird.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung eines Bildempfangsmaterials
aufzufinden, das eine verbesserte Hartfestigkeit des bei der Silbersalzdiffusion abgeschiedenen
Silbers gewährleistet. Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen herausgestellt.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß das Silberbild eine ausgezeichnete Haftfestigkeit auf dem Aluminium
zeigt, so daß ein für ausgedehnte Druckläufe geeignetes lithographisches Bildempfang .material
vorgesehen wird.
Die Aluminiumfolie benötigt keine spezielle Vorbehandlung außer einer üblichen chemischen Reinigung
vor der Keimbildung mit den Fluorid-Verbindungen, um als Bildempfangsmaterial für die
diffundierten Silberbilder wirksam zn werden. Jedoch zeigt das Aluminium einen hohen Grad von chemischer
Aktivität, wenn sie einer normalen Atmosphärenumgebung ausgesetzt werden. Diese Aktivität, die
im allgemeinen zu einer Oxidation der Metalloberfläche und einem Oxidaufbau hinauf führt, erweist sich
als ernstzunehmendes Hindernis bei der Silberübertragung und für die Haftung an der metallischen
Oberfläche, so daß die Lagerungsstabilität des Metallträgers gering wird.
Die Aluminiumoberfläche kann wirksam, d. h. unter Herabsetzung der natürlichen chemischen Aktivität,
passiviert werden durch Anodisieren, Bürsten oder chemische Narbung usw. Diese Behandlungen
liefern eine gleichmäßige begrenzte Oxidschicht auf der Metalloberfläche, wodurch die Oberfläche passiviert
wird, ohne ihre notwendige Hydrophilität zu schwächen.
Obgleich solche Behandlungen die Aluminiumoberfläche passivieren und demgemäß ihre Lagerstabilität
erhöhen zu können, kann die auf der Oberfläche durch solche Behandlungen aufgebaute Oxidschicht
die Haftung des übertragenen Silbers reduzieren. Daher sollte Sorge dafür getragen werden, daß
die Oxidschicht so dünn wie möglich ist, während eine gleichmäßige Passivierungsschicht über der gesamten
Aluminiumoberfläche gebildet wird. Wenn die Stärke der Oxidschicht zunimmt, nimmt die Haftung des
übertragenen Silbers dementsprechend ab.
Gemäß einer bevorzugten Behandlung der Aluminiumfolie, welche die metallische Oberfläche wirksam
passiviert, während eine optimale Haftung des übertragenen Silbers hieran erhalten bleibt, verwendet
man Chromsäure. Ein wäßriges Chromsäure-Behandlungsbad einer Konzentration von 0,25 bis
0,65 Gew.-% Chromsäure, das bei etwa 15° bis 30° C gehalten wird, liefert ausgezeichnete Ergebnisse. Die
Behandlung kann ausgeführt werden durch einfaches Eintauchen der Aluminiumfolie in das Bad für die
Dauer von etwa 15 bis 40 Sekunden.
Bei einer Aluminiumfolie besteht ein typischer Reiniger aus einer wäßrigen alkalischen Lösung von
Trinatriumphosphat, Natriumhydroxid und Natriumgluconat. Ein Film aus Eisenoxid und Mangandioxid,
der sich auf der Metalloberfläche während des Reinigungsprozesses bildet, kann durch Behandlung mit
Salpetersäure einfach entfernt werden, wobei man eine chemisch reine Aluminiumfolie erhält.
Wenn die Aluminiumfolie durch Behandlung beispielsweise mit Chromsäure passiviert werden soll,
sollte eine solche Behandlung bald nach der chemi- '·
sehen Reinigung der Aluminiumfolie erfolgen und zwar so bald wie praktikabel.
Nach Reinigung und gegebenenfalls einer Passivjerungsbehandlung—wie
erwähnt - wird die metallische Oberfläche mit Keimen versehen, um die Reduktion "'
des hierauf übertragenen SUberions zu fördern. Dies wird erfindungsgemäß durch eine einfache Behandlung
der Metalloberfläche mit einer verdünnten wäßrigen Lösung einer wasserlöslichen Fluoridverbindung
eines Metalls der Gruppbe IV-B der Formel erreicht: '·
worin X1 Wasserstoff, Alkalimetall-, ein Erdalkalimetall-
oder ein Anjmoniumkation und X1 ausgewählt
ist aus der Gruppe der IV-B Metalle, d. h., Titan, Zirkonium
und Hafnium.
Beispiele für Verbindungen sind Natriumhexafluorozirkonat; Kaliumhexafluorotitanat, die bevorzugte
Verbindung; Kaliumhexafluorohafnat; und Ammoniumhexafluoritanat.
Die Fluoridverbindung kann einfach in Wasser gelöst werden, um eine Behandlungslösung zu erhalten.
Im allgemeinen sollte die Lösungskonzentration mindestens etwa 0,01 Gew.-% Fluoridverbindung betragen,
damit eine ausreichende Keimbildung der Aluminiumoberfläche erreicht wird, urr· das übrtragene
Silber unter Erzeugung eine? brauchbaren Bildbereichs wirksam zu reduzieren. Bei eine*' Konzentration
von mehr als etwa 10 Gew. % Fluoridverbindung tritt auf der metallischen Oberfläche eine rasche Reduktion
von Silber ein, jedoch wird die Haftung des Silberbildes etwas reduziert, wodurch die Druckdauer
auf ein Minimum herabgesetzt wird.
Lösungstemperaturen von etwa 18 bis 24° C haben
sich als zufriedenstellend bei entsprechenden Verweilzeiten von S Sekunden bis etwa SO Sekunden erwiesen.
Bei höheren Temperaturen können Verweilzeit und/oder Lösungskonzentration herabgesetzt
werden. Ähnlich benötigen niedrigere Temperaturen erhöhte Verweilzeiten und/oder Lösungskonzentrationen.
Es wird angenommen, daß sich auf der Oberfläche während der Behandlung der Aluminiumfolie mit der
Fluoridverbindung ein Oxid des Metalls der Gruppe IV-B in situ bildet, wodurch Keimbildungsstellen zur
Förderung der Silberreduktion erzeugt werden. Auf jeden Fall wird eine angemessene Silberübertragung
und -reduktion bewirkt, wobei das übertragene Silber eine ausgezeichnete Haftung auf der metallischen Folienoberfläche
zeigt.
Wasserspülungen werden zweckmäßigerweise nach jedem Behandlungsschritt angewendet, um jede weitere
chemische Reaktion durch Verdünnung der reaktiven Behandlungsbestandteile im wesentlichen zu
beenden. Dies schaltet die Notwendigkeit einer weiteren chemischen »Stopbad«-Behandlung der Aluminiumfolie
aus.
Wegen der extremen chemisch-aktiven Natur der hier benutzten metallischen Folienoberfläche hat sich
der Typ des nach jedem Behandlungsschritt verwendeten Spülwassers als kritisch erwiesen. Aktive Metallionen,
wie Calcium und Magnesium, werden von
■4(1 der Folienoberfläche stark angezogen, was die Silberübertragung
und -haftung dementsprechend störend beeinträchtigen kann. Daher scheinen Spülwässer,
die im wesentlichen frei von Metallionen sind, für optimale Eigenschaften des lithographischen Bildempfangsmaterials
notwendig. Entionisiertes Wasser oder destilliertes Wasser mit einer Leitfähigkeit entsprechend
einem Widerstand größer als 200 K Π ist zufriedenstellend.
Eine Aluminiumfolie mit glatter Oberfläche und einer Stärke von 87,5 Mikron wurde 40 Sekunden in
eine wäßrige Reinigerlösung von 70° C getaucht, die aus 1,2 Gew.-% Trinatriumphosphat, 1,2 Gew.-%
Natriumhydroxid und 0,04 Gew.-% Natriumgluconat bestand, wobei ein Ätzverlust von 0,70 g pro 929 cm2
eintrat, und nachfolgend gründlich in entionisiertem Wasser gespült, um die Reinigerlösung und lösliche
Reaktionsprodukte zu entfernen.
Die Aluminiumfolie wurde dann entzundert durch Eintauchen für 30 Sekunden in ein wäßriges 48 gew.-%iges
Salpetersäurebad von 22° C und wiederum gründlich mit entionisiertem Wasser gespült.
Die Aluminiumfolie wurde dann in ein wäßriges 0,50%iges (Gew.-%) Chromsäurebad vo&n 22° C für
45 Sekunden eingetaucht und wiederum gründlich mit entionisiertem Wasser gespült.
Die Aluminiumfolie wurde dann in eine wäßrige 0,25 gew.-%ige Lösung von Kaliumhexafluorotitanat
bie 22° C für eine Zeitspanne von 45 Sekunden getaucht und nachfolgend gründlich mit entionisiertem
Wasser gespült. Sie war damit wirksam passiviert und lagerbeständig.
Mit Hilfe der erfindungsgemäß behandelten Aluminiumfolge lieferte ein lithographisches Bildempfangsmaterial
nach entsprechender Nachbehandlung mehr als 15 000 hochwertige Abzüge hergestellt werden
konnten.
Eine Aluminiumfolie wurde wie in Beispiel 1 gereinigt, entzundert und mit Chromsäure behandelt, wonach
in eine 0,25 gew.-%ige wäßrige Lösung von Kaliumhexafluorzirkonat
bei 22° C für 45 Sekunden getaucht und dann mit entionisiertem Wasser gespült wurde.
Die so behandelte Aluminiumfolie lieferte, bei entsprechender Nachbehandlung ein lithographisches
Bildempfangsmaterial, das mehr als 5000 hochwertige Abzüge lieferte, wenn es auf einer herkömmlichen
Offset-Presse lief.
Die Oberfläche einer Aluminiumfolie wurde mit einer Aufschlämmung aus Seife, Ton und Aluminiumoxid
gebürstet, um hierdurch die Aluminiumoberfläche aufzurauhen und hierauf eine gleichmäßige
Oxidschicht zu erzeugen; danach wurde mit entionisiertem Wasser gespült. Die aufgerauhte Aluminiumfolie
wurde wie in Beispiel 1 mit Kaliumhexafluorotitanat behandelt und bildmäßig nachbehandelt, wonach
ein der in Beispiel 2 vergleichbares lithographisches Bildempfangsmaterial hergestellt wurde.
Eine Aluminiumfolie wurde wie in Beispiel 1 gereinigt, entzundert und mit Chromsäure behandelt, wo-
5 6
nach in eine 0,25 gew.-%ige wäßrige Lösung von Ka- durch Diffusionsübertragung wie in Beispiel 1 ^usgeliumhexafluorhafnat
bei 22° C für 45 Sekunden stattet wurde, eine lithographische Platte, die ähnlich
getaucht und dann mit entionisiertem Wasser gespült wie in Beispiel 2, mehr als 5000 hochwertige Abzüge
wurde. lieferte, wenn sie auf einer herkömmlichen Offset-Die so behandelte Folie lieferte, wenn sie bildmäßig ί Presse lief.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines lithographischen Bildempfangsmaterials für das Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren,
wobei auf eine Aluminiumfolie eine wäßrige keimbildende Lösung einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aluminiumfolie mit einer wäßrigen Chromsäurelösung vorbehandelt oder mechanisch aufgerauht
wird und nach einem Reinigungsbad eine wäßrige Hexafluortitanat-, eine Hexafluorzirkonat-
oder eine Hexafluorhafnat-Lösung auf sie einwirkt.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die wäßrige Lösung der Komplexverbindungen Kationen des Wasserstoffs, eines Alkalimetalls, eines Erdalkalimetalls oder
Ammoniumionen enthält.
3. Verwendung der nach Anspruch I behandelten Aluminiumfolie als lithographische Druckplatte.
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