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Die
Priorität
der U.S.-Provisional-Patentanmeldung Nr. 60/319 922, eingereicht
am 3. Februar 2003, deren Inhalt zum Zweck der Bezugnahme zitiert
wird, wird beansprucht.
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BESCHREIBUNG
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Viele
Arten von Fluiden wurden bei der Bohrung von Erdöl- und Erdgasquellen verwendet. Die Wahl eines Öl-basierten
Bohrfluids, auch als Öl-basierter
Schlamm bekannt, involviert eine vorsichtige Abwägung der beiden mehr oder weniger
wünschenswerten
charakteristischen Eigenschaften solcher Fluide bei einer bestimmten
Anwendung, der Art der Bohrquelle, sowie der charakteristischen
Eigenschaften des Erdöl-
oder des Erdgasfeldes, in welchem die Bohrung stattfindet. Ein Oberflächenaktives-Mittel,
imstande eingebautes Wasser in das Öl hinein zu emulgieren, ist
eine wesentliche Komponente von Öl-basierten
Schlämmen.
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Die
primären
Vorteile beim Auswählen
eines Öl-basierten
Bohrfluids umfassen: eine höhere
Bohrlochstabilität
(hole stability), besonders in Schieferformationen; eine Formation
eines dünneren
Filterkuchens, als der, welcher mit einem Wasser-basierten Schlamm
erhalten wird; eine hervorragende Schmierung des Bohrstrangs und
der Untertage-Geräte; eine
Durchdringung von Salzbetten ohne Verschorfung oder einer Vergrösserung
des Bohrlochs (hole), sowie andere Vorteile, die dem Fachmann bekannt
sein sollten.
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Besonders
vorteilhafte Eigenschaften von Öl-basierten
Schlämmen
sind ihre hervorragende Qualität von
Durchdringungs- und Schmierungsrate. Diese beiden Eigenschaften
erlauben die rasche Bohrung von Bohrquellen, mit einer signifikanten
vertikalen Abweichung, wie es typisch für Offshore- oder Tiefseewasser-Bohroperationen
ist, oder wenn eine horizontale Bohrquelle erwünscht ist. In solchen Bohrlöchern mit
einer hohen Abweichung stellen Drehmoment und Drag auf den Bohrstrang
ein signifikantes Problem dar, da das Bohrrohr auf der niedrigen
Seite des Lochs liegt, und das Risiko von Steckenbleiben des Rohrstocks
hoch ist, wenn Wasser-basierte Schlämme verwendet werden. Im Gegensatz
dazu stellen Öl-basierte
Schlämme
einen dünnen,
schlickigen (slick) Filterkuchen bereit, welcher das Bereitstellen
einer signifikant höheren
Pferdestärke für die Bohrung
der Steinseite und das Verhindern des Steckenbleibens von Rohr unterstützt. Daher
kann die Verwendung des Öl-basierten
Schlamms gerechtfertigt werden.
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Trotz
der vielen Vorteile der Verwendung von Öl-basierten Schlämmen, weisen
sie auch weniger wünschenswerte
charakteristische Eigenschaften auf. Im Allgemeinen hat die Verwendung
von Öl-basierten
Bohrfluiden und Öl-basierten
Schlämmen
hohe Investitions- und Arbeitskosten. Diese Kosten können signifikant von
der Tiefe des Bohrlochs abhängen.
Jedoch können
die hohen Kosten oft gerechtfertigt sein, wenn das Öl-basierte
Bohrfluid das Einsinken oder die Bohrlochvergösserung verhindert, was Bohrzeit
und -kosten in hohem Masse ansteigen lassen kann. Entsorgung von Öl- beschichteten Abtragungen
ist ein anderes primäres Problem,
besonders für
Offshore- oder Tiefseewasser-Bohroperationen. In diesen letzteren
Fällen
müssen
die Abtragungen entweder von dem Öl mit einer Reinigungslösung (cleaning
solution) reingewaschen werden, welche ebenfalls entsorgt werden
muss, oder die Abtragungen müssen
zur Entsorgung auf umweltfreundliche Weise zurück zur Küste verschifft werden. Eine
weitere zu berücksichtigende Überlegung
betrifft die lokalen Regierungsbestimmungen, welche die Verwendung
von Öl-basierten
Bohrfluiden und Öl-basierten
Schlämmen
umweltbedingt einschränken
können.
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Öl-basierte
Schlämme
enthalten etwas Wasser, entweder bei der Formulierung des Bohrfluids
selbst gebildetes Wasser, oder verbleibendes Wasser in dem Bohrloch,
oder absichtlich zugegebenes Wasser zur Beeinflussung der Eigenschaften
des Bohrfluids oder des Schlamms. In solchen Wasser-in-Öl-Typ-Ernulsionen, auch
als inverse (invert) Emulsionen bekannt, wird ein Emulgator verwendet,
der die Emulsion stabilisiert. Im Allgemeinen kann die inverse Emulsion
sowohl wasser-lösliche
als auch öl-lösliche Emulgiermittel
enthalten. Typische Beispiele für
solche Emulgatoren umfassen polyvalente Metallseifen, Fettsäuren und
Fettsäureseifen
und andere ähnliche
geeignete Verbindungen, die dem Fachmann bekannt sein sollten. Die
Verwendung von herkömmlichen
Emulgatoren und herkömmlichen
Oberflächenaktiven
Mitteln in inversen Bohrfluid-Systemen kann den Reinigungsprozess
bei Komplettierungsoperationen von offenen Bohrlöchern (open hole completion
operations) verkomplizieren. Fluide, welche herkömmliche Materialien für Oberflächen-aktive Mittel
und Emulgatoren verwenden, können
die Verwendung von Lösungsmitteln
und Wäschen
mit anderen Oberflächenaktiven
Mitteln erforderlich machen, um den Filterkuchen zu durchdringen
(penetrate) und die Benetzbarkeit der Filterkuchen-Partikel zu reversieren
(reverse). Das heißt,
das Waschen mit Detergentien sollte die Öl-benetzten Feststoffe des
Filterkuchens in Wasserbenetzte Feststoffe überführen (convert). Wasser-benetzte
Feststoffe sind in dem Filterkuchen erforderlich, so dass die nachfolgende
Säurewäsche die
Partikel des Schlamm-Kuchens
angreifen kann und sie vor Produktion zerstören oder entfernen kann. Die
Produktivität
einer Bohrquelle hängt
gewissermassen von einem effektiven und effizienten Entfernen des
Filterkuchens ab und gleichzeitigem Minimieren der Möglichkeit,
dass Wasser die natürlichen
Fliesskanäle
der Formation blockiert, verstopft oder anderweitig beeinträchtigt.
Die Probleme einer effizienten Bohrquellenreinigung (well clean
up), effizienten -stimulation und effizienten -komplettierung sind
ein signifikantes Thema bei allen Bohrquellen, und besonders bei
Komplettierungen von horizontalen Bohrquellen mit offenen Bohrlöchern.
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Die
vorliegende Offenbarung ist allgemein auf ein Verfahren gerichtet
zum Steuern der Umkehrung (reversing) von Phasen in inversen Emulsionsfluiden,
welche zweckmäßig sind
beim Bohren, Komplettieren und Übertage-Arbeiten über unterirdischen
Bohrquellen, vorzugsweise Erdöl-
und Erdgasbohrquellen. Die verallgemeinerte Verwendung von inversen
Emulsionsfluiden in solchen Anwendungen sollte dem Fachmann bekannt
sein, wie angegeben in dem Buch "COMPOSITION
AND PROPERTIES OF DRILLING AND COMPLETION FLUIDS", "Zusammensetzung
und Eigenschaften von Bohr- und Komplettierungsfluiden" 5. Auflage, H. C.
H. Darley und George R. Gray, Gulf Publishing Company, 1988, dessen
Inhalt zum Zweck der Bezugnahme zitiert wird.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung wird ein inverses Emulsionsfluid, welches
ein ölartiges
Fluid, ein nicht-ölartiges
Fluid und ein Amin-Oberflächenaktives-Mittel umfasst, zum
Bohren einer unterirdischen Bohrquelle verwendet. Die oberflächenaktive
Komponente des Bohrfluids wird ausgewählt, so dass, wenn ein Grossteil
des Amin-Oberflächenaktiven-Mittels
in seiner nicht-protonierten Form vorliegt, eine inverse Emulsion
gebildet werden kann, in welcher die ölartige Flüssigkeit die kontinuierliche
Phase ist, und die nicht-ölartige
Flüssigkeit
die diskontinuierliche Phase ist. Das heißt, die nicht-protonierte Form
des Amin-Oberflächenaktiven-Mittels
ist fähig
eine inverse Emulsion zu stabilisieren. Aufgrund Protonierung eines grösseren Teils
des Amin-Oberflächenaktiven-Mittels
wird jedoch die ölartige
Flüssigkeit
zur diskontinuierlichen Phase und die nicht-ölartige
Flüssigkeit
zur kontinuierlichen Phase. Mit anderen Worten, die inverse Emulsion
wird in eine reguläre
Emulsion überführt, aufgrund
der Protonierung des Amin-Oberflächenaktiven-Mittels.
Ein Phasenwechselverschiebungsmittel wird verwendet und mit dem
Bohrfluid vermischt, um so eine Steuerung des Zeitablaufs (timing)
und/oder der Bedingungen zu ermöglichen,
unter welchen das Amin protoniert wird, und so, wenn das Fluid von
einer regulären
Emulsion zu einer inversen Emulsion überführt wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
des vorliegenden Gegenstands betrifft ein Verfahren zur Reinigung (cleaning
up) eines Bohrlochs (wellbore), welches mit dem oben beschriebenen
inversen Emulsions-Bohrfluid gebohrt wurde. Das Verfahren zur Reinigung
des Bohrlochs umfasst das Auffinden (spotting) einer Tablette, umfassend
ein Trägerfluid,
ein Viskositätserhöhungsmittel
und ein Phasenwechselverschiebungsmittel in einem beabsichtigten
Anteil des zu reinigenden Bohrlochs. Das Phasenwechselverschiebungsmittel
und die Viskosität
der Tablette steuern den Zeitablauf (timing) der Konversion von Öl-Benetzung
zu Wasser-Benetzung von jeglichem verbleibenden (residual) Bohrfluid
oder Filterkuchen, vorhanden in dem beabsichtigten Anteil des Bohrlochs.
wenn erst Konversion zu Wasser-Benetzung eingetreten ist, wird das
verbleibende Bohrfluid und der verbleibende Filterkuchen leicht
aus dem Bohrloch ausgewaschen.
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Die
inversen Emulsionen, welche in der Praxis der vorliegenden Offenbarung
verwendet werden, umfassen jene, welche früher in U.S. Patent Nr. 6,218,342,
sowie in den U.S. Patentanmeldungen Nr. US2001-0051593A1 und US2002-0033258A1 beschrieben
wurden, wobei der Inhalt jeweils zum Zweck der Bezugnahme zitiert
wird. Wie dort offenbart, sind das ölartige Fluid, welches zur
Formulierung der – in
der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendeten – inversen
Emulsionen verwendet wird, Flüssigkeiten,
und stärker bevorzugt
ein natürliches
oder synthetisches Öl,
und noch stärker
bevorzugt das ölartige
Fluid, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Dieselöl; Mineralöl; einem synthetischen Öl, wie etwa
Polyolefinen, Polydiorganosiloxanen, Siloxanen oder Organo-Siloxanen;
und Gemischen davon. Die Konzentration des ölartigen Fluids sollte ausreichend
sein, so dass eine inverse Emulsion gebildet wird, und sie kann
kleiner als etwa 99 Volumen% der inversen Emulsion sein. In einer
Ausführungsform
beträgt
die Menge des ölartigen
Fluids von etwa 30 Volumen% bis etwa 95 Volumen%, und stärker bevorzugt
von etwa 40 Volumen% bis etwa 90 Volumenprozent% des inversen Emulsionsfluids.
In einer Ausführungsform
kann das ölartige
Fluid wenigstens 5 Volumen% eines Materials umfassen, ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Ester, Ether, Acetale, Dialkylcarbonate, Kohlenwasserstoffe
und Kombinationen davon.
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Das
nicht-ölartige
Fluid, welches in der Formulierung der inversen Emulsionsfluide
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist
eine Flüssigkeit,
und ist vorzugsweise eine wässrige
Flüssigkeit.
Stärker
bevorzugt kann die nicht-ölartige
Flüssigkeit
(liquid) ausgewählt
werden aus der Gruppe umfassend Meerwasser (sea water), eine Salzlösung (brine),
enthaltend organische und/oder anorganische gelöste Salze, Flüssigkeiten,
enthaltend wasser-mischbare organische Verbindungen und Kombinationen
davon. Die Menge des nicht-ölartigen
Fluids ist typischerweise kleiner als die theoretische Mindestmenge,
welche zur Bildung einer inversen Emulsion erforderlich ist. In
einer Ausführungsform
ist daher die Menge von nicht-ölartigem
Fluid kleiner als etwa 70 Volumen%, und vorzugsweise von etwa 1
Volumen% bis etwa 70 Volumens. In einer anderen Ausführungsform
ist die Menge von nicht-ölartigem
Fluid vorzugsweise von etwa 5 Volumen% bis etwa 60 Volumen% des
inversen Emulsionsfluids.
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Die
Auswahl eines geeigneten Amin-Oberflächenaktiven-Mittels zur Formulierung der Bohrfluide, zweckmäßig in der
vorliegenden Erfindung, wird bewerkstelligt durch das Kombinieren
einer Menge des nicht-protonierten Amins mit Teilen des ölartigen
Fluids und des nicht-ölartigen
Fluids, in einem geeigneten Behälter.
Das Fluid wird danach kräftig
bewegt oder geschert (sheared), um so die zwei Fluide gründlich zu
mischen. Aufgrund Stoppen des Mischens, bestimmt die visuelle Beobachtung,
ob eine Emulsion gebildet wurde. Eine Emulsion wird als stabil betrachtet,
wenn das ölartige
Fluid und das nicht-ölartige
Fluid sich nicht im Wesentlichen nach Bewegung trennen. Das heißt, die
Emulsion wird während
eines Zeitraums von mehr als etwa 1 Minute andauern, nach dem Anhalten
des Bewegens oder der Scherbewegung, was die Emulsion bildete. Ein
Test zur Feststellung ob eine inverse Emulsion gebildet wurde, oder
nicht, besteht darin, einen kleinen Teil der Emulsion zu nehmen
und ihn in einen Behälter
des ölärtigen Fluids
zu platzieren. Wenn eine inverse Emulsion gebildet wird, dann dispergiert
der Emulsionstropfen in dem ölartigen
Fluid. Ein alternativer Test besteht darin, die elektrische Stabilität der resultierenden
Emulsion zu messen unter Verwendung eines häufig verfügbaren Testers für die Emulsionsstabilität. Im Allgemeinen
wird bei solchen Tests die über
zwei Elektroden angelegte Spannung, erhöht, bis dass die Emulsion aufbricht
(break) und ein Stossstrom zwischen den zwei Elektroden fliesst.
Die Spannung, die erforderlich ist, um die Emulsion aufzubrechen,
wird auf dem Fachgebiet als Messung der Emulsionsstabilität betrachtet.
Solche Tests der Emulsionsstabilität sollten dem Fachmann bekannt
sein, wie belegt wird durch die Beschreibung auf Seite 166 des Buches "COMPOSITION AND PROPERTIES
OF DRILLING AND COMPLETION FLUIDS", "Zusammensetzung
und Eigenschaften von Bohr- und Komplettierungsfluiden" 5. Auflage, H. C.
H. Darley und George R. Gray, Gulf Publishing Company, 1988, dessen
Inhalt zum Zweck der Bezugnahme zitiert wird.
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Angesichts
der obigen Auswahlkriterien wird in einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ein inverses Emulsionsfluid mit einem Amin-Oberflächenaktiven-Mittel
formuliert, mit der allgemeinen Formel
wobei R C
12-C
22 ist; R' unabhängig ausgewählt ist
aus Wasserstoff oder einer C
1- bis C
3-Alkylgruppe; A gleich NH oder O ist, und
x + y einen Wert hat, grösser
als, oder gleich eins, aber auch kleiner als, oder gleich drei. Vorzugsweise
kann die R-Gruppe ein C
12-C
22-aliphatischer
Kohlenwasserstoff sein, und stärker
bevorzugt ist sie eine nicht-cyclische aliphatische Gruppe. In einer
Ausführungsform
enthält
die R-Gruppe wenigstens einen Unsättigungsgrad, das heißt, wenigstens
eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung.
In einer anderen Ausführungsform
kann die R-Gruppe ein Gemisch eines kommerziell-bekannten Gemisches
von aliphatischen Kohlenwasserstoffen sein, wie etwa Soja, was ein
Gemisch von C
14-C
20-aliphatischen
Kohlenwasserstoffen ist, oder Talg, was ein Gemisch von C
16-C
20-aliphatischen
Kohlenwasserstoffen ist, oder Tallöl, was ein Gemisch von C
14-C
18-aliphatischen
Kohlenwasserstoffen ist. In einer anderen Ausführungsform, in welcher die
A-Gruppe gleich NH ist, ist der Wert für x + y vorzugsweise zwei,
wobei x einen bevorzugten Wert von eins aufweist. In wiederum einer
anderen Ausführungsform,
in welcher die A-Gruppe gleich O ist, ist der bevorzugte Wert von x
+ y gleich 2, wobei der Wert für
x vorzugsweise eins ist. Bevorzugte Beispiele für kommerziell verfügbare Amin-Oberflächenaktive-Mittel
umfassen Ethomeen-T/12, ein diethoxyliertes Talg-Amin; Ethomeen-S/12,
ein diethoxyliertes Soja-Amin; Duomeen-O, ein N-Oleyl-l,3-diaminopropan, Duomeen-T,
ein N-Talg-1,3-diaminopropan, welche alle von Akzo verfügbar sind.
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Die
Menge Amin-Oberflächenaktives-Mittel,
vorhanden in dem inversen Emulsionsfluid, verwendet in der Praxis
der vorliegenden Erfindung, sollte ausreichend sein, um die inverse
Emulsion gemäss
dem oben angegebenen Test zu stabilisieren. Das heißt, die
Emulsion wird während
eines Zeitraums von mehr als etwa 1 Minute andauern, nach dem Anhalten
des Bewegens oder der Scherbewegung, was die Emulsion bildete. Während die
Konzentration variieren kann, abhängig von den besonderen Komponenten
in dem Bohrfluid, oder Schlamm (mud), ist die Konzentration typischerweise
niedriger als etwa 10 Volumen% des Fluids. In einer Ausführungsform
ist das Amin-Oberflächenaktive-Mittel
daher bevorzugt in dem inversen Emulsionsfluid in einer Konzentration
von 0,1 % bis 5,0 % vorhanden. Stärker bevorzugt sollte die Menge
von vorhandenem Amin-Oberflächenaktivem-Mittel
in einer Konzentration von 1 Volumen% bis 5 Volumen% vorhanden sein.
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Wie
zuvor oben angegeben, eine oben beschriebene wichtige Eigenschaft
der Bohrfluide ist, dass ein Protonierungsmittel die Konversion
der inversen Emulsion zu einer regulären Emulsion bewirkt. Das heißt, die Zugabe
eines Protonierungsmittels bewirkt eine Wasser-in-Öl-Emulsion, konvertiert
zu einer Öl-in-Wasser-Typ-Emulsion.
Das Protonierungsmittel, hierin als eine „Säure" bezeichnet, muss funktionell in der
Lage sein das Amin-Oberflächenaktive-Mittel
zu protonieren. Die Funktion des Phasen(wechsel)verschiebungsmittels
(d.h. ein Mittel, das zu der gesteuerten Protonierung des Amins
führt)
beruht darauf, den Zeitablauf (timing) des Phasenwechsels auf eine
vorhersagbare Weise zu verschieben bzw. zu verzögern (to delay) und/oder zu steuern.
Durch das Ausüben
einer solchen Steuerung werden weitere Optionen präsentiert,
zum Wechseln (changing) der Benetzbarkeit von jeglichen Bohrlochfeststoffen
(wellbore solids) oder des Filterkuchens, zu einem höheren Steuerungsgrad,
durch Steuerung des Zeitablaufs (timing) des Wechsels von Benetzbarkeit,
mit einer vorhersagbaren Verschiebung bzw Verzögerung.
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Das
Phasenwechselverschiebungsmittel der vorliegenden Erfindung ist
derart gestaltet, dass die Protonierung der Aminverbindung, und
daher die Konversion des Fluids von inverser Emulsion zu regulärer Emulsion
steuerbar ist und vorhersagbar ist, was auf den Eigenschaften des
Phasenwechselverschiebungsmittels basiert. Der Mechanismus, über den
das Phasenwechselverschiebungsmittel funktioniert, ist nicht vollständig verstanden.
Man nimmt an, dass das Phasenwechselverschiebungsmittel die Benetzbarkeit
der hierin offenbarten inversen Emulsions-Bohrfluide. ändert (change),
durch eine Aktion, welche das Amin-Oberflächenaktive-Mittel selbst beeinflusst,
oder indirekt durch die Wirkung eines Acidifizierungsmittels, oder
durch andere im System vorhandene chemische Verbindungen. Wir haben
gefunden, dass das Aufbrechverschiebungsmittel (delay breaking agent)
ausgewählt
werden kann aus der allgemeinen Gruppe von Verbindungen, umfassend aliphatische
Aminsäuren,
Salze von aliphatischen Aminsäuren,
sowie Gemische und Kombinationen von diesen Verbindungen. In einer
anschaulichen Ausführungsform
ist das Phasenwechselverschiebungsmittel ein Salz von Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA).
Vorzugsweise ist das Salz ein Alkalimetallsalz von EDTA, und stärker bevorzugt
ein Kaliumsalz von EDTA. In einer besonders bevorzugten anschaulichen
Ausführungsform wird
das Dikaliumsalz von EDTA als das Phasenwechselverschiebungsmittel
verwendet.
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Ebenfalls
innerhalb des Umfangs des vorliegenden Gegenstands ist die Verwendung
einer langsamhydrolysierbaren chemischen Verbindung, wie etwa ein
Ester, welche die verschobene bzw. verzögerte (delayed) Protonierung
des Amin-Oberflächenaktiven-Mittels
bewirkt. Ferner sollte ein Fachmann erkennen, dass eine Kombination
aus einer chemischen Verbindung, welche durch ein Enzym abgebaut
wird, und dem entsprechenden Enzym, dessen Kombination eine steuerbare
Freisetzung von Proton-Ion bewirkt. Ein Fachmann sollte erkennen,
dass es zahlreiche Wege gibt, auf welchen die obigen Ziele des Steuerns
und Verschiebens bzw. Verzögerns
des Wechsels der Phasen – hier
beschrieben – erreicht
werden können.
Beispielsweise sind verkapselte Enzyme und andere chemische Aufbrechmittel
auf dem technischen Gebiet des Fluidbrechens weit bekannt. Auf ähnliche
Weise können
Phasenwechselverschiebungsmittel, wie etwa solche wie oben beschrieben,
verkapselt werden, um die gewünschten
Resultate der vorliegenden Erfindung zu erzielen.
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Das
Verfahren, welches bei der Herstellung der inversen Emulsionsfluide,
verwendet bei den Verfahren der vorliegenden Offenbarung, verwendet
wurde, ist nicht wesentlich. Herkömmliche Verfahren können zur Herstellung
der inversen Emulsionsfluide verwendet werden, auf eine Weise, analog
zu jenen üblicherweise verwendeten
Verfahren, um herkömmliche Öl-basierte
Bohrfluide herzustellen. Bei einer repräsentativen Methode, werden
eine gewünschte
Menge ölartiges
Fluid, wie etwa ein Basisöl,
und eine geeignete Menge Amin-Emulgator zusammengemischt, und die
verbleibenden Komponenten werden nacheinander zugegeben unter kontinuierlichem
Mischen. Eine inverse Emulsion der vorliegenden Erfindung wird gebildet
durch kräftiges
Bewegen, Mischen, Scheren (shearing) des ölartigen Fluids und des nicht-ölartigen
Fluids.
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Die
inversen Emulsionsfluide der vorliegenden Offenbarung können ferner
zusätzliche
chemische Verbindungen enthalten, in Abhängigkeit von dem Endzweck der
hierin beschriebenen inversen Emulsion, so lange sie nicht die Reversibilität der inversen
Emulsionsfluide beeinflussen. Beispielsweise können Benetzungsmittel, organophile
Tone, Viskositätserhöhungsmittel,
Mittel zur Gewichterhöhung,
Brückenbildner,
Fluidverlustkontrollmittel zu den fluiden Zusammensetzungen dieser
Erfindung zwecks zusätzlicher
funktioneller Eigenschaften zugegeben werden. Die Zugabe solcher
Mittel sollte dem Fachmann auf dem Gebiet für das Formulieren von Bohrfluiden
und -schlämmen
bekannt sein. Jedoch sollte angemerkt werden, dass die Zugabe solcher
Mittel die Eigenschaften, vermittelt durch das hierin beschriebene
Amin-Oberflächenaktive-
Mittel, nicht nachteilig beeinflussen sollte.
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Benetzungsmittel
(wetting agents), welche für
die Verwendung in dieser Erfindung geeignet sein können, umfassen
rohes Tallöl,
oxidiertes rohes Tallöl,
Oberflächenaktive
Mittel, organische Phosphatester, modifizierte Imidazoline und Amidoamine,
Alkyl-aromatischesulfate und Sulfonate und dergleichen und Kombinationen
oder Derivate von diesen. Jedoch sollte die Verwendung von Fettsäure-Benetzungsmitteln
minimiert sein, um so den Effekt der Reversibilität der inversen
Emulsion, hierin offenbart, nicht nachteilig zu beeinflussen. VersawetTM und VersawetTM NS
sind Beispiele für
kommerziell verfügbare
Benetzungsmittel, die durch M-I Drilling Fluids L.L.C. hergestellt
und vertrieben werden, welche in dieser Erfindung verwendet werden
können. Silwet-L-77,
-L-7001, -L7605 und -L-7622 sind Beispiele für kommerziell verfügbare Oberflächenaktive-Mittel und
Benetzungsmittel, die durch Union Carbide Chemical Company Inc.
hergestellt und vertrieben werden.
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Organophile
Tone, üblicherweise
Amin-behandelte Tone, kann zweckmäßig sein als Viskositätserhöhungsmittel
(pl.) in den fluiden Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung.
Andere Viskositätserhöhungsmittel,
wie etwa öllösliche Polymere,
Polyamidharze, Polycarbonsäuren
und Seifen können
ausserdem verwendet werden. Die Menge von Viskositätserhöhungsmittel,
verwendet in der Zusammensetzung, kann in Abhängigkeit vom Endzweck der Zusammensetzung
variieren. Jedoch sind üblicherweise
etwa 0,1 Gewichts bis 6 Gewichts% für die meisten Anwendungen ausreichend.
VG-69TM und VG-PLUS sind Organo-Ton-Materialien, vertrieben
durch M-I Drilling Fluids L.L.C., und Versa-HRPTM ist
ein Polyamidharzmaterial, hergestellt und vertrieben durch M-I Drilling
Fluids L.L.C., was in dieser Erfindung verwendet werden kann.
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Suspendiermittel,
geeignet zur Verwendung in dieser Erfindung umfassen organophile
Tone, Amin-behandelte Tone, öllösliche Polymere,
Polyamidharze, Polycarbonsäuren
und Seifen. Die Menge von Viskositätserhöhungsmittel, verwendet in der
Zusammensetzung, falls welche verwendet werden, kann in Abhängigkeit vom
Endzweck der Zusammensetzung variieren. Jedoch sind üblicherweise
etwa 0,1 Gewichts bis etwa 6 Gewichts% für die meisten Anwendungen ausreichend.
VG-69TM und VG-PLUSTM sind
Organo-Ton-Materialien, vertrieben durch M-I Drilling Fluids L.L.C.,
und Versa-HRPTM ist ein Polyamidharzmaterial,
hergestellt und vertrieben durch M-I Drilling Fluids L.L.C., was
in dieser Erfindung verwendet werden kann.
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Gewichterhöhungsmittel
(weighting agents) oder Dichtematerialien (density materials), geeignet
zur Verwendung in dieser Erfindung umfassen Bleiglanz, Hämatit, Magnetit,
Eisenoxide, Illmenit, Baryt, Siderit, Celestit, Dolomit, Calcit
und dergleichen. Die Quantität
von solchem zugegebenem Material, falls irgendeines, hängt von
der erwünschten
Dichte der Endzusammensetzung ab. Typischerweise wird Gewichterhöhungsmittel
zugegeben, um eine Bohrfluiddichte von bis zu etwa 2,88 kg/l (24
Pfund pro Gallone) zu erhalten. Das Gewichterhöhungsmittel wird vorzugsweise
bis zu 2,52 kg/l (21 Pfund pro Gallone) zugegeben, und am stärksten bevorzugt
bis zu 2,34 kg/l (19, 5 Pfund pro Gallone).
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Fluidverlustkontrollmittel
(fluid loss control agents) agieren typischerweise durch Beschichten
der Bohrlochwände,
während
die Bohrung erfolgt. Geeignete Fluidverlustkontrollmittel, welche
eine Verwendung in dieser Erfindung finden können, umfassen Braunkohlearten,
Asphaltverbindungen, Gilsonit, organophile Humate, hergestellt durch
Umsetzen von Huminsäure/Humussäure (humic
acid) mit Amiden oder Polyalkylen Polyamine und andere nicht-toxische
Fluidverlustadditive. Typischerweise werden Fluidverlustkontrollmittel
in Mengen weniger als etwa 10 Gewichts%, und vorzugsweise weniger
als etwa 5 Gewichts des Fluids zugegeben.
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Da
viele der Eigenschaften der inversen Emulsion der vorliegenden Erfindung ähnlich denen
der herkömmlichen
inversen Emulsionen sind, sollte die Anwendung der Fluide überschaubar
sein.
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Ein
unerwarteter und nicht-offensichtlicher Aspekt der Bohrung unterirdischer
Bohrquellen mit der inversen Emulsion der vorliegenden Erfindung
ist, dass Bohrquellen-Reinigung
(well clean up) viel einfacher und rascher durchzuführen ist,
besonders wenn die Bohrquelle eine produzierende Formation durchdringt
oder in Kontakt mit ihr kommt. Wenn ein herkömmliches inverses Emulsions-Bohrfluid
verwendet wird, können – wie oben
beschrieben – Reinigung
und Stimulierung der Bohrquelle Waschen des Filterkuchens mit Detergentien und
eine Säurewäsche zur
Auflösung
(dissolve) der Filterkuchenpartikel, umfassen. Wenn diese Operationen vollends
effektiv sein sollen, kann eine signifikante Menge eines wässrigen
Detergens und einer wässrigen Säure die
Formation durchdringen, was zu Wasserblockierungen in der Formation
führt,
was Produktion negativ beeinflusst. Im Gegensatz dazu erlaubt die
Bohrung und die Komplettierung der Bohrquelle unter Verwendung der
hierin beschriebenen Fluide, und unter Verfolgen der Verfahren der
vorliegenden Erfindung dem Operator, die Formation zu durchdringen,
unter Verwendung einer inversen Emulsion auf Fluiden basiert, enthaltend Öl-benetzte
Feststoffe und das Steuern des Zeitablaufs (to time) der Konversion
der Öl-benetzten
Feststoffe in Wasser-benetzte Feststoffe auf kontrollierte Weise.
Wenn man so verfährt,
wird die Verwendung eines Wasser-basierten Waschfluids minimiert,
da der Filterkuchen und andere Feststoffe leicht weggewaschen werden
können,
wenn sie erst Wasser-benetzt sind.
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Beim
Ausführen
der oben offenbarten Verfahren erkennt ein Fachmann, dass eine Tablette
(pill) oder ein "Slug" mit Fluid verwendet
werden kann, um das Phasenwechselverschiebungsmittel an einem vorbestimmten
Ort innerhalb des Bohrlochs bereitzustellen. Die Formulierung einer
solchen Tablette oder eines solchen "Slugs" mit Fluid ist derart gestaltet, dass
das "Slug" oder die Tablette
im Allgemeinen einheitlich (uniform) innerhalb des Bohrlochs bleibt.
In einer Ausführungsform
ist die Tablette formuliert, dass sie ein Trägerfluid, ein Viskositätserhöhungsmittel
und ein Phasenwechselverschiebungsmittel umfasst. Das Trägerfluid
kann ausgewählt
werden aus einer grossen Anzahl von potentiellen Fluiden, was für den Fachmann
augenscheinlich sein sollte. Vorzugsweise ist das Trägerfluid
ein Wasserbasiertes Fluid, und ist stärker bevorzugt ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Frischwasser, Meerwasser, Salzlösung (brine),
Bohrloch-Waschfluide, sowie Kombinationen von diesen und anderen ähnlichen
Fluiden. Ähnlich
kann das Viskositätserhöhungsmittel
ausgewählt
werden aus einer grossen Anzahl potentieller Viskositätserhöhungsmittel,
was für
den Fachmann augenscheinlich sein sollte. In einer anschaulichen
Ausführungsform
wird das Viskositätserhöhungsmittel
ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Bentonit, Sepiolit, Ton, Attapulgit-Ton,
Hydroxyethylcelluose, ein anionisches Polymer mit hohem Molekulargewicht
und Biopolymere, sowie Kombinationen von diesen und anderen ähnlichen
Viskositätserhöhungsmitteln.
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Wir
haben gefunden, dass das Aufbrechverschiebungsmittel (delayed breaking
agent) ausgewählt werden
kann aus der allgemeinen Gruppe von Verbindungen umfassend aliphatische
Aminsäuren,
Salze von aliphatischen Aminsäuren,
sowie Gemische und Kombinationen von diesen Verbindungen. In einer
anschaulichen Ausführungsform
ist das Phasenwechselverschiebungsmittel ein Salz von Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA).
Vorzugsweise ist das Salz ein Alkalimetallsalz von EDTA, und stärker bevorzugt
ein Kaliumsalz von EDTA. In einer besonders bevorzugten anschaulichen
Ausführungsform
wird das Dikaliumsalz von EDTA als das Phasenwechselverschiebungsmittel
verwendet. Das Phasenwechselverschiebungsmittel wird vorzugsweise
als eine 15 Gewichts%- bis 40 Gewichts%-Lösung formuliert, welche dann
zur Formulierung der endgültigen
Aufbrechlösung
(breaker solution) verwendet wird.
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Die
endgültige
Aufbrechlösung
selbst wird vorzugsweise formuliert, um eine Wasser-basierte Lösung von
Kaliumchlorid, ein kationisches Oberflächenaktives-Mittel und ein
Viskositätserhöhungsmittel,
wie etwa eine Hydroxyethylcellulose, zu umfassen. Optional können Entschäumer, Dispergiermittel
und thermische Stabilisatoren umfasst sein, so lange ihre Funktion
die Funktionsfähigkeit
des Phasenwechselverschiebungsmittels nicht inhibiert. Der Fachmann
sollte erkennen, dass das Umfassen solcher optionaler Mittel oder
optionaler Verbindungen die gesamte Performance der endgültigen Aufbrechverschiebungslösung unterstützt und
hängt von
der spezifischen Anwendung für
das Fluid ab. Daher sind Routineversuche und Fehlertests erforderlich zur
Optimierung der Funktion des Phasenwechselverschiebungsmittels für jegliche
besondere Untertage-Umgebung.
-
Das
folgende Beispiel wird bereitgestellt, um die Anwendung und Verwendung
der Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung weiter
zu veranschaulichen.
-
Beispiel 1
-
Ein
Bohrfluid, wie in U.S. Patent Nr. 6,218,342, sowie in den veröffentlichten
U.S. Patentanmeldungen Nr. US2001-0051593A1 und US2002-0033258A1 beschrieben,
wurde verwendet für
ein offenes Bohrloch mit einer Kiesmenge (open hole gravel-pack)
für eine
Bohrquelle, die komplettiert wurde unter Verwendung eines CAPS-Systems.
Beschränkungen
hinsichtlich der Geräte-Konfiguration
für diese
Komplettierung erforderten das Testen eines Aufbrechmittels, das
den reversen Prozess verschieben bzw. verzögern würde. Diese Verschiebung bzw.
Verzögerung
würde zulassen,
das Waschrohr aus der Kiesmengenanordnung zu ziehen, ohne überschüssige und/oder
unkontrollierbare Verluste. Das Ziel war es, die Umkehrung (reversal)
eines verbleibenden Filterkuchens nach Einbauen des Aufbrechmittels
in die Beta-Phase der Kiesmengenoperation zu verschieben bzw. zu
verzögern.
Die Operation erforderte etwa 4½ Stunden Verschiebung bzw.
Verzögerung
des Umkehrungsprozesses (reversal), was Operationen zu POOH sicher
und effizient zuliess. Von gleicher Bedeutung war die Fähigkeit
des ausgewählten
Aufbrechmittels, den verbleibenden Filterkuchen in einen Wasser-benetzten
Zustand umzukehren (reverse). Zusätzlich vergrössert das
Potential jegliches inhärentes
Carbonat aufzulösen
grösstenteils
die Performance des Aufbrechsystems, sowie seine Fähigkeit
zur Disaggregatbildung der verbleibenden Filterkuchenfeststoffe.
Zusätzliche
Probleme für
das Aufbrechsystem umfassten die folgenden: a) Minimieren von Invasion
und Umgehen übermäßiger Fluidverluste;
und b) wirksame Reinigung des verbleibenden Filterkuchens. Laborversuche
wurden durchgeführt
zur Optimierung der Formulierung des Aufbrech-verschiebungsfluids.
-
Die
Prüfung
umfasste die Formulierung von Aufbrechsystemen, welche die wässerige
11% KCl-Lösung
und eine 15 Gewichts bis 40 Gewichts% wässerige Dikalium-EDTA-Lösung (Phasenwechselverschiebungsmittel-Lösung oder
DPCA-Lösung,
delayed phase changing agent solution) als Basen-Fluide zu verwenden.
Die DPCA-Lösungskonzentrationen
von 5% (v/v), 10% (v/v), 20% (v/v) und 30% (v/v) und 40% (v/v) wurden
verwendet. Diese Lösungen
werden als Probenbehälter
A bis E (Tabelle 1) gekennzeichnet. Diese Lösungen waren auf 8,9 ppg massenbalanziert,
da dies die gewünschte
Dichte für
eine Kiesmenge (gravel packing) war. Als nächstes wurde ein kationisches
Oberflächenaktives-Mittel
zugegeben und diese Probenbehälter
werden mit F bis J (Tabelle 1) gekennzeichnet. Schliesslich wurden
die Aufbrechmittel mit einer Hydroxyethylcellulose-Lösung bei
40 pptg präpariert
("slicked"). Diese Probenbehälter wurden
mit K bis O (Tabelle 1) gekennzeichnet. Um die Anzahl von Tests,
die durchgeführt
werden können,
zu maximieren, wurden Aufbrechmittel formuliert mit einem Volumen
von 1/10 eines Laborbehälters
(lab barrel) (d. h. 35 ml). Der pH wurde für all die Aufbrechmittel auf
etwa 5,0 unter Verwendung von KOH eingestellt. Schliessich wurde
ein statisch (statically) gealterter Filterkuchen zu jeder Lösung hinzugefügt. Die
Filterkuchen wurden auf dem API-Filterpapier
unter Verwendung eines 500 psi Differential gegenüber Atmosphärendruck
bei 68,3°C
(155 F) gebildet [Grad.] F. Tabelle
1 Zusammenfassung
der Eignungstests
- Lsg.
= Lösung
- Surf = Oberflächenaktives
Mittel
- HEC = Hydroxyethylcellulose
- DPCA-Lösung
= delayed phase changing agent solution = Phasenwechselverschiebungsmittel-Lösung
-
Angesichts
der obigen Ergebnisse sollte der Fachmann erkennen, dass a) eine
30 Minuten "Heißrolle", die Beta-Phase von verbleibendem
Filterkuchen (filter cakes) simulierend, zeigte, dass die Filterkuchen
intakt blieben, wenn das Aufbrechmittel (breaker) mit 40 ppg Hydroxyethylcellulose
(HEC) "präpariert" ("slicked") wird, weitere Aufbrechmittel,
welche "nicht präpariert" waren, zeigten eine
verhältnismäßig gute
Dispersion der Filterkuchen und b) 10-Stunden langes statisches
Altern, Simulieren von Isolation des seitlichen, restlichem FAZEPRO-Filterkuchen
(pl.), und Aufbrechmitteln (breakers) zeigten, dass die Filterkuchen
ohne weiteres in der oben formulierten Aufbrechverschiebungslösung (delayed
breaker solution) mit Konzentrationen von 20 % und höher dispergierten.
-
Auf
den obigen Untersuchungen basierend, wurde ein Aufbrechverschiebungsfluid
(delayed breaker fluid) formuliert und in der Untertage-Operation
erfolgreich verwendet:
Komponente | Konzentration |
11
% Kaliumchlorid | 8
ppg |
Lösung | |
DPCA-Lösung | 30
% (v/v) |
Kationisches
Oberflächenaktives-Mittel | 0,15
% (v/v) |
SAFE-VIS
E | 0,5
gpb |
(eine
Hydroxyethylcellulose-Lösung) | |
-
Aufgrund
eines Überblicks über die
obige Offenbarung, sollte der Fachmann verstehen und sollte erkennen,
dass eine anschauliche Ausführungsform
des offenbarten Gegenstands der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zum Steuern der Inversion eines Bohrfluids umfasst, wobei das Bohrfluid
umfasst: ein ölartiges Fluid;
ein nicht-ölartiges
Fluid; ein Amin-Oberflächenaktives-Mittel,
welches die Struktur:
aufweist, wobei R ein C
12-C
22-aliphatischer
Kohlenwasserstoff ist; R' unabhängig auswählbar ist
aus Wasserstoff oder C
1- bis C
3-Alkyl;
A gleich NH oder O ist, und 1 ≤ x
+ y ≤ 3.
Das anschauliche Verfahren umfasst das Mischen des Bohrfluids mit
einem Phasenwechselverschiebungsmittel (delayed phase changing agent),
ausgewählt
aus aliphatischen Aminsäuren,
Salzen von aliphatischen Aminsäuren
und Kombinationen davon. In einer bevorzugten anschaulichen Ausführungsform
wird das Phasenwechsel-verschiebungsmittel in der Form einer Tablette
(pill) bereitgestellt, wobei die Tablette ein Trägerfluid (carrier fluid), ein
Viskositätserhöhungsmittel
und das Phasenwechselverschiebungs-mittel umfasst. Das Phasenwechselverschiebungsmittel
kann ausgewählt
werden aus Ethylendiamintetraessigsäure, Alkalimetallsalzen von
Ethylendiamintetraessigsäure
und Kombinationen von diesen und ähnlichen Verbindungen. Wenn
ein Trägerfluid
verwendet wird, ist es bevorzugt, dass es eine wässrige Alkalisalzlösung ist,
und stärker
bevorzugt, eine Kaliumchloridlösung
ist. Ausserdem ist in einer bevorzugten anschaulichen Ausführungsform
das Viskositätserhöhungsmittel
ein kompatibles Viskositätserhöhungsmittel,
wie etwa eine Hydroxyethylcellulose.
-
Es
sollte auch erkannt werden und verstanden werden, dass die vorliegende
Offenbarung auch ein Verfahren zum Steuern der Benetzbarkeit (wettability)
eines Filterkuchens umfasst. Der Filterkuchen wird vorzugsweise
während
Bohren einer unterirdischen Formation gebildet unter Verwendung
eines Bohrfluids, welches umfasst: ein ölartiges Fluid; ein nicht-ölartiges
Fluid; ein Amin-Oberflächenaktives-Mittel, welches die Struktur:
aufweist, wobei R ein C
12-C
22-aliphatischer
Kohlenwasserstoff ist; R' unabhängig auswählbar ist
aus Wasserstoff oder C
1- bis C
3-Alkyl;
A gleich NH oder O ist, und 1 ≤ x
+ y ≤ 3.
In einem solchen anschaulichen Verfahren wird nach Bildung des Filterkuchens
der Filterkuchen einem Phasenwechselverschiebungsmittel ausgesetzt, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus aliphatischen Aminsäuren, Salzen von aliphatischen
Aminsäuren und
Kombinationen davon. In einer bevorzugten anschaulichen Ausführungsform
wird das Phasenwechsel-verschiebungsmittel in der Form einer Tablette
bereitgestellt, wobei die Tablette ein Trägerfluid, ein Viskositätserhöhungsmittel
und das Phasenwechselverschiebungsmittel umfasst. Das Phasenwechselverschiebungsmittel
kann ausgewählt
werden aus Ethylendiamintetraessigsäure, Alkalimetallsalzen von
Ethylendiamintetraessigsäure
und Kombinationen von diesen und ähnlichen Verbindungen. Wenn
ein Trägerfluid
verwendet wird, ist es bevorzugt, dass es eine wässrige Alkalisalzlösung ist,
und stärker
bevorzugt, eine Kaliumchloridlösung
ist. Ausserdem ist in einer bevorzugten anschaulichen Ausführungsform
das Viskositätserhöhungsmittel
ein kompatibles Viskositätserhöhungsmittel,
wie etwa eine Hydroxyethylcellulose.
-
Während die
Ausrüstung,
die Zusammensetzungen und die Verfahren – oben offenbart – in Form
von bevorzugten oder anschaulichen Ausführungsformen beschrieben wurden,
ist es für
die Fachleute augenscheinlich, dass Variationen für das hierin
beschriebene Verfahren angewendet werden können, ohne von dem Konzept
und dem Umfang des beanspruchten Gegenstands abzuweichen. Alle solche ähnliche
für die
Fachleute augenscheinliche Substitutionen und Modifikationen, werden
dahingehend betrachtet, dass sie innerhalb des Umfangs und des Konzepts
des beanspruchten Gegenstands, wie in den folgenden Patentansprüchen angegeben
ist, liegen. Tabelle
1 Zusammenfassung der Eignungstests
- Lsg.
= Lösung
- Surf = Oberflächenaktives
Mittel
- HEC = Hydroxyethylcellulose
- DPCA-Lösung
= delayed phase changing agent solution Phasenwechselverschiebungsmittel-Lösung
-
Angesichts
der obigen Ergebnisse sollte der Fachmann erkennen, dass a) eine
30 Minuten "Heißrolle", die Beta-Phase von verbleibendem
Filterkuchen (filter cakes) simulierend, zeigte, dass die Filterkuchen
intakt blieben, wenn das Aufbrechmittel (breaker) mit 40 ppg Hydroxyethylcellulose
(HEC) "präpariert" (slicked) wird, weitere
Aufbrechmittel, welche "nicht
präpariert" waren, zeigten eine
verhältnismäßig gute
Dispersion der Filterkuchen und b) 10-Stunden langes statisches
Altern, Simulieren von Isolation des seitlichen, restlichem FAZEPRO-Filterkuchen,
und Aufbrechmitteln (breakers) zeigten, dass die Filterkuchen ohne
weiteres in der oben formulierten Aufbrechverschiebungslösung (delayed
breaker solution) mit Konzentrationen von 20 % und höher dispergierten.
-
Auf
den obigen Untersuchungen basierend, wurde ein Aufbrechverschiebungsfluid
(delayed breaker fluid) formuliert und in der Untertage-Operation
erfolgreich verwendet:
Komponente | Konzentration |
11
% Kaliumchlorid | 8
ppg |
Lösung | |
DPCA-Lösung | 30
% (v/v) |
Kationisches
Oberflächenaktives-Mittel | 0,15
% (v/v) |
SAFE-VIS
E | 0,5
gpb |
(eine
Hydroxyethylcellulose-Lösung) | |
-
Aufgrund
eines Überblicks über die
obige Offenbarung, sollte der Fachmann verstehen und sollte erkennen,
dass eine anschauliche Ausführungsform
des offenbarten Gegenstands der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zum Steuern der Inversion eines Bohrfluids umfasst, wobei das Bohrfluid
umfasst: ein ölartiges Fluid;
ein nicht-ölartiges
Fluid; ein Amin-Oberflächenaktives-Mittel,
welches die Struktur:
aufweist, wobei R ein C
12-C
22-aliphatischer
Kohlenwasserstoff ist; R' unabhängig auswählbar ist
aus Wasserstoff oder C
1- bis C
3-Alkyl;
A gleich NH oder O ist, und 1 ≤ x
+ y ≤ 3.
Das anschauliche Verfahren umfasst das Mischen des Bohrfluids mit
einem Phasenwechselverschiebungsmittel (delayed phase changing agent),
ausgewählt
aus aliphatischen Aminsäuren,
Salzen von aliphatischen Aminsäuren
und Kombinationen davon. In einer bevorzugten anschaulichen Ausführungsform
wird das Phasenwechselverschiebungsmittel in der Form einer Tablette
(pill) bereitgestellt, wobei die Tablette ein Trägerfluid (carrier fluid), ein
Viskositätserhöhungsmittel
und das Phasenwechselverschiebungsmittel umfasst. Das Phasenwechselverschiebungsmittel
kann ausgewählt
werden aus Ethylendiamintetraessigsäure, Alkalimetallsalzen von
Ethylendiamintetraessigsäure
und Kombinationen von diesen und ähnlichen Verbindungen. Wenn
ein Trägerfluid
verwendet wird, ist es bevorzugt, dass es eine wässrige Alkalisalzlösung ist,
und stärker
bevorzugt, eine Kaliumchloridlösung
ist. Ausserdem ist in einer bevorzugten anschaulichen Ausführungsform
das Viskositätserhöhungsmittel
ein kompatibles Viskositätserhöhungsmittel,
wie etwa eine Hydroxyethylcellulose.
-
Es
sollte auch erkannt werden und verstanden werden, dass die vorliegende
Offenbarung auch ein Verfahren zum Steuern der Benetzbarkeit (wettability)
eines Filterkuchens umfasst. Der Filterkuchen wird vorzugsweise
während
Bohren einer unterirdischen Formation gebildet unter Verwendung
eines Bohrfluids, welches umfasst: ein ölartiges Fluid; ein nicht-ölartiges
Fluid; ein Amin-Oberflächenaktives-Mittel,
welches die Struktur:
aufweist, wobei R ein C
12-C
22-aliphatischer
Kohlenwasserstoff ist; R' unabhängig auswählbar ist
aus Wasserstoff oder C
1- bis C
3-Alkyl;
A gleich NH oder O ist, und 1 ≤ x
+ y ≤ 3.
In einem solchen anschaulichen Verfahren wird nach Bildung des Filterkuchens
der Filterkuchen einem Phasenwechselverschiebungsmittelausgesetzt, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus aliphatischen Aminsäuren, Salzen von aliphatischen
Aminsäuren und
Kombinationen davon. In einer bevorzugten anschaulichen Ausführungsform
wird das Phasenwechselverschiebungsmittel in der Form einer Tablette
bereitgestellt, wobei die Tablette ein Trägerfluid, ein Viskositätserhöhungsmittel
und das Phasenwechselverschiebungsmittel umfasst. Das Phasenwechselverschiebungsmittel kann
ausgewählt
werden aus Ethylendiamintetraessigsäure, Alkalimetallsalzen von
Ethylendiamintetraessigsäure
und Kombinationen von diesen und ähnlichen Verbindungen. Wenn
ein Trägerfluid
verwendet wird, ist es bevorzugt, dass es eine wässrige Alkalisalzlösung ist,
und stärker
bevorzugt, eine Kaliumchloridlösung
ist. Ausserdem ist in einer bevorzugten anschaulichen Ausführungsform
das Viskositätserhöhungsmittel
ein kompatibles Viskositätserhöhungsmittel,
wie etwa eine Hydroxyethylcellulose.