DE2609112C3 - Katheteransatz - Google Patents

Katheteransatz

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DE2609112C3
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Description

Die Erfindung geht aus von einem in einen vorderen und einen hinteren Teil unterteilten Katheteransatz zur Einführung eines flexiblen Katheters in ein Blutgefäß, der einen Katheterschlauch mit darin eingeschobener Punktionskanüle mit Griffplatte aufnimmt und der mit einem für den Anschluß an ein Übertragungsgerät dienenden Ansatzstück ausgestattet ist.
Die vorwiegend aus biologisch inerten Kunststoffen bestehenden Katheter-Vorrichtungen sind je nach der Lage der Punktions- und Einführungsstelle und den indizierten therapeutischen Maßnahmen unterschiedlich konstruiert.
Eine bevorzugte Ausführung der für den intravenösen und auch intraarteriellen Zugang verwendeten Katheter besteht aus einem meist bis zu 10 cm langen Kunststoffrohr mit einem Kegelansatz, in das eine mit ihrem Schliff über die Spitze des Kunststoffrohrs hinausragende Metallkanüle eingeschoben ist. Bei der Verwendung eines derartigen Pur.ktionsgeräts wird das Blutgefäß punktiert, und nach Erreichen des Gefäßlumens wird die Metallkanüle entfernt. Das in dem Blutgefäß zurückbleibende Kunststoffrohr dient als Katheter zum Einbringen z. B. einer infusionslösung. Da die Katheter oft mehrere Tage in dem Blutgefäß verbleiben, ist die Fixierung auf der Haut von großer Wichtigkeit, und entsprechend vielfach sind die dafür vorgesehenen Ausbildungen der zahlreichen Katheterarten. Zweckmäßigerweise werden diese Fixierungshilfen an den für den Anschluß an Übertragungsgeräte am Katheterende angebrachten Ansatz angeformt. Die üblichen Katheteransätze sind im Querschnitt quadratisch oder auch rund. Zur Fixierung auf der Haut mit Klebepfiastern dienen auf der Unterseite im rechten Winkel an der Seite überstehende Auflageplatten oder auch nur eine nach oben zeigende Griffplatte. Allen diesen Konstruktionen ist gemeinsam, daß ein auf den Katheteransatz ausgeübter Druck oder Zug mehr oder weniger stark auf das Katheterrohr übertragen wird, was dann zu einer Dislokation des Katheters führt. Wenn sich das z. B. bei unruhigen Patienten wiederholt, so werden die Innenseite des Blutgefäßes und die Punktionstelle irritiert und entzündet.
Aber nicht nur Zug oder Druck in Richtung der Kanülenlängsachse sind bedenklich wegen der direkten Auswirkung auf den Patienten, sondern auch laterale Auslenkungen des Katheterrohrcs. Dabei kann der Katheterschlauch abknicken und dadurch das DurchfluBlumen blockieren. Gewisse Kunststoffe, die sich wegen ihrer relativ guten physiologischen Vcrträglichkeit als Kathetermaterial eignen würden, sind besonders knickanfällig. Daraus hergestellte Kathetcrsehläuche haben nach einer knickenden Deformation ein nur geringes Rückstellvermögen.
Die Knickanfälligkeit von Venenverweilkathetern wird außer dem jeweils durch die Materialeigenschaften bestimmten Verhalten auch durch die Ausbildung des Kegelansatzes für den Anschluß an Übertragungsgeräte beeinflußt. Durch die normmäßig festgelegten Kegelabmessungen hat z. B. ein mit kreisrundem Querschnitt ausgebildeter Kegelansatz einen Durchmesser von 6 mm und größer, und der Katheterschlauch ist zentrisch darin befestigt.
Wird bei einer Punktion die Venenverweilkanüle etwas zur Körperoberfläche geneigt in ein Blutgefäß eingeführt und der Kegelansatz fixiert, so kann es vorkommen, daß zwischen dem Kegelansatz und dem herausragenden Katheter keine abstützende Fläche auf der Haut verfügbar ist, so daß der Katheter über zumindest eine kurze Strecke hohl liegt und daß dadurch schon bei geringer Dislokation des Ansatzes nach oben der Schlauch abknickt.
Die DE-AS 10 86 399 beschreibt ein Gerät, welches eine Kanüle am Ende eines Schlauches vorsieht, eine bestimmte Schlauchlänge aufweist und einen Kegelansatz hat. Zur Handhabung dieser Anordnung sind zwei seitlich angeordnete Flügel vorgesehen. Es handelt sich hier um einen sogenannten Venenverweilkatheter mit innenliegender Kanüle, die nach der Punktion entfernt wird. In Spalte I, Zeilen 50 und 51 dieser DE-AS ist angegeben, daß außer der Injektionsnadel alle Teile der Nadelanordnung aus flexiblem Kunststoff bestehen. Abgesehen davon, daß diese Angabe nur bedingt richtig ist — der Kegclansatz ist in der Praxis seiner Natur nach
aus hartem Material — so ist ein Stück Schlauch sicher nicht mit einem Film-Scharnier aus Kunststoff zu vergleichen.
Die FR-PS 21 71 430 beschreibt ein in der Funktion dem Gerät der DE-AS 10 86 399 ähnliches Gerät, bei dem lediglich die Griffbügel auf der Unterseite mit einer Klebemasse zur Befestigung auf der Haut versehen sind.
Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt den Anmeldungsgegenstand die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Katheteransatz zur Einfühlung eines flexiblen Katheters in ein Blutgefäß von einer Konstruktion zu schaffen, daß durch Zug oder Druck entstehende logitudinale Katheterverschiebungen oder durch Stoßeinwirkungen auf den Katheter laterale Auslenkungen, die zum Abknicken des Katheterrohres führen, vermieden werden.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch den im Patentanspruch 1 angegebenen Kathneransatz.
Er ist in zwei durch ein Scharniergelenk miteinander verbundene Ansatzteile unterteilt. Während der dem Katheterschlauch zugewandte vordere Teil des Katheteransatzes kraftschlüssig und dicht mit dem Katheterschlauch verbunden ist und Fixierungsmittel, z. B. in Form von auf der Haut des Patienten liegenden flachen Befestigungsplatten aufweist, ist der mit einem für den Anschluß an ein Übertragungsgerät ausgestattete hintere Teil über ein leicht bewegliches Scharnier mit dem vorderen Kathetcransatz-Teil beweglich verbunden. Die z. B. von einer an den Katheteransatz angeschlossenen Infusionsleitung, von Instrumenten oder Spritzen usw. ausgehende Kraft kann so nirht mehr unmittelbar auf den ganzen Katheteransatz und möglicherweise weiter auf den Kathcterschlauch einwirken, sondern lediglich den beweglichen hinteren Teil des Katheteransatzes in der durch die Ausbildung des Scharniers festgelegten Richtung bewegen. Diese Bewegung wird zweckmäßig nicht über einen zu großen Auslenkwinkel geführt, sondern durch eine Winkelbewcgung von bis auf etwa 90", vorzugsweise bis auf etwa 45° begrenzt.
Trotz der durch das Scharnier gegebenen Beweglichkeit kann der hintere Katheteiuiüuiiteil zur besseren Handhabung eine senkrecht zur Katheterachse stehende Griffplatte aufweisen, die sogar in Verbindung mit einer zweiten, an der im Katheterschlauch liegenden metallischen Punktionskanüle befestigten Griffplatte bei der Punktion der Haut und der Einführung des Verweilkatheters in das Blutgefäß benützt wird. Obwohl der Konstruktion entsprechend diese Griffplatte als Teil des Katheteransatzes durch das Scharnier relativ beweglich angeordnet ist, wird die zur Punktion erforderliche starre Fixierung durch die in der Innenbohrung und im Verbindungsrohr zum Anschluß an ein Übertragungsgerät liegende Metallkanüle in ausreichendem Maße bewerkstelligt.
Ein zweites, für den Verlauf einer Infusion oder Injektion außerordentlich wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Katheteransatzes ist dai in zu sehen, daß er in seinem mittleren Bereich, zweckmäßigerweise in der Umgebung der Auflageplatte und vor dem Scharnier, einen Durchbruch im sonst massiven Formteil hat, worin der Katheterschlauch frei geführt ist.
Bei fest, z. B. durch ein Klebepilaster auf der Haut fixiertem vorderen Ansatzteil wird dadurch jede Biegebeanspruchung von dem hinteren, am Scharnier hängenden Teil des Katheteransatzes aufgenommen und dabei nur im Ausmaß des konstruktiv vorgegebenen, durch einen Anschlag begrenzten Winkel bewegt. Da die üblichen, aus thermoplastischen Kunststoffen bestehenden Katheterschläuche ein für diese begrenzte Biegung ausreichendes elastisches Verhalten und Knickfestigkeit aufweisen, wird ein die Infusion störendes oder sogar unterbindendes Abknicken des Katheterschlauches vermieden.
Selbst in Fällen, wo eine derartige Materialsteifigkeit nicht gegeben ist, können durch zusätzliche Maßnahmen, z. B. eine das Abknicken des Katheterschlauchs verhindernde Unterstützung in Form einer Metall- oder aus anderem Material gefertigten Spirale, Störungen vermieden werden.
Die Erfindung wird durch die folgende Beschreibung an Hand der Zeichnungen näher erläutert:
-'> Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Kaiheteransatzes;
F i g. 2 zeigt einen Längsschnitt mit gewinkeltem Ansatzscharnier.
Der erfindungsgemäße Katheteransatz ist in einen
w vorderen Teil 1 und einen hinteren Teil 2 geteilt, und beide Teile sind über ein geteiltes Scharnier 3 und 3' gelenkig miteinander verbunden. Der als Infusionsweg dienende Katheterschlauch 4 ist im vorderen Teil I innerhalb einer Führung 5 fest fixiert, so daß auch eine
i'i Bewegung des hinteren Teils 2 sich nicht auf ihn auswirken kann. Über Stege 6 sind die beiden symmetrisch angeordneten Auflage- und Fixierungsplatten 7 und T mit dem Kührungsteil 5 verbunden. Zur Begrenzung der Auslenkung des vorderen Teils 1 und
■i" des hinteren Teils 2 dienen je nach den Anforderungen gestaltete, an die Scharnier!. 3 und 3' angrenzende Anschlagflächen 8 und 8' bzw. 9 und 9'. Der hintere Teil 2 weist weiterhin eine zur Punktion in Verbindung mit einer eingeschobenen Metallkanüle dienliche Griffplat-
·'"' te 10 und ein tür den Anschluß von Übertragungsgeräten, Spritzen usw. gebildetes Ansatzstück 11, z.B. mit Innenkegel, auf. Wahlweise kann dieses Ansatzstück auch für Steck- und verriegelbare Verbindungen vorgesehen werden. Für einen besonders knickanfälli-
r>» gen Katheterschlauch 1 läßt sich im Bereich der Biegung eine abstützende Schlauchführung z. B. in Form einer Metallspirale 12 einbauen.
In F i g. 2 ist der aus den Ansatzteilen 1 und 2 gebildete Katheteransatz in einer durch die Abschrä-
■ίϊ gung der am Scharnier 3 anschließenden Anschlagflächen begrenzten, abgewinkelten Form dargestellt. Da der Katheterschlauch i in der Führung 5 fest verankert ist, wird eine Auslenkung des hinteren Teils 2 keine laterale Bewegung am Katheterschlauch 4 hervorrufen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. In einen vorderen und einen hinteren Teil unterteilter Katheteransatz zur Einführung eines flexiblen Katheters in ein Blutgefäß, der einen Katheterschlauch mit darin eingeschobener Punktionskanüle mit Griffplatte aufnimmt, und der mit einem für den Anschluß an ein Übertragungsgerät dienenden Ansatzstück ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile (1 und 2) durch ein Scharniergelenk (3,3') gelenkig verbunden sind, wobei der Katheterschlauch (4) mit der darin eingeschobenen Punktionskanüle im vorderen Teil (1) innerhalb eines Führungsteils (5) fixiert ist, während der mit einem für das Ansatzstück (11) zum Anschluß an ein Übertragungsgerät ausgestattete hintere Teil (2) über das Scharniergelenk (3, 3') mit dein vorderen Ansatzteil (1) beweglich verbunden ist.
2. Katheteransatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelbewegung des hinteren Teils (2) des Katheteransatzes um das Scharnier (3, 3') bis auf etwa 90°, vorzugsweise bis auf etwa 45° begrenzt ist.
3. Katheteransatz nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei symmetrisch angeordnete flache Auflage- und Fixierungsplatten (7, 7') über Stege (6) mit dem Führungsteil (5) verbunden sind und daß zur Begrenzung der Auslenkung des vorderen Ansatzteiles (1) und des hinteren Ansatzteils (2) an die Scharniere (3, 3') angrenzende Anschlagflächen (8, 8') bzw. (9, 9') angeordnet sind.
4. Katheteransatz nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der hintere Teil (2) des Katheteransatzes eine senkrecht zur Katheterachse stehende Griffplatte (10) aufweist, die in Verbindung mit einer zweiten, an der im Katheterschlauch (4) liegenden Punktionskanüle befestigten Griffplatte bei der Punktion der Haut und der Einführung des Verweilkatheters in ein Blutgefäß dient.
5. Katheteransatz nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheterschlauch (4) im Bereich der durch das Scharniergelenk (3, 3') entstehenden Biegung eine abstützende Schlauchführung (12) aufweist.
6. Katheteransatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die abstützende Schlauchführung (12) als Metallspirale ausgebildet ist.
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DE2609112A1 DE2609112A1 (de) 1977-09-08
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