DE2611092A1 - Bohrspuelmittel, schweremittel dafuer und bohrverfahren - Google Patents

Bohrspuelmittel, schweremittel dafuer und bohrverfahren

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DE2611092A1 DE19762611092 DE2611092A DE2611092A1 DE 2611092 A1 DE2611092 A1 DE 2611092A1 DE 19762611092 DE19762611092 DE 19762611092 DE 2611092 A DE2611092 A DE 2611092A DE 2611092 A1 DE2611092 A1 DE 2611092A1
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Description

  • Bohrspülmittel, Schweremittel dafür und
  • Bohrverfahren Die Erfindung betrifft ein Bohrspülmittel, das für das Niederbringen von ölbohrungen verwendet wird, ein Schweremittel für solche Bohrspülmittel sowie ein Verfahren zum Niederbringen von ölbohrungen.
  • Ganz allgemein betrifft die Erfindung Bohrspülmittel und insbesondere verbesserte Methoden zur Steigerung der Dichte der -Bohrspülmittel und zur Aufrechterhaltung dieser Dichte.
  • Bekanntlich wird bei dem Rotary-Verfahren zum Niederbringen von ö1- und Gas-Bohrungen ein Bohrer unter Anwendung eines hohlen Bohrgestänges, das sich bis zu der Erdoberfläche erstreckt, am Boden des Bohrloches gedreht, wobei das Gestänge einen wesentlich geringeren Durchmesser als das Bohrloch aufweist, das durch das Bohrwerkzeug gebildet wird. Ein Bohrspülmittel, das üblicherweise auch als Bohrschlamm bezeichnet wird, füllt das Bohrloch sowohl innerhalb als auch außerhalb des hohlen Bohrgestänges aus und wird während des Bohrens kontinuierlich durch das hohle Bohrgestänge zu dem Bohrwerkzeug gefördert, von wo es durch oeffnungen austritt und dann in dem ringförmigen Raum nach oben steigt, der durch die Außenseite des Gestängerohrs und die Wandungen des Bohrlochs gebildet wird, das in gewissem Ausmaße verrohrt sein kann.
  • Die Hauptfunktion des Bohrspülmittels bzw. des Bohrschlamms besteht darin, das Bohrklein während des Bohrens an die Oberfläche zu fördern, so daß das Bohren kontinuierlich durchgeführt werden kann, was sich von dem intermittierenden Bohren stark unterscheidet, das bei dem Seilbohrverfahren angewandt wird. Das Bohrspülmittel bzw. der Bohrschlamm dient auch zur Kühlung des Bohrwerkzeugs und zur Schmierung der Schneidkanten des Bohrwerkzeugs und verhindert weiterhin das Eintreten von Formationsfluiden, wie öl, Gas und Salzwasser während des Bohrens in das Bohrloch. Diese zuletzt erwähnte Funktion wird durch Aufrechterhalten eines hydrostatischen Druckunterschieds bewirkt, so daß der Druck des Bohrschlamms in einer gegebenen Tiefe größer ist als der Druck der an dieser Stelle auftretenden Formationsfluide. Zusätzlich sollte der Bohrschlamm im allgemeinen nicht in poröse Formationen eindringen, da der Schlamm wegen des in dem Bohrloch vorherrschenden höheren hydrostatischen Drucks versickern würde, wobei ein Filterkuchen auf den Wänden des Bohrlochs zurückbliebe, der schließlich das weitere Bohren beeinträchtigen oder unterbrechen könnte. Es sind eine Reihe anderen Eigenschaften und Funktionen zu erfüllen, auf die nicht genauer eingegangen werden braucht, da die Maßnahmen gut bekannt und in einer Reihe von Büchern und Veröffentlichungen beschrieben sind, bei- -spielsweise in dem Buch von kalter F. Rogers "Composition and Properties of Oil Well'Drilling Fluids", 3. Auflage, Houston, 1963; und das Kapitel Drilling Fluids" in Kirk-Othmer "Encyclopedia of Chemical Technology", 2. Auflage, New York 1965, Bd. 7, Seiten 287 - 307. Auf diese Veröffentlichungen sei hiermit ausdrücklich Bezug genommen.
  • Die Bohrspülmittel des oben beschriebenen Typs können als Grundflüssigkeit entweder öl oder Wasser enthalten, wobei jede dieser Flüssigkeiten die andere Flüssigkeit in Form einer emulgierten Phase enthalten kann. Die Bohrspülmittel besitzen im allgemeinen eine gewisse Plastizität und zeigen auch ein thixotropes Verhalten, wodurch der Aufwärtstransport des Bohrkleins erleichtert und das Absitzen des Bohrkleins bei einer Unterbrechung der Bohrspülmittelzirkulation verhindert werden. Diese Eigenschaften werden dem Bohrspülmittel bzw. dem Bohrschlamm im allgemeinen durch kolloidale Additive verliehen, insbesondere Additive, die in den fraglichen Flüssigkeiten quellen. In gewissen Fällen kann als gequollenes Kolloid Schiefer vorhanden sein, durch den im Verlaufe des Bohrens gebohrt wurde oder man kann von der Oberfläche aus Tone oder Bentonit oder andere, besonders kolloidale Tone zugeben.
  • Man kann auch als Verdickungsmittel oder Suspendiermittel Asbest verwenden.
  • Die Dichte des Bohrschlammes bzw. des Bohrspülmittels, die im allgemeinen als das Gewicht des Bohrschlamms bzw. des Bohrspülmittels angesprochen wird, wird erforderlichenfalls dadurch gesteigert, daß man den Bohrschlamm bzw. das Bohrspülmittel mit feinverteilten Feststoffen versetzt, die eine hohe Eigendichte aufweisen. Das am meisten für einen solchen Zweck eingesetzte Schweremittel ist fein vermahlener Schwerspat (Baryt), obwohl man auch verschiedentlich Eisenoxid, Zölestin, Bleiglanz und andere Mineralien eingesetzt hat. Aus praktischen Gründen wird Schwerspat fast ausschließlich für diesen Zweck verwendet, da das Material eine relativ hohe Dichte aufweist, relativ unlöslich ist, chemisch inert ist und leicht zugänglich ist. Ein Nachteil des Schwerspats besteht in seiner Weichheit, die einem Wert auf der Mohs'schen~ Härteskala von 2,5 bis 3,5 entspricht. Das Ergebnis hiervon ist, daß das gesamte Kreislaufsystem während des kontinuierlichen Bohrens als eine Art Strahlmühle wirkt, so daß die in dem Bohrspülmittel enthaltenen weicheren Mineralteilchen verrieben und nach und nach zu einer kleineren Teilchengröße vermahlen werden. Eine direkte Folge davon ist eine graduelle Zunahme der Konsistenz des Bohrschlamms, die eine Folge der geringeren Teilchengröße und der Zunahme der Anzahl der Teilchen ist.
  • In den beiden oben erwähnten Veröffentlichungen und auch in den US-Patentschriften 1 575 945, 2 298 984, 2 276 075 und 2 895 911 sind bereits Schweremittel beschrieben.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren zur Steigerung der Dichte von Bohrspülmitteln und Bohrspülmittel mit höherz Dichte anzugeben, die nicht der Teilchengrößenverminderung der die höhere Dichte ergebenden Materialteilchen während des Bohrens unterliegen und die die sonstigen Vorteile der Verwendung von Schwerspat als Schweremittel beibehalten.
  • Diese Aufgabe wird nun durch das erfindungsgemäße Bohrspülmittel gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es eine aus der öl, Wasser und Emulsionen davon umfassenden Gruppe ausgewählte Flüssigkeit; ein Verdickungsmittel; und Ilmenit mit einer solchen Teilchengröße, daß 85 Gew.-% des Materials durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,044 mm (325 mesh) dringen, in einer Menge enthält, die für eine wesentliche Steigerung der Dichte des Bohrspülmittels ausreicht.
  • Weitere Ausführungsformen, Gegenstände und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, in der auf die beigefugten Zeichnungen Bezug genommen wird.
  • Die Zeichnungen zeigen in Fig. 1 die Verminderung der Teilchengröße verschiedener Schweremittel während des mechanischen Durcharbeitens von Suspensionen dieser Schweremittel; und in Fig. 2 gewisse rheologische Eigenschaften von Bohrspülmitteln, die verschiedene Schweremittel enthalten, als Funktion der Zeitdauer der mechanischen Durcharbeitung.
  • Ganz allgemein wird erfindungsgemäß ein Bohrspülmittel der definierten Art mit zerkleinertem Ilmenit versetzt, der eine solche Teilchengröße aufweist, daß mindestens 85 Gew.-% des Materials durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,044 mm (325 mesh) dringen, wobei der Ilmenit in einer solchen Menge zugegeben wird, daß sich eine wesentliche Steigerung der Dichte des Bohrspülmittels bzw. des Bohrschlamms ergibt und wobei insbesondere eine Steigerung der Dichte des Bohrspülmittels von einem als zu niedrig angesehenen Wert auf einen Wert erreicht wird, der für die vorherrschenden Bohrbedingungen als angemessen anzusehen ist.
  • Ilmenit ist ein häufig vorkommendes Mineral, bei dem es sich chemisch um Eisen(II)-titanat handelt. Das Material ist beispielsweise in Band 5 des Buches "Rock-Forming Minerals" von W. A. Deer et al., London, 1962, Seiten 28 - 33 und in dem Kapitel titanium" auf den Seiten 851 - 880 des Buches "Industrial Minerals and Rocks", 3. Auflage, New York, 1960, beschrieben. Typische Analysen zeigen einen Gehalt von etwa 45 % Titandioxid und etwa 33 bis 37 % Eisen, obwohl sich erhebliche Variationen ergeben und häufig Begleitelemente, wie Magnesium, Mangan, Calcium und Vanadium in Mengen von im allgemeinen weniger als 1 % enthalten sind. Der für die erfindungsgemäßen Zwecke geeignete Ilmenit sollte eine Dichte von mindestens 4,3 g/ccm aufweisen. Einige Ilmenit-Lager besitzen eine so hohe Qualität, daß das Material ohne Aufbereitung verwendet werden kann, während andere Produkte unter Anwendung üblicher metallurgischer Verfahrensweisen aufgearbeitet werden müssen, damit die oben erwähnte minimale Dichte erreicht wird. In allen Fällen wird der erfindungsgemäß zu verwendende Ilmenit auf eine solche Teilchengröße vermahlen, daß mindestens 85 Gew.-% des Materials durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,044 mm (325 mesh) dringen, wobei man in gewissen Fällen das Material noch feiner vermahlt, daß 90 oder 92 % des Materials eine Teilchengröße von weniger als 0,044 mm (325 mesh) aufweisen. Dies kann ohne weiteres mit Hilfe von üblichen Mahiverfahren erreicht werden.
  • Wie bereits erwähnt besitzen die Bohrspülmittel üblicherweise Nichtnewton'sche Viskositätseigenschaften. Dies bedeutet, daß sie sich von echten Flüssigkeiten, wie reinem öl oder reinem Wasser, dadurch unterscheiden, daß sie ein plastisches Verhalten zeigen, d. h., daß es für solche Fluide eine endliche (wenn auch sehr geringe) Schubspannung gibt, unterhalb der keine Scherung erfolgt. Hierauf beruht die Tatsache, daß das Bohrspülmittel feinvermahlene Teilchen mit einer größeren Dichte als sie das Bohrspülmittel selbst aufweist zu enthalten vermag, ohne daß ein Absitzen der Teilchen erfolgt.
  • Diese Eigenschaft wird dem Bohrspülmittel bzw. dem Bohrschlamm dadurch verliehen, daß man Substanzen zusetzt, die der Bequemlichkeit halber als Verdickungsmittel bezeichnet werden können. Im Fall von üblichen Bohrschlämmen auf der Grundlage von Wasser kann das Verdickungsmittel, wie bereits erwähnt, aus den durchbohrten tonhaltigen Formationen stammen, wie Schiefer oder tonhaltigen Sanden, so daß das Material durch das Bohren in den Bohrschlamm eingeführt wird. Alternativ hierzu oder zusätzlich kann man das Bohrspülmittel bzw. den Bohrschlamm mit Tonen versetzen, einschließlich der hochkolloidalen Tone, wie Montmorillonit und Attapulgit. Als Verdicker kann man auch eine große Vielzahl von anderen, in Wasser dispergierbaren Kolloiden verwenden, wie Stärke, Cellulosederivate, Natriumpolyacrylat, natürliche Gummen, wie Karayagummi, Bakteriengummen, wie die von gewissen Xanthomonas-Spezies gebildeten, und dgl.
  • Wenn das Grundfluid des Bohrschlamms bzw. des Bohrspülmittels ein öl ist, verwendet man als Verdickungsmittel ein Material, das eine ähnliche Wirkung in einer oleophilen Umgebung ergibt. Typische Produkte für diesen Zweck sind Asphalt, insbesondere luftgeblasener Asphalt; Gilsonit; Seifen der Fettsäuren, einschließlich der Tallöl-Fettsäuren; oleophiler Bentonit und oleophiler Attapulgit, wie sie in den US-Patentschrift 2 531 427 und 2 531 812 beschrieben sind; Humussäurederivate, wie sie in den US-Patentschriften 3 671 427 und 3 775 447 beschrieben sind; Magnesiumoxid und Magnesiumcarbonat; natürliche und synthetische Kautschuke und Polyisobutylen; Asbest und ähnliche Substanzen. Die Technologie der Anwendung solcher Verdickungsmittel in Bohrspülmitteln ist gut entwickelt und gut bekannt und muß daher nicht weiter erläutert werden. Die verschiedenen Verdickungsmittel besitzen ein stark unterschiedliches Verdikkungsverhalten, d. h. sie unterscheiden sich in der Menge, die einer gegebenen Menge einer Bohrflüssigkeit zugesetzt werden muß, damit die geeignete Konsistenz erreicht wird. Man sollte jedoch eine solche Menge des Verdickungsmittels verwenden, daß der Ilmenit suspendiert bleibt, obwohl übermäßig große Mengen vermieden werden sollten, da sich dann Schwierigkeiten beim Pumpen und beim Absieben des Bohrschlammes und beim über Tage erfolgenden Absitzen des Sandes und dgl. einstellen können.
  • Die Menge, in der der Ilmenit zugesetzt wird, hängt ihrerseits von der angestrebten Dichte des Bohrschlamms bzw. des Bohrspülmittels ab, die ihrerseits eine Folge der besonderen Bohrbedingungen ist. Die Schwerspatmenge, die zur Erzielung einer gegebenen Zunahme der Dichte eines Bohrspülmittels gegebent Anfangsdichte notwendig ist, ist gut bekannt, und es sind Tabellen erhältlich, aus denen diese Beziehungen abgelesen werden können. Der Dichtebereich des Ilmenits, wie er erfindungsgemäß verwendet wird, ist im wesentlichen gleich dem des in der üblichen ölfeldpraxis angewandten Schwerspats, so daß die gleichen Tabellen angewandt werden können.
  • Aus den obigen Ausführungen ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren grob gesprochen darin besteht, daß man während des Bohrens durch Formationen, die unter Druck stehende Fluide enthalten können, bei dem ein Bohrspülmittel, das aus öl, Wasser und Emulsionen aus öl und Wasser bestehen kann und ein Verdickungsmittel enthält, in dem Bohrloch zirkuliert wird, die Dichte des Bohrspülmittels auf einem Wert hält, der dazu ausreicht, daß die unter hohem Druck stehenden Fluide in die betreffenden Formationen zurückgedrückt werden, indem man dem zirkulierenden Bohrspülmittel Ilmenit der angegebenen Teilchengröße und in einer Menge zusetzt, die dazu ausreicht, daß sich eine wesentliche Zunahme der Dichte des Bohrspülmittels auf den ausgewählten Wert ergibt, und wobei man diese Zugabe während des Bohrvorgangs von Zeit zu Zeit wiederholt, um die Dichte innerhalb des ausgewählten Bereiches zu halten.
  • Das folgende Beispiel dient der weiteren Erläuterung der Erfindung.
  • Beispiel 1 Man bereitet ein Bohrspülmittel auf Wassergrundlage und erhöht dessen Dichte mit zwei verschiedenen Qualitäten von Ilmenit und zu Vergleichs zwecken mit einem handelsüblichen Schwerspat-Schweremittel. Das Bohrspülmittel auf Wassergrundlage besteht aus Wasser, das pro m3 mit 42,8 kg (15 pounds per barrel) eines handelsüblichen Wyoming-Bentonits als Verdickungsmittel versetzt worden ist.
  • Getrennte Proben dieses Bohrspülmittels werden durch Zugabe der berechneten Menge verschiedener Schweremittel auf eine Dichte von 1,92 g/ccm (16 pounds per US gallon) gebracht. Die Bohrspülmittel werden dann während vieler Stunden in einem Laboratoriums-Hochgeschwindigkeitsmischer gerührt, wobei die Eigenschaften des Bohrspülmittels zu Beginn der Untersuchung und nach Ablauf bestimmter Intervalle untersucht werden und aliquote Proben der Bohrspülmittel einer Siebanalyse unterzogen werden, um den Gewichtsprozentsatz des Schweremittels festzustellen, das durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,044 mm (325 mesh) dringt.
  • Die als Probe A bezeichnete erste Ilmenitprobe ist norwegischen Ursprungs und besitzt eine Dichte von 4,53 g/ccm, während die zweite Probe aus Kanada stammt (Probe B) und eine Dichte von 4,44 g/ccm besitzt. Der handelsübliche Schwerspat stammt aus den Vereinigten Staaten von Amerika (Probe C) und besitzt eine Dichte von 4,24 g/ccm. Die Siebanalyse der Schweremittel zeigt, daß 92,2 %, 91,8 % bzw. 91,76 % der Proben A, B bzw. C durch das Sieb mit der lichten Maschenweite von 0,044 mm (325 mesh) dringen.
  • Die beiden mit Ilmenit bereiteten Bohrspülmittel (die Proben A bzw. B) werden mit saurem Natriumpyrophosphat in Mengen von 0,24 bzw. 1,0 kg/t (0,5 bzw. 2,0 pounds per ton), bezogen auf das Gewicht des Ilmenits, behandelt, um die anfänglichen Bohrspülmitteleigenschaften derart einzustellen, daß sie vergleichbar sind mit denjenigen des Schwerspat als Schweremittel enthaltenden Bohrspülmittels.
  • Die Mengen des Schweremittels, die dazu erforderlich sind, das Bentonit-Wasser-Bohrspülmittel auf eine Dichte von 1,92 g/ccm (16 pounds per gallon) zu bringen, betragen für die Proben A, B bzw. C 1153, 1158 bzw. 1178 kg/m3 (404, 406 bzw. 413 pounds per barrel). Die Siebanalyse als Funktion der Rührzeit in dem Hochgeschwindigkeitsmischer ist in der Fig. 1 wiedergegeben, aus der zu erkennen ist, daß sich die Siebanalyse selbst nach 14-stUndigem kontinuierlichem Rühren bei jenen Bohrflüssigkeiten nicht ändert, die mit Ilmenit als Schweremittel versetzt worden sind.
  • Andererseits zeigt die Kurve des mit Schwerspat versetzten Materials, die in der Fig. 1 als Kurve C bezeichnet ist, eine progressive Zerkleinerung des Schwerspats. Dies spiegelt sich in den Eigenschaften des Bohrspülmittels wieder, die in der Fig. 2 angegeben sind, und zwar in der Kurve A für das mit dem Schwerspat versetzte Bohrspülmittel und der Kurve B für das mit dem norwegischen Ilmenit versetzte Bohrspülmittel. Wie aus der Fig. 2A zu erkennen ist, zeigt die in Centipoise angegebene Stormer-Viskosität nach 14-stündigem Rühren einen starken Anstieg, während das mit dem norwegischen Ilmenit beschwerte Material eine sehr geringe Zunahme zeigt. Die Fig. 2B und 2C zeigen die anfängliche Gelfestigkeit in Stormer-Gramm bzw. die Gelfestigkeit nach 10-minütigem Stehen. Auch hier zeigt das mit dem Schwerspat behandelte Bohrspülmittel eine wesentliche Zunahme beider Werte im Vergleich zu einer sehr geringen Zunahme, die sich bei dem mit dem norwegischen Ilmenit behandelten Bohrspülmittel einstellt.
  • Es ist zu erkennen, daß die erfindungsgemäße Verwendung von Ilmenit in Bohrspülmitteln zu einer wesentlichen Zunahme der Dichte des Bohrspülmittels führt. Es versteht sich, daß hierdurch die erfindungsgemäße Zugabe von Ilmenit zu Bohrspülmittel nicht ausgeschlossen ist, die ein anderes Schweremittel enthalten, wie beispielsweise Schwerspat, Hämatit, Zölestin, Bleiglanz und dgl.
  • Natürlich werden die speziellen Vorteile, die sich durch die erfindungsgemäße Verwendung von Ilmenit ergeben, in solchen Bohrspülmitteln dominieren, vorausgesetzt, daß der Ilmenit einen überwiegenden Anteil (in Gewichtsprozent) der gesamten vorhandenen Schweremittel ausmacht. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, daß Ilmenit das Hauptschweremittel und vorzugsweise das einzige Schweremittel darstellt. Dies ist natürlich in der Praxis nicht in allen Fällen möglich. Beispielsweise kann ein bereits mit Schwerspat beladenes Bohrspülmittel bei einer besonderen Bohrung mit relativ zufriedenstellenden Ergebnissen eingesetzt werden, wobei sich jedoch eine Änderung der Bohrbedingungen einstellen kann, so daß die mit der Verwendung von Ilmenit erzielten Vorteile erwünscht sein können. In solchen Situationen ist es kaum wirtschaftlich vertretbar, das Bohrspülmittel vollständig zu ersetzen.
  • Demzufolge betrifft die Erfindung auch neue Schweremittel, die 1 bis 99 Gew.- Ilmenit und 99 bis 1 Gew.-% eines anderen Schweremittels, wie Schwerspat, enthalten, wobei beide Schweremittel eine solche Teilchengröße aufweisen, daß mindestens 85 Gew.-% des Materials durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,044 mm (325 mesh) dringen.
  • Es ist festzuhalten, daß viele Ilmenitlager Calciumsulfat in Form von Gips oder Anhydrit enthalten. Wenn diese Mineralien in dem fertigen, vermahlenen Ilmenit enthalten sind, üben sie eine nachteilige Wirkung auf die Eigenschaften des Bohrspülmittels, zu dem sie zugegeben werden, in jenen Fällen aus, in denen das Bohrspülmittel ein übliches wäßriges Bohrspülmittel ist, das nicht gegen die Ausflockungswirkung von Calciumionen stabilisiert ist, die natürlich durch das Calciumsulfat in das Bohrspülmittel eingeführt werden.
  • In solchen Fällen ist es ohne weiteres möglich, das Calciumsulfatmineral durch Auslaugen auszuwaschen, obwohl man es auch bequemerweise durch die Zugabe einer entsprechenden Menge Bariumcarbonat zu dem Ilmenit vollständig inaktivieren kann. Hierdurch erfolgt eine doppelte Umsetzung, die zur Folge hat, daß Bariumcarbonat und Calciumsulfat unter Bildung von Bariumsulfat und Calciumcarbonat reagieren, die beide relativ unlöslich sind. Diese Maßnahmen sind genauer aus der US-PS 2 393 165, der GB-PS 605 173 und der NL-PS 62 356 bekannt.
  • Es versteht sich jedoch, daß in dem Fall, daß der Ilmenit zu einem Bohrspülmittel auf der Grundlage eines Öls oder zu irgendeinem anderen wäßrigen Bohrspülmittel, das gegen Calciumionen stabilisiert worden ist und in der Tat im allgemeinen wesentliche Konzentrationen der Calciumionen enthält, es nicht erforderlich ist, das in dem besonderen Ilmenit oder dem eingesetzten Ilmenit vorhandene Calciumsulfat zu entfernen oder in anderer Weise zu inaktivieren.

Claims (9)

  1. Patentansprüche 1. Bohrspülmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es eine aus der O1 Wasser und Emulsionen davon umfassenden Gruppe ausgewählte Flüssigkeit; ein Verdickungsmittel; und Ilmenit mit einer solchen Teilchengröße, daß 85 Gew.-% des Materials durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,044 mm dringen, in einer Menge enthält, die für eine wesentliche Steigerung der Dichte des Bohrspülmittels ausreicht.
  2. 2. Bohrspülmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Wasser als kontinuierlichePhase der Flüssigkeit und als Verdickungsmittel einen Ton, Bentonit, Attapulgit, ein in Wasser dispergierbares organisches Kolloid, Asbest und/oder eine Mischung davon enthält.
  3. 3. Bohrspülmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es öl als kontinuierliche Phase und als Verdickungsmittel Asphalt, luftgeblasenen Asphalt, Gilsonit, Fettsäureseifen, oleophilen Bentonit, oleophilen Attapulgit, Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat, einen natürlichen oder einen synthetischen Kautschuk, Polyisobutylen, Asbest und/oder eine Mischung davon enthält.
  4. 4. Bohrspülmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der enthaltene Ilmenit eine Dichte von mindestens 4,3 g/cm3 aufweist.
  5. 5. Bohrspülmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es neben dem Ilmenit andere Schweremitel enthält, wie Schwerspat, Hämatit, Zölestin, Bleiglanz und/oder Mischungen davon.
  6. 6. Verfahren zum Niederbringen von Bohrungen in unterirdische Forkationen, die unter Druck stehende Fluide enthalten könnenlunter Verwendung eines Bohrspülmittels auf der Grundlage von öl oder Wasser oder Emulsionen von öl und Wasser, das ein Verdikkungsmittel enthält und in der Bohrung zirkuliert wird, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dichte des Bohrspülmittels auf einem für das Zurückdrängen der unter hohem Druck stehenden Fluide in die entsprechenden Formationen ausreichenden Wert hält, indem man das Bohrspülmittel mit Ilmenit mit einer solchen Teilchengröße, daß 85 Gew.-% des Materials durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,044 mm dringen, in einer Menge versetzt, die für eine wesentliche Steigerung der Dichte des Bohrspülmittels in den gewünschten Bereich ausreicht.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zugabe des Ilmenits von Zeit zu Zeit während des Bohrens durchführt, um die Dichte innerhalb des gewünschten Bereiches zu halten.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Ilmenit mit einer Dichte von mindestens 4,3 g/cm3 einsetzt.
  9. 9. Schweremittel für Bohrspülmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus 1 bis 99 Gew.-% Ilmenit und 99 bis 1 Gew.-t eines zusätzlichen schweren Minerals, ausgewählt aus der Schwerspat, Hämatit, Zölestin, Bleiglanz und Mischungen davon umfassenden Gruppe enthält, wobei die Bestandteile eine solche Teilchengröße aufweisen, daß mindestens 85 Gew.-% des Materials durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,044 mm dringen.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3048078A1 (de) * 1980-01-07 1981-09-24 NL Industries, Inc., 10020 New York, N.Y. "bohrfluessigkeit"
EP2951262A4 (de) * 2013-01-29 2017-01-04 Halliburton Energy Services, Inc. Bohrlochflüssigkeiten mit mineralpartikeln und zugehörige verfahren

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US2276075A (en) * 1939-10-14 1942-03-10 Wuensch Charles Erb Drilling fluid

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