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Katheteransatz
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Die Erfindung geht aus von einem Katheteransatz zur Einführung eines
flexiblen Katheters in ein Blutgefäß, bestehend aus einem Katheterschlauch, einer
in den Katheterschlauch eingeschobenen Punktionskanüle mit Griffplatte und einem#für
den Anschluß eines Ubertragungsgerätes dienenden Ansatzstück.
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Die vorwiegend aus biologisch inerten Kunststoffen bestehenden Katheter-Vorrichtungen
sind je nach der Lage der Punktions- und Einführungsstelle und den indizierten therapeutischen
Maßnahmen unterschiedlich konstruiert.
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Eine bevorzugte Ausführung der für den intravenösen und auch intraarteriellen
Zugang verwendeten Katheter besteht aus einem meist bis zu 10 Zentimeter langen
Kunststoffrohr mit einem Kegelansatz, in das eine mit ihrem Schliff über die Spitze
des Kunststoffrohrs hinausragende Metallkanüle eingeschoben ist. Bei der Verwendung
eines derartigen Punktionsgeräts wird das Blutgefäß punktiert, und nach Erreichen
des Gefäßlumens wird die Metallkanüle entfernt. Das in dem Blutgefäß zurückbleibende
Kunststoffrohr dient als Katheter zum Einbringen z.B. einer Infusionslösung.
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Da die Katheter oft mehrere Tage in dem Blutgefäß verbleiben, ist
die Fixierung auf der Haut von großer Wichtigkeit, und entsprechend vielfach sind
die dafür vorgesehenen Ausbildungen der zahlreichen Katheterarten. Zweckmäßigerweise
werden diese Fixierungshilfen an den für den Anschluß an Ubertragungsgeräte am Katheterende
angebrachten Ansatz angeformt. Die üblichen Katheteransätze sind im Querschnitt
quadratisch Qder auch rund. Zur Fixierung auf der Haut mit Klebepflastern dienen
auf der Unterseite im rechten Winkel an der Seite überstehende Auflageplatten oder
auch nur eine nach oben zeigende Griffplatte. Allen diesen Konstruktionen ist gemeinsam,
daß ein auf den Katheteransatz ausgeübter Druck oder Zug mehr oder weniger stark
auf das Katheterrohr übertragen wird, was dann zu einer Dislokation des Katheters
führt. Wenn sich das z.B. bei unruhigen Patienten wiederholt, so werden die Innenseite
des Blutgefäßes und die Punktionsstelle irritiert und entzündet.
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Aber nicht nur Zug oder Druck in Richtung der Kanülenlängsachse sind
bedenklich wegen der direkten Auswirkung auf den Patienten, sondern auch laterale
Auslenkungen des Katheterrohrs. Dabei kann der Katheterschlauch abknicken und dadurch
das Durchflußlumen blockieren. Gewisse Kunststoffe, die sich wegen ihrer relativ
guten physiolo>ischen Verträglichkeit als Kathetermaterial eignen würden, sind
besonders knickanfällig. Daraus hergestellte Katheterschläuche haben nach einer
knickenden Deformation ein nur geringes Pückstellvermögen.
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Die Knickanfälligkeit von Venenverweilkathetern wird außer dem jeweils
durch die Materialeigenschaften bestir:#ten Verhalten auch durch die Ausbildung
des Kegelansatzes für den Anschluß an Ubertragungsgeräte
beeinflußt.
Durch die normmäßig festgelegten Kegelabmessungen hat z.B. ein mit kreisrundem Querschnitt
ausgebildeter Kegelansatz einen Durchmesser von 6 mm und größer, und der Katheterschlauch
ist zentrisch darin befestigt.
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Wird bei einer Punktion die Venenverweilkanüle etwas zur Körperoberfläche
geneigt in ein Blutgefäß eingeführt und der Kegelansatz fixiert, so kann es vorkommen,
daß zwischen dem Kegelansatz und dem herausragenden Katheter keine abstützende Fläche
auf der Haut verfügbar ist, so daß der Katheter über zumindest eine kurze Strecke
hohl liegt und daß dadurch schon bei geringer Dislokation des Ansatzes nach oben
der Schlauch abknickt.
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Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt
dem Anmeldungsgegenstand die Aufgabe zu Grunde, einen verbesserten Katheteransatz
zur Einführung eines flexiblen Katheters in ein Blutgefäß von einer Konstruktion
zu schaffen, daß durch Zug oder Druck entstehende longitudinale Katheterverschiebungen
oder durch Stoßeinwirkungen auf den Katheter laterale Auslenkungen, die zum Abknicken
des Katheterrohres führen, vermieden werden.
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Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch den im Patentanspruch
angegebenen, den Katheterschlauch mit Punktionskanüle aufnehmenden Katheteransatz,
der dadurch gekennzeichnet ist, daß er in zwei durch ein Scharniergelenk miteinander
verbundene Ansatzteile unterteilt ist. Während der dem Katheterschlauch zugewandte
vordere Teil des Katheteransatzes kraftschlüssig und dicht mit dem Katheterschlauch
verbunden ist und Fizierungsmittel, z.B~ in Form von auf der Eaut des Patienten
liegenden flachen Befestigungsplatten aufweist, ist der mit einem für den Anschluß
an
ein Ubertragungsgerät ausgestattete hintere Teil über ein 1leicht bewegliches Scharnier
mit dem vorderen Katheteransatz-Teil beweglich verbunden. Die zum Beispiel von einer
an den Katheteransatz angeschlossenen Infusionsleitung, von Instrumenten oder Spritzen
etc. ausgehende Kraft kann so nicht mehr unmittelbar auf den ganzen Katheteransatz
und möglicherweise weiter auf den Katheterschlauch einwirken, sondern lediglich
den beweglichen hinteren Teil des Katheteransatzes in der durch die Ausbildung des
Scharniers festgelegten Richtung bewegen. Diese Bewegung wird zweckmäßig nicht über
einen zu großen Auslenkwinkel geführt, sondern durch eine Winkelbewegung von bis
auf etwa 900, vorzugsweise bis auf etwa 450 begrenzt.
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Trotz der durch das Scharnier gegebenen Beweglichkeit kann der hintere
Katheteransatzteil zur besseren Handhabung eine senkrecht zur Katheterachse stehende
Griffplatte aufweisen, die sogar in Verbindung mit einer zweiten, an der im Katheterschlauch
liegenden metallischen Punktionskanüle befestigten Griffplatte bei der Punltion
der Haut und der Einführung des Verweilkatheters in das Blutgefäß benützt wird.
Obwohl der Konstruktion- entsprechend diese ~Griffplatte als Teil des Katheteransatzes
durch das Scharnier relativ beweglich angeordnet ist, wird die zur Punktion erforderliche
starre Fixierung durch die in der Innenbohrung und im Verbindungsrohr zum Anschluß
an ein UbertraU,ungsgerät liegende Metallkanüle in ausreichendem Maße bewerkstelligt.
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Ein zweites, für den Verlauf einer Infusion oder Injektion außerordentlXch
wichtiges Merl-cmal des erfindungsgema.ßen Katheteransatzes ist darin zu sehen,
daß er. in seinem mittleren Bereich,
zweckmäßigerweise in der Umgebung
der Auflageplatte und vor dem Scharnier, einen Durchbruch im sonst massiven Formteil
hat, worin der Katheterschlauch frei geführt ist.
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Bei fest, z.B. durch ein Klebepflaster auf der Haut fixiertem vorderen
Ansatzteil wird dadurch jede Biegebeanspruchung von dem hinteren, am Scharnier hängenden
Teil des Katheteransatzes aufgenommen und dabei nur im Ausmaß des konstruktiv vorgegebenen,
durch einen Anschlag begrenzten Winkel bewegt. Da die üblichen, aus thermoplastischen
Kunststoffen bestehenden Katheterschläuche ein für diese begrenzte Biegung ausreichendes
elastisches Verhalten und Knickfestigkeit aufweisen, wird ein die Infusion störendes
oder sogar unterbindendes Abknicken des Katheterschlauches vermieden.
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Selbst in Fällen, wo eine derartige Materialsteifigkeit nicht gegeben
ist, können durch zusätzliche Maßnahmen, z.B. eine das Abknicken des Katheterschlauchs
verhindernde Unterstützung in Form einer Metall- oder aus anderem Material gefertigten
Spirale, Störungen vermieden werden.
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Die Erfindung wird durch die folgende Beschreibung an Hand der Zeichnungen
näher erläutert: Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen
Katheteransatzes; Figur 2 zeigt einen Längsschnitt mit gewinkelte Ansatzscharnier.
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Der erfindungsgemäße Katheteransatz ist in einen vorderen Teil 1 und
einen hinteren Teil 2 geteilt, und beide Teile sind über ein geteiltes Scharnier
3 und 31 miteinander verbunden. Der als Infusionsweg
dienende Katheterschlauch
4 ist im vorderen Teil 1 innerhalb einer Führung 5 fest fixiert, so daß auch eine
Bewegung des hinteren Teils 2 sich nicht auf ihn auswirken kann. ueber Stege 6 sind
die beiden symmetrisch angeordneten Auflage- und Fixierungsplatten 7 und 7t mit
dem Führungsteil 5 verbunden. Zur Begrenzung der Auslenkung des vorderen Teils 1
und des hinteren Teils 2 dienen je nach den Anforderungen gestaltete, an die Scharniere
3 und 3' angrenzende Anschlagflächen 8 und 8t bzw. 9 und 9'. Der hintere Teil 2
weist weiterhin eine zur Punktion in Verbindung mit einer eingeschobenen Metallkanüle
dienliche Griffplatte 10 und ein für den Anschluß von Ubertragungsgeräten, Spritzen
etc.
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gebildetes Ansatzstück 11, z.B. mit Innenkegel, auf. Wahlweise kann
dieses Ansatzstück auch für Steck- und verriegelbare Verbindungen vorgesehen werden.
Für einen besonders knickanfälligen Katheterschlauch 1 läßt sich im Bereich der
Biegung eine abstützende Schlauchführung z.B. in Form einer Metallspirale 12 einbauen.
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In Figur 2 ist der aus den Ansatzteilen 1 und 2 gebildete Katheter
ansatz in einer durch die Abschrägung der am Scharnier 3 anschließenden Anschlagflächen
begrenzten, abgewinkelten Form dargestellt.
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Da der Katheterschlauch 4 in der Führung 5 fest verankert ist, wird
eine Auslenkung des hinteren Teils ? keine laterale Be#regung am Katheterschlauch
4 hervorrufen.