DE2610233A1 - Verfahren zur herstellung von geformten artikeln, insbesondere von friktionselementen, sowie bei der ausuebung des verfahrens anzuwendendes haertbares gemisch - Google Patents

Verfahren zur herstellung von geformten artikeln, insbesondere von friktionselementen, sowie bei der ausuebung des verfahrens anzuwendendes haertbares gemisch

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DE2610233A1
DE2610233A1 DE19762610233 DE2610233A DE2610233A1 DE 2610233 A1 DE2610233 A1 DE 2610233A1 DE 19762610233 DE19762610233 DE 19762610233 DE 2610233 A DE2610233 A DE 2610233A DE 2610233 A1 DE2610233 A1 DE 2610233A1
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Tim Karrl
Willy Rudolf Olesen
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    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16DCOUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
    • F16D69/00Friction linings; Attachment thereof; Selection of coacting friction substances or surfaces
    • F16D69/02Composition of linings ; Methods of manufacturing
    • F16D69/025Compositions based on an organic binder

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Description

^Patentanwalt"von 1"9'5T" ois 1975 7610233 A/S ROULUNDS FABRIKER, Hjallese, Dänemark L
Verfahren zur Herstellung von geformten Artikeln, insbesondere von Friktionselementen, sowie bei der Ausübung des Verfahrens anzuwendendes härtbares Gemisch
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von geformten Artikeln, insbesondere von Friktionselementen, nach welchem Verfahren man ein Gemisch aus einem Kunststoff von der Art, dessen Kondensation unter Abspalten von Wasser erfolgt, und wenigstens einem weiteren Stoff herstellt, der als Füllstoff und/oder als eigenschaftsmodifizierender Bestandteil des fertigen Artikels dient, und dann das Gemisch erhöhter Temperatur und Druck aussetzt.
Bei der Herstellung geformter Artikel auf der Basis von Kunststoffen ist es üblich, diese Kunststoffe mit Materialien zu mischen, die entweder als Streckmittel dienen oder die physikalischen oder chemischen Eigenschaften des fertigen Artikels in einer gewünschten Richtung ändern können. So ist z.B. bei der Herstellung von Friktionselementen üblich, ausser einem synthetischen Kunststoff erhebliche Mengen von Asbestfasern und indifferentere Füllstoffe, wie Bariumsulfat, sowie das Friktionsverhalten regelnde Stoffe, wie Metallspäne und Graphit, zu benutzen.
Schliesslich sei bemerkt, dass es bei der Herstellung von geformten Artikeln der genannten Art bekannt geworden ist, den Ausgangsmaterialien beispielsweise Magnesiumoxyd oder Calciumoxyd beizumischen, unter anderem weil dieser Stoff wenigstens einen Teil derjenigen Viassermenge binden sollte, die bei der endgültigen Kondensation des Kunststoffes freigesetzt wurde. Es ist jedoch keineswegs davon die Rede, dass das verwendete Magnesiumoxyd oder Calciumoxyd dazu imstande war, einen Teil der bindenden Struktur in den fertigen Artikeln zu bilden, und unter den bei der Herstellung der Artikel herrschenden Temperaturverhältnissen hat das Magnesiumoxyd oder Calciumoxyd den freigewordenen Wasserdampf nur
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_2_ /6102 3:1
teilweise binden können, so dass sich die Bildung von Dampfblasen im Produkt nicht ganz vermeiden liess.
Es hat sich nunmehr gezeigt, dass dadurch, dass man zur Bildung des Gemisches, aus dem die geformten Artikel hergestellt werden, erfindungsgemäss pulverisierte Zementklinker unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen beimischt und den restlichen Teil der Herstellung des Artikels ohne den Zusatz von Wasser durchführt, erhebliche Vorteile teils produktionstechnischer Art, teils bezüglich der Eigenschaften der hergestellten Artikel erzielt werden können.
Die zuerst genannten Vorteile produktionstechnischer Art werden unabhängig davon erreicht, welche Art von Artikeln hergestellt werden, da sich diese Vorteile durch eine herabgesetzte Tendenz zur Bildung von Blasen zu erkennen geben, so dass der Produktionsverlauf vereinfacht werden kann. So ist es beim Giessen unter Druck bei Anwendung von Kunststoffen der genannten Art, bei welchem Giessen das Presspulver in einer Form angebracht und in dieser unter erhöhter Temperatur Druck ausgesetzt wird, bisher üblich gewesen, während der einleitenden Phase des Pressens den Druck mehrere Male aufzuheben, um hierdurch das Entweichen des bei der Kondensation des Kunststoffes gebildeten Wasserdampfes zu erleichtern.
Derartige spezielle Massnahmen zum Beseitigen von Wasserdampf (das gewöhnlich' Entlüften genannt wird) erübrigen sich bei der Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens, da die Gegenwart pulverisierter Zementklinker bewirkt, dass der bei der erhöhten Temperatur freiwerdende Wasserdampf entweder von den pulverisierten Zementklinkern (im folgenden mit "Klinkermehl" bezeichnet) gebunden wird, so dass sich ein "Entlüften" erübrigt, oder die Gegenwart des Klinkermehls beeinflusst die Schlussphase der Kondensation des Kunststoffes derart, dass keine bei den herrschenden Temperaturen blasenbildenden Verbindungen entstehen.
Das Verfahren bewirkt noch eine Reihe zusätzlicher Vorteile, die
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insbesondere im Zusammenhang mit der Herstellung von Friktionselementen nachgewiesen werden konnten, weshalb die Erfindung im folgenden namentlich im Zusammenhang mit der Herstellung von Friktionselementen beschrieben werden soll. Es sei jedoch bemerkt, dass die Erfindung, und zwar nicht nur infolge der weiter vorn dargelegten produktionsmässigen Vorteile, sondern auch infolge der erreichbaren verbesserten Resultate bezüglich der physikalischen Eigenschaften, wesentliche Aspekte hat, die sich über die Herstellung von Friktionselementen hinauserstreckt.
Es sei erwähnt, dass es in den britischen Patentschriften Nr. I.267.37O und Nr. 1.350.531 erwähnt ist, dass Portlandzement in Verbindung mit Verfahren der genannten Art Anwendung finden kann. Jedoch muss ausdrücklich hervorgehoben werden, dass in den beiden genannten britischen Patentschriften davon die Rede ist, Portlandzement als ein Mittel zum Ausfällen von Natriumsilikatlösungen zu benutzen, welches Mittel einer langen Reihe von anderen Verbindungen, wie Salzsäure und Borsäure, gleichgestellt wird und, wie aus den genannten Patentschriften hervorgeht, ausschliesslich dazu dient, eine Ausfällung wässriger Alkalimetallsilikatlösungen zu bewirken, wobei auch der Zement chemisch geändert wird.
Die beiden genannten britischen Patentschriften enthalten somit keine Lehre, aus der hergeleitet werden kann, dass die Gegenwart wasserfreier, pulverisierter Zementklinker bei einem Verfahren wie dem hier beschriebenen vorteilhaft ist.
In der vorliegenden Beschreibung deckt der Ausdruck "pulverisierte Zementklinker" (im folgenden auch "Klinkermehl" bezeichnet) auch die verschiedenen handelsüblichen Qualitäten des Portlandzements, sulfatbeständigen Zement, Ferrarizement, Schlackenzement, Tonerdezement u.a. Es sei jedoch bemerkt, dass Portlandzement, dem einige wenige Prozent Calciumsulfat zugesetzt sind, für weniger geeignet als das calciumsulfatfreie Klinkermehl gehalten wird, und zwar aufgrund der Instabilität, mit deren Auftreten bei der Hydratisierung bzw. Dehydratisierung bei denjenigen Temperaturen gerechnet werden muss, die bei der Herstellung und der Anwen-
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dung der Friktionsmaterialien herrschen. Diese Wirkung des Calciurasulfats lässt sich jedoch dadurch ausschalten, dass man ein sogenanntes "Totbrennen" des Calciumsulfats vornimmt·
Es sei bemerkt, dass es bekannt ist, Emulsionen organischer Polymere in Verbindung mit Gemischen zu verwenden, die hydraulischen Zement als hauptsächliches Bindemittel umfassen, doch ist für diese früheren Vorschläge wesentlich, dass die Anwendung in wässrigem Medium erfolgte, so dass das Abbinden des Zements unter gewöhnlichen "Nass"-Bedingungen geschah, auf denen sämtliche für das Härten von Zement geltenden Theorien beruhen.
Es musste von vornherein als weniger wahrscheinlich angesehen werden, dass Klinkermehl in eine Blasenbildung verhindernder oder die Festigkeit verbessernder Hinsicht zusammen mit Kunststoffen der genannten Art bei den Temperaturen, die beim Pressen der betreffenden Artikel in Betracht kommen, d.h. Temperaturen über ca. 15O0C, irgendwelche aktive Wirkung haben würde, weshalb zu erwarten war, dass das Klinkermehl hauptsächlich nur als indifferenter Füllstoff im Gemisch wirken würde.
überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt,.dass die Anwendung von Klinkermehl eine sehr wesentliche Verbesserung der Festigkeit des fertigen Artikels mit sich führt, woraus gefolgert werden kann, dass eine Reaktion eintritt, durch die das Klinkermehl aktiv am Aufbau der Struktur des Artikels teilnimmt und nicht nur als Füllstoff in dieser vorliegt. Dies konnte speziell mit Hilfe des "SAE Gogan Hardness Test" nachgewiesen werden, der zeigte, dass ein Friktionselement der genannten Art eine wesentlich grössere "Gogan"-Härte erreicht, wenn ein Teil der gewöhnlichen anorganischen Bestandteile, z.B. ein Teil des Asbestes, durch das erfindungsgemäss benutzte Klinkermehl ersetzt wird und die Herstellung nach dem erfindungsgemässen Verfahren erfolgt.
Die Kunststoffe, die bei der Ausübung des erfindungsgemässen Verfahrens in Betracht kommen, sind vorzugsweise Phenolkunststoffe und Melaminkunststoffe. Zu den erstgenannten Kunststoffen sind
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selbstverständlich Phenolformaldehydkunststoffe, wie Novolake und Resole, zu rechnen und auch Kunststoffe, die auf der Grundlage von Kresol, Xylenol oder anderen alkyl- oder aralkylsubstituierten Phenolen oder Resoreinölen hergestellt sind, die mit Aldehyden verschiedener Art, hierunter Furfurylaldehyd, umgesetzt sind. Als Phenolkunststoffe werden in der vorliegenden Beschreibung und den zugehörigen Ansprüchen auch die Reaktionsprodukte von Aralkyläthern oder Aralky!halogeniden und phenolischen Verbindungen betrachtet.
Ausser den genannten Phenolkunststoffen und Melaminkunststoffen kommen auch Kondensationsprodukte von Aralkyläthern oder -halogeniden mit aromatischen Verbindungen in Gegenwart eines Friedel-Craftsschen Katalysators sowie andere Kunststoffe derjenigen Art, die bei ihrer anschliessenden Kondensation, welche während des endgültigen Pressens und des eventuell hierauf folgenden Härtens stattfindet, Wasser abgeben, in Betracht.
Das Verhältnis zwischen dem Klinkermehl und dem Kunststoff ist nicht kritisch, indem eine eventuell überschüssige Menge Klinkermehl, die nicht dazu imstande ist, sich mit dem bei der endgültigen Kondensation des Kunststoffes freiwerdenden Wasser umzusetzen oder auf andere Weise zu reagieren, im fertigen Artikel im wesentlichen in nicht umgesetzter Form vorliegt und eine den gegebenen Umständen entsprechende, gewünschte Wirkung ausüben kann, insbesondere im Hinblick auf eine Beeinflussung des Friktionskoeffizienten oder der Verschleissfestigkeit des Artikels. Das Klinkermehl findet erfindungsgemäss vorzugsweise in einer Menge Anwendung, die zwischen 5 und 95 Gew.-^ des Gesamtgewichtes des Gemisches beträgt.
Die spezielle technische Wirkung der Erfindung ist in denjenigen Fällen, in denen sie zur Herstellung von Friktionsmaterialien angewendet wird, insbesondere die, dass solche Materialien erzielt werden, die eine wesentlich verbesserte Verschleissfestigkeit und damit Haltbarkeit aufweisen und die besonders überraschend die spezielle Eigenschaft haben, dass sie eine wesentlich geringere Abnutzung derjenigen Gegenflächen bewirken, auf die sie ihre Frik-
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tion ausüben, d.h. die Bremsscheibe, wenn es sich um Scheibenbremsen handelt. Schliesslich werden die Friktionseigenschaften der Materialien hochgradig stabilisiert.
Die Anwendung von Klinkermehl bei der Herstellung von Friktionselementen ermöglicht eine Reduktion der Menge organischen Kunststoffes in diesen Kiementen, wodurch bei höheren Temperaturen eine bessere Bremsfunktion des Bremsbelages gesichert wird, da die Gefahr des sogenannten "Fading" gemindert wird. In Übereinstimmung hiermit ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff in einer Menge Anwendung findet, die zwischen 3 und 15 Gew.-fo des Gesamtgewichtes des Gemisches beträgt.
Obwohl nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich aus einem Material, welches ausschliesslich aus Klinkermehl und Kunststoff besteht, zufriedenstellende Friktionselemente herstellen lassen, wird zwecks Erreichung einer genauen Regelung der gewünschten Eigenschaften doch bevorzugt, Bestandteile einzuverleiben, die üblicherweise in Friktionselementen zwecks Regelung des Friktionskoeffizienten und der übrigen physikalischen Eigenschaften derselben enthalten sind.
Die Erfindung betrifft ferner ein bei der Ausübung des beschriebenen Verfahrens anzuwendendes härtbares Gemisch, das einen Kunststoff von der Art enthält, dessen endgültige Kondensation unter Abspaltung von Wasser erfolgt, und welches Gemisch dadurch gekennzeichnet ist, dass es ausserdem Klinkermehl enthält und im wesentlichen wasserfrei ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform dieses Gemisches ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff ein Phenolkunststoff, wie weiter vorn definiert, oder ein Melaminkunststoff ist und dass das Klinkermehl in einer Menge vorliegt, die zwischen 5 und 95 Gew·-^ des Gesamtgewichtes des Gemisches beträgt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines derartigen härtba-
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ren Gemisches zur Herstellung von Friktionselementen ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffgehalt nur 3-15 Gew.-% des Gesamtgewichtes des Gemisches beträgt, da hierdurch, wie' bereits erwähnt, die Gefahr des "Fading" gemindert wird.
Zur direkten Anwendung wird ein Gemisch bevorzugt, das erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet ist, dass es ausser Klinkermehl und Kunststoff Bestandteile enthält, die gewöhnlicherweise in Friktionselementen enthalten sind.
Von diesen üblichen Bestandteilen soll insbesondere Asbest genannt werden, doch sei bemerkt, dass die hier beschriebene Kombination eines organischen Kunststoffes mit Klinkermehl den Bedarf für die Anwendung von Asbest in Friktionsmaterialien einschränken und eventuell sogar eliminieren wird, da sich erwiesen hat, dass dieses neue Bindersystem in Verbindung mit z.B. Glimmer als Ersatz für Asbest gute Resultate zeitigt.
Bei der üblichen Herstellung von Friktionselementen, bei der ein Phenol-Formaldehydharz als Bindemittel und daneben Asbest und anorganische Bestandteile, wie Bariumsulfat und Metallspäne u.a., als wesentliche Bestandteile Anwendung finden, wird es, nachdem das Element bei erhöhter Temperatur und Druck verpresst worden ist, als erforderlich angesehen, ebenfalls unter erhöhter Temperatur eine mehrere Stunden lange Nachhärtung vorzunehmen, um die optimalen physikalischen Eigenschaften zu erzielen.
Überraschenderweise hat sich nunmehr gezeigt, dass es durch den Zusatz von Klinkermehl nach dem erfindungsgemässen Verfahren überflüssig wird, eine derartige Nachhärtung vorzunehmen, da die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Friktionselemente bereits sofort, nachdem sie sich nach dem Warmverpressen abgekühlt haben, solche Eigenschaften besitzen, dass sie durch ein Nachhärten nur noch ganz wenig gewinnen, so dass man bei einer industriellen Herstellung auf dieses Nachhärten verzichten kann.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele näher erläutert.
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Beispiel 1 + Vergleichsbeispiel
Bei einem Bremsbelaggemisch wurden 2/3 des Asbestes durch Klinkermehl ersetzt. Dieses Gemisch ist nachstehend mit "2 TK" bezeichnet. Das unveränderte Bezugsgemisch trägt die Bezeichnung "O TK". '
Die Zusammensetzung in Gew.-$ war folgende:
"OTK" "2 TK"
Phenol-Formaldehydharz 12$ 12$
Klinkermehl - 20$
Asbest 42$ 14$
Friktionsstaub 4$ 4$ Anorganische Modifikationsmittel
(Bariumsulfat, Metallspäne usw.) 42$ 42$
Das benutzte Phenol-Formaldehydharz war ein ammoniakkatalysiertes Resol mit einem Formaldehyd/Phenol-Verhältnis von 1,1 : 1,0 und 10$ freiem Phenol.
Alle anorganischen Bestandteile wurden vor dem Mischen 60 Stunden lang bei 105-110 C getrocknet. Alle Bestandteile wurden trokken miteinander vermischt und bis zum Abwiegen vor dem Verpressen in Kunststoffbeuteln aufbewahrt. Das Verpressen erfolgte unter folgenden Bedingungen: ·
Presstemperatur = l60°C
Pressdruck = 140 kg/cm
Presszeit = 7 Minuten
Für jeden Belag mit einer Fläche von 50 cm wurden 130 g abgewogen.
Beim Verpressen von "2 TK" zeigte sich, dass die Anwendung eines Entlüftungszyklus überflüssig war. Beim Verpressen von"0 TK" wurde jedoch in Übereinstimmung mit üblicher Praxis innerhalb der ersten zwei Minuten des Pressvorgangs dreimal entlüftet.
Die hergestellten Beläge wurden unter gleichartigen Bedingungen getestet.
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Die Friktionseigenschaften wurden auf einem Friktionsprüfstand
untersucht, der mit normaler Scheibenbremsenausrüstung versehen war und die Energie eines gewöhnlichen Personenkraftwagens simulierte.
Der Friktionskoeffizient wurde als Durchschnittswert von 70 Abbremsungen im Temperaturbereich zwischen 100 und 45O0C ermittelt
Die Ergebnisse sind aus Tabelle I ersichtlich.
Tabelle I
Versuchs Friktions Min. Max. Gewichts Gewichts
material koeffizient verlust verlust
Mittel 0,20 0,51 des Belages g der Bremsschei
0,20 0,52 be g
1 0 TK 0,318 0,·ΐ8 0,52 2,27 3,2
2 0 TK 0,338 0.18 0.51 2,67 2,8
3 0 TK 0,324 0,19 0,52 2,78 2,9
4 0 TK 0,329 2.6Ö 2,8
Durchschnitt 0,327 0,21 0,43 2,60 2,9
0 TK 0,21 0,49
5 2 TK 0,346 0,21 0,45 1,25 0,8
6 2 TK 0,303 0,21 0,44 1,82 0,8
7 2 TK 0,360 1,54 0,3
Ö 2 TK 0,361 1,37 0,4 .
Durchschnitt 2 TK 0,365 0,21 0,45
1,50
1,0
Aus den obigen Ergebnissen des Friktionstests geht hervor, dass das nach dem erfindungsgeraässen Verfahren hergestellte Material "2 TK" dem handelsüblichen Material "0 TK", mit dem es im übrigen nah verwandt ist, in allen Hinsichten überlegen ist, Bei-
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spielsweise liegt das Friktionsniveau etwas höher, und die Streuung zwischen den minimalen und maximalen Friktionskoeffizienten ist kleiner. Ausserdem ist ersichtlich, dass sich eine erhebliche Reduktion des Verschleisses ergibt, und zwar nicht nur des Verschleisses der Friktionsmaterialien, sondern auch des Verschleisses der Bremsscheibe.
In einer anderen Versuchsreihe wurden spezielle Verschleisstests durchgeführt, die miteinander unmittelbar vergleichbar sind, indem der Verschleiss auf Grundlage derselben Energieumwandlung und Scheibentemperatur berechnet wurde.
Bei den in Tabelle II angeführten Temperaturen wurden Ö00, 36O, 36O bzw. 200 Abbremsungen vorgenommen.
Tabelle II
Abnutzung des Bremsbelages, cirr/PSh bei
Material 1100C 1900C 270°C 35O°C
"0 TK" 0,04 0,17 0,42 1,05
"2 TK" 0,03 0,07 0,16 0,40
Es ist ganz eindeutig, dass mit dem Material "2 TK", das nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellt war, eine erhebliche Reduktion der Abnutzung erzielt wurde.
Beispiel 2
Unter wasserfreien Bedingungen wurde ein Gemisch aus 4 Gew.-^ Phenol-Formaldehydharz der in Anspruch 1 angegebenen Art, 1Ö Gew.-% Klinkermehl und 7$ Gew.-^ Bariumsulfat, Asbest und Metallspäne hergestellt.
Beispiel 3
Es wurde so verfahren, wie im voranstehenden Beispiel, nur wurden 6 Gew.-% Melaminharz, 4& Gew.-^ Klinkermehl und 46 Gevr.-% Bariumsulfat, Glimmer und Metallspäne angewendet. Dieses Gemisch enthielt somit keinen Asbest.
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Beispiel 4
In der gleichen Weise wie in den voranstehenden Beispielen wurde ein Material hergestellt, das 30 Gew.-% Kunststoff, nur 5 Gew.-% Klinkermehl und 65 Gew.-% rotes Eisenoxyd, Bariumsulfat, Graphit und Asbest enthielt.
Aus den in den Beispielen 2, 3 und 4 beschriebenen Gemischen wurden auf ähnliche Weise wie der in Beispiel 1 beschriebenen Friktionselemente hergestellt.
Die Ergebnisse der Tests, die den Tests in Beispiel 1 entsprachen, zeigten entsprechende, überraschend verbesserte Eigenschaf· ten sowohl bezüglich konstanter Friktionseigenschaften als auch bezüglich eines reduzierten Bremsbelag- und Bremsscheibenverschleisses.
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Claims (10)

  1. P a t e η t a n_s ρ r ü c h e
    l.J Verfahren zur Herstellung von geformten Artikeln, insbesonde-Te von Friktionselementen, nach welchem Verfahren man ein Gemisch aus einem Kunststoff von der Art, dessen Kondensation unter Abspalten von Wasser erfolgt, und wenigstens einem weiteren Stoff herstellt, der als Füllstoff und/oder als eigenschaftsmodifizierender Bestandteil des fertigen Artikels dient, und dann das Gemisch erhöhter Temperatur und Druck aussetzt, dadurch gekennzeichnet, dass man. zur Bildung des Gemisches pulverisierte Zementklinker unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen beimischt und den restlichen Teil der Herstellung des Artikels ohne den Zusatz von Wasser durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Friktionselementen, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff ein Phenolkunststoff oder ein Melaminkunststoff oder ein nach Friedel-Crafts katalysierter Kunststoff oder eine Kombination dieser Kunststoffe Anwendung findet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass pulverisierte Zementklinker in einer Menge Anwendung finden, die zwischen 5 und 95 Gew.-f> des Gesamtgewichtes des Gemisches beträgt .
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3» dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff in einer Menge Anwendung findet, die zwischen 3 und 15 Gew.-% des Gesamtgewichtes des Gemisches beträgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2-4, dadurch gekennzeichnet t dass man dem Gemisch ausser pulverisierten Zementklinkern und Kunststoff Bestandteile einverleibt, die üblicherweise in Friktionselementen zwecks Regelung des FriktionsVermögens und der übrigen physikalischen Eigenschaften derselben enthalten sind.
  6. 6. Härtbares Gemisch zur Anwendung bei der Ausübung des Verfahrens nach jedem der voranstehenden Ansprüche, das einen Kunst-
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    stoff von der Art enthält, dessen Kondensation unter Abspalten von Wasser erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass es ausserdem pulverisierte Zementklinker enthält und im wesentlichen wasserfrei ist.
  7. 7. Härtbares Gemisch nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff ein Phenolkunststoff oder ein Melaminkunststoff oder ein nach Friedel-Crafts katalysierter Kunststoff oder eine Kombination dieser Kunststoffe ist und dass die pulverisierten Zementklinker in einer Menge vorliegen, die zwischen 5 und 95 Gew.-^ des Gesamtgewichtes des Gemisches beträgt.
  8. Ö. Härtbares Gemisch nach Anspruch 7 zur Herstellung von Friktionselementen, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff 3-15 Gew.-% des Gesamtgewichtes des Gemisches darstellt.
  9. 9. Härtbares Gemisch nach Anspruch ß, dadurch gekennzeichnet, dass es ausser pulverisierten Zementklinkern und Kunststoff Bestandteile enthält, die üblicherweise in Friktionselementen enthalten sind.
  10. 10. Friktionselement, dadurch gekennzeichnet, dass es bei Heisspressen eines Gemisches' nach einem der Ansprüche 6-9 hergestellt ist.
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DE19762610233 1975-03-13 1976-03-11 Verfahren zur herstellung von geformten artikeln, insbesondere von friktionselementen, sowie bei der ausuebung des verfahrens anzuwendendes haertbares gemisch Withdrawn DE2610233A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4024547A1 (de) * 1990-08-02 1992-02-06 Miba Frictec Gmbh Reibbelag und verfahren zu dessen herstellung
US5433774A (en) * 1990-08-02 1995-07-18 Miba Frictec Gesellschaft M.B.H. Friction lining and process for the production thereof

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DE4024547A1 (de) * 1990-08-02 1992-02-06 Miba Frictec Gmbh Reibbelag und verfahren zu dessen herstellung
US5433774A (en) * 1990-08-02 1995-07-18 Miba Frictec Gesellschaft M.B.H. Friction lining and process for the production thereof

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DK135320C (de) 1977-09-19
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