DE2607622A1

DE2607622A1 - Verfahren zum schaltfehlerschutz in schaltanlagen

Info

Publication number: DE2607622A1
Application number: DE19762607622
Authority: DE
Inventors: Dietrich Dipl Ing Lotze; Bernd Ing Grad Rempt; Walter Wolfgarten
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1976-02-25
Filing date: 1976-02-25
Publication date: 1977-09-01
Also published as: CH595003A5

Description

"Verfahren zum Schaltfehlerschutz in Schaltanlagen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zui Schaltfehlerschutz in Schaltanlagen und findet Anwendung bei Hoch- und Mittelspannungsschaltanlagen, so beispielsweise bei Freiluftanlagen und SF6-Arlagen.
Für einen Schutz von Schaltanlagen aror Fehlbedienungen besteht die Forderung, daß bestimmte Schalter bei bestimmten Anlage-Zuständen nicht betätigt werden dürfen. Beispielsweise darf ein Trennschalter nicht unter Last geschaltet werden.
Fehlbedienungen können aber nicht nur durch fehlerhafte Handlungen des Bedienungspersonals erfolgen sondern auch durch fehlerhafte Übermittlung des Schaltanlagenzustandes, hervorgerufen durch Störungen auf der Übertragungsstrecke Bekannt ist (DT-AS 1 665 639), den Zustand einer Schaltanlage durch elektrische Kontakte zu erfassen. Aus den Kontakten wird eine Verriegelungseinrichtung zusammengeschaitet, die dann jeweils die Freigabe oder die Verriegelung für die einzelnen Schalter bewirkt. Der erhöhte Aufwand durch die Mechanik ist hierbei hinderlich.
Nachteilig ist weiter, daß fur jede Schaltanlage die jeweilige Verriegelungsbedingung zusammengestellt werden muß, daß eine individuelle Tabelle für die einzelnen Verriegellmgen erforderlich wird und daß eine Zusammenschaltung über nicht normierte Kabelbäume erfolgt. Bei geringen Abweichungen von dem Normalzustand einer Standardanlage müssen daher stets planerische Änderungen vorgenommen werden.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, unzulässige Schalthandlungen in Schaltanlagen auf eine einfache Art zu verhindern.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Schaltanlage durch ein Modell derart nachgebildet wird, daß das Modell die gleichen für den Schutz wichtigen Eigenschaften hat und den gleichen Zustand einnimmt, wie die zu schützende Schaltanlage, und daß jede Schalthandlung der Schaltanlage zuerst im Modell ausgeführt wird, wobei geeignete Elemente erkenrntn und melden, ob die Schalthandlung unzulässig ist, und4m Falle der Zulässigkeit die handlung in der Schaltanlage ausgeführt wird. Das Modell bildet alle Schalter und Verbindungen der Schaltanlage elektrisch nach, im Modell angeordnete unterschiedliche Quellenbaugruppen stellen die möglichen Einspeisepunkte der Schaltanlage dar, und eine Auswertbaugruppe erkennt die Zu- oder Unzulässigkeit der Schaltanlage. Die Auswertbaugruppe des Modells ist entweder am nachgebildeten Schaltelement oder an der Quellenbaugruppe angeordnet.
Da das Modell ein naturgetreues Abbild der zu schützenden Schaltanlage ist, können alle hochlastigen Schalter beispielsweise mit einfachen Relaiskontakten im Niederspannungsbere-'.'ch nachgebildet werden. Die Vielzahl zusätzlicher Verriegelungskontakte der Schaltanlage kann in vorteilhafter Weise beim Modell entfallen, weil alle Schalthandlungen auf der ungefährlichen Niederspannungsseite des Modells einfach durchgefahren werden und eventuell auftretende Fehler keinen Schaden anrichten können. Bei nichtstandardisierten Anlagen wird der Aufwand für den Schaltfehlerschutz gemäß dem erfinderischen Verfahren bedeutend geringer, die Planung der Verriegelung entfällt uy-id die l:nbetriebnahme und Wartung kann durch elne Hilfskraft vorgenommen werden. Da Verriegelungseinrichtungen beim Modell nicht erforderlich sind, entsteht eine erhebliche finanzielZe Einsparung.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
In einem Modell sind alle Zu-, Ableitungen und Hochspannungsschalter entsprechend der Schaltanlage nachgebildet. Jeden Hochspannungsschaltgerät in der Schaltanlage entspricht also ein Kontakt im Modell. Die Kontakte können mechanisch (Relais) oder elektronisch (Halbleiterbauelement) ausgeführt sein.
über Sammelschienen SS1 und 552 bzw. Umgehungsschiene US sind die Kontakte mit einer Quellenbaugruppe 1 bzw. einer Auswertebaugruppe 2 verbunden. Die Baugruppe 1 stellt die Einspeisung bzw. Verbraucher (TransSormatoren und Freileitungen) dar.
Weiter Quellen- bzw. Auswertebaugruppen sind je nach Anzahl der Abzweige bzw. Kontakte vorhanden. Alle Quellenbaugruppen haben hinsichtlich ihrer Quellendaten unterschiedliche Werte, vorzugsweise in der Spannung, Frequenz oder Impulsform. Die Kontakte TS bilden die Trenner bzw. Erder und die Kontakte LS die Leistungsschalter der Schaltanlage nach. Die Quellen-bzw. Auswertebaugruppe 1, 2 ist über Signalleitungen mit der nicht dargestellten Schaltanlage verbunde.
Die Auswertung der Schalthandlung erfolgt im Ausführungsbeispiel gemäß der dargestellten Art zentral in der Auswertegruppe 2. In diesem Fall kann das Kriterium für die Unzulässigkeit der Schalthandlung eine änderung Ler Signale an einer der Quellen sein. Bei einer dezentralisiertell Ausführung ist an jedem Eontakt des Modells eine Auswerteeinrichtung angeordnet. Eine Auswerteinrichtung kann beispielsweise aus einem Widers-tand bestehen, an dem bei geöffnetem Kontakt ein Spannungsabfall entsteht.
Beim Betätigen eines Schaltbefehls durch die Bedienungsperson wird der Befehl zuerst auf das Modell gegeben, beispielsweise auf den Trenner TS. Der Kontakt des Trenners TS schließt, und in der Quellen- und Auswertebaugruppe 1, 2 wird jetzt festgestellt, ob die Schalthandlung zulässig ist. Eine Mitteilung über die Zulässigkeit bzw. Unzulässigkeit kann zusätzlich durch optische, akustische oder andere Melder erfolgen. Bei Zulässigkeit wird ueber das Verknüpfungsglied 3 der Trennerbefehl freigegeben, in die "große" Schaltanlage geschickt und hier sofort ausgeführt.
Da für die Betätigung eines Leistungsschalters 1,5 andere Bedingungen gefordert werden, ist hierfür das Verknüpfungsglied 4 vorgesehen.
L e e r s e i t e

Claims

Patentansprüche Verfahren zum Scha-ltfehlerschutz in Schaltanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltanlage durch ei.n Modell derart nachgebildet wird, daß das Modell die gleichen Sür den Schutz wichtigen Eigenschaften hat und den gleichen zustand einninimt, wie die zu schützende Schaltanlage, und daß ede Schalthandlurig der Schaltanlage zuerst im Modell ausgeführt wird, wobei geeignete Elemente erkennen und melden, ob die Schalthandlung unzulässig ist und Falle der Zulässigkeit die Handlung in der Schaltanlage ausgefWnrt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Modell alle Schalter und Verbindungen der Schaltanlage elektrisch nachbildet, daß im Modell angeordnete unterschiedliche Quellenbaugruppen die möglichen Einspeisepunkte der Schaltanlage darstellen und daß eine Auswertbaugruppe die Zu- oder Unzulässigkeit der Schalt anlage erkennt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertbaugruppe des Modells entweder am nachgebildeten Schaltelement oder an der Quellenbaugruppe angeordnet ist.