DE2608417C3 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von russ - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von russInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ruß in Strömungsreaktoren durch Einsprühen eines
kohlenwasserstoffhaltigen flüssigen Rußrohstoffes mittels eines Treibgases durch eine axial angeordnete
ίο Injektorvorrichtung in einen Strom durch Verbrennung
eines Brennstoffes erzeugter heißer Reaktionsgase sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Zur Herstellung feinteiliger Ruße, die vielseitig als
Zur Herstellung feinteiliger Ruße, die vielseitig als
is Verstärkerfüllstoffe und Schwarzpigmente verwendet
werden, gewinnt das Furnacerußverfahren aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit und Vielseitigkeit immer mehr
an Bedeutung.
meist gasförmiger Brennstoff mit einem sauerstoffhaltigen Gas (Luft) in einem geschlossenen, feuerfest
ausgekleideten Reaktor verbrannt, um die für die Rußbildung erforderlichen Temperaturen zu erzeugen.
In die dabei entstehenden heißen Abgase wird der Rohstoff, im allgemeinen ein aromatenreiches öl,
eingedüst Der Rußrohstoff verdampft und geht durch Cracken und teilweise Verbrennung in Ruß und Abgas
über, das selbst noch brennbare Bestandteile enthält Nach Abschluß der Rußbildungsreaktion wird das
Ruß-Abgas-Gemisch durch Einsprühen mit Wasser gequencht Das Furnacerußverfahren ist, da es in
geschlossenen Apparaturen durchgeführt wird, umweltfreundlich und gestattet die Herstellung von Rußen
unterschiedlichster Teilchengröße und Struktur mit hoher Produktionsleistung. Wegen der Vorteile, die es
gegenüber anderen Rußherstellungsverfahren aufweist, wird ständig daran gearbeitet, das Verfahren noch
flexibler zu gestalten, um nach Möglichkeit Ruße für alle Anwendungsgebiete ausschließlich r.pch dem Furnacerußverfahren
herstellen zu können.
Es ist bekannt, daß zur Herstellung sowohl hochwertiger
Furnacefarbruße wie auch hochabriebfestcr Gummiruße eine sehr schnelle Verdampfung und Einmischung
flüssigen Rußrohstoffes in die Reaktionsgase notwendig ist
Um eine rasche Verdampfung des Rußrohstoffes zu ermöglichen, wird er mit Hilfe von Zerstäubungsdüsen
fein verteilt Es finden sowohl Zweistoffdüsen wie Einstoffdüsen Anwendung.
Eine typische Ausführungsform eines Injektors für flüssigen Rußrohstoff mit einer Zweistoffdüse ist in der
DE-AS 16 25 206 beschrieben. Dabei wird der Rußrohstoff in ein im Zustand der Beschleunigung befindliches
Treibgas (Zerstäubergas) eingebracht und tritt als Aerosol aus einer zylindrischen oder lavai-förmigen
Düse aus. RuSrohstoff und Treibgas stehen dabei unter erhöhtem Druck. Mit solchen oder ähnlichen Anordnungen
wird zwar eine sehr feine Verteilung des Rußrohstoffes und damit eine hohe Verdampfungsge·
schwindigkeit erreicht Nachteilig ist jedoch, daß das Rußrohstoff-Treibmittel-Gemisch hierbei zwangsläufig
in einem stark gebündelten Freistrahl (ca. 15° Öffnungswinkel) austritt. Dadurch bedingt, ist die
Einmischung in die durch Verbrennung des Brennstoffes erzeugten Reaktionsgase verhältnismäßig langsam und
ungleichmäßig. Während in den Randzonen des vom Reaktionsgas umhüllten Freistrahls die Rußbildung
bereits einsetzt, hat im Kern des Strahls eine
Durchmischling mit den Keaktionsgasen noch nicht stattgefunden.
Andere Verfahrensvarianten benutzen zur Zerstäubung des Rußrohstoffes Einstoffdüsen, in denen der
Rußrohstoff ohne Zuhilfenahme eines Treibmittels meist in Form eines Hohlkegels zerstäubt wird. Diese
Zerstäubungsdüsen bieten den Vorteil, daß der Rohstoff mit großen Sprühwinkeln austreten kann und über eine
große Räche verteilt wird, so daß eine homogene Durchmischung mit den Reaktionsgasen erleichtert
wird. Nachteilig hingegen ist, daß die Einstoffzerstäubung
zu wesentlich gröberen Flüssigkeitstropfen führt als die Zweistoffzerstäubung, so daß die Verdampfungsgeschwindigkeit des flüssigen Rußrohstoffes vermindert
ist Ein gravierender Nachteil zu geringerer Verdampfungsgeschwindigkeit ist die Koksbildung, die sowohl im
freien Reaktionsraum des Ofens auftreten kann und zu kleinen Kokspartikeln (Grit) im Ruß führt wie auch an
den Wänden des Reaktors zu größeren Koksansätzen führen kann. Das Problem der Koksansätze an den
Reakiorwänden tritt besonders stark bei relativ engen
und hoch belasteten öfen auf.
Ein Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Ruß in Strömungsreaktoren durch
Einsprühen eines kohlenwasserstoffhaltigen flüssigen
Rußrohstoffes mittels eines Treibgases durch eine axial angeordnete Injektorvorrichtung in einem Strom durch
Verbrennung eines Brennstoffes erzeugter heißer Reaktionsgase. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Rußrohstoff-Treibgas-Strahlen in die Reaktionszone mit einem Sprühwinkel von 20 bis 180°,
vorzugsweise 40 bis 120°, insbesondere 60 bis 90°, eintreten, wobei der Sprühwinkel größer ist als der
Ausbreitungswinkel eines Freistrahls.
Der Rußrohstoff kann dabei unmittelbar vor oder innerhalb der Düse, aus welcher der Rußrohstoff-Treibgas-Strahl
in die Reaktionsgase eintritt, in das Treibgas eingemischt werden.
Eine bevorzugte Variante des Verfahrens sieht vor, daß bei de· Zerstäubung ein Hohlkegel ausgebildet
wird.
Eine andere, ebenfalls vorteilhafte Verfahrensvariante sieht vor, daß bei der Zerstäubung ein Vollkegel
ausgebildet wird, wobei die Konzentration des zerstäubten Rußrohstoffes im Kernbereich des Vollkegels
kleiner, gleich oder größer als in seinen äußeren Zonen gehalten werden kann.
Die Zerstäubung kann schließlich auch in Form eines Flachstrahls erfolgen.
Die vorzugsweise angewandten Treibgase sind Luft oder Wasserdampf.
Ein weherer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Zweistoffinjektor eine Zerstäubungsdüse
trägt, deren Kopf mehrere Kanäle aufweist, welche in einem von Null Grad verschiedenen Winkel zur
Düsenlängsachse angestellt sind, wobei der Anstellwinkel gegen die Düsenlängsachse von 15 bis 90,
vorzugsweise 20 bis 60, insbesondere 30 bis 45° beträgt
Die im Injektor angeordnete Rußrohstoffzuleitung und die Düsenmündung weisen zweckmäßigerweise
einen Abstand auf, welcher das 13- bis 6fache des
Düsenit'nendurchmessers beträgt.
Die Vorrichtung ist des weiteren bevorzugt so ausgebildet, daß die Kanäle im Kopf der Zerstäubungsdüse
so über dessen Lhnfang verteilt sind, daß sie Keueneinander einen Winkel zwischen 5 und 25.
vorzugsweise zwischen 10 und 20° bilden.
Die Kanäle im Kopf der Düse können kreisförmig um die Düsenachse angeordnet sein. Eine derart konstruierte
Zweistoff-Zerstäuberdüse verbindet die Vorteile von Einstoff- und Zweistoff-Zerstäuberdüsen, indem sie als
Sprühbild einen Hohlkegel mit verhältnismäßig großem Sprühwinkel liefert
Es ist zwar im Prinzip bekannt, daß man durch entsprechende Einbauten die Austrittsöffnung einer
Zweistoffdüse zu einem Ringspalt umbilden kann, aus dem die zerstäubte Flüssigkeit in Form eines Hohlkegels
austritt Derartige Düsen sind aber für den Dauerbetrieb in einem Rußofen wenig geeignet Die
einfache und robuste erfindungsgemäße Düsenkonstruktion, bei der Flüssigkeit und Treibmittel aus einer
größeren Anzahl kleiner Bohrungen austreten, die kreisförmig um die Düsenachse angeordnet sind und
durch ihre Neigung gegen die Düsenachse den Sprühwinkel bestimmen, beseitigt diesen Mangel.
anderer Sprühcharakteristik herstellen.
mehreren konzentrischen Kreisen um die Düsenachse liegen, wobei die Kanäle eines Kreises gegenüber den
Kanälen eines anderen Kreises gleiche oder verschiedene Winkel aufweisen und die Durchmesser der Kanäle
gleich oder verschieden sein können.
Wenn die Zerstäubung in Form eines Flachstrahls erfolgen soll, wird die Vorrichtung so ausgebildet, daß
die Kanäle im Kopf der Sprühdüse in einer Ebene, vorzugsweise symmetrisch zur Düsenachse, angeordnet
sind.
Zu weiteren bekannten Verfahren und Vorrichtungen bestehen erhebliche Unterschiede:
Die DE-OS 18 08461 beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung von Ruß, bei dem eine größere Zahl von Gasbrennern in der Vorbrennkammer eines Rußofens
mit einem bestimmten Neigungswinkel gegen die Ofeaachse angeordnet ist
Der Rußrohstoff wird, wie F i g. 1 zeigt, bei 9 koaxial
zur Reaktorachse eingesprüht, wobei eine Zweistoff-Düse
verwendet wird und durch die öffnung 20 ein
Die gemäß DE-OS 18 08 461 verwendete Zugabemethode für Rußrohstoff entspricht also der Zugabe
mittels eines Freistrahls.
Demgegenüber wird beim Anmeldeverfahren der Rußrohstoff in einem Sprühwinkel eingegeben, welcher größer ist als der Ausbreitungswinkel eines Freistrahls.
Demgegenüber wird beim Anmeldeverfahren der Rußrohstoff in einem Sprühwinkel eingegeben, welcher größer ist als der Ausbreitungswinkel eines Freistrahls.
Die DE-OS 21 36 735 beschreibt eine Vorrichtung zur Herstellung von Ruß, bei welcher statt des üblicherweise
verwendeten Brenngases ein flüssiger Kohlenwasserstoff als Brennstoff verwendet wird. Dieser dient zur
Erzeugung der Temperaturen, die nötig sind, um den Rußrohstoff cracken zu können. Der Rußrohstoff wird
gemäß Fig. 1 durch die Sprühdüse 5 in den Reaktor eingegeben, während der flüssige Brennstoff an den
Diese bekannte Rußherstellvorrichtung beschreibt also die Rußrohstoffzugabe mittels einei Freistrahls.
Demgegenüber betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Ruß, bei welchem der Rußrohstoff-
•,5 strahl in die Reaktiur.szone unter einem Sprühwinkel
eintritt, der größer ist als der Ausbreitungswinkel eines Freistrahls.
Die US-PS 29 57 755 beschreibt einen Furnaceruß-
Die US-PS 29 57 755 beschreibt einen Furnaceruß-
ofen mit rechteckigem Querschnitt, von dessen Wänden aus durch eine größere Zahl von Zerstäubungsdüsen der
Rußrohstoff in den Reaktionsraum gesprüht wird. Das wesentliche Merkmal des damit ausgeübten Rußherstellverfahrens
ist die Anordnung der einzelnen Düsen relativ zueinander und zum Reaktionsraum, wobei die
Zerstäubung des Rußrohstoffes aus einer Vielzahl von Einzeldüsen erfolgt, deren Achsen nicht mit der
Ofenachse übereinstimmen. Wie aus Anspruch 2 der genannten Patentschrift hervorgeht, ist der Sprühwinkel
der einzelnen Düsen kleiner als 30°. Die einzelnen Düsen gemäß diesem bekannten Verfahren sind nicht
auf der zentralen Achse des Reaktors, sondern an der Wandung des Reaktors angebracht.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird dagegen eine Sprühvorrichtung verwendet, welche koaxial mit
der zentralen Achse des Rußreaktors angeordnet ist. Damit wird der Rußrohstoff in Form eines Hohl- bzw.
Voükcgcis inii einem Sprünwinkei von 30 bis iöö" in
den Reaktorraum eingesprüht.
Die erfindungsgemäße Düsenkonstruktion und ihre Varianten lassen sich zur Zerstäubung von Rußrohstoff
in öfen beliebiger Form verwenden. Bedingt durch die Tatsache, daß sich beliebig große Sprühwinkel realisieren
lassen, wird der Rußrohstoff über einen sehr großen Querschnitt verteilt Dadurch ist eine sehr schnelle
Einmischung in die im Ofen strömenden heißen Gase möglich. Die Einmischung wird begünstigt durch die
Injektorwirkung des aus der Düse austretenden Treibgaskegels. Gegenüber Einstoffzerstäubungsdüsen,
die die Flüssigkeitstropfen ebenfalls über eine größere Fläche ausbreiten, ist die sehr viel feinere Zerstäubung
der Zweistoffdüse als besonderer Vorteil hervorzuheben. Durch die geringere Tröpfchengröße ergibt sich
eine wesentlich höhere Verdampfungsgeschwindigkeit der zerstäubten Flüssigkeit bei der Zweistoffdüse
gemäß Erfindung. Daraus resultiert ebenfalls die schnelle Bildung und Vermischung des öldampfes mit
den heißen Gasen im Ofen. Andererseits wird durch die schnelle Verdampfung die Reichweite der flüssigen
öltropfen stark reduziert Deshalb kann ein mit erfindunpsopmäRpn 7wi»ictnfMiicpn aiicgpriictptpr
Brenner noch bei sehr kurzen Abständen zur Ofenwand oder zu Einbauten betrieben werden, ohne daß
Koksansätze auftreten. Mit solchen Düsen sind daher Brennerstellungen möglich, die sich mit Einstoffdüsen
oder normalen Zweistoffdüsen nicht verwirklichen lassen. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Zweistoffdüsen
kommen dann besonders stark zur Geltung, wenn der zerstäubte Rußrohstoffkegel den Ofendurchmesser
an der Einspritzstc'Je gerade ausfüllt
Der Preßluftbedarf einer zur Rußgewinnung eingesetzten erfindungsgemäßen Zweistoffkegeldüse ist
verhältnismäßig gering. Der Luftdurchsatz beträgt üblicherweise ca. 5 bis 10% der insgesamt in den
Reaktor eingeführten Luftmenge.
Die Düsen sind besonders für den Einsatz unter extremen Temperaturbedingungen geeignet, da der
größte Teil der Düse durch eine gekühlte Injektorlanze gekühlt werden kann. Die Austrittsbohrungen selbst
werden außerdem durch das Treibmittel und die zu zerstäubende Flüssigkeit gekühlt
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung und durch Ausführungsbeispiele weiter
erläutert In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 die Zerstäubungsdüse eines erfindungsgemäßen Zweistoffinjektors auf einem einzigen Lochkreis
(F i g. 1 a) oder auf zwei Lochkreisen angeordneten Austrittskanälen (F i g. Ib) in Längsschnitt und Frontansicht,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Zweistoffinjektor mit kurz vor der Zerstäubungsdüse
(F i g. 2a) bzw. im Innern der Düse (F i g. 2b) endigendem Rußrohstoff-Zuleitungsrohr,
Fig,3 ein Beispiel für eine erfindungsgemäße
Zweistoffdüse mit Vollkegelcharakteristik in Längsschnitt und Frontansicht und
ίο Fig.4 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Zweistoff-Flachstrahldüse in Längsschnitt und Frontansicht.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 1 tritt die zu zerstäubende Flüssigkeit aus einem in der Düsenachse
ι j liegenden Zuleitungsrohr im Bereich des trichterförmigen
Einlaufs (1) in die Düse aus. In dem gegenüber der Treibgaszuleitung verengten Kanal (2) der Düse werden
Treibgas und Flüssigkeit beschleunigt. Dadurch wird ein Verteilen der Flüssigkeit über den gesamten Düsen-
2n querschnitt ohne Zuhilfenahme von Einbauten erreicht
Das Treibgas entspannt sich durch die Kanäle (3), die den engsten Querschnitt der Düse darstellen, und
zerstäubt die Flüssigkeit. Die Kanäle (3) sind kreisförmig um die DUsenachse angeordnet und besitzen
>5 gegeneinander einen Winkel von maximal 25°, vorzugsweise
ca. 15°. Bei diesem Winkel der Kanäle gegeneinander verschmelzen die aus den Kanälen
austretCvaden Einzelstrahlen zu einem einheitlichen Sprühkegel.
3n Die Austrittskanäle können entweder entsprechend
Fig. la auf nur einem Lochkreis angeordnet sein oder
entsprechend Fig. Ib auf mehrere konzentrische Lochkreise verteilt sein. Da in dem zweiten Fall eine
größere Zahl von Kanälen in der Düse untergebracht
j-, werden kann, kann der Durchmesser der Einzelkanäle
für einen gegebenen Treibgasdurchsatz vermindert werden.
Zur Anwendung der erfindungsgemäßen Düsen zur Zerstäubung von flüssigen Rußrohstoffen ist es
besonders vorteilhaft, das Zuleitungsrohr für den Rußrohstoff gemäß F i g. 2a bis kurz vor die Düse oder
uemäß F i sr. 2h his in Has Innere der Düse τιι führen. Die
Anordnung des Rußrohstoffaustritts kurz vor oder in der Düse hat den Vorteil optimal feiner, zeitlich
konstanter Zerstäubungen und vermeidet Störungen durch Rohstoffansätze im Inneren der Injektorlanze.
Bei der Zweistoffdüse mit Vollkegelcharakteristik gemäß F i g. 3 befinden sich die Austrittsbohrungen auf
mehreren konzentrischen Lochkreisen. Die auf den verschiedenen Lochkreisen liegenden Bohrungen besitzen
unterschiedliche Winkel gegen die Düsenachst, und zwar bevorzugt um je 15° abgestuft Eine 90°-Vollkegeldüse
enthält demnach beispielsweise drei konzentrische Lochkreise, deren Kanäle jeweils 15, 30 und 45°
gegen die Düsenachse geneigt sind und gegebenenfalls zusätzlich einen axialen Austrittskanal.
Durch geeignete Dimensionierung der Austrittskanäle läßt sich ferner erreichen, daß die Konzentration der
zu zerstäubenden Flüssigkeit im Inneren des Vollkegels größer, gleich oder kleiner als in den äußeren Zonen des
Sprühkegels ist
Werden die Bohrungen, die untereinander wieder einen Winkel von 5 bis 25° bilden, in einer Ebene
angeordnet, so erhält man Zweistoff-Flachstrahldüsen gemäß F i g. 4 mit beliebig wählbarem Sprühwinkel in
der Ebene der Austrittskanäle und einem Öffnungswinkel von ca. 15° senkrecht zu der Ebene. In analoger
Weise können auch mehrere Reihen von Austrittskanä-
ten in zueinander parallelen Ebenen am Düsenkopf angebracht werden.
Bedingt durch die Variabilität der Düsenkonstruktion
und die obenerwähnten Vorteile der Zweistoffzerstäubung lassen sich die erfindungsgemäßen Zweistoffkegeldüsen
in allen gängigen Furnacerußöfen verwenden. Die nachfolgenden Beispiele sollen dies verdeutlichen,
ohne jtwOch die Erfindung einzuschränken.
Als Prilfwerte für die coloristischen Eigenschaften der
Ruße werden der Schwarzwert und die Farbtiefe in PVC angegeben.
Zur Bestimmung des Schwarzwertes wird der Ruß mit einer seinem ölbedarf entsprechenden Menge an
Leinöl vermischt und mit Hilfe eines Spatels auf einer Glasplatte innig durchgearbeitet, so daß eine homogene
Paste entsteht. Die so erhaltene Paste wird auf einem Objektträger zwischen zwei entsprechend hergestellten
Pasten eines farbtieferen und eines weniger farbtiefen Siandardruües aufgestrichen, unter einer sehr hellen
Lampe wird die Farbtiefe des zu untersuchenden Rußes durch das Glas hindurch durch visuellen Vergleich mit
den Standardrußen ermittelt. Hohe Werte bedeuten hohe Farbtiefen.
ίο
Ruß und 5 g eines PVC-Plastisols, bestehend aus 58,8%
Vestolit E 7003, 39,2% Dioctylphthalat und 2% Stabilisator, 4 χ 25 und 4 χ 50 Umdrehungen auf einer
Engelsmann-Farbenausreibemaschine mit 100 kg Plattenbelästung
abgerieben. Die erhaltene Paste wird zwischen zwei entsprechend hergestellten Standardpasten
auf einen Objektträger aufgestrichen und unter einer hellen Lampe durch das Glas hindurch visuell
beurteilt. Die Beurteilung kann entweder an den frisch hergestellten Proben erfolgen oder nach Ausgelieren
bei 1500C. Hohe Farbtiefe in PVC wird durch hohe
Werte angezeigt.
Zum Vergleich der erfindungsgemäßen Einspritzanordnung
mit Zerstäubungsdüsen herkömmlicher Bauart werden in einem Restriktorringreaktor 3 Versuche
unter den für den jeweiligen Rußrohstoffinjektor günstigsten Injektorstellungen durchgeführt. Der verwendete
Fumacerußreaktor besaß folgende Abmessungen: Durchmesser des Gasverbrennungsraumes
350 mm, Durchmesser des Restriktorringes 80 mm, Durchmesser des Reaktionsraumes 165 mm.
Versuch Nr. | 2 | 3 | |
1 | 1-Stoff | 2-Stoff | |
Zerstäuberdüse | 2-Stoff | Hohlkgl. 60 | Freistrahl |
Sprühwinkel0 | Hohlkgl. 60 | + 4 | -10 |
Brennerstellung*), cm | -2 | 172,2 | 151,0 |
Verbrennungsluftdurchsatz, NmVh | 143,9 | 0 | 20,2 |
Zerstäuberluftdurchsatz, NmVh | 26,0 | 172,2 | 171,2 |
Gesamtluftdurchsatz, NmVh | 169,9 | 12,9 | 12,5 |
Brenngasdurchsatz, NmVh | 12,8 | 26,2 | 27,4 |
Öldurchsatz, kg/h | 28,0 | 2445 | 2330 |
Additivdurchsau, mg KCl/kg Öl | 2113 | OU | 60 |
QuenchpunKt"), cm | 60 | 12,2 | 12,2 |
Rußleistung, kg/h | 10,6 | 46,6 | 44,5 |
Ölausbeute, kg/100 kg | 37,9 | 151 | 210 |
ASTM-Jodadsorption***), mg/g | 208 | 0,49 | 0,44 |
DBP-Zahl****), ml/g | 0,45 | 139 | 151 |
Schwarzwert | 154 | <50 | 79 |
Farbtiefe in PVC | 95 | triktorrinees (negativ | e Werte = Ölaustritt |
*Ί Ahstanri des niaustritts von der Vorderkante des Res | |||
vor dem Restriktorring).
**) Gemessen von der Vorderkante des Restriktorringes.
***) Nach ASTM D1510. *·*·) Nach ASTM D 2414.
Obwohl das Brenngas/Luft-Verhältnis und das öl/
Luft-Verhältnis bei den Versuchen 1 bis 3 praktisch konstant ist, entstehen RuBe sehr unterschiedlicher
Qualität
Der feinteiligste RuS mit dem höchsten Schwarzwert entsteht bei der Versuchseinstellung 1. Die Versuchseinstellung
2 ergab den grobteiligsten RuB. Der Sprühwinkei war in beiden Versuchen gleich. Die ungünstigsten
Versuchsergebnisse des Versuches Nr. 2 werden auf die zu großen öltropfen bei der Einstoffzerstäubung
zurückgeführt Auf die gleiche Ursache ist der sehr starke Koksansatz in und hinter dem Restriktorring
zurückzuführen. Nur die Versuchseinstellungen 1 und 3 lassen sich ohne Koksansatz im Reaktor fahren.
Die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Rußrohstoffzerstäuberdüse
gegenüber herkömmlichen Zweigs Stoffzerstäuberdüsen zeigt sich besonders an der mit
den hergestellten Rußen in Kunststoffen (z.B. PVC) erreichbaren Farbtiefe.
Die bessere Rußqualität und die etwas geringere
Die bessere Rußqualität und die etwas geringere
Ausbeute im Versuch Nr. I sind Zeichen dafür, daß nur in diesem Versuch eine homogene Durchmischung von
Verbrennungsluft und öl erreicht werden konnte.
RuBe, die in Kunststoffen gleiche Farbtiefe aufweisen,
lassen sich mit den erfindungsgemätfen Zerstäuberdüsen mit wesentlich geringerem Preßlufteinsatz und
höheren Ausbeuten herstellen. Die folgenden zwei Einstellungen wurden in einem Restriktorringreaktor
gefahren, dessen Durchmesser in dem Gasverbrennungsraum 460 mm, im Restriktorring 175 mm und im
Reaktionsraum 320 mm betrug.
Versuch Nr.
sind, soll das Folgende Beispiel zeigen. In einem Venturireaktor werden unter sonst gleichen Bedingungen
Ruße unter Verwendung von Einstoff-Hohlkegelzerstäubungsaüsen und Zweistoff-Hohlkegelzerstäubungsdüsen
hergestellt. Der verwendete Venturireaktor besaß im Gasverbrennungsraum einen größten Durchmesser
von 760 mm, einen Konfusorwinkel von 38°, einen Diffusorwinkel von 14° und einen Durchmesser
von 100 mm an der Engstelle.
Versuch Nr.
6 7
6 7
Verbrennungsluft- 2400 2400 durchsetz, NmVh
durchsatz, NmVh
NmVh
·) Nach ASTM D 1510.
**) Nach ASTM D 2414.
**) Nach ASTM D 2414.
Die Versuchseinstellungen 4 und 5 wurden in
demselben Restriktorringöfen gefahren. Während sich bei dem Versuch Nr. 4 die Farbtiefe nur bei Einsatz
verhältnismäßig großer Zerstäuberluftmengen erreichen läßt, konnte mit der Hohlkegel-Zweistoffzerstäuberdüse
in Versuch Nr. 5 mit geringen Zerstäuberluftmengen gearbeitet werden. Dementsprechend ergibt
sich für den Versuch Nr. 5 ein deutlicher Ausbeutevorteil. Eine der Versuchseinstellung Nr. 5 analoge
Einstellung mit Einstoffzerstäubung läßt sich bei der angegebenen Brennerstellung wegen starker Koksbildung
nicht realisieren.
Daß die Vorteile, die die Zweistoff-Hohlkegelzerstäubung bietet, nicht auf Restriktorringöfen beschränkt
-'" Verbrennungsluft- 2600 2480
durchsatz, NmVh
durchsatz, NmVh
Zerstäuberluftdurchsatz, 0 120
NmVh
NmVh
r, Gesamtluftdurchsatz, NmVh 2600 2600
,„ Ölausbeute, kg/100 kg 55,1 54,3
tint strength*) 120 120
*) Nach ASTM D 3265-75.
Bezüglich der analytischen Daten und hinsichtlich des gummitechnischen Verhaltens waren die Ruße vollkommen
identisch. Bei Verwendung der Einstoffdüse begann bereits bei dieser Brennerstellung ein Koksrnsatz von
der Engstelle sich auszubilden, während sich mit der Zweistoffdüse sogar noch kürzere Abstände zwischen
ölinjektor und Engstelle des Venturiofens realisieren ließen. Die Zweistoffdüse ist also flexibler hinsichtlich
der Brennerstellung, was besonders zur Einstellung der Farbstärke (tint strength) von Vorteil ist
In den Beispielen 1 bis 3 werden in der erfindungsgemäßen Einspritzanordnung Düsen mit Hohlkegel-Sprühcharakteristik
angewendet Die Versuchseinstellung Nr. 8 ist ein Beispiel für die Anwendung von Zweistoff-Zerstäubungsdüsen mit Vollkegel-Sprühcharakteristik.
Der Versuch Nr. 8 wurde in dem in Beispiel 1 beschriebenen Reaktor durchgeführt Als Vergleich
können wieder die Versuche Nr. 2 und 3 dienen.
Versuch Nr.
2
2
Zerstäuberdüse
Sprühkegel0
Sprühkegel0
2-Stoff 1-Stoff 2-Stoff
60 Freistrahl
(Vollkegel) (Hohlkegel)
+ 5 +4 -10
■•'ortsct/uiip
*) Nach ASTM D 1510.
·*) Nach ASTM D 2414.
·*) Nach ASTM D 2414.
Versuch Nr. | 2 | 3 | |
8 | 172,2 | 151,0 | |
Verbrennungsluftdurchsatz, NmVh | 136,3 | 0 | 20,2 |
Zerstäuberluftdurchsatz, NmVh | 42,2 | 172,2 | 171,2 |
Gesamtluftdurchsatz, NmVh | 178,5 | 12,9 | 12,5 |
Brenngasdurchsatz, NmVh | 12,6 | 26,2 | 27,4 |
Rußrohstoffdurchsatz, kg/h | 28,0 | 2445 | 2330 |
Additivdurchsatz, mg KCl/kg Öl | 1939 | 60 | 60 |
Quenchpunkl, cm | 60 | 12,2 | 12,2 |
Rußleistung, kg/h | 12,3 | 46,6 | 44,5 |
Ölausbeute, kg/100 kg | 43,9 | 151 | 210 |
ASTM-Jodadsorption*), mg/g | 168 | 0,49 | 0,44 |
DDP-Zahl**) | 0,38 | 135 | 151 |
Seil warzwert | 153 | <50 | 79 |
Farbtiefe in PVC | 86 | ||
Aus Versuch Nr. 8 ergeben sich deutliche Vorteile bezüglich der Rußqualität, die sich in der Farbtiefe in
PVC ausdrückt, für die erfindun&sgemäße Einspritzanordnung.
Obwohl die Durchsätze der Eingangsstoffe
und die Ausbeuten vergleichbar sind, erhält man in der
Versuchseinstellung Nr. 8 die höchste Farbtiefe in PVC und den höchsten Schwarzwert
Hierzu I Blatt Zeiehnunucn
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Ruß in Strömungsreakloren durch Einsprühen eines kohlenwasserstoffhaltigen
flüssigen Rußrohstoffes mittels eines Treibgases durch eine axial angeordnete Injektorvorrichtung in einen Strom durch Verbrennung
eines Brennstoffes erzeugter heißer Reaktionsgase, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Rußrohstoff-Treibgas-Strahlen in die Reaktionszone mit einem Sprühwinkel von 30 bis 180°,
vorzugsweise 40 bis 120°, insbesondere 60 bis 90°, eintreten, wobei der Sprühwinkel größer ist als der
Ausbreitungswinkel eines Freistrahls.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rußrohstoff unmittelbar vor oder innerhalb der Düse in das Treibgas eingemischt wird.
3. Verfaiuen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Zerstäubung ein Hohlkegel ausgebildet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Zerstäubung
ein Vollkegel ausgebildet wird
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des zerstäubten
Rußrohstoffes im Kernbereich des Vollkegels kleiner, gleich oder größer als in seinen äußeren
Zonen gehalten wird.
6. Verfahr ?n nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerstäubung in Form eines
Flachstrahls erfolgt
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zweistoffinjektor eine Zerstäubungsdüse trägt, deren Kopf mehrere Kanäle
aufweist, welche in einem von Null Grad verschiedenen
Winkel zur Düsenlängsachse angestellt sind, wobei der Anstellwinkel gegen die Düsenlängsachse
von 15 bis 90, vorzugsweise 20 bis 60, insbesondere 30 bis 45° beträgt
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung der im Injektor
angeordneten Rußrohstoffzuleitung und die Düsenmündung einen Abstand aufweisen, welcher das I-bis
6fache des Düseninnendurchmessers beträgt
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle im Kopf der
Zerstäubungsdüse so über dessen Umfang verteilt sind, daß sie gegeneinander einen Winkel zwischen 5
und 25, vorzugsweise zwischen 10 und 20° bilden.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle im Kopf
der Düse kreisförmig um die Düsenachse angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle im Kopf
der Düse auf mehreren konzentrischen Kreisen um die Düsenachse angeordnet sind, wobei die Kanäle
eines Kreises gegenüber den Kanälen eines anderen Kreises gleiche oder verschiedene Winkel aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch U, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser der Kanäle
gleich oder verschieden sind.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle im Kopf
der Sprühdose in einer Ebene, vorzugsweise symmetrisch zur Düsenachse, angeordnet sind.
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