DE2606792C3 - Verfahren zur Herstellung von agglomerierten Vanadinsuboxiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von agglomerierten VanadinsuboxidenInfo
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Description
Aus der AT-PS 2 76 296 ist es bekannt, reines «•taubförmiges Vanadintrioxid V2O1 aus Ammoniummctavanadat
NH4VO1 in technischem Maßstab herzustellen.
Nach diesem Verfahren wird Ammoniummctavanadat durch eine Reaktionszone geführt, die auf eine
Temperatur zwischen 580 und 9500C erhitz! wird. Der
Reaktionsverlauf ist äußerst komplex. Man nimmt an, daß als Zwischenprodukte nebeneinander
Ammoniumhexavanadai (NH4J2V6Oi11,
Ammoriiumvanadylvanadat
Ammoniumhexavanadai (NH4J2V6Oi11,
Ammoriiumvanadylvanadat
(NfU)2O · 2V3O4 · 5V2O,.
Oxidedcr Formel 2 V2O4 · V2O5und
durch Reduktion bei etwa 480 bis 500"C Vanadintetroxid V2O4
Oxidedcr Formel 2 V2O4 · V2O5und
durch Reduktion bei etwa 480 bis 500"C Vanadintetroxid V2O4
gebildet werden. Eine Abtrennung der Oxide V2O4 · V2Os oder V2O4 ist bei diesem Verfahren nicht
möglich und nicht beabsichtigt.
Es ist ferner aus der AT-PS 2 22 623 bekannt und in der Technik üblich. Ammoniumpolyvanadat durch
Erhitzen in Anwesenheit eines Überschusses an Lufl oxidierend zu zersetzen und in Vanadinpentoxidpulvcr
umzuwandeln. Dieses pulvcrförmige Produkt muß jedoch, wenn es zu Ferrovanadin weiterverarbeitet
werdin soll, in einem eigenen Arbeitsgang geschmolzen und zu handelsüblichen Plättchen geformt werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von agglomerierten Vanadinsuboxiden der Formel V2O1, in der * einen Wert von 3,8 bis 4,6, vorzugsweise
von 4,0 bis 4.3 bedeutet, das darin besteht, daß Ammoniumpolyvanadat bei Temperaturen von 600 bis
900"C thermisch zersetzt wird und die sich während des
Erhitzens bildenden reduzierenden Gase unter Verdrängung der Luft bzw. der allenfalls zum Durchspülen
des Reaktionsgefäßts eingesetzten Gase mit den festen Zersetzungsprodukten reagieren gelassen werden.
Erfindungsgemäß wird der Ammoniakgehalt des Ammonpolyvanadats für die Herstellung von reduzierten
Vanadinoxiden benutzt und es werden hierbei bei in Anbetracht des hohen Schmelzpunktes von V2O4
verhältnismäßig niedrigen Reaktionstemperaturen überraschenderweise knollige agglomerierte Produkte
erhalten. Die Verwendung von erfindungsgemäß erhältliehen agglomerierte Vanadinsuboxiden der Formel
V2O, fx=3,8—4,6) bringt wesentliche Vorteile:
Zum Unterschied von Vanadintrioxid oder Vanadintetroxidpulvern ist bei den agglomerierten Vanadinsuboxiden
die Gefahr der Verstaubung und somit von Verlusten weitestgehend ausgeschaltet, wodurch Verluste
vermieden und die an und für sich schon weniger toxischen Vanadinsuboxide umweltfreundlicher und für
die Handhabung besser geeignet sind als & vorstehend genannten Pulver. Ferner ist die Oxidationsgeschwindigkeit
bei agglomerierten Produkten beim Erhitzen an der Luft wegen der geringeren Oberflächen kleiner,
sodaß solche Produkte wesentlich stabiler sind.
Neben diesen Vorteilen ergeben sich bei der Verarbeitung von agglomerierten Produkten der
Formel V2Ou1-** zu Ferrovanadin sowohl gegenüber
V2Os als auch gegenüber V2Oj weitere entscheidende
Verbesserungen. Gegenüber V2Os ergibt sich eine
wesentliche Einsparung an Reduktionsmitteln (z. B. Aluminium), während gegenüber V2Oj — bedingt durch
den höheren Sauerstoffgehalt — eine stärkere exotherme Reaktion auftritt, wodurch die Umsetzung zu
Ferrovanadin leichter durchführbar ist.
Bei dem erfindungsgemäß als Ausgangssubstanz verwendeten Ammonpolyvanadat (-hexavanadat) der
allgemeinen Formel
(NH4)2 O -3V2O5- OH2O
ist der Wassergehalt nicht von Bedeutung; wesentlich ist der Ammoniumgchalt im Verhältnis zum Vanadingchalt,
um die gewünschten reduzierten Oxide herstellen zu können. Den Reinsubstanzen kommt die Formel
(NH4J2 O -3V2O5
oder
(NH4J2 O-3V2O5-2H2O
oder
(NH4J2 O-3V2O5-2H2O
zu. Technisch hergestellte Ammoniumpolyvanadate /eigen geringe Abweichungen von der Idcalzusammcnsctzung,
wobei folgende typische Analysendaten an dem bei I IO°C getrockneten Material gefunden wurden:
48.0-51.0% V
5.2- 5,9% NH,
0.1 - 0,5% Na2O.
0.1 - 0,5% Na2O.
Materialien, die diesem Analysenbcrcich entsprechen.
eignen sich für das erfindungsgemäße Verfahren, bei welchem die gasförmigen Reaktionsprodukte Stickstoff
und Wasserdampf benutzt werden, um die Luft oder andere zum Durchspülen der Reaktionsgefäße eingesetzten
oxidierenden Gase aus dem Reaktionsraum zu verdrängen bzw. daran zu hindern, in den Reaktionsraum einzudringen. Bei kontinuierlicher Prozeßführung
ist es möglich, mit den bei der Reaktion gebildeten Mengen Stickstoff und Wasserdampf das Auslangen zu
finden. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht notwendig, absolut sauerstoff frei zu arbeiten.
Vorzugsweise gelingt das gewünschte Sintern und Agglomerieren bei Zusammensetzungen von V2O4.!) bis
V2O4,!, was bedeutet, daß gegenüber der Idealzusam-
mensetzungdes Ammoniumpolyvanadats ein Verlust an
reduzierenden Gasen in Kauf genommen wird. Ein Sintereffekl kann auch bei mittleren Zusammensetzungen
von VjOjj bis V2O4,q oder VjO4j bis V2O46 unter der
Voraussetzung erreicht werden, daß man das Erhitzen so rasch durchführt, da3 sich das Phasengleichgewicht
nicht einstellt Vorteilhaft werden geringe Mengen Inertgas beim Ausschleusen der Produkte verwendet.
Agglomerierte Produkte dürfen bei Temperaturen bis zu 30O0C mit Luft in Berührung treten, ohne daß eine
merkliche Oxidation erfolgt
Vorteilhaft ist die kontinuierliche Führung der Reaktion, eine Führung der gasförmigen Reaktionsprodukte
im Gleichstrom mit den Feststoffen durch die Reaktionszone und die Ausführung der Reaktion unter
Bewegung der Reaktionsprodukte. Agglomerierte Produkte erhält man nicht unterhalb von 6000C und
oberhalb von 9000C. Vorzugsweise wird, in einem
Temperaturbereich von 650 —8000C, insbesondere von
680 - 800° C, gearbeitet.
Die Erfindung soll anhand folgender Beispiele, ohne Einschränkung auf dieselben erläutert werden.
200 g Ammoniumpolyvanadat (50,7 Gew.-% V und 5,7 Gew.-% NH3) wurde ohne vorherige Entfernung der
Luft in einem Quarzrohr auf 750°C erhitzt, wobei als gasförmige Reaktionsprodukte Wasserdampf und
Stickstoff entstanden. Nach dem Kühlen und Spülen mit wenig Stickstoff wurden 170 g dunkles, gesintertes
agglomeriertes Produkt dem Rohr entnommen. Es enthielt 59,5 Gew.-% V; NHj joder Nitrid-Stickstoff war
nicht nachzuweisen. Aus der Glühzunahme einer kleinen Probe an der Luft bei 550°C wurde als Formel
für die mittlere Zusammensetzung V3O2.17 berechne!.
Ammoniumpolyvanadat (49,1 Gew.-% V, 5,6Gew.-%
NH3) wurde kontinuierlich (5 kg/h) in einen Drehrohrofen (5 UpM) eingeschleust, unter Luftabschluß auf
7J0° C erhitzt, über eine Kühlzone auf etwa 300° C
abgekühlt und ausgetragen. Die Gase wurden im Gleichstrom zum Produkt geführt und entwichen an der
Austragseite ins Freie. Die lichte Weite des Drehrohrs war 100 mm und die beheizte Länge 800 mm.
Das erhaltene Produkt war dunkelgrau, überwiegend rund-knollig wie pelletisiert; aufgrund der Glühzunahme
einer gepulverten Probe bei 550" C wurde als Formel für die mittlere Zusammensetzung V2O4J8 berechnet;
die Kornverteilung war: 53 Gew.-%: 10-30 mm; 40,7 Gew.-%: 1-10 mm; 3,0 Gew.-°/o: 0,06-1,0 mm; 33
Gew.-%: kleiner als 0,06 mm.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von agglomerierten, sich insbesondere zur Verwendung bei der Herstellung
von Ferrovanadin eignenden Vanadinsuboxiden der Formel VjO1, in der Ar einen Wert von 3,8 bis
4,6 vorzugsweise von 4,0 bis 4,3 bedeutet, dadurch
gekennzeichnet, daß Ammoniumpolyvanadat
bei Temperaturen von 600 bis 9000C thermisch zersetzt und die sich während des Erhitzens
bildenden reduzierenden Gase, unter Verdrängung der Luft bzw. der allenfalls zum Durchspülen des
Reaktionsgefäßes eingesetzten Gase mit den festen Zersetzungsprodukten reagieren gelassen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ammoniumpolyvanadat bei
650 - 800° C thermisch zersetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Ammoniumpolyvanadat bei 680-8000C thermisch zersetzt
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gasförmigen
Reaktionsprodukte im Gleichstrom mit den Feststoffen durch die Reaktionszone geführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion
kontinuierlich durchführt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion
unter Bewegung der Reaktionsprodukte ausführt.
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