DE2612859A1 - Mehrsystemige rundstrickmaschine - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine mehrsystemige Rundstrickmaschine mit einem Nadelzylinder, in welchem Nadeln und Platinen für ihre Auswahl in Strickstellungen mit Auswählmitteln zur Betätigung der Platinen und mit einem Schloßsystem zur Betätigung der Nadeln und Platinen verschiebbar angeordnet sind.

Es sind mehrsystemige Rundstrickmaschinen bekannt, bei denen die Nadeln größtenteils durch Selektoren und weiter durch Zwischenplatinen betätigt werden. Die Grundauswahl beginnt allerdings bei den Selektoren. Hilfsauswählmittel wirken sodann auf Zwischenplatinen, wodurch die Nadeln entweder in eine Einschließstellung oder Fangstellung angehoben, gegebenenfalls überhaupt nicht ausgewählt werden, was allerdings mit der eigentlichen Konstruktion und Funktion der Nadelauswahl zusammenhängt. Die Muster- bzw. Auswählmittel betätigen dann die Platinen oder Selektoren stets nur selbständig. Falls die Auswähl- bzw. Zwischenplatinen von einem schwenkbaren Typ sind, werden sie erst hinter jedem Stricksystem in ihre ursprünglichen Stellungen hineingedrückt, in welchen sie die Nadeln in eine Strickstellung anhoben.

Dieses System der Wahl ist in seiner Funktion verläßlich, bedarf jedoch für jedes Stricksystem einer bedeutenden Umfangslänge des Nadelzylinders. Maschinen mit mehreren Stricksystemen, in denen es notwendig ist, in jedem Stricksystem erneut eine Nadelauswahl durchzuführen, können mit diesem System bei Kleindurchmesser-Nadelzylinder nicht angewendet werden. Denn dieses Prinzip der Auswahl ermöglicht keinesfalls die Ausnutzung mehrerer Stricksysteme am Umfang des Nadelzylinders, besonders wenn es sich um Maschinen handelt, di in ihrem Charakter Maschinen zwischen Großrandstrickmaschinen und Kleindurchmesser-Rundstrickmaschinen entsprechen.

Die Erfindung beseitigt diese Nachteile.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für mehrsystemige Kleindurchmesser-Rundstrickmaschinen ein einfaches, sowie verläßliches System der Nadelauswahl in die Strickstellungen auszubilden.

Die Erfindung besteht darin, daß unter jeder Nadel im Nadel- zylinder zwei ausschwenkbare Auswählplatinen gelagert sind, deren benachbarte Enden mit Auswählfüßen versehen sind, daß diesen zwecks Auswahl Auswählelemente eines drehbaren Auswählmittels zugeordnet sind und daß in einem Schloßsystem zur Betätigung der Auswählplatinen vor dem Kulierpunkt jedes Stricksystems schräge Flächen zum rückgängigen Hineindrücken der ausgewählten Platinen für dieses System ausgebildet sind.

Das Wesen der Erfindung, weitere Merkmale und nähere Einzelheiten sind nachstehend anhand eines in der zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Abwicklung des Schloßsystems mit einzelnen Schloßteilen zur Betätigung von Nadeln und Auswählplatinen;

Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch den Nadelzylinder;

Fig. 3 den Schnitt der Fig. 2 im Augenblick der Wahl einer unteren Auswählplatine mit Hilfe eines Musterrades;

Fig. 4 den Schnitt der Fig. 2 im Augenblick der Wahl einer oberen Auswählplatine mit Hilfe des Musterrades.

Eine mehrsystemige Rundstrickmaschine enthält einen Nadelzylinder 1, in dessen Längsnuten 2 Nadeln 3, obere radial ausschwenkbare Auswählplatinen 4 und untere radial ausschwenkbare Auswählplatinen 5 axial verschiebbar gelagert sind. Die Auwählplatinen 4 und 5 sind mit Auswählfüßen 40 und 50 versehen, gegenüber denen ein Musterrad 6 (Fig. 3) mit Auswählelementen 7 angeordnet ist, dessen Umfangsgeschwindigkeit mit jener des Nadelzylinders 1 identisch ist. Die Auswählelemente 7 können entweder Nocken oder Stifte und dergleichen sein. Desgleichen kann statt des Musterrades 6 z.B. eine Trommel und ein ähliches Auswählmittel Verwendung finden, welches über ein System von Wählklinken wirkt.

Die Nadeln 3 arbeiten mit bekannten nicht dargestellten Einschließplatinen zwecks Maschenbildung zusammen. Die Fäden werden in den Stricksystemen mit Hilfe bekannter Fadenführer eingelegt. In jedem Stricksystem ist zur Betätigung von Nadelfüßen 30 (Fig. 1 ) ein Kulierschloßteil 8 und ein Gegenschloßteil 9 angeordnet. Zur Betätigung der oberen Auswählplatinen 4 sind Hebeschloßteile 10 so angeordnet, daß in den Raum jedes Stricksystems zwischen zwei Kulierpunkten benachbarter Stricksysteme eine Hebe- oder Auflaufkante 100 des einen Schloßteiles 10 und eine schräge Fläche 101 des nachfolgenden Schloßteiles 10 zum rückgängigen Hineindrücken der angehobenen Auswählplatinen 4 in die Längsnut 2 des Nadelzylinders 1 eingreift. Auf gleiche Weise wie die Hebeschloßteile 10 sind Schloßteile 11 mit Hebe- oder Auflaufkanten 110 und schrägen Flächen 111 zur Betätigung der unteren Auswählplatinen 5 angordnet. Zum Herabziehen der angehobenen Auswählplatinen 5 dienen Abziehschloßteile 12 mit Ablauf- oder Abziehkanten 120. Der Nadelzylinder 1 läuft in Pfeilrichtung S um.

Die Wahl der Auswählplatinen 4 und 5 erfolgt mit Hilfe des Musterrades 6 in einem Abschnitt A dicht hinter dem Kulierpunkt des Kulierschloßteiles 8 des vorhergehenden Stricksystems. Befindet sich auf dem Musterrad 6 das Auswählelement 7 in einer Stellung gemäß Fig. 4, kommt es zum Hineindrücken eines unteren Fußes 40 der oberen Auswählplatine 4 in die Längsnut 2 des Nadelzylinders 1, wobei ein Einschnitt 24 dieser Platine 4 mit dem Hebeschloßteil 10 in Eingriff kommt und die Platine 4 durch die Auflaufkante 100 angehoben wird und sich in einer in Fig. 1 eingezeichneten Bahn a bewegt. Zugleich hebt jedoch die Auswählplatine 4 die Nadel 3 bis in ihre Einschließstellung an, wie dies durch eine Bahn b des Nadelfußes 30 angedeutet ist, wo in die Nadel 3 ein Faden eingelegt und durch Kulieren auf dem Kulierschloßteil 8 eine glatte Masche gebildet wird. Die obere Auswählplatine 4, bzw. für oberes Ende, das in seiner höchsten Stellung die Bahn a durchläuft, kommt mit der schrägen Fläche 101 des Hebeschloßteiles 10 in Berührung, wodurch die Auswählplatine 4 zurück in ihre ursprüngliche Stellung gemäß Fig. 1 hineingedrückt wird. Bei weiterer Drehung des Nadelzylinders 1 wird die obere Auswählplatine 4 durch die Nadel 3 zurück in ihre untere Stellung abgezogen, wo sie für eine Wahl im weiteren Stricksystem vorbereitet ist. Während des bereits beschriebenen Vorganges die untere Auswählplatine 5 in einer unteren Stellung gemäß Fig. 1 durchläuft.

Befindet sich auf dem Musterrad 6 das Auswählelement 7 in einer Stellung gemäß Fig. 3, kommt es zum Hineindrücken eines oberen Fußes 50 der unteren Auswählplatine 5 in die Längsnut 2 des Nadelzylinders 1, wobei ein Einschnitt 25 dieser Platine 5 mit dem Hebeschloßteil 11 in Eingriff kommt und die Auswählplatine 5 durch die Auflaufkante 110 angehoben wird und sich in einer Bahn c bewegt. Die untere Auswählplatine 5 kommt sodann mit der oberen Auswählplatine 4 in Berührung, um sie anzuheben. Diese Platine 4 hebt somit die Nadel 3 bis in ihre Fangstellung an, wo der Nadelfuß 30 eine Bahn d durchläuft und in die Nadel 3 ein Faden eingelegt und durch Kulieren auf dem Kulierschloßteil 8 eine Fangmasche gebildet wird. Bereits beim Fadenlegen in die Nadel 3 kommt das obere Ende der unteren Auswählplatine 5 mit der schrägen Fläche 111 des Hebeschloßteiles 11 in Berührung, wodurch es zurück in seine ursprüngliche Stellung hineingedrückt wird. Bei weiterer Drehung wird die untere Auswählplatine 5 mit ihrem Fuß 5´ auf einer Bahn e durch die Abziehkante 120 des Schloßteiles 12 abgezogen. Beim nachfolgenden Kulieren der Nadel 3 durch das Kulierschloßteil 8 wird die Nadel 5 und obere Auswählplatine 4 in ihre ursprüngliche Stellung abgezogen.

Falls es zu nicht einer Wahl kommt, durchlaufen die Nadeln 3 sowie beide Auswählplatinen 4 und 5 ihre unteren Stellungen, so daß keine Maschen gebildet werden.

Durch den obangeführten Vorgang kommt es demnach in sämtlichen Stricksystemen mit dem angeordneten Musterrad 6 zur Nadelauswahl in zwei Arbeitsstellungen. Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß es durch einfache Mittel zur Wahl in Arbeitsstellungen und desgleichen zum Abziehen der Schiebeelemente in den Längsnuten des Nadelzylinders auf einem kleinen Winkelabschnitt des Nadelzylinders kommt, was es ermöglicht, mehr Stricksysteme auf dem Umfang des Nadelzylinders unterzubringen.

Claims (3)

1. Mehrsystemige Rundstrickmaschine mit einem Nadelzylinder, in welchem Nadeln und Platinen für ihre Auswahl in Strickstellungen mit Auswählmitteln zur Betätigung der Platinen und mit einem Schloßsystem zur Betätigung der Nadeln und Platinen verschiebbar angeordnet sind,

dadurch gekennzeichnet,

daß unter jeder Nadel (3) im Nadelzylinder (1) zwei ausschwenkbare Auswählplatinen (4, 5) gelagert sind, daß deren benachbarte Enden mit Auswählfüßen (40, 50) versehen sind, denen zwecks Auswahl Auswählelemente (7) eines drehbaren Auswählmittels (6) zugeordnet sind und daß in einem Schloßsystem zur Betätigung der Auswählplatinen (4, 5) vor einem Kulierpunkt jedes Stricksystems schräge Flächen (101, 111) zum rückgängigen Hineindrücken der ausgewählten Auswählplatinen (4, 5) für dieses Stricksystem ausgebildet sind.

2. Mehrsystemige Rundstrickmaschine nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

daß die schrägen Flächen (101, 111) auf einer absteigenden oder sinkenden Bahn der ausschwenkbaren Auswählplatinen (4, 5) angeordnet sind.

3. Mehrsystemige Rundstrickmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2,

dadurch gekennzeichnet, daß eine Abziehkante (120) eines Abziehschloßteiles (12) der ausgewählten unteren ausschwenkbaren Platinen (5) einem Kulierschloßteil (8) der Nadeln (3) vorgeschaltet ist.