DE2610697A1 - Wuchshemmende wirkstoffkombinationen fuer rasenflaechen - Google Patents
Wuchshemmende wirkstoffkombinationen fuer rasenflaechenInfo
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Description
CM-59
Dr.Ho/sk
Dr.Ho/sk
CELAMERGK GmbH & Co. KG, Ingelheim
Wuchshemmende Wirkstoffkombinationen für Rasenflächen
Es ist seit langem bekannt, daß man das Wachstum von Gräsern mit Maleinsäurehydrazid bzw·, seinen Salzen
hemmen kann. Die Verträglichkeit dieses Wirkstoffs ist jedoch für viele Gräser rieht ausreichend. Maleinsäurehydrazid
hat deshalb Bedeutung nur für extensive Gräserstandorte erlangt. Auf den verschiedenen Typen von
intensiv gepflegten Rasen (Hausrasen, Parkrasen, Sportrasen etc.), wo ein wuchshemmendes Mittel besonders
interessant wäre, ist Maleinsäurehydrazid für sich nicht brauchbar.
Für die Wuchshemmung auf Intensivrasen wird in der deutschen Offenlegungsschrift 23 16 162 eine Wirkstoffkombination
vorgeschlagen. Der eine der beiden Wirkstoffe gehört zur Klasse der Derivate der Fluoren-9-carbonsäure, bei dem
anderen Wirkstoff handelt es sich um l-(4-Chlorphenyl)-l,2-dihydro-4,6-dimethyl-2-oxonicotinsäure
bzw. ihre Salze.
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2610S97
- l-
Hervorgehoben ist die Kombination aus 2-Chlor-9-hydroxyfluoren-9-carbonsäuremethylester
(Chlorflurenol-methyl)
und Salzen der l-(4-Chlorphenyl-l,2-dihydro-4,6-dimethyl-2-oxonicotinsäure,
vor allem ihrem Natriumsalz.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß auch diese Kombinationen Nachteile aufweisen, die eine breite Anwendung in der
Praxis nicht zulassen. Diese Nachteile sind vor allem
a) die Unterdrückung der Rispenbildung bei verschiedenen Rasengräsern, insbesondere Lolium perenne-Sorten,
ist noch verbesserungsbedürftig;
b) die Hemmung des Blattwachstums, vor allem unter wüchsigen Bedingungen (gute Düngung, hohe Niederschläge), ist
. noch nicht völlig befriedigend.
Die Nachteile der bekannten Kombinationen lassen sich auch nicht dadurch ausgleichen, daß man die Aufwandmenge
erhöht. Je stärker und nachhaltiger man die Rasengräser im Wuchs hemmt, desto mehr schwächt man sie.
Die Folge ist in der Regel eine Verfärbung der Rasenfläche.
Es wurde nun gefunden, daß durch Anwendung von etwa 0,5 - 3 kg pro ha Maleinsäurehydrazid bzw. seinen Salzen
zusammen mit den aus der deutschen Offenlegungsschrift 23 16 162 bekannten Kombinationen eine völlig befriedigende
Wuchshemmung auch bei Intensivrasen erzielt werden kann. Die erwähnten Nachteile der bekannten
Kombinationen werden vermieden, die Verträglichkeit wird im allgemeinen sogar verbessert.
709837/0523
Die günstige Wirkung der neuen Dreierkombination ist überraschend. Bei Zumischung des als relativ unverträglich
bekannten Maleinsäurehydrazids zu vollen Aufwandmengen der aus der deutschen Offenlegungsschrift
23 16 162 bekannten Kombinationen mußte der Fachmann eine deutliche bis starke Verschlechterung der Rasenverträglichkeit
erwarten.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Kombination aus 1. einem Derivat der Fluoren-9-carbonsäure, Formel
(D, COOR1
worin
R-. einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder
ein Alkalikation,
Rp und R, , die gleich oder verschieden sein können,
Rp und R, , die gleich oder verschieden sein können,
Wasserstoff oder Chlor bedeuten,
und unter diesen Verbindungen vor allem diejenigen Ester, in denen R„ Wasserstoff ist. Als Alkalikation
R^ ist besonders das Natriumkation zu nennen;
2. einem Salz der l-(4-Chlorphenyl)-l,2-dihydro-4,6-dimethyl-2-oxonicotinsäure
(II),vor allem dem Natriumsalz und
3. Maleinsaurehydrazid und seinen Salzen (ill), vor allem
dem Natriumsalz.
709837/0523
Hervorzuheben ist die Kombination Chlorfluorenol-methyl/
Natrium-l-(4-chlorphenyl)-1,2-dihydro-4,6-dimethyl-2-oxonicotinat/Maleinsäurehydrazid-natriurasalz.
Das Mengenverhältnis der Kombinationsbestandteile liegt zwischen 2 : 1 : 0,5 - 1 und 1 : 2 : 0,5 - 1.
Die Aufwandmenge beträgt für die Rasenwuchshemmung etwa 4-12 kg/ha, vorzugsweise etwa 6-10 kg/ha.
Für die ebenfalls mögliche Anwendung der Kombination zur Halmverkürzung bei Getreide liegen die Aufwandmengen
im allgemeinen deutlich niedriger.
Für die Anwendung können die Wirkstoffe getrennt formuliert und gegebenenfalls in Form einer Tankmischung gemeinsam
ausgebracht werden. Es ist jedoch ebenfalls möglich, die Wirkstoffe gemeinsam mit gebräuchlichen Hilfs- und
Trägerstoffen zu üblichen Formulierungen, beispielsweise Suspensionspulvern, Emulsionskonzentraten, Stäubemitteln,
Granulaten, zu verarbeiten. Aus den konzentrierten Formulierungen werden gegebenenfalls durch Verdünnen mit
Wasser Spritzbrühen mit einem Wirkstoffgehalt von etwa _ 0,05 bis 1 Gew.-# hergestellt. Beim Gießen (hoher Wasseraufwand)
wird die Aufwandmenge in etwa 4000 Ltr. Wasser/ha ausgebracht, beim Spritzen mit üblichen Wassermengen (etwa
400 - 800 Ltr./ha). Der Gesamtwirkstoffgehalt in den
Konzentraten beträgt im allgemeinen etwa 1-95 Gew.-%.
Eine vorteilhafte Anwendungsweise ist die Verbindung der Rasenwuchshemmung mit der Düngung. Das kann z.B. in der Weise
geschehen, daß man die wuchshemmende Kombination in geeigneter Menge auf ein Düngergranulat aufbringt.
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Die Formulierung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann entsprechend den nachstehenden Beispielen erfolgen
(Mengenangaben in Gew.-%).
1. Spritzpulver
10 % Chlorfluorenol-methyl
20 % Natrium-l-(4-chlorphenyl)-l,2--dihydro-4,6-dimethyl-2-oxonikotinat
5 % Maleinsäurehydrazid-natriumsalz 1 % Netzmittel (Natrium-diisobutylnaphthalinsulfonat)
5 % Ölsäure - N-Methyltaurid 32 % kolloidale Kieselsäure
27 % Kaolin
2. Wässrige Dispersion 15 % Chlorfluorenol-methyl
15 % Natrium-l-(4-chlorphenyl)-l,2-dihydro-4,6-dimethyl-2-oxonikotinat
15 % Maleinsäurehydrazidnatriumsalz
2 % Bentonit
5 % Alkylphenolpolyglykoläther
8 % Calciumligninsulfonat
40 % Wasser
3. Su sp ens i onspulver
20 % Chlorfluorenol-methyl techn.
40 % Natrium-l-(4-chlorphenyl)-l,5-dihydro-4t6-dimethyl-2-oxonikotinat
16,7 % Maleinsäurehydrazidnatriumsalz
0,5 % Natriumdiisobutylnaphthalinsulfonat
15 % Calciumligninsulfonat
7,8 % Kaolin
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2 R 1 Π Β 9
'f. Suspensionspulver
20 % Chlorfluorenol-methyl techn.
26,7 % Natrium-l-(/4-chlorphenyl)-l,2-dihydro-4,6-dimethyl-2-oxonikotinnt
23,^ % Maleinsäurehydrazidnatriumsalz
0,5 % Natritimdiisobutylnaphthalinsulfonat
15 % Calciumlipjiinsulfonat
14,4 % Kaolin
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2 f-i 1 η -Ί S) 7
-if -
Die überlegene Wirkung der erfindungsgemäßen Kombinationen
zeigt sich in dem folgenden Vergleich (600 Ltr. Spritzbrühe/
A: Suspensionspulver nach der deutschen Offenlegungsschrift
23 16 162 (pro Hektar 1,5 kg Chlorflurenol-methyl und
3,0 kg Natrium-l-(^-Chlorphenyl)-l,2-dihydro-4,6-dimethyl-2-oxo-nicotinat)
B: Suspensionspulver gemäß der Erfindung (pro Hektar 1,5 kg Chlorflurenol-methyl, 3,0 kg Natrium-l-(4-Chlorphenyl)-l,2-dihydro-4,6-dimethyl-2-oxo-nicotinat)
und 1,25 kg Maleinsäurehydrazid-Natriumsalz)
C: entsprechend B, jedoch 1,5 + 2,0 + 1,75 kg Wirkstoff
D: Kontrolle (unbehandelt)
Die benutzte Rasenmischung umfaßte: 30 % Lolium perenne "PeIo", 30 % Festuca rubra comm. "Topie", 30 % Poa pratensis
"Baron" und 10 % Agrostis tenuis "Bardot".
Mittel | Zuwachs Blätter |
in cm Rispen |
Rispen dichte,0/ |
Mähbar keit |
Farbbeurteilung (a) (b) |
3,0 |
A | 11,4 | 19,2 | 82,5 | 3,0 | 3,0 | 2,6 |
B | 9,8 | 17,0 | 47,5 | 2,0 | 2,5 | 2,9 |
C | 7,8 | 13,8 | 10,0 | 1,3 | 2,8 |
D 15,1 25,1 100,0 3,0 1,0 5,5
Zuwachs (Blätter, Rispen) und Rispendichte wurden unmittelbar vor dem Mähen nach h Wochen bestimmt.
Farbbeurteilung: (a) v/ährend 2 Wochen, (b) nach dem Mähen.
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Die Bonitierungsnoten für Mähbarkeit bedeuten:
1 = mähbar
2 = schwer mähbar V mit Motorsichelmäher
3 = nicht mähbar
Die Bonitierung der Verträglichkeit/Verfärbung erfolgt nach Farbskala 1 bis 9.
1 = natürliche grüne Farbe ohne Veränderung
2 = insgesamt grüne Farbe mit minimalen Abweichungen
3 = insgesamt grüne Farbe mit leichten Abweichungen
4 = insgesamt grüne Farbe mit mittleren Abweichungen
5 = insgesamt noch grüne Farbe mit starken Abweichungen
6 = starke Veränderung
7 = sehr starke Veränderung
8 = Grundfarbe gerade noch feststellbar
9 = Grundfarbe nicht mehr feststellbar.
Die Noten 1 bis 3 sind voll akzeptabel, 4 ist noch akzeptabel
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Claims (5)
1. Mittel zur Hemmung des Rasenwuchses, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
1.) einem Derivat der Fluoren-9-carbonsäure, Formel
(D,
COOR1
worin
R-, einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder
ein Alkalikation,
Rp und R,, die gleich oder verschieden sein können,
Wasserstoff oder Chlor bedeuten,
2.) einem Salz der l-(4-Chlorphenyl)-l,2-dihydro-4,6-dimethyl-oxonicotinsäure
und
3.) Maleinsäurehydrazid oder seinen Salzen.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe Chlorflurenol-methyl, ein Salz,
vorzugsweise das Natriumsalz, der 1-(4-Chlorphenyl)-1,2-dihydro-4,6-dimethyl-2-oxonicotinsäure und
ein Salz des Maleinsäurehydrazids, vorzugsweise das Natriumsalz, sind.
vorzugsweise das Natriumsalz, der 1-(4-Chlorphenyl)-1,2-dihydro-4,6-dimethyl-2-oxonicotinsäure und
ein Salz des Maleinsäurehydrazids, vorzugsweise das Natriumsalz, sind.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhaltnis der Wirkstoffe (in der
angegebenen Reihenfolge) zwischen 2 : 1 : 0,5-1
und 1 : 2 : 0,5 - 1 liegt.
angegebenen Reihenfolge) zwischen 2 : 1 : 0,5-1
und 1 : 2 : 0,5 - 1 liegt.
709837/0523 "
ORIGINAL INSPECTED
- ιό 3L
4. Verwendung von Mitteln gemäß Anspruch 1-3 zur Wachstumshemmung bei Gräsern.
5. Verwendung von Mitteln gemäß Anspruch 1 bis 3 zur Halmverkürzung und Halmstabilisierung bei Getreide,
709837/0S23
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AT352764B (de) | 1979-10-10 |
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