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Verfahren zur Herstellung von Ofenruß Bei der überwachung und Steuerung
der Eigenschaften von Rußen, die in Kautschuke eingemischt werden sollen, ist eine
der wichtigsten Eigenschaften der Modul des fertigen Kautschukproduktes. Genau gesagt
ist der »Modul« nicht eine Eigenschaft des Rußes selbst. Jedoch ist es in der Fachwelt
üblich, von Ruß mit »hohem Modul«, »niedrigem Modul« und »normalem Modul« zu sprechen,
als ob der »Modul« eine Eigenschaft des Rußes selbst wäre. Ganz allgemein gesagt
werden Ofenruße gewöhnlich entweder als Ruße mit »normalem Modul« oder mit »hohem
Modul« betrachtet, je nach dem Modulwert des besonderen in Erwägung gezogenen Rußes.
Andererseits werden Channelruße im allgemeinen als Ruße mit »niederem Modul« betrachtet.
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Trotz der weitverbreiteten und znehmenden Verwendung von Ofenrußen
bei Anwendungen, die früher von Channelrußen erfüllt wurden, gibt es noch einige
Verwendungszwecke, für welche gewisse Fachleute Channelruße als überlegen betrachten.
Beispielsweise macht bei der Vestärkung von Naturkautschukprodukten und bei besonderen
Anwendungen, beispielsweise bei nichtkreischenden, ruhig laufenden Reifen, der niedrige
Modul der Channelruße diese für derartige Anwendungen besonders zweckmäßig. Es wäre
daher wünschenswert, für dieses Sachgebiet einen Ofenruß bereitzustellen, dessen
Eigenschaften, insbesondere die Modulmerkmale, denjenigen von Channelruß vergleichbar
wären. Dieses Bedürfnis besteht um so mehr im Hinblick auf die Tatsache, daß Channelruße
immer teurer werden und wegen der wachsenden Kosten des Naturgasrohmaterials, aus
welchem sie hergestellt werden, für den Markt zu teuer werden. Die vorliegende Erfindung
liefert einen derartigen Ofenruß, der, da er im Vergleich zu den üblicherweise nach
Ofenverfahren hergestellten Rußen einen niederen Modul hat, hier als modifizierter
Ofenruß oder als ein Ofenruß mit niedrigeren als normalen Moduleigenschaften nach
Einmischen in Kautschuk bezeichnet wird.
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Es ist bekannt, daß Ofenruß mit Moduleigenschaften in Kautschuk, die
demjenigen von Channelruß vergleichbar sind, durch Einführen einer Alkaliverbindung
oder von Alkalimetall in die Reaktionszone oder den Reaktionsabschnitt eines Ofenrußproduktionsofens
hergestellt werden können. Jedoch sind Ofenruße, die auf diese Weise hergestellt
sind, schwierig zu verarbeiten oder in Kautschuk einzumischen. Wenn ein derartiger
Ofenruß einem Kautschuk auf dem Mischwalzwerk oder dem Kalander zugesetzt wird,
so ist eine außerordentlich hohe Kraft oder eine außerordentlich lange Walzzeit
nötig, um den Ruß richtig in den Kautschuk einzubringen.
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Die vorliegende Erfindung soll die obengenannten Schwierigkeiten beseitigen
und einen leicht verarbeitbaren Ofenruß liefern, der in Kautschuk Modulmerkmale
aufweist, die denjenigen von Channelruß vergleichbar sind und der daher zum Ersatz
des teuereren Channelrußes bei vielen Anwendungen verwendet werden kann.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Ofenruß durch thermische Zersetzung einer flüssigen Kohlenwasserstoffbeschickung
in einem Ruß liefernden Ofen unter Rußherstellungsbedingungen, wobei bei diesem
Verfahren die gewünschte Qualität von zumindest einer Eigenschaft dieses Rußes durch
Einführen einer Alkaliverbindung oder von Alkalimetall in die rußbildende Reaktionszone
dieses Ofens angepaßt wird, indem in diesem Ofen eine Menge der Alkaliverbindung
bzw. Alkalimetall eingeführt wird, die nur ausreicht, daß ein Teil dieser gewünschten
Qualitätsanpassung bewirkt wird und daß der so erzeugte Ruß so lange in der Reaktionszone
dieses Ofens gehalten wird, daß die restliche Einstellung der gewünschten Qualität
bewirkt wird. Diese Zeitspanne ist länger als die zur Erzielung eines teerfreien
Rußes notwendige Zeit.
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Der tatsächliche Modulwert, der einem Kautschuk durch einen gegebenen
Ruß verliehen wird, hängt
von der Art des Kautschukes ab, in den
der Ruß eingemischt wird. So verleiht beispielsweise ein gegebener Ruß an sich Naturkautschuk
und einem synthetischen Kautschuk unterschiedliche Modulwerte, wenn er darin eingemischt
wurde. Jedoch läßt sich ganz allgemein sagen, daß ein Ruß, - der Naturkautschuk
einen hohen, normalen oder niederen Modulwert verleiht, auch einem synthetischen
Kautschuk einen hohen, normalen oder niederen Modulwert verleiht. So verleihen beispielsweise
im Handel erhältliche Ofenruße, unter geringer Abhängigkeit von den Ausgangsmaterialien,
aus welchen sie hergestellt sind, nach Einmischen in Naturkautschuk diesem üblicherweise
einen »normalen« 300%-Modulwert im Bereich von 112 bis 155 kg/em2 (1600 bis 2200
psi). Bei einigen synthetischen Kautschuken, beispielsweise SBR-1000, liegen die
entsprechenden »normalen« 300 %-Modulwerte in der Größenordnung von 85 bis 112 kg/cm2
(1200 bis 1600 psi). Jedoch dürften einige Fachleute diese Werte als hoch betrachten,
insbesondere bei der oberen Grenze der angegebenen Bereiche, je nach dem besonderen
Verwendungszweck für den gemischten Kautschuk. Für einen typischen Channelruß, wie
beispielsweise den leicht verarbeitbaren Channelruß, der für den Vergleich in der
weiter unten angegebenen Tabelle IB verwendet wurde, liegt der »normale« 300 %-Modulwert
bei Naturkautschuk in der Größenordnung von 85 bis 112 kg/cm2 (1200 bis 1600 psi),
und bei einigen synthetischen Kautschuken, beispielsweise SBR-1000, liegt er in
der Größenordnung von 56 bis 85 kg/cm2 (800 bis 1200 psi).
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Die erfindungsgemäß hergestellten Ofenruße zeichnen sich durch niedrigere
als normale Moduleigenschaften in Kautschuken aus, d. h., diese Ofenruße verleihen
Kautschuk Modulwerte, die niedriger sind, als sie normalerweise von einem Ofenruß,
der aus dem verwendeten Ausgangsmaterial hergestellt ist, zu erwarten wären. Das
Ausgangsmaterial kann so beschaffen sein, daß es ohne Anwendung der vorliegenden
Erfindung gewöhnlich einen Ruß mit hohem Modul ergäbe, oder das Ausgangsmaterial
kann so beschaffen sein, daß es normalerweise einen Ruß von normalem Modul liefert.
Es liegt auch im Erfindungsbereich, Ruße mit niedrigerem als normalem Modul aus
Beschickungen herzustellen, die üblicherweise einen Ruß ergeben, der gewöhnlich
als Ruß mit niederem Modul betrachtet wird. Auf jeden Fall zeichnet sich der erfindungsgemäß
hergestellte Ruß durch einen niedrigeren Modul in Kautschuk aus, als er aus der
verwendeten Beschickung zu erwarten wäre.
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Daher bedeutet in der vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen,
falls nichts anderes angegeben ist, der Ausdruck »niedrigerer als normaler Modul«,
wenn er auf einen Ofenruß angewendet wird, einen Ofenruß, der nach Einmischen in
Kautschuk diesem einen Modul verleiht, der niedriger ist, als er für einen aus der
besonderen verwendeten Beschikkung hergestellten Ruß zu erwarten wäre.
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Die Alkaliverbindung, die bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, kann irgendeins der Alkalimetalle Natrium, Kalium, Lithium, Rubidium,
Caesium oder Francium oder ein Gemisch davon sein. Die Alkalimetalle können auch
in elementarer Form angewendet werden, jedoch werden wegen der leichteren Handhabung
in der Regel deren anorganische oder organische Verbindungen vorgezogen.
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Die Alkaliverbindung kann in den Reaktionsabschnitt des Rußofens in
beliebiger Form, beispielsweise fest, flüssig oder dampfförmig eingeführt werden,
sie kann in einem Träger, wie beispielsweise Wasser oder anderen wäßrigen Medien,
organischen Medien einschließlich von Lösungsmitteln und dem Kohlenwasserstoffrohmaterial,
aus welchem der Ruß hergestellt werden soll, gelöst oder suspendiert oder in Dämpfen
oder Gasen wie der Verbrennungsluft oder den Brennstoffgasen, die im Ofen verbrannt
werden, um die zur thermischen oder pyrolytischen Zersetzung der Kohlenwasserstoffbeschickung
nötige Hitze zu liefern, suspendiert werden.
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Zu Beispielen anorganischer Alkaliverbindungen, die bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, gehören die Chloride, Sulfate,
Nitrate, Carbonate, Bromide und Jodide.
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Zu Beispielen organischer Alkaliverbindungen, die bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, gehören die Acetate, Naphthenate,
Oleate, Lanolate, Salze von organischen Säuren einschließlich von Fettsäuren und
die Metallalkyle.
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Die Menge der oben beschriebenen Alkaliverbindungen, die in den Reaktionsabschitt
des Rußherstellungsofens eingeführt wird; kann innerhalb ziemlich weiter Grenzen
schwanken, je nach der genauen Art der angewandten Rußbildungsreaktion, dem besonderen
verwendeten Alkali, den Eigenschaften des verwendeten Kohlenwasserstoffbeschickungsmaterials
und dem gewünschten Ausmaß an Qualitätsanpassung oder an Qualitätssteuerung, das
im erzeugten Ruß erwünscht ist. Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
wird nur ein Teil der gewünschten Qualitätssteuerung oder -anpassung, beispielsweise
die Herabsetzung des Moduls, durch Bildung des Rußes in Gegenwart dieser Alkaliverbindungen
bewirkt. Es ist bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die verwendete
Menge an Alkaliverbindungen immer geringer als diejenige, die normalerweise benutzt
würde, wenn die gesamte Qualitätssteuerung oder -anpassung durch Bildung des Rußes
in Gegenwart dieser Alkaliverbindungen bewirkt würde. Allgemein gesagt ist es gewöhnlich
erwünscht, eine Menge dieser Verbindungen zu verwenden, die zumindest etwa 25% jedoch
nicht mehr als etwa 75 % der erwünschten Qualitätssteuerung oder -anpassung bewirkt.
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Da das Alkalimetall selbst der wirksame Bestandteil in den Alkaliverbindungen
ist, gleichgültig, woran es gebunden ist, ist es zweckmäßiger, die bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Mengen als Metall selbst auszudrücken.
Bei Verwendung von Kalium oder einer kaliumhaltigen Verbindung liegt die verwendete
Menge im allgemeinen im Bereich von 1 bis 200, vorzugsweise 2 bis 100, insbesondere
5 bis 75 Gewichtsteilen Kalium pro Million Gewichtsteilen Kohlenwasserstoffbeschickung.
Es ist offensichtlich, daß diese angegebenen Zahlen entsprechend angepaßt werden,
wenn das Kalium in gebundener Form vorliegt. Wenn beispielsweise Kaliumchlorid verwendet
wird, das etwa 50 Gewichtsprozent Kalium enthält, dann würde der oben angegebene
Bereich bei 2 bis 400, vorzugsweise 4 bis 200, insbesondere 10 bis 150 Gewichtsteilen
pro Million liegen. Es wurde festgestellt, daß Kalium,
Rubidium,
Caesium und Franciuni. wirksamer sind als Natrium und Lithium. Beispielsweise wurde
festgestellt, daß Kalium etwa 10mal so wirksam ist als Natrium und etwa 20mal so
wirksam als Lithium. Wenn daher Natrium oder Lithium verwendet werden, so sollten
die oben angegebenen, auf Kalium bezogenen Bereiche entsprechend erhöht werden.
Die Bereiche, die alle Möglichkeiten für die Alkalimetalle einschließen, lägen demnach
von 1 bis 4000, vorzugsweise 2 bis 2000, insbesondere 5 bis 1500 Gewichtsteilen
Alkalimetall pro Million Gewichtsteilen Kohlenwasserstoffbeschickung.
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Bei der bisherigen Herstellung von Ofenrußen ist es erwünscht und
üblich, die Rußbildungsreaktion unmittelbar, nachdem der gebildete Ruß frei von
teerigem Material geworden ist, abzuschrecken, d. h., wenn der Ruß in dem im Handel
befinierten Sinn teerfrei geworden ist. Dies ist der Fall, wenn Proben des flockigen
Rußes, die vom Ofenabgas abgetrennt und gesammelt wurden, beispielsweise im Abscheider
21 der Zeichnung, einen Elektrophotometerwert von zumindest 80, vorzugsweise 85
oder mehr, insbesondere 90 oder mehr, vor dem Pelletisieren aufweisen.
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Bei der Durchführung des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Zeitspanne, welche der Ruß in dem Reaktionsabschnitt des Ofens unter Rußbildungsbedingungen
gehalten wird, länger, als sie notwendig ist, um einen teerfreien Ruß zu ergeben.
Bei der Bestimmung der Verweilzeit des Rußes im Reaktionsabschnitt des Ofens wird
die Verweilzeit bis zum Abschreckpunkt für die Herstellung eines teerfreien Rußes,
wie oben definiert, mit T1 bezeichnet. Bisher wird dies als normale Verweilzeit
betrachtet. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens jedoch wird die
Reaktion nicht an dem Punkt abgeschreckt, wo der Ruß teerfrei wird, sondern der
Ruß wird für eine längere Zeitspanne im Reaktionsabschnitt gehalten, was eine Gesamtverweilzeit
T2 ergibt. Daher kann hier die erhöhte Verweilzeit im Reaktionsabschnitt des Ofens
als ein Verhältnis R=T2lT1 ausgedrückt werden, wobei T2 gleich der Gesamtzeit bis
zum Abschrecken und T1 gleich der Zeit ist, in der beim Abschrecken ein teerfreier
Ruß erhalten wird. Gewöhnlich liegt der Wert für R zwischen 1,5 und 9, vorzugsweise
2 bis 6. Anders ausgedrückt, wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
der Ruß nach der Bildung 1,5- bis 9mal so lange unter Rußbildungsbedingungen im
Reaktionsabschnitt des Ofens belassen, wie zur Erzielung eines teerfreien Rußes
notwendig wäre. Durch diese Erhöhung der Verweilzeit des Rußes im Reaktionsabschnitt
des Ofens wird eine Änderung in den Härtungsmerkmalen des Rußes bewirkt.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die Anwendung irgendeiner
besonderen Art von Rußofen und/oder Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschränkt.
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F i g. 1 zeigt eine Form einer Vorrichtung, die bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden kann; F i g. 2 zeigt einen Querschnitt
längs der Linie 2-2 von F i g. 1.
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F i g. 1 zeigt in schematischer Form die allgemeine Konstruktion und
die allgemeine Form einer gegenwärtig bevorzugten Art von Rußofen und die dazugehörige
Vorrichtung, die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet
werden können. Der hier gezeigte Ofen ist allgemein als ein Ofen vom Vorverbrennungstyp
bekannt. In F i g. 1 ist eine Reaktionskammer oder ein Reaktionsabschnitt dargestellt,
der einen vorderen Teil 10 und einen hinteren Teil 10' aufweist sowie eine feuerfeste
Auskleidung 11, die aus hochfeuerfestem Material wie Sillimanit, Aluminiumoxyd
oder anderen, für diesen zweck geeigneten feuerfesten Materialien besteht. Eine
Stahlhülle 12, die ein Isoliermaterial 13 enthält, umgibt diese feuerfeste Auskleidung.
Der stromabwärts dem Ende zu gelegene Teil dieses Reaktionsabschnittes enthält einen
erweiterten Teil 10', der eine erhöhte Verweilzeit unter Rußbildungsbedingungen
ergeben soll, ohne die Länge dieses Reaktionsabschnittes übermäßig zu erhöhen. Es
ist nicht notwendig, daß dieses Endteil 10' einen vergrößerten Durchmesser hat,
wie dies gezeigt wird, es kann auch ein Ofen mit einem Reaktionsabschnitt der benötigten
größeren Länge und mit konstantem Durchmesser verwendet werden, falls dies gewünscht
ist. Bei einer Ausführungsform des hier gezeigten Ofens wies der am Anfang liegende
Teil 10 des Reaktionsabschnittes einen Innendurchmesser von 30,5 cm und eine Länge
von 3,35 m auf, und der am Ende liegende Teil 10' hatte einen Innendurchmesser
von 45,7 cm und eine Länge von 3,05 m. Der Ofen hätte auch so gebaut werden können,
daß er eine Gesamtlänge von 10,2 m bei 30,48 cm Innendurchmesser hätte. Die Verbrennungskammer
14 war 30,48 cm lang und hatte einen Durchmesser von 94 cm. Diese Dimensionen
sind lediglich als Beispiel angegeben und können wie alle Dimensionen bei der praktischen
Durchführung der Erfindung abgeändert werden. Wenn jedoch ein Ofen vom Vorverbrennungstyp
verwendet wird, sollte die Verbrennungskammer 14 einen größeren Durchmesser aufweisen
als der Reaktionsabschnitt 10.
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Dieser Abschnitt 14 mit größerem Durchmesser ist im wesentlichen eine
Verbrennungskammer, in welcher eine verbrennbare Mischung eines Gases, wie beispielsweise
eines Naturgases, aus den Leitungen 32 und eines sauerstoffhaltigen Gases, wie beipielsweise
Luft, von den Leitungen 33 verbrannt wird. Diese verbrennbare Mischung wird in die
Verbrennungskammer 14 durch ein Paar Einlässe 15 eingespritzt, die so angeordnet
sind, daß die Gase in diese Verbrennungskammer 14 in einer tangentialen Richtung
zu der zylindrischen Wand derselben eintreten (F i g. 2). Nach fortgesetztem Einspritzen
der verbrennbaren Mischung folgen die Flamme und die Verbrennungsprodukte einem
spiralförmigen Weg zur Achse der Verbrennungskammer 14. Wenn die Spirale kleiner
als der Durchmesser des Reaktionsabschnittes 10 wird, so ändert sich der Gasfiuß
von einer Spirale zu einer Schraube und, diesem letzteren Muster folgend, gelangen
die Gase in den Reaktionsabschnitt 10. Gewünschtenfalls kann ein flüssiger Brennstoff
durch die Leitung 32 an Stelle des gasförmigen Brennstoffes eingeführt werden.
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Kohlenwasserstoffgas oder -öl gelangt als Reaktionskomponente von
einer nicht gezeigten Quelle durch einen Vorerhitzer, der ebenfalls nicht gezeigt
ist, und endlich durch die Zufuhrleitung 16, die axial so angeordnet ist,
daß die dadurch eingeführte Beschickung axial durch den Ofen gelangt. Diese Beschickungsleitung16
wird von einer größeren Leitung 17 umgeben, die ein »Luftmantel« genannt wird. Die
Anordnung dieser Leitungen 16 und 17 ergibt einen
rignförmigen Zwischenraum,
durch welchen Luft, die von der Leitung 18 eingeführt wird, in den Ofen geleitet
werden soll. Luft, die durch diesen ringförmigen Zwischenraum gelangt, wird als
»Luftmantel« bezeichnet und soll das innere Ende der Beschickungsleitung 16 kühlen,
um die Abscheidung von Ruß darin zu verhindern. Die abströmenden Gase, die Ruß suspendiert
enthalten, gelangen vom Endteil 10'
des Reaktionsabschnittes durch die Leitung
19 in die Rußabscheidungsvorrichtung 21, die hier als Zyklon gezeigt ist, die jedoch
jede beliebige Art einer Vorrichtung zur Abtrennung von Feststoffen, wie beispielsweise
Ruß, von Gasen sein kann. Gase, von welchen der Ruß entfernt wurde, treten aus dieser
Abscheidungsvorrichtung 21 durch die Leitung 22 aus, und das Rußprodukt gelangt
durch die Auslaßleitung 23 je nach Wunsch zur Verwendung oder weiteren Behandlung.
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Entlang den Reaktionsabschnitten 10 und 10' sind eine Mehrzahl von
Einlaßleitungen 24, 25, 25', 26, 27 und 27' für eine Abschreckflüssigkeit vorgesehen.
Diese Einlaßleitungen sind für die Einführung einer Abschreckflüssigkeit, gewöhnlich
Wasser in flüssiger Phase, in den Reaktionsabschnitt vorgesehen, um die Gase des
Reaktionsgemisches rasch auf eine Temperatur unterhalb derjenigen abzuschrecken,
bei welcher die Rußbildung stattfindet, vorzugsweise auf eine Temperatur von unterhalb
etwa .1100° C. Die Abschreckeinlaßleitungen 26, 27 und 27' enthalten jeweils vier
solche Einlässe (drei sind gezeigt), die um 90° versetzt rings um den Umfang des
Abschnittes 10' angeordnet .sind. Die Abschreckeinlaßleitungen 24 und 25' weisen
jeweils zwei solche Einlässe auf, die 180° zueinander um den Umfang des Abschnittes
10 angeordnet .sind, während die Einlaßleitung 25 nur einen Einlaß aufweist. Es
kann jede behiebige Anzahl von Einlässen, die in jedem beliebigen geeigneten radialen
Muster angeordnet sind, angewandt werden. Es ist zweckmäßig, wenigstens zwei Einlässe
an jeder Stellung anzuordnen, um das Innere des Reaktionsabschnittes wirksamer abzuschirmen
und daher die Reaktion wirksamer abzuschrecken. Jeder dieser Einlässe ist mit einer
geeigneten Sprühdose (nicht gezeigt) am inneren Ende ausgestattet. Derartige Einlaßleitungen
für die Abschreckflüssigkeit können an jedem gewünschten Punkt längs des Reaktionsabschnittes
angeordnet sein. Der Ofen kann mit jeder gewünschten Zahl von derartigen Abschreckeinlaßleitungen,
die in jedem gewünschten Abstand angeordnet sind, ausgestattet sein. Wie nachfolgend
noch erläutert wird, hängt die besondere verwendete Einlaßleitung für das Abschrecken
vom Ausmaß der gewünschten Qualitätskontrolle oder -anpassung beim Ruß gemäß der
vorliegenden Erfindung ab.
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Bei der Durchführung der Erfindung kann die Alkaliverbindung in den
Reaktionsabschnitt des Ofens zusammen mit der Kohlenwasserstoffbeschickung in die
Leitung 16, mit der tangentialen Brennstoffmischung durch die Öffnung der Leitung
15 oder direkt in den Verbrennungsabschnitt 14 oder direkt in den Reaktionsabschnitt
10 des Ofens durch eine geeignete Leitung 28, die in F i g. 1 gezeigt ist, wie sie
zum Reaktionsabschnitt 10 führt, eingeführt werden. Wenn das alkalihaltige Material
als Alkaliverbindung in Form eines Pulvers oder auch als feinzerteiltes elementares
Metall verwendet wird, kann es in einer geeigneten Mischvorrichtung (nicht gezeigt)
einheitlich direkt in der Kohlenwasserstoffbeschickung gelöst, dispergiert oder
suspendiert werden, und die erhaltene Lösung, Dispersion oder Suspension kann zusammen
mit der Beschickung durch die Leitung 16 eingeführt werden. Dieser feinzerteilte
Feststoff kann auch in einem Träger dispergiert oder suspendiert werden, der dann
einheitlich in der Kohlenwasserstoffbeschickung durch Einführen durch Leitung 29
aus dem Vorratsgefäß 31 verteilt wird. Dieses Vorratsgefäß 31 kann auch zur Herstellung
von Lösungen von Alkaliverbindungen verwendet werden, die wasserlöslich sind oder
die in organischen Lösungsmitteln wie Alkoholen, Äthers, Aceton u. dgl. löslich
sind. Jedes geeignete Lösungsmittel kann für diesen Zweck verwendet werden. Diese
Lösungen können dann durch die Leitung 29 in die Beschickungsleitung 16 eingeführt
werden.
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Da die Alkaliverbindung normalerweise in verhältnismäßig niederen
Konzentrationen verwendet wird, ist es gewöhnlich vorteilhaft, sie in möglichst
verdünnter Form einzuführen, um die Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Zugabegeschwindigkeit
und eines gleichmäßigen Konzentrationsniveaus zu erleichtern. Daher wird es bevorzugt,
die Alkaliverbindung in Form von verdünnten wäßrigen Lösungen oder ähnlich verdünnten
organischen Lösungen oder in Form von organischen oder wäßrigen Emulsionen, die
einheitlich in der Kohlenwasserstoffbeschickung verteilt werden können, einzuführen.
Die bevorzugtesten Formen sind die wasserlöslichen Verbindungen oder Verbindungen,
die in organischen Lösungsmitteln oder direkt in der Kohlenwasserstoffbeschickung
löslich sind. Beispiele Eine Reihe von Versuchen wurde durchgeführt, bei welchen
ein vorerhitztes aromatisches Konzentratöl axial in einen Rußofen eingeführt wurde,
der im wesentlichen gleich dem in den Zeichnungen gezeigten war und die oben angegebenen
Dimensionen aufwies.
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Bei all den in diesen Beispielen durchgeführten Versuchen wurden die
Betriebsbedingungen zu Vergleichszwecken weitgehendst gleichgehalten. Bei allen
Versuchen betrug die tangentiale Luftgeschwindigkeit 6,37 - 106 m3/Std., die tangentiale
Gasgeschwindigkeit betrug 0,425 - 10s m3/Std., und die Luftgeschwindigkeit im Mantel
betrug 1,13 - 105 m3/Std. Die bei den Versuchen verwendeten aromatischen Konzentatöle
waren gewöhnliche handelsübliche Beschickungen, die in bekannter Weise durch Extraktion
von Kreislaufölen mit flüssigem Schwefeldioxyd, die bei der katalytischen Crackung
von Gasöfen erhalten waren, hergestellt waren. Diese Öle hatten die in der Tabelle
IA angegebenen Eigenschaften.
Tabelle IA |
Ölbeschickungen |
Eigenschaften Charge |
A I B |
Spezifisches Gewicht ° API .... 11,0 10,8 |
Vakuumdestillation, ° C, |
bei 760 mm Hg, erster Tropfen 243 240 |
50/0 ..................... 292 290 |
100/0 ..................... 308 311 |
Tabelle I A (Fortsetzung) |
Eigenschaften |
A Charge |
I B |
20% ...................... 321 325 |
30% ...................... 338 342 |
40% ..................... 349 353 |
50% ..................... 361 365 |
60% ..................... 377 374 |
10% ..................... 404 391 |
80% ..................... 438 419 |
901/o . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464(821)/o)
487 |
BMCI ...................... 90,4 90,5 |
Viskosität |
SUS bei 38°C . . . . . . . . . . . . . 81,9 75,7 |
S.US bei 99° C . . . . . . . . . . . . 37,6 35,1 |
.Kohlenstoff, Gewichtsprozent 88,8 89,1 |
Wasserstoff, Gewichtsprozent 9,5 9,5 |
Schwefel, Gewichtsprozent . . 1,29 1,25 |
Kohlerückstand |
(Bodensatz beim Pressen), |
Gewichtsprozent ........ 1,61 1,00 |
BS&W, Volumprozent ...... 0,17 0,06 |
Tropfpunkt, ° C . . . . . . . . . . . 7,2 7,2 |
Bei Vergleichsversuchen wurde Ruß bei Abwesenheit von irgendeinem zugesetzten Material,
das eine Alkaliverbindung enthielt und ohne Erhöhung der Verweilzeit über dasjenige
Maß hinaus, das zur Erzielung eines teerfreien Rußes (90 Photelometer bei diesen
Beispielen) notwendig ist, hergestellt. Bei anderen Vergleichswerten wurde Ruß in
Gegenwart einer Alkaliverbindung, jedoch wieder ohne Verlängerung der Verweilzeit
über das zur Erzielung eines teerfreien Rußes notwendige Maß hinaus erzeugt. Bei
anderen Versuchen wurde die Alkaliverbindung weggelassen; doch die Verweilzeit des
Rußes im Reaktionsabschnitt des Ofens wurde über die zur Erzielung eines teerfreien
Rußes benötigte Zeit hinaus verlängert. Bei weiteren Versuchen wurde erfindungsgemäß
Ruß in Gegenwart einer Alkaliverbindung hergestellt und dann einer verlängerten
Verweilzeit über die zur Erzielung eines teerfreien Rußes hinaus benötigte Zeit
unterworfen. Die noch nicht angegebenen Betriebsbedingungen, die Ausbeuten an Ruß
und die Prüfungen der erzielten Ruße sind in der nachfolgenden Tabelle IB angegeben.
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Proben dieser Ruße wurden mit Naturkautschuk gemäß ASTM D-1419-58T
zu einer Reihe von Kautschukmischungen gemischt. Das bei der Herstellung dieser
Kautschukmischungen verwendete Mischrezept war wie folgt:
Nr. 1 Smoked Sheet . . . . . . . . . . . . . 100 |
Ruß ........................... 40 |
Stearinsäure .................... 3 |
Zinkoxyd .. ................... 5 |
Benzthiazyldisulfid ............... 0,6 |
Schwefel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,5 |
Diese Kautschukmischungen wurden jeweils zu einem fertigen Kautschuk durch 30minutiges
Härten bei 145° C gehärtet. Die gehärteten Kautschukmischungen wurden gemäß Standard-Kautschukprüfverfahren,
wie dies nachfolgend angegeben ist, untersucht. Die Ergebnisse der Prüfungen dieser
gehärteten Kautschukmischungen sind auch in der anschließenden Tabelle IB angegeben.
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Zu Vergleichszwecken wurde eine Probe eines im Handel erhältlichen
leicht verarbeitbaren Channelrußes in eine Probe des gleichen Naturkautschukes,
wie er zur Herstellung der Kautschukmischungen unter Verwendung der Versuchsruße
aus den oben beschriebenen Beispielen erhalten wurde, eingemischt. Die diesen Channelruß
enthaltende Kautschukmischung wurde auf die gleiche Weise wie die anderen Kautschukmassen
gehärtet und geprüft.
Tabelle IB |
Herstellung von Ruß |
i 2 4- |
Öl-Charge |
Chargen-Nr. .............. ... ......... A A B A |
zugesetzter KC1-Gehalt, ppm (mg/kg) . . . . . . . . . 0 50
0 50 |
Ofenbetriebsbedingungen |
Ölbeschickungsgeschwindigkeit, 1/h . . .. ..... . . 947 948
946 945 |
Ölvorwärmtemperatur, ° C . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 416 413 416 413 |
Länge des Reaktionsabschnittes, m . . . . . . . . . . . 1,34
1,34 3,35 -I-1,83 * 3,35 -i- 1,83 |
Verhältnis der Verweilzeiten T2/T, . . . . . . . . . . .
1,0 1,0 5,6 5,6 |
Rußprodukt |
Ausbeute, g/1............................... 395 385 398 396 |
Photelometerwert .. . ... .. . . . ... .. . .. .. .. . 90 90
100 100 |
N2 Oberfläche, m2/g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . 118,7 121,4 150,2 145,2 |
Ölabsorption, cm2/g ......................... 1,33 0,96 1,50
0,92 |
pH ........................................ 9,85 9,85 9,7 8,8 |
Bewertung des Rußes im Kautschuk |
Mooney-Wert M1-4 nach Mischen bei 100°C 75,2 74,2 73,8 75,6 |
300% Modul, kg/cm2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 129 103 115 81 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . 299 328 309 321 |
Dehnung, 0/0 ............................... 520 590 580 620 |
Vernetzung 1) - 104, Mol/cms . . . . . . . . . . . . . . .
. . 1,60 1,51 1,46 1,34 |
* 3,35 m des stromaufwärts liegenden Teils 10 plus 1,83
m des stromabwärts liegenden Teils 10' (s. F i g. 1). |
Tabelle IB (Fortsetzung) |
EPC |
Chan- |
5 6 7 8 nel- |
ruß |
Öl-Charge |
Chargen-Nr. .............................. B B A A |
zugesetzter KC1-Gehalt, ppm (mg/kg) . . . . . . . . 0 0 15
150 |
Ofenbetri.ebsbedingungen |
Ölbeschickungsgeschwindigkeit, 1/h ........... 796,5 665 948
957 |
Ölvorwärmtemperatur, ° C . . . . . . . . . . . . . . . . .
416 416 416 416 |
Länge des Reaktionsabschnittes, m . . . . . . . . . . . 3,35
-h 1,83 "` 3,35 -!-1,83 1` 3,35 + 1,83 @` 1,22 |
Verhältnis der Verweilzeiten T2/T1 . . . . . . . . . .
8,1 12,2 5,6 1-h |
Rußprodukt |
Ausbeute, g/1.............................. 337 276 383 407 |
Photelometerwert .... .... .. .. . . .. . . . ........ 100
100 100 94 100 |
N2 Oberfläche, m2/g . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 192,2 266,5 148,5 125,4 114,0 |
Ölabsorption, cm3/g .. .. . . . . . . . . . . .. . . . . .
. . . 1,42 1,41 1,08 0,85 0,9 |
PH ..........:........ .....:............ 8,9 7,1 9,5 9,5 4,5 |
Bewertung des Rußes im Kautschuk |
Mooney-Wert M1-4 nach Mischen bei 100° C 76,8 79,8 77,0 77,2
79,2 |
300% Modul, kg/cm2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 100 80 1 93 80 89 |
Zugfestigkeit, kg/cm2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . 300 293 303 421 304 |
Dehnung, % ..............................: 590 620 600 610
620 |
Vernetzung 1-) - 104, Mol/cm3 . . . . . . . . . . .
. . . . . 1,23 0,94 1,42 1,45 1,25 |
3,35 m des stromaufwärts liegenden Teils 10 plus 1,83 m des
stromabwärts liegenden Teils 10' (s. F i g.1). |
In Tabelle I-B wurden die angegebenen Verhältnisse der Verweilzeiten wie folgt bestimmt.
Bei den Versuchen 1 und 2 war der Einlaß für das zum Abschrecken dienende Wasser
1,34 m vom Einlaßende des Reaktionsabschhittes 10 entfernt. Da der Ruß aus diesen
Versuchen einen Photelometerwert von 90 hatte, sind T1 und T2 beidesmal gleich und
das Verhältnis R=T2/T1=1,0.
-
Bein Versuch 8 war der Einlaß für das zum Abschrecken verwendete Wasser
1,22 m vom Einlaßende des Reaktionsabschnittes 10 entfernt. Daher ist T2=4,0. Das
Rußprodukt hatte einen Photelometerwert von 94, was zeigt, daß T1 etwas weniger
als 4 und T2lT1 größer als 1 war. Da jedoch T1 in diesem Versuch nicht bestimmt
wurde, wird T2lT1 als etwas größer als 1 (1-I-) angegeben.
-
Bei den Versuchen 3, 4 und 7 war der Einlaß für das zum Abschrecken
dienende Wasser 1,83 m vom Eingang zum stromabwärts liegenden Teil 10' des
Reaktionsabschnittes angeordnet: Da der stromabwärts liegende Abschnitt 10' des
Reaktionsabschnittes 45,7 cm Innendurchmesser hatte im Vergleich zu 30,5 cm für
den stromaufwärts liegenden Teil 10 des Reaktionsschnittes, entsprechen 30,5
cm (1 Fuß) des stromabwärts liegenden Teils 10' des Reaktionsabschnittes
69 cm (2,25 Fuß) des stromaufwärts liegenden Teiles 10 des Reaktionsabschnittes.
Daher ist die gesamte wirksame Länge des Reaktionsabschnittes bis zur Einlaßstelle
für das Abschreckwasser 3,35 m des stromaufwärts gelegenen Teiles 10 plus 4,11 m
des stromabwärts gelegenen Teiles 10'
oder insgesamt 7,47 m. Aus den Versuchen
1 und 2 war bekannt, daß 1;34 m des Reaktionsabschnittes notwendig waren, um einen
Ruß zu ergeben, der einen Photelometerwert von 90 hat. Daher ist das Verhältnis
R für die Versuche 3, 4 und 7 gleich R = T2/T1= 24,5/4,38 bzw. 7,47/1,34 = 5,6.
-
Bei den obigen Versuchen war der Vergleich der Verweilzeiten auf das
Volumen des Reaktionsabschnittes bezogen. Dies ist möglich, da bei all diesen Versuchen
die Mengen an Gas und Luft, die in den Ofen eingeführt wurden, gleich waren und
die axiale Ölbeschickung im wesentlichen die gleiche war. Jedoch können die Verweilzeiten
im Reaktionsgefäß auf zweierlei Weise abgeändert werden: Erstens durch Änderung
des Volumens des Reaktionsabschnittes, d. h. durch Bewegen der Einlaßstelle für
das Abschreckwasser, und zweitens durch Änderung des Verhältnisses von Luft zu Ölbeschickung.
Bei den Versuchen 5 und 6 wurde die Verweilzeit im Reaktionsabschnitt erhöht, indem
die Ölbeschickungsgeschwindigkeit herabgesetzt wurde. Der Einlaß für das Abschreckwasser
lag an der gleichen Stelle wie in den Versuchen 3, 4 und 7, was das gleiche Volumen
für den Reaktionsabschnitt ergab. Aus vorherigen Versuchen und aus Erfahrung mit
der bei diesen Versuchen verwendeten aromatischen Ölbeschickung wurde geschätzt,
daß die zur Erzielung eines Rußes vom Photelometerwert 90 notwendige Länge des Reaktionsabschnittes
für den Versuch 5 91 cm und für den Versuch 6 60 cm betrug. Daher ergeben sich,
bei derselben Berechnung für das Verhältnis R wie oben für den Versuch 5, ein R
= T2/T1 =24,5/3 bzw. 7,47/0,91=8,1 und für Versuch 6 R=T2/T1=24,5/2 bzw. 7,47/0,60=12,2.
-
Beim Vergleich der in Tabelle I B angeführten Ruße aus den Versuchen
1, 2 und 8 mit dem leicht verarbeitbaren Channelruß, der als Kontrolle verwendet
wurde, ergibt sich, daß man 150 ppm (mg/kg) KCl zu der Kohlenwasserstoffbeschickung
zugeben muß, um einen Ruß zu erhalten, der in Kautschuk Eigenschaften hat, die mit
Channelruß vergleichbar sind. Jedoch war der Ofenruß aus dem Versuch 8 hart in den
Kautschuk einzuarbeiten und erforderte einen übermäßigen Kraftbedarf, um ihn dem
Kautschuk einzuverleiben.
Im Gegensatz dazu ergibt der Vergleich
zwischen dem Ruß aus Versuch 4 und dem Ruß aus den Versuchen 2 und 8, daß bei Verwendung
von nur 50 ppm (mg/kg) an Kaliumchlorid, d. h. eines Teils der im Versuch 8 verwendeten
Menge, und durch Anwendung einer weiteren Qualitätskontrolle oder Abänderung des
Rußes durch Erhöhen der Verweilzeit im Reaktionsabschnitt gemäß der vorliegenden
Erfindung, Ruß erhalten wird, der in Kautschuk vergleichbare Eigenschaften mit dem
leicht verarbeitbaren Channelruß hat. Außerdem war der Ruß aus diesem Versuch 4
leicht zu verarbeiten oder in den Kautschuk einzuarbeiten. Auch der Versuch 7 wurde
unter Verwendung von nur 15 ppm (mg/kg) Kaliumchlorid gemäß der Erfindung durchgeführt
und zeigt, daß bei einer Verweilzeit im Reaktionsgefäß von 5,6mal derjenigen Zeit,
die zur Erzielung eines Rußes vom Photelometerwert 90 notwendig ist, etwa zwischen
15 und 20, vorzugsweise etwa 25 ppm (mg/kg) an Kaliumchlorid notwendig wären, um
einen Ruß zu ergeben, der im wesentlichen den gleichen Modulwert wie der leicht
verarbeitbare Channelruß hat.
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Wenn man den Versuch 3 in den Vergleich der obigen Versuche mit einbezieht,
ergibt sich, daß die Zunahme der Verweilzeit allein keinen Ruß ergibt, der in Kautschuk
Eigenschaften aufweist, die mit denjenigen des leicht verarbeitbaren Channelrußes
vergleichbar sind, wenn nicht die Verweilzeit auf eine untragbare Länge vergrößert
wird. Die Versuche 5 und 6 wurden durchgeführt, um lediglich die Wirkung der erhöhten
Verweilzeit zu zeigen. Bei diesen Versuchen wurde die Verweilzeit im Reaktionsabschnitt
erhöht, indem die Ölbeschickungsgeschwindigkeit herabgesetzt wurde. Im Versuch 5
erniedrigt sich die Ausbeute auf 337 g Ruß pro Liter Ölbeschickung, und in Versuch
6 erniedrigt sich die Ausbeute auf 276 g Ruß pro Liter Öl, was zeigt, daß eine Qualitätskontrolle
oder Abänderung der Bußeigenschaften im Kautschuk lediglich durch Erhöhung der Verweilzeit
praktisch nicht durchführbar ist.
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Die oben beschriebenen aromatischen Konzentratöle des Beispiels stellen
ein gegenwärtig bevorzugtes Beschickungsmaterial für die Verwendung bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung dar. Jedoch können zu üblichen aromatischen Ölen, die
bei der Herstellung von Ofenrußen verwendet werden, auch andere Öle als Extraktöle
gehören, die durch Extraktion von Kreislaufölen mit flüssigem Schwefeldioxyd erzeugt
sind. Typische Eigenschaften von gewöhnlichen aromatischen Ölen sind: Siedebereich
204 bis 538° C, BMCI 75 bis 130 und eine API-Schwere von etwa 0 bis 20°.
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Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung solcher aromatischer Konzentratöle
beschränkt. Andere Öle, wie beispielsweise Kerosin, Kohlenwasserstoffe im Siedebereich
der Benzine, schwere oder leichte Naphthas oder Öle, die selbst schwerer als Kreislaufgasöle
sind, können verwendet werden. Zu derartigen Kohlenwasserstoffmaterialien gehören
Naturgas, und zwar entweder Trockengas, nasses oder rohes Naturgas, wie es aus einer
Gasquelle kommt, oder Gas aus Benzinextraktionsanlagen oder Raffinerierückstandsgas.
Auch Kohlenwasserstoffe, die schwerer als diese Gase sind, können als Beschickung
verwendet werden, beispielsweise Butan, Pentan od. dgl. Ganz allgemein gesagt, können
fast alle Kohlenwasserstoffe als Beschickung bei diesem Verfahren verwendet werden.
Die Beschickung kann als Flüssigkeit durch eine Düse oder einen Zerstäuber eingeführt
werden, jedoch ist es bevorzugt, mit einer Beschickung zu arbeiten, die als Dampf
eingespritzt wird. Kohlenwasserstoffe aus anderen Quellen als Erdöl sind ebenfalls
brauchbar, beispielsweise Niedertemperatur-Kohlengas, Kohlenteerdestillate, Bitumengase
und -destillate. Diese Beschickungen können praktisch jede Art von Kohlenwasserstoffverbindung
enthalten, beispielsweise gesättigte oder nicht gesättigte Kohlenwasserstoffe, Paraffine,
Olefine, Aromaten, Naphthene oder irgendwelche andere Kohlenwasserstoffe, die zur
Verfügung stehen.
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Obwohl keinerlei Festlegung auf irgendeine Theorie vorgenommen werden
soll, wird doch gegenwärtig angenommen, daß die Wirkung des Alkalizusatzes für die
Abnahme der Moduleigenschaften des Rußes auf irgendeine Abänderung der Rußbildungsreaktion
selbst zurückzuführen ist, die bewirkt, daß der Zusatz in oder auf dem Ruß zurückgehalten
wird. Es wurde festgestellt, daß diese Zusätze während der Rußbildungsreaktion vorliegen
müssen. Die Einführung dieser Zusätze am stromabwärts liegenden Ende der Reaktionszone
ergibt wenig, wenn überhaupt irgendeine Wirkung auf den Ruß. Es wird jetzt angenommen,
daß die Wirkung des Zusatzes auf irgendeine noch nicht genau bekannte Weise auf
das Vorliegen der Alkaliionen im Reaktionsabschnitt des Ofens während der Bildung
des Rußes zurückzuführen ist. Es wurde festgestellt, daß bei anorganischen Verbindungen
die Art des anionischen Teils oder bei organischen Verbindungen die Art des organischen
Teils nur in zweiter Linie wichtig ist. Daher scheint das Alkali selbst in irgendeiner
aktiven Form während der Bildung des Rußes der erfindungsgemäß aktive Zusatz zu
sein.
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Ähnlich ist auch die Wirkung der Zunahme der Verweilzeit, wenn diese
in Verbindung mit der Bildung des Ofenrußes in Gegenwart einer Alkaliverbindung
gemäß der vorliegenden Erfindung vorgenommen wird, nicht völlig geklärt. Es kann
möglich sein, daß das Vorliegen des Alkalis in ionischer oder irgendeiner anderen
Form die Wirkung der Kohlendioxyd- und Wasserdämpfe in den Verbrennungsgasen auf
den Ruß katalysiert und daher die Häitungseigenschaften dieses Rußes ändert. Auf
jeden Fall zeigt ein Vergleich der Versuche 2, 3 und 4 mit dem Versuch 1, daß die
vereinigte Wirkung der zwei Hauptmerkmale der vorliegenden Erfindung auf die Moduleigenschaften
in Versuch 4, wo beide Merkmale angewandt wurden, größer ist als die Summe der Wirkung
dieser Stufen, wenn sie einzeln in den Versuchen 2 und 3 angewandt wurden.
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Der angeführte BMCI-Bezugsindex ist ein vom United States Bureau of
Mines ausgearbeiteter Bezugsindex, der für die Benennung der aromatischen Natur
eines Öls verwendet wird. Ein höherer numerischer Wert bezeichnet ein aromatischeres
Öl. Der Index wird mittels der Formel
berechnet, worin C.1. = Bureau of Mines correlation index, K = Durchschnittlicher
Siedepunkt (° K) und G =spezifisches Gewicht bei 60° F/60° F bzw. 15,60 C/15,60
C bedeutet.
Die Ölabsorption wird gemessen, indem Öl tropfenweise
zu einer Probe von 1 g Ruß auf einem Mischstein oder einer Glasplatte zugesetzt
wird. Nach jeder Zugabe wird das Öl gründlich mit der Spatel unter Anwendung von
mäßigem Druck eingearbeitet. Es bilden sich kleine Kügelchen, die bei Zugabe von
mehr Öl allmählich größer werden. Der Endpunkt, dem man sich bei Zugabe von jeweils
nur einem Tropfen Öl nähert, ist erreicht, wenn sich eine einzige Kugel von steifer
Paste gebildet hat. Die Ergebnisse werden als Kubikzentimeter Öl pro Gramm Ruß wiedergegeben
oder in Gallon Öl pro 1001bs. Ruß bzw. Liter Öl pro 100 kg Ruß umgerechnet.
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Der Photelometertest ist ein Maß des Teergehaltes und daher ein Maß
der Qualität des Rußes. Der Teergehalt des Rußes wird bestimmt, indem 2 g Ruß mit
50 m3 Chloroform gemischt werden, die Mischung gekocht und filtriert wird und der
Prozentsatz an Lichtdurchlässigkeit des Filtrates im Vergleich mit der Durchlässigkeit
einer Blindprobe Chloroform gemessen wird. Der Vergleich wird vorzugsweise mit einem
photoelektrischen Kolorimeter, wie beispielsweise einem Lumerton-Kolorimeter, bei
einer Wellenlänge von 440 m#x, einer Lichtintensität von 20 und einer Zellenlänge
von 1 cm durchgeführt. Ein teerfreier Ruß wird willkürlich als ein solcher definiert,
der bei der Untersuchung von Proben, die nach dem Kömen genommen wurden, eine Durchlässigkeit
von mehr als 85a/o nach diesem Verfahren zeigt. Das Körnen des flockigen Rußes (nicht
beschrieben) nach den herkömmlichen Verfahren erhöht die Photelometerzahl um fünf
Punkte oder mehr, beispielsweise von 80 auf 85. Manchmal wird Aceton an Stelle von
Chloroform bei der Prüfung verwendet. Die Prozentdurchlässigkeit, die 85% mit Chloroform
entspricht, liegt bei Aceton bei etwa 92'%. Das ursprüngliche Aceton oder Chloroform,
das für den Versuch verwendet wird, sollte praktisch farblos sein. Wenn der Ausdruck
»Photelometer« ohne Nennung des Lösungsmittels verwendet wird, dann ist das üblicherweise
verwendete Lösungsmittel Chloroform angewandt.
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In den obigen Tabellen bedeutet der Ausdruck »300% Modul, kg/cm2«
den Zug in kg/cm2 beim Zugtest, wenn ein Prüfstück des vulkanisierten Kautschuks
auf 300'% der Länge des ursprünglichen Prüfstückes gedehnt wurde. Der Ausdruck »Zugfestigkeit,
kg/cm2« bedeutet die kg/cm2 Zug beim Zerreißen oder Brechen des Prüfstückes, das
dem obenerwähnten 300°/o-Modultest unterworfen wird. Der Ausdruck »Dehnung« bedeutet
die Dehnung oder Verlängerung beim Brechen. Alle die genannten Prüfungen wurden
gemäß ASTM D 412-51 T durchgeführt, und zwar, falls nichts anderes angegeben ist,
bei 26,7° C.
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Die »Vernetzung« wird aus dem reziproken Quellungsvolumen und dem
Gleichgewichtsmodul bestimmt, wie von P. J. F 1 o r y, J. R eh n e r jr., Journal
of Chemical Physics, 11, S. 521 (1943), und P. J. F 1 o r y , Journal of Chemical
Physics, 18, S. 108 (1950), beschrieben.
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Der »Mooney-Wert ML-4 nach Mischen bei 100° C bzw. 212° F« wird gemäß
ASTM D-927-57T unter Verwendung eines Mooney-Viskosimeters mit großem Rotor, 4 Minuten,
bestimmt, falls nichts anderes angegeben ist.
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Die Erfindung ist nicht auf irgendwelche besondederen Betriebsbedingungen
des Ofens beschränkt. Alle geeigneten Bedingungen können verwendet werden. Im allgemeinen
liegt die Temperatur im Verbrennungsabschnitt zwischen 1260 und etwa 1700° C, und
die Temperatur im Reaktionsabschnitt liegt im Bereich von 1370 bis 1650° C. Das
Volumenverhältnis von tangentialer Luft zu tangentialem Gas liegt im Bereich von
6,6 bis 20, und die Ölvorwärmtemperatur liegt im Bereich von 150 bis 455° C, je
nachdem, ob das Öl als Flüssigkeit oder als Dampf eingeführt wird. Jedoch können
auch andere zweckmäßige Arbeitsbedingungen außerhalb dieser Bereiche bei der Herstellung
von besonderen Rußen mit besonderen Eigenschaften angewandt werden.
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Zwar wurde die vorliegende Erfindung unter besonderem Hinweis auf
die Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Ruße in Naturkautschuk beschrieben,
jedoch ist die Erfindung selbstverständlich nicht darauf beschränkt. Erfindungsgemäß
hergestellte Ruße können ebenso in verschiedene synthetische Kautschuke eingearbeitet
werden.