DE2611092C3 - Bohrspülung, Beschwerungsmittel für Bohrspülungen und Verfahren zum Niederbringen von Bohrungen - Google Patents
Bohrspülung, Beschwerungsmittel für Bohrspülungen und Verfahren zum Niederbringen von BohrungenInfo
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Description
Bohrkleins erleichtert und das Absitzen des Bohrkleins bei einer Unterbrechung der Bohrspülungszirkulation
verhindert werden. Diese Eigenschaften werden der Bohrspülung bzw. dem Bohrschlamm im
allgemeinen durch kolloidale Additive verliehen, insbesondere Additive, die in den fraglichen Flüssigkeiten
quellen. In gewissen Fällen kann als gequollenes Kolloid Schiefer vorhanden sein, durch den im Verlaufe
des Bohrens gebohrt wurde oder man kann von der Oberfläche aus Tone oder Bentonit oder andere,
besonders kolloidale Tone zugeben. Man kann auch als Verdickungsmittel oder Suspendiermittel Asbest
verwenden.
Die Dichte des Bohrschlammes bzw. der Bohrspülung, die im allgemeinen als das Gewicht des Bohrschlamms
bzw. der Bohrspülung angesprochen wird, wird erforderlichenfalls dadurch gesteigert, daß man
die Bohrspülung mit feinverteilten Feststoffen versetzt, die eine hohe Eigendichte aufweisen. Das am
meisten für einen solchen Zweck eingesetzte Beschwerungsmittel
ist fein vermahlener Schwerspat (Baryt), obwohl man auch verschiedentlich Eisenoxid,
Zölestin, Bleiglanz oder andere Mineralien eingesetzt hat. Aus praktischen Gründen wird Schwerspat fast
ausschließlich für diesen Zweck verwendet, da das Material eine relativ hohe Dichte aufweist, relativ unlöslich
ist, chemisch inert ist und leicht zugänglich ist. Ein Nachteil des Schwerspats besteht in seiner Weichheit,
die einem Wert auf der Mohsschen Härteskala von 2,5 bis 3,5 entspricht. Das Ergebnis hiervon ist,
daß das gesamte Kreislaufsystem während des kontinuierlichen Bohrens als eine Art Strahlmühle wirkt,
so daß die in der Bohrspülung enthaltenen weicheren Mineralteilchen verrieben und nach und nach zu einer
kleineren Teilchengröße vermählen werden. Eine direkte
Folge der geringeren Teilchengröße und der Zunahme der Anzahl der Teilchen ist eine unerwünschte
graduelle Zunahme der Konsistenz des Bohrschlamms.
In den beiden obenerwähnten Veröffentlichungen und auch in den US-Patentschriften 1575945,
2298984, 2276075 und 2895911 sind bereits Beschwerungsmittel
beschrieben.
So ist es aus der genannten US-PS 2 276075 bereits
bekannt, als Beschwerungsmittel eine Mischung von eisenoxidhaltigen Mineralien, deren Korngröße überwiegend
kleiner als 44 Mikron ist, einzusetzen; als geeignete Mineralien werden dort vorgeschlagen:
Magnetit, rhemisch ausgefällte Eisen(II, III)-oxide,
Franklinit, Pyrrhotit, gerösteter Bornit, Chalkopyrit, Löllingit, Arsenopyrit, Wolframit, sowie pulverisiertes
Eisen oder Eisenlegierungen.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Bohrspülung zu schaffen,
- die eine höhere Dichte aufweist,
- bei der die in ihr enthaltenen Beschwerungsmittel keiner Teilchengrößenverminderung unterliegen,
und
- bei der im übrigen die sonstigen Vorteile beibehalten werden, die bei der Verwendung von t
Schwerspat als Beschwerungsmittel erreicht werden.
Im Rahmen der Erfindungsaufgabe liegt es auch, ein dementsprechendes Beschwerungsmittel vorzusehlagen
und ein Verfahren bereitzustellen, nach dem , die Dichte einer Bohrspülung eingestellt und/oder
aufrechterhalten werden kann.
Es wurde nun gefunden, daß eine Bohrspülung auf Grundlage von Wasser, Öl oder einer Emulsion aus
Wasser und Öl, eines üblichen Verdichtungsmittels und von Ilmenit als Beschwerungsmittel eine im Sinne
der genannten Aufgaben verbesserte Bohrspülung er-
> gibt.
Gegenstand der Erfindung ist somit die Bohrspülung gemäß Anspruch 1, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie Ilmenit als Beschwerungsmittel enthält, dessen Korngröße zu mindestens 85 Gew.-% unter
ι 44 Mikron liegt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist das Beschwerungsmittel gemäß Anspruch 9, das ein Gemisch
feiner Teilchen aus 1 bis 99 Gew.-% Ilmenit und 99 bis 1 Gew.-% Schwerspat, Hämatit, Zölestin.
> Bleiglanz oder Mischungen davon darstellt.
Gegenstand der Erfindung ist ferner das Verfahren zum Niederbringen vor. Bohrungen gemäß Anspruch
6, das durch Zusatz von Ilmenitteilchen als Beschwerungsmittel zu der Bohrspülung gekennzeichnet
ι ist, wobei die Korngröße des Ilmenits zu mindestens 85 Gew.-% kleiner ist als 44 Mikron.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, in der auf die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird. Es zeigt
Fig. 1 die Verminderung der Teilchengröße verschiedener Beschwerungsmittel während des mechanischen
Durcharbeitens von Suspensionen dieser Beschwerungsmittel, ur.d
Fig. 2 gewisse Theologische Eigenschaften von ι Bohrspülungen, die verschiedene Beschwerungsmittel
enthalten, als Funktion der Zeitdauer der mechanischen Durcharbeitung.
Ganz allgemein wird erfindungsgemäß eine Bohrspülung der definierten Art mit zerkleinertem Ilmenit
, versetzt, der eine solche Teilchengröße aufweist, daß mindestens 85 Gew.-% des Materials durch ein Sieb
mit einer lichten Maschenweite von 0,044 mm dringen, wobei der ilmenit in einer solchen Menge zugegeben
wird, daß sich eine wesentliche Steigerung der < Dichte des Bohrspülmittels bzw. des Bohrschlamms
ergibt und wobei insbesondere eine Steigerung der Dichte des Bohrspülmittels von einem als zu niedrig
angesehenen Wert auf einen Wert erreicht wird, der für die vorherrschenden Bohrbedingungen als angemessen
anzusehen ist.
Ilmenit ist ein häufig vorkommendes Mineral, bei dem es sich chemisch um Eisen(II)-titanat handelt.
Das Material ist beispielsweise in Band 5 des Buches »Rock-Forming Minerals« von W. A. Deer et al.,
London, 1962, Seiten 28 bis 33 und in dem Kapitel »Titanium« auf den Seiten 851 bis 880 des Buches
»Industrial Minerals and Rocks«, 3. Auflage, New York, 1960, beschrieben. Typische Analysen zeigen
einen Gehalt von etwa 45 % Titandioxid und etwa 33 bis 37% Eisen, obwohl sich erhebliche Variationen
ergeben und häufig Begleitelemente, wie Magnesium, Mangan, Calcium und Vanadium in Mengen von im
allgemeinen weniger als 1 % enthalten sind. Der für die erfindungsgemäßen Zwecke geeignete Ilmenit
sollte eine Dichte von mindestens 4,3 g/cm3 aufweisen. Einige Ilmenit-Träger besitzen eine so hohe Qualität,
daß das Material ohne Aufbereitung verwendet werden kann, während andere Produkte unter Anwendung
üblicher metallurgischer Verfahrensweisen aufgearbeitet werden müssen, damit die obenerwähnte
minimale Dichte erreicht wird. In allen Fällen wird der erfindungsgemäß zu verwendende Ilmenit
auf eine solche Teilchengröße vermählen, daß minde-
stens 85 Gew.-% des Materials durch ein Sieb mit einerlichten
Maschenweite von 0,044 mm dringen, wobei man in gewissen Fällen das Material noch feiner
vermahlt, so daß 90 bis 92% des Materials eine Teilchengröße von weniger als 0,044 mm aufweisen. Dies
kann ohne weiteres mit Hilfe von üblichen Mahlverfahren erreicht werden.
Wie bereits erwähnt, besitzen die Bohrspülungen üblicherweise Nicht-Newtonsche Viskositätseigenschaften.
Dies bedeutet, daß sie sich von echten Flüssigkeiten, wie reinem öl oder reinem Wasser, dadurch
unterscheiden, daß sie ein plastisches Verhalten zeigen, d. h. es gibt für solche Fluide eine endliche (wenn
auch sehr geringe) Schubspannung, unterhalb der keine Scherung erfolgt. Hierauf beruht die Tatsache,
daß die Bohrspülung feinvermahlene Teilchen mit einer größeren Dichte, als sie die Bohrspülung selbst
aufweist, zu enthalten vermag, ohne daß ein Absitzen der Teilchen erfolgt. Diese Eigenschaft wird der
Bohrspülung bzw. dem Bohrschlamm dadurch verliehen, daß man Substanzen zusetzt, die der Bequemlichkeit
halber als Verdickungsmittel bezeichnet werden können. Im Fall von üblichen Bohrschlämmen auf
der Grundlage von Wasser kann das Verdickungsmittel, wie bereits erwähnt, aus den durchbohrten tonhaltigen
Formationen stammen, wie Schiefer oder tonhaltigen Sanden, so daß das Material durch das
Bohren in den Bohrschlamm eingeführt wird. Alternativ hierzu oder zusätzlich kann man die Bohrspülung
bzw. den Bohrschlamm mit Tonen versetzen, einschließlich der hochkolloidalen Tone, wie Montmorillonit
und Attapulgit. Als Verdicker kann man auch eine große Vielzahl von anderen, in Wasser dispergierbaren
Kolloiden verwenden, wie Stärke, Cellulosederivate, Natriumpolyacrylat oder natürliche
Gummen, wie Karayagummi, Bakteriengummen, wie die von gewissen Xanthomonas-Spezies gebildeten.
Wenn das Grundfluid des Bohrschlamms bzw. der Bohrspülung ein Öl ist, verwendet man als Verdikkungsmittel
ein Material, das eine ähnliche Wirkung in einer oleophilen Umgebung ergibt. Typische Produkte
für diesen Zweck sind Asphalt, insbesondere luftgeblasener Asphalt; Gilsonit; Seifen der Fettsäuren,
einschließlich der Tallölfettsäuren; oleophiler Betonit und oleophiler Attapulgit, wie sie in den US-Patentschriften
2531427 und 2531812 beschrieben sind; Humussäurederivate, wie sie in den US-Patentschriften
3671427 und 3775447 beschrieben sind; Magnesiumoxid und Magnesiumcarbonat; natürliche
und synthetische Kautschuke und Polyisobutylen; Asbest; und ähnliche Substanzen. Die Technologie der
Anwendung solcher Verdickungsmittel in BohrspülmiUciii
ist gut entwickelt und gut bekannt und muß daher nicht weiter erläutert werden. Die verschiedenen
Verdickungsmittel besitzen ein stark unterschiedliches Verdickungsverhalten, d. h. sie unterscheiden
sich in der Menge, die einer gegebenen Menge einer Bohrflüssigkeit zugesetzt werden muß, damit die geeignete
Konsistenz erreicht wird. Man sollte jedoch eine solche Menge des Verdickungsmittel verwenden,
daß der Ilmenit suspendiert bleibt. Allerdings sollten übermäßig große Mengen vermieden werden,
da sich sonst Schwierigkeiten beim Pumpen und beim Absieben des Bohrschlamms oder beim über Tage
erfolgenden Absitzen des Sandes einstellen können.
Die Menge, in der der Ilmenit zugesetzt wird, hängt einerseits von der angestrebten Dichte des Bohrschlammes
bzw. der Bohrspülung ab, die ihrerseits eine Folge der besonderen Bohrbedingungen ist. Die
Schwerspatmenge, die zur Erzielung einer vorgegebenen Zunahme der Dichte einer Bohrspülung notwen-"
> dig ist, ist gut bekannt; es sind nämlich Tabellen erhältlich, aus denen diese Beziehungen abgelesen
werden können. Der Dichtebereich des Ilmenits, wie es erfindungsgemäß verwendet wird, ist im wesentlichen
gleich dem des in der üblichen ölfeldpraxis an-
Ki gewandten Schwerspats, so daß die gleichen Tabellen
angewandt werden können.
Aus den obigen Ausführungen ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren grob gesprochen aus
folgendem besteht: Bohrungen werden in Formatio-ι nen, die unter Druck stehende Fluide enthalten, niedergebracht,
indem eine Bohrspülung auf der Basis von öl und Wasser oder Emulsionen aus Öl und Wasser
sowie eines Verdickungsmittels verwendet wird, die Bohrspülung in dem Bohrloch zirkuliert wird und
JH dabei die Dichte der Bohrspülung durch Zusatz von
Ilmenit der in Anspruch 9 angegebenen Teilchengröße in der jeweils erforderlichen Menge auf einen
ausreichend hohen Wert angehoben wird. Die Dichte der Bohrspülung muß dabei wenigstens so hoch sein,
.'■> daß die unter einem hohen Druck stehenden Fluide
in die betreffenden Formationen zurückgedrückt werden. Dementsprechend muß soviel Ilmenit zugesetzt
werden, daß sich eine Erhöhung der Dichte auf den erforderlichen Wert ergibt. Die Zugabe wird während
i" des Bohrvorgangs von Zeit zu Zeit wiederholt, um die Dichte stets innerhalb des ausgewählten Bereichs
zu halten.
Das Beispiel erläutert die Erfindung.
Γι Beispiel 1
Man bereitet eine Bohrspülung auf Wassergrundlage und erhöht dessen Dichte mit zwei verschiedenen
Qualitäten von Ilmenit und zu Vergleichszwecken mit einem handelsüblichen Schwerspat-Beschwerungs-
Im mittel. Die Bohrspülung auf Wassergrundlage besteht
aus Wasser, das mit 42,8 kg/m' eines handelsüblichen Wyoming-Bentonits als Verdickungsmittel versetzt
worden ist. Getrennte Proben dieser Bohrspülung werden durch Zugabe der berechneten Menge ver-
i. schiedener Beschwerungsmittel auf eine Dichte von
l,92g/ccm gebracht. Die Bohrspülungen werden dann während vieler Stunden in einem Laboratoriums-Hochgeschwindigkeitsmischer
gerührt, wobei die Eigenschaften der Bohrspülung zu Beginn der Unter-
-." suchung und nach Ablauf bestimmter Intervalle untersucht
werden und aliquote Proben der Bohrspülung einer Siebanalyse unterzogen werden, um den Gewichtsprozentsatz
des Bcschweningsmittels festzustellen,
das durch ein Sieb mit einer Maschenweite
-,-, von 0,044 mm dringt.
Die als Probe A bezeichnete llmenitprobe ist norwegischen
Ursprungs und besitzt eine Dichte von 4,53 g/ccm, während die zweite Probe aus Kanada
stammt (Probe ß) und eine Dichte von 4,44 g/ccm
mi besitzt. Der handelsübliche Schwerspat stammt aus
den Vereinigten Staaten von Amerika (Probe C) und besitzt eine Dichte von 4,24 g/ccm. Die Siebanalyse
der Schweremittel zeigt, daß 92,2%, 91,8% bzw. 91,76% der Proben A, B bzw. C durch das Sieb mit
hi der lichten Maschenweite von 0,044 mm dringen. Die
beiden mit Ilmenit bereiteten Bohrspülmittel (die Proben A bzw. B) werden mit saurem Natriumpyrophosphat
in Mengen von 0,24 bzw. 1,0 kg/t, bezogen
auf das Gewicht des llmenits. behandelt, um die anfänglichen
Eigenschaften der Bohrspülung derart einzustellen, daß sie mit den Bohrspülungen, die Schwer
spat als Beschwerungsmittel enthalten, vergleichbar sind.
Die Mengen des Beschwerungsmittels, die da/u erforderlich
sind, die Betonit-Wasser-Bohrspülung auf eine Dichte von 1,42 g ecm /u bringen, betragen für
die Proben /1,/Jhzw. C 1153, 11 58 bzw. 1178 kg/m1.
Die Siebanalyse als Funktion der Rührzeit in dem Hochgeschwindigkeitsmischer ist in der Fig. I wiedergegeben,
aus der zu erkennen ist, daß sich die Siebanalyse selbst nach 14stündigem kontinuierlichem
Rühren bei jenen Bohrflüssigkeiten nicht ändert, die mit llmenit als Schweremittel versetzt worden sind.
Andererseits zeigt die Kurve des mit Schwerspat versetzten Materials, die in der Fig. 1 als Kurve C bezeichnet
ist, eine progressive Zerkleinerung des Schwerspats. Dies spiegelt sich in den Eigenschaften
der Bohrspülung wieder, die in der Fig. 2 angegeben sind, und /war in der Kurve A für die mit dem
Schwerspat versetzte Bohrspülung und die Kuive Ii
für die mit dem norwegischen Ilmcmt versetzte Bohrspülung. Wie aus der Fig. 2 A zu erkennen ist, zeigt
die in Ccntipoise angegebene Stormer-Viskosität nach
14stündigem Rühren einen starken Anstieg für Schwerspat, während das mit dem norwegischen 11-memt
beschwerte Material eine sehr geringe Zunahme zeigt. Die Fig. 2 B und 2 C zeigen die anfängliche GeI-festigkeit
in Slormer-Gramm bzw. die Gelfestigkeit nach lOminütigem Stehen. Auch hier zeigt die mit
dem Schwerspat behandelte Bohrspülung eine wesentliche Zunahme beider Werte im Vergleich zu einer
sehr geringen Zunahme, die sieh bei der mit dem norwegischen llmenit behandelten Bohrspülung einstellt.
Fs ist zu erkennen, daß die erfindungsgemäße Verwendung
von llmenit in Bohrspülungen zu einer wesentlichen Zunahme der Dichte der Bohrspülung
führt. Es versteht sich, daß hierdurch die erfindungsgemäße Zugabe von llmenit zu solchen Bohrspülungen
nicht ausgeschlossen ist, die ein anderes Beschwerungsmittel enthalten, wie beispielsweise Schwerspat,
Hämatit, Zölestin, Bleiglanz und dgl. Natürlich werden die speziellen Vorteile, die sich durch die erfindungsgemäße
Verwendung von llmenit ergeben, in solchen Bohrspülungen dominieren, vorausgesetzt,
daß der llmenit einen überwiegenden Anteil (in Gewichtsprozent) des gesamten vorhandenen Beschwerungsmittcls
ausmacht. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, daß llmenit das Hauptbesehwerungsmittcl ist;
llmenit kann sogar das einzige Heschwerungsmitlel sein. Dies ist natürlich in der Praxis nicht in allen Fäl-
■ len möglich. Beispielsweise kann ein bereits mit
Schwerspat beladenes Bohrspülmiltel bei einer besonderen
Bohrung mit relativ zufriedenstellenden Ergebnissen eingesetzt werden, wobei sich jedoch eine
Änderung tier Bohrbedingungen einstellen kann, so
" daß die mit der Verwendung von llmenit er/ielbaren
Vorteile erwünscht sein können. In solchen Situationen ist es kaum wirtschaftlich vertretbar, die Bohrspülung
vollständig zu ersetzen.
Demzufolge betrifft die Erfindung auch neue Be-
• schwerungsmittel, die 1 bis W Gew.-% llmenit und
',".' bis I üc.v.-'/i. eines anderen. Beschwerimgsmitiels.
wie Schwerspat, enthalten, wobei beide Beschwerungsmittel
eine solche Teilchengröße aufweisen, daß mindestens X5 Gew.-'/, des Materials durch ein Sieb
mit einer Maschenweite von 0,044 iiim dringen.
Ils ist festzuhalten, daß viele llnienitlager Calciumsulfat
in Form von Gips oder Anhydrit enthalten. Wenn diese Mineralien in dem fertigen, vermahleneii
llmenit enthalten sind, üben sie eine nachteilige Wirkung auf die Eigenschaften der Bohrspülung, zu der
sie zugegeben werden, aus, solern die Bohrspülung eine übliche wäßrige Bohrspülung ist, die nicht gegen
die Ausflockungswirkung von Caleiumionen aus Calciumsulfat
stabilisiert ist.
In solchen Fällen ist es ohne weiteres möglich, das Calciumsulfatmineral durch Auslaugen auszuwaschen,
obwohl man es auch bequemerweise durch die Zugabe einer entsprechenden Menge Bariumcarbonat
zu dem llmenit vollständig inaktivieren kann. Hier-
. durch erfolgt eine doppelte Umsetzung, die zur Folge hat, daß Iiariumcarhonat und Calciumsulfat unter Bildung
von Bariumsulfat und Caleiumearbonal reagieren, die beide relativ unlöslich sind. Diese Maßnahmen
sind genauer aus der US-PS 2.V;3l<ö,
■der GB-PS n()5 173 und der NF-PS 62.Wi bekannt.
Es versteht sich jedoch von selbst, daß es nicht erforderlich
ist, das in dem eingesetzten llmenit vorhandene Calciumsulfat zu entfernen oder in anderer
ι Weise zu inaktivieren, wenn der llmenit zu einer gegen
Calciumionenausflockung stabilen oder stabilisierten Bohrspülung auf der Grundlage eines Öls oder /u ir
gendeiner anderen wäßrigen Bohrspülung /ugesel/t werden soll.
Hierzu 2 Blatt /eiclinunuen
Claims (9)
1. Bohrspülung auf Grundlage von Wasser, öl
oder einer Emulsion aus Wasser und Öl, die ein Verdickungsmittel und mindestens ein Beschwerungsmittel
in Form eines eisenoxidhaltigen Minerals enthält, dessen Korngröße überwiegend kleiner als 44 Mikron ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrspülung Ilmenit als Beschwerungsmittel enthält, dessen Korngröße zu mindestens 85 Gew.-% unter 44 Mikron liegt.
2. Bohrspülung nach Anspruch 1, mit Wasser als Basisflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spülung als Verdickungsmittel einen Ton, Bentonit, Attapulgit, ein in Wasser dispergierbares
organisches Kolloid, Asbest und/oder eine Mischung davon enthält.
3. Bohrspülung nach Anspruch 1, mit Öl als Basisflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spülung als Verdickungsmittel Asphalt, luftgeblasenen Asphalt, Gilsonit, Fettsäureseifen, oleophilen
Bentonit, oleophilen Attapulgit, Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat, einen natürlichen oder
einen synthetischen Kautschuk, Polyisobutylen, Asbest und/oder eine Mischung davon enthält.
4. Bohrspülung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschwerungs;nittel eine
Dichte von mindestens 4,3 g/cm3 aufweist.
5. Bohrspülung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß neben dem Ilmenit Schwerspat, Hämatit, Zölcslin, Bleiglanz und/oder Mischungen
davon als Beschwerungsmittel in der Spülung voihanden sind.
6. Verfahren zum Niederbringen von Bohrungen in unterirdische, untei Druck stehende Flüssigkeiten
enthaltende Formationen, bei dem eine Bohrspülung auf der Grundlage von Wasser, öl
oder einer Emulsion aus Wasser und öl mit einem Verdickungsmittel und einem eisenoxidhaltigen
Mineral als Beschwerungsmittel eingesetzt wird, dessen Korngröße überwiegend kleiner als 44 Mikron
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrspülung Ilmenit als Beschwerungsmittel zugesetzt
wird, dessen Korngröße zu mindestens 85 Gew.-% kleiner als 44 Mikron ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschwerungsmittel der
Bohrspülung während des Bohrens fallweise zugegeben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Beschwerungsmittel
mit einer Dichte von mindestens 4,3 g/cm1 einsetzt.
9. Beschwerungsmittel für Bohrspülungen, bestehend aus der Mischung eines eisenoxidhaltigen
Minerals mit mindestens einem weiteren Schwerstoff, deren Korngrößen überwiegend
kleiner als 44 Mikron sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschwerungsmittel im wesentlichen (
aus l-99Gew.-% Ilmenit und 99-1 Gew.-%
Schwerspat, Hämatit, Zölestin, Bleiglanz oder Mischungen davon besteht, und mindestens
85 Gew.-% der Beschwerungspartikel eine Korngröße von kleiner als 44 Mikron aufweisen. ,
Die Erfindung betrifft eine Bohrspülung, die insbesondere für das Niederbringen von Ölbohrungen verwendet
wird, ein Beschwerungsmittel für Bohrspülungen und ein Verfahren zum Niederbringen von
Bohrungen. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Beschwerungsmittel für Bohrspülungen sowie
die damit verbundene Möglichkeit zur Steigerung der Dichte von Bohrspülungen und zur Aufrechterhaltung
dieser Dichte.
ι Bekanntlich wird bei dem Rotary-Verfahren zum
Niederbringen von öl- und Gas-Bohrungen ein Bohrer unter Anwendung eines hohlen Bohrgestänges,
das sich bis zu der Erdoberfläche erstreckt, am Boden des Bohrloches gedreht, wobei das Gestänge einen
wesentlich geringeren Durchmesser als das Bohrloch aufweist, das durch das Bohrwerkzeug gebildet wird.
Eine Bohrspülung, die üblicherweise auch als Bohrschlamm bezeichnet wird, füllt das Bohrloch sowohl
innerhalb als auch außerhalb des hohlen Bohrgestänges aus und wird während des Bohrens kontinuierlich
durch das hohle Bohrgestänge zu dem Bohrwerkzeug gefördert, von wo es durch öffnungen austritt und
dann in dem ringförmigen Raum nach oben steigt, der durch die Außenseite des Gestängerohrs und die
Wandungen des Bohrlochs gebildet wird, das in gewissem Ausmaße verrohrt sein kann.
Die Hauptfunktion der Bohrspülung bzw. des Bohrschlamms besteht darin, das Bohrklein während
des Bohrens an die Oberfläche zu fördern, so daß das Bohren kontinuierlich durchgeführt werden kann, was
sich von dem intermittierenden Bohren stark unterscheidet, das bei dem Scilbohrverfahren angewandt
wird. Die Bohrspülung bzw. der Bohrschlamm dient auch zur Kühlung des Bohrwerkzeuges und zur
Schmierung der Schneidkanten des Bohrwerkzeuges und verhindert weiterhin das Eintreten von Formationsfluiden,
wie öl, Gas und Salzwasser, während des Bohrens in das Bohrloch. Diese zuletzt erwähnte
Funktion wird durch Aufrechterhalten eines hydrostatischen Druckunterschieds bewirkt, so daß der
Druck des Bohrschlamms in einer gegebenen Tiefe größer ist als der Druck der an dieser Stelle auftretenden
Formationsfluide. Zusätzlich sollte der Bohrschlamm im allgemeinen nicht in poröse Formationen
eindringen, da der Schlamm wegen des in dem Bohrloch vorherrschenden höheren hydrostatischen
Drucks versickern würde, wobei ein Filterkuchen auf den Wänden des Bohrlochs zurückbliebe, der schließlich
das weitere Bohren beeinträchtigen oder unterbrechen könnte. Es sind eine Reihe anderer Eigenschaften
und Funktionen zu erfüllen, auf die nicht genauer eingegangen zu werden braucht, da die Maßnahmen
gut bekannt und in einer Reihe von Büchern und Veröffentlichungen beschrieben sind, beispielsweise
in dem Buch von Walter F. Rogers »Composition and Properties of Oil Well Drilling Fluids«, 3.
Auflage, Houston, 1963; und das Kapitel »Drilling Fluids« in Kirk-Othmer »Encyclopedia of Chemical
Technology«, 2. Auflage, New York, 1965, Bd. 7, Seiten 287-307. Auf diese Veröffentlichungen sei
hiermit ausdrücklich Bezug genommen.
Die Bohrspülungen des oben beschriebenen Typs können als Grundflüssigkeit entweder öl oder Wasser
enthalten, wobei jede dieser Flüssigkeiten die andere Flüssigkeit in Form einer emulgieren Phase enthalten
kann. Die Bohrspülungen besitzen im allgemeinen ine gewisse Plastizität und zeigen auch ein thixotropes
Verhalten, wodurch dir Aufwärtstransport des
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DE2611092B2 DE2611092B2 (de) | 1980-08-07 |
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