DE2603293C3 - Thiobenzoesäureester, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Komponenten flüssigkristalliner Dielektrika - Google Patents
Thiobenzoesäureester, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Komponenten flüssigkristalliner DielektrikaInfo
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Description
R,
(H)
worin Z - COOH oder ein reaktionsfähiges Derivat der Carboxylgruppe bedeutet und Ri die angegebene
Bedeutung besitzt, mit einer Verbindung der Formel (HI) umsetzt.
Z'
O> R2
(HI)
10
15
20
25
worin Z' -SH oder -SMe und Me ein Äquivalent eines Metallkations bedeutet, und R^ die angegebene
Bedeutung besitzt
3. Verwendung der Thiobenzoesäureester nach so Anspruch 5 als Komponenten flüssigkristalliner
Dielektrika.
Gegenstand der Erfindung sind Thiobenzoesäureester. ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre
Verwendung als Komponenten flüssigkristalliner Dielektrika gemäß den vorstehenden Ansprüchen.
Für elektrooptische Anzeigeelemente werden in zunehmendem Maße die Eigenschaften nematischer
oder nematisch-cholesterischer flüssigkristalliner Materialien ausgenutzt, ihre optischen Eigenschaften wie
Lichtstreuung, Doppelbrechung, Reflexionsvermögen oder Farbe unter dem Einfluß elektrischer Felder
signifikant zu verändern. Die Funktion derartiger Anzeigeelemente beruht dabei beispielsweise auf den
Phänomenen der dynamischen Streuung, der Deformation aufgerichteter Phasen oder dem Schadt-Helfrich-Effekt
in der verdrillten Zelle.
Für die technische Anwendung dieser Effekte in clektionischen Bauelementen werden flüssigkristalline
>o Materialien benötigt, die einer Vielzahl von Anforderungen
genügen müssen. Besonders wichtig sind hier die chemische Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit, Luft
und physikalischen Einflüssen wie Wärme, Strahlung im infraroten, sichtbaren und ultravioletten Bereich und
elektrische Gleich- und Wechselfelder. Ferner wird von technisch verwendbaren flüssigkristallinen Materialien
eine flüssigkristalline Mesophase im Temperaturbereich von mindestens + 100C bis +600C, bevorzugt von 0"C
bis 600C, gefordert Schließlich dürfen sie im Bereich des
sichtbaren Lichts keine Eigenabsorption aufweisen, d. h. sie müssen farblos sein.
Es ist bereits eine Anzahl von flüssigkristallinen Verbindungen bekannt die den an Dielektrika für
elektronische Bauelemente gestellten Stabilitätsanforderungen genügen und auch farblos sind. Hierzu
gehören insbesondere die in der DE-GC 21 39 628 beschriebenen ρ,ρ'-disubstituierten Benzoesäurephenylester
und die in der DE-OS 23 56 085 beschriebenen ρ,ρ'-disubstituierten Biphenylderivate. In beiden genannten
Verbindungsklassen wie auch in anderen bekannten Reihen von Verbindungen mit flüssigkristalliner
Mesophase gibt es keine Endverbindungen, die in dem geforderten Temperaturbereich von 100C bis
600C eine flüssigkristalline nematische Mesophase ausbilden. Es werden daher in der Regel Mischungen
von zwei oder mehreren Verbindungen hergestellt, um als flüssigkristalline Dielektrika verwendbare Substanzen
zu erhalten. Hierzu mischt man gewöhnlich mindestens eine Verbindung mit niedrigem Schmelz-
und Klärpunkt mit einer anderen mit deutlich höherem Schmelz- und Klärpunkt. Hierbei wird normalerweise
ein Gemisch erhalten, dessen Schmelzpunkt unter dem der niedriger schmelzenden Komponente liegt, während
der Klärpunkt zwischen den Klärpunkten der Komponenten liegt.
Optimale Dielektrika lassen sich auf diese Weise jedoch aus den bekannten flüssigkristallinen Benzoesäurephenylestern
bzw. Biphenylderivaten nicht herstellen. Durch Verwendung von Mehrkomponentengemischen
werden zwar deutlich unter Raumtemperatur schmelzende Produkte erhalten, jedoch sind in der
Regel die Klärpunkte dieser Produkte niedriger als erwünscht.
Es wurde nun festgestellt, daß die erfindungsgemäßen Thiobenzoesäureester hervorragend als Mischungskomponenten flüssigkristalliner Dielektrika geeignet
sind.
Die Thioben/oesäureester der Formel (I) haben
deutlich höhere Klärpunkte als die bekannten und in großem Umfang in fkissigknstallinen Dielektrika
verwendeten analogen Benzoesäureester. Dies geht aus der folgenden Tabelle hervor:
Klärpunkte flüs.sigkrislalliner Benzoesäureester und Thiobenzocs.iureester
R. O , (O X O R,
n^Propyl
n-Propyl
n-Pfopyl
n-Butyl
n-Propyl
n-Pfopyl
n-Butyl
n-Pfopyl
tvBuiyloxy
n^Penlyloxy
rvPentyl
tvBuiyloxy
n^Penlyloxy
rvPentyl
KIp. (X = O) | KIp. (X = S) | KIp. |
( C) | ( C) | ([S)-[O)) |
32 | 44 | 12 |
59 | 82 | 23 |
51 | 72,5 | 21,5 |
15 | 39,5 | 24,5 |
Fortsetzung | 26 | Ri | 03 293 | 4 | KIp. | |
3 | ([S]-[OD | |||||
n-Hexyloxy | KIp-(X =S) | 14 | ||||
n-Butyl | Cyano | KIp. (X = O) | ( C) | 48,5 | ||
n-Butyl | n-Butyloxy | ( C-) | 67 | 21 | ||
n-Pentyl | n-Pentyloxy | 51 | 90 | 20 | ||
n-Pentyl | n-Hexyloxy | 41,5 | 79 | 25 | ||
n-Pentyl | Cyano | 58 | 72 | 42,5 | ||
n-Pentyl | n-Propyl | 52 | 77 | 13,5 | ||
n-Hexyl | n-Butyl | 52 | 99 | 5 5,5 | ||
n-Hexyl | n-Pentyl | 56,5 | 24,5 | 27 | ||
n-Hexy! | n-Hexyl | 11 | 31,5 | 27,5 | ||
n-Hexyl | n-Butyloxy | 20 | 46 | 20 | ||
n-Hexyl | n-Pentyloxy | 19 | 41,5 | 19 | ||
n-Hexyl | n-Hexyloxy | 14 | 69 | 12,5 | ||
n-Hexyl | Cyano | 49 | 64 | 40 | ||
n-Hexyl | n-Butyloxy | 45 | 65 | 18 | ||
n-Heptyl | Cyano | 52,5 | 88 | 35 | ||
n-Heptyl | n-Pentyl | 48 | 75 | 34 | ||
Methoxy | n-Hexyl | 57 | 91,5 | 27,5 | ||
n-Butyloxy | n-Pentyloxy | 56,5 | 76 | 18,5 | ||
n-Butyloxy | n-Hexyl | 42 | 82,5 | 24,5 | ||
n-Pen'iyloxy | Cyano | 55 | 105 | |||
n-Pentyloxy | M-ethyl | 86,5 | 75,5 | 26 | ||
n-Hexyloxy | n-Pentyl | 51 | 118 | 23,5 | ||
n-Hexyloxy | n-Hexyl | 77 | 78 | 25 | ||
n-Hexyloxy | Methoxy | 52 | 85,5 | 21 | ||
n-Hexyloxy | n-Pentyloxy | 62 | 81,5 | 14,5 | ||
n-Hexyloxy | Cyano | 56,5 | 99,5 | 37 | ||
n-Hexyloxy | n-Pentyloxy | 78,5 | 101 | 15.5 | ||
n-Heptyloxy | Cyano | 86,5 | 119 | |||
n-Heptyloxy | 82 | 97 | ||||
81,5 | 113 | |||||
80 | ||||||
Diese Eigenschaft übertragen sie auch auf Flüssigkristall-Basismischungen,
denen sie an Stelle der analogen Benzoesäureester zugefügt werden. Dadurch lassen sich
mit den Thiobenzoesäureestern der Formel (I) flüssigkristalline Dielektrika für elektrooptische Anzeigeelemente
herstellen, die in einem größeren Temperatur- in bereich eingesetzt werden können als die Anzeigeelemente
mit den entsprechenden vorbekannten Dielektrika.
Die Verbindungen der Formel (I) besitzen in der Regel eine positive dielektrische Anisotropie, die in r>
Abhängigkeit von der Natur der Substituenten R, und R? schwach oder auch sehr deutlich ausgeprägt ist. Sie
sind daher besonders geeignet als Komponenten von Dielektrika für An/eigeelemente, die auf der Basis des
SchaduHelfrich-Effektes in deF verdrillten nematisehen ω
Zelle arbeiten.
Darüber hinaus können jedoch insbesondere solche Verbindungen der Formel (I), die nur eine schwach
positive dielektrische Anisotropie besitzen, durch Zumischung von nemätischen oder nerrtatogenen
Substanzen mit deutlich negativer dielektrischer Anisotropie,
wie sie zum Beispiel in DE-OS 22 40 864 beschrieben sind, zu Dielektrika für Anzeigeelemente
verarbeitet werden, die nach dem Prinzip der dynamischen Streuung oder dem der Deformation aufgerichteter
Phasen arbeiten.
In den Verbindunger·,der Formel (I) sind die Gruppen
Ri und U.2 gleich oder verschieden. Wenn beide Gruppen
kettenförmig sind, d. h. Alkyl oder Alkoxy bedeuten, enthalten sie erfindungsgemäß zusammen mindestens 4
C-Atome. Verbindungen der Formel (I) mit kleineren Gruppen weisen in der Regel nur schmale und in
ungünstigen Temperaturbereichen liegende Mesophasen auf; sie sind daher als Bestandteile flüssigkristalliner
Dielektrika weniger geeignet.
Soweit die Gruppen Ri und R2 jeweils drei oder mehr
Kohlenstoffatome enthalten, können diese in gerader oder verzweigter Kette angeordnet sein. Bisher kann
keine Regel angegeben werden, die sichere Aussagen über den Einfluß der Struktur der Gruppen auf die
elektrooptischen Eigenschaften der Verbindungen der Formel (I) und der damit hergestellten Dielektrika
zuläßt. Die Vorliegenden Daten deuten jedoch darauf hin, daß von den Thiobenzoesäure-S'phenylestern der
Formel (I), Worin beide Gruppen Kohlenstoffketten enthalten, solche besonders gut als Bestandteile
flüssigkristalliner Dielektrika geeignet sind, in denen
(Π!
Z'
(III)
worin Z' - SH oder - SMe und Me ein Äquivalent eines Metallkations bedeutet, und R^ die bei Formel (I)
angegebene Bedeutung besitzt, um.
In den Verbindungen der Formel (II) ist Z COOH oder ein reaktionsfähiges Derivat davon, vorzugsweise
-CO-Halogen. insbesondere -COCI. -COO-Niederalkyl.
insbesondere -COOCH, oder eine Anhydridgruppierung, vorzugsweise ein gemischtes Anhydrid,
wie zum Beispiel -COOCOCH). Die Gruppe Z' in der Verbindung der Formel (III) ist eine SH-Gruppe oder
eine Thiophenolatgruppe. vorzugsweise eine Alkalimetalloder
Erdalkalimetallthionhenolatgruppe. Die Reaktionsbedingungen für das erfnidungsgemäße Verfahren
werden weitgehend von der Natur der Gruppen Z und Z' bestimmt. So wird eine Carbonsäure (II) mit
einem Thiophenol (Z. Z' = COOH. SH) in der Regel in Gegenwart einer starken Säure, beispielsweise einer
Mineralsäure wie Salzsäure oder Schwefelsäure, umgesetzt.
Eine bevorzugte Reaktionsweise ist die Umsetzung eines Säureanhydrids oder insbesondere eines Säurechlorids
mit einem Thiophenol (Z. Z' = COCI. SH).
Vorzugsweise werden diese Veresterungsreaktionen in einem basischen Milieu durchgeführt, wobei als Basen
insbesondere Alkalimetallhydroxide wie Natrium- oder Kaliumhydroxid. Alkalimetallcarbonate bzw. -hydrogengarbonate
wie Natriumcarbonat, Natriumhydrogencärbonät, Kaliumcarbonat oder Kaliumhydrögencarbonat,
Alkalirrtetälläcetate wie Natrium* öder
Kaliumacetat, Erdalkalimetallhydroxide wie Calciumhydroxid oder organische Basen wie Triethylamin, Pyridin,
Lutidin, Kollidtfi oder Chinolin von Bedeutung sind.
Die Veresterungen werden vorteilhaft in Gegenwart eines inerten LösMngsliiittels durchgeführt. Gut geeignet
sind insbesondere Äther wie Diäthyläther,
io
mindestens eine Flügelgruppe geradkettig ist und vier oder mehr C-Atome enthält Bevorzugt sind die
Verbindungen der Formel (I), in denen beide Gruppen geradkettig sind; besonders günstige Eigenschaften
zeigen unter diesen die Verbindungen, in denen die eine Gruppe 4 bis 8 C-Atome und die andere 1 bis 8,
vorzugsweise I bis 6 C-Atome enthält
Nicht geradkettige Gruppen in den Verbindungen der Formel (I) enthalten vorzugsweise nicht mehr als eine
Kettenverzweigung.
Wenn als eine Gruppe -CN steht, ist die andere Gruppe bevorzugt eine geradkettige Alkylgruppe oder
eine geradkettige Alkoxygruppe.
Unter den Verbindungen der Formel (I), die CN enthalten, besitzen die vom p-Mercaptobenzonitril
abgeleiteten Substanzen - d. h. in denen R> CN ist eine
besonders stark positive dielektrische Anisotropie.
Die Verbindungen der Formel (I) werden in für derartige Verbindungen üblicher Weise hergestellt; man
setzt eine Verbindung der Formel (1I)
20
worin Z COOH oder ein reaktionsfähiges Derivat der Carboxylgruppe bedeutet, und R, die bei Formel (I) 2r>
angegebene Bedeutung besitzt, im allgemeinen bei einer Temperatur zwischen -50 und +250cC, gegebenenfalls
in Abwesenheit eines inerten Lösungsmittels und/oder eines Veresterungskatalysators, mit einer
Verbindung der Formel (III) i"
bO
65 Di-n-butyläther, Tetrahydrofuran, Diaxan oder Anisol,
Ketone wie Aceton, Butanon, Pentanon-(3) uder Cyclohexanon, Amide wie Dimethylformamid oder
Hexamethylphosphorsäuretriamid, Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol oder Xylol, Halogenkohlenwasserstoffe
wie Tetrachlorkohlenstoff oder Teirachloräthy len und Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid oder Sulfolan.
Mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel können gleichzeitig vorteilhaft zum azeoptropen Abdestillieren
des bei der Veresterung gebildeten Wassers verwendet werden. Gelegentlich kann auch ein Oberschuß einer
verwendeten organischen Base, zum Beispiel Pyridin, Chinolin oder Triethylamin, als Lösungsmittel für die
Veresterung angewandt werden. Prinzipiell können die Veresterungsreaktionen nach der Erfindung auch in
Abwesenheit eines Lösungsmittels, zum Beispiel durch einfaches Erhitzen der Komponenten in Gegenwart von
Natriumacetat, durchgeführt werden.
Die Reaktionstemperatur liegt gewöhnlich zwischen -50'C und +2500C, vorzugsweise zwischen -200C
und +8U" C. Bei diesen Temperaturen sind die
Veresterungsreaktionen in der Regel nach 15 Minuten bis 48 Stunden beendet.
Eine weitere bevorzugte Ausfübningsform des
Verf hrens nach der Erfindung besteht darin, daß man das zu veresternde Thiophenol der Formel (III)
(Z' = -SH) zunächst in sein Natrium-oder Kaliumsalz
überführt, zum Beispiel durch Behandeln mit äthanolischer Natron- oder Kalilauge, dieses Salz isoliert und
zusammen mit Natriumhydrogencarbonat oder Kaliumcarbonat unter Rühren in Aceton oder Diäthyläther
suspendiert, und diese Suspension tropfenweise unter Rühren mit einer Lösung eines Säurechlorids oder
Anhydrids in Diäthyläther. Aceton oder Dimethylformamid versetzt. Dabei wird das Reaktionsgemisch auf
einer Temperatur zwischen —25°C und +200C.
vorzugsweise bei -100C bis -200C gehalten. Bei
dieser Arbeitsweise ist die Veresterungsreakiion gewöhnlich
nach 15 bis 50 Minuten beendet.
Die Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Verfahren sind zum Teil bekannt, wie beispielsweise die
in der para-Stellung substituierten Benzoesäuren der
Formel (II), zum Teil können sie ohne Schwierigkeiten nach Standardverfahren der organischen Chemie aus
literaturbekannten Verbindungen hergestellt werden. Ebenso werden die Thiophenole der Formel (III), soweit
sie nicht literaturbekannt sind, nach in der Literatur beschriebenen Standardverfahren hergestellt. Ein geeignetes
Verfahren ist zum Beispiel die Sulfochlorierung einer Verbindung der Formel (IV)
If
(IV)
und anschließende Reduktion des erhaltenen Sulfochlorids zum ThiopKenolderivat. Weiterhin können auch
Verbindungen der Formel (V)
NH,
diazQtieri und anschließend mit einem Äthylxanthogenat
Umgesetzt werden; die erhaltenen Xanthogensäureester
werden anschließend zum Yhiophenolderivat, Äthanol und Kohlenoxisulfid verseift.
Die Verbindungen der Formel (I) sind wertvolle Komponenten flüssigkristalliner Dielektrika, die zur
Herstellung elektrooptischer Anzeigeelemente verwendet werden, Diese Dielektrika bestehen aus zwei oder
mehr Komponenten, darunter mindestens eine der
Formel (1). Gegebenenfalls anwesende weitere Komponenten sind vorzugsweise nematische öder nemiitogene
Substanzen aus den Kliassen der Azobenzole, Äzoxybenzole, Biphenyle, Schiffschen Basen, insbesondere
Benzyliden-Derivate, Phenylbenzoatej gegebenenfalls
halogenieren Stilbene, Diphenylacetylen-Derivate, Diphenylnitrone und substituierten Zimtsäuren, Die
wichtigsten als derartige weitere Komponenten in Frage kommenden Verbindungen lassen sich durch die
Formel (VI) charakterisieren:
(VI)
worin
A
A
— CH = CH —
*^r\. — ViI
-CH = CX'-
-C=C-
-N=N-
-N(O)=N-
-N=N(O)-
— O— CO-
— CO- O —
—O-CO
ο—co—
CO-O—
-CH=N-
-N=CH-
-CH=N(O)-
-NiO)=CH-
oder eine C—C-Einfachbinduns
10
20
25
JO
40
45
bedeutet, X' Halogen, vorzugsweise CI, bedeutet und R3
und R4 gleich oder verschieden sind und Cyano-, Nitro-
oder Isonitrilgruppen oder Alkyl-, Alkoxy-, AIkanoyI-,
Alkanoyloxy- oder Alkoxycarbonyloxyreste bedeuten, die bis zu 18, vorzugsweise bis zu 8 C-Atome besitzen.
Bei den meisten dieser Verbindungen sind R3 und R4
vorzugsweise verschieden, wobei einer der Reste meist eine Alkyl- oder Alkoxygruppe bedeutet Aber auch
eine große Zahl anderer Varianten der vorgesehenen Substituenten sind gebräuchlich. Viele solcher nematischen
Substanzen sind im Handel erhältlich. «
Die Dielektrika enthalten in der Regel mindestens 40,
vorzugsweise 50 — 99, insbesondere 60-98 Gewichtsteile der Verbindungen der Formeln (I) und gegebenenfalls
(VI). Hiervon entfallen bevorzugt mindestens 15 Gewichtsteile, meist auch 20 oder mehr Gewichtsteüe eo
auf eine oder mehrere Verbindungen der Formel (I). Es können jedoch auch Dielektrika hergestellt werden, die
ausschließlich aus zwei oder mehr Verbindungen der Formel (I) bestehen.
Durch geeignete Zusätze können die flüssigkrista!-
linen Dielektrika so modifiziert werden, daß sie in allen bisher bekanntgewordenen Arten von Flüssigkristallanzeigeelementen
verwendet werden können. Derartige Zusätze sind dem Fachmann bekannt und sind in der
einschlägigen Literatur ausführlich beschrieben. Beispielsweise können Substanzen zur Veränderung der
dielektrischen Anisotropie, der Viskosität, der Leitfähigkeit und/oder der Orientierung clef nematischen Phasen
zugesetzt werden. Derartige Substanzen sind zum Beispiel in den DE-OS 22 09 127. 22 40 864, 23 21 632,
38 281 und 24 50 088 beschrieben.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. In den Beispielen bedeuten F. den Schmelzpunkt und K.
den Klärpunkt einer flüssigkristallinen Substanz in Grad Celsius. Wenn nichts anderes angegeben ist, bedeuten
Angaben von Teilen oder Prozent Gewichtsteüe bzw. Gewichtsprozent.
Erfindungsgeniäße Herstellung Beispiel 1
Zu einer Lösung von 27 g 4-n-Pentylthiophenol und
g Pyridin in 100 ml wasserfreiem Toluol wird unter Rühren bei 50c eine Lösung von 35 g 4-n-Heptylbenzoylchlorid
in 100 ml Toluol getropft. Nach dem Ende des Zutropfens wird noch eine Stunde bei 50° gerührt
und das Reaktionsgemisch dann filtriert. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck eingedampft und der
zurückbleibende 4-n-HeptyI-thiobenzoesäure-S-4-n-pentylphen-lester
aus Äthanol/Äthylacetat umkristallisiert; F. 28'. K. 55°.
Analog werden hergestellt:
4-n- Propyl- thiobenzoesäure-S-4-n-propylphenylei.ter,
F. 45°. K. 44°;
i-n-Propyl-thiobenzoesäure-S^-n-pentylphenyle!.ter.F.580,K.52°;
i-n-Propyl-thiobenzoesäure-S^-n-butyloxyphenylester,
F. 58°, K. 82°;
4-n-Propyl-thiobenzoesäure-S-4-n-pentyloxyphenyiester.
F. 44.5°, K. 72,5°; 4-n-PropiyI-thiobenzoesäure-S-4-cyanophenylester,
F. 90°, K. 103°;
i-n-Butyl-thiobenzoesäure-S^-methylpnenylester,
K 48,5", K..2/.5";
4-n-ButyI-thiobenzoesäure-S-4-n-propylphenylester. F. 39°, K. 29,5°;
i-n-Butyl-thiobenzoesäure-S^-n-pentylphenylester.
F. 28°, K. 39,5°;
i-n-Butyl-thiobenzoesäure-S^-n-pentyloxyphenylester.
F. 42°, K. 61";
4-n-Butyl-thiobenzoesäure-S-4-n-hexyloxyphenylester,
F. 37°, K. 67°;
4-n-ButyI-thiobenzoesäure-S-4-cyanophenyIester,F.83°,K.90°;
4-n-PenryI-thiobenzoesäure-S-4-methylphenylester,
F. 50°, K.47°;
4-n-Pentyl-thiobenzoesäuΓe-S-4-n-propyI-phenylester,
F. 43°, K. 483°;
^n-Pentyl-thiobenzoesäure-S^-n-pentylphenylester.
F. 38.5", K. 55°:
4-n-PentyI-thiobenzoesäure-S-4-n-hexyiphenylester,
F. 343°, K. 48,5°;
4-n-Pentyl-thiobenzoesäure-S-4-n-butyI-oxyphenylester, F. 60°, K. 79°;
4-n-PentyI-thiobenzoesäure-S-4-n-pentyI-oxyphenylester,
F. 36°. K. 72°;
4-n-Penty!-th;ober.zoesäure-S-4-n-hexy!-
oxyphenylester, F.42°. K. 77°;
4-n-PentyI-thiobenzoesäure-S-4-cyanopheny!ester,F.72\K.97°:
4-n-Hexyl-thioben2oesäure-S-4-n-propylphenylester, F. 22°, K. 24,5°;
4in*Hexyl-thioben2oesäureiS-4-n-butylphenylester,
F. 34,5°, K. 31,5° ■ 4-n-Hexyl-ίniobenzoesäure-S-4-n-pentyI-phenylester,F.49°,K.46°;
4-n-HexyI-thiobenzoesäure-S-4^n-hexylphenylester, F.54,5°, K.4i,5°;
^-n-Hexyl-thiobenzöesäure-S^n-butyloxyphenylester,
F. 39,5°. K169°; 4-n-Hexyl-lliiobenzoesäure-S-4-n-pentyloxyphenylester,
F. 37°, K. 64°; 4-n-Hexyl-thiobenzoesäure-S-4-n-hexyI-oxyphenylester.
F. 36°. K. 65"; i-n-Hexyl-thiobenzoesäure-S^-cyanophenyIester,F.82\K.88";
4-n-Heptyl-thiobenzoesäure-S-4-n-propylphenylester. F. 24,5°, K. 36";
i-n-Heptyi-thiobenzoesaure-S^-n-hexyiphenylester.
F. 37.5°. K. 50,5°;
i-n-Heptyl-thiobenzoesäure-S^-n-butyloxyphenylester,
F. 51 °, K. 75°; 4-n-Heptyl-(hiobenzoesäure-S-4-n-pentyloxyphenylester.
F. 58°, K. 70°; 4-n-Heptyl-thiobenzoesäure-S-4-n-hexyloxyphenylester,
F. 50°, K. 75°; 4-n-Heptyl-thiobenzoesäure-S-4-cyanophenylester,F.82°,K.91.50;
4-Methoxy-thiobenzoesäure-S-4-n-pentylpheny!ester,F.65,5°,K.76°; 4-n-Propyloxy-thiobenzoesäure-S-4-cyanophenylester.
F. 103°, K. 128°; "l-n-Butyloxy-thiobenzoesäure-S^-methylphenylesler,
F. 82,5°, K. 80°; 4-n-ButyIoxy-thiobenzoesäure-S-4-n-hexyI-phenylester,
F. 64°, K. 82,5°;
i-n-Butyloxy-thiobenzoesäure-S^-n-pentyloxyphenylester,
F. 68°, K. 105°; 4-n-Butyloxy-thiobenzoesäure-S-4-cyanophenylester,
F. 116°, K. 129°;
^-n-Pentyloxy-thiobenzoesäure-S^-n-hexyl··
nhpnuloctpr F 60 ς° K 75,5°·
^-n-Pentyloxy-thiobenzoesäure-S^-cyanophcnylester,
F.93,5°, K. 118"; ^-n-Hexyloxy-thiobenzoesäure-S^-methylphenylester,
F. 66°, K. 78°; 4-n-Hexyloxy-thiobenzoesäure-S-4-npentylphenylester, F. 60°, K. 85,5°;
4-n-Hexyloxy-thiobenzoesäure-S-4-nhexylphenylester, F. 65°, K. 81,5°;
^-n-Hexyloxy-thiobenzoesäure-S^-methoxyphenylester,
F. 66.5°, K. 99,5°; 4-n-HexyIoxy-thiobenzoesäure-S-4-npentyloxyphenylester,
F.55°, K. 101°; 4-n-HexyIoxy-thiobenzoesäure-S-4-cyanophenylester,
F. 76°, K. 119°; 4-n-Heptyloxy-thiobenzoesäure-S-4-npentyloxyphenylester,
F. 64°, K.97°; 4-n-HeptyIoxy-thiobenzoesäure-S-4-cyanophenylester,
F. 97°, K. 113°; 4-Cyano-thiobenzoesäure-S-4-n-butylphenylester.
F. 82°, K. 91°; 4-Cyano-thiobenzoesäure-S-4-n-pentylphenylester,
F.66,5°, K. 101°; 4-Cyano-thiobenzoesäure-S-4-n-hexylphenylester,
F. 67,5°, K. 93,5°; 4-Cyano-thiobenzoesäure-S-4-n-hexyloxyphenylester,
F. 88,5° r K. 114°.
Erfindungsgemäße Verwendung
Zur Wahrung der Übersichtlichkeit sind in den folgenden Verwendungsbeispielen Zusätze zur Beeinflussung
der Leitfähigkeit oder der Orientierüngsfähig^ keit nicht genannt. Solche Substanzen können den
angegebenen Mischungen entsprechend der Problem^ stellung zugefügt werden, ohne daß sich die Wesentlichen
Eigenschaften der Gründmischungen merklich verändern. Für alle Gemische ist lediglich der Kiärpunkt
angegeben; die Schmelzpunkte lassen sich nur schwierig bestimmen, da alle Gemische stark zur Bildung
unterkühlter Schmelzen neigen. Es kann jedoch angenommen werden, daß die Schmelzpunkte deutlich
unterhalb der Raumtemperatur, zum Teil auch unter 0°C liegen. In Beispiel 3 ist der Anstieg des Klärpunktes
durch wechselnde Zusätze von erfindungsgemäßen Verbindungen zu einer handelsüblichen Flüssigkristaii-Basismischung
deutlich zu erkennen.
60 Gewichtsteilen n-Pentyl-thiobenzoesäure-S-4-n-hexyloxyphenylester
werden bei 50° 40 Gewichtsteile n-Heptyl-thiobenzoesäure-S-4-n-Pentylphenylester zugesetzt.
Es entsteht eine farblose Mischung mit positiver dielektrischer Anisotropie, die bei Raumtemperatur und
auch darunter im nematischen Zustand ist; sie zeigt einen Klärpunkt von 63°.
Analog Beispiel 2 wird ein Gemisch aus gleichen Gewichismengen 4-n-Butyl-thiobenzoesäure-S-4-
n-hexyloxyphenylester und 4-n-Hexyl-thiobenzoesäure-S-4-n-hexyloxyphenylester
hergestellt. Es wird ein farbloses, bei Raumtemperatur und darunter nematisches Material mit positiver dielektrischer
Anisotropie erhalten, das einen Klärpunkt von 65,5° aufweist.
Ein Gemisch aus 40 Gewichtsteilen 4-n-Butyl-thio-„s^zcss2ure-„-.-r!-penty.p..eny.££tsr,
._ ^ev.'!C...steilen 4-n-Heptyl-thiobenzoesäure-S-4-n-pentylphenylester
und 20 Gewichtsteilen 4-Cyano-thiobenzoesäure-S-4-n-pentylphenylester
zeigt eine hohe positive dielektrische Anisotropie und einen Klärpunkt von 56°. Es ist gut geeignet als Dielektrikum für Anzeigeelemente,
die nach dem Prinzip der verdrillten nematischen Zelle arbeiten.
Eine nematische Mischung aus 50 Gewichtsteilen ^Cyano^'-n-pentylbiphenyl und 30 Gewichtsteilen
4-Cyano-4'-n-heptyibiphenyl besitzt einen Klärpunkt von 37° und eine hohe positive dielektrische Anisotropie.
Durch Hinzufügen von 20 Gewichtsteilen 4-Cyano-thiobenzoesäure-S-4-n-pentyIphenyIesterwird
die dielektrische Anisotropie praktisch nicht verändert, der Klärpunkt aber auf 47° angehoben.
Eine Mischung aus je 30 Gewichtsteilen 4-N-(4-n-Butyloxybenzyliden)-acetoxyanilin
und 4-N-(4-Methoxybenzylidenj-butyryloxyanilin
wird bei 40° mit einer Mischung aus 183 Gewichtsteilen 4-n-Butyl-thiobenzoesäure-S-4-n-pentyIphenyIester
und 213 Gewichtsteilen 4-n-Heptyl-thiobenzoesäure-S-4-n-pentyIphenyI-ester
versetzt Das erhaltene farblose Gemisch besitzt
negative dielektrische Anisotropie und ist nematisch im Temperaturbereich von mindestens 0" bis 77°. Es ist
hervorragend geeignet als Dielektrikum für Anzeigeelemente,
die nach dem Prinzip der dynamischen Streuung arbeiten; zur Einstellung der gewünschten Leitfähigkeit
sowie zur gleichmäßigen Orientierung in der Display-Zelle könr"3ii noch 0,01 Gewichtsteile eines
quartären Afnmoifiumsalzes nach der DE-OS 22 09 127
zugefügt werden.
9 Gewichtsteile der nematischen Mischung gemäß Beispiel 3 werden mit 1 Gewichtsteil 4-(4-n-Hexyloxy-
benzoyloxyJ-benzoesäure-'i'-n-biityl-^-cyärtophertylester
versetzt. Es entsteht eine Farblose, nematische Mischung mit negativer dielektrischer Anisotropie und
einem Klärpunkt von 75°C.
Eine Mischung aus je 25 Gewichtsteilen 4-n-Bu-
tyl-thiobenzoesäure-S-4-n-hexyloxyphenylester,
4-n-Hexyl-thiobenzoesäure-S-4-n-hexyIoxyphenylester, 4-n-Hexanoyloxybenzoesäure-4-n-propylphenyiester
und 4-n-Hexanoylbenzoesäure-4-n-heptylphenyIester zeigt eine negative dielektrische Anisotropie und einen
nematischen Bereich von mindestens —4° bis +57,5°. Durch Dotierung zur Erzielung einer gewünschten
Leitfähigkeit und Orientierung wird ein dynamisch streuendes Dielektrikum von äußerster chemischer und
photochemischer Stabilität für großflächige Anzeigeelemente, ζ. B. für Fahr- oder Flugpläne, erhalten.
Eine handelsübliche Flüssigkristall-Basismischung (Nematische Phase 1052, Art.-Nr. 11843 der Fa. E.
Merck, Darmstadt) besteht aus
(A) 66,7 Gew.'% Anissäure-4-n-penlylphenylester (K.
42° C) und
(B) 33,3 Gew.-% 4-n-Hexyloxybenzoesäure-4'-n-pentylphenylester (K. 62° C).
Sie hat einen Klärpunkt von 48° C.
Wird in dieser Basismischung die Komponente (A) zur Hälfte durch den S-analogen 4-Melhoxythiobenzoesäure-4'-S-n-pentylp'henylester
(K. 76°C) ersetzt, so steigt der Klärpünkt auf 60° C.
Wird die Komponente (A) vollständig durch den 4-Methoxythiobenzoesäure-4'-n-pentyIphenylester ersetzt,
so resultiert eine Mischung mit einem Klärpunkt von 72° C.
Eine Mischung aus 66,7 Gew.-% der Komponente (A) und 33,3 Gew.-% des S-analogen der Komponente (B),
4-n-Hexyloxythiobenzoesäure-S-4'-n-pentyiphenylester (K. 85,5°C), hat einen Klärpunkt von 54°C.
Schließlich zeigt eine Mischung aus den beiden S-analogen Verbindungen der Komponenten (A) und
(B) in den gleichen Gewichtsverhältnissen wie (A) und (B) im Handelsprodukt einen Klärpunkt von 79° C.
Claims (2)
- Patentansprüche:
I.Thiobenzoesäureester der Formel (!)O- S --/OV-R2 (I)worin die Gruppen Ri und Ri gleich oder verschieden sind und Alkyl- oder Alkoxygruppen mit jeweils 1 bis 8 C-Atomen bedeuten, die jedoch zusammen mindestens 4 C-Atome enthalten, oder eine dieser Gruppen auch —CN bedeutet - 2. Verfahren zur Herstellung der Thiobenzoesäureester der Formel {I) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise eine Verbindung der Formel (II)
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DE19762603293 DE2603293C3 (de) | 1976-01-29 | 1976-01-29 | Thiobenzoesäureester, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Komponenten flüssigkristalliner Dielektrika |
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DE (1) | DE2603293C3 (de) |
Cited By (1)
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- 1976-01-29 DE DE19762603293 patent/DE2603293C3/de not_active Expired
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1977
- 1977-01-26 JP JP761777A patent/JPS5293738A/ja active Pending
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Legal Events
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