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F a h r t r i c h t u n g s s: i ch e r u n g b ei g-l e i s 1 o s
en
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F a h r z e u g en Praktisch ungezählt, wenn nicht unzählbar, sind
die Unfälle, auch schaf ren Unfälle und Unfälle mit tölichem Ausgang, die sich mit
Fahrzeugen der verschiedensten Art bei mehr oder weniger plötzlich auftretender
Eis- oder Schneeglätte, aber auch bei glitschiger oder nasser Fahrbahn ereignen.
Die Ausstattung der Reifen mit Spikes hat sich bekanntlich nicht in jeder Beziehung
als günstig erwiesen, und auch andere Maßnahmen, wie Schneeketten, besonders profilierte
Reifen, Streuen der Straßen u. dgl., bewähren sich nur bedingt, vor allem nur dort,
wo sie angewandt werden bzw. angewandt werden können.
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Diesen Umständen entsprechend wird im folgenden eine Fahrtrichtungssi
cherung für gleislose Fahrzeuge beschrieben, die geeignet erscheint in vielen Fällen,
imbesonderen bei Eisglätte, wirksame Abhilfe zu schafft, Wenn ein Fahrer beim laufenden
Auskorrigieren der Fahrtrichtung plötzlich erlebt, daß die Steuerung seinem Lenkerausschlag
nicht figtn so neigt er dazu, den Ausschlag zu vergrößern oder zu bremsen, ganz
abgesehen davon, daß ein Bremsen auf Glatteis u. U. auch durch das Verhale ten anderer
Verkehrsteilnehmer erforderlich werden kann. Jede dieser Reaktionen kann zu unkontrollierbarem
Verhalten des Fahrzeuges führen.
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An Einrichtungen, die Fahrtricht.ung zu stabilisieren und zu sichern,
imbesonderen auch beim Bremsen, sind i. w. außer der Einstellung der Hinterachse
auf stärkere Bremswirkung bekanntçgeworden. Stabilisierung$ flächen bei Rennwagen,
Br ems fallschirme bei Flugzeugen für die Fahrt auf der Landepiste und ähnliche
Entwicklungen.
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Das Hauptmerkmal des vorliegenden Gegenstandes ist es demgegenüber,
die Drehmomente eines Fahrzeugs um seine lotrechte Achse, wie sie durch Unebenheiten
oder allgemeiner. die Oberflächenbeschaffenheit der Fahrbahn im Zusammenwirken mit
Sturmeinwirkungen, Fehlreaktionen, unterschiedlichen Bremswirkungen der Bremselemente
und anderen Unkontrollierbarkeiten besonders bei Eis- und Schneeglätte auftreten
können, durch das Gegenmoment eines zweckmäßig ausgestalteten und rechtzeitig zu
betätigenden spornes auszugleichen.
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Sporen für eine Bremsung in Verbindung mit Fahrtrichtungssicherung
Werden bei Kleinflugzeugen, imbesonderen Segelflugzeugen verwendet.
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Das Neue diesem Zweck gegenüber ist neben der besonderen Ausgestaltung
darin zu erblicken, daß der beanspruchte Sporn nicht als Stützrad oder Gleitkufe
dient und ausgebildet ist, sondern einen Mechanismus besitzt, mittels dessen er
nur im Bedarfsfalle - d.h. bei Schlinger- und Schleudergefahr-auf die Fahrbahn von
der Mitte des Fahrzeughecks, und zwar augenblicklich und mit angemessenem Druck,
ausge£ahren werden kann. Während die Bewegungsenergie das Fahrzeug im ganzen in
der vorgegebenen Richtung vorwärtsbewegt, bewirkt die Bremskraft des Sporns weitgehend
die Beibehaltung der Fahrzeugausrichtung, d. hä dessen Längsachse, in der Fahrtrichtung,
bis die Gefahr gemeistert werden kann.
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Als Mechanismus für die Betätigung bietet sich als besonders einfach
ein Kniehebelmechanismus an, der sich dadurch auszeichnet, daß er am Endpunkt seines
Hübes, d. h. dann, wenn der Sporn die Fahrbahn erreicht,seine größte Kraft ausübt.
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Der Sporn ist an dem Ende, mit dem er die Fahrbahn berühren soll,
mit Spikes, Rippen, mehr oder weniger scharfkantigen Nocken besetzt, um den Widerstand
gegenüber der glatten Fahrbahn zu erhöhen. Wenn Spikes an den Fahrzeugreifen wegen
der Beschädigungen an den Fahrbahnen i. a.
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vermieden werden, so können durch solche Teile an Fahrbahnen durch
Sporen, die nur im Notfalle betätigt werden, und zwar auch noch, wenn die Fahrbahn
mit Eis bedeckt ist, praktisch keine Beschädigungen eintreten.
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Ein weiteres Merkmal des Anmeldungsgegenstandes ist die Ausstattung
des Sporns mit einem Bremsrad, das mit Spikes oder dergleichen besetzt tst und dessen
Reifen sich mit einer angemessenen Friktion auf der Achse drehen kann.
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Weitere Merkmale sind in der senkrechten Mittelebene des Fahrzeugs
federnde Anbringung des Sporns1 automatische Auslösung des Sporns bei größerer Schlingerbewegung
des Fahrzeugs leichter Abbau für die wärmere Jahreszeit.
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Der Gegenstand ist in der Abbildung schematisch dargestellt.
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Es handelt sich um ein Beispiel für einen Personenkraftwagen, wie
er in äußerlich ähnlicher Form etwa z. Z. gebaut wird, und es soll damit gezeigt
werden1 daß die Schwierigkeiten fiir eine Verwirklichung auch dann überwindbar sind,
wenn die Fahrzeugkonstruktion nicht vorn herein für den Anmeldungsgegenstand vorgesehen
ist. Bei Fahrzeug-Neukonstruktionen wird man den Sporn mit seinen Einzelteilen i.
a. unter dem Fahrzeugboden unterbringen, wodurch eine Vereinfachung gegenüber dem
Beispiel zustandekommt, weil ein großer Teil der Bauelemente nur einfach statt in
doppelter Ausführung erforderlich wird.
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In dem hier näher zu beschreibenden Falle trägt also den Sporn - hier
als Bremsrad 6 gezeichnet - eine Querachse 1, die mit an festen Drehpunkten 4 und
5 des Fahrzeugrahmens angebrachten Zugstangen 2 und 3 verbunden ist.Als Drehpunkte
bieten sich die an vielen Personenkraftwagen vorhandenen Ansatzpunkte für den Wagenheber
an, die - falls erforderlich - ohne großen Mehraufwandvverstärkt werden können.
Das Bremsrad 6, das mit einem Spikes, Rippen1 Wanten od. dgl. tragenden, etwa aus
Vollgummi bestehenden Vollgummireifen versehen ist, rollt, wenn es auf die Fahrbahn
aufgedrückt wird, mit einer durch eine i.a.
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fest eingestellten Friktion 26 ausgeübten Bremskraft auf der Fahrbahn.
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Dadurch wird vermieden bzw. weitgehend verhindert, daß um die lotrechte
Schwerpunktsachse des Fahrzeugs Drehmomente wirksam werden, die dessen Längsachse
in gefährlicher Weise aus der Fahrtrichtung drängen.
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Dem Andrücken des Spornsfizw. Bremsrades 6 dienen im gezeichneten
Falle zwei Kniehebelpaare 7 und 8 bzw. 9 und 10. Sie sind an den Punkten 11 bzw.
12 am Heck des Fahrzeugs gelagert und mit der Achse 1 bei 13 und 14 verbunden. Durch
Druckkräfte auf die Knielager 15 und 16 nähern sich
die Kniehebelpaare mehr oder weniger der Gestrecktlage (strichpunktiert gezeichnet),
höchstens jedoch bis zu den mit dem Fahrzeugheck fest verbundenen Anschlägen 17
und 18, wobei der Sporn, d.h. die Teile 1; 2; 3 und 6, in die Arbeitslage kommen
(strichpunktiert gezeichnet).
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Die Bewegung der Kniehebelpaari kann mechanisch oder auch in anderer
an sich bekannter Weise, z. B. hydraulisch, erfolgen. Die Abbildung zeigt die Auslösung
durch Druckstange 19, die im Inneren des Fahrzeugs durch Bedienungshebel 20 betätigt
wird. Sie gabelt sich im Bereich des hinteren Fahrzeugteils in zwei Stangen 21 und
22 , eine Gestaltung , die ggf. bei gängigen Fahrzeugen nicht vermieden werden kann,
bei Neukonstruktionen
jedoch nicht notwendig erscheint. Es lassen
sich auch , wie o. w. zu ersehen ist , Ausführungen mit Zugstange oder Zugseil verwirklichen,
etwa in der Weise, daß der Kniehebelausschlag im entgegengesetzten Sinne erfolgt.
Die Führung der Stangen 20;21 und 22 ist mit 23;24 und 25 angedeutet.
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Um eine Anpassung an die Fahrbahnunebenheiten zu ermöglichen, werden
einzelne Teile - etwa je ein Hebel der Kniehebelpaare - in bekannter Weise in ihre
Länge federnd gestaltet. Auch die Mittel, mit denen die Friktion 26 zwischen Querachse
1 und Bremsrad bewirkt werden kann , sind bekannt, so daß eine nähere Beschreibung
unterbleiben kann, ebenso wie die Gestaltungtanderer Einzelheiten, wie etwa eine
Rastung des Bedienungshebels 20.
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Ein weiteres Merkmal des Anmeldungsgegenstandes besteht darin, daß
die Auslösung der Fahrtrichtungssicherung auch automatisch erfolgen kann, wenn Schleuder-
oder Schlingerbewegungen bzw. plötzliche Richtungsänderungen eintreten. Die Einleitung
erfolgt in diesem Falle in einfacher Weise durch quer zr Längsachse des Fahrzeugs
bewegliche Massen, die bei einem bestimmten, einstellbaren Ausschlag eine zwangsläufige
Betätigung der Kniehebel - oder der die gleiche Funktion ausübenden Mittel - herbeiführen.
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Schließlich sieht die Erfindung eine Markierung der Mittelstellung
des Lenkers vor und eine angemessene Rückstellkraft des Lenkers in diese Stellung
vor, weil bei glatter Fahrbahn damit gerechnet werden muß, daß die Vorderräder in
der Fahrtrichtung dem Ausschlag nicht folgen, womit der Fahrer diese Kontrolle verliert.
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Die Gefahren der Straßenglätte rühren nicht so sehr daher, daß die
Reifen das Fahrzeug nicht beschleunigen, es wird vielmehr oft zu schnell gefahren.
Gefährlich ist in erster Linie die ungewollte änderung der Fahrtrichtung. Auch Bremsen
mit Spikesreifen, etwa mit der Handbremse, kann nachteilig sein, weil die Bremswirkung
für beide Räder oft unterschiedlich, wenn die Fahrbahn unterschiedlich vereist ist.
Der Anmeldungsgegenstand vermeidet das, indem er für die Richtungssicherung nur
ein Rad oder einen Sporn , und zwar in der Mitte der Fahrspur ansetzt. Der etwa
verdoppelte Abstand dieses Bremsteils vom Schwerpunkt des Fahrzeugs liefert an sich
schon einen größeren Widerstand gegen Schleudern und Tanzen. Es können auch wirksamere
Teile als Spikes Verwendung finden, weil der kaum mögliche Straßenschaden in keinem
Verhältnis zu den möglichen Personen-und Sachschden steht.
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L e e r s e i t e