DE4329825A1 - Zusammensetzungen und Verfahren zur Steigerung der Scherfestigkeit von Prozeßabfällen, die zum Haldenaufbau und zur Untergrundverfestigung verwendet werden - Google Patents
Zusammensetzungen und Verfahren zur Steigerung der Scherfestigkeit von Prozeßabfällen, die zum Haldenaufbau und zur Untergrundverfestigung verwendet werdenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Zusammensetzungen und Verfahren zur
Steigerung der Scherfestigkeit von Prozeßabfällen, wie bei
spielsweise den Rückständen (tailings) aus Bergbautätigkeiten,
welche zum Aufbau von Halden und zur Untergrundverfestigung
verwendet werden. Die Zusammensetzungen umfassen eine wäßrige
Dispersion der Prozeßabfallfeststoffe, Zement und ein wasser
absorbierendes Polymeres. Das bevorzugte wasserabsorbierende
Polymere ist ein Gemisch von Mannich-Acrylamidpolymeren und
Dimethyldiallylammoniumhalogenidpolymeren.
Bergbauaktivitäten gehen oft mit der Produktion grober Mengen
von äußerst feinen Abfallmaterialien in Form von wäßrigen
Aufschlämmungsrückständen (tailings) einher. Die Beseitigung
dieser Rückstände erfolgte traditionell in Tümpeln oder nach
der Entwässerung als Halden auf der Oberfläche. Das gesteiger
te Umweltschutzbewußtsein hat die Aufmerksamkeit auf die Ab
fallbeseitigungsmethoden gelenkt. Eine mögliche Methode, die
zur Beseitigung der Rückstände vorgeschlagen wurde, besteht
darin, sie als Untergrund-Rückfüllmaterial für Stützzwecke zu
verwenden. Diese Methode erfordert die Klassifizierung und
Zementierung, damit die notwendige Scherfestigkeit und Korn
pressionscharakteristik erreicht wird. Die Zugabe von wasser
absorbierenden Polymeren zu Bergwerksprodukten und Prozeßab
fällen zum Zwecke der Trocknung dieser Produkte und Prozeßab
fälle ist Stand der Technik, wie beispielsweise durch
GB-A-2 200 440 und US-A-4 690 971 demonstriert wird. Das getrocknete
Produkt oder der getrocknete Abfall, der als Resultat der Zu
gabe eines wasserabsorbierenden Polymeren, wie beispielsweise
vernetztem Natriumpolyacrylat und dergl., erhalten wird, ist
brüchig oder liegt in einem krümeligen Zustand vor.
Die Verwendung von wasserabsorbierenden Polymeren bei Rot
schlammabfällen aus einem Bayerverfahren wird in EP-A-0 388 108
diskutiert. Gemäß dieser Anmeldung soll ein wasserabsor
bierendes Polymeres mit dem Prozeßabfall eines Bayerverfahrens
vermischt werden. Der Prozeßabfall ist eine wäßrige Flüssig
keit mit darin dispergierten festen Teilchen. Das Gemisch von
Abfall und Polymeren kann leicht gepumpt werden und wird beim
Stehenlassen fest.
Die Verwendung von wasserabsorbierenden Polymeren in wäßrigen
Dispersionen, die aus verschiedenen industriellen Verfahren
stammen, ist ebenfalls Stand der Technik.
JP-A-61 212 399 beschreibt eine Zusammensetzung, bestehend aus
Zement, Promotor(Beschleuniger) und Sulfaten und Chloriden des
Aluminiums und Eisens, für die Verfestigung von organischen
und anorganischen Abfällen mit hohem Wassergehalt. Die Zusam
mensetzung wird hergestellt, indem man weniger als 30 Gew.-
Teile Promotor zu 100 Gew.-Teilen Zement gibt. Der pH wird
dann durch Zugabe von mindestens einem Sulfat oder Chlorid des
Aluminiums oder Eisens in einer Menge von weniger als 800 Gew.-
Teilen eingestellt. Der Promotor wird hergestellt durch Zugabe
von weniger als 20 Gew.-Teilen Zement zu Zementmörtel, der aus
100 Gew.-Teilen Zement und 200 Gew.-Teilen Stadardsand be
steht. Um die Trennung von Wasser und Abfall zu verhindern,
wird ein wasserabsorbierendes Material, wie beispielsweise Po
lyacrylat, Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose oder Bento
nit, zugesetzt. Ferner kann man gemäß der Lehre dieser Druck
schrift Rostinhibitoren, wie beispielsweise ein Alkalisalz
oder Erdalkalisalz, sowie wasserunlösliche Erdalkaliverbindun
gen, wie beispielsweise Sand, Mutterboden, Kies oder Steinpul
ver, der Zusammensetzung zusetzen. Die Zusammensetzung führt
innerhalb von mindestens 3 Stunden zu einem Gel mit hoher
Viskosität oder zu einer gehärteten Substanz.
Die Japanische Patentanmeldung Nr. 1 254 292 beschreibt, daß
man die Aggregation von in Wasser suspendiertem Material durch
Zugabe eines hydraulischen anorganischen Verfestigungsmittels
und eines anorganischen oder organischen Flockulationsmittels
zu dem Wasser erreichen kann. Das verwendete Flockulationsmit
tel ist Al2(SO4), AlCl3, Natriumalginat, Polyaluminiumchlorid,
Polyacrylamid, Natriumpolyacrylat, Aminopolyacrylat oder Diam
indiamid. Das hydraulische anorganische Verfestigungsmittel
ist Portlandzement oder ein Aluminiumzement. Das Verfesti
gungsmittel wird mit dem Flockulationsmittel in einem Ge
wichtsverhältnis von 1 : 1-1 : 5 vermischt. Das Gemisch wird dem
zu behandelnden Wasser in einer Menge von 5 bis 20%, bezogen
auf das Gewicht der suspendierten Feststoffe, zugesetzt.
Die Japanische Patentanmeldung Nr. 1 139 198 beschreibt die
Reformierung von Erde und Sand aus einer Baustelle. Dabei wer
den Schlacke, die bei der Reinigung von Wasser oder Schlamm im
Zuge eines Behandlungsverfahrens von industriellem Abwasser
gebildet wurde, ein wasserlösliches Polymeres und ein Hydr
oxid, Chlorid, Sulfat oder Nitrat eines Kations mit mehr als
zwei Valenzen und/oder hydraulischer Zement zugesetzt. Das Ka
tion mit mehr als zwei Valenzen ist vorzugsweise ein Element
der Gruppe IIA, IIB, IIIA, IIIB, IVB, VB, VIB oder VIIB. Der
hydraulische Zement kann Portlandzement, Aluminiumzement, Spe
zialzement oder deren Mischung mit Flugasche oder Pozzolan
sein. Das wasserlösliche Polymere kann Guargummi, Stärke, Al
ginat, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenoxid
polyacrylat, Polysaccharid oder Isobutylen-Maleinsäureanhy
dridcopolymeres sein. Das Polymere wird der Zusammensetzung in
einer Menge von 0,5 bis 8 kg zugesetzt, falls der Wassergehalt
der Zusammensetzung 20 bis 50% beträgt.
Die SU-A-1 285 105 beschreibt eine Zusammensetzung für den Bau
von Straßen und Pisten, welche 6 bis 8 Gew.% Zement, 81 bis 86
Gew.% Boden, 6 bis 8 Gew.% Abfallprodukte aus der Polyacrylat-
Teileproduktion und 5 bis 10 Gew.% vat-Rückstand aus der Vinyl
chloridproduktion enthält.
Die Japanische Patentanmeldung Nr. 52-090 111 beschreibt ein
Verfahren zur Verfestigung von Boden, der Treibsand und feinen
Sand umfaßt. Dabei wird in den Boden eine koagulierende Lösung
injiziert, bevor eine Behandlung des Bodens mit dünnem Mörtel
erfolgt. Bei der koagulierenden Lösung kann es sich um eine
Lösung mit Al2(SO4)3, NaAlO2, FeSO4, Natriumsalz von Carboxy
methylcellulose (CMC), Polyacrylat, Polyethylenamin, tertiären
Ammoniumsalzen, Polyvinylpyridinen oder Polyacrylamiden han
deln.
Die Japanische Patentanmeldung Nr. 50-082 857 beschreibt ein
Verfahren zur Behandlung von zementhaltigem Abwasser. Das Ver
fahren umfaßt die Zugabe von Polyacrylat und Polyacrylamid zu
dem Abwasser, um die suspendierten Materialien zu koagulieren.
Natriumpolyacrylat und nicht ionisches Polyacrylamid mit einem
hohen Polymerisationsgrad in einem Gew.-Verhältnis von 1 : 0,5-1
stellen die bevorzugten Polyacrylate und Polyacrylamide dar.
Die Japanische Patentanmeldung Nr. 73-013 673 beschreibt ein
Verfahren zur Behandlung von Schlamm aus Kläranlagen und indu
striellen Prozessen. Das Verfahren besteht darin, den Schlamm
zu filtrieren oder zu konzentrieren, um Wasser zu entfernen,
mehr als 3 Gew.% eines wasserhärtbaren Zements und mehr als 30
Gew.% eines anorganischen Sulfats von Natrium, Eisen, Alumi
nium oder Ammonium zuzusetzen. Der Schlamm wird dehydratisiert
oder konzentriert, indem man 15 bis 40 Gew.% Ca(OH)2 als Fil
trationshilfsmittel zusetzt sowie 0,05 bis 0,2 Gew.% eines
wasserlöslichen organischen Polymeren wie beispielsweise Po
lyacrylamid und Natriumpolyacrylat.
Die Japanische Patentanmeldung Nr. 62-089 789 beschreibt ein
Verfahren zur Regeneration von verdorbenem oder mit Zement
kontaminiertem Schlamm. Das Verfahren besteht darin, ein Na
triumsalz von Carboxymethylcellulose (CMC) mit einem Polymeri
sationsgrad von unter 350 zuzusetzen.
Der oben erwähnte Stand der Technik vermittelt keine Anregung
hinsichtlich einer Zusammensetzung bzw. einem Verfahren zur
Herstellung einer Zusammensetzung, welche zu einer verbesser
ten Anfangs- und Langzeit-Scherfestigkeit, verringertem Fein
teilverlust, gesteigerter Wasserretention führt und bei der
die Anforderungen hinsichtlich Entschlammung reduziert sind,
wobei die Masse schließlich zu einem zusammenhängenden Fest
stoff wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Schaffung ei
ner Prozeßabfallzusammensetzung mit verbesserter Anfangs- und
Langzeit-Scherfestigkeit, verringertem Feinteilverlust, ge
steigerter Wasserretention, gesteigerter Zementretention und
verringerter Entschlammungsanforderung, welche schließlich zu
einem zusammenhängenden Feststoff wird.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Pro
zeßabfallzusammensetzung, welche eine verbesserte Anfangs
stabilität bei der Haldenbildung zeigt und wobei der Schlamm
keine gesonderte Rückhaltestruktur erfordert.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfah
rens zur Herstellung einer Zusammensetzung mit verbesserter
Anfangs- und Langzeit-Scherfestigkeit, verringertem Feinteil
verlust, gesteigerter Wasserretention, gesteigerter Zement
retention und verringerten Entschlammungsanforderungen, die
schließlich zu einem zusammenhängenden Feststoff wird.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfah
rens, mit dem eine Zusammensetzung erhalten wird, die eine ge
steigerte Anfangshaldenstabilität hat und wobei der Schlamm
keine gesonderte Rückhaltestruktur erfordert.
Von den Anmeldern wurde festgestellt, daß man durch Zugabe von
Zement und einem sorgfältig ausgewählten wasserabsorbierenden
Polymeren zu wäßrigem Prozeßabfall die Anfangs- und Langzeit-
Scherfestigkeit des Prozeßabfalls und die Anfangshaldenstabi
lität des Prozeßabfalls steigern kann. Die Anmelder haben fer
ner festgestellt, daß die Prozeßabfall/Zement/wasserabsorbie
rende Polymere-Zusammensetzung verringerte Anforderungen hin
sichtlich Entschlammung stellt.
Bei dem Prozeßabfall kann es sich um einen beliebigen Typ von
wäßrigem Abfall mit darin dispergierten feinen Feststoffen
handeln, wie beispielsweise wäßrige Aufschlämmungsrückstände
(tailings) aus Bergbauoperationen, wie sie z. B. bei Kohle-
Gold- oder Phosphatbergbau- und Aufarbeitungsoperationen an
fallen.
Ein kritisches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die Aus
wahl und Verwendung des wasserabsorbierenden Polymeren. Erfin
dungsgemäß wird als das wasserabsorbierende Polymere ein Ge
misch von Mannich-Acrylamidpolymeren und Dimethyldiallylammo
niumhalogenidpolymeren verwendet. Wie aus der folgenden Be
schreibung noch deutlich wird, hat diese besondere Kombination
von wasserlöslichen Polymeren eine einzigartige Fähigkeit, die
Zusammensetzung rasch zu versteifen, indem sie ihr eine hohe
Anfangsscherfestigkeit verleiht.
In den Zeichnungen sind die physikalischen Eigenschaften und
Testergebnisse von Zusammensetzungen und Verfahren der vorlie
genden Erfindung dargestellt und mit denen des Standes der
Technik verglichen.
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung, welche zeigt, daß zwei
Zusammensetzungen der Erfindung, welche gemischte Polymere ent
halten, eine höhere und raschere Scherfestigkeit in zementier
ten Kohlerückständen entwickeln als Zusammensetzungen ohne die
gemischten Polymeren.
Fig. 2 zeigt wie Fig. 1 eine graphische Darstellung, bei der
zwei Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, enthaltend
gemischte Polymere, höhere und raschere Scherfestigkeit in ze
mentierten Goldrückständen entwickeln als eine Zusammensetzung
ohne die gemischten Polymeren.
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung, welche zeigt, daß bei
Zugabe von gemischten Polymeren gemäß der vorliegenden Erfin
dung zu zementierten Goldrückständen die Wassermenge, die wäh
rend der Preßoperation drainiert, drastisch reduziert wird,
wobei die Abnahme mit der Konzentration der Polymeren in Be
ziehung steht.
Die bei der vorliegenden Beschreibung verwendeten Begriffe
verbesserte Anfangs- und Langzeit-Scherfestigkeit, verringer
ter Feinteilverlust, gesteigerte Wasserretention, gesteigerte
Zementretention und verringerte Entschlammungsanforderungen
bezeichnen solche Eigenschaften und Vorgänge, wie sie auf dem
Gebiet der Prozeßabfallzusammensetzungen und Prozeßabfall/Ze
mentzusammensetzungen zur Beschreibung der physikalischen Ei
genschaften und Anforderungen allgemein bekannt sind.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zusammenset
zung zur Steigerung der Scherfestigkeit von Prozeßabfällen,
die zur Haldenbildung und zur Untergrundverfüllung verwendet
werden. Die Zusammensetzung umfaßt Prozeßabfall, Zement und
ein wasserabsorbierendes Polymeres, welches ein Gemisch von
Mannich-Acrylamidpolymeren und einem Dimethyldiallylammonium
halogenidpolymeren umfaßt.
Die bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Prozeßabfälle
können beliebige Typen von wäßrigem Abfall sein, bei dem fei
ne Feststoffteilchen innerhalb der gesamten flüssigen Phase
dispergiert sind. Die bevorzugten Prozeßabfälle sind Auf
schlämmungsrückstände (tailings) aus Bergbau- und Aufarbei
tungsaktivitäten, wie beispielsweise Rückstände der Kohle-,
Gold- oder Phosphatgewinnung. Der Prozeßabfall hat im allge
meinen einen Feststoffgehalt im Bereich von etwa 10 bis etwa
50 Gew.-Teile, vorzugsweise etwa 20 bis 40 Gew.-Teile, feste
Teilchen pro 100 Gew.-Teile der Dispersion. Die am meisten be
vorzugten Prozeßabfälle haben etwa 35 bis etwa 40 Gew.-Teile
Feststoffteilchen.
Der Zement, der erfindungsgemäß verwendet wird, stabilisiert
die Zusammensetzung und steigert deren Kohärenzkraft. Bei dem
Zement kann es sich um einen beliebigen Typ der im Handel er
hältliche Zement handeln, wie beispielsweise Portlandzement.
Die fertige Zusammensetzung enthält eine wirksame Menge, wobei
es sich im allgemeinen um beliebige Mengen im Bereich von etwa
1 bis etwa 10 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile von Prozeßabfall,
Zement und Polymeren handelt. Der bevorzugte Bereich beträgt
von etwa 2 bis etwa 7 Gew.-Teile und der am meisten bevorzugte
Bereich beträgt etwa 3 bis etwa 6 Gew.-Teile.
Bei dem wasserabsorbierenden Polymeren kann es sich um einen
beliebigen Typ einer Mischung des Mannich-Acrylamidpolymeren
und einem Dimethyldiallylammoniumhalogenidpolymeren handeln.
Diese Polymeren sind in U.S. Patent Nr. 4 997 759 beschrieben.
Die wirksame Konzentration des Polymeren beträgt etwa 0,01 bis
etwa 1,5 Gew.-Teile, pro 100 Gew.-Teile der kombinierten Menge
von Prozeßabfall, Zement und Polymeren. Der bevorzugte Bereich
beträgt von etwa 0,03 bis 1,0 Gew.-Teile und die am meisten
bevorzugte Menge beträgt etwa 0,5 Gew.-Teile.
Das in einzigartiger Weise geeignete Polymere ist ein Gemisch
von einem Mannich-Acrylamidpolymeren und einem Dimethyldially
lammoniumhalogenidpolymeren. Einige von diesen sind im Handel
erhältlich, z. B. solche, die unter der Bezeichnung
AQUASTORE® als wasserabsorbierende Polymere von American
Cyanamid Company verkauft werden. Die bevorzugten Mischungen
sind aus den beiden Polymeren zusammengesetzt in einem Verhält
nis von 3 : 1 bis 1 : 30, nach Gewicht, ausgedrückt als wahre
Polymerfeststoffe, vorzugsweise 1 : 1,5 bis 1 : 7, bezogen auf
die gleiche Basis.
Die Mannich-Acrylamidpolymere sind allgemein im Stand der Tech
nik bekannt. Beispiele dieser Polymere sind in
U.S. Patent Nr. 4 137 164 beschrieben, auf das hiermit Bezug genommen wird. Im
allgemeinen handelt es sich bei diesen Polymeren um Homopoly
mere von Acrylamid oder Copolymere desselben mit solchen Como
nomeren, wie beispielsweise Acrylnitril, Methacrylamid, Acryl
säure usw., in Mengen von bis zu etwa 50%, vorzugsweise 5 bis
50% des resultierenden Copolymeren. Die Polymere haben Mole
kulargewichte im Bereich von etwa 10 000 bis etwa 3 000 000
und sind chemisch modifiziert unter Schaffung von Dimethylami
nomethylgruppen in einem Ausmaß, daß das Polymere 25 bis 100
Mol-% dieser Gruppen, vorzugsweise mindestens 40 Mol-%, ent
hält.
Die bevorzugten Mannich-Polyacrylamidpolymere sind Mannich-Po
lyacrylamide mit einer mindestens 70%igen Aminomethylierung
mit einer Brookfield-Viskosität im Bereich von 26 000 bis 46 000 cps.
Die Dimethyldiallylammoniumhalogenid-(DADM)-Polymere sind
gleichfalls im Stand der Technik bekannt. Beispiele solcher
Polymere sind in U.S. Patent Nr. 4 092 467 beschrieben, auf
das hiermit Bezug genommen wird. Diese Polymere sind Homopoly
mere von DADM oder Copolymere desselben mit solchen Monomeren,
wie beispielsweise Acrylamid, Vinylpyrrolidon usw., in Mengen
von bis zu etwa 20% des resultierenden Polymeren. Diese Poly
meren haben Intrinsik-Viskositäten im Bereich von etwa 0,1 bis
4,00, vorzugsweise 2,0 bis 3,5 dl/g. Das Halogenid kann Chlo
rid, Fluorid, Bromid oder Jodid sein. Das bevorzugte Dimethyl
diallylammoniumhalogenidpolymere ist Polydimethyldial Iylammo
niumchlorid mit einer Intrinsik-Viskosität zwischen 2,0 bis
3,5 cps.
Das Polymerengemisch kann der erfindungsgemäßen Zusammenset
zung als eine Mischung oder als individuelle Komponenten zuge
setzt werden. Falls es in Form der individuellen Komponenten
zugesetzt wird, sollten diese so gleichzeitig wie möglich zu
gegeben werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläu
tert. Bei den Produkten A und B, die in den folgenden Tabellen
angegeben sind, handelt es sich hinsichtlich der eingesetzten
Mengen um 0,065%ige wäßrige Polymerlösungen, während das Pro
dukt C als eine 20%ige wäßrige Polymerlösung angegeben ist.
In den folgenden Beispielen handelt es sich bei den Mannich-
Acrylamidpolymeren jeweils um Mannich-Polyacrylamide mit 70%
Aminomethylierung, welche ferner durch folgende Eigenschaften
gekennzeichnet sind:
Das Polymere von Dimethyldiallylammoniumchlorid ist ferner
folgendermaßen gekennzeichnet:
In den Beispielen beziehen sich die mit A/C und B/C bezeichne
ten Polymergemische auf die oben angegebenen Komponenten. Die
Gewichtsverhältnisse von A/C und B/C betragen 1 : 3, falls
nichts anderes angegeben ist. Die Scherfestigkeit von zemen
tiertem Kohlerückstand in nicht entwässertem Zustand (ohne
Drainage) wird bestimmt unter Verwendung einer Laboratoriums
apparatur mit Scherpropeller. Das Prinzip des Apparats besteht
darin, daß ein Propeller in die Probe eingetaucht wird und mit
einer konstanten Geschwindigkeit rotiert wird. Der Spitzenwert
beim Drehmoment, das erforderlich ist, um den Propeller zu ro
tieren, wird unter Verwendung einer kalibrierten Feder gemes
sen. Die Rotation des Flügels mit einer konstanten Geschwin
digkeit eliminiert sämtliche Diskrepanzen zwischen Proben auf
Grund von Geschwindigkeitseffekten.
Die Scherfestigkeit (nicht drainiert), d. h. in nicht entwäs
sertem Zustand (Cu), ist bei der Verfahrensabfallzusammenset
zung eine Funktion des Drehmoments, das zum Scheren der Zusam
mensetzung erforderlich ist, und der Dimension des Propellers.
Die Dimensionen des vierblättrigen Propellers, der bei diesen
Untersuchungen verwendet wird, betragen h = 12,6 mm und Durch
messer d = 12,8 mm. Die Scherfestigkeit in nicht entwässertem
Zustand ist somit gegeben durch
Es werden Proben hergestellt, welche eine Aufschlämmung von
etwa 2 l erzeugen. Im allgemeinen werden getrocknete Rück
standsmaterialien verwendet, damit reproduzierbare Mischungen
erhalten werden können. Alle Aufschlämmungen werden herge
stellt unter Verwendung eines im Handel erhältlichen "Hobart"-
Mischers, wobei sorgfältig darauf geachtet wird, daß in jeder
Stufe die Dauer der Mischzeit bei jeder Charge der Aufschläm
mung die gleiche ist.
Eine wäßrige Kohlerückstandszusammensetzung, enthaltend etwa
40 Gew.-Teile Kohlerückstandsfeststoffe (getrocknet bei 40°C
vor der Rekonstituierung mit Leitungswasser) wird in einem
Hobartmischer hergestellt. Etwa 3 Gew.-Teile Zement werden der
Zusammensetzung zugesetzt und 5 min kontinuierlich gemischt.
Etwa 0,03 Gew.-Teile einer Mischung, umfassend auf Feststoff
basis 1 Gew.-Teil eines Mannich-Polyacrylamids mit 70 Mol-%
Aminomethylierung (34 000 bis 46 000 cps, Brookfield-Viskosi
tät) und 3 Gew.-Teile Polydimethyldiallylammoniumchlorid (In
trinsik-Viskosität 2,0 bis 3,5 dl/g), (B/C = 1 : 3), wird dem
Gemisch von Kohlerückständen und Zement zugesetzt. Alle Tei
leangaben beziehen sich auf 100 Gew.-Teile der Dreikomponen
tenzusammensetzung. Die resultierende Zusammensetzung wird
kontinuierlich weitere 5 min gemischt, um eine härtbare Zusam
mensetzung in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung
herzustellen. Im Anschluß an das Mischen wird die Aufschläm
mung zur Durchführung des Propeller-Rührtests in ein Kunst
stoffgefäß mit einer Kapazität von 200 ml eingefüllt. Die
Scherfestigkeit (nicht drainiert), d. h. im nicht entwässerten
Zustand, wird bei der Mischung gemäß dem oben angegebenen Ver
fahren bestimmt und die Ergebnisse werden graphisch zu ver
schiedenen Zeiten dargestellt. Man sieht, daß innerhalb von
150 min eine Scherfestigkeit von etwa 2,3 kPa erreicht wird.
Nach 7 Tagen erreicht die Scherfestigkeit ohne Drainage etwa
14 kPa.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 40 Gew.-Teile
rekonstituierte Kohlerückstandsfeststoffe, 3 Gew.-Teile Zement
und 0,3 Gew.-Teile der gleichen Polymermischung (B/C = 1 : 3)
wird nach dem Verfahren von Beispiel 1 hergestellt. Man erhält
auf diese Weise eine erfindungsgemäße härtbare Zusammenset
zung. Die Scherfestigkeit im nicht dränierten Zustand wird bei
der Zusammensetzung bestimmt und erreicht innerhalb von 150
min 3,2 kPa. Nach 7 Tagen beträgt die Scherfestigkeit (nicht
dräniert) 14 kPa. Nach 28 Tagen ist die Scherfestigkeit (nicht
dräniert) weiter angestiegen auf etwa 28 kPa.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 40 Gew.-Teile
rekonstituierte Kohlerückstandsfeststoffe und 3 Gew.-Teile Ze
ment, wird gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 hergestellt. Es
wird keine Polymermischung zugesetzt. Die Scherfestigkeit im
nicht dränierten Zustand wird bei der Zusammensetzung bestimmt
und erreicht in den ersten 100 min nur 2 kPa. Die Scherfestig
keit (nicht dräniert) nach 7 Tagen beträgt etwa 9 kPa und nach
28 Tagen etwa 24 kPa. Das zeigt, daß die Polymerenmischung die
Scherfestigkeit steigert.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 38,4 Gew.-Teile
Kohlerückstandsfeststoffe und 3 Gew.-Teile Zement wird nach
dem Verfahren von Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit der Aus
nahme, daß die Kohlerückstandsfeststoffe von Beginn an in einer
Aufschlämmungsform dem Mischer zugesetzt werden, d. h. nicht
rekonstituiert sind. Man erhält auf diese Weise eine härtbare
Zusammensetzung, die nicht erfindungsgemäß ist, weil in ihr
die gemischten Polymere nicht enthalten sind.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 38,4 Gew.-Teile
Kohlerückstandsfeststoffe, 3 Gew.-Teile Zement und 0,03 Gew.
Teile gemischte Polymere (B/C = 1 : 3) wird nach der Verfahrens
weise von Vergleichsbeispiel 3A hergestellt. Man erhält auf
diese Weise eine erfindungsgemäße härtbare Zusammensetzung.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 38,4 Gew.-Teile
Kohlerückstandsfeststoffe, 3 Gew.-Teile Zement und 0,3 Gew.
Teile gemischte Polymere (B/C = 1 : 3) wird gemäß dem Verfahren
von Vergleichsbeispiel 3A hergestellt. Man erhält eine erfin
dungsgemäße härtbare Zusammensetzung.
Die Scherfestigkeiten (nicht dräniert) werden für die Beispie
le 3, 4 und Vergleichsbeispiel 3A nach der in Beispiel 1 ange
gebenen Verfahrensweise bestimmt. Die Ergebnisse sind in Fig.
1 graphisch dargestellt. Man sieht, daß mit einer Steigerung
der Konzentration der wasserabsorbierenden gemischten Polyme
ren (B/C = 1 : 3) eine Steigerung der Propeller-Scherfestigkeit
einhergeht. So wird beispielsweise mit einer Konzentration der
gemischten Polymeren von 0,3 Gew.-Teile (Beispiel 4) die Fe
stigkeit der Zusammensetzung, bei der Zement allein vorliegt
(Vergleichsbeispiel 3A) während der ersten 4 Stunden um einen
Faktor von mindestens 2 gesteigert.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 40 Gew.-Teile
Goldrückstandsfeststoffe und 3 Gew.-Teile Zement wird nach dem
Verfahren von Beispiel 1 hergestellt. Man erhält eine härtbare
Zusammensetzung, die nicht der vorliegenden Erfindung ent
spricht, weil die gemischten Polymere nicht enthalten sind.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 40 Gew.-Teile
Goldrückstandsfeststoffe, 3 Gew.-Teile Zement und 0,1 Gew.-
Teile gemischte Polymere (B/C = 1 : 3) wird nach dem Verfahren
von Beispiel 1 hergestellt. Man erhält eine erfindungsgemäße
härtbare Zusammensetzung.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 40 Gew.-Teile
Goldrückstandsfeststoffe, 3 Gew.-Teile Zement und 0,5 Gew.-
Teile gemischte Polymere (B/C = 1 : 3) wird nach dem Verfahren
von Beispiel 1 hergestellt. Man erhält eine erfindungsgemäße
härtbare Zusammensetzung.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 40 Gew.-Teile
Goldrückstandsfeststoffe, 3 Gew.-Teile Zement und 1,0 Gew.-
Teile gemischte Polymere (B/C = 1 : 3) wird nach dem Verfahren
von Beispiel 1 hergestellt. Man erhält eine erfindungsgemäße
härtbare Zusammensetzung.
Die Scherfestigkeiten für die Beispiele 5, 6 und 7 sowie Ver
gleichsbeispiel 5A werden nach der bei Beispiel 1 angegebenen
Verfahrensweise bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse zeigen,
daß innerhalb der ersten 6 Stunden die Festigkeit bei Ver
gleichsbeispiel 5A 1,8 kPa beträgt, bei Beispiel 5 1,9 kPa,
bei Beispiel 6 2,9 kPa, und bei Beispiel 7 3,0 kPa.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 40 Gew.-Teile
Kohlerückstandsfeststoffe und 6 Gew.-Teile Zement wird nach
dem Verfahren von Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit der Aus
nahme, daß die Kohlerückstandsfeststoffe von Beginn an in einer
Aufschlämmungsform dem Mischer zugesetzt werden, d. h. nicht re
konstituiert sind. Man erhält auf diese Weise eine härtbare
Zusammensetzung, die nicht erfindungsgemäß ist, weil in ihr
die gemischten Polymere nicht enthalten sind.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 40 Gew.-Teile
Goldrückstandsfeststoffe, 6 Gew.-Teile Zement und 0,1 Gew.-
Teile gemischte Polymere (B/C = 1 : 3), wird nach dem Verfahren
von Beispiel 1 hergestellt. Man erhält eine erfindungsgemäße
härtbare Zusammensetzung.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 40 Gew.-Teile
Goldrückstandsfeststoffe, 6 Gew.-Teile Zement und 0,5 Gew.-
Teile gemischte Polymere (B/C = 1 : 3), wird nach dem Verfahren
von Beispiel 1 hergestellt. Man erhält eine erfindungsgemäße
härtbare Zusammensetzung.
Eine wäßrige Zusammensetzung, enthaltend etwa 40 Gew.-Teile
Goldrückstandsfeststoffe, 6 Gew.-Teile Zement und 1,0 Gew.-
Teile gemischte Polymere (B/C = 1 : 3), wird nach dem Verfahren
von Beispiel 1 hergestellt. Man erhält eine erfindungsgemäße
härtbare Zusammensetzung.
Die Scherfestigkeiten (nicht-dräniert) werden für die Zusam
mensetzung der Beispiele 8, 9 und 10 sowie Vergleichsbeispiel
8A bestimmt gemäß dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren. Die
Ergebnisse sind graphisch in Fig. 2 dargestellt. Man erkennt,
daß in allen Fällen durch die gemischten Polymere das Ausmaß
und das Erreichen der Scherfestigkeiten gesteigert wird.
Die Beispiele 5A bis 10 führen zu Scherfestigkeiten (nicht-
dräniert), die außerhalb des Bereichs liegen, der unter Ver
wendung eines Standard-Labor-Scherpropellers gemessen werden
kann. Daher wurde die Festigkeit dieser Zusammensetzungen an
den Tagen 7 und 28 des Tests durch Druckfestigkeitstests er
mittelt, und zwar durch Druckversuche mit unbehinderter Sei
tenausdehnung (unconfined triaxial compression test). Die
Druckversuche mit unbehinderter Seitenausdehnung werden durch
geführt unter Verwendung von Probekörpern mit einer nominalen
Höhe von 63,5 mm und einem Durchmesser von 31,73 mm. Ein Prüf
ring erlaubt die Messung der Axialkraft und ein Zeigerinstru
ment ermöglicht die Messung der axialen Deformation.
Alle 7- und 28-Tagetests an den Beispielen 5A bis 10 werden
mit einer konstanten Rate der axialen Deformation von 0,095
mm/min durchgeführt, d. h. mit einer axialen Beanspruchungsrate
von 0,150%/min. Unter diesen Meßbedingungen wird typischer
weise innerhalb etwa 20 min die Bruchbedingung erreicht.
Die Ergebnisse der Beispiele 5A bis 10 zeigen, daß die Zugabe
von gemischten Polymeren (B/C = 1 : 3) zu Goldrückständen (tai
lings) eine systematische Steigerung der Scherfestigkeit in
frühen Mischungsstufen zur Folge hat. Für längere Zeiten nach
dem Mischen zeigt sich, daß die Scherfestigkeiten der Beispie
le 5A bis 10 zusammen mit dem Gehalt der gemischten Polymeren
bis etwa 0,5 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile der Gesamtzusammen
setzung ansteigen.
Bei einem Vergleich der Scherfestigkeiten der Zusammenssetzun
gen, die 3 Gew.-Teile Zement enthalten (Beispiele 5 bis 7),
mit den Zusammensetzungen, die 6 Gew.-Teile Zement enthalten
(Beispiele 8 bis 10), stellt man fest, daß die Werte der Scher
festigkeiten sehr ähnlich sind. Man kann annehmen, daß dieser
Vergleich darauf hindeutet, daß die wasserabsorbierenden Po
lymere und nicht so sehr der Zement für die Steigerung der
Scherfestigkeitszunahmen verantwortlich sind. Die höhere Kon
zentration an Zement führt bei längeren Zeiten nach dem Mi
schen zu einer größeren Scherfestigkeit, da dann der Effekt
des Zements stärker hervortritt. Sowohl bei den Zementkonzen
trationen von 3 Gew.-Teilen als auch bei den Zementkonzentra
tionen von 6 Gew.-Teilen ist die 28 Tagefestigkeit mit 0,5
Gew.-Teilen gemischte Polymere (Beispiele 6 und 9) zweimal so
hoch wie die der Zusammensetzungen, die nur den Rückstand und
Zement enthalten (Beispiele 5A und 8A).
Eine wäßrige Zusammensetzung wird gemäß dem Verfahren von
Beispiel 1 hergestellt. Die Zusammensetzung enthält 40 Gew.-
Teile von Goldrückstandsfeststoffen aus der gleichen Quelle,
die bei den Beispielen 5 bis 7 benutzt wurde. Ferner sind 3
bis 6 Gew.-Teile Zement enthalten. Man erhält auf diese Weise
eine härtbare Zusammensetzung, die nicht der vorliegenden Er
findung entspricht, weil in ihr die gemischten Polymeren nicht
enthalten sind.
Eine wäßrige Zusammensetzung wird gemäß dem Verfahren von
Beispiel 1 hergestellt. Die Zusammensetzung enthält 40 Gew.-
Teile von Goldrückstandsfeststoffen, die aus der gleichen
Quelle stammen wie bei den Beispielen 5 bis 7. Die Zusammen
setzung enthält ferner 3 bis 6 Gew.-Teile Zement und 0,5 Gew.-
Teile gemischte Polymere (B/C = 1 : 3). Man erhält eine erfin
dungsgemäße Zusammensetzung.
Eine wäßrige Zusammensetzung wird gemäß dem Verfahren von
Beispiel 1 hergestellt. Die Zusammensetzung enthält 40 Gew.-
Teile von Goldrückstandsfeststoffen, die aus der gleichen
Quelle stammen wie bei den Beispielen 5 bis 7. Die Zusammen
setzung enthält ferner 3 bis 6 Gew.-Teile Zement und 1,0 Gew.
Teile gemischte Polymere (B/C = 1 : 3). Man erhält eine erfin
dungsgemäße Zusammensetzung.
Die Kompressibilität der Zusammensetzungen von Beispiel 11 und
12 sowie Vergleichsbeispiel 11A wird gemessen, um folgendes zu
bestimmen:
- 1) Die Menge der Flüssigkeit, die aus der Probe während 3 Tagen der Härtung dräniert und
- 2) die axiale Formänderung bei eindimensionaler Druckbe anspruchung von 1 MPa.
Die Menge der dränierten Flüssigkeit wird gemessen, bevor die
Druckbeanspruchung erfolgt, und zwar mit einer Vorrichtung,
wie sie bei der Universität von Wales College of Cardiff ent
wickelt und hergestellt wurde. Die Vorrichtung besteht aus ei
nem Aluminiumzylinder, 300 mm hoch und mit 70 mm
Innendurchmesser, in den die Probenzusammensetzungen bis zu
einer nominalen Höhe von 100 mm eingefüllt werden. Eine poröse
Kunststoffscheibe wird auf die Probe gelegt und ein poröser
Stein wird unter die Probe gelegt, um eine Drainage zu gestat
ten. Sowohl die poröse Scheibe als auch der poröse Stein haben
einen nominalen Durchmesser von 70 mm. Ein Drainierloch ist an
der Basis des Zylinders vorgesehen und mit einer kalibrierten
Bürette verbunden. Auf diese Weise kann Wasser, das aus dem
Probekörper unten abläuft, gesammelt werden. Eine Belastung
des Probekörpers erfolgt mit einer Belastungskappe, in die Lö
cher gebohrt sind, um eine Drainage zur Oberseite des Probe
körpers während der Belastungsstufe des Tests zu ermöglichen.
Die Kraftbeaufschlagung erfolgt durch einen pneumatischen An
trieb. Während der Belastung wird die Kompression der Rück
stände aufgezeichnet unter Verwendung eines elektrischen Wand
lers zur Ermittlung der linearen Verformung (linear strain
displacement transducer; LSDT). Dieser ist an dem Kolben des
Zylinders befestigt, wobei der Meßstab auf der Oberseite des
Zylinders ruht.
Vor dem Test wird die Vorrichtung vorbereitet, um sicherzu
stellen, daß die Leitung, die zu der Bürette führt, und der
poröse Stein keine Luftblasen enthalten und das Innere des
Zylinders mit Silikonöl gefettet ist, um die Reibung, die sich
zwischen dem Probekörper und den Wänden entwickelt, zu minima
lisieren.
Die Probe wird dann in den Zylinder eingefüllt, ihre Tiefe
wird aufgezeichnet und die poröse Kunststoffscheibe wird ein
gesetzt. Der Probekörper wird dann zur Aushärtung des Zements
3 Tage stehengelassen. Während dieser Zeit wird die Menge des
aus dem Probekörper austretenden Wassers aufgezeichnet. Wäh
rend dieses Zeitraums wird der Pegel der Bürette bei ihrem An
fangspegel gehalten, so daß konstante Grenzbedingungen gewähr
leistet sind.
Die Wassermenge, die bei den Beispielen 11, 12 und Vergleichs
beispiel 11A während des ersten Teils des Kompressibilitäts
test austritt, ist graphisch in Fig. 3 aufgezeichnet. Diese
graphische Darstellung zeigt, daß mit zunehmender Konzentra
tion der gemischten Polymeren (B/C = 1 : 3) von 0 bis 1 Gew.-
Teil das Volumen des dränierten Wassers von 12,2% auf 0,6%
abnimmt. Dieses Ergebnis ist von großer Bedeutung, weil damit
gezeigt wird, daß es nicht zu einem Ausschwitzen von Wasser
kommt und eine Ansammlung des Wassers an unerwünschten und ge
fährlichen Orten unterbleibt.
In der zweite Phase des Kompressibilitätstests an den Zusam
mensetzungen der Beispiele 11 und 12 und Vergleichsbeispiel
11A erfolgt eine Druckbeaufschlagung. Eine Belastungskappe
wird in den Zylinder eingesetzt und der Kolben des Antriebs
wird an der Oberseite der Kappe mit einem Schraubgewinde befe
stigt. Die 0-Einstellung wird an dem LSDT-Meßgerät vorgenom
men und die erforderliche Belastung von 1 MPa wird appliziert,
indem man den Luftdruck in dem Zylinder schnell auf 218 kPa
steigert (bestimmt aus dem Verhältnis von Innendurchmesser des
Zylinders zu dem Betätigungsorgan, viz. 0,22). Dieser Druck
wird während der zweiten Phase des Tests aufrechterhalten. Die
Kompression des Probekörpers wird über einen Zeitraum von 24
Stunden beobachtet und aufgezeichnet, obwohl typischerweise
die Verfestigung des Probekörpers im Normalfall innerhalb von
etwa 10 Stunden nach Applikation der Belastung vollständig
ist.
Die Festigkeitswerte zeigen, daß bei allen untersuchten Proben
die größte Verfestigung innerhalb der ersten beiden Minuten
erfolgt. Die Werte für Beispiel 11 und Vergleichsbeispiel 11A
sind fast identisch, während der Wert für Beispiel 12 eine et
wa doppelt so hohe axiale (eindimensionale) Beanspruchung
zeigt. Das Ergebnis ist signifikant, da es die größere Kohärenz
bei höheren Pegeln an gemischten Polymeren anzeigt.
Die als Endwerte erhaltenen volumetrischen Formänderungen zei
gen, daß bei einer Konzentration der gemischten Polymeren (B/C
= 1 : 3) von 0 und 0,5 Gew.-Teilen die volumetrische Formände
rung etwa 11% beträgt während bei einer Konzentration des ge
mischten Polymeren 1,0 Gew.-Teile die volumetrische Formände
rung 25% beträgt. Dieses Ergebnis zeigt, daß bei einem höhe
ren Pegel der gemischten Polymeren eine größere Kohärenz er
reicht wird. Die Härtungs- und Kompressionstests, die an den
Beispielen 11, 12 und Vergleichsbeispiel 11A durchgeführt wur
den, zeigen, daß bei dem Kompressibilitätstest unter eindimen
sionaler Beanspruchung von 1 MPa (Beispiel 11) Proben mit ei
nem Gehalt von 0,5 Gew.-Teilen gemischten Polymeren am bevor
zugtesten sind, wenn man die Gesamtvolumenänderung berücksich
tigt. Wenn das Niveau der gemischten Polymeren darüber oder
darunter liegt, werden größere Änderungen beobachtet.
Auf die in der vorliegenden Beschreibung erwähnten Patente,
Publikationen und Testmethoden wird hiermit ausdrücklich Bezug
genommen.
Selbstverständlich kann die vorliegende Erfindung im Rahmen
der Patentansprüche variiert werden. So können beispielsweise
an Stelle einer Polymermischung B/C = 1 : 3 die folgenden Poly
mermischungen verwendet werden: B/C = 1,3 : 1; A/C = 3 : 1; A/C =
1 : 3; A/C = 1 : 30; B/C = 1 : 30. Alle diese Ausführungsformen sind
von der Erfindung umfaßt.
Claims (12)
1. Härtbare Zusammensetzung mit gesteigerter Anfangs-Scherfe
stigkeit zum Haldenaufbau und zur Untergrundverstauung, umfas
send:
- a) Prozeßabfall, der eine wäßrige Dispersion mit 10 bis 50 Gew.-Teilen Feststoffteilchen pro 100 Gew.-Teile der Dis persion umfaßt;
- b) eine wirksame Menge Zement, und
- c) eine wirksame Menge von wasserabsorbierenden Polyme ren, umfassend ein Gemisch von Mannich-Acrylamidpolymeren und einem Dimethyldiallylammoniumhalogenidpolymeren.
2. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Prozeßabfall die Aufschlämmungsrückstände von Bergbau
aktivitäten umfaßt.
3. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Prozeßabfall eine wäßrige Dispersion ist, welche von
20 bis 40 Gew.-Teile Feststoffe enthält.
4. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration des Zements 2 bis 7 Gew.-Teile pro 100
Gew.-Teile von (a), (b) und (c) beträgt.
5. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration der wasserabsorbierenden Polymeren von
0,01 bis 1,5 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile von (a), (b) und
(c) beträgt.
6. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß das Verhältnis von Mannich-Acrylamidpolymeren zu Dimethyl
diallylammoniumhalogenidpolymeren 3 : 1 bis 1 : 30 beträgt.
7. Verfahren zur Umwandlung von wäßrigen Dispersionen von
Prozeßabfällen in eine kohärente Form, die zum Haldenaufbau
und zur Verstauung im Untergrund geeignet ist, umfassend
- (A) die Bildung einer Mischung, umfassend
(a) Prozeßabfall, der eine wäßrige Dispersion mit 10 bis 50 Gew.-Teilen Feststoffteilchen pro 100 Gew.-Teile der Dispersion umfaßt;
b) eine wirksame Menge Zement, und
c) eine wirksame Menge eines wasserabsorbierenden Poly meren, umfassend ein Gemisch von Mannich-Acrylamidpoly meren und einem Dimethyldiallylammoniumhalogenidpoly meren; und - (B) das Reagierenlassen der Mischung unter Bildung einer ko härenten Masse.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Prozeßabfall die Aufschlämmungsrückstände von Bergbauaktivi
täten umfaßt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Prozeßabfall eine wäßrige Dispersion ist, welche von 20 bis
40 Gew.-Teile Feststoffe enthält.
10. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration des Zements 2 bis 7 Gew.-Teile pro 100 Gew.-
Teile von (a), (b) und (c) beträgt.
11. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration der wasserabsorbierenden Polymeren von 0,01
bis 1,5 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile von (a), (b) und (c) be
trägt.
12. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet daß das
Verhältnis von Mannich-Acrylamidpolymeren zu Dimethyldiallyl
ammoniumhalogenidpolymeren 3 : 1 bis 1 : 30 beträgt.
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