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Zähleinrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Zähleinrichtung für Autopassagen, wie
Waschstraßen, Mautstellen, Parkhäuser u. dgl.
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Solche Zähleinrichtungen dienen dazu, die Anzahl der eine Zählstelle
passierenden Kraftfahrzeuge feststellen zu können. Eine solche Zähleinrichtung kann
mechanisch oder elektrisch betrieben werden. Mittels einer Lichtschranke ließe sich
beispielsweise die Zahl der die Zählstelle passierenden Kraftfahrzeuge jederzeit
kontrollieren, z.B.
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indem bei Unterbrechung des Lichtstrahls ein Zählimpuls einer elektronischen
Zähleinrichtung zugeführt wird. Eine solche Zähleinrichtung hat Jedoch den Nachteil,
daß der
Lichtstrahl bewußt unterbrochen werden kann, so daß Kraftfahrzeuge
die Zählstelle passieren können, ohne daß Zählimpulse erzeugt werden.
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Auch sind mechanische Zähleinrichtungen bekannt, die aus einer in
die Fahrbahn, d.h. die Fahrspur für die Kraftfahrzeugräder eingebauten Wippe bestehen,
welche beim Überfahren durch die Räder des Kraftfahrzeuges betätigt wird und bei
jeder Betätigung ein Zählwerk mechanisch oder elektronisch betätigt. Auch diese
Zähleinrichtung hat den Nachteil, daß sie mutwillig gesperrt werden kann, indem
man z.B. mittels Keilen die Wippe feststellt, so daß keine Zählimpulse beim Überfahren
durch ein Kraftfahrzeugrad erzeugt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zähleinrichtung zu schaffen, die
die Nachteile der bekannten Zähleinrichtungen vermeidet und die insbesondere nicht
mutwillig außer Funktion gesetzt werden kann, sondern sicherstellt, daß jedes passierende
Kraftfahrzeug das Summierwerk der Zähleinrichtung betätigt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß seitlich neben
einer Fahr- oder Förderspurschiene ein Gehäuse angeordnet ist, an welchem mindestens
zwei im festen Winkel zueinanderstehende Arme in einer Ebene im Abstand oberhalb
der
Spurschiene schwenkbar gelagert sind, deren Länge größer als der Abstand der Schwenkachse
der Arme von der mittleren vertikalen Längsebene der Spurschiene ist, daß der Winkel
zwischen den beiden Armen einerseits ausreichend klein bemessen ist, daß in Jeder
Schwenkstellung des Armpaares mindestens ein Arm mindestens bis zur mittleren vertikalen
Längsebene der Spurschiene reicht, andererseits ausreichend groß bemessen ist, daß
zwischen dem Armpaar ein, auf der Spurschiene befindliches bereiftes Fahrzeugrad
mit ausreichendem Spiel Platz hat, und daß im Gehäuse ein, in bestimmter Schwenkstellung
der Arme betätigbares Zählwerk angeordnet ist.
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Die Erfindung bringt den Vorteil, daß die Zähleinrichtung nicht mutwillig
abgeschaltet werden kann. Wenn nämlich das Kraftfahrzeugrad auf der Fahrspur oder
Förderspur gegen den vorderen Schwenkarm stößt und diesen bei seiner Weiterbewegung
allmählich aus der Bahn des Fahrzeugrades herausschwenkt, so gelangt der andere
Arm in die Bewegungsbahn des Fahrzeugrades hinein. Es ist also keine Schwenkstellung
denkbar, innerhalb deren die Schwenkarme unbefugterweise festgehalten werden können,
ohne daß die Fahrspur oder Förderspur für das nächste Fahrzeug gesperrt wäre.
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Gemäß der Erfindung sind zwei vorteilhafte Gestaltungsmöglichkeiten
vorgesehen. Die eine besteht darin, daß die Schwenkachse der Schwenkarme innerhalb
eines durch Anschläge begrenzten Winkels drehbar ist und daß eine federbetätigte
Rückstelleinrichtung im Gehäuse vorgesehen ist.
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Bei dieser Ausbildungsform wird das Schwenkarmpaar durch das vorbewegte
Fahrzeugrad so weit verschwenkt, bis eine Schwenkstellung erreicht ist, in welcher
das Fahrzeugrad am Ende des vorderen Schwenkarmes vorbeibewegt werden kann. In dieser
Stellung sperrt aber der hintere Schwenkarm die Fahrzeugspur, so daß die Passierstelle,
wollte man die Schwenkarme in dieser Stellung fixieren, für ein nachfolgendes Fahrzeug
gesperrt wäre. Sobald das Fahrzeugrad an dem vorderen Schwenkarm vorbeibewegt worden
ist, bewirkt die Rückstelleinrichtung ein Zurückschwenken der Schwenkarme in die
Ausgangsstellung.
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Eine alternative Gestaltungsmöglichkeit der Erfindung besteht darin,
daß ein volldrehbares Armkreuz von mindestens drei im gleichen Winkelabstand angeordneten
Armen vorgesehen ist, das entweder nur in einer Drehrichtung betätigbar ist oder
bei dem bei Drehung in der entgegengesetzten Richtung der Antrieb des Zählwerks
unterbrochen ist.
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Bei dieser Ausführungsform sind mindestens drei Arme vorgesehen. Vorzugsweise
hat das Armkreuz Jedoch vier Arme,
weil bei drei Armen der Abstand
des Gehäuses von der Fahrspur sehr gering gehalten werden muß, um durch die Vorbeibewegung
eines Rades den relativ großen Schwenkwinkel von 1200 bewirken zu können.
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Das Gehäuse ist vorzugsweise am Fundament oder an der Spurschiene
lösbar befestigt, vorzugsweise angeschraubt.
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Das Zählwerk ist handelsüblich und hat ein Summierwerk mit Anzeigevorrichtung,
wobei entweder jeder Zählschritt im Summierwerk angezeigt wird, so daß sich die
Zahl vierrädriger Kraftfahrzeuge durch Halbierung der angezeigten Zahl ergibt oder
der Antrieb ist so ausgebildet, daß Jeder Zählschritt nur einen halben Schritt des
Summierwerkes bewirkt.
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Anhand der Zeichnung, die zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
darstellt, sei diese näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht einer, an einer Förderspurschiene
angeordneten Zähleinrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Einrichtung gemäß Fig.
1 und Fig. 3 eine Draufsicht auf eine abgewandelte Ausführungsform der Zähleinrichtung.
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Eine Zähleinrichtung 1 weist ein Gehäuse 2 auf, das am Fundament lösbar,
beispielsweise mittels einzementierter Ringschrauben 3 befestigt ist, welche durch
entsprechende Schlitze von Gehäuselaschen 4 greifen. Das Gehäuse kann mittels Vorhängeschlössern
gegen unbefugte Wegnahme gesichert werden.
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Im Gehäuse ist eine Welle 5 mit vertikaler Achse drehbar gelagert,
die in bekannter Weise mit einem Zählwerk (nicht dargestellt) in Antriebsverbindung
steht, welches Ziffernscheiben aufweist, deren Ziffern durch ein Fenster 6 des Gehäusedeckels
sichtbar sind. Solche Zählwerke sind bekannt und können im Handel erworben werden,
beispielsweise ein Zählwerk vom Typ H 202n der Firma IRON & VOSSELER, Schwenningen,
BRD.
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Die Drehwelle 5 hat einen Kopf 7, an welchem zwei Arme 8, 9 befestigt
sind. Der Winkel zwischen den beiden Armen liegt ein für allemal fest. Beide Arme
8, 9 haben etwa die gleiche Länge, d.h. die Enden der Arme liegen auf dem gleichen
Kreisbogen um die Schwenkachse 5. Die Länge der Arme St wesentlich mit Bezug auf
die Anordnung des Gehäuses 2 im richtigen Abstand von der in den Figuren mit 10
bezeichneten Förderspurschiene. Im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 und 2 wird
von einer Fremdbewegung eines Fahrzeuges
11 Gebrauch gemacht, dessen
Räder 12 mittels einer Förderkette in einer Fahrspur entlanggezogen werden.
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Es versteht sich, daß anstelle sicher Förderketten auch einfache Spurschienen,
beispielsweise U-Schienen verwendet werden können, um einen bestimmten seitlichen
Bereich für die Bewegungsbahn der Kraftfahrzeugräder zu begrenzen.
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Wesentlich ist nun, daß die Länge der Schwenkarme 8, 9 und deren Spreizwinkel
mit Bezug auf den Abstand der Drehachse 5 von der mittleren vertikalen Längsebene
der Spur-oder Fahrschiene 10 so bestimmt sind, daß in jeder beliebigen Schwenkstellung
der beiden Arme 8,9 ein Arm mindestens in die Fahrspur hineinreicht und zwar so
weit hineinreicht, daß auch ein ganz außenseitig mit Bezug auf das Zählwerk 1 stehendes
Rad nicht in einer bestimmten Stellung der Schwenkarme 8, 9 an beiden Schwenkarmenden
vorbeibewegt werden kann. Allgemein reicht es aus, wenn die Schwenkarme eine wirksame
Länge mindestens gleich dem Abstand der Drehachse 5 von der mittleren vertikalen
Länge ebene der Fahrspur aufweisen, wobei der Winkel zwischen den Schwenkarmen dann
ausreichend klein sein muß, so daß in allen Schwenkstellungen immer einer der beiden
Arme genügend weit in die Spurschiene 10 hineinragt. Andererseits darf der Winkel
nicht zu klein sein, um zu gewährleisten, daß auch größere bereifte Fahrzeugräder,
die sich
auf der Spurschiene befinden, noch zwischen den beiden
Armen genügend Platz haben.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 und 2 ist die, aus den beiden
Schwenkarmen 8, 9 bestehende Schwenkanordnung nur in einer Richtung, nämlich im
Uhrzeigergegendrehsinn schwenkbar und auch nur über einen genau vorgegebenen Schwenkwinkel,
der durch nicht dargestellte Anschläge begrenzt wird. Mittels einer im Gehäuse angeordneten
Feder wird die Schwenkanordnung in die in Fig. 2 dargestellte Ausgangsstellung zurückgezogen.
Gelangt nun ein Fahrzeugrad auf der Förderspur 10 beim Vorbewegen in Richtung des
Pfeiles 13 zur Anlage am Schwenkarm 8, so wird dieser bei Weiterbewegung des Fahrzeugrades
um die Achse 5 verschwenkt. Der andere Schwenkarm 9 wird im gleichen Drehsinn mitgeschwenkt.
Der Schwenkarm 8 gelangt dann allmählich aus der Bewegungsbahn des Fahrzeugrades
12 heraus.
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Bevor dies jedoch geschieht, muß der Schwenkarm 9 in die Bewegungsbahn
des Fahrzeugrades, und zwar hinter diesem Rad, hineingelangt sein. Die Endschwenkstellung
der Schwenkanordnung ist in Fig. 2 gestrichelt dargestellt. Das gepolsterte Ende
des Schwenkarms 8 liegt am Fahrzeugrad außen an, so daß das Fahrzeugrad an diesem
Schwenkarm vorbeistreichen kann. Der andere Schwenkarm 9 jedoch sperrt die Fahrspur,
so daß kein weiteres Fahrzeugrad diese Stelle passieren kann. Sobald das Fahrzeugrad
am Schwenkarm 8
vorbeibewegt worden ist, geht die Schwenkanordnung
aufgrund der Federkraft in ihre Ausgangsstellung zurück.
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Während dieser Schwenkbewegung wird über einen Mitnehmer das Zählwerk
betätigt.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform kann die Zähleinrichtung in
keiner einzigen Stellung gesperrt werden, derart, daß Fahrzeuge passieren können,
die dann nicht gezählt werden.
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Fig. 3 veranschaulicht eine abgewandelte Ausbildung einer Zähleinrichtung.
Die Schwenkanordnung, die am Gehäuse 2 befestigt ist, besteht hier aus vier gleichen
Schwenkarmen 14, die am Kopf 7 im gleichen Winkelabstand von 900 befestigt sind
und alle in einer gemeinsamen Ebene oberhalb der Ebene der Förderschiene 10 liegen.
Diese Schwenkanordnung ist volldrehbar. Zu einer Volldrehung sind vier Schaltschritte
nötig. Auch bei dieser Anordnung ist gewährleistet, daß immer zwei benachbarte Arme
miteinander derart zusammenwirken, daß in allen Schwenkstellungen der Schwenkanordnung
mindestens ein Arm tief genug in die Bewegungsbahn des Fahrzeugrades 12 hineinreicht,
daß dieses nicht ohne Betätigung dieses Schwenkarms an ihm vorbeigelangen kann.
Eine Rückstellung der Schwenkanordnung mit den vier Schwenkarmen 14 wie bei der
Ausführung gemäß
Fig. 2 ist nicht nötig. Diese Schwenkanordnung
kann entweder gegen eine Rückdrehung gesperrtsain oder sie dreht leer, d.h. ohne
Betätigung des Zählwerkes zurück.
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Ein Vergleich der Figuren zeigt, daß die Größe des Winkels zwischen
benachbarten Schwenkarmen auf die Schwenkarmlänge und den Abstand der Schwenkachse
von der mittleren vertikalen Längsebene der Spurschiene 10 von Einfluß ist. Der
Winkel zwischen benachbarten Schwenkarmen liegt zwischen 300 und 1500, vorzugsweise
aber zwischen 450 und 900.
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Es versteht sich, daß die neuartige Zähleinrichtung jeden Versuch
scheitern läßt, Fahrzeuge ungezählt die Zählstelle passieren zu lassen. Insofern
ist die neuartige Zähleinrichtung besonders für einen vollautomatischen Betrieb
geeignet. Die Schwenkanordnung 8, 9 bzw. 14 kann mittels einer mechanischen Sperre
kombiniert werden, die erst-durch Münzeinwurf entriegelt wird, so daß erst danach
die Zählstelle passiert werden kann.
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