DE2608698A1 - Verfahren zur herstellung von triorganozinnhalogeniden und deren verwendung - Google Patents

Verfahren zur herstellung von triorganozinnhalogeniden und deren verwendung

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DE2608698A1
DE2608698A1 DE19762608698 DE2608698A DE2608698A1 DE 2608698 A1 DE2608698 A1 DE 2608698A1 DE 19762608698 DE19762608698 DE 19762608698 DE 2608698 A DE2608698 A DE 2608698A DE 2608698 A1 DE2608698 A1 DE 2608698A1
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DE19762608698
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Hans-Guenther Koestler
Hermann Wolfgang Dr Wehner
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Ciba Geigy AG
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
    • C07F7/22Tin compounds
    • C07F7/2208Compounds having tin linked only to carbon, hydrogen and/or halogen

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Description

Verfahren zur Herstellung von Triorganozinnhalogeniden •und deren Verwendung ·
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Triorganozinnhalogeniden mit mindestens zwei ungleichen Organoresten durch Umsetzung von Tetraorganozinnverbindungen, die zwei oder drei gleiche Organogruppen enthalten, mit Diorganozinnhalogeniden, die gleiche oder verschiedene Organoreste enthalten.
Symmetrische Triorganozinnhalogenide sind als wirksame Bioeide und als Zwischenprodukte zur Herstellung von Bioeiden für verschiedene Applikationszwecke bekannt. Es ist auch bekannt, dass zum einen die Wirksamkeit gegenüber bestimmten Substraten gesteigert werden kann,
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wenn verschiedene am Zinn gebundene Organoreste im Molekül vorhanden sind und zum anderen auch das Wirkungsspektrum durch solche Abwandlungen verbreitert werden kann.
Zur Herstellung derartiger Verbindungen sind verschiedene Verfahren bekannt geworden, wie zum Beispiel die Umsetzung von Mono- bzw. Diorganozinnhalogeniden mit Organylierungsreagenzien wie Grignardverbindungen. Auf Grund von Nebenreaktionen sind hierbei jedoch die erzielbaren Ausbeuten begrenzt, da neben der Bildung von Tetraorganozinnverbindungen auch noch Konproportionierungs reaktionen stattfinden.
Auch die Spaltung von Tetraorganozinnverbindungen der Formel R^SnRA mit Halogenen oder .Halogenwasserstoffen wie Chlor oder Bromwasserstoff , hat keine Bedeutung erlangen können, da die gewünschten Produkte wegen der geringen Selektivität der Reaktion nur in geringen Ausbeuten erhalten werden. Aehnliche Verfahren sind z.B. von Seyferth, J. Org. Chem., 22, 1599 (1957) und R.H. Bullard et al, J. Chem. Soc. (London), 53, 3150 (1931) beschrieben.
Auch Konproportionierungsreaktionen von Organozinnhalogeniden mit unterschiedlichem Halogengehalt sind zur Herstellung von unsymmetrischen Triorganozinnverbindungen vorgeschlagen worden. In der britischen Patentschrift 1 232 691 ist z.B. die Herstellung von Octyldiäthylzinnchlorid durch Umsetzung von Tetraäthylzinn mit Dioctylzinndichlorid in Gegenwart von Aluminiumtrichlorid als Katalysator beschrieben, wobei die Ausbeute aber nicht als befriedigend angesehen wird, weil offensichtlich auch der Austausch der Octy!gruppe gegen den Aethylrest
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katalysiert wird.
Die deutsche Offenlegungsschrift 2 218 211 beschreibt die Alkylierung von Zinntetrahalogenid mit Zinntetraalkylen der allgemeinen Formeln RSnRl oder R2SnRA zu unsymmetrischen Trialky!zinnverbindungen. Bei dem vorzugsweise in einem Lösungsmittel durchgeführten Verfahren werden zwar relativ hohe Ausbeuten erzielt, aber es ist als besonders nachteilig anzusehen, dass das mitentstehende Monoalkylzinntrihalogenid durch eine chemische Umsetzung aus dem Reaktionsgemisch entfernt werden muss, um das gewünschte Produkt rein zu erhalten, wodurch eine wertvolle Verbindung verloren geht.
In H.G. Kuivila et al, J. Org. Chem., _33, 1119-1122 (1968) wird die Methylierung von Butylmethylzinndichlorid mit Tetramethylzinn beschrieben, sowie die Umsetzung von Tetramethylzinn mit Butylzinntrichlorid. In beiden Fällen entsteht in guten Ausbeuten Dimethylbutylzinnchlorid. Von Nachteil ist hier jedoch die Verwendung von Tetramethylzinn, welches relativ leichtflüchtig und schwer zugänglich ist, was die Durchführung des Gesamtverfahrens kompliziert.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von unsymmetrischen Triorganozinnverbindungen bereitzustellen, mit dem die genannten Verbindungen in hohen Ausbeuten rein erhalten werden.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von unsymmetrischen Triorganozinnhalogeniden der Formel I mit 2 oder 3 verschiedenen Resten,
R1R2R3SnX . (I)
P09847/1000
worin X für ein Chlor-, Brom- oder Jodatom steht und R ,
2 3
R und R einen Kohlenwasserstoffrest aliphatischen oder aromatischen Charakters bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man eine unsymmetrische Verbindung der Formeln Ha oder Hb
R^SnR2 4_n (Ha) R1R2SnR^ (Hb)
12 ι ·*
. worin R und R unabhängig die in Formel I für R bis R angegebene .Bedeutung haben und η für die Zahlen 2 oder 3 steht, mit einer Verbindung der Formel III,
R1R2SnX2 " (III)
worin X die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat,R und
ο
R gleich oder verschieden sind und unabhängig die Bedeu-
1 3
tung von R bis R in Formel I
haben, bei Temperaturen von 50 bis 2500C umsetzt, wobei für η gleich 3 R in Formel III nicht die Bedeutung von
2 2
R hat, wenn der Rest R einer Verbindung der Formel Ha
übertragen wird. Von den Halogenen ist Jod, Brom und besonders Chlor bevorzugt.
Als Kohlenwasserstoffreste aliphatischen oder aromatischen Charakters kommen lineare und verzweigte Alkyl- und Alkenylreste mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 12, insbesondere 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkylreste, besonders solche mit 5- oder 6-gliedrigen Ringen in Frage. Weiter kommen Aryl und Aralkylreste, insbesondere Phenyl- und Phenylalkylreste in Frage. Die Cycloalkyl-, Aryl- und Aralkylreste können mit linearen oder verzweigten Alkylgruppen, die vorzugsweise 1 bis 18, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoff atome enthalten, sowie Halogen,vorzugsweise Chlor und Brom, Alkoxy- bzw. Nitrogruppen substituiert sein. Der Alkylenrest der Aralky!gruppe enthält bevorzugt 1 bis 2, insbesondere 1 Kohlenstoffatome.
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1 3 Als Beispiele für die Reste R bis R seien genannt:
a) Alkyl und Alkenyl:
Methyl, Aethyl, Vinyl, Propyl, i-Propyl, Allyl, Butyl, i-Butyl, t-Butyl, Methallyl, Crotonyl, Pentyl, Hexyl, Hexenyl, Octyl, i-Octyl, t-Octyl, Nonyl, 2-Aethylheptyl, 3-Propylheptenyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Dodecenyl, Tetradecyl, Hexadecyl, Octadecyl, Oleyl, Eicosyl,
Eicosenyl. Bevorzugte Alkylreste sind Methyl, Aethyl, η-Butyl, n-Octyl, n-Decyl, n-Dodecyl und bevorzugte
Alkenylreste sind Vinyl, Allyl, Methallyl und Crotonyl.
b) Cycloalkyl:
Cyclopentyl, Methylcyclopentyl,Aethylcyclopentyl, Chlorcyclopentyl, Nitrocyclopentyl, Nonylcyclopentyl, 1-Aethyl-2-chlorcyclopentyl, Cyclopenty!methyl, (Nonylcyclopentyl)methyl, Cyclohexyl, Methylcyclohexyl,
p-Chlorcyclohexyl, (p-Chloreye3οhexyl)-methyl, Nonylcyclohexyl, Methylnonylcyclohexyl, AethylchlorcycIohexyl, Cycloheptyl. Besonders bevorzugt ist Cyclopentyl
und Cyclohexyl.
c) Aryl und Aralkyl:
Phenyl, Naphthyl, Methylnaphthyl, Chlornaphthyl, Nitronaphthyl, Nitrophenyl, p-Bromphenyl, Toluyl, Xylyl,o-Anisyl, p-AniEyl^rhinrphpnyi, ρ -ButylphenyljAethylphenyl,Methylbenzyl,Bronbaizjl, Chlorbenzyl, Nitrobenzyl, p-Phenyläthyl, Nony!phenyl, Octadecy!phenyl, Methylbuty!phenyl, Aethylchlorbenzyl, Dodecylphenyl, Dodecylbenzyl. Besonders bevorzugt ist Phenyl und Benzyl.
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-C-
Verbindungen der Formel III vom Typ R2SnX9 sind seit
langem bekannt und können durch Organylierung mit metallorganischen Reagentien oder über eine Direktsynthese hergestellt werden. Unter Direktsynthese wird die Umsetzung von Organohalogeniden mit Zinn oder Zinnlegierungen in Gegenwart von Katalysatoren verstanden. Als Beispiel sei die Umsetzung von Alkylhalogeniden mit Zinn zu Dialkylzinnhalogeniden genannt. Verfahren zur Herstellung sind z.B. in den deutschen Auslegeschriften 1 817 549, 1 277 255, 1 240 081, 1 274 580 und 1 283 839 beschrieben.
Unsymmetrische Verbindungen der Formel III vom Typ
RtI SnX2 sind ebenfalls bekannt und können z.B. durch die
Umsetzung von Halogenwasserstoffen mit unsymmetrischen
1 2
Tetraorganozinnverbindungen der Formel R9SnR2 hergestellt
werden. Ein weiteres Verfahren zur Herstellung
dieser Verbindungen ist z.B. in H.G. Kuivila et al, J.Org. Chem. .33, 1119-1122 (1968) beschrieben. Verbindungen der Formel III, worin R und R gleich sind, können z.B. durch die direkte Umsetzung von metallischem Zinn mit Organohalogenicien, insbesondere Alkylhalogeniden in Gegenwart von Katalysatoren hergestellt werden.
Die Aus gang s verb indungen der Formel Ha vom Typ R22 werden in einfacher Weise durch die Umsetzung von Diorgano zinndihalogeniden mit mindestens 2 Mo.l Diorganomagnesiumhalogeniden erhalten.
Die Ausgangsverbindungen der Formel Ha vom Typ R^SnR
werden ebenfalls durch Umsetzung von Monoorganozinntrihalogeniden R SnXg bzw. Triorganozinnhalogeniden Pv3SnX mit mindestens 3 Mol Organomagnesiumhalogenid R MgX bzw. mindestens 1 Mol R'TIgX erhalten. Organozinnhalogenide der
2 2
Formeln R SnX3 und R3SnX sind ebenfalls durch Direkt-
60984 2/1000.
■~ 7 ~
synthese herstellbar. Eine grosse Anzahl von Verbindungen der FormelnHa und Hb sind zum Beispiel in Chem. Rev., 1960, Seite 499 ff beschrieben.
12 3 Ausgangsverbindungen der Formel Hb vom Typ R R SnR2 sind z.B. in einfacher Weise durch die Umsetzung von Verbin-
1 2
düngen des Typs R R SnX9 mit 2 Mol einer Grignardverbin-
dung R MgX herstellbar.
Aus wirtschaftlichen Gründen sind die folgenden symmetrischen Ausgangssubstanzen besonders bevorzugt: R9SnX0,
12 12 '
RiSnR und R0SnR9. Hiermit wird auch die bevorzugte Her-
12
stellung von Verbindungen der Formel I R2R SnX gemäss dem erfinilungsgem'ässen Verfahren ausgedrückt.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird in bekannten Vorrichtungen, wie beispielsweise einem RUhrkessel, bei Temperaturen von 50° bis 25O°C, vorzugsweise 80° bis 20O0C, drucklos oder unter geringem Ueberdruck, mit oder ohne Lösungsmittel und in Gegenwart eines Katalysators oder ohne Katalysator durchgeführt. Bevorzugt wird ohne Lösungsmittel gearbeitet und bevorzugt werden die Verbindungen der Formeln II und III in einem Molverhältnis von 1:1 eingesetzt. Beim Druck wird im allgemeinen ein Bereich von 0 bis 5 atü eingehalten. Nach der Umsetzung wird das Reaktionsprodukt destilliert oder das gewünschte Produkt durch z.B. Umkristallisation isoliert. Als Lösungsmittel werden hochsiedende organische Lösungsmittel bevorzugt. Sofern ein
"tiefsiedendes Lösungsmittel verwendet wird, wird vorteilhaft Druck angewendet, um die erforderlichen Reaktionstemperaturen zu erreichen. Als Lösungsmittel kommen besonders aromatische Kohlenwasserstoffe in Frage, wie Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol, Brombenzol, Methylchlor-
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benzol, Tetralin und aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan, Methylcyclohexan, Decalin, Ligroin.
Als Katalysatoren kommen zum Beispiel in Frage:
Lewissäuren wie Bortrifluorid, Aluminiumtrichlorid oder· -tribromid, Siliciumtetrabromid, Zinntetrachlorid, Phosphorpentachlorid, Antimontri- bzw. pentachlorid, Zinkdichlorid, Zinkdibromid, und Halogenide der Uebergangselemente wie Eisentrichlorid oder NickeIdibromid, ferner Oniumverbindungen von Stickstoff, Phosphor, Arsen, Antimon oder Schwefel, zum Beispiel Tetraalky!ammoniumhalogenide wie Tetramethylammoniumchlorid, Triäthylbutylammoniumjodid, Tributylmethylphosphoniumchlorid, Triphenylniethylarsoniumjodid, Tetrabutylstiboniumchlorid, Tributylsulfoniumjodid, Dibutylammoniumchlorid.
Auch Umsetzungsprodukte bzw. Addukte der Oniumverbindungen mit Lewissäuren sind geeignet. Als Beispiele seien genannt :
Substanzen der Formeln [R4N]ALX^, [RJS]ZnX3, [RJP]SnX5 oder [R,P]SbXg, worin R ein organischer Rest und X Halogen ist, insbesondere Chlor. Der organische Rest ist vorzugsweise ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen. Als Substanzen der genannten Formeln kommen ζ J3. Tetra-n-butyl" phosphoniumpentacblorostannat oder Tri-n-butylmethylphosphoniumhexachloroantimonat in Frage.Bevorzugt werden
Ammonium- bzw. Phosphoniumhalogenide sowie deren Addukte mit SnX, bzw. SbX5, worin X ein Halogenid bedeutet. Beispiele sind Tetrabutylphosphoniumchlorid, Tributylmethylammoniurnjodid, Tributylmethylphosphoniumpentachlorostannat oder Tetrabutylphosphoniumhexachloroantimonat.
6 0 9 8 /. ? /1 ο η η
2808698 ■
Es ist grundsätzlich bekannt, dass bestimmte organische Reste, wie Vinyl, Allyl, Benzyl, Phenyl unter schonenden Bedingungen bevorzugt übertragen werden und dass von aliphatischen Resten im allgemeinen derjenige bevorzugt Übertragen wird, der das geringere Molekulargewicht aufweist. Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens werden daher die Bedingungen vorteilhaft so gewählt, dass der
1 2
die Reste R und R bedingende Unterschied in Verbindungen
der Formel II nicht nur in einer Isomerie besteht. Besonders bevorzugt stehen in
Verbindungen der Formel Ha R bzw. für η gleich 3 auch
R für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
2 einen Vinyl-, Allyl-, Phenyl- oder Benzylrest und R bzw.
für η gleich 3 auch R1 für einen Alkylrest mit 4 bis 12
Kohlenstoffatomen. In Formel Hb bedeuten bevorzugt R
3 einen Alkylrest mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen und R einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Vinyl, Allyl, Phenyl- oder Benzylrest. Weiter ist X in Verbindungen der Formel III besonders bevorzugt ein Chloratom
1 2
und R und R ein Alkylrest mit 1 bis 12, bevorzugt 1 bis
8 C-Atomen, ein Vinyl-, Phenyl- oder Benzylrest.
Für das erfindungsgemässe Verfahren gibt es verschiedene Ausführungsformen, je nachdem, wie man die Ausgangsbedingungen wählt. Die Auswahl der Ausgangssubstanzen führt hierbei zu verschiedenen Möglichkeiten, was beispielhaft durch die nachfolgenden Reaktionsgleichungen demonstriert wird:
A) Verbindungen vom Typ R R R3SnX
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1) R1SnR3 + R1R2SnX2 > R1R3SnX+ R1R2R3SnX
2) R1SnR3 + R1R2SnX0 ^ R1R3SnX + R1R2R3SnX
VQ * ΛΛ. XV l-ϊ LLtVΛ
3) R3SnR1 + R1R2SnX2 *- R1SnX + R1R2R3SnX
4) R1R2SnR3 + R1R2SnX2 > 2R1R2R3SnX
5) R1R3SnR2 + R1R SnX2—5>- R1R^SnX + R1R2R3S
Diese Beispiele, die der Erläuterung der Erfindung dienen, zeigen bereits, dass je nach Wahl der Substituenten gleiche oder verschiedene gewünschte Produkte nach dem erfindungsgemMssen Verfahren mittels einer Reaktion herstellbar sind, bezogen auf die beiden möglichen Typen R1R2R3SnX und R1R2SnX und bezogen auf einen dieser Produkttypen.
Aus den Gleichungen 1, 2 und 5 ergebet! sich die gleichzeitige Herstellung beider Typen und aus den Glei-"chungen 3 und 4 die Herstellung eines Types, wobei das gemäss Gleichung 3 entstehende Triorganozinnhalogenid vorteilhaft nach der Organylierung mit R MgX wieder zur gleichen Reaktion verwendet werden kann. Die Reaktion gemäss Gleichung 4 ist besonders vorteilhaft, da nur das gewünschte Produkt entsteht, womit die üblichen Isoliermethoden entfallen. Sofern
1 2
einer der Reste R oder R gemäss Formel Hb ungleich
1 ο
dem Rest R oder R in Formel III ist, entstehen ge-: mäss Gleichung 4 zwei Verbindungen des gleichen Typs. Besonders vorteilhafteund wirtschaftliche Ausführungsformen zur Herstellung von Verbindungen des Typs R KR SnX liegen also vor, wenn die Bedingungen so
gewählt werden, dass in Formel Ha η = 3 ist, und
9 2
R übertragen wird, wobei R in Formel III nicht die
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2
gleiche Bedeutung wie R in Formel II hat oder wenn
1 2
in Formel lib R und R die gleiche Bedeutung haben
12 3
wie R und R in Formel III und der Rest R von Verbindungen der Formel Hb Übertragen wird.
Wie zuvor an Hand der Reaktionsgleichungen erläutert,
1 2 ist die Herstellung von Verbindungen des Typs R^R SnX
grundsätzlich möglich, wenn soxrohl die Verbindungen der
Formeln Ha, Hb und III verschiedene Reste enthalten.
1 2 Bevorzugt sind jedoch die Reste R und R in Formel III
gleich und bevorzugt verwendet man Verbindungen der Formel Ha. In diesem Falle ergeben sich folgende Reaktionsmöglichkeiten:
1 9
B) Verbindungen des Typs RjR SnX.
R1
R2
SnR2 + R 1SnX2
R1 SnR2 + R 2SnX2
R1 SnR2 + R 1
R1 SnR2 + R 1
R1R2SnX + R1SnX
2R1R2SnX L
R1R2SnX + R1R2SnX
Eine vorteilhafte Ausführungsform liegt hier vor, wenn
2
für η = 3 der Rest R von einer Verbindung der Formel Ha
1 12
übertragen wird oder R übertragen wird und R , R in
Formel IH die Bedeutung von R in Formel Ha haben. In diesen Fällen entsteht stets R3SnX, das nach der Organylierung mit einem Grignardreagenz der Formel R HgX wieder als Ausgangssubstanz für die Reaktion eingesetzt werden kann, wodurch eine umweltfreundliche Kreislaufführung möglich ist.
Eine weitere mögliche Ausführungsform des erfindungsge-
1
massen Verfahrens besteht hier darin, die Reste R und R
6098/.?/mn η
so auszuwählen, dass zwei verschiedene gewünschte Verbindungen vom Typ R R9SnX und/oder R0R SnX gebildet werden.
12 Dies ist dann der Fall, wenn für η = 2 oder 3 R und R
1 2
in Formel III gleich sind und nicht R oder R in Formel Ha entsprechen,wobei für η = 3 R übertragen wird, oder
1 12
z.B. wenn für η = 3 R übertragen wird und R und R in
Formel III gleich sind und dem Rest R in Formel Ha entsprechen.
Besonders vorteilhaft ist hierbei eine Auswahl, in der
1 2
η gleich 2 ist, R und R in Formel III gleich sind und
1 2
dem Rest R in Formel Ha entsprechen, wobei der Rest R einer Verbindung der Formel Ha übertragen wird. Hierbei kann nach dem Reaktionsverlauf ausschliesslieh das gewünschte Endprodukt entstehen.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren erhält man das gewünschte Produkt der Formel I in praktisch quantitativen Ausbeuten, was als sehr überraschend anzusehen ist. Auf Grund des geringen Energiegefälles der Gesamtreaktion sind relativ hohe Temperaturen notwendig, wobei zu erwarten war, dass auch Nebenprodukte gebildet werden,nicht aber, dass eine ausserordentliche hohe Selektivität beobachtet wird. Nachfolgendes Formelschema veranschaulicht die möglichen Reaktionswege an einem konkreten Beispiel:
% 2 Cn-OC) 2 Cn-Bu) SnCl Cn-Oc)2Sn Cn-Bu)2+Cn-0c)2SnCl2
Cn-Oc3)SnCl+(n-0c)Cn-Bu)0SnCl Oc = Octyl
Bu = Butyl
1 2
Wenn man berücksichtigt, dass R bzw. R in den Formeln Ha, Hb und III verschiedene Reste bedeuten können, dann wird die ausserordentliche grosse Zahl der Reaktions-
fl Q 9 fi /. 9 / 1 η π υ
" 13 " 2B08698
möglichkeiten sichtbar. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemessen Verfahrens liegt also darin, dass die gleiche gewünschte Verbindung auf verschiedenen Wegen herstellbar ist, je nachdem, v?elche Auswahl unter den Ausgangsverbindungen getroffen wird. Hierdurch ist es möglich, die physikalisch-chemischen Eigenschaften der Bestandteile in den Reaktionsgemischen so unterschiedlich zu wählen, dass eine Reindarstellung der gewünschten Substanz gewährleistet ist. Dies ist z.B. dann von Bedeutung, wenn als Reaktionsprodukt ein azeotropes Gemisch entsteht Ojder ähnliche Löslichkeitseigenschaften eine Reindarsteilung durch Umkristallisieren erschweren.
Es wurde weiter gefunden, dass die Verbindungen der Formel I, die als Fungizide, Insektizide und Herbizide bekannt sind (vgl. z.B. DT-OS 2 218 211), gegenüber z.B. Tetraorganozinnverbindungen und symmetrischen Triorganozirmchl'oriden eine wesentlich bessere bakterizide Wirkung gegen gramnegative Bakterien ausüben. Ein weiterer Gegenstand vorliegender Erfindung ist daher die Verwendung von wirksamen Mengen der Verbindungen der Formel I zur Bekämpfung von gramnegativen Bakterien. Auch bei der Verwendung als Akarizid und Ektoparsitizid werden gute
Ergebnisse erhalten.
Die spezifisch hohe Wirkung der unsymmetrischen Triorganozinnhalogenide gegen gramnegative Bakterien ist überraschend, weil diese Unterschiede an anderen Organozinnverbindungen bislang nicht beobachtet wurden und nicht abzuleiten waren.
Die erfindungsgemäss zu verwendenden Verbindungen können in reiner Form oder in Form von konzentrierten oder verdünnten Lösungen appliziert werden. Auch ein Atifbringen
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auf feste Trägerstoffe ist möglich. Die Verbindungen können auch in flüssigen Streidimitteln suspendiert werden, wobei zur Bildung von gleichrcässigen Dispersionen Netzmittel oxler Emulgiermittel die Verteilung der Wirksubstanz unterstützen.
Als geeignete Lösungsmittel sind neben Wasser vor allem inerte organische Lösungsmittel zu nennen, wie Hexan, Pentan, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Cyclohexanon, Aceton, Methylathy!keton, Methylisobutylketon, Methanol, Aethanol, i-Propanol, Butanol, Aethylenglylcol, Diäthylenglykol, Butandiol, Aethylenglykolmethyläther, Diacetonalkohol, Tetrahydrofuran, Dioxan, Diäthyläther, Isoprop3'läther, Benzol, Toluol, Xylol, Tetralin, Decalin, Methylenchlorid, 1,2-Dichloräthan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff oder Kerosin und Petroläther.
Die erfindungsgemäss zu verwendenden Verbindungen bzw. deren Dispersionen oder Emulsionen finden z.B. als Desinfektionsmittel in Seifen oder in Sprühmitteln Verwendung. Ein weiterer Anwendungsbereich sind z.B. die Zugabe zu Farben und Lacken, die für Schutzanstriche verwendet werden sollen.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher. Die Aufarbeitung des Reaktionsproduktes erfolgt , sofern nicht anders erwähnt, durch Rektifikation.
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A) Herstellungsbeispiele:
Beispiel 1: Herstellung von Dimethyl-n-octylzinnchlorid
2,9 Mol (CH)3Sn-n-CgH17 (803,3 g) und 2,9 Mol (CH3)2SnCl2 werden in einem Dreihalskolben, ausgestattet mit KPG-RUhrer, Thermometer, Rückflusskühler unter Rühren 6 Stunden auf 160-17O0C erhitzt. Anschliessend wird fraktioniert.
Die Ausbeute beträgt 548,9 g (95 % d.Th.) an Trimethylzinnchlorid (Kp.: 154-156°C/76O Torr); welches nach Alkylierung mit n-CgH17MgCl wieder in die Reaktion zurückgeführt werden kann und 819,5 g (93 % d. Th) an (CH3)2Sn(-11-C8H17)Cl (Kp.: 126-133°C/3-6 Torr;
η 2° = 1,4883).
Beispiel 2: Herstellung von Dimethyl-n-propylzinnchlorid
0,25 Mol (CH3)3Sn-n-C3H7 (51,72 g) und 0,25 Mol (CH3)^SnCl2 (54,92 g) werden in einem 0,5 Liter-Dreihalskolben, ausgestattet gemäss Beispiel 1, unter Rühren 1 Stunde auf 1400C erhitzt, wobei der Rückfluss allmählich nachlässt. Nach einer weiteren Stunde Erhitzens auf 1600C ist die Reaktion beendet (dünnschichtchromatographische Kontrolle). Anschliessend wird rektifiziert.
Die Ausbeute an Trimethylzinnchlorid beträgt 93,5 X d.Th,, und an Dimethy1-n-propylzinnchlorid 91,5 % der Theorie. Kp.: 15O-154°C/76O Torr, η ~ : 1,5023.
Beispiel 3: Herstellung von Dimethyl-n-butylzinnchlorid
Die Reaktion wird analog Beispiel 2, ausgehend von 3 Mol (CH3) 3Sn-n-C4II9 und 3 Mol (CH3)2SnCl2, durchgeführt.
Die Ausbeute an Trimethylzinnchlorid ist praktisch quantitativ und an Dimethyl-n-butylzinnchlorid 88,5 % d. Th. Kp.: 93 - 95°C/15 Torr, n^ : 1,4915.
Beispiel 4: Herstellung von Dimethyl-n-decylzinnchlorid
Die Reaktion erfolgt analog Beispiel I5 ausgehend von 1,5 Mol (CH3)3Sn-n-C10H21 und 1,5 Mol (CH3)2SnCl2,
Die Ausbeute an (CHO9Sn-n-C1nH01Cl ist 91,5 % d. Th.
JZ IU ^.i-on
Kp.: 110 - 112 °C/0,4 Torr, η ^ : 1,4869
Beispiel 5: Herstellung von Dimethyl-n-dodecyichlorid
Die Synthese erfolgt analog Beispiel 1, ausgehend von 3 Mol (CH3)3Sn-n-C12H25 und 3 Mol (CH3)^nCl2 sowie 1 Liter
p-Chlortoluol als Lösungsmittel.
Die Ausbeute an (CH3)2Sn-C12H25Cl ist 88,5 % d. Th. Kp.: 168 - 17O°C/O,4 Torr, Fp.: 33 -34°C, n^ : 1,4821
Beispiel 6: Herstellung von Diäthyl-n-Octylzinnchlorid
Die Synthese erfolgt ähnlich wie in Beispiel 5, ausgehend von 2 Mol (C2H5)3Sn-n-CgH17 und 2 MoI(C2H5) 2SnC I2 in Xylol als Lösungsmittel. Reaktionstemperatur 1400C, Zeit: 3 Stunden.
B Π 9 B h ? I 1 0 M u
~ 17 -
Die Ausbeute an (CpH1-) oSnCl ist praktisch quantitativ und an (C2H5)^n-n-CgH^Cl 92,5 %, Kp.: 96°C/4 Torr; n20: 1,5032.
Beispiel 7: Herstellung von Di-n-Butylmethylzinnchlorid
Die Reaktion ausgehend von 0,5 Mol (^C4Hg)2Sn(CIIo)2 und 0,5 Mol (n-C,Hg)2SnCl2, ist bei 1600C nach 4 Stunden beendet .Es ist praktisch nur das gewünschte Produkt entstanden,
Die Ausbeute an Di-n-Butylmethylzinnchlorid beträgt 89,5
10 D
9n der Theorie. Kp.: 119-121°C/O,8 Torr, η " : 1,4925.
Beispiel 8: Herstellung von Di-n-octylmethylzinnchlorid
0,5 Mol Cn-CgH17)2Sn(CH3)2 und 0,5 Mol Cn-CgH17)2SnCl2 werden in Anwesenheit von p-Chlortoluol als Lösungsmittel und 0,5 MgI-% [(11-C^Hg)4P]SnCl5 während 2 Stunden bei 1600C umgesetzt. Es ist praktisch nur das gewünschte Produkt entstanden.
Die Ausbeute an Di-n-octylinethylzinnchlorid ist 86,5 % d. Th.
on
Kp.: 181 - 182°C/O,3 Torr, n£ : 1,4832.
Beispiel 9: Herstellung von Di-n-butyl-n-octylzinnchlorid
Die Reaktion wird ausgehend von 2,5 Mol Cn-CgH17)SnCn-C^Iq) und 2,5 Mol Cn-C4Hg)2SnCl2 durchgeführt und ist in Xylol als Lösungsmittel bei 1400C in Anwesenheit von 1 Mol-% [Cn-C4Hg)3PQi3] Cl nach 6 Stunden beendet. Die Ausbeute an Tri-n-butylzinnchlorid ist quantitativ und an Di-nbutyl-n-octylzinnchlorid 85,5 % der Theorie. Kp.: 145-147°C/O}6 Torr; η 2^ : 1,4721.
609842/100 0
Beispiel 10: Herstellung von Di-n-octylmethylzinnchlorid
und Di-n-butylmethylzinnchlorid
1 Mol (n-CgH17)2(CH3)2Sn und 1 Mol Cn-C4Hg)2SnCl2 werden
während 5 Stunden bei 1600C in Chlortoluol als Lösungsmittel und 1 Mol-7o [ Cn-C4II9)3POLj [SnCl5] als Katalysator umgesetzt.
Die Ausbeuten liegen bei 85 und 90 % der Theorie, und es wurden die gleichen Kenndaten wie bei Beispiel 7 und 8 gefunden.
Beispiel 11: Herstellung von Dimethylphenylzinnchlorid
1 Mol Dimethyldiphenylzinn und 1 Mol Dimethy!zinndichlorid werden 1 Stunde bei 1600C in Anwesenheit von 0,5 Mo!-% Cn-C,Hg),Sb Cl als Katalysator umgesetzt. Es ist praktisch nur das gewünschte Produkt entstanden,
Ausbeute: 83,5 % d. Th., Kp.: 7O°C/O,2 Torr, η^ : 1,5752
Beispiel 12: Herstellung von DiphenylmethyIzinnchlorid
2 Mol Triphenylmethylzinn und 2 Mol Dipheny!zinndichlorid werden während 1 Stunde bei 1550C in Anwesenheit von 0,5 Mol-% [CC4Hq)4P] [SbCIg] als Katalysator umgesetzt. Durch Umkristallisieren aus Hexan wird CC/-H,-)oSnCl praktisch quantitativ erhalten CFp. 102 - 1040C). In den Mutterlaugen ist CC6Hr)2SnCHoCl gaschromategraphisch in einer Ausbeute von 82,5 % nachweisbar.
60984?/1noo
Beispiel 13: Herstellung von Dimethylvinylzinnchlorid
1 Mol (CHo)9Sn(CH=CH )9 und 1 Mol (CHo)9SnCl9 werden bei 160°C 45 Minuten lang umgesetzt. (CHo)2Sn-CH=CH9Cl ist gaschromatographisch in einer Ausbeute von 89,5 °L nachweisbar. Es ist praktisch nur die Viny!gruppe gewandert.
Beispiel 14: Herstellung von Divinylmethylzinnchlorid
1,5 Mol (CH2=CH)3SnCH3 und (CH2=CH) ^nCl2 werden bei 155°C 45 Minuten lang umgesetzt. Gaschromatographisch ist (CH2=CH)2SnCH3Cl in einer Ausbeute von 86,5 % nachweisbar. Entstandenes (CH2=CH)3SnCl ist nach der Umsetzung mit CH3MgCl zu (CH2=CH)3SnCH3 in die Reaktion rückführbar.
Beispiel 15:
Gem'äss Beispiel 1 werden die nachfolgenden Ausgangsprodukte umgesetzt. Die Ausbeuten an Methyl-butyl-octylzinnchlorid (A) sind in der Tabelle 1 angegeben. Der Siedepunkt der Substanz beträgt 144-146°C/1 Torr.
I. 1 Mol Dimethyl-n-butyl-n-octylzinn und 1 Mol n-Butyl-n-octylzinndichlorid zu 2 Mol A
II. 1 Mol Di-n-butyl-methyl-n-octylzinn und 1 Mol n-Butyl-n-octylzinndichlorid zu 1 Mol A und 1 Mol Di-n-butyl-n-octylzinnchlorid (B)
III. 1 Mol Di-n-butyl-n-octyl-methylzinn und 1 Mol Di-n-butylzinndichlorid zu 1 Mol A und 1 Mol Di-nbutyl-methylzinnchlorid (C).
60984 ?/ 1 OO π
Tabelle 1
Ausbeuten [ % der Theorie]
Nr. A B C
I
II
III
91
92,5
94,5
91 93
Wie aus den Beispielen 1-15 hervorgeht, betragen die Ausbeuten an gewünschtem Produkt über 80 %; fehlende Anteile bezogen auf eine quantitative Ausbeute können auf Verluste bei der Aufarbeitung zurückgeführt werden (Zwischenfraktionen, Apparateverluste).
ΠΓ. Π
Beispiel 16: Herstellung von Dimethyl-(2-äthylhexyl)zinn-
chlorid
Analog Beispiel 1 werden stöchiometrische Mengen Trimethyl-(äthylhexyl)zinn und (CHo)9SnCl2 umgesetzt.
Die Ausbeute an (CHj3SnCl beträgt 94 % d. Th,, und an (CH3)2Sn-(CH9CH-C4H9)Cl 91,5 % d. Th.,; C2H5
Kp.: 118-121°C/2 Torr; n^° : 1,3248.
Beispiel 17: Herstellung von Di-n-butylbenzylzinnehlorid
Analog Beispiel 11 werden stöchiometrische Mengen an (U-CJIo)2Sn(CH2C6H )2 und (n-C,H ^SnCl2 umgesetzt. Die Ausbeute an (n-C4H9)2Sn(CH2C6H5)Cl beträgt 84,5 % d. Th.;
Kp.: 131-133°C/O,1 Torr; n*° : 1,5455.
Beispiel 18: Herstellung von Di-n-butylallylzinnbromid
Analog Beispiel 12 werden stöchiometrische Mengen an (n-C4H9)2Sn(CH2CH=CH2) und (n-C4H )SnBr2 umgesetzt.
Die Ausbeute an (U-C4H ) Sn(CH2CH=CH )Br beträgt 91 % d. Th.; Kp.: 98-102°C/l Torr; nj~° : 1,5528.
609842/ 1 000
Beispiel 19: Herstellung von Dicyclopentylmethylzinnjodid
Analog Beispiel 1 werden stöchiometrische Mengen an (CHJ3Sn(C-C H) und (CHO2SnJ umgesetzt.
Die Ausbeute an Dicyclopentylmethylzinnjodid beträgt 92,5 % d. Th.;
Kp.: 12O-122°C/1 Torr; n^° : 1,5847.
Beispiel 20: Herstellung von Dicyclohexylmethylzinnjodid
Analog Beispiel 1 werden stöchiometrische Mengen an Dicyclohexyl dimethyl ζ inn und (CH3)O511Jo um§esetzt·
Die Ausbeute beträgt 94,5 % d. Th.;
Kp.: 110-112°C/2 Torr; n^° : 1,5739.
Beispiel 21: Herstellung von Dimethyl-p-anisylzinnchl-orid
Analog Beispiel 11 werden stöchiometrische Mengen an (CH3)2Sn(p-CH OC6H ) und (CH ) SnCl« umgesetzt. Dünnschichtchromatographisch lassen sich (CH3)2Sn(p-CH3OC,H)Cl als einzige Trioganozinnspezies und die Ausgangsmaterialien nur in Spuren nachweisen, was bedeutet, daß die Reaktion praktisch quantitativ abgelaufen ist.
609842/1 000
Beispiel 22: Herstellung von Dimethylzinn-o-brombenzylzinn~
chlorid
Analog Beispiel 12 werden stöchiometrische Mengen an (CH3)2Sn(0-BrC6H4CH2) und (CH3)2SnCl2 umgesetzt.
Dünnschichtchromatographisch lassen sich (CH~) ,,Sn(0-BrC^H7 CH„)Cl als einzige Triorganozinnspezies und die Ausgangsmaterialien nur in Spuren nachweisen, was bedeutet, daß die Reaktion praktisch quantitativ abgelaufen ist.
B) Anwendungsbeispiel
Beispiel 23:
Zur Wirksamkeit der Substanzen gegen gramnegative Bakterien wurde die minimale Inhibitorkonzentration in ppm gegen das Bakterienwachstum auf Agartestplatten ermittelt. Hierzu werden die Bakterienkulturen solange verschiedenen Konzentrationen ausgesetzt, bis diejenige gefunden ist, bei der ein Wachstum des Bakterienstammes unterbleibt. Die so erhaltenen Inhibitorkonzentrationen in ppm sind in Tabelle II angegeben.
6098^/1000
Tabelle II
PrUfsubstanz
Bakterienart 10 Me DoSnCl
2
Oc KeSnCl
2
Bu OcSnCl Et OcSnCl
2
Me BuSnCl Me PhSnCl
2
Me OcSnCl
1) Staphylococcus
aureus
10 VjJ 3 3 1 - - ! CVl
2) Streptoccoccus
faecalis
10 3 3 3 0,3 - - 2
3) Bacillus subtil±s 10 3 3 3 1 - - 7
U) Escherlchia coil 300 VjJ - - VjJ 8 9 1
5) Eordatella
bronchiseptica
, 300 3 - - VjJ 16 15 7
6) Proteus vulgaris 300 - - - - 15 12 8
7 ) Salmonella pull orten 300 - 9 3 - 12 11 6
8) Salmonella chole-. 300 - 6o 20 - 18 11 8
9) Pseudomonas
aeruglnosa
10 6 3 10 7 8 7
Me = Methyl Et = Aethyl Du = n-Butyl Oc = n-Octyl Do = n-Dodecyl Ph = Phenyl
<x ■ο cc
GD CC OO
Fortsetzung Tabelle II
Prüfsubstanz
CP QO J>>
Bakterienart Bu2MeSnCl Bu^EtSnCl Me2DeSnCl Ph2MeSnCl Ph2ViSnCl Vi2PhSnCl Bu2BeSnCl
1. StaphylQCOccus
aureus
5 • 1,2 1,4 . 1,9 0,7 3 3
2. Streptococcus
faecalis
1,8 2,2 1,6 ■ 6 1,2 ' 7 3
3. Bacillus subtilis 6 1,8 1,4 1,4 1,1 2 1,1
4. Escherichia coli' 2 2,1 30 1,2 0,9 1,2 9
5. Bordatella
bronchiseptica
1,6 30 15 16 14 "i4
6. Proteus vulgaris 2,4 7 3 1,5 1,4 1,4 6
7. Salmonella pullorum 3 8 6 3 3 1,7 9
ο Salmonella cholerae-
ö* suis
Q 10 30 9 8 3 11
9. Pseudomonas
aeruginosa
30 8 - 70 16 20
j
De = ' n-Decyl Vi « Vinyl Be = Benzyl
to
K) cn ο oo CD iO OO

Claims (15)

Patentansprüche , :.■ .. «ν? c- li >_·=-, . - ... ι r.-;. AS SfH
1.) Verfahren zur Herstellung von unsymmetrischen Triorganozinnhalogeniden der Formel I mit zwei oder drei verschiedenen Resten,
1R2R3SnX (I)
worin X für ein Chlor-, Brom- oder Jodatom steht und R ,
2 3
R · und R einen Kohlenwasserstoff rest aliphatischen oder aromatischen Charakters bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man eine unsymmetrische Verbindung der Formel Ha oder Hb
R1SnR2 (Ha) R1R2SnR3 (Hb)
η 4-n v ' 2 K
1 3
worin R bis R unabhängig die in Formel I angegebene Bedeutung haben und η für die Zahlen 2 oder 3 steht, mit einer Verbindung der Formel HI
R1R2SnX2 (III)
Χίο r in
X die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat, R und
2
R gleich oder verschieden sind und unabhängig die Be-
1 3
deutung von R bis R in Formel I
haben, bei Temperaturen von 50 bis 25O°C umsetzt, wobei für η gleich 3 R in Formel HI nicht die Bedeutung von
2 2
R hat, wenn der Rest R einer Verbindung der Formel Ha
übertragen wird.
2. Verfahren gemäss Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung drucklos oder unter einem geringen Ueberdruck durchgeführt wird.
609 8 4 2/1000 ORIGINAL INSPECTED
2808698
3. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion in Gegenwart eines Lösungsmittels durchgeführt wird.
4. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass X in den Formeln I und III für ein Chloratom steht.
5. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
1 2
gekennzeichnet, dass R und R in den Formeln Ha, Hb und III unabhängig voneinander für einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 1-20, vorzugsweise 1-12 Kohlenstoffatomen oder für einen Cycloalkyl-, Aryl- oder Alkarylrest stehen, die mit Alkylgruppen, Halogen-, Alkoxy- und/oder Nitrogruppen substituiert sein können.
6« Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkenylrest ein Vinyl-, Allyl-, Methallyl- oder Crotonylrest ist.
7. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Alkylengruppe im Aralkylrest 1 oder 2, insbesondere 1 Kohlenstoffatom enthält.
8. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Cycloalkylrest ein 5- oder 6-gliedriger Ring ist.
9. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch
1 2
gekennzeichnet, dass R und R in Formel III gleich sind.
B 0 9 8 /· ? / 1 P Π Π
2ÜÜ8698
10. Verfahren geinäss den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass η in Formel II a gleich 2 ist und
12 1
R-1* und R in Formel III gleich sind und dem Rest R in
Formel Ha entsprechen, wobei der Rest R einer Verbindung der Formel Ha übertragen wird.
11. Verfahren gemä'ss den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in Formel Ha und Hb R bzw. für η
gleich 3 auch R für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ;, einen Vinyl-, Phenyl-, Benzyl- oder Allyl-
2 1
rest stehen und R bzw. für η gleich 3 R für einen Alkylrest mit 4 bis 12 C-Atomen stehen.
12. Verfahren geniäass den. Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass X in Formel III für ein Chloratom
1 2
steht und R und R in Formel III einen Alkylrest mit 1 bis 12, bevorzugt 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen Vin}rl-, Phenyl- oder Benzylrest bedeuten.
13. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch
1 2
gekennzeichnet, dass R und R für den Methyl-, Aethyl-,
n-Propyl-, η-Butyl-, n-Octyl-, n-Decyl-, n-Dodecyl-, Vinyl-, Benzyl- oder Phenylrest stehen.
14. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass entstehendes R-SnX nach der Organylie-
? 12
rung mit R "MgX wieder als Ausgangsmaterial R^SnR für die
Umsetzung verwendet wird.
15. Verfahren gemä'ss den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch
609842/1000
gekennzeichnet, dass die Verbindungen der Formeln Ha oder Hb und III im Mo!verhältnis von 1:1 eingesetzt werden.
Verwendung von wirksamen Mengen von Verbindungen der Formel I gemäss den Ansprüchen 1 und 4 bis 13, zur Bekämpfung von gramnegativen Bakterien.
609842/1000 ORIGINAL INSPECTED
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