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Modellbauteil, insbesondere G le isbettungskörper für Modell -
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eisenbahnanlagen, mit eine Schotterung od. dgl. nachbildenden, strukturierten
Oberflächenbereichen, sowie Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung betrifft
ein Modellbauteil, insbesondere einen Gleisbettungskörper für Modelleisenbahnanlagen,
mit eine Schotterung od. dgl. nachbildenden, strukturierten Oberflächenbereichen
mit einem mehrfarbigen Farbauftrag, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
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Modellbauteile, nämlich Gleisbettungskörper, dieser Art sind bekannt
und bestehen im allgemeinen aus im Querschnitt etwa trapezförmigen Hohlprofilen,
die aus Blech oder Kunststoff hergestellt sein können.
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Bei den bekannten, aus Blech bestehenden Gleisbettungskörpern wird
zunächst der aus einem flachen Blechstreifen bestehende Rohling des Gleisbettungskörpers
in einem Mehrfarben-Druckverfahren bedruckt und anschließend durch Prägen und Biegen
in seine endgültige Form gebracht, wobei die gewünschte Oberflächenstruktur in den
das Schotterbett nachbildenden Oberflochenbereichen durch scharfe punktförmige Einprägungen
erzeugt wird.
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Bei den bekannten aus Kunststoff bestehenden G leisbettungskörpern,
bei denen die gewünschte Oberflächenstruktur in den das Schotterbett nachbildenden
Oberflächenbereichen, ebenso wie die Schwellen, beim Spritzgießen erzeugt werden,
ist die Anwendung des bekannten Druckverfahrens zur Farbgebung nicht möglich, weshalb
Versuche unternommen wurden, diese Gleisbettungskörper von Hand zu bemalen und so
ein besonders naturgetreues Aussehen zu erreichen.
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Ferner ist es bekannt, Gleisbettungskörper aus Kunststoff in der Weise
herzustellen, daß man zuerst ein leiterförmiges TeilstUck mit den Schwellen aus
einem relativ dunklen Kunststoff spritzt und daß man dieses TeilstUck dann in eine
Spritzgußform einlegt, um den fertigen Gleisbettungskörper mit einem anderen helleren
Kunststoff fertigzuspritzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,ein Modellbauteil ,insbesondere
einen Gleisbettungskörper, und ein Verfahren zu seiner Herstellung anzugeben, welcher
bzw.
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welches relativ einfach und billig ist und eine naturgetreue Nachbildung
von Schotterungen insbesondere bei Modelleisenbahnanlagen, ermöglicht. Diese Aufgabe
ist durch ein Modellbauteil der eingangs beschriebenen Art gelöst, welches gemäß
der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß der mehrfarbige Farbauftrag auf den
strukturierten Oberflächenbereichen durch eine die gesamte im Gebrauch sichtbare
Oberfläche des Modellbauteils Uberdeckende aufgespritzte Grundfarbschicht gebildet
ist.
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Das Aufbringen der Grundfarbschicht durch Spritzlackieren ist relativ
unproblematisch und billig und bringt den Vorteil mit sich, daß trotz der unregelmößigen
Oberflächenstrukturen dem das Schotterbild nachbildenden Bereich eine gute Farbdeckung
erreicht wird, wobei außerdem durch die Art des Farbauftrags die angestrebte statistische
Unregelmäßigkeit der Einfärbung der Oberfläche gewährleistet ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist es bei Modellbauteilen mit zusätzlichen
andersfarbigen, insbesondere einfarbigen, Oberflächenbereichen, insbesondere bei
Gleisbettungskörpern fUr Modelle isenbahnan lagen, mit ein Schotterbett nacbildenden
strukturierten Oberflächenbereichen und angeformten Schwellen vorteilhaft, wenn
der Farbauftrag auf den andersfarbigen Oberflächenbereichen durch die Grundfarbschicht
und eine diese Uberdeckende andersfarbige zweite Farbschicht gebildet ist.
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Die zweite Farbschicht kann dabei auf relativ einfache Weise,beispielsweise
durch Aufwalzen oder durch Bedrucken, erzeugt werden, wobei es sich gezeigt hat,
daß durch den doppelten Farbauftrag1beispielsweise im Bereich der Schwellen,selbst
eine feine Maserung,beispielsweise zur Nachahmung einer Holzstruktur,nicht verlorengeht.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Grundfarbschicht durch einen Notrocellulose-Lack,
insbesondere einen Nitrokombinationslack, gebildet ist, welcher mindestens zwei
verschiedene Pigmente aufweist. Derartige Lacke sind nämlich for eine Spritzlackierung
besonders geeignet und trocknen relativ schnell, was fUr eine kostengünstige Fertigung
ebenfalls von Bedeutung ist.
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Bei Modellbauteilen, insbesondere Gleisbettungskörpern, aus Kunststoff
ist es ferner gUnstig, wenn unterhalb der Grundfarbschicht eine Haftleimerschicht
vorgesehen ist, die eine gute Haftung der Grundfarbschicht an dem Material des Modellbauteils
gewahrleistet.
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Zur Herstellung eines Modellbauteils gemäß der Erfindung hat sich
ein Verfahren besonders bewahrt, welches dadurch gekennzeichnet ist,daß man als
Grundfarbschicht eine Farbmischung mit mindestens zwei Sorten von unterschiedlich
pigmentierten, einzeln in einer verdampfbaren Lösung suspendierten Farbtröpfchen
aufbringt. Mit einer derartigen Farbmischung erhält man namlich eine Grundfarbschicht,
bei der die einzelnen Farben in Form feinster PUnktchen nebeneinandersitzen, wodurch
das natürliche Nebeneinander von helleren und dunkleren Schottersteinen besonders
gut nachgebildet wird.
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Dabei ist es günstig, wenn man die Farbmischung durch Spritzen auf
den Gleisbettungskörper-. aufträgt, da bei der Spritzlackierung auch in den strukturierten
Oberflächenbereichen eine einwandfreie Farbdeckung erreicht wird.
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Vorteilhaft ist es, wenn man die Farbmischung mit einem solchen Druck
auf das Modellbauteil aufspritzt, daß die Farbtropfen erst an der Oberfläche desselben
zerplatzen, da auf diese Weise die unerwunschte Bildung einer Mischfarbe verhindert
wird. Bei Modellbauteilen aus Kunststoff ist es femer vorteilhaft, wenn man die
Oberseite derselben vor dem Aufbringen der Grundfarbschicht mit einem Haftleimerauftrag
versieht, der ein gutes Haften der Grundfarbschicht gewährleistet.
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Vorteilhaft ist es ferner, wenn man als Farbmischung fUr die Grundfarbschicht
einen N itroce 1 lu lose -Lack, insbesondere einen N itrokombinationslack, aufbringt,
insbesondere, wenn man diesem bis zu 5 % Wasser beimischt, wodurch die Vereinzelung
der Farbtröpfchen gefördert wird.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert
in denen als Ausführungsform ein Gleisbettungskörper gemäß der Erfindung dargestellt
ist.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein TeilstUck des
Gleisbettungskörpers und Fig. 2 einen Querschnitt durch den Gleisbettungskörper
gem. Fig. 1 längs der Linie ll-ll in dieser Figur.
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Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Gleisbettungskörper 1 besteht aus Kunststoff
und ist als ein nach unten offenes, im Querschnitt im wesentlichen trapezförmiges
Profilteil mit angeformten Schwellen 2 ausgebildet. Mit Ausnahme der Schwellen 2,
die ggf. mit einer Maserung zur Nachahmung einer Holzstruktur versehen sein können,
ist die in Fig. 1 sichtbare Oberseite des Gleisbettungskörpers mit eine-r Struktur
zur Nachahmung eines Schotterbettes versehen, wie dies besonders aus dem Querschnitt
gemaß Fig. 2 deutlich wird.
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Bei dem Gleisbettungskörper 1 gemäß der Erfindung ist nun die -gesamte
Oberseite mit einer Grundfarbschicht 3 versehen, die auch die Schwellen 2 überdeckt.
Im Bereich der Schwellen 2 befindet sich über der Grundfarbschicht 3 eine zweite
Farbschicht 4. Die beiden Farbschichten 3 und 4 sind in dem Querschnitt gem.
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Fig. 2 zur Verdeutlichung Ubertrieben dick dargestellt.
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Als Material fur die Grundfarbschicht wird gemäß der Erfindung vorzugsweise
ein N itroce 11 ulose -Lack, insbesondere ein Nitrokdmb inationslack, verwendet,
der durch Spritzlackieren auf den rohen Gleisbettungskörper aufgebracht wird. Einen
solchen Lack kann man so herstellen, daß mindestens zwei, vorzugsweise sogar drei,
Sorten von unterschiedlich pigmentierten Farbtröpfchen vorhanden sind, die in dem
Lösungsmittel der Farbmischung einzeln spuspendiert sind und erst beim- Auftreffen
auf das Material des Gleisbettungskörpers zerplatzen. Mit einer solchen Farbmischung
erhtilt man eine Oberfläche aus sehr feinen, dicht nebeneinander sitzenden, unterschiedlich
gefärbten Farbpunkten, die in Verbindung mit der Oberflechenstruktur zu einem sehr
wirklichkeitsgetreuen Eindruck führt. Vorzugsweise werden dabei Pigmente mit mehreren
verschiedenen Grau- und Brauntönen verwendet.
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Nach dem Aufbringen der Grundfarbschicht 3 wird im Bereich der Schwellen
2 die zweite Farbschicht 4 aufgetragen, und zwar vorzugsweise durch Bedrucken mittels
eines elastischen Druckelements. Durch die Verwendung eines elastischen Druckelementes
erreicht man, daß nicht nur die in Fig. 1 sichtbare Oberseite der Schwellen 2 mit
der zweiten Farbschicht versehen wird, sondern auch angrenzende Bereiche der Schwellenoberflöche,
welche im wesentlichen senkrecht verlaufen und somit in
Fig. 1
nicht sichtbar sind. Besonders günstig ist es, wenn man das Druckelement mit Hilfe
einer Schablone einfärbt, welche die Übertragung von Farbflecken auf das Druckelement
ermöglicht, die im wesentlichen einer Abwicklung der Schwellenoberflache unter BerUcksichtigung
der elastischen Verformung des Druckelements entsprechen. Derartige Druckverfahren
sind bekannt und sollen daher im Zusammenhang mit der vorliegenden Anmeldung an
dieser Stelle nicht näher erläutert werden.
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