DE2611061A1 - Verfahren zur katalytischen hydration von acrylnitril - Google Patents
Verfahren zur katalytischen hydration von acrylnitrilInfo
- Publication number
- DE2611061A1 DE2611061A1 DE19762611061 DE2611061A DE2611061A1 DE 2611061 A1 DE2611061 A1 DE 2611061A1 DE 19762611061 DE19762611061 DE 19762611061 DE 2611061 A DE2611061 A DE 2611061A DE 2611061 A1 DE2611061 A1 DE 2611061A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- catalyst
- temperature
- hydration
- reduction
- months
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J23/00—Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00
- B01J23/70—Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00 of the iron group metals or copper
- B01J23/72—Copper
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
American Cyanamid Company, Wayne, New Jersey, V.St.A.
Verfahren zur katalytischen Hydration von Acrylnitril
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung bei der katalytischen Hydration von Nitrilen mit Wasser unter
Bildung von Amiden durch ein kontinuierliches Verfahren unter Einsatz bestimmter fester heterogener Katalysatoren
für die Umsetzung. Sie ist insbesondere auf einen besseren, für eine solche Reaktion verwendeten festen Katalysator gerichtet,
der über eine günstigere physikalische Festigkeit verfügt, wodurch sich die Lebensdauer des Katalysators unter
gleichzeitiger Erhöhung der damit mit einer vorgegebenen Katalysatormenge herstellbaren Produktmenge erhöht.
Die besondere Katalysatorart, mit der sich die Erfindung befaßt, war bereits vor der erfindungsgemäßen Verbesserung"
im Einsatz.
Diese-besondere Katalysatorart, die als Kupfer-Magnesium-Silicat-Katalysator
bezeichnet wird, wird hergestellt, indem man Kupfer und Magnesium aus wässriger Lösung durch Zugabe
von Alkalisilicat oder Alkalicarbonat in einer Lösung aus Kupfer- und Magnesiumsalzen ausfällt. Der dabei entstandene
Kupfer-Magnesium-Carbonat-Silicat-Niederschlag wird durch Filtrieren von der Mutterlauge abgetrennt, gewaschen, getrocknet
und zu Pellets oder Plätzchen verpreßt oder extrudiert, die anschließend weiter getrocknet und dann in
1 53
2" 261106
trockener Pelletform versandt, gelagert oder in den Reaktor
eingespeist werden. Der Katalysator wird unmittelbar vor seinem Gebrauch mit einem reduzierenden Gas behandelt. Katalysatoren
dieser Art enthalten vorzugsweise geringere Mengen, beispielsweise etwa 0,01 bis 5 Gewichtsprozent, eines oder
mehrerer Promotoren, wie beispielsweise Verbindungen von Barium, Zink, Cadmium, Chrom, Molybdän, Wolfram, Vanadin,
Uran, Titan oder Thorium. Promotorhaltige Katalysatoren werden gelegentlich durch Fällung des Promotors mit den
unlöslichen Kupfer- und Magnesiumverbindungen aus einer ähnlichen Kupfer-Magnesium-Lösung hergestellt, in der außer
den Kupfer- und Magnesiumsalzen eine entsprechende Menge eines Salzes des jeweiligen Promotormetalls gelöst ist.
Bezüglich weiterer Einzelheiten zur Herstellung von Katalysatoren der beschriebenen Art wird auf DT-PS 869 052 verwiesen.
In BE-PS 813 973 und 813 974 werden typische Hydrationsverfahren von Acrylnitril unter Einsatz solcher Katalysatoren beschrieben.
Ein typischer Katalysator dieser Art wird von der Badischen Anilin und Soda Fabrik AG, Ludwigshafen, hergestellt und unter
der Bezeichnung BASF-Katalysator R3-11 verkauft, wobei dieser Katalysator auch als BTS-Katalysator bezeichnet wird. Er enthält etwa
30 Gewichtsprozent Kupfer, das sich in Kupferverbindungen befindet, die durch die Magnesiumsilicat-Matrix verteilt sind.
Dieser Katalysator wird in Form zylindrischer Pellets mit einer Länge von etwa 3,17 mm. und einem Durchmesser von etwa
4,76 mm geliefert.
Für den besonderen Einsatz zur Hydration von Nitril wird der Katalysator durch Reduktion mit Wasserstoff oder sonstigen
wirksamen Reduktionsmitteln aktiviert. Die Reduktion wird vorzugsweise mit Wasserstoff bei einer Temperatur von 180 bis
230 C und vorzugsweise bereits im Festbettreaktor sowie unmittelbar vor der Verwendung des Katalysators zur kontinuierlichen
Hydration durchgeführt. Nach erfolgter Reduktion wird der Katalysator von Sauerstoff freigehalten, um so eine Oxydation
der katalytischen Kupferoberflächen und einen Verlust der katalytischen Wirksamkeit zu vermeiden.
609840/1153
Zur■Reduktion der im Katalysator befindlichen Kupferverbindungen
zu elementarem Kupfer v/erden die Katalysatorpellets
am besten zuerst in das Bett eines Festbettkatalysatorreaktors eingeführt, der für das Hydrationsverfahren verwendet
werden soll. Anschließend wird durch das Katalysatorbett bei einer Temperatur im Bereich von 180 bis 230 C
ein Strom aus reduzierendem Gas geleitet, bis es bei den jeweiligen Reduktionsbedingungen zu keiner weiteren Reduktion
zu elementarem Kupfer mehr kommt. Das reduzierende Gas ist vorzugsweise Wasserstoff. Man kann jedoch auch ein anderes
reduzierendes Gas verwenden, wie beispielsweise Kohlenmonoxid. Vorzugsweise erhitzt man den Katalysator zuerst mit heißem
Stickstoff auf etwa 120 bis 160 0C und versetzt den Stickstoff
strom dann allmählich mit Wasserstoff, bis die Betttemperatur auf etwa 180 bis 230 0C angestiegen ist. Die
Reduktion von Kupfer mit Wasserstoff verläuft exotherm, und die Bettemperatur hält man daher durch Regulierung der Gaszugabegeschwindigkeit
und Einstellung der Konzentration des reduzierenden Gases in der Gasbeschickung auf der jeweils
ausgewählten Temperatur. Je nach den jeweils gewählten Reduktionsbedxngungen ist die beschriebene Reduktionsstufe
normalerweise innerhalb von etwa 8 bis 24 Stunden beendet. Nach Abkühlen des Katalysatorsbetts kann man in den Reaktor
einen Beschickungsstrom aus einer Nitril-Wasser-Lösung
einleiten und die kontinuierliche Hydration beginnen. Während der Behandlung mit reduzierendem Gas zur Reduktion
des Kupfers ist der Katalysator gegenüber einer zu hohen Temperatur empfindlich, und die Temperatur des Katalysatorbettes muß
daher während der Reduktion sorgfältig einreguliert werden, um eine Deaktivierung durch überhitzen des Katalysators
zu vermeiden. Damit der Katalysator während der Reduktionsreaktion keinen Schaden erleidet, sollte ein Erhitzen des
Katalysatorbetts auf über eine obere Grenze von etwa 230 bis 250 C vermieden werden. Werden während bestimmter Zeiten
oder während der gesamten Reduktionsstufe Temperaturen von etwa 250 0C oder darüber erreicht, dann ist eine Deaktivierung
B098A0/1153
2611C61
oder wenigstens ein starker Aktivitätsverlust.zu erwarten.
Die Hydration von Acrylnitril mit Wasser unter Verwendung,
des im Handel erhaltenen und wie oben beschrieben reduzierten Katalysators ergibt eine sehr hohe Ausbeute an
Acrylamid bei Umwandlungsgeschwindigkeiten, die vergleichbar sind mit denjenigen, die man unter Verwendung eines
gut reduzierten Kupfer-Chrom-Oxid-Katalysators erhält, obwohl der Kupfergehalt dieses Katalysators wesentlich
niedriger ist. Der erfindungsgemäße Katalysator ist daher einem Kupfer-Chrom-Oxid-Katalysator wegen der höheren
Umwandlung pro Stunde und pro kg Kupfer im Katalysator
und wegen der längeren Katalysatorlebensdauer, und somit der geringeren Abnahmegeschwindigkeit der
katalytischen Wirksamkeit, eindeutig überlegen, da das
Hydrationsverfahren kontinuierlich durchgeführt wird. Dem bekannten Katalysator haftet der wesentliche Nachteil an,
daß die Katalysatorteilchen nicht über die gewünschte physikalische Festigkeit verfügen. Dies gilt insbesondere
nach Reduzieren und Waschen des Katalysators mit den flüssigen Reaktionsteilnehmern. Die Pellets zerfallen leicht,
so daß es zu einer Blockierung und Kanalbildung im Festbettkatalysator
unter Erniedrigung der Zirkulation der Reaktionsteilnehmer eines Großteils der wirksamen Katalysatorfläche
im Katalysatorbett kommt. Dies macht sich insbesondere bei großtechnischen Katalysatorbetten bemerkbar,
die mehrere Tonnen Katalysator enthalten. In Bereichen ohne Zirkulation im Katalysatorbett kann sich
darüberhinaus festes Polymer bilden, wodurch sich diese Bereiche verfestigen. Hierdurch erniedrigt sich die
effektive Wirksamkeit des Katalysatorbetts drastisch. Wegen der nicht genügenden physikalischen Festigkeit
der Katalysatorteilchen geht daher ein Großteil der an sich langen Katalysatorlebensdauer durch irreversible
physikalische Zerstörung der Struktur des Katalysatorbetts während des Betriebs verloren.
609840/1 1 53
Erfindungsgemäß werden nun Katalysatorteilchen eines Kupfer-Magnesium-Silicat-Katalysators
der beschriebenen Art behandelt, indem man die Katalysatorteilchen bei hoher Temperatur in
einer im wesentlichen nichtreaktionsfähigen Atmosphäre calciniert.
Die Calcinierung kann entweder vor oder nach Reduktion des Katalysators vorgenommen werden. Es ist zu erwarten
gewesen, daß die für eine wirksame Calcinierung 2ur Verbesserung der Teilchenfestigkeit erforderliche hohe Temperatur
(300 bis 500 0C) zu einer physikalischen Zerstörung der Teilchen entweder durch Brechen oder durch Zerbröseln
der Teilchen oder auch durch Sintern des aktiven Kupfers führen oder eine sonstige Deaktivierung des katalytischen
Kupfers verursachen würde, wodurch der Katalysator unbrauchbar würde. über eine Deaktivierung eines solchen
Katalysators während Reduktionen bei übermäßig hoher Temperatur wurde auch bereits berichtet. Bei Versuchen zur Regenerierung
des verbrauchten Katalysstors durch Oxydation bei hoher Temperatur wurde eine physikalische Zerstörung des
Katalysators auch bereits beobachtet. Es wurde nun jedoch erfunden,
daß eine Calcinierung des Katalysators vor seiner Verwendung zur Hydration, und zwar entweder vor oder nach
der Reduktion des Katalysators, bei Calciniertemperaturen im Bereich von etwa 300 bis 500 0C über Zeitspannen von etwa
1 bis 48 Stunden nicht zu der erwartet starken physikalischen Zerstörung oder Deaktivierung des Katalysators während einer
solchen Calcinierstufe führt. Durch die Calcinierung erhöht sich die physikalische Festigkeit des Katalysators. Weit wichtiger ist
jedoch die Tatsache, daß eine derartige Calcinierung mit einer Erhöhung der Katalysatorlebensdauer verbunden ist, wenn der Katalysator
in einem Festbettreaktor zur Hydration von Acrylnitril mit Wasser verwendet wird.
Es ist bekannt gewesen, daß eine Hochtemperaturcalcinierung vor der Reduktionsstufe mit einer chemischen Veränderung der
Kupferverbindungen während der Calcinierung verbunden ist, und es wurde daher erwartet, daß eine derartige chemische Veränderung
1153
möglicherweise auch mit einer starken Verschlechterung der hervorragenden Wirksamkeit und Katalysatorlebensdauer verbunden
sein würde, wenn man den calcinierten Katalysator reduziert und zur katalytischen Hydration verwendet. Wie
erwartet führt die Calcinierung in den meisten Fällen zu einer Erniedrigung der ursprünglichen Wirksamkeit des
Katalysators, wobei sich dies jedoch in einem zulässigen Ausmaß halten läßt. Die Geschwindigkeit, mit der sich die kätalytische
Wirksamkeit des Katalysators in einem Festbettreaktor während der kontinuierlichen Hydrationsreaktion erniedrigt,
wird durch die erfindungsgemäße Calcinierbehandlung jedoch derart verbessert, daß die Zunahme der wirksamen
Katalysatorlebensdauer durch eine geringere Abnahme der Aktivität gegenüber der herabgesetzten ursprünglichen Aktivität
mehr als kompensiert wird. Durch die längere Gebrauchsdauer des calcinierten Katalysators wird mehr Acrylamid
produziert als durch die höhere Anfangsaktivität und
den rascheren Zerfall des uncalcinierten Katalysators.
Die Vorcalcinierung des Katalysators vor der anfänglichen
Reduktionsstufe ist von der Stufe der Vorerhitzung des Katalysators auf Reduktionstemperatur, die,
wie oben beschrieben, zu Beginn der bekannten Reduktionsstufe angewandt wird, verschieden. Bei beiden Verfahren
wird der Katalysator vor der anfänglichen Reduktion erhitzt, und beide Verfahren können mit dem bereits im Reaktor befindlichen
Katalysator durchgeführt werden. Bei den bekannten Verfahren wird der Katalysator jedoch lediglich auf etwa
140 bis 180 °C erhitzt, um die Reduktionsreaktion zu starten.
Bei dem bekannten Verfahren wird die Temperatur darüberhinaus zur Vermeidung einer Überhitzung des Katalysators während
der Reduktion und während der Stufe der Vorerhitzung sorgfältig reguliert. Beim Calcinierverfahren wird der Katalysator
in einer nichtreagierenden Atmosphäre entweder vor oder nach der Reduktionsstufe auf eine Calcinie.rtemperatur
erhitzt, die höher ist als die Temperatur, bei der bei der Reduktionsstufe gearbeitet wird.
609840/1153
Wird das Caleinierverfahren vor der Reduktion des Katalysators durchgeführt, dann wird dieses Verfahren zum Unterschied
von einer nach der Reduktion erfolgenden Calcinierung als Vorcalcinierung bezeichnet. Die Vorcaleinierung wird
in einer niehtreaktionsfähigen, nämlich einer nicht reduzierenden,
Atmosphäre durchgeführt, wobei man den Katalysator zur Vorcalcinierung solange bei der angegebenen
hohen Temperatur behandelt, daß es zu einer wesentlichen Verfestigung des Katalysators während dieser Zeit der
Hochtemperaturcalcinierung kommt. Der Katalysator kann während der Vorcalcinierstufe mit einer Atmosphäre aus
erhitzter Luft oder einer sonstigen nichtreduzierenden
Atmosphäre umgeben und erhitzt werden. Verwendet, man während der Vorcalcinierung Luft oder eine andere oxydationsmittelhaltige
Atmosphäre, dann sollte man das Katalysatorbett vor Zugabe des reduzierenden Gases, beispielsweise des
Wasserstoffs, sorgfältig mit Inertgas, beispielsweise Stickstoff, spülen, damit keine Explosionsgefahr besteht. Nach erfolgter
Vorcalcinierung wird der Katalysator vor Beginn der Reduktionsstufe wenigstens auf eine für diese Reduktionsstufe geeignete niedrigere Temperatur abgekühlt.
Es ist zwar nicht in allen Fällen erforderlich, doch normalerweise
besonders günstig, wenn man den Katalysator nach Einbringen in den katalytischen Reaktor calciniert. Wahlweise
kann der Katalysator jedoch auch woanders vorcalciniert werden, sofern man die zur Calcinierung erforderliche Temperatur
und die anderen Bedingungen einhält. So kann man die Katalysatorteilchen beispielsweise als Endstufe bei der
Herstellung des Katalysators vorcalcinieren. Der vor einer
Reduktion vorcalcinierte Katalysator ist stabil, wird an
der Luft nicht deaktiviert und läßt sich genauso handhaben, lagern und versenden wie der bekannte uncalcinierte Katalysator
vor der Reduktion.
609840/1153
Der erfindungsgemäß vorcalcinierte Katalysator kann dann durch
Reduktion genauso aktiviert und anschließend als Hydrationskatalysator verwendet werdenff wie dies oben für die Aktivierung
eines unbehandelten Katalysators beschrieben worden ist =
Eine aus einer Charge eines BASF=Katalysators-R3~11 entnommene
Probe wird auf ihre Druckfestigkeit hin untersucht» Ein einzelnes zylindrisches Pellet des Katalysators wird
hierzu unter dem Einfluß einer mechanischen Kraft in einer den jeweiligen Druck aufzeichnenden Presse zerstoßen« Die
^erstoBkraft wird an entgegengesetzten Seiten längs der Länge
des zylindrischen Pellets angelegt» Die Division der Eerstoßkraft
durch die Länge des Pellets führt zu einem vergleichbaren Wert für die Zerstoßkraft in kg pro cm Längeo
Der Kominaldurehmesser aller untersuchten Pellets beträgt
4ff76 IPJHo Der gleiche Versuch wird zur Ermittlung der Zerstoßfestigkai
ten bei allen Beispielen herangezogen» Die Eerstoßfe-"
stigkelt für die Trockenpsllets aos einer Charge (Charge II)
beträgt 22^5 - 4s& kg/cm CI26 + 27 lbs»/inch»K Durch Benetzen
der Pellets mit Wasser erniedrigt sich die ^erstoSfestigkeit^
wobei man durch. Trocknen der feuchten Pellets nicht wieder
die gesamte ursprünglich® Festigkeit erhält= Die Zerstoß™
festigkeit schwankt von Charge su Charge beachtlich„ Die
Abnahme der Zerstoßfestigkeit rührt ferner auch von verschiedenartigen
Behandlungen des Katalysators her, und zwar insbesondere von einem Waschen oder Tränken mit Wasser
bei erhöhter Temperatur»
Bei einer anderen Charge !Charge IV} des BÄSF-Kataiysators
R3-11 beträgt die Trockenzerstoßfestigkeit von Probenpellets
bei einer Untersuchung unmittelbar nach Empfang
609840/1153
16,95 - 3,75 kg/cm. Pellets aus dieser Charge zerbrechen
in nassem Zustand nach einstündiger Anfeuchtung bei 10,0 - 1,6 kg/cm und nach 14 Tage langer Befeuchtung bei
7,15 - 1,25 kg/cm. Pellets aus dieser Charge, die zuerst angefeuchtet und dann in Luft bei 110 0C getrocknet werden,
zerbrechen in trockenem Zustand bei 10,9 - 1,6 kg/cm. Zuerst angefeuchtete und dann getrocknete und erneut über
eine Zeitspanne von 1 Stunde angefeuchtete Pellets aus dieser Charge zerbrechen in feuchtem Zustand bei 5,0 - 1,1 kg/cm.
Andere Pellets aus dieser Charge werden unmittelbar nach Empfang bei einer Temperatur von 400 C 16 Stunden calciniert.
Eine andere Probe der gleichen Charge calainiert man 16 Stunden
bei einer Temperatur von 450 0C. Nach diesem Calcinieren
werden die bei 400 0C calcinierten Pellets zerstoßen, wobei
ihre Zerstoßfestigkeit in trockenem Zustand 30,0 - 7,3 kg/cm beträgt und in feuchtem Zustand nach einstündiger Befeuchtung
bei 15,7 - 4,5 kg/cm liegt. Die bei einer Temperatur von 45C 0C calcinierten Pellets verfügen in trockenem Zustand
über eine Zerstoßfestigkeit von 27,7 -7,9 kg/cm und in feuchtem Zustand nach einstündiger Befeuchtung von
16,2 - 2,1 kg/cm.
Nachdem der Katalysator beim Gebrauch feucht ist und in reduziertem Zustand vorliegt, wird die Katalysatorfestigkeit
nach Reduktion und Waschen mit Wasser über eine Zeitspanne von 2 Tagen weiter geraessen. Der Katalysator aus der gleichen
Charge (Charge II) verfügt dabei nach Reduzierung ohne Vorbehandlung (siehe Beispiel 2 für das Reduktionsverfahren)
und anschließendem Waschen mit von Luft befreitem und deionisiertem Wasser bei einer Temperatur von 75 0C über eine
Zeitspanne von 2 Tagen über eine Zerstoßfestigkeit im feuchten Zustand von 3,2 - O,36 kg/cm. Nach einer Betriebszeit von etwa
4 Monaten hat der Katalysator in feuchtem Zustand eine Zerstoßfestigkeit von lediglich etwa 1,8 kg/cm, wobei viele Pellets
609840/1153
derart stark in Stücke zerbrochen oder so weich sind, daß sich ihre Festigkeit nicht mehr messen läßt. Der gleiche
Katalysator verfügt nach 16-stündiger Calcinierung bei einer Temperatur von 400 0C und anschließendem Reduzieren
sowie Waschen über eine Zeitspanne von 2 Tagen in feuchtem Zustand über eine Zerstoßfestigkeit von 5,35 - 1,07 kg/cm.
Nach 16-stündiger Calcinierung bei 450 0C und anschließendem
Reduzieren sowie Waschen über eine Zeitspanne von 2 Tagen hat der Katalysator eine Zerstoßfestigkeit von 6,43 - 1,07 kg/cm.
Ebenfalls untersucht wird auch die Calcinierung nach erfolgter
Reduktion. Ein Katalysator aus der Charge IV wird reduziert, dann 17 Stunden bei einer Temperatur von 350 0C calciniert
und schließlich 2 Tage gewaschen. Die Zerstoßfestigkeit dieses Katalysators in feuchtem Zustand beträgt 6,96 - 1,79 kg/cm.
Durch kontinuierliches Waschen über eine Zeitspanne von 1 Monat erniedrigt sich die Zerstoßfestigkeit im feuchten
Zustand auf 5,35 - 1,25 kg/cm. Calciniert man den obigen Katalysator in der gleichen Weise nach Reduktion bei einer
Temperatur von 400 0C, dann beträgt die Zerstoßfestigkeit
in feuchtem Zustand 9,64 - 3,03 kg/cm nach 2-tägigem Waschen und 6,60 - 1,43 kg/cm nach einmonatigem Waschen.
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß es nach Reduzieren des Katalysators zu einem ernsthaften Festigkeitsverlust kommt.
Der Katalysator verliert darüberhinaus während seiner Gebrauchszeit auch noch weiter an Festigkeit. Bei großtechnisch
angewandten Katalysatorbetten, mit denen über Zeitspannen von etwa einem Jahr oder darüber kontinuierlich gearbeitet werden
soll, ist daher eine Erhöhung der ursprünglichen Festigkeit des Katalysators von großer Bedeutung, damit der Katalysator
seine Festigkeit ausreichend lang behält, um ihn über längere Zeitspannen in Reaktoren einzusetzen.
609840/1153
Die obigen Versuche zeigen, daß man durch Calcinieren die Trocken- und Naßzerstoßfestigkeit des Katalysators erhöhen
kann, wobei der Einfluß des Calcinierens auf die katalytische Wirksamkeit bei der Hydrationsreaktion jedoch immer
noch ungewiß ist. Zur Untersuchung der katalytischen Wirksamkeit während des Betriebs des calcinierten Katalysators
in einem Festbettkatalysatorreaktor für die Hydration von Acrylnitril werden daher weitere Versuche unter Bedingungen
durchgeführt, die die tatsächlichen Verfahrensbedingungen simulieren.
A. In einem Ofen werden 90,7 g BASF-Katalysator R3-11 aus einer unveränderten Charge II auf 450 0C erhitzt und
bei dieser Temperatur über eine Zeitspanne von 45 Stunden calciniert und anschließend allmählich abgekühlt. Der
calcinierte Katalysator wird in einen kontinuierlich betriebenen Laborfestbettreaktor gegeben. Der Reaktor wird
zur Entfernung der gesamten Luft mit Stickstoff gespült. Im Anschluß daran wird der Katalysator reduziert, indem
man die Bettemperatur zuerst auf 180 C bringt und dann
allmählich Wasserstoff in einen durch das Bett fließenden Stickstoffstrom zugibt. Die Wasserstoffkonzentration im
Stickstoffstrom beträgt zunächst etwa 1,5 %, und sie wird
je nach Bedarf mit zunehmender exothermer Reduktion des Kupfers soweit erhöht, daß die Bettemperatur im Bereich
von 180 bis 220 0C liegt. Die gesamte Reduktionszeit beträgt etwa 6 bis 7 Stunden. Sobald es zu keiner weiteren
Reduktion mehr kommt, wird das Bett allmählich auf Raumtemperatur abgekühlt. Im Anschluß daran leitet man einen
Strom aus von Luft befreitem und deionisiertem Wasser (DA-DI) mit einer Temperatur von 75 0C ein und setzt das
Ganze über eine Zeitspanne von etwa 40 Stunden fort, um lösliche anorganische Bestandteile zu entfernen. Im Anschluß
609840/1153
daran startet man die Reaktion durch Einführen einer 7-prozentigen
Lösung von entlüfteten Acrylnitril in DA-DI-Wasser als
Reaktionsstrom in den Reaktor. Während des Großteils der
kontinuierlichen Hydration reguliert man die Strömungsgeschwindigkeit des ReaktionsStroms derart, daß die Umwandlung
auf etwa 85 bis 90 % bleibt. Zu periodischen Intervallen wird die Strömungsgeschwindigkeit für Versuchszwecke jedoch
so geleitet, daß man mehrere kürzere Umwandlungsgeschwindigkeiten
für kürzere Reaktionszeiten erhält. Die
Reaktionstemperatur wird auf etwa 70 C gehalten. Mit zunehmender Abnahme der Aktivität des Katalysators erhöht
man die Zugabegeschv/indigkeit, um hierdurch CrIo Umwandlurigsgeschwindigkeit
auf dem jeweils gewählten Arbeitsbereich zu halten. Die Selektivität der Unr.vandlung zu Acrylnitril
beträgt während des kontinuierlichen Verfahrens nahezu 100 %. Die Reaktor tempera tür wird während, '!es Verfahrens durch ein
Ölbad konstanter Temperatur r in das der Reaktor getaucht ist,
auf etwa 70 0C gehalten. Der Reaktor wird mehrere Monate
kontinuierlich gefahren. Die Katalysatoraktivität beträgt zu Beginn der Reaktion 112 kg an hergestelltem Acrylamid pro
1000 kg Katalysator pro Stunde. An der beobachteten Aktivitätsabnahraegeschwindigkeit
liegt die Produktivität am Ende von 3 Monaten bei 92, am Ende von 6 Monaten bei 78 und am
Ende von 9 Monaten bei 68.
Bei allen hierin angegebenen Produktionsgeschwindigkeiten handelt es sich um Werte, die man durch Messen bei einer
ausgewählten Umwandlung von 60 % pro Durchgang während der kurzen Versuchsperioden erhält. Die für die Hydrationsreaktionen,
welche bei der gleichen Reaktionstemperatur durchgeführt werden, angeführten Produktionsgeschwindigkeiten sind daher
als Maßzahl für die relativen Katalysatoraktivitäten direkt vergleichbar.
pnqfun / 1 1 53
B. In einem anderen identischen Reaktor wird ein Vergleichsversuch unter Verwendung eines anderen Katalysators aus
der gleichen Charge durchgeführt, der ohne Calcinierung hergestellt wird. Der Katalysator wird so wie er ist in den
Reaktor eingeführt, 2 bis 3 Tage mit Wasser von 75 0C gewaschen
und dann vor der Reduktion rnit Luft bei einer Temperatur von 100 C getrocknet, worauf man den Katalysator
genauso reduziert wie den oben beschriebenen Katalysator. Der Vergleichskatalysator wird dann genauso wie bei der
oben beschriebenen Umsetzung für eine kontinuierliche Hydrationsreaktion verwendet. Zu Beginn der Hydration bei einer
Temperatur von 70 0C hat der frisch reduzierte Katalysator
eine Anfangsproduktionsgaschwindigkeit von 132. Bei
der beobachteten Zerfallsgeschwindigkeit beträgt die Produktionsgeschwindigkeit nach 3 Monate langem kontinuierlichem
Versuch nur mehr 98, nach 6 Monate langem Versuch nur mehr 77 und nach 9 Monate lcmger Versuchdauer lediglich
mehr 64.
C. Ein anderer Reaktor wird mit 63 g Katalysator aus der gleichen Charge II beschickt, worauf man den Katalysator
mit Wasserstoff in einem Stickstoffstrom in der beschriebenen Weise reduziert und schließlich durch allmähliche
Erhöhung der Katalysatortemperatur auf die Calciniertemperatur von 350 C durch Durchleiten von heißem Stickstoff
(mit einer Spur Wasserstoff) durch das Bett calciniert. Die Temperatur des Katalysatorbetts wird 3 Stunden auf
350 0C gehalten, worauf man den Katalysator durch Erniedrigung
der Temperatur des Stickstoffstroms allmählich abkühlt. Anschließend wird das Katalysatorbett 2 bis 3 Tage
gewaschen, indem man durch das Bett Wasser mit einer Temperatur von 75 C strömen läßt, und schließlich beschickt
man den Reaktor mit einem Beschickungsstrom aus einer
609840/1153
7-prozentigen wässrigen Lösung von Acrylamid mit einer Temperatur von 70 0C, um das kontinuierliche katalytische Hy-.drationsverfahren
zu starten. Die Beschickungsgeschwindigkeit wird auf eine Umwandlung von 85 bis 90 % pro Durchgang
eingestellt. Die anfängliche Aktivität des Katalysators ergibt sich durch eine zu Beginn herrschende Produktionsgeschwindigkeit
von 111. Am Ende einer 3 Monate langen Versuchsdauer
beträgt die Produktivität 93, wobei sie nach 6 Monaten auf 80 abfällt und nach 9 Monaten nur mehr
70 ausmacht.
Bei der. drei oben beschriebenen kontinuierlichen Hydrationsreaktionen
verfügt der Vorgleichskatalysator zwar über eine
höhere Anfangsaktivität, seine Aktivität fällt jedoch i-ascher ab. Nach 6-monatiger Versuchsdauer haben alle drei Katalysatoren
etwa äquivalente Aktivitäten. Nach einer Versuchsdauer von 9 Monaten ist die Aktivität des Vergleichskatalysators
auf unter die Aktivität der calcinierten Katalysatoren abgefallen. Die mittlere Produktivität eines jeden
der drei Katalysatoren wird über Versuchsdauern von 3,6 und 9 Monaten berechnet, und die dabei erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Während der 9-monatigen Versuchsdauer hat der Vergleichskatalysator lediglich
eine geringfügig größere Menge an Acrylamid produziert als der calcinierte Katalysator. Bei einer 9 Monate überschreitenden
Produktion wird die mittlere Produktivität des calcinierten Katalysators höher als diejenige des uncalcinierten
Katalysators.
Mittlere Produktivität bei 70 0C
3 Monate 6 Monate 9 Monate Beispiel 2a 101 93 86
2b 113 100 90
2c 102 94 87
609840/1153
Führt man die kontinuierliche Reaktion anstelle von 70 C bei einer Temperatur von 85 C durch, dann wird die Umsetzung
beschleunigt, und es kommt gleichzeitig auch zu einer Beschleunigung des Katalysatorzerfalls. Der Gegensatz des Verhaltens
zwischen einem calcinierten Katalysator und einem Vergleichskatalysator ist daher innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne
stärker ausgeprägt.
D. Nach der oben unter 2 (b) beschriebenen Arbeitsweise wird
ein Vergleichskatalysator hergestellt und eingesetzt, v/obei die kontinuierliche Hydration anstelle .von 70 0C jedoch bei
einer Temperatur von 85 C durchgeführt wird < Die Produktivität
zu Beginn der Umsetzung beträgt 248, sie fällt am Ende von 3 Monaten auf 160 ab, liegt nach 6 Monaten bei 118 und
beträgt nach 9 Monaten 94.
E. Nach der oben unter 2(c) beschriebenen Arbeitsweise wird
ein nachreduzierter calcinierter Katalysator hergestellt und verwendet, wobei die kontinuierliche Hydration anstelle von 70 0C
jedoch bei einer Temperatur von 85 0C durchgeführt wird. Die
Anfangsproduktivität beträgt 215, und sie fällt am Ende von 3 Monaten auf 174 ab, macht am Ende von 6 Monaten 146 aus
und liegt am Ende vor, 9 Monaten bei 126.
Die mittlere Produktivität der beiden Katalysatoren über Versuchsspannen von 3, 6 und 9 Monaten geht aus der folgenden
Aufstellung hervor. Am Ende der sechsmonatigen Versuchsdauer hat der calcinierte Katalysator mehr Acrylamid produziert
als der Vergleichskatalysator, wobei die Produktion nach neun Monaten sogar noch höher liegt.
r r« π ft ζ, Π / 1 1 1J 3
2611051
Mittlere Produktivität bei 85 °C 3 Monate 6 Monate 9 Monate
Beispiel 2d 198 -167 147
Beispiel 2e 193 176 162
Für eine großtechnische Produktion von Acrylamid durch katalytische
Hydration von Acrylnitril hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn man den BASF-Katalysator R3~11 mit einer wässrigen
Lösung eines löslichen Sulfats, /ae eines Alkalisulfats,
behandelt, um auf dem Katalysator Barium zu fixieren. Hierdurch wird ein Herauslösen von Barium aus dem festen Katalysator
in den flüssigen Produktstrom während der Durchführung des katalysatischen Verfahrens vermieden.
A. Ein Festbettlaborreaktor wird mit 10Og BASF-Katalysator
R3-11 aus einer anderen Charge, die als Charge IV bezeichnet wird, beschickt. Vor irgendeiner Wärmebehandlung
tränkt man das Katalysatorbett etwa 20 bis 24 Stunden bei einer Temperatur von 75 C -nit einer wässrigen 5-prozentigen
Natriumsulfatlösung. Anschließend läßt man die Natriumsulfatlösung
ablaufen und wäscht las Katalysatorbett zur Entfernung von Sulfat dann mit Wasser, das man 2 bis 3 Tage bei einer
Temperatur von 75 C durch das Bett zirkulieren läßt. Nach dem Waschen wird das Bett getrocknet, indem man durch das
Bett bis zur Trockne einen auf 110 °C erhitzten Luftstrom leitet. Die Temperatur des Bettes wird dann durch Einleiten
erhitzter Luft auf 400 °C angehoben, worauf man die Temperatur des Katalysatorbetts zum Calcinieren des Katalysators
21 Stunden auf einer Temperatur von 400 C hält. Der Katalysator wird dann unter Spülen mit Stickstoff abgekühlt, mit
1153
_ 17 —
Wasserstoff reduziert und erneut abgekühlt. Im Anschluß daran beginnt man durch Einleiten einer 7-prozentigen Lösung von
Acrylnitril die Umsetzung, wobei alle Verfahrensmaßnahmen praktisch den in Beispiel 2 gemachten Angaben entsprechen,
das nach der Reduktionsstufe folgende Waschen jedoch weggelassen wird. Es wird bei einer Temperatur von 70 0C kontinuierlich
hydratisiert. Die Umwandlung beträgt hierbei bis 90 %.
B. Ein Vergleichsreaktor wird unter Verwendung eines Reaktors aus der gleichen Charge durch Reduzieren hergestellt,
wobei man den Katalysator jedoch nicht calciniert und (!as
Katalysatorbett wegen der anderen Größe des vorliegend verwendeten Reaktors anstelle von 100 g Katalysator lediglich
aus 65 g Katalysator besteht. Die Hydration wird beim Vergleichsreaktor genauso durchgeführt wie beim Versuchsreaktor.
C. In einem weiteren Versuchsreaktor calciniert man zuerst
115 g eines Katalysators der gleichen Charge bei einer Temperatur
von 400 C über eine Zeitspanne von 17 Stunden, worauf man das Katalysatorbett abkühlt und reduziert. Das
Katalysatorbett wird auf etwa 75 0C abgekühlt, worauf man
den reduzierten Katalysator über Nacht bei einer Temperatur von 75 0C mit einer entlüfteten 5-prozentigen Natriumsulfatlösung
tränkt und dann über eine Zeitspanne von 2 bis 3 Tagen mit entlüftetem deionisiertem Wasser wäscht. In dem
Reaktor führt man dann in der oben beschriebenen Weise
bei einer Temperatur von 70 0C eine Hydrationsreaktion
durch, wobei die Umwandlung 85 bis 90 % beträgt.
Die Anfangsproduktivität und die am Ende von 3, 6 und 9 Monaten herrschenden Produktivitäten bei den beobachteten
Zerfallsgeschv/indigkeiten sind in der folgenden Tabelle
609840/ 1153
angeführt. Für jede Umsetzung sind ferner auch die berechneten mittleren Produktivitätswerte über Zeitspannen von 3 Monaten,
6 Monaten und 9 Monaten angegeben. Am Ende der 6-monatigen Versuchsdauer haben beide calcinierte Katalysatoren, angegeben
in Form der mittleren Produktivitätswerte für diese Versuchsdauer, mehr Acrylamid produziert als der Vergleichskatalysator. Nach einer 3-inonatigen Versuchsdauer ist die
Aktivität des Vergleichskatalysators, obwohl sie anfangs höher war, auf eine Aktivität abgefallen, die unterhalb
der beiden calcinierten Katalysatoren liegt *
609840/1153
Produktivität bei
Mittlere Produktivität bei 70 C
Monate 6 Monate 9 Monate
Monate 6 Monate 9 Monate
Beispiel 3a
3b
3c
3b
3c
122
155
116
100
94
107
85
68
99
110
119
111
101
99
107
94
86
103
CD CT)
Beispiel 4
Zur Untersuchung der Wechselwirkung von Calcinierzeit und -temperatur nach erfolgter Reduktion und des dabei erhaltenen
Einflusses auf die Katalysatorfestigkeit, Katalysatoraktivität und Katalysatorlebensdauer werden entsprechende Versuche
durchgeführt.
Für alle Untersuchungen wird ein Katalysator aus der Charge IV verwendet. Der Katalysator wird in der in den vorhergehenden
Beispielen beschriebenen Weise im Reaktor reduziert und dann durch Einleiten von heißein Stickstoff (mit einer Spur Wasserstoff)
in das Bett aus reduziertem Katalysator in dem Reaktor
calciniert. Calciniertercperatur und Calcinierzeit
gehen für jeden Versuch aus der folgenden Tabelle hervor. Nach Calcinieren und Abkühlen wird der Katalysator gewaschen,
indem man durch das Katalysatorbett 2 Tage DA-DI-Wasser strömen läßt. Im Falle des Vergleichs wird keine
Calcinierung durchgeführt. Entsprechende Ke.talysatoi-p7oben
werden hinsichtlich ihrer Zerstoßfestigkeit in feuchtem Zustand untersucht. Die Reaktoren werden zur Durchführung
der Hydrationsreaktionen wie in den vorherigen Beispielen betrieben, wobei die Reaktionstemperatur in allen Reaktoren
abweichend davon jedoch 80 0C beträgt. Die bei diesen Versuchen erhaltenen Ergebnisse gehen aus der folgenden
Tabelle hervor. Dieses Beispiel zeigt, daß man durch eine nach der Calcinierung erfolgte Reduktion bei niedrigeren
Temperaturen, jedoch über längere Zeitspannen eine Erhöhung der Zerstoßfestigkeit und der Lebensdauer des Katalysators
erhält, wobei gleichzeitig die Abnahme der anfänglichen Aktivität minimal bleibt.
609RA0/ 1 1 53
Optimale Bedingungen für eine Calcinierung nach erfolgter Reduktion dürften eine Calcinierung im Temperaturbereich
von 300 bis 350 °C über eine Zeitspanne von 1 bis 2 Tagen sein.
609840/1153
Verwendung eines Katalysators aus der Charge IV
Nachreduktionscalcinierung
Nachreduktionscalcinierung
Der Katalysator wird reduziert, calciniert und dann zwei Tage bei 75 0C gewaschen.
Die Zerstoßfestigkeit wird anhand des trockenen Katalysators gemessen.
Die Hydrationsreaktion wird bei einer Temperatur von 80 0C durchgeführt.
Die Hydrationsreaktion wird bei einer Temperatur von 80 0C durchgeführt.
Bei- Temp, in
spiel
spiel
Zeit in Zerstoßfestig- Produktivität mittlere Produktivität
171 149 133 170 153 14'i
4a | Vergleich | nicht | 3,75*1,07 | 5,53-1,07 | 203 | 145 | 113 | 92 |
calciniert | 4,64-1,07 | |||||||
4b | 300 | 48 | 6,96-1,79 | 191 | 151 | 125 | 107 | |
4c | 350 | 3 | 6,43±1,25 | keine | Angaben | |||
4d | 350 | 17 | 9,64-3,03 | 175 | 140 | 116 | 100 | |
4e | 400 | 3 | keine | Angaben. | ||||
4f | 400 | 17 | 144 | 125 | nc | 98 |
156
134
142
125
Durch Calcinierung des Katalysators entweder vor oder nach der Reduktionsstufe kommt es zu einem gewissen Verlust
der ursprünglichen Katalysatoraktivität, gleichzeitig jedoch auch zu einer Verbesserung der Geschwindigkeit, mit
der die Katalysatoraktivität abnimmt. Die calcinierten Katalysatoren
bleiben daher im Reaktor über eine längere Zeitspanne wirksamer als der nichtcalcinierte Katalysator. Wird
die Calcinierung nach Reduktion des Katalysators durchgeführt,
dann muß man den Katalysator während des Calcinierens
vor oxydierenden Mitteln schützen, d.h. den Katalysator während des Calcinierverfahrens mit einer Atmosphäre aus
erhitztem Stickstoff oder einem sonstigen. Inertgas umgeben.
Geringe Mengen Wasserstoff (beispielsweise 1 %) können zum Ausspülen eventuell vorhandener Oxydationsmittel zugesetzt
werden.
Mildere Calcinierbedxngimgen, d.h.. niedrigere Temperaturen, führen zu einem geringeren Verlust an ursprünglicher Katalysatoraktivität.
Strengere Calcinierbedingungen ergeben eine stärkere Verbesserung der physikalischen Festigkeit,
und somit eine längere Lebensdauer des Katalysators. Welche Kombinationen der mehreren variierbaren Calcinierbedingungen
den besten calcinierten Katalysator ergeben, steht bis jetzt noch nicht fest. Das vorhandene Versuchsmaterial reicht jedoch aus, um die damit erhaltenen Verbesserungen
zu demonstrieren und bestimmte Bereiche von Calcinierbedingungen festzulegen, mit denen sich der Katalysator
verbessern läßt« Die erfindungsgemäß behandelten Kupfer-Magnesium-Silicat-Katalysatoren scheinen darüberhinaus
in bezug auf die Werte mehrerer Eigenschaften, die durch eine ähnliche Behandlung bewirkt werden, wie die
Anfangsaktivität, Zerstoßfestigkeit und dergleichen, auch von Charge zu Charge zu schwanken, und die genauen
Produktivitätswerte und Werte für die Abnahme der katalytischen Wirksamkeit können je nach den Eigenschaften
einer bestimmten Katalysatorcharge gelegentlich in geringem Ausmaß schwanken. Die exakten quantitativen Werte sind
somit nicht immer reproduzierbar. Eine allgemeine Verbesserung der Gesamtmenge an Produkt unter Verwendung eines erfindungsgemäß
behandelten Katalysators ergibt sich jedoch durch eine günstigere Abnahmegeschwindigkeit der katalytischen Wirksamkeit,
wenn man den erfindungsgemäß behandelten Katalysator zur Hydration von Nitrilen in einem Festbettreaktor einsetzt/
und ferner auch durch die erwartete längere Lebensdauer des Katalysators, die auf eine erhöhte Katalysatorfestigkeit
durch die Calcinierung zurückzuführen ist.
ROQR4Π/1153
Claims (4)
1. / Verfahren zur katalytischen Hydration von Acrylnitril
zu Acrylamid, wobei man eine Reaktionslösung aus Acrylnitril in Wasser nach Reduktion des Katalysators
durch einen Festbettkatalysator aus Kupfer-Magnesium-Silicat
leitet, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen vor der Hydrationsreaktion durch Calcinieren in einer nxchtreaktxonsfähigen Atmosphäre bei einer Temperatur
im Bereich von 300 bis 500 0C über eine zur Erniedrigung
der Abnahmegeschwindigkeit der katciIytischen Aktivität
während des Gebrauchs des reduzierten Katalysators in dem genannten Hydrationsverfahren ausreichende
Zeitspanne behandelten Katalysator verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet , daß man einen vor dem Reduzieren des Katalysators durch das genannte Calcinierverfahren behandelten
Katalysator verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet , daß man einen nach dem Reduzieren des Katalysators durch das genannte Calcinierverfahren behandelten
Katalysator verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß man den Katalysator ferner durch Waschen mit einer wässrigen Natriumsulfatlösung und sauberem Ausspülen des
Sulfats vor Gebrauch als Hydrationskatalysator behandelten Katalysator verwendet.
609840/1153
ORlGlNALtNSPECTED
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US55899875A | 1975-03-17 | 1975-03-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2611061A1 true DE2611061A1 (de) | 1976-09-30 |
Family
ID=24231867
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762611061 Withdrawn DE2611061A1 (de) | 1975-03-17 | 1976-03-16 | Verfahren zur katalytischen hydration von acrylnitril |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS51115417A (de) |
AU (1) | AU503718B2 (de) |
CA (1) | CA1060474A (de) |
DE (1) | DE2611061A1 (de) |
GB (1) | GB1545191A (de) |
ZA (1) | ZA761185B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0002026A1 (de) * | 1977-11-17 | 1979-05-30 | BASF Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureamiden |
EP0418646A2 (de) * | 1989-09-18 | 1991-03-27 | MTA Központi Kémiai Kutato Intézete | Verfahren zur Herstellung von Acylamiden durch katalytische Hydratierung von Nitrilen |
-
1976
- 1976-02-27 ZA ZA761185A patent/ZA761185B/xx unknown
- 1976-03-01 CA CA246,853A patent/CA1060474A/en not_active Expired
- 1976-03-02 GB GB8374/76A patent/GB1545191A/en not_active Expired
- 1976-03-04 AU AU11682/76A patent/AU503718B2/en not_active Expired
- 1976-03-16 DE DE19762611061 patent/DE2611061A1/de not_active Withdrawn
- 1976-03-17 JP JP51028221A patent/JPS51115417A/ja active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0002026A1 (de) * | 1977-11-17 | 1979-05-30 | BASF Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureamiden |
EP0418646A2 (de) * | 1989-09-18 | 1991-03-27 | MTA Központi Kémiai Kutato Intézete | Verfahren zur Herstellung von Acylamiden durch katalytische Hydratierung von Nitrilen |
EP0418646A3 (en) * | 1989-09-18 | 1991-09-25 | Mta Koezponti Kemiai Kutato Intezete | Process for the preparation of acyl amides by subjecting nitriles to catalytic hydration |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ZA761185B (en) | 1977-02-23 |
AU503718B2 (en) | 1979-09-20 |
CA1060474A (en) | 1979-08-14 |
AU1168276A (en) | 1977-09-08 |
GB1545191A (en) | 1979-05-02 |
JPS51115417A (en) | 1976-10-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69407669T3 (de) | Verfahren zur Herstellung von einem ungesättigten Aldehyd und einer ungesättigten Carbonsäure | |
DE3045624C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch katalytische Dampfphasenoxidation | |
DE2748643A1 (de) | Verfahren zur oxidation von schwefel und schwefelverbindungen | |
DE2846719C2 (de) | Verfahren zum Regenerieren von verschlechterten Eisen-Antimonoxid enthaltenden Katalysatoren | |
DE2552004A1 (de) | Hochreine, thermisch stabile, geformte, aktive aluminiumoxid-katalysatortraeger und verfahren zu deren herstellung | |
DE3629631A1 (de) | Verfahren zur herstellung von medizinischen weissoelen und medizinischen paraffinen | |
DE2127353A1 (de) | Katalysator-Regenerierung | |
DE2935903C2 (de) | Oxidationskatalysator und seine Verwendung bei der Herstellung von Methacrolein | |
DE69411017T2 (de) | Katalysator für die selektive oxidation von schwefelverbindungen in elementaren schwefel, verfahren zur herstellung eines solchen katalysators und verfahren für die selektive oxidation von schwefelverbindungen in elementaren schwefel | |
DE3410799A1 (de) | Katalysatormasse | |
DE3001793A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines katalysators fuer die ammoniaksynthese und danach hergestellter katalysator | |
DE1593073A1 (de) | Verfahren zum katalytischen Hydrieren von Dicarbonsaeuren | |
DE2636800A1 (de) | Katalysator fuer oxidationsreaktionen und verfahren zu dessen herstellung | |
DE2816035C2 (de) | Fließbettkatalysator zur Herstellung von synthetischem Erdgas durch CO-Methanisierung | |
DE1417756A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines mit Metalloxyd modifizierten Calciumphosphats | |
DE2952061A1 (de) | Nickel-kobalt-siliciumdioxid- katalysatoren und ihre verwendung | |
DE2611061A1 (de) | Verfahren zur katalytischen hydration von acrylnitril | |
DE2334293C2 (de) | Verfahren zur katalytischen Entmetallisierung von Kohlenwasserstoffrückstandsölen und anschließende katalytische Hydrospaltung, katalytische hydrierende Entschwefelung oder katalytische Spaltung | |
DD279006A5 (de) | Verfahren zur herstellung von chlor | |
DE2952455C2 (de) | Oxidationskatalysator und seine Verwendung | |
DE2304269A1 (de) | Verfahren zum stabilisieren eines aktivierten eisen-hydrierungskatalysators | |
DE3788575T2 (de) | Verfahren zum Anlassen und Abstellen eines Acrylamidreaktors. | |
DE2049153A1 (de) | Katalysatorpraparat | |
DE2741210C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Katalysators sowie dessen Verwendung | |
DE2425548C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines nichtagglomerierenden Kohleproduktes aus bituminösen Kohleteilchen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: SPOTT, G., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 800 |
|
8141 | Disposal/no request for examination |