DE2612140C2 - Zentrifuge - Google Patents
ZentrifugeInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
- B04B—CENTRIFUGES
- B04B9/00—Drives specially designed for centrifuges; Arrangement or disposition of transmission gearing; Suspending or balancing rotary bowls
- B04B9/06—Fluid drive
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
- B04B—CENTRIFUGES
- B04B9/00—Drives specially designed for centrifuges; Arrangement or disposition of transmission gearing; Suspending or balancing rotary bowls
- B04B9/08—Arrangement or disposition of transmission gearing ; Couplings; Brakes
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- Centrifugal Separators (AREA)
- Braking Arrangements (AREA)
- Spinning Or Twisting Of Yarns (AREA)
Description
8. Zentrifuge nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Federvorspannung einstellbar ist.
9. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Halterung des
Stabilisier- und Bremsglieds (78; 81) in seiner Ruhestellung ein schaltbarer Elektromagnet (76)
vorgesehen ist.
Die Erfindung betrifft eine Zentrifuge mit Luftantrieb, mit einer Rotorkammer, in deren Boden ein Sitz zur
Lagerung und Halterung des Rotors im Ruhezustand vorgesehen ist, mit einem Rotor, welcher eine nach
unten konisch verjüngte Unterseite aufweist, mit in dem Rotorsitz vorgesehenen Düsen, mittels welcher Druckluftstrahlen gegen die Konusfläche der Rotorunterseite
unter Lagerung des Rotors auf einem Luftkissen gerichtet werden können, sowie mit an dieser
Konusfläche angeformten Turbinenschaufeln oder -flügeln zum Drehantrieb des Rotors durch die Luftstrahlen, Eowie mit Mitteln zum Stabilisieren und zumindest
teilweisen Abbremsen des Rotors unter konzentrischem Reibschluß mit der Rotorunterseite.
Zur Trennung bestimmter Flüssigkeitsgemische sind häufig sehr hohe Drehzahlen erforderlich. Beispielsweise sind für die Trennung von Proteinen, Viren und
verschiedenen klinischen Proben außerordentlich hohe Zentrifugationsdrehzahlen erforderlich, um die verschiedenen Fraktionen derartiger Proben innerhalb
vernüftiger Zeitdauer voneinander zu trennen. Es hat sich ergeben, daß außerordentlich hohe Drehzahlen
(beispielsweise 150 000 UpM bis 200 000 UpM) erreichbar sind, indem man einen Zentrifugenrotor auf einem
Luftkissen mit Druckluftströmen zur Drehung antreibt Derartige Zentrifugen mit Luftantrieb sind beispielsweise in den US-Patentschriften 34 56 875 oder 22 13 107
beschrieben.
Da derartige luftbetriebene Zentrifugalrotoren auf einem im wesentlichen reibungsfreien Luftkissen gelagert sind, bereitet die Schaffung eines Luftzufuhrsystems, mit welchem der Rotor allmählich bis zum
vollständigen Stillstand abgebremst werden kann, Schwierigkeiten. Zwar kann man konstruktiv große
Anstrengungen unternehmen, um jegliche durch den Stopp-Luftstrom verursachten Rotationseffekte so klein
wie möglich zu halten; jedoch ist es unmöglich, derartige Rotationseffekte vollständig auszuschließen. Es verbleibt stets eine gewisse restliche «Windradwirkung«
(windmilling) der Lagerungs- oder Halteluftstroms an
den Turbinen-»Schaufeln« bzw. -»Flügeln« eines derartigen Rotors.
die Beladung des Rotors mit der Probe stets gewisse
kritischen Drehzahlen liegen gewöhnlich im verhältnis-
mäßig niedrigen Drehzahlbereich und die Präcessions-
und/oder Taumelerscheinungen des Rotors können so
stark werden, daß es zu einer Wiedervermischung der
seiner normalen Drehachse fortspringt und in der
Bei den Zentrifugen gemäß den weiter obengenannten US-Patentschriften 34 56 375 oder 22 13 107 ist
entlang dem oberen Umfang des mit dem Rotor und den Antriebsluftdüsen konzentrischen Rotorsitzes ein Ring
bzw. ein ringförmiges Kissen vorgesehen, auf welchem der Rotor im abgesenkten Zustand aufsitzt und das
während des Start- und des Bremsvorgangs durch Reibungseingriff mit der Rotorunterseite eine Stabilisierungs- und damit einhergehend auch eine Bremswir
kung ausübt. Zu dieser Bremswirkung kann es jedoch, wie gesagt, nur im abgesenkten Zustand des Rotors
kommen, d.h. in der Anfangs-Startphase oder in der
letzten Phase des Abbremsvorgangs. Eine wahlweise,
willkürliche Bremsung im voll abgehobenen, luftkissengelagerten Zustand des Rotors, also etwa zu Beginn des
Abbremsvorgangs und gerade während des kritischen Teils des Abbremsvorgangs beim Durchgang durch die
kritischen Drehzahlbereiche, solange der Rotor noch abgehoben ist, ist mit dieser bekannten Anordnung
grundsätzlich nicht möglich.
Aus den US-Patentschriften 33 22 338 und 34 30 852 sind bei stehend gelagerten Zentrifugen, d. h. Zentrifugen,
deren Rotor auf einer von unten kommenden mechanischen Antriebswelle in Antriebsverbindung mit
dieser sitzt, Stabilisiervorrichtungen bekannt, welche
von oben her mit der Oberseite des Rotors in Berührung gebracht werden können. Derartige von oben her
wirkende Stabilisiervorrichtungen sind für auf einem Luftkissen gelagerte luftgetriebene Zentrifugen grundsätzlich
unbrauchbar. Jeder Versuch, einen luftgetriebenen Rotor durch Reibungseingriff von oben her zu
stabilisieren, hätte zur Folge, daß der Rotor aus der Soll-Lage seiner Rotationsachse herausspringt und in
der Rotorkammer herumschlägt
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, im voll luftkissengestützten, d. h. vom Rotorsitz abgehobenen
und im wesentlichen reibungsfrei auf dem Luftkissen rotierenden Zustand des Rotors wahlweise
Brenismomente aufzubringen und den Rotor von relativ hohen Drehzahlen bis zum praktischen Stillstand
abzubremsen, unter zuverlässiger Stabilisierung während des gesamten Bremsvorgangs insbesondere beim
Durchgang durch die kritischen Drehzahlbereiche mit Vibrationsneigung des Rotors.
Zu diesem Zweck ist bei einer Zentrifuge der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung im
Rotorsitz ein in axialer Richtung zwischen einer Ruhestellung und einer Reibeingriffsstellung mit der
Rotorunterseite verstellbares Stabilisier- und Bremsglied vorgesehen.
Nach dem Grundgedanken der Erfindung besteht jomit die Möglichkeit, bei einer derartigen Zentrifuge
mit Luftantrieb im abgehobenen, d. h. auf einem Luftkissen schwebegelagerten Zustand des Rotors zur
Stabilisierung des Rotors bei niedrigeren Drehzahlen, insbesondere während des Abbreimsvorgangs beim
Durchgang durch die kritischen Drehzahlbereiche, willkürlich, d. h. bedarfsweise, eine zusätzliche geringfügige
mechanische Lagerabstützung durch Reibungseingriff an der Rotor-Unterseite zur Wirkung zu bringen.
Diese zusätzliche mechanische Lagerabstützung bewirkt gleichzeitig eins Bremsung des Rotors; die
geringfügige mechanische Abstützung wird in Form einer kleinen Reibungslast aufgebracht, welche eine
allmähliche Verzögerung des Rotors und gleichzeitige Schwebelagerung des Rotors bei dessen Durchgang
durch kritische Drehzahlen während der Abbremsung bewirkt.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß im Rotorsitz zur
Schwebelagerung des Rotors nach Abschaltung der Antriebsdruckluft, außerdem weitere Düsen vorgesehen
sind, mittels welcher Druckiuftstrahlen gegen den von
Turbinenschaufel freien Bereich der Rotorunterseite gerichtet werden. Mittels eines derartigen zusätzlichen,
unabhängig vom Antriebsdruckluftsystem wirksamen Schwebelagerungs-Druckluftsystem kann somit die
Schwebelagerung das Rotors in seinem vom Rotorsitz
abgehobenen Zustand auch nach Abschaltung des Antriebsluftsystems aufrechterhalten werden, derart
daß der gesamte Abbremsvorgang bis zum Stillstand im schwebegelagerten, abgehobenen Rotorzustand unter
entsprechender bewußter, dosierter Betätigung des erfindungsgemäßen Stabilisierungs- und Bremsglieds
mit behutsamem Reibungseingriff mit der Rotorunterseite durchgeführt werden kann. Auf diese Weise ist
eine optimale Gestaltung des gesamten Abbremsvorgangs unter weitgehender Vermeidung jeglicher größerer
Vibrationen und Erschütterungen und dadurch
ίο bedingter Rückvermischungsgefahr für die zentrifugierten
Proben gewährleistet
Vorzugsweise sind diese Düsen unter einem kleinen Winkel entgegen der Drehrichtung des Rotors geneigt
angeordnet; auf diese Weise kann einem eventuell, durch die längs der angeformten Turbinenschaufeln
bzw. -flügel an der Rotorunterseite abfließenden Schwebelagerungsluftströme erzeugten restlichen Antriebsmoment
entgegengewirkt werden.
Nach bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Buchse aus Polytetrafluoräthylen besteht und daß dr. Stabiliser- und Bremsglied in seiner Reiburigseingiiff-steüung unter nach oben gerichteter Federvorspannung steht Die Federvorspannung kann einstellbar sein. Zur Halterung des Stabilisier- und Bremsglieds kann ein schallbarer Elektromagnet vorgesehen sein.
Nach bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Buchse aus Polytetrafluoräthylen besteht und daß dr. Stabiliser- und Bremsglied in seiner Reiburigseingiiff-steüung unter nach oben gerichteter Federvorspannung steht Die Federvorspannung kann einstellbar sein. Zur Halterung des Stabilisier- und Bremsglieds kann ein schallbarer Elektromagnet vorgesehen sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachstehend näher
erläutert Es zeigt
F i g. 1 in geschnittener Seitenansich; eine Zentrifuge
mit Luftantrieb, wobei die Strömungswege und -richtung der Luftströme für den Antrieb und die
Lagerung des Rotors durch Pfeile angedeutet sind,
F i g. 2 eine Teilschnittansicht längs der Linie 2-2 in F i g. 1 zur Veranschaulichung des Brems- und Stabilisierungsbetätigungsgliedes
in seiner nicht-aktiven Stellung,
F i g. 3 eine der F i g. 2 entsprechende Teilansicht zur Veranschaulichung der Lage der Brems- und Stabilisierte
vorrichtung in ihrer Betätigungsstellung,
F i g. 4 in perspektivischer Teilansicht die Brems- und Stüinlisier-Betätigungsvorrichtung, zur Veranschaulichung
einer Federvorspannung für den Bremszapfen in Richtung nach oben auf den Rotor zu,
■»5 Fig.5 in teilweise geschnittener Teilseitenansicht
(mit Schnitt längs der Linie 5-5 in Fig. ί) eine
Antriebsstrahldüse, mittels welcher ein Luftstrom auf die als Schaufel wirkenden Einkerbungen am Rotor
gelenkt werden kann,
Fig.6 eine teilweise geschnittene Teilseitenansicht
im Schnitt längs der Linie 6-6 in F i g. 1 zur Veranschaulichung des Zusammenwirkens zwischen
dem Rotor und den diesen tragenden und lagernden L-uffVchldusen,
F i g. 7 in Teilseitenansicht eine andere Ausführungsform einer erfindu'igsgemäßen Brems- und Stabilisiervorrichtung.
In Fig. 1 ist eine Zentrifugenapparatur gemäß einer bevorzugten Ansführungsform der Erfindung dargestellt.
Die Apparatur weist ein Außengehäuse ti auf, welches ein Rotorgehäuse 12 trägt, in welchem eine im
wesentlichen zylindrische Rotorkammer 13 vorgesehen ist. An dem Gehäuse ist zum Verschluß dir Rotorkammer
13 an ihrer offenen Oberseite ein Deckel 14 befestigt: der Deckel 14 ist bei 16 an dem Gehäuse ti
angelenkt, derart, dall er nach oben vom offenen Ende der Rotorkammer 13 weg umgeschwenkt werden kann.
Im unteren Teil der Rotorkammer 13 ist ein als Ganzes
mit 17 bezeichneter Rotorsitz angeordnet. Dieser Rotorsitz 17 weist einen am Boden des Gehäuses 12
befestigten Stator 18 auf, welcher mit einem abwärts gerichteten zylindrischen Fortsatz 18a versehen ist, der
mit einer durch das Unterteil des Gehäuses 12 führenden öffnung oder Ausnehmung 26 ausgerichtet
ist Auf der Oberseite 21 des Stators 18 ist ein Statorlager 19 »freischwimmend« zwischen Ringflanschen
22 und 23 angeordnet Unterhalb des Stators 18 ist ein O-Ring 24 zur Abdichtung an der Unterseite des
Stators 18 vorgesehen. Der abwärts gerichtete Fortsatz 18a ist ebenfalls mit einer Nut und einem O-Ring 28
versehen, die eine Abdichtung zwischen dem abwärts gerichteten zylindrischen Fortsatz und dem Gehäuse 12
bilden.
Innerhalb der Rotorkammer 13 ist auf dem Rotorsitz 17 ein Rotor 31 angeordnet, der an seiner Unterseite
sich konisch verjüngend ausgebildet ist. Mit anderen Worten: Die Rotorunterseite 32 des Rotors 31 hat im
wesentlichen konische Form und ist mit mehreren Turbinen-»schaufeln« bzw. -»flügeln« 33 versehen (die
am besten in den F i g. 5 und 6 ersichtlich sind). Die Turbinenschaufeln 33 sind in Abständen um die gesamte
Unterseite 32 des Rotors herum vorgesehen und dienen zum Antrieb des Rotors 31 mittels Druckluft.
Die konische Rotorunterseite 32 ist so ausgebildet, daß sie in der in F i g. 1 angedeuteten Weise auf dem
Statorlager 19 aufsitzt Der Konuswinkel der Rotorunterseite ist etwas kleiner als der des Statorlagers 19
und des Stators 18. Im Ruhezustand ruht der Rotor 31 auf dem Statorlager 19 auf.
Über eine Rohrleitung 36 und ein Ventil 37 wird ein Antriebs-Druckluftstrom dem Gehäuse zugeführt. Die
Druckluft wird über eine Zufuhrleitung und ein geeignetes Verbindungsstück 38 dem Gehäuse 12
zugeführt von wo sie über einen Kanal 39 in eine ringförmige Verteilerleitung 41 strömt. Aus der
ringförmigen Verteilerleitung 41 wird die Druckluft durch mehrere in Abständen entlang dem Stator 18
angeordnete Antriebsluftstrahldüsen 42 nach oben gerichtet. Die ringförmige Verteilerleitung 41 ist. wie
aus F i g. 1 ersichtlich, mittels O-Ringen 24 und 28 abgedichtet Die Zufuhr des Antriebsluftstroms durch
die Düse 42 ist am besten aus F i g. 5 ersichtlich, in welcher die Düse 42 unter einem Winkel von annähernd
60° bezüglich der Schaufeln 33 geneigt dargestellt ist. Die Düsen 42 richten Druckluftströme gegen die
Schaufeln bzw. Flügel 33 zum Drehantrieb und zur gleichzeitigen Lagerung des Rotors. In F i g. 1 ist der
Winkel mit etwa 60° dargestellt; jedoch sei ausdrücklich
betont daß je nach der Form der Schaufeln bzw. Flügel 33 auch Anordnungen mit anderweitigen geeigneten
Winkeln vorgesehen werden können. Bei einer praktisch getesteten Ausführungsform waren die Düsen 42
unter 90° bezüglich der mittleren ebenen Fläche der Rotorschaufeln angeordnet was außerordentlich hohe
Drehzahlen ergab.
Sobald die Druckluftströme gegen den Rotor und die an diesem vorgesehenen Turbinenschaufeln oder -flügel
33 gelenkt werden, beginnt sich der Rotor 31 zu drehen. Er wird sodann bei hohen Drehzahlen auf einem
zwischen dem Rotor 31 und der Rotorsitz 17 sich ausbildenden Luftkissen getragen. Wie ir. Fig. 1 durch
den Luftspalt 43 veranschaulicht berührt der Rotor den Stator 18 oder das Statoriager i9 nicht Der Luftspalt 43
wirkt auch als Austrittsauslaß für die Druckluft nachdem sie den Rotor getragen, zur Drehung
angetrieben und berührt hat Die Luft tritt sodann in die Rotorkammer 13 ein und aus dieser durch mehrere
Öffnungen 44 in dem Gehäuse 12 und dem Außengehäuse 11 aus.
Zum Anhalten des Rotors und zu seiner Lagerung während des Abbrems- oder Verzögerungsvorgangs ist
ein zweiter oder Schwebungslagerungs- Druckluftstrom vorgesehen, der über eine Leitung 51 und ein Ventil 52
in die Apparatur eingeführt und mittels eines Fittings 53 mit dem Rotorgehäuse 12 verbunden ist. Durch einen
Kanal 54 in dem Gehäuse 12 wird der Schwebelagerungs-Luftstrom einer ringförmigen Sanimcl- bzw.
Verteilerleitung 5f> zugeführt; aus dieser wird er mehreren Düsen 57 zugeführt, welche auf die Unterseite
des Rotors 31 ausgerichtet sind. Der Schwebelagerungs-Luftstrom kann entweder auch während der Beaufschlagung
mit dem Antriebsluftstrom kontinuierlich durch die Düsen 57 zugeführt werden. Falls jedoch der
Schwebelagerungs-Luftstrom nicht in dieser Weise kontinuierlich zugeführt wird, soll er jedenfalls uniniiielbar
vor der Abschaltung oder gleichzeitig mit der Abschaltung des Antriebs-Luftstroms eingeschaltet
werden, um sicherzustellen, daß der Rotor 31 nicht auf seine Sitzfläche herabfällt. Auf diese Weise wird der
Rotor kontinuierlich durch ein Luftkissen zwischen dem Rotor und dem Rotorsitz 17 getragen. Wie am besten
aus F i g. 6 ersichtlich, sind die Düsen 57 nahezu parallel einer durch die Achse des Rotorsitzes gehenden Ebene
angeordnet. In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Düsen 57 so auszubilden und anzuordnen.
daß ihr Luftstrom unter einem Winkel von 5° oder weniger entgegen der Drehrichtung des Rotors
gerichtet verläuft. Dies kann im Sinne einer Verzögerung der Drehbewegung des Rotors 31 und damit einer
Bremsung des Rotors, wirken.
Die Ventile 37 und 52 dienen zur Steuerung bzw. Regelung des Luftdrucks und können entweder von
Hand oder elektromechanisch, beispielsweise mittels Elektromagneten 37a und 52a betätigbar sein. Die
Elektromagneten 37a und 52a können elektrisch so miteinander verriegelt sein, daß bei Schließung des
Ventils 37 sogleich das Ventil 52 geöffnet wird oder vorzugsweise das Ventil 52 unmittelbar vor der
Schließung des Ventils 37 geöffnet wird. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel wird der Schwebelagerungs-
+5 Luftstrom durch die Strahldüsen 57 zugeführt Zwar
können große Anstrengungen vorgenommen werden, um einen Rotationseffekt des Schwebelagerungs-Luftstroms
so klein als möglich zu halten, jedoch ist es unmöglich, die Wirkung des durch die Turbinenschaufein
33 strömenden Schwebelagerungs-Luftstroms vollständig zu eliminieren. Der Schwebelagerungi-Luftstrom
neigt so zu einer weiteren Rotation des Rotors, was üblicherweise als »Windrad-Effekt« (»windmilling«)
bezeichnet wird. Um zu gewährleisten, daß der Rotor zur Ruhe kommt und nicht etwa als Folge der
Schwebelagerungs-Luftströme weiter rotiert oder seine
Drehrichtung umkehrt, ist eine Brems- und Stabilisiervorrichtung vorgesehen, welche den Rotor allmählich
zu einem vollständigen Stillstand bringt
so Diese Vorrichtung ist in F i g. 1 gezeigt und weist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform eine Buch: i 61 als Friktionslagervorrichtung auf. die in einer Öffnung oder Ausnehmung 62 im Unterteil des Rotors 31 angeordnet ist
so Diese Vorrichtung ist in F i g. 1 gezeigt und weist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform eine Buch: i 61 als Friktionslagervorrichtung auf. die in einer Öffnung oder Ausnehmung 62 im Unterteil des Rotors 31 angeordnet ist
" Die Buchse 61 besteht vorzugsweise aus Polytetrafluoräthylen
oder einem anderweitigen verhältnismäßig weichen und glatten Kunststoffmaterial. Ein einen
Zapfen 65 und ein Bremsteil umfassendes Stabilisier-
und Bremsglied 78 ist so angeordnet, daß es axial nach oben zur Berührung mit der Friktionslagerung an dem
Rotor verschiebbar ist. Der Zapfen 65 ist in einer Führungsbuchse 66 gehaltert, die zentrisch innerhalb
der durch das Unterteil des Rotorgehäuses 12 führenden Ausnehmung 26 angeordnet ist. Die Buchse 66 bildet mit
der Ausnehmung 26 die Verteilerleitung 56 für die Schwebelagerungs-Luft. Die Buchse 66 ruht auf einem
O-Riiij» 67, der seinerseits auf einer unteren Schulter 69
der Ausnehmung 26 angeordnet ist. Dies bildet eine Abdichtung gegen Austritt von Luft durch den unteren
Teil der Ausnehmung 26.
Wie am besten aus F i g. I ersichtlich, weist die Brems- und Stabilisiervorrichtung auch eine Vorspannung auf,
die bei der gezeigten bevorzugten Ausführungsform in is
Form einer Feder 71 ausgebildet ist, welche gegen das Unterteil des Zapfens 65 anliegt. Bei dieser bevorzugten
Ausführungsform hat die Vorspannfeder die Form eines langen Federteils, welches durch eine Nut 65a am
unteren Ende des Zapfens 65 verläuft. Das Federteii ist λι
um einen Federhalterungshebel 72 gewickelt, der seinerseits auf einem im Außengehäuse unterhalb des
Gehäuses 12 angeordneten Lagerwinkel 73 gelagert ist. Der Hebel 72 ist an seinem einen durch das
Außengehäuse 11 herausstehenden Ende mit einer Kerbe versehen, derart, daß der Hebel zur Einstellung
der Vorspannkraft des Federteils verdrehbar ist.
Im folgenden wird die Wirkungsweise der Brems- und Stabilisierungsvorrichtung an Hand der F i g. 2,3 und 4
beschrieben. Wie aus F i g. 4 ersichtlich, ist die Buchse 66 in ihrem unteren Teil rohrförmig ausgebildet und
erstreckt sich nach unten bis zu einer Stelle, wo sie auf der Oberfläche 76a eines Elektromagneten 76 aufruht.
Die Stromzufuhr zu dem Elektromagneten 76 erfolgt über Leitungen 79, die mit (nicht dargestellten)
Schaltvorrichtungen verbunden sind. Die Buchse 66 ist an ihrem unteren Ende mit gegenüberliegenden
V-förmigen Kerben 66a versehen, in welche das längliche Federteil einsetzbar ist.
Wie aus F i g. 2 ersichtlich, zieht der Elektromagnet 76 *o
bei Strombeaufschlagung den aus einem magnetisch anziehbaren Material, wie beispielsweise Stahl, gebildeten
Zapfen 65 in Richtung auf die Oberfläche 76a des Magneten an. Das untere Ende des Zapfens 65 wird
jedoch an einer Berührung der Oberfläche 76a des *5 Magneten dadurch gehindert, daß die Unterseite 78a
des konischen Bremsteils 78 gegen die Oberseite 666 der Buchse 66 zur Anlage kommt. In der in F i g. 2
gezeigten Stellung ist der Elektromagnet mit Strom beaufschlagt und der Zapfen 65 und das zugeordnete
Stabilisier- und Bremsglied 78 ist aus seiner Eingriffsstellung mit der im Unterteil des Rotors 31 vorgesehenen
Buchse 61 zurückgezogen. Falls die Rotordrehung angehalten oder verlangsamt werden soll, wird der
Schwebelagerungs-Luftstrom ein- und der Antriebsluftstrom ausgeschaltet Sobald der Rotor auf eine
vorgegebene Drehzahl oberhalb der kritischen Rotordrehzahl abgebremst ist, wird der Elektromagnet 76
ausgeschaltet Das Federteil drückt sodann den Zapfen 65 in Richtung nach oben, bis das konische Stabilisier- «>
und Bremsglied 78 in Anlage gegen die untere Innenkante 61a der Buchse 61 gelangt, wie in Fig.3
dargestellt Hierdurch wird auf den rotierenden Rotor eine geringfügige nach oben genchtete Kraft ausgeübt,
die ihrerseits eine Hemm- oder Reibungslast hervorruft, welche ausreicht, um den Rotor bis zum Stillstand
abzubremsen. Während so die Rotordrehzahl infolge der Reibungshemmung des konischen Stabilisier- und
Bremsglied 78 sich verringert, stabilisiert das Bremsglied gleichzeitig auch den Rotor bei dessen Durchgang
durch kritische Drehzahlen, die andernfalls eine Präcession oder Vibration des Rotors in einem Ausmaß
hervorrufen könnten, daß der Rotor die Seitenflächen des Sitzes berührt oder daß die zentrifugierten
Substanzen wieder vermischt werden.
Die Betätigungskraft der Feder 71 wird außerordentlich klein gehalten, ebenso wie die Reibung zwischen der
Buchse 61 und dem Stabilisier- und Bremsglied 78. Der Rotor ist daher weiterhin weitgehend luft-gelagert;
jedoch ist nunmehr eine wesentlich erhöhte seitliche Begrenzungskraft vorhanden, welche die erwähnte
Tendenz des Rotors zu Präcessionsbewegungen oder Vibrationen beseitigt. Außerdem reicht die kleine
Reibungskomponente zur Überwindung des erwähnten »Windrad-Effekts« aus und gewährleistet einen glatten
Auslauf des Rotors bis zum vollständigen Stillstand. Sobald der Rotor vollständig zur Ruhe gekommen ist,
wird sodann der Schwebeiagerungs-Luftstrom abgeschaltet,
so daß der Rotor 31 auf dem Statorlager 19 aufruhen kann. Es sei betont, daß nach der Abschaltung
der Schwebelagerungs-Luftströme die (aufwärts gerichtete) Kraft der Brems- und Stabilisierungsvorrichtung
nur eine sehr geringe Auswirkung auf die Stützung des Rotors besitzt, der sich vielmehr sogleich bis auf seinen
Sitz 17 abwärts bewegt. Praktisch wird dadurch eine sehr gering belastete mechanische Lagerung geschaffen,
die bei einer bestimmten Drehzahl oberhalb der kritischen Drehzahl einschaltbar ist, bei welcher bisher
eine Stabilisierung eines derartigen Systems nach anderen Verfahren sich als unmöglich erwiesen hatte.
Wie aus den F i g. 2 und 3 ersichtlich, ist der Zapfen 65 nach oben bis zum Anschlag der Feder 71 gegen das
obere Ende der am unteren Ende der Führungsbuchse 66 vorgesehenen Kerbe 66a verstellbar. Normalerweise
ist dieser Verstellweg des Betätigungszapfens sehr klein, da der Rotor sich im Zustand seiner Lagerung auf dem
Luftkissen in dem Spalt 43 nicht all zu weit nach oben verschiebt. Die Betätigungsstange und das an ihr
befestigte Bremsglied werden nur gerade so weit verstellt, daß das Bremsglied in Eingriff mit der Buchse
61 in dem frei schwimmend gelagerten Rotor 31 gelagert. Da des Rotor wie gesagt auf dem Luftkissen
freischwimmend gelagert ist, ist es andererseits jedoch auch erforderlich, einen ausreichenden »Verstellweg«
für die Bremsvorrichtung vorzusehen. Durch die konusförmige Ausbildung des Stabilisier- und Bremsgliedes
78 ist es ferner möglich, den Eingriff mit der unteren Innenkante 61a der Buchse 61 zu gewährleisten,
selbst wenn der Rotor gerade um eine Achse rotiert, die nicht ganz mit der Achse des Zapfens 65 zusammenfällt
Auf diese Weise ist ein vernünftiger Spielraum zur Kompensation von Fehlern in das System eingebaut
Für die Ausübung einer aufwärts genchteten Vorspannungskraft für die Brems- und Stabilisiervorrichtung
können auch andere Mittel Anwendung finden. Beispielsweise könnte der Elektromagnet 76 zur
Abstoßung eines aus einem geeigneten magnetisierbaren Material hergestellten Zapfens 65 verwendet
werden. Oder es könnte ein Niederdruckluftstrom vorgesehen werden, der einen kleinen aufwärts
gerichteten Schub auf den Zapfen 65 ausübt, sobald der Antriebsluftstrahl abgeschaltet wird oder die Rotordrehzahl
auf einen vorgegebenen Drehzahlwert oberhalb der kritischen Rotordrehzah! absinkt
In F i g. 7 ist eine zweite Ausführungsform der Brems- und Stabilisiervorrichtung gemäß der Erfindung veran-
schaulicht, bei welcher der Rotor auch in seinem untersten Teil konisch ausgebildet ist und der Zapfen 65
mit einem zylindrischen Flansch 81 versehen ist, in welchem eine zylindrische Buchse 82 aus Polytetrafluoräthylen
oder dergleichen angeordnet ist. Sobald der (in dieser Zeichnung nicht dargestellte) Elektroma-
10
gnet abgeschaltet wird, bewegt sich der Zapfen 65 nach oben und die Buchse 82 gelangt in Anlage mit der
unteren Schrägfläche an der Unterseite des Rotors 31 und stabilisiert den Rotor bei seinem Durchgang durch
die kritischen Präzessionsdrehzahlen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Zentrifuge mit Luftantrieb, mit einer Rotorkammer, in deren Boden ein Sitz zur Lagerung und
Halterung des Rotors im Ruhezustand vorgesehen ist, mit einem Rotor, welcher eine nach unten
konisch verjüngte Unterseite aufweist, mit in dem Rotorsitz vorgesehenen Düsen, mittels welcher
Druckluftstrahlen gegen die Konusfläche der Rotorunterseite unter Lagerung des Rotors auf einem
Luftkissen gerichtet werden können, sowie mit an dieser Konusfläche angeformten Turbinenschaufeln
oder -flügeln zum Drehantrieb des Rotors durch die Luftstrahlen, sowie mit Mitteln zum Stabilisieren
unter konzentrischem Reibschluß mit der Rotorunterseite, dadurchgekennzeichnet, daß
runterseite, dadurch gekennzeichnet, daß im Rotorita (17) ein in axialer Richtung zwischen
einer Ruhestellung und einer Reibeingriffsstellung mit der Rotorunterseite (32) verstellbare Stabilisier-
und Bremsglied (78,81) vorgesehen ist
2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Rotorsitz (17) zur Schwebelagerung
des Rotors nach Abschaltung der Antriebsdruckluft, außerdem weitere Düsen (57) vorgesehen sind,
mittels welcher Druckluftstrahlen gegen den von Turbinenschaufeln freien Bereich der Rotorunterseite (32) gerichtet werden können.
3. Zentrifuge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dau die Düsen (57) unter einem kleinen
Winkel entgegen der Dre/.ichtung des Rotors geneigt angeordnet sind
4. Zentrifuge nach einem de- Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer konzentrischen Bohrung (62) in der Rotorunterseite (32) eine
Buchse (61) angeordnet ist, und daß das Stabiüsier- und Bremsglied (78) an seiner Oberseite kegelstumpfförmig zum Reibungseingriff mit der unteren
Innenkante (61a,Jder Buchse (61) ausgebildet ist
5. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorunterseili
(32) kegelig ausgebildet ist, und daß das Stabilisier- und Bremsglied (81,Fi g. 7) an seiner Oberseite eine
zylindrische Buchse (82, F i g. 7) zum Reibungseingriff mit der Rotorunterseite aufweist
6. Zentrifuge nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (61; 82) aus
Polytetrafluoräthylen besteht und daß das Stabilisier- und Bremsglied (78; 81) in seiner Reibungseingriffsstellung unter nach oben gerichteter Federvorspannung (71) steht.
7. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stabilisier- und
Bremsglied (78; 81) mittels eines zum Rotor koaxialen Zapfens (65) im Rotorsitz (17) axial
verschieblich ist
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/567,255 US3958753A (en) | 1975-04-11 | 1975-04-11 | Air driven centrifuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2612140A1 DE2612140A1 (de) | 1976-10-21 |
DE2612140C2 true DE2612140C2 (de) | 1983-05-05 |
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