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Reinigungsvorrichtung für Grinkgefäße
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Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Trinkgefäße
mit von einem Elektromotor angetriebenen rotierenden Bürsten. Vorrichtungen dieser
Art, z.B. mit einer rotierenden Innenbürste und mehreren rotierenden Außenbürsten
ausgestattet, werden normalerweise auf den Schanktischen gastronomischer Betriebe
aufgestellt oder in diese eingebaut.
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Zur Inbetriebsetzung solcher Vorrichtungen ist sowohl der Strom für
den Motorantrieb einzuschalten als auch ein Wasserhahn zu öffnen, welcher die Spülwasserzufuhr
vom Wasserleitungsnetz her freigibt. Es ist jedoch aus dem Gebrauchsmuster 72 24
444 schon bekannt, den Strom mittels eines Druckschalters oder den Spülwasserzufluß
mittels eines Magnetventils zu schalten, so daß je nach Ausführung entweder der
elektrische Schalter oder der Wasserhahn, jedenfalls aber nur noch ein Schaltorgan
zu betätigen ist. Trotz dieser vereinfachten Bedienung laufen solche Reinigungsvorrichtungen
jedoch, wie die Praxis gezeigt hat, im Schankbetrieb häufig immer noch beträchtliche
Zeiten, ohne benützt zu werden, was unbefriedigend ist und erhebliche Wasserkosten
verursacht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit kleinstem konstruktivem
Aufwand und ohne Beeinträchtigung der Zuverlässigkeit die Bedienung solcher Reinigungsvorrichtungen
weiter zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens
eine der Bürsten entgegen einer derart bemessenen Federkraft axial verschiebbar
gelagert ist, daß mit dem Einstecken eines Trinkgefäßes in die Reinigungsvorrichtung
und mit dem Zurückziehen des Trinkgefäßes axiale Bewegungen der Bürste einhergehen,
und daß ein elektrischer Sensor vorgesehen ist, welcher der jeweiligen Axialstellung
entsprechende Steuersignale für den Motor und/oder für ein in der Spülwasserzuleitung
eingebautes Magnetventil abgibt. Der Grundgedanke dieser erfindungsgemäßen Lösung
besteht darin, sämtliche notwendigen Schaltfunktionen durch das Einführen und Wiederherausnehmen
des Trinkgefäßes zu steuern, in der Weise, daß die über die Borsten ausgeübten Axialkräfte
bzw. die dadurch verursachten Längsverschiebungen wenigstens einer Bürste zur Auslösung
dieser Schaltfunktionen herangezogen werden, ohne daß dabei die
Bürste
den elektrischen Sensor berührt.
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Bei Reinigungsvorrichtungen, die in eine Bürstenkammer und eine Klarspülkammer
unterteilt sind, wird weiter vorgeschlagen, daß dem Sensor eine Zeitverzögerungseinrichtung
nachgeschaltet ist, welche das Steuersignal, das der Axialstellung der Bürste bei
eingestecktem Trinkgefäß zugeordnet ist, um ein bestimmtes Zeitintervall über den
Zeitpunkt hinaus verlängert, zu dem die Bürste diese Axialstellung verläßt. Man
erreicht damit, daß nach dem Herausziehen des Trinkgefäßes aus der Bürstenkammer
zumindest der Wasserzufluß zu den Sprüheinrichtungen der Klarspülkammer noch so
lange aufrecht erhalten wird, bis das Trinkgefäß in der Klarspülkammer abgespült
ist. Als Zeitverzögerungseinrichtung wird vorzugsweise ein elektronischer Schaltkreis
gewählt, wie er an sich bekannt ist. Es könnte aber auch ein thermisches Zeitrelais
oder ein mit einem mechanischen Getriebe ausgestattetes Zeitschaltwerk verwendet
werden.
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Als Sensor zum Erfassen der Längsverschiebungen der Bürste wird ein
kapazitiver oder induktiver Näherungsschalter vorgeschlagen, der mit einer am antriebsseitigen
Ende der Bürste befestigten Scheibe aus Kunststoff bzw. Metall zusammenwirkt. Solche
Näherungsschalter sind sehr robust. Sie können ohne weiteres die Wandung des Bürstenraumes
durchsetzend eingebaut werden und verlangen bei absoluter Schaltgenauigkeit-beispielsweise
eine Axialverschiebung der Bürste bzw. der zugehörigen Scheibe von weniger als 3
mm.
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Ein weiterer konstruktiver Vorschlag besteht darin, daß die Bürste
mit einem Antriebsritzel fest verbunden uqd gemeinsam mit diesem drehbar und axial
verschiebbar gelagert ist. Die Antriebskonstruktion der Bürsten bekannter Reinigungsvorrich
tungen kann somit im wesentlichen erhalten bleiben. Es schadet
nichts,
wenn auch das Ritzel der axial beweglichen Bürste sich gegenüber den übrigen Ritzeln
um wenige Millimeter axial bewegt. Die zur Sensierung notwendige Kunststoff- oder
Metallscheibe kann bei einer abschraubbaren Bürste zwischen dem Ritzel und der Bürste
eingeklemmt werden.
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Selbstverständlich könnte auch der Bürstenholm auf dem Schaft des
Antriebsritzels verdrehungssicher jedoch axial verschiebbar befestigt sein, so daß
beim Einführen eines Glases nur der Bürstenholm mit der Scheibe eine Axialbewegung
ausführt, während das Ritzel seine Lage unverändert beibehält.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt Fig. 1 einen Vertikalschnitt einer
Reinigungsvorrichtung für Trinkgläser und Fig. 2 die Lageranordnung der beweglichen
Bürste im Längsschnitt.
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Das Gehäuse der dargestellten Reinigungsvorrichtung teilt sich nach
Fig. 1 in ein Oberteil 1 und ein wannenartiges Unterteil 2, das die Antriebs- und
Steuervorrichtungen aufnimmt. Das Oberteil ist durch eine Zwischenwand in eine Bürstenkammer
3 und eine Klarspülkammer 4 geteilt. In der Klarspülkammer 4 befindet sich ein Innenspülrohr
5, das am oberen Ende mit Sprühdüsen ausgestattet ist, und ein ringförmiges Außenspülrohr
6, aus dessen Bohrungen feine Wasserstrahlen nach innen und schräg unten austreten.
Dieser Elarspü einrichtung wird über eine Wasserzuleitung 7 und ein Magnetventil
8 reines Leitungswasser zugeführt.
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In der Bürstenkammer 3, welche mit einer Reinigungsflüssigkeit gefüllt
ist, befinden sich eine Innenbürste 9 und um diese herum mehrere Außenbürsten 10.
Die Antriebsritzel 11 der Außenbürsten, von denen nur eine gezeigt ist, werden gemeinsam
von
einem Antriebsritzel 12 der Innenbürste und dieses von einem
Elektromotor 13 über ein Winkelgetriebe 14 angetrieben.
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Anhand von Fig. 2 wird noch gezeigt, daß die Innenbürste 9 axial beweglich
ist. Mit ihr bewegt sich auch eine Ringscheibe 15, welche mit einem induktiven Näherungsschalter
16 zusammenwirkt. Dieser ist von unten abdichtend in den Boden der Bürstenkammer
3 eingeschraubt und steht mit einem Zeitschaltwerk 17 in Verbindung, das einen elektronischen
Schaltkreis und einen Schalter für den Netz strom umfaßt. Dieser verbindet bzw.
trennt eine elektrische Zuleitung 18 mit bzw. von dem Motor 13 und dem Magnetventil
8.
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Die Einzelheiten der Lagerung der Innenbürste 9 ergeben sich aus Fig.
2. Der vom Winkelgetriebe 14 in den Bürstenraum hineinragende Antriebszapfen 19
dient auch zur längsverschiebbaren Lagerung der Bürste 9, der Ringscheibe 15 und
des Antriebsritzels 12. An dem Ritzel 12 ist eine nach oben stehende Nabe 12a angeformt,
auf deren Außengewinde unter Zwischenlage der Ringscheibe 15 der hohle Holm 20 der
Innenbürste aufgeschraubt ist. Außerdem ist zwischen dem oberen Ende der Nabe 12a
und einer inneren Schulter des Holmes 20 eine Zwischenscheibe 20a eingeklemmt. Eine
Paßfeder 21 des Antriebszapfens 19 greift in eine innere Längsnut der Nabe 12a ein.
Diese Längsnut ist etwa doppelt so breit wie die Paßfeder 21 und durch einen einseitigen
Ansatz am unteren Ende auf die Breite der Paßfeder verengt. Der Antriebszapfen 19
hat unten einen Anschlagring 19a. Auf dem Antriebszapfen 19 stützt sich ein Stößel
22 ab, der über eine Druckfeder 23 und die Zwischenscheibe 20a die Bürste 9 nach
oben schiebt. Diese Aufwärtsbewegung wird durch eine am oberen Ende auf den Stößel
22 aufgeschraubte und gesicherte Anschlagmutter 24 begrenzt. Der hohle Bürstenholm
20 ist durch ein Bürstenoberteil 25 vervollständigt.
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Die Reinigungsvorrichtung wirkt wie folgt: Die Innenbürste 9 kann
wie die übrigen Bürsten zu ihrer eigenen Reinigung leicht herausgezogen werden.
Dabei tritt die Paßfeder 21 durch die Verengung der Längsnut der Nabe 12a. Wenn
die Bürste eingesteckt ist und der Motor 13 läuft, greift die Paßfeder 21 nach Art
eines Bajonettverschlusses hinter den einseitigen Ansatz am unteren Ende der zugehörigen
Nut, so daß die Bürste dann nicht hochspringen oder herausgezogen werden kann.
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In der dargestellten Ruhestellung, in welcher die Druckfeder 23 das
Gewicht der Innenbürste 9 trägt, ist der Abstand zwischen der Ringscheibe 15 und
der sensiblen Stirnfläche des Näherungsschalters 16 so groß, daß dieser nur ein
Ruhe signal abgibt. Wird jedoch ein Trinkglas 26 über die Innenbürste 9 gestülpt,
so bewirken die über die Borsten am Bürstenholm 20 angreifenden axial kräfte, daß
sich der ganze Bürstenkörper mit der Ringscheibe 15 und dem Antriebsritzel 12 nach
unten bewegt, bis er an dem Anschlagring 19a anstößt. Da sich somit die Ringscheibe
15 dem Näherungsschalter um ca. 3 mm genähert hat, gibt dieser ein Arbeitssignal
an das Zeitschaltwerk 17 ab und dieses schaltet den Motor 13 ein und öffnet das
Magnetventil 8.
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Das in der Reini#gungsflüssigkeit und durch die Rotationsbewegung
der Bürsten gereinigte Trinkglas 26 wird nunmehr herausgezogen, wodurch sich die
Innenbürste 9 wieder nach oben zurückbewegt. Der Näherungsschalter 16 schaltet dadurch
wieder auf Ruhesignal um, das Zeitschaltwerk 17 bewirkt jedoch, daß trotzdem der
Motor 13 und das Magnetventil 8 noch eine bestimmte Zeit eingeschaltet bleiben,
nämlich etwas länger als man normalerweise braucht, um das gereinigte Glas in die
Klarspülkammer 4 einzutauchen und klar zu spülen. Erst danach schaltet das Zeitschaltwerk
selbsttätig ab.
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Die Nachlnufzeit, die vorzugsweise einstellbar ist, sollte im praktischen
Betrieb möglichst noch etwas länger bemessen werden und auch die Zeit umfassen,
die notwendig ist, um das nächste Trinkglas zu ergreifen und über die Reinigung
bürste zu stecken. Man erreicht damit, daß die Vorrichtung beim Reinigen mehrerer
Gläser hintereinander nicht fortwährend ein- und ausgeschaltet wird, die Ausschaltung
vielmehr erst dann erfolgt, wenn nach dem Reinigen des letzten Glases noch eine
kleine Zeit verstrichen ist. Beim Auf- und Abbewegen des über die Innenbürste 9
gestülpten Trinkglases 26 wird infolge des Zeitschaltwerks ebenfalls der Betrieb
der Reinigungsvorrichtung nicht unterbrochen, weil die am Zeitschaltwerk eingestellte
Nachlaufzeit nach jedem Schaltimpuls des Näherungsschalters voll wirksam wird.